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"Hat er dir wehgetan?" "Nee, er ist ja nicht reingegangen, sondern hat nur angestochen, und das war nicht schlimm. Zumindest jetzt nicht mehr. Als es - als es..." "Schon gut, Sandra", sagte Chris sanft. "Ist nur schade, daß das gerade bei uns passiert ist." "Schade?" Sandra setzte sich gerade hin. "Chris, was, glaubst du, wäre passiert, wenn das bei uns zu Hause passiert wäre? Dann wär ich jetzt keine Jungfrau mehr! Ohne deinen Freund..." Sie schluckte schwer, dann sah sie mich an. "Mußten Sie denn Uschi unbedingt aufhalten? Ich hätte so gern gesehen, wie der am Boden liegt." "Ich auch!" meinte Ellen grimmig. "So ein Dreckschwein." "Kann ja noch kommen", sagte Uschi, die sich in diesem Moment zu uns setzte. "Vielleicht treff ich die mal draußen." Ihre Augen leuchteten in Vorfreude. "Uschi, Ellen, wann wollen wir uns nachher zusammensetzen?" versuchte ich ab-zulenken. "Gegen drei?" schlug Ellen vor und drückte sich näher an mich. 'Vorsicht!' 'Ist doch nur Schmusen, Chris, keine Angst. Magst du Ellen nicht?' 'Doch, genau das ist ja das Problem. Sie ist auch sehr nett und lieb.' "Das klingt gut", sagte Uschi. "Ich hab eh nichts vor. Wo sollen wir uns denn treffen?" "Hier?" schlug Chris vor. Ellen zitterte plötzlich wie Espenlaub. "Was ist?" fragte Chris besorgt. "Mir ist wirklich eiskalt", entschuldigte sich Ellen. Wir sahen auf ihre Arme. Jedes einzelne Härchen stand aufrecht. "Werner, nun kümmer dich doch mal um sie", sagte Chris ärgerlich. "Reib sie ab oder so was, aber mach sie warm!" 'Aber nicht zu warm, hörst du?' 'Verstanden, Chef.' "Ellen, dreh dich mal zu mir und leg deine Beine über mich. Ja, genauso. Jetzt leg deine Arme um mich. Gut. Und jetzt festhalten." Ellen saß nun mit dem Oberkörper zu mir. Sie legte ihren Kopf an mich, ich griff um ihre Arme her-um auf ihren Rücken und rieb sie so kräftig ab, daß sie am ganzen Körper wackelte. "Uff", machte Ellen. "Du reibst mir ja die ganze Luft raus!" Sie verstärkte ihren Griff um mich, ihre Brüste drückten sich in meine Seite. "Wird's denn wärmer?" "Ja, ein bißchen." Mir auch, dachte ich. 'Beherrsch dich, ja?' "Ach, Werner, Yvonne fragte, ob sie heute nacht hierbleiben kann. Ihre Oma ist nicht zu Hause, sondern bei Verwandten." "Dann bleibt sie auf jeden Fall hier, Chris. Ich laß sie doch nicht alleine zu Hause. Nicht nach dem, was ich inzwischen hier so alles erlebt, gehört und gesehen habe." "Meine Oma ist auch nicht zu Hause", meinte Ellen mit einem verschmitzten Lä-cheln. "Kein Problem", grinste Chris. "Wir haben in der Spüle noch ein Eckchen frei, aber du mußt vorher die ganzen Spinnen da drin verjagen." Ellen lachte herzhaft mit über diesen Scherz, sie war wirklich ein liebes Mädchen. Während ich Ellen weiter warmrieb, machten sich die ersten Gäste auf den Heim-weg, darunter auch Anja, die die erste Nacht des neuen Jahres bei ihrer Tante sein wollte. Chris stand auf und stellte sicher, daß kein Mädchen alleine war auf ihrem Heimweg, sondern bildete kleine Gruppen, sortiert nach Hausnummern. Da alle Gäste aus diesem Block waren, fiel es ihr nicht schwer. Ich sah Yvonne herzhaft gähnen und fragte sie, ob sie schon mal ins Bett gehen wollte. Tapfer verneinte sie. Als Ellen schließlich warm war, sah ich wieder zu Yvon-ne. Sie war eingeschlafen. "Bringen wir sie ins Bett?" fragte Chris. "Ja, ist wohl besser. Schlägst du das Bett schon mal auf?" Chris ging vor, während ich Yvonne vorsichtig hochhob. Sie war federleicht. Langsam trug ich sie ins Schlaf-zimmer. Ellen und Uschi folgten, um zuzusehen. Ich legte Yvonne sanft ab. Chris zog ihr Hemd und Hose aus, ich half ihr dabei, dann deckten wir sie zu. Sie sah aus wie ein Engel: die langen schwarzen Haare lagen verstreut auf dem Kopfkissen, ihr schmales Gesicht lächelte leicht im Schlaf. Leise schlossen wir die Tür und gingen zurück ins Wohnzimmer. Die Menge hatte sich stark gelichtet. Noch anwesend waren Uschi, Ellen, Sandra und vier weitere Mädchen sowie zwei Jungs, die mit zweien der vier Mädchen ge-kommen waren. Ich ging auf den Balkon, um eine Zigarette zu rauchen, Uschi und El-len folgten mir. Schweigend standen wir nebeneinander und sahen den Sternen zu. "Das wird bestimmt toll werden", sagte Uschi schließlich leise. "Was meinst du, Uschi?" "Wenn wir den Mädchen beibringen können, keine Angst mehr zu haben, meine ich. Das heißt natürlich, wenn das alles wirklich stimmt, mit der Angst und so." "Ich bin sicher, daß das stimmt", sagte Ellen. "Irgendwie paßt das alles. Uschi, stell dir mal die Menschen vor, die immer wieder Probleme haben, überfallen werden, ihren Job verlieren und so, und dann die, bei denen alles glatt läuft und die immer Er-folg haben, egal was sie tun. Ich bin sicher, daß das stimmt." Sie sah mich an. "Werner, hast du eigentlich Angst?" "Manchmal ja", gestand ich. "Und wovor?" fragte Uschi neugierig. Ich nahm beide Mädchen in den Arm. "Daß es so hübsche Mädchen wie euch auf einmal nicht mehr gibt."
Teil 2-Werner rest
7 "Abgesehen von dem Ärger war es ein toller Abend, oder?" fragte Chris, als wir ins Bett gingen. "Alles zusammen, ja." Vorsichtig legten wir uns hin, ohne Yvonne aufzuwecken. Sie lag an der Wand und schlief friedlich. Chris schlüpfte in meinen Arm. "Wollen wir jetzt, oder lieber morgen?" "Möchtest du denn jetzt?" "Nein, eigentlich nicht. Mir geht noch soviel im Kopf rum." "Was denn?" "Wieso wir uns auf einmal so unterhalten können, ohne zu reden. Das mit dem Verein. Ellen. Uschi und ihre Wut. Die neue Wohnung." Sie gab mir einen Kuß. "Ich hab noch viel nachgedacht über Ellen. Wie fing das eigentlich an mit euch?" "So wie bei dir und Jasmins Freund. Wir standen eng hintereinander, sie zitterte, ich legte meine Hände auf ihren Bauch und hab sie gestreichelt, um sie zu wärmen." "Und dann?" "Dann hat sie meine Hand höher geschoben, bis zu ihrer Brust." "Und du?" "Hab sie wieder zurückgelegt auf ihren Bauch." "Warum?" "Ich hab Ellen erklärt, daß du bis zu einem gewissen Punkt mitspielst, und dieser Punkt hörte an dieser Stelle auf." "Und was meinte sie?" "War etwas traurig darüber, hat es aber akzeptiert." "Das heißt, sie hat es nicht nochmal versucht?" "Nein, Chris. Kein einziges Mal hinterher." "Aha", sagte Christina überrascht. "Hat mein Gefühl mal wieder recht gehabt. Sag mal, Werner, behindere ich dich?" "Bitte?" "Na, ich meine, ohne mich hättest du viel mehr Freiheit. Du könntest küssen, wen du wolltest, schlafen, mit wem du wolltest... Bin ich dir im Weg?" "Chris, das ist Unsinn!" sagte ich laut. Yvonne murmelte etwas und drehte sich um. Ich senkte meine Stimme. "Chris, ich möchte dir etwas erklären. Bevor ich hierher gezogen bin, hab ich kein einziges junges Mädchen angefaßt. Mal berührt auf der Straße im Gedränge oder so, aber das waren alles Zufälle. Erst seit ich hier bin, ist es so, daß ich sehr viele junge Mädchen kenne. Zum Teil durch dich, zum Teil dadurch, daß ich dir damals geholfen habe. Für mich ist das auch völlig ungewohnt. Ich hab jah-relang damit leben müssen, daß es verboten ist, Mädchen in deinem Alter anzufassen. Und nun lebe ich plötzlich mit einem wunderschönen und lieben jungen Mädchen zu-sammen in einer Wohnung, darf sie küssen, anfassen und streicheln und sogar mit ihr schlafen. Dann ist da noch ein zweites Mädchen, das ab und zu hier übernachtet und mit dem ich auch schlafen darf. Dann sind da noch einige andere junge Mädchen, die mich unbedingt ganz allein für sich haben wollen und drohen, dich von mir zu trennen. Und dann gibt es wieder andere junge Mädchen, die einfach nur Nähe suchen, gestrei-chelt und verwöhnt werden wollen, ohne gleich mit mir schlafen zu wollen. Chris, siehst du nicht, was das für ein Chaos in mir auslöst? Ich komm mir manchmal vor wie ein kleiner Junge, der alleine auf der Kirmes ist und die Taschen voller Geld hat. Er kann alles haben, was er will, aber er weiß nicht, wo er anfangen soll. Für mich ist das alles so neu, so ungewohnt, daß ich mich auch erst mal dran gewöhnen muß, daß es tatsächlich zwölfjährige Mädchen gibt, die Sex haben wollen. Bitte gib mir einfach die Chance, mich daran zu gewöhnen, ja? Du weißt selbst, daß ich keinem Mädchen et-was tun könnte, und daß ich Mädchen wie Anita oder Jenny oder Angie nur im ersten Moment nett finde, bis ich weiß, wer oder was sie eigentlich wirklich sind. Chris, mir fehlt einfach deine Menschenkenntnis bei diesen Mädchen, und gleichzeitig habe ich das Gefühl, daß alle meine Träume wahr geworden sind, wenn diese Mädchen um mich herum sind. Aber eins weiß ich auf jeden Fall ganz bestimmt, Chris: ich würde auf all diese Mädchen mit Freuden verzichten, solange ich dich bei mir habe. Du bist mir die Wichtigste von allen. Wenn du nicht da wärst, hätte ich vielleicht tatsächlich die Freiheit, mir täglich ein anderes Mädchen ins Bett zu holen, aber ich wäre auf kei-nen Fall so glücklich, wie ich es mit dir bin." "So sehr liebst du mich?" fragte Chris leise. "Ja, Chris, so sehr. Glaubst du, ich hab dir den Ring aus Jux geschenkt? Ein Ring bedeutet für mich sehr viel." "Für mich auch", sagte sie leise, dann schmunzelte sie. "Na gut, mein kleiner Jun-ge, dann lauf mal über die Kirmes und nasch, was du möchtest, aber zum Essen bist du wieder zu Hause, klar?" "Was meinst du?" fragte ich verwundert. "Ach, Werner", seufzte Chris. "Von deiner langen Rede hab ich kaum was ver- standen, aber ich habe sehr viel gefühlt dabei. Ich weiß jetzt, daß ich dich nie an ein anderes Mädchen verlieren werde, außer, ich jag dich weg. Also guck dir die Kirmes in Ruhe an, fahr mal hier und mal da, aber Hauptsache, du kommst wieder zu mir. Und das wirst du, das weiß ich jetzt. Ich liebe dich auch sehr, Werner, auch wenn ich manchmal frech und grob bin und fluche. Bin halt so großgeworden. Aber jemanden wie dich hab ich auch noch nie kennengelernt. Die meisten Erwachsenen, die kleine Mädchen mögen, sind so was von falsch und link und machen Versprechungen, die sie nicht halten; Hauptsache, sie können dich einmal ficken. Du bist so anders, daß ich mich auch erst mal daran gewöhnen muß, daß du es ehrlich meinst. Ich meine, ich lie- be dich, aber trotzdem war da lange Zeit eine - eine Unsicherheit, ob du nicht doch plötzlich weg bist, nur weil dich ein Mädchen, das hübscher ist als ich, anlacht und dich in ihr Bett zerrt. Auch ich muß noch viel lernen." Sie gab mir einen Kuß. "Aber zusammen schaffen wir es, oder?" "Auf jeden Fall, Chris. Ich glaube nicht, daß uns irgend jemand oder etwas trennen kann. Nicht, solange wir aneinander glauben und ehrlich und offen zueinander sind."
Da Yvonne heute alleine bei uns war, ohne Anja, verzichteten Christina und ich auf unsere "Morgengymnastik", sondern schmusten mit Yvonne, streichelten und kitzelten sie, verwöhnten sie und spielten mit ihr, bis sie keinerlei Hemmungen mehr hatte, sich uns nackt zu zeigen. Wir duschten zu dritt, wobei wir uns gegenseitig einseiften und abspülten und natürlich viel scherzten, und am Ende war Yvonne fast ein Teil von uns, so wie Anja. Zum Frühstück saßen wir nackt unter einer Decke, auch dabei wurde sehr viel ge-streichelt und gekitzelt. Yvonne war tatsächlich ein sehr liebes Mädchen. Anspruchs-los und genügsam. Das einzige, was sie - wie jeder Mensch - brauchte, war Zuwen-dung. Und die fand sie bei uns im Übermaß, und das nicht unbedingt in sexueller Hin-sicht. Wir stellten fest, daß Yvonne nur unzureichend aufgeklärt war, und holten dies gleich nach. Sie hatte dadurch die Möglichkeit, alles, was wir ihr sagten, gleich am "lebenden Objekt" nachzuvollziehen, und Chris und ich kamen so doch noch zu unse-rem Frühsport, den Yvonne diesmal sehr aufmerksam verfolgte. Sie ging sogar so weit, daß sie mein Glied an ihrer kleinen Scheide hin und her rieb, um das Gefühl mal ken-nenzulernen. Chris lachte sich beinahe kaputt, als sie meine Beherrschung spürte, nicht in Yvonne zu stoßen. "Bald machen wir das auch mal", sagte Yvonne schließlich und ließ mein Glied wieder los. "Ich guck euch noch ein paar Mal zu, und dann probiere ich es auch. Könnt ihr mir das mit dem 'Aufessen' noch mal erklären? Was macht ihr dabei? Wie fühlt sich das an? Was muß ich dabei tun?" "Das kann Werner dir am Besten erklären", schmunzelte Chris. "Der kann das richtig gut." "Zeigst du es mir?" bat Yvonne mich. "Anja und Chris sehen immer so glücklich dabei aus." "Wir sehen nicht nur so aus", lachte Chris und umarmte Yvonne zärtlich. "Wir sind es!" "Wenn du möchtest, Yvonne, gerne." Sie nickte und legte sich auf den Rücken, die Beine gespreizt. Ich nahm ihre Fußgelenke in beide Hände und schob ihre Beine wie-der zusammen. Yvonne blickte fragend auf. "Wir machen es ganz langsam und schön", versprach ich ihr. Sie lächelte und legte ihren Kopf wieder zurück. Ich rutschte etwas höher und begann, sie am Hals zu küs-sen. Langsam arbeitete ich mich weiter hinunter, zu ihren überhaupt nicht vorhandenen Brüsten. Mit der Zunge leckte ich um ihre kleinen Nippel herum, dann nahm ich sie zwischen die Lippen und saugte vorsichtig daran. Gleichzeitig streichelte ich mit einer Hand ihren Kopf, mit der anderen ihren Bauch und die Beine. Yvonne entspannte sich deutlich, im Gegensatz zu ihren Brustwarzen, die wirklich und wahrhaftig hart wurden. Chris schmunzelte, als sie es sah. 'Dann klappt der Rest auch', dachte sie zu mir. Ich verließ Yvonnes Brust und küßte mich über ihren Bauch hinunter zu ihren Beinen. Spielerisch knabberte ich an ihren Oberschenkeln, und sie lachte und zuckte. Dann schob ich mein Gesicht zwischen ihre Beine. Yvonne spreizte ihre Beine sofort ab. Fasziniert schaute ich mir ihr "Innenleben" an und konnte mich gar nicht satt sehen an ihrer völlig glatten Scham, dem deutlich sichtbaren Kitzler, dem herrlich rosigen Fleisch. 'Genau dein Geschmack, was?' hörte ich Christina in meinem Kopf kichern. 'Hör bloß auf', dachte ich zurück. 'Ich möchte sie am liebsten mit Haut und Haa-ren verspeisen! Ist das ein süßes Mädchen!' Ich küßte Yvonne auf die Innenseite ihrer Oberschenkel und ging langsam nach oben, zu ihrer Scham. Schließlich war ich dort angelangt. Sanft leckte ich über ihren herrlich kleinen Schlitz, von dem Damm aus bis zum Kitzler. Yvonne zitterte leicht und drückte ihre Beine weiter auseinander. Ich legte meine Hände an ihre knochigen Hüften und drückte sie leicht an mich. Ich legte meinen Mund auf ihre Scham und fing an, sie "aufzuessen". "Mir wird ganz warm", sagte Yvonne leise. Chris gab ihr einen leichten Kuß auf die Stirn. "Das ist richtig so", lächelte sie das kleine, elfjährige Mädchen an. Sie griff nach Yvonnes Hand und streichelte sie. Ich machte meine Zunge etwas härter und leckte erneut über ihren Schlitz und drang dabei ganz leicht zwischen ihre Schamlippen. Yvonne zitterte wieder, diesmal etwas stärker. Ich nahm ihren Kitzler zwischen die Lippen und saugte daran. Yvonne hob ihren Oberkörper, seufzte und senkte ihn wieder. Ich drehte ihren Kitzler zwischen meinen Lippen hin und her, dann steckte ich meine Zunge ein kleines Stück in sie. Yvonne stöhnte auf, ihr Schlitz wurde feucht. Ihr Geschmack brachte mich beinahe um den Verstand. Sie schmeckte so rein und so mild, daß ich mich am liebsten gleich in sie versenkt hätte, aber ich mußte es langsam angehen, oder ich hätte sie verschreckt. Ich zog ihre Scham mit den Daumen auseinander und steckte die Zunge etwas tiefer in sie und begann, langsam und stetig in sie zu bohren. Yvonnes Hände griffen nach Chris und hielten sie fest; ihr Atem verstärkte sich hörbar. Chris strich mit beiden Händen über Yvonnes flache Brust, während ich unten weiter machte. Das kleine Mädchen seufzte und stöhnte jetzt durchgehend. Schließlich drückte ich meine Zunge hart auf ihren Kitzler und stieß mit dem Mittelfinger in sie. Yvonne bäumte sich auf und schrie erregt auf. Sie klammerte sich an Chris und drückte sie kräftig an sich. Sollte ich sie jetzt schon entjungfern, fragte ich mich. 'Nein, erst dann, wenn sie soweit ist', meinte Chris. 'Wenn du richtig mit ihr schläfst.' Na gut, dachte ich, warten wir eben noch etwas. Ich schob meinen Zeigefinger mit in sie rein und weitete Yvonne. Plötzlich seufzte sie tief auf, meine Finger wurden naß, und sie kam. Ich nahm meine Finger aus ihr, preßte meinen Mund auf ihre Scham und saugte sie aus. Zitternd und bebend lag Yvonne flach auf dem Bett und erlebte den er-sten Orgasmus ihres Lebens. Ich kniete mich zwischen ihre Beine und hob ihr Becken auf meine Oberschenkel. Ganz vorsichtig drückte ich mein Glied an ihre Spalte und drang ein winziges Stück ein. Yvonne schrie lustvoll auf, als sie mich spürte, und drückte gegen mich. Sie war so eng, daß ich sofort kam. Yvonne stöhnte und preßte ihre Beine an mich, als sie meinen heißen Samen in sich fühlte. Ich beherrschte mich mit all meiner Kraft und hielt die Position bei, ohne tiefer in sie zu gehen. Fragt mich nicht, wieviel Kraft das kostete... "Jetzt schau dir das an", lachte Christina, als Yvonne wieder bei sich war. "Yvonne, du bist so sexy, daß Werner glatt einen Orgasmus bekommen hat durch dich." Mit großen Augen setzte sich Yvonne auf und schaute zwischen ihre Beine. Mein Samen lief aus ihr heraus, an ihren dünnen Beinen herunter. "Ist das echt von dir?" fragte sie stolz und blickte mich mit strahlenden Augen an. Ich drückte sie an mich. "Ja, Yvonne. Du bist so hübsch und so niedlich, daß es einfach passierte." "Cool", meinte sie stolz. "Jetzt hab ich gar keine Angst mehr, das fühlt sich ganz toll an da unten." "Wart ab, wie es sich anfühlt, wenn alles in dir drin ist", lächelte Chris. "Dann wird es erst richtig schön." "Echt?" staunte Yvonne, sah wieder nach unten, auf mein Glied, das ein kleines Stück in ihr steckte und rutschte etwas auf mich zu. Doch leider, leider war mein Penis schon weich geworden; durch Yvonnes Rutschen flutschte er raus aus ihr. "Geht nicht mehr", sagte ich bedauernd. "Alles alle." Yvonne seufzte. "Na gut", meinte sie und schob ihre Unterlippe vor. "Ich hab ja noch Zeit, ich bin ja noch jung." Sie schaute erschrocken auf, als Chris und ich laut loslachten. "Was denn? Das sagt meine Oma doch immer zu mir!" Nach dem Mittagessen machte Yvonne sich auf den Weg nach Hause. Chris schärfte ihr noch einmal ein, ihrer Oma nichts von unseren Spielchen zu erzählen, und Yvonne nickte, als Chris meinte, wenn die Oma das wüßte, dürfte sie nicht mehr zu uns kommen. "Hab ich kapiert", lächelte Yvonne. "Das dürfen sonst nur Erwachsene machen, stimmt's?" "Genau", sagte ich und drückte sie zum Abschied. "Ihr könnt euch auf mich verlassen", sagte sie mit der ganzen Verantwortung ihrer elfeinhalb Jahre und lief nach Hause. Chris und ich waren gerade dabei, das Geschirr zu spülen, als es an der Tür klin-gelte. Wir schauten auf die Uhr: kurz nach zwei. "Wollten wir uns nicht um drei treffen?" fragte ich Chris. "Eigentlich schon", meinte sie. "Hatte bestimmt jemand Langeweile zu Hause. Geh mal, ich mach hier fertig." Ich gab ihr einen Kuß. "Das ist lieb von dir, Chris. Danke." Ich ging zur Tür und meldete mich. "Mahlzeit! Ellen hier!" kam eine fröhliche Stimme aus dem kleinen Lautsprecher. "Komm hoch", lachte ich und öffnete die Haustür. Ich ließ die Wohnungstür offen und ging zurück in die Küche. "Ellen", sagte ich lakonisch. "Mein ich doch", grinste Chris. "Langeweile. Oder Sehnsucht?" Sie zwinkerte mir zu. "Langeweile", sagte ich überzeugt, und wir beide lachten. "Na los, kümmer dich um sie, Werner. Ich bin gleich fertig hier." "Hast du wirklich nichts dagegen?" fragte ich besorgt. Chris lächelte mich an, ein warmes, verliebtes Lächeln. "Nein, Werner", sagte sie mit einer weichen Stimme. "Nicht mehr." Ich drückte sie so fest an mich, daß sie aufquietschte. "Hey, laß mich leben!" "Chris, ich lieb dich so", sagte ich gerührt. "Ich dich ja auch, und genau deswegen solltest du mich leben lassen." Wir hörten Ellens Ruf, ob sie hereinkommen dürfte. "Na los, sag ihr Guten Tag." Ich küßte Chris noch einmal und ging dann in den Flur. "Sicher, Ellen, komm rein." Sie lächelte, kam herein und schloß die Tür. Dann zog sie ihren Mantel aus. "Ellen, du siehst umwerfend aus!" staunte ich. Sie trug ein strah-lend blaues T-Shirt, das einen tiefen Ausschnitt hatte und ihren wundervollen kleinen Busen betonte, dazu eine hautenge, schneeweiße Hose und weiße Schuhe. Ihr weiß-blondes Haar, das glatt und lang bis weit in den Rücken fiel, rundete das perfekte Bild ab. "Danke", lächelte sie geschmeichelt. Chris steckte ihren Kopf durch die Tür, sah Ellen und pfiff anerkennend. "Hi, Ellen, du siehst ja wirklich Spitze aus! Hast du irgend etwas vor?" "Ja", lachte Ellen. "Gut aussehen!" "Das Ziel hast du absolut erreicht", grinste ich. "Komm ins Wohnzimmer." Weiß-blondes Haar und blaues T-Shirt; genau mein Fall. Wir setzten uns. "Was führt dich denn schon so früh hierher, Ellen?" "Zu Hause gab's Ärger, da bin ich einfach früher abgehauen", sagte sie schlicht. "Schlimmen Ärger?" fragte ich mitfühlend. "Nee, nur den üblichen. Mutti will spazierengehen, Papa will Fernsehen gucken. Jeden Tag das gleiche. Und ihr? Was macht ihr so?" "Chris trocknet das restliche Geschirr ab, und ich unterhalte mich gerade mit dir." "Ist das wahr?" lachte Ellen und lehnte sich an mich. "Was ist wahr?" meinte Chris, die gerade hereinkam und sich zu uns setzte. "Ich fragte, was ihr so macht", kicherte Ellen, "und Werner sagte, er unterhält sich gerade mit mir!" "Was?" rief Chris mit einem Grinsen. "Der redet einfach so mit dir? Ohne dich zu fragen?" "Unverschämt, nicht wahr?" lachte ich. "Und wie! Ich komm ganz lieb und brav an, euch besuchen, und Werner redet einfach mit mir!" grinste Ellen. Gutgelaunt und aufgekratzt redeten und scherzten wir, bis Uschi um kurz vor drei eintraf. Als sie sich hinsetzte, klingelte es erneut. "Noch jemand?" wunderte sich Chris und ging zur Tür. "Es ist Mutti!" rief sie dann. Kurz darauf kam sie mit ihrer Mutter zusammen zurück. Seit Christina bei mir wohnte, hatte sich das Verhältnis zu ihrer Mutter sehr entspannt; die beiden konnten jetzt ganz ruhig und ohne sich aufzuregen miteinander reden; ein weiterer Grund, daß Christinas Mutter ihr erlaubte, weiterhin bei mir zu wohnen. Ein anderer waren Chri-stinas Schulnoten: sie hatten sich in allen Fächern um mindestens eine Note verbessert. Ein dritter war Grund war Chris selbst: sie war selbstsicherer und reifer geworden. "Hoppla, störe ich?" fragte Frau Witt, als sie die kleine Versammlung in meinem Wohnzimmer sah. "Nicht im geringsten", beruhigte ich sie. "Nehmen Sie doch Platz." Ellen und Uschi standen auf und setzten sich auf den Boden. "Danke, Kinder", lächelte Frau Witt und setzte sich. Dann holte sie eine Tüte aus ihrer Tasche. "Wenn ich gewußt hätte, daß so viele hier sind, hätte ich mehr mitge-bracht", sagte sie entschuldigend und legte zwei Weckmänner auf den Tisch. "Das ist lieb, Mutti", lächelte Chris warm. "Wir teilen sie einfach." Mit einigen schnellen Griffen waren die Weckmänner zerteilt. "Wie geht's dir denn, Liebchen?" fragte Frau Witt ihre Tochter. "Gut", meinte Chris kauend. "Wir machen gerade eine Versammlung gegen die Angst." "Eine was?" fragte sie verwirrt. Chris, Ellen und Uschi fingen gleichzeitig an, zu reden, dann lachten sie und wählten Ellen aus, die erzählen durfte, da sie ja die Ver-suchsperson gewesen war. Ellen gab einen kurzen Überblick des gestrigen Gesprächs und des Versuchs. "Das ist ja interessant", sagte Frau Witt nachdenklich, als Ellen geendet hatte. "Ihr seid wirklich der Meinung, daß Angst genau das anzieht, wovor man Angst hat?" Vier Köpfe nickten nachdrücklich. "Wovor hast du denn zum Beispiel Angst?" fragte Chris und schluckte den Arm des Weckmanns herunter. Ihre Mutter sah sie lange und intensiv an. "Davor, daß du weggehst", sagte sie dann leise. "Und das bist du ja auch." "Ja, aber nicht, weil du Angst hattest, sondern weil wir uns immer gestritten haben, Mutti." Wir hörten gebannt zu. "Das Streiten... Christina, ich wußte manchmal nicht, wie ich dich behandeln soll-te. Du warst auf der einen Seite noch ein Kind, und auf der anderen Seite hattest du schon Ansichten wie eine Erwachsene. Dazu kam deine Fähigkeit, daß du manchmal zu wissen schienst, was Papa und ich dachten." Chris warf mir einen kurzen Blick zu. "Deswegen hat Papa dich ja auch kaum mehr beachtet; er hatte Angst vor dir... Ver-stehst du, Christina, ich wußte einfach nicht, wie ich mit dir umgehen soll." Sie dachte kurz nach. "Vielleicht ist es das... Ich hatte Angst davor, dir bei deinen Sorgen und Problemen nicht helfen zu können, und vielleicht habe ich deshalb ärgerlich reagiert, wenn du mit deinen Sorgen und Fragen zu mir gekommen bist." "Das könnte sein", überlegte Chris. "Ich hab schon irgendwie gespürt, daß du mir helfen wolltest, aber dann war da was wie eine Mauer bei dir. Na, und dann wurde ich sauer auf dich, weil ich dachte, du weichst mir aus, und schon haben wir uns gefetzt." Mutter und Tochter sahen sich in neuem Verständnis an. "Erzählt mir mehr darüber", sagte Frau Witt plötzlich energisch. Gegen fünf Uhr war das Gerüst unseres neuen "Vereins" fertig skizziert, und Frau Witt ging äußerst nachdenklich nach Hause; sie hatte einige Sachen gefunden, über die sie nachdenken mußte. Uschi ging auch kurz darauf; sie meinte, es würde Zeit für ihre Runde. Ellen fragte, ob sie zum Abendessen bleiben könnte, und Chris antwortete, es wäre ihr ein besonderes Vergnügen, sie zu bewirten. In diesem Moment klingelte das Telefon. Ich ging ran. "Anka? Was verschafft mir denn diese Ehre? - Ja - Aha - Hm-m - Was für eine Meldung? - Nein, keine Sorge, das ist einfacher, als es aussieht. Paß auf: geh an mei-nen Schreibtisch, in der untersten Schublade rechts ist eine Diskette." Ich erklärte meiner Kollegin, was sie zu tun hätte; die Mädchen unterhielten sich derweil angeregt und leise miteinander. Schließlich war Anka informiert und konnte den Rest alleine erledigen. Wir verabschiedeten uns, und ich legte auf. "...hab ich wirklich nichts", sagte Chris gerade ernsthaft. "Auch wenn du das nicht verstehst, Ellen. Es macht mir nichts aus. Nicht mehr. Aber sag mir: warum hast du denn plötzlich gestoppt?" "Weil du meine Freundin bist", sagte Ellen einfach. "Ich nehm einer Freundin nicht ihren Freund weg." Sie grinste schelmisch. "Na ja, ich schmuse gern hier und da, und laß mich auch mal anfassen, wenn mir jemand gefällt, aber wenn mir jemand sagt, er wäre mit der und der zusammen, laß ich meine Finger davon. Außer natürlich, er sagt, er will weg von ihr. Dann steh ich Gewehr bei Fuß." "Schmusen?" lachte Chris. "Dann bist du bei uns genau richtig. Nicht wahr, Wer-ner?" "Todsicher. Ich weiß zwar nicht, worum es geht, aber wenn Ellen schmusen möchte, werd ich mich eben opfern." Es klingelte an der Tür. "Die neue Wohnung will ich ohne Klingel", grinste Chris und stand auf, um zu öffnen. Ellen lachte und rutschte dicht an mich. "Wollen wir denn ein bißchen schmusen?" fragte sie leise. Ihre herrlichen blaugrü-nen Augen glitzerten vor Sehnsucht nach Nähe und Zärtlichkeit. Kein Verlangen in erotischer Hinsicht, nur der Wunsch nach Zärtlichkeit und Geborgenheit. "Aber immer", lächelte ich. Ich legte meinen Arm um Ellen, sie drückte mich an mich. Wieder drückte sie ihren wundervoll kleinen und festen Busen an mich. Ich streichelte sie sanft am Rücken und am Kopf, bis sie fast schnurrte. "Ratet mal, wer da ist", grinste Chris uns durch die Tür an. Sie trat beiseite und machte Platz für - "Angie?" Mit einem fröhlichen Lächeln trat Angie herein. "Frohes Neues Jahr!" wünschte sie in die Runde. "Ich hab noch jemanden mitge-bracht", grinste sie dann. Wir schauten zur Tür und sahen... "Klaus! Mensch, das ist ja toll! Komm rein!" Klaus sah richtig gut aus: er lachte bis zu den Ohren, als wir uns aufgeräumt begrüßten. Schließlich legte sich die Aufregung. "Was führt euch denn her?" fragte ich aufge-regt. Angie und Klaus blickten sich an, dann lachten sie los. "Unsere neue Wohnung ansehen", grinste Klaus schließlich. "Hä?" Diese ungemein intelligente Äußerung kam von Chris und mir gleichzeitig. "Klaus hat erfahren, daß ihr umzieht", meinte Angie mit einem glücklichen Lä-cheln. "Er - das heißt, wir - wollen hier einziehen. Ich glaube", schmunzelte sie und drückte mich kurz, "daß uns die Wohnung hier Glück bringt. Hat bei euch ja auch ge-klappt, nicht?" "Mehr als das, Angie", sagte ich bewegt und drückte Chris und Ellen gleichzeitig an mich. "Nicht einfach nur Glück, sondern die Erfüllung für mich." Chris lächelte mich verliebt an. "Genau aus dem Grund will ich hier rein", lachte Klaus. "Ich hab auch so meine Träume..." "Paß bloß auf, von wem du träumst", drohte Angie ihm lachend. "Sonst spuke ich in deinen Träumen rum. Als Schreckgespenst!" "Bist du doch sowieso schon", lachte Klaus und küßte Angie zärtlich. "Mensch, das freut mich für euch", sagte Chris bewegt. "Angie, für dich ganz be-sonders." Angie drehte sich zu Chris und umarmte sie. "Chris, ich - ich möchte mich bei dir entschuldigen, daß ich - na, daß ich mich an Werner rangemacht habe. Erst jetzt, wo ich Klaus hab, seh ich, wie das ist, wenn man jemanden richtig lieb hat." "Schon vergessen", lachte Chris. "Werner ist mir ja treu." "Schwer zu glauben", lachte Klaus und schaute auf Ellen, die noch immer gemüt-lich in meinem Arm lag. "Ellen ist eine Freundin der Familie", grinste Chris. "Sie darf da liegen." Wir alle lachten herzlich. "Aber, Klaus", meinte ich, nachdem das Gelächter sich gelegt hatte. "Du sagst, ihr wollt zusammen hier einziehen?" "Ganz genau." Klaus schmunzelte. "Willst du?" Er blickte Angie an, die eifrig nickte. "Ja, laß mich erzählen." Sie setzte sich in Positur. "Also: Klaus hat vor einigen Ta-gen erfahren, daß ihr umziehen wollt. Irgendwie über alte Kollegen oder so. Ist ja auch egal. Jedenfalls kam er gestern bei uns an und hat sich meinen Eltern vorgestellt. Könnt ihr euch das vorstellen?" fragte sie glücklich. "Wie in so 'nem Kitschfilm. Er kam rein, stellte sich vor und sagte: 'Guten Tag, ich bin der Freund von Angelika.' Pa-pa kriegte gleich 'nen Blutrausch, aber Klaus hat ganz ruhig und vernünftig mit ihm geredet, über drei Stunden!!! Schließlich hat Papa eingesehen, daß er uns nicht ausein-ander kriegt, vor allem, als Klaus sagte, die einzige Möglichkeit, uns zu trennen, wäre, ihn aus dem Fenster zu schmeißen. Papa brummte zwar, Klaus solle ihn nicht in Ver-suchung führen, aber er war am Ende doch überzeugt, daß wir uns lieben. Er hat zwar geschimpft wie ein Bauer, aber er war einverstanden, daß wir zusammen hier einzie-hen." Angie lachte glücklich. "Ich muß mich zwar einmal die Woche zu Hause sehen lassen, damit Papa kontrollieren kann, daß es mir gutgeht, aber das gewöhn ich ihm auch noch ab. Wird das schön werden!" Sie umarmte Klaus stürmisch. "Mann", sagte Ellen, "da könnte man ja glatt neidisch werden!" "Mußt du nicht", tröstete Chris sie, während sie zusahen, wie Klaus und Angie sich küßten. "Du findest auch noch einen, der zu dir paßt." "Wo wollt ihr denn eigentlich hinziehen?" fragte Klaus, nachdem er wieder atmen durfte. "Eine Wohnung weiter nach links", grinste Chris. "Echt?" strahlte Angie. "Wir werden Nachbarn?" "Sieht so aus", lachte Chris. "Aber komm mir bloß nicht auf dumme Ideen, wenn du mal eher Schule aushast als ich, klar?" "Keine Sorge", feixte Angie. "Ich hab jetzt mein eigenes Schmusekissen."
Klaus und Angie schauten sich unsere alte und ihre neue Wohnung in Ruhe an, maßen und notierten, überlegten und diskutierten. Ich freute mich für Klaus. Er hatte nicht nur einen neuen Job, sondern auch noch eine Freundin in dem Alter, wie er sich gewünscht hatte. Und Angie tat es ebenfalls gut, stellte ich fest. Den ganzen Tag lang machte sie nicht den geringsten Annäherungsversuch, sondern blieb bei ihrem Klaus. Da wir alle so schön beisammen waren, gingen wir zum Abendessen in ein Restau-rant. Ellen zögerte, als wir ihr sagten, daß sie mitkommen solle. "Ich will nicht das fünfte Rad am Wagen sein", meinte sie traurig. "Unsinn, Ellen", wischte ich ihren Einwand weg. "Chris sagte doch, daß du eine Freundin der Familie bist. Also kommst du mit." Ich beugte mich zu ihr und flüsterte: "Ich seh schon zu, daß du dir nicht überflüssig vorkommst. Okay?" "Ja, dann ist gut!" strahlte sie. Natürlich erregten wir ungemein Aufsehen, als wir das Restaurant betraten. Zwei Männer und drei kleine Mädchen; da mußte doch etwas faul sein. Aber da wir uns alle vorbildlich benahmen - zumindest über dem Tisch - konnte uns niemand etwas vor-werfen. Angie erzählte, daß sie sich mit Klaus lange und intensiv über ihr Verhalten aus-einandergesetzt hatte, das zu Klaus' Kündigung geführt hatte. Sie gab - in ihren Wor-ten - offen zu, daß sie aus rein egoistischen Motiven heraus gehandelt hatte, doch das hatte sich gelegt. Klaus' Ruhe und Reife färbten auf sie ab, genau wie bei Chris und mir. Diese Veränderung erfreute uns alle, doch Angie am meisten. Beim Essen legte Ellen ein Bein auf meines. Auch wenn es für sie etwas unbequem war, ließ sie es doch dort liegen. Beim Nachtisch nahm ich mir die Freiheit, ihr Bein zu streicheln, was sie mit einem glücklichen Lächeln hinnahm. Chris, die das von ihrem Platz aus gut beobachten konnte, schmunzelte nur still vor sich hin. Womit hatte ich solch ein liebes und verständnisvolles Mädchen wie Christina nur verdient? Nach dem Essen unterhielten wir uns noch über Verschiedenes, bis Klaus und An-gie sich auf den Heimweg machten. Ellen, Chris und ich nahmen uns ein Taxi nach Hause; wie ich eingangs erwähnte, brauchte ich kein Auto mehr und hatte daher auch keins. Ellen sah etwas traurig aus, als wir aus dem Taxi ausstiegen. "Was ist los, Ellen?" fragte ich sie, nachdem ich bezahlt hatte und das Taxi fort war. Sie seufzte laut. "Ich hab keinen Nerv, nach Hause zu gehen", meinte sie schließ-lich leise. "Dann komm doch noch mit zu uns", schlug Chris vor. "Oder noch besser: du schläfst heute bei uns." "Im Ernst?" Ellen schaute Chris ungläubig an, genauso ich. "Ja", meinte Chris ruhig. "Wenn's zu Hause eh nur Ärger gibt, was sollst du dann da? Ruf deine Eltern an und sag, daß du bei mir schläfst." Sie zwinkerte Ellen zu. "Von Werner mußt du ja nichts sagen." "Darf ich wirklich?" fragte Ellen voller Hoffnung. "Eine Nacht mal nicht zu Hause wäre traumhaft; könnte ich endlich mal in Ruhe einschlafen, ohne das ganze Geschrei und Gezeter." "Klar darfst du", lachte Chris. "Werner hat bestimmt nichts dagegen, oder?" "Wie könnte ich?" grinste ich. "Umrahmt von zwei wunderschönen Mädchen kann ich bestimmt gut schlafen." "Wer sagt denn, daß du in der Mitte liegst?" meinte Chris trocken und schloß die Tür auf. Wir setzten uns noch etwas in das Wohnzimmer und hörten Radio, nachdem Ellen zu Hause Bescheid gesagt hatte, daß sie bei Chris übernachten würde. Zu meinem Er-staunen ging dieses Gespräch reibungslos und sehr schnell über die Bühne. Dann legte Ellen auf und kam zu uns auf das Sofa. Chris gähnte plötzlich herzhaft. "Mann", sagte sie dann, "bin ich müde. Ich glaub, ich geh schon mal in die Falle. Nacht zusammen." Sie gab mir einen Kuß, drückte Ellen kurz und tätschelte meine Hand, die über Ellens Schulter lag, und zwar so kräftig, daß sie meine Hand gegen El-lens Brust drückte. 'Sei lieb zu ihr', dachte Chris und ging schlafen. "Und nun?" fragte Ellen mich leise, als wir allein waren. "Tja", lächelte ich zurück. "Und nun?" "Wir könnten ja da weitermachen", sagte Ellen zögernd, "wo Chris aufgehört hat." Ihre Ohren wurden rot. "Hier, meinst du?" fragte ich und legte meine Finger leicht auf ihren Busen. "Hm-m", lächelte sie verlegen und schloß die Augen. Ich wollte Christinas Ver-trauen in mich nicht enttäuschen und hielt daher meine Erotik im Zaum. Ich streichelte Ellens kleinen Busen sanft und zärtlich, ohne sie aufzureizen. Ellen bedankte sich bei mir, indem sie mir einen leichten Kuß gab. "Ich fühl mich sicher bei dir", flüsterte sie. "Danke." Wir schmusten weiter, bis auch wir müde wurden. Als wir ins Schlafzimmer lagen, mußten wir leise lachen: Chris lag vollkommen nackt auf dem Bett, Arme und Beine weit von sich gestreckt. Wir zogen uns im Dunklen aus; das Licht, das von der Straße hereinfiel, reichte aus, um uns zu orientieren. Ellen behielt ihren Slip an. Als ich ausgezogen war, kam sie zögernd auf mich zu und umarmte mich. Ihr warmer, jugendlicher Körper drückte gegen mich, und ich hielt sie fest und streichelte sie. Dann hob sie ihren Kopf. Ich küßte sie sanft auf ihre vollen, weichen Lippen, ganz zärtlich und lieb. Mein Glied wuchs ihr entgegen, als ich ihre Brüste an meinem Bauch spürte, doch Ellen blieb ru-hig stehen. Sie wich nicht zurück, drückte aber auch nicht weiter gegen mich. Schließ-lich nahm ich sie an die Hand und führte sie zum Bett. Sie krabbelte vorsichtig über Chris und legte sich neben sie, dann kam ich dazu und legte mich an Christinas andere Seite. Bald darauf schliefen wir alle. Leises Getuschel und Kichern weckte mich. "...ein Boot drumherum baust und ein Taschentuch dran bindest, sieht das aus wie der Mast von einem Schiff!" Ich schlug die Augen auf und blickte mich um. Chris und Ellen waren hellwach und starrten amüsiert auf meine Körpermitte. Ich sah an mir her-unter. Mein Penis begrüßte den neuen Tag stolz und aufrecht. "Morgen, ihr zwei Gackerliesen", grinste ich. Chris warf sich auf mich. "Morgen, mein Großer. Gut geschlafen?" 'Irgend was passiert?' "Fantastisch geschlafen, mein Engelchen." 'Nein.' 'Ich liebe dich.' 'Ich dich auch.' "Wer will hier mit mir Boot fahren?" Chris und Ellen kicherten wieder los. "Nein", lachte Chris dann. "Wir dachten nur, wenn du auf dem Rücken schwimmst und dein Schwanz so hochragt, daß man dann ein Segel dranbinden könnte." Ellen prustete los und wurde rot. "Mit mir könnt ihr es ja machen, was?" ächzte ich und rappelte mich auf. "Noch ganz steif?" fragte mein Lieblingsmädchen unschuldig. Ellen bekam einen Lachanfall. "Ich geb dir gleich was", brummte ich knurrig und zog Chris an mich. "Au ja", freute sie sich. "Jetzt gleich?" Sie schob ihren Unterleib zu meinem Penis, nahm ihn in die Hand und hielt ihn an ihre Scheide. "Soll ich - äh, soll ich raus?" fragte Ellen schüchtern. "Nö!" sagten Chris und ich gleichzeitig, dann lachten wir los. "Schau ruhig zu", grinste Chris. "Ich bin das - äh, mir macht das nichts aus." 'Beinahe verplappert.' "Aber mir", meinte Ellen mit einem Lachen. "Vielleicht werd ich neidisch." "Das ist genau unsere Absicht", lächelte ich, während Chris mich aufnahm. "Jetzt versteh ich", lachte Ellen. "Ihr lockt unschuldige Mädchen in eure Höhle und macht sie so scharf, daß sie mitmachen!" "Kacke!" sagte Chris laut. "Sie hat uns durchschaut!" Ellen grinste listig und setzte sich hin, um uns zuzusehen. Chris und ich hatten sie schnell vergessen. Chris war rich-tig wild heute morgen. Sie hüpfte auf mir rum, als wäre es das letzte Mal. Als ich mei-nen Finger in ihren After steckte, war es aus mit ihr. Sie bäumte sich auf, stöhnte laut und knallte so heftig gegen mich, daß ich an ihren Muttermund stieß. Ich hielt sie fest, drehte mich schnell um, ohne sie zu verlieren, dann hämmerte ich weiter in sie. Chris blieb auf ihrem Höhepunkt, bis auch ich kam, dann fielen wir schweißnaß aufeinander. "Wow", sagte ich endlich. "Was war denn los mit dir heute?" "Einfach gut drauf", grinste mein Engelchen zurück. "Du warst aber auch nicht ge-rade zahm." Wir küßten uns zärtlich, bis ich aus ihr rutschte. "Komme gleich wieder", rief Chris, hielt sich ihre Unterhose vor die Scheide und rannte ins Bad. Ellen rutschte neben mich. Ich streckte meinen Arm aus, sie legte ihren Kopf darauf und drückte sich an mich. "Ich hatte doch recht", flüsterte sie. "Ich bin neidisch!" "Auf wen?" fragte ich erstaunt. Das sah ihr gar nicht ähnlich. "Darauf, wie gut ihr euch versteht", gestand sie leise. "Der Erik - mein Ex-Freund - der war nie so sanft und so zärtlich. Der ging immer gleich in die vollen." "Wir wollten dich nicht neidisch machen, Ellen. Ehrlich nicht." "Ich weiß. Deswegen ist es ja so schlimm." "Na komm", tröstete ich sie. "Es gibt auch nette und liebe Jungs." "Nicht bei uns", sagte sie bestimmt. "Die Jungs, die hier wohnen, also... wenn die ein Mädchen ansehen, dann sehen sie nur eins: die Muschi. Sonst nichts. So wie du und Chris können die gar nicht sein. Ihr seid - ihr geht irgendwie lieb miteinander um. Ihr seid euch wichtig, will ich damit sagen." "Du bist uns auch wichtig, Ellen. Aber deine Zeit kommt bestimmt noch. Irgendwo da draußen wartet ein ganz lieber Junge auf dich und wird dich glücklich machen." "Glaubst du?" fragte sie hoffnungsvoll. "Nein. Ich weiß es." Dafür bekam ich einen ganz dicken Kuß. Chris und ich gingen nach dem Frühstück Möbel ansehen. Ellen trennte sich auf halbem Weg von uns; sie wollte frische Sachen anziehen. Wir verabschiedeten uns voneinander, Ellen versprach, mal wieder vorbeizuschauen, vielleicht sogar schon heute abend, dann verschwand sie im Eingang zu ihrem Haus. "Was für einen Eßtisch sollen wir uns denn kaufen?" fragte Christina, als wir in dem Möbelhaus standen, das ebenfalls in dem Einkaufszentrum untergebracht war. "Einen für zwei Personen?" schlug ich schmunzelnd vor. "Quatsch!" meinte Chris. "So oft, wie Leute bei uns pennen, doch eher einen für vier. Mindestens!" "Ich wollte dich doch nur ärgern, mein süßes kleines Engelchen." "Ich mach dich gleich zum Engel, wenn du mich immer so aufziehst", grinste sie und gab mir einen Kuß auf die Wange. Ich nahm sie bei den Schultern und schaute sie verliebt an. "Warum lieb ich dich kleinen Teufel bloß so?" "Das frag ich mich auch", lächelte sie. "Jetzt hör aber auf, sonst leg ich dich über den nächsten Tisch und spring auf dich drauf!" Hand in Hand gingen wir in die Abtei-lung, in der Eßzimmer standen. Nach einigem Hin und Her einigten wir uns auf einen Tisch, der für vier Personen war, den man aber ausziehen und damit Platz für acht Per-sonen schaffen konnte. Dazu kamen vier Stühle und vier Klappstühle aus Plastik. Da-mit war das Eßzimmer abgehakt. Schränke und andere Möbel für diesen Raum hatten Zeit, ein Servierwagen, den wir dazu kauften, würde es für den Anfang auch tun. Dann kam das "Kinderzimmer" dran. Chris fauchte zwar wie ein gereizter Panther bei diesem Namen, trotzdem bekam sie einen eigenen Tisch und einen Stuhl. Zu einem Schrank und dazu passendem Regal ließ sie sich auch noch überreden, doch als ein Bett zur Sprache kam, lehnte sie ab. "Ich penn doch sowieso immer bei dir", meinte sie staunend. "Was soll ich mit 'nem eigenen Bett? Ich hab doch eins!" "Wie wäre es dann mit einem Gästebett, Chris? Mehr als eine Person kann doch nicht bei uns im Bett schlafen, ich meine, nicht richtig, dafür ist es dann zu eng. Falls mal wirklich mehr Leute bei uns bleiben über Nacht, wäre das doch sinnvoll." "So gesehen, ja", lenkte sie ein. "Aber das reicht dann trotzdem nur für einen wei- teren." "Oder zwei, bei einer normal großen Schlafcouch." "Von mir aus", gab sie nach. "Ich kapier das zwar noch nicht so ganz, aber du wirst schon recht haben. Was brauchen wir noch?" "Eine weitere Couch." "Nö!" widersprach sie energisch. "Ich find das so toll, wenn wir zu viert oder fünft aufeinanderhocken!" "Aha", grinste ich. "Du möchtest also, daß ich meine Arbeitskollegin auf den Schoß nehme?" "Die Anka?" Chris blickte mich fassungslos an. "Was soll die denn bei uns?" "Es könnte doch sein", sagte ich vorsichtig, da ich Chris noch nichts von der Aus-sicht auf meine neue Stelle erzählt hatte, "daß ich mal Firmenbesuch zu Hause be-komme. Oder möchtest du auf dem Schoß von meinem Boß sitzen?" "Bloß nicht!" Sie schaute mich erschrocken an. "Der sieht so - so - unnahbar aus. Der macht mir richtig Angst!" "Kommt nur, weil er manchmal streng sein muß", lachte ich. "Der ist ganz in Ord-nung." "Mag ja sein", maulte Chris, "trotzdem ist der mir zu eisig." Damit hatte sie Martin Frank, meinen Chef, ganz gut beschrieben. Sogar ziemlich treffend. "Also gut, noch ein Sofa." Also suchten wir auch noch ein zweites Sofa aus. Wir fanden eins, das einigerma-ßen zu dem bereits vorhandenen paßte; für eine komplett neue Einrichtung fehlte mir momentan das Geld. Zum Glück mußte ich weder die alte noch die neue Wohnung renovieren. Die alte Wohnung mußte laut Mietvertrag beim Einzug, die neue beim Auszug renoviert werden. Warum das so war, wußte ich nicht; es hatte sich bei den beiden Wohnungen im Lauf der Jahre eben so ergeben. Wir konnten daher die alte Wohnung verlassen, so, wie sie war, und in eine frisch renovierte einziehen. Manch-mal hat man Glück. Schließlich hatten wir alles beisammen und leisteten uns noch in einem Bistro ein Eis. Doch, das schmeckt auch im Januar. Chris und ich redeten über dies und das, als mich plötzlich eine Woge aus Liebe überschwemmte. Ich sah überrascht auf. Chris blickte mich mit feuchten Augen an. "Danke für alles", sagte sie bewegt, griff nach meiner Hand und drückte sie ganz fest. "Was ist denn jetzt los, Chris? Du mußt dich doch nicht bedanken!" "Doch", sagte sie ernst und war plötzlich einhundert Jahre alt. "Werner, ich hatte immer und jeden Tag Angst vor dem Leben, vor dem, was da draußen auf mich wartet, und immer, wenn ich an die neue Wohnung denke, ist die Angst weg. Ich weiß, daß wir da glücklich werden, du und ich. Deswegen." Sie wischte sich die Augen trocken. "Mann, ich war doch früher keine solche Heulsuse. Bist alles du schuld! Krieg ich noch 'ne Cola?"
* * *
Dieser Tag brachte aber noch weitere Überraschungen. Am Nachmittag kam Anja, die wir seit Silvester nicht mehr gesehen hatten. Freudestrahlend verkündete sie uns, daß sie jetzt einen eigenen Freund hätte, den Simon. "Der ist so lieb", schwärmte sie verliebt, "und man kann auch ganz toll mit dem reden und spielen. Nicht so spielen!" rief sie verlegen, als Chris sie wissend angrinste. "Nein, einfach spielen. Mensch ärgere dich nicht und so. Verdammt, Chris, hör auf, so zu grinsen!" Somit war Anja für uns erst mal aus dem Rennen, doch wir freuten uns unsagbar für sie. Gegen halb sechs kam Ellen, zusammen mit Uschi, die schon einige Notizen für unseren neuen Verein zusammengestellt hatten. Uschi zog gegen halb sieben wieder ab, Ellen blieb zum Abendessen. Mittendrin läutete es an der Tür. Chris ging und rief mich dann. "Ist jemand, den ich nicht kenne", sagte sie ängstlich, "aber der klingt ver-dammt sauer." Ich meldete mich und hörte die Stimme meines Chefs. Er klang wirklich wütend bis in die Haarspitzen; kein Wunder, daß Chris so ängstlich war. Martin konnte in der ent-sprechenden Stimmung mit seiner Stimme Diamanten schneiden. Aufgeregt wie ein gereizter Stier kam er aus dem Aufzug und stapfte in meine Wohnung, ohne zu grüßen. Direkt im Wohnzimmer überfiel er mich, ohne die beiden Mädchen auch nur anzuse-hen, was ihm gar nicht ähnlich sah. Sonst war er immer höflich, auch Kindern gegen-über. Er hatte ja selbst zwei davon. "Werner", sagte er, und seine Stimme schnitt wie eine Peitsche. "Sagen Sie mir klar und ehrlich, ob Sie auch gehen wollen." Seine Augen blitzten wie Diamanten: kalt und hart. "Ich wüßte nicht, wohin oder zu wem", sagte ich behutsam. "Möchten Sie sich nicht setzen, Martin?" "Nein. Dazu hab ich keine Ruhe." "Möchten Sie vielleicht etwas trinken? Etwas Hartes?" Er sah mich an, dann nickte er. "Ja, das wäre vielleicht gut." Ich holte schnell den Wodka und ein Glas. Chris be-obachtete ihn gespannt, voll unterdrückter Vorfreude auf seine Reaktion, doch ihr Ge-sicht verzog sich überrascht, als er keine Regung zeigte und gleich ein zweites Glas hinterher kippte. Er stellte das Glas mit einem harten Geräusch zurück auf den Tisch, dann ließ er sich in das Sofa fallen. "Das tat gut", sagte er mit fast schon normaler Stimme. "Oh, hallo, Mädels. Ich hab euch gar nicht gesehen." "Ich mache meinem Boß nur ungern Vorschriften", sagte ich vorsichtig, "aber könnten Sie bitte ganz von vorne anfangen?" "Ja", meinte er und lächelte leicht. "Also ganz von vorne: Wahrscheinlich bin ich nicht mehr lange Ihr Boß. Zweitens: ein Abwerber von einem Konkurrenzunternehmen treibt sich zur Zeit bei uns rum. Peter hat gekündigt, Christian hat gekündigt, Martina hat gekündigt. Alle zum 31. Januar." "Das ist ja die halbe Abteilung!" Ich war geschockt. "Gut erkannt", lächelte er müde, aber ich nahm ihm seine Wut nicht mehr übel. "Deswegen meine Frage, ob Sie auch gehen wollen. Wenn ja, gibt es die Abteilung nicht mehr." "Nein, Martin. Auch wenn ich manchmal lang und breit über die Firma schimpfe, habe ich doch eine gewisse Loyalität." "Sie sollten mich mal zu Hause hören", meinte er trocken. "Danke, Werner. Das rechne ich Ihnen hoch an." Ich wollte nicht fragen, wie hoch; es erschien mir unpas-send. "Wissen Sie, was ich mir wünsche?" fragte er in einem lockeren Plauderton, doch gerade dann war er am Gefährlichsten. "Diesen Abwerber in die Finger zu be-kommen. Er bietet unseren Leuten auf unserem Gelände einen Job in seiner Firma an; gleiche Position, wesentlich höheres Gehalt. Ich möchte den zu gerne mal treffen. Egal. Das hilft auch nicht mehr weiter. Werner, Sie sind rückwirkend ab ersten Januar zu meinem Assistenten befördert. Ich wünschte wirklich, ich könnte Ihnen das mit et-was besserer Laune sagen. Anka wird auf Ihren Stuhl gesetzt. Ihr Job in den nächsten Wochen ist es, die Abteilung wieder aufzufüllen. Anfang März muß der Laden wieder laufen. Mein Job in den nächsten Wochen wird sein, der Geschäftsführung die feuch-ten Händchen zu streicheln und sie zu beruhigen. Ich werde also nur selten im Büro sein. Alle Probleme und Schwierigkeiten liegen bei Ihnen. Na? Immer noch Lust?" "Mehr als vorher", lächelte ich. Er seufzte tief. "Danke. Sie haben freie Hand." "Auch bei Einstellungen?" hakte ich nach. "Natürlich, gerade da." Er schaute mich an und wußte plötzlich, worauf ich hin- auswollte. "Komisch", sagte er mit einem dünnen Lächeln. "Gerade heute habe ich mich im Vorstand dafür stark gemacht, diese Regel fallenzulassen, daß wir Mitarbei- ter, die gekündigt haben, nicht wieder einstellen. Und sogar mit Erfolg. Können Sie versprechen, daß er sich benimmt?" "Ja. Sie möchten zwar nichts über das Privatleben wissen, aber er hat sich sehr verändert und ist, was diesen Punkt angeht, keine Gefahr mehr. Auch seine - Freundin hat sich angepaßt. Es wird nicht mehr vorkommen." "Gut", sagte er knapp. "Rufen Sie ihn an." "Jetzt gleich?" "Bloß nicht", wehrte Martin ab. "Wenn er ablehnt, könnte ich das heute nicht er-tragen. Ich brauche jetzt mindestens eine gute Nachricht, und die möglichst schnell." Er beugte sich wieder zu dem Wodka vor; dabei fiel sein Blick auf die Notizen von Ellen und Uschi. "'Kampagne gegen Angst'. Was ist das?" Er wartete gar nicht erst auf eine Ant-wort, sondern las weiter. "'Hast du Angst? Passiert dir immer genau das, wovor du Angst hast? Dann komm zu uns! Vielleicht können wir dir helfen!'" Er sah mich an. "Was ist das?" "Das kann Ellen besser erklären", sagte ich mit einem Lächeln. "Ich habe damit nur sehr wenig zu tun." "Ellen? Bist du das?" Sein Blick schoß auf Ellen und nagelte sie fest. Ellen zuckte zusammen und fror regelrecht ein. "Ja - äh - das - das - also, wir - äh..." Martin, der es gewohnt war, mit Menschen zu reden, die direkt, knapp und aussagekräftig formulierten, litt Höllenqualen unter ihrem Gestammel, aber er beherrschte sich. "Fang noch mal an", bat er Ellen, diesmal wesentlich sanfter und ruhiger. Ellen at-mete tief durch. "Na ja", meinte sie und griff instinktiv nach Christinas Hand. "Wir haben rausge-funden, daß einem immer genau das passiert, wovor man Angst hat." "Zum Beispiel?" Ellen wurde mutiger und erzählte ihm einige Beispiele. Martin hörte interessiert zu und unterbrach sie nicht, bis sie zum Ende kam. "Und deswegen hatten wir gedacht, wir machen so eine Art Verein, in dem wir Mädchen helfen können, was gegen ihre Angst zu tun. Das ist auch schon alles", schloß sie schüchtern. "Wer ist auf die Idee dazu gekommen?" "Eigentlich wir alle", meinte Chris mutig. "Wir haben Silvester auf dem Balkon gestanden und uns darüber unterhalten, wie es kommt, daß hier immer so schreckliche Dinge geschehen, und plötzlich war die Idee da." "Chris", sagte ich sanft. "Gib ruhig zu, daß du als erste darauf gekommen bist." "Ja, aber du hast uns erklärt, wieso. Also waren es doch wir alle. Uschi und Ellen haben ja auch mitgeholfen." Martin stand auf und ging in Richtung Wohnzimmertür. Er schloß sie von innen, legte den Kopf in den Nacken, dann donnerte er mit der Stirn vor die Tür. Ich kannte das; das tat er, um den Kopf wieder freizubekommen. Die Mädchen jedoch starrten ihn an, als würde er gleich ein Messer zücken und "Blut! Blut!" schreien. Martin blieb einen Moment so stehen, dann ging er auf Chris zu und hockte sich auf den Boden vor sie. Er nahm ihre Hände und schaute sie durchdringend an. "Christina, ich brauche deine Hilfe", sagte er sehr leise und sehr sanft. "Ich habe zwei Kinder, einen Jungen und ein Mädchen. Meine Tochter ist etwa so alt wie du. Sie hat sich letzte Woche beim Skifahren das Bein gebrochen. Kannst du mir sagen, war- um?" Chris schüttelte den Kopf. "Nee, kann ich nicht." "Versuch's", bat Martin sie. Chris sah ihm ebenfalls tief in die Augen. "Kann es sein", begann sie nach einer Weile zögernd, "daß Ihre Tochter Angst hat vor der Schule? Weil sie entweder schlechte Noten hat und Angst hat, daß Sie mit ihr schimpfen oder... Nein." Sie überlegte etwas. "Oder sie hat Angst vor der Schule, weil sie dort belästigt und bedroht wird. Nein, das ist es auch nicht. Ich glaube, sie möchte einfach nur, daß sich jemand um sie kümmert, weil sie sich einsam fühlt und Angst hat, vernachlässigt zu werden. Ja. Das ist es." "Nächste Frage", sagte Martin ohne jegliche Reaktion. "Warum ist mir das pas-siert? Warum habe ich so viele Leute verloren?" "Weil Sie unsicher sind", sagte Chris prompt, ohne nachzudenken. "Sie sind sich nicht sicher, ob Sie Ihren Job schaffen. Sie sind sich auch nicht sicher, ob Sie mit Ihren Angestellten gut umgehen, ob Sie jeden gerecht behandeln. Manchmal haben Sie rich-tig Angst, ins Büro zu fahren, weil Sie nicht wissen, ob Sie den Tag schaffen. Und Sie fragen sich, ob Sie Ihre Frau vernachlässigen. Das mußte ja so kommen", schloß Chris mit einem entschuldigenden Blick. Martin sah sie einen Moment an, dann stand er auf. Wir blickten ihm gebannt nach, als er wieder zum Sofa ging und nach der Flasche Wodka griff. "Ich kaufe Ihnen Montag eine neue", sagte er und goß sich noch ein Glas ein. "Und Sie rufen mir bitte nachher ein Taxi, ja?" Er kramte in seiner Jackentasche und warf mir seinen Autoschlüssel zu, den ich auffing. Dann trank er das Glas auf einen Zug leer und schenkte gleich noch einmal nach, doch er stellte das Glas ab, ohne zu trinken. Chris und Ellen kamen zu mir und legten ihre Arme um mich. Sie schienen Angst zu bekommen, denn Martin strahlte auf einmal so etwas wie eiskalte Wut aus. "Ich glaube nicht an Zufälle", sagte Martin plötzlich und schaute aus dem Fenster. "Mir war schon lange klar, daß alles irgend einen Sinn hat, daß ein Ereignis die logi-sche Folge des vorhergehenden Ereignisses ist, aber irgendwie hat es nie so recht ge-klickt bei mir. Bis jetzt." Er schaute mich an. "Christina ist nicht Ihre Nichte", stellte er sachlich fest. Ich schüttelte den Kopf. "Und Ellen?" "Eine Freundin von uns", sagte ich ruhig. War ich jetzt auch arbeitslos? Wo konnte ich diesen Abwerber finden? "Warum bist du hier, Christina?" "Weil ich Werner liebe, und er mich", sagte sie einfach. "Außerdem bin ich hier, weil ich hier wohne. Meine Eltern haben es erlaubt", fügte sie noch hinzu. "Und du, Ellen?" "Weil ich mich hier wohlfühle. Ich bin aber nur zu Besuch." "Warum fühlst du dich hier wohl?" "Na, weil..." Sie suchte nach Worten. "Chris und Werner reden mit mir, und sie helfen mir." "Hast du sonst keinen, mit dem du reden kannst? Deine Eltern?" "Nein", sagte Ellen leise. "Mit denen schon gar nicht." "Werner, wann immer ich Sie in den letzten Monaten gesehen habe, war irgendein junges Mädchen um sie herum. Außerhalb der Arbeitszeit, meine ich. Warum? Was ist der Grund dafür?" "Offenheit, Natürlichkeit, Ehrlichkeit und Direktheit. Kaum Falschheit." "Das sind fünf gute Gründe", sagte er trocken. "Ich wollte nicht neugierig sein, Werner, aber irgend etwas in mir sagte, daß es bei Ihnen nicht so ist, wie es aussieht. Wie bei mir. Christina, du hattest recht. Julia - meine Tochter - hat mir oft vorgewor-fen, daß ich mich kaum noch um sie kümmere. Jetzt muß ich mich um sie kümmern. Und mit meiner Arbeit hattest du auch recht. Da hast du sogar ins Schwarze getroffen, Christina." Seine Schultern zuckten, als seine Beherrschung ihn verließ. Chris eilte zu ihm und umarmte ihn. Auch Martin legte seine Arme um sie und weinte sich aus. Es war ein sehr merkwürdiges Bild: ein erwachsener Mann, beruflich fest im Sat-tel, erfolgreich bis zum Gehtnichtmehr, weinte sich an der Schulter eines dreizehnjäh-rigen Schulmädchens aus, aber Chris war schon etwas Besonderes. Ellen und ich zogen uns in die Küche zurück; die Situation war Martin bestimmt schon peinlich genug, ich mußte ihm nicht noch dabei zusehen. Nach einer Weile hörte ich Chris. 'Es geht jetzt wieder, aber ich red noch was mit ihm, ja?' "Natürlich, mein Schatz.' Sie redete über eine halbe Stunde mit Martin, dann kam die "Entwarnung" von Chris, und Ellen und ich gingen zurück ins Wohnzimmer. Martin saß auf dem Sofa und hatte sich wieder vollständig im Griff. "Nehmen Sie meine Entschuldigung an?" fragte er mich lächelnd. "Es ist das aller- erste Mal, daß ich einen Angestellten zu Hause überfallen habe, aber ich mußte ein- fach mit Ihnen sprechen, um zu wissen, ob Sie uns auch verlassen wollen. Den wahren Grund dafür, warum ich zu Ihnen gekommen bin, habe ich gerade erst erfahren." "Natürlich, Martin. Ich bin froh, daß Sie gekommen sind, auch wenn ich einen Moment lang Angst hatte, daß ich jetzt auch auf der Straße landen würde." "Weswegen denn das?" fragte er überrascht. "Haben Sie irgend etwas gesagt, das ich nicht wissen darf? Muß am Wodka liegen. Wenn ich etwas trinke, vergesse ich sehr oft, über was ich gesprochen habe." Ich verstand. "Könnten Sie mir jetzt bitte ein Taxi rufen?"
* * *
Am Montag Morgen bat Martin mich gleich in sein Büro, als er kam. "Also doch die Kündigung?" scherzte ich. "Wenn Sie sich nicht sofort diesen Minderwertigkeitskomplex abgewöhnen", sagte Martin mit der Andeutung eines Lächelns, "zerreiße ich diesen Arbeitsvertrag auf der Stelle." Er schob mir ein Bündel Papiere zu. "Steht genauso viel Unsinn drin wie in Ihrem bisherigen, abgesehen von der neuen Aufgabe und dem Gehalt." Meine Augen flogen über die erste Seite, lasen die Beschreibung meiner neuen Tätigkeit und blieben an der Stelle kleben, an der das Gehalt stand. "Wieviel?" sagte ich fassungslos. Martin erlaubte sich ein Lächeln. "Jetzt wissen Sie, warum niemand aus der sogenannten 'Führungsebene' über sein Gehalt spricht." Er beugte sich vor. "Als mein Assistent handeln Sie in meinem Na-men, Werner, und im Namen der Firma. Halten Sie sich das bitte immer vor Augen." "Natürlich, aber das..." "Sind doch nur ein paar Mark mehr. Nun reißen Sie sich doch zusammen." "Martin, das sind weit über zweitausend Mark mehr!" "Immer noch weniger, als ich bekomme", meinte er sachlich. "Also bleiben Sie schön ruhig. Passen Sie gut auf, Werner: wenn alles so klappt, wie wir beide uns das vorstellen, bin ich hier weg, auf einer anderen Position. Wenn ich hier weggehe, neh-me ich Sie beim Rausgehen am Kragen und lasse Sie auf diesen Stuhl hier fallen. Klappt es nicht, werden die Aufgaben dieser Abteilung zukünftig von anderer Stelle wahrgenommen." Er lächelte über meinen Gesichtsausdruck. "Direkte Rede ist doch was Feines, nicht wahr? Haben Sie mit Klaus gesprochen?" Ich nahm mich zusammen. "Ja, noch am gleichen Abend. Er wollte es sich übers Wochenende überlegen und mich heute anrufen." "Gut. Ich hab mir den Vormittag freigenommen, um Sie einzuarbeiten. Anschlie- ßend gehen wir essen, danach gehört der Laden Ihnen. Ein letzter Punkt noch, bevor wir loslegen. Grüßen Sie bitte Christina von mir. Ich habe am Samstag ein langes Ge- spräch mit meiner Familie geführt, und wir haben ziemlich viele Punkte gefunden, an denen wir ansetzen können. Sagen Sie ihr Danke von mir." Am Nachmittag war mir fast schwindelig. Es war wirklich eine verdammt dünne Luft, in der wir uns bewegten. Klaus meldete sich gegen vier Uhr und sagte zu. Er wollte am nächsten Tag vorbeikommen; da er bei der neuen Firma noch keinen Ar-beitsvertrag unterschrieben hatte, konnte er gleich wieder bei uns anfangen. Das war schon sehr viel wert. Als Klaus am nächsten Tag eintraf, hielt ich eine kurze Besprechung mit allen Kolleginnen und Kollegen ab. Sämtliche Gehälter wurden erhöht, doch dafür würden nur zwei neue Mitarbeiter eingestellt anstatt der drei, die uns verlassen hatten. Dies bedeutete für alle ein etwas höheres Arbeitsaufkommen, doch das wurde durch das Mehr an Geld ausgeglichen. Klaus wurde herzlich aufgenommen und stürzte sich gleich und mit Feuereifer wieder in die Arbeit. Durch ihn und Anka lief der "Laden" wieder langsam an. Nach ein paar Tagen hatte ich mich an das immense Arbeitstempo als Martins As-sistent gewöhnt, und es fing an, mir Spaß zu machen. Martin hatte sich die ganze Wo-che nicht sehen lassen, erst am Freitag Nachmittag schaute er kurz herein, ließ sich eine Zusammenfassung der Woche geben und war wieder weg. "Eine Konferenz nach der anderen" war alles, was er sagte. Als ich Freitag Abend ins Wochenende ging, war ich wirklich geschafft; es war ei-ne sehr harte Woche gewesen. Auf der Haben-Seite standen vier Bewerber, die sich in der nächsten Woche vorstellen würden. Ich drückte die Daumen. "N'Abend", begrüßte Chris mich fröhlich, als ich hereinkam. Ich ließ alles fallen, was ich in den Händen hatte, umarmte meine kleine Freundin und wirbelte sie herum. Dann bekam sie einen stürmischen Kuß. "Hey", lachte sie atemlos, als ich sie wieder absetzte. "Wofür war der denn?" "Meine Entschuldigung dafür, daß ich den ganzen Tag nicht an dich gedacht ha-be", lächelte ich sie an. "Was?" sagte sie entrüstet. "Den ganzen Tag? Das kostet dich noch einen Kuß, aber doppelt so lang!" Diese Strafe akzeptierte ich nur zu gerne. An diesem Abend blieben wir alleine, niemand besuchte uns, aber das war uns recht. Wir aßen bei Kerzenlicht ("damit du nicht siehst, daß mir die Schnitzel ange-brannt sind") und Musik zu Abend, anschließend saßen wir gemütlich beisammen und tauschten die aktuellen Neuigkeiten der Woche aus. Eine sehr schöne Nachricht war, daß Ellen und Yvonne morgen kommen wollten; Ellen wollte gerne das Wochenende bei uns bleiben. "Und was macht Uschi?" fragte ich neugierig. "Von der hab ich seit letztem Wo-chenende nichts mehr gehört." "Die hat wieder einen erwischt", sagte Chris hochzufrieden. "Sie marschierte durch das Parkhaus, dabei ist ihr so'n Typ aufgefallen, der da rumlungerte. Sie ver-steckte sich hinter einer Säule und hat ihn beobachtet. Als Jaqueline - die kennst du nicht - nach ihrem Sportunterricht nach Hause kam und das Fahrrad in den Keller ge-schoben hat, ist der Typ auf sie losgegangen. Uschi natürlich sofort auf ihn los und hat den Kerl fast an die Wand genagelt. Wieder einer weniger", schloß Chris mit einem zufriedenen Grinsen. "Hoffentlich gerät ihr das nicht außer Kontrolle", meinte ich nachdenklich. "Glaub ich nicht, Uschi paßt schon auf sich auf. Und im Februar fangen wir ja auch mit unserem Angst-Verein an." Chris wurde plötzlich ganz aufgeregt. "Weißt du überhaupt, daß die Überfälle hier nachgelassen haben? Es waren letzten Monat viel weniger als noch im November! Uschi hat sich die Zahlen geben lassen." "Das sind wirklich gute Neuigkeiten. Vielleicht hat Uschi ja doch recht, obwohl ich manchmal der Meinung bin, daß sie es etwas übertreibt." "Tut sie nicht", widersprach Christina. "Sie macht das, was sie für richtig hält, und sie ist mit dieser Meinung nicht alleine. Sie plant sogar, kostenlos Kampfunterricht zu geben, damit sich alle Mädchen wehren können, so wie sie." "Darüber sollte ich mich mal mit ihr unterhalten", sagte ich nachdenklich. "Willst du ihr das etwa ausreden?" fuhr Chris auf. "Nein, Chris, nur mit ihr darüber reden." Die Gelegenheit dazu ergab sich am nächsten Mittag. Wir trafen Uschi beim Ein-kaufen und ich bat sie, doch mal am Nachmittag vorbeizuschauen. Sie sagte zu, dann trennten sich unsere Wege wieder. Chris und ich erledigten unsere Einkäufe, machten den Haushalt, aßen zu Mittag, dann trudelten auch schon Ellen und Yvonne ein. "Hallo, Ellen, Yvonne, wie geht's euch?" "Gut", strahlte Yvonne und umarmte Chris und mich herzlich. "Mir auch, danke", lächelte Ellen, die heute ein ärmelloses Kleid trug, das ihr bis knapp an die Knie reichte. "Ist das nicht zu kalt?" fragte ich und deutete auf ihr Beine. "Nee, für die paar Meter nicht", schmunzelte sie. "Na, dann mal rein mit euch", meinte ich. Yvonne blickte mich an. "Krieg ich keinen Kuß?" "Möchtest du denn einen?" Sie nickte. "Na, dann komm mal her." Ich streckte die Arme aus und hob Yvonne hoch, dann bekam sie ihren Kuß. "Der war lecker", meinte sie und lachte zufrieden. Ich stellte sie ab. "Krieg ich auch einen?" grinste Ellen. "Aber sofort", lachte ich. Ellen kam in meinen Arm und bekam auch einen, aller-dings reagierte sie etwas heftiger als Yvonne. "Hey", lachte Chris, "mach ihn nicht kaputt, ja? Ich brauch ihn noch!" "Tut mir leid", lachte Ellen und ließ mich los. "Irgendwie brauch ich das heute." Kurz darauf kam auch Uschi, die nur kurz umarmt wurde; das reichte ihr. Ich führte sie ins Wohnzimmer, wo sie sich hinsetzte. Dann mal los, sagte ich mir. "Du möchtest also eine Kampfschule aufmachen", lächelte ich Uschi an. "Ja, daran dachte ich", grinste sie zurück. "Klingt gut. Was möchtest du denn deinen Schülern beibringen?" "Meinen Schülerinnen", betonte sie. "Jungs haben keinen Zutritt. Tja, was will ich ihnen beibringen... Wie sie sich wehren können, wenn sie angemacht oder angegriffen werden." "Super Idee", lobte ich sie. "Und was noch?" "Wie, was noch? Das reicht doch, oder? Hauptsache, sie werden nicht mehr ange-griffen." "Stimmt", gab ich zu. "Uschi, stehst du mal auf und kommst her?" Sie kam zu mir, ihre Augen blickten mich fragend an. Ich gab ihr einen kräftigen Stoß vor die Schulter. "Was soll der Scheiß?" fuhr sie mich an. Sie erhielt einen zweiten Stoß, dem sie nicht ausweichen konnte. "Werner! Laß den Mist, oder..." "Oder was?" fragte ich ruhig und stieß sie vor die Brust. Ihre Faust schoß vor. Ich drehte den Kopf leicht, und ihr Schlag ging ins Leere. Dafür erhielt sie einen weiteren Stoß vor die Brust. Ihr Bein kam angeflogen. Ich wehrte es auf die klassische Art ab, so daß sie stehenblieb. Und ein weiterer Stoß vor die Schulter. Uschi platzte. Sie ließ einen Kampfschrei los und hämmerte einen Schlag auf mich, der mir den Unterkiefer gebrochen hätte. Ich drehte mich weg und nahm sie in den Polizeigriff. "Ist okay, Uschi", sagte ich beruhigend. "Ist schon gut, ich hör auf." "Was sollte der Scheiß?" zischte sie, während sie versuchte, ihr Adrenalin zu kon-trollieren. "Gleich, reg dich erst mal ab." Es dauerte eine Weile, bis sie sich beruhigt hatte, dann ließ ich sie los. Mit Haß in den Augen schaute sie mich an. "Ist es das, was du den Mädchen beibringen möchtest?" fragte ich ruhig. "Daß sie ihrem Gegner bei der kleinsten Beleidigung den Kiefer brechen sollen?" Es klickte. 'Super!' kam von Chris bewundernd. 'Ich dachte erst, du drehst durch, aber jetzt ka-pier ich!' Uschi auch. Der Haß aus ihren Augen verschwand und machte Nachdenk-lichkeit Platz. Sie drückte sich in die Ecke des Sofas und sagte keinen Ton. Ich legte kameradschaftlich meinen Arm um sie. "Uschi", sagte ich leise und sanft. "Es gibt beim Kampf ein Wort, das heißt: Ver-hältnismäßigkeit. Es bedeutet, daß die Verteidigung dem Angriff angemessen sein muß. Verstehst du?" Sie nickte und schaute mich an. "Wenn dich jemand beleidigt, verstehe ich, daß du wütend wirst. Werd ich auch. Aber nur, weil du beleidigt wirst, darfst du ihn noch nicht schlagen. Das ist nicht angemessen. Wenn jemand mit einem Messer auf dich losgeht, darfst du ihm den Arm brechen. Das ist angemessen. Wenn dich ein Besoffener an die Brust packt, darfst du ihm nicht den Arm brechen. Es ist nicht angemessen. Verstehst du?" "Ja", flüsterte sie. "Wenn dich jemand so schubst wie ich gerade, ist es angemessen, ihm eine Ohrfei-ge zu geben. Eine stinknormale, kräftige Ohrfeige. Mehr nicht. Es tut mir leid, daß ich dich so angegriffen habe." "Schon gut, hab kapiert." Sie lächelte schief. "Ist das sowas wie mit Besiegen und Vernichten?" "Ganz genau", lächelte ich zurück. "Wenn dir jemand wirklich an das Leben oder an die Gesundheit will, darfst du loslegen. Im gesunden Rahmen. Will dich jemand ärgern? Laß ihn stehen. Will dich jemand provozieren? Dreh dich um und geh. Will dich jemand schlagen? Weich aus. Will dich jemand immer und immer wieder schla-gen? Schlag zurück, aber angemessen. Es reicht meistens ein nicht allzu kräftiger Schlag auf die Nase. Die fängt an, zu bluten, und die Augen tränen. Das genügt, um normale Straßenschläger zu stoppen, und es macht auch wesentlich weniger Ärger, als wenn du jemanden nach allen Regeln der Kunst zusammenschlägst." Sie verstand den Hinweis auf Jenny und die nachfolgenden Verhöre bei der Polizei. "Okay", seufzte sie. "Ich werd bestimmt darüber nachdenken. Versprochen." "Gut", freute ich mich und nahm ihre Hand. "Dann laß uns jetzt ein bißchen im Bett toben, ja?" Ich zog sie hoch. Uschi blickte mich überrascht an, doch als sie merkte, daß ich sie in Richtung Schlafzimmer zog, rastete sie wieder aus. Ihre Faust hob sich, doch als ich sie angrinste, kapierte sie. "Du blöder Arsch", lachte sie. "Ich sagte doch, ich muß erst darüber nachdenken!" "Wohin wolltest du denn zielen?" fragte ich sie und ließ sie los. "Auf die Zähne", gab sie zu. "Obwohl noch gar nichts passiert war?" Sie atmete tief durch. "Ja. Gib mir etwas Zeit, ja?" "Na klar", lächelte ich. "Du schaffst das schon."
Nachdem eine sehr nachdenkliche Uschi gegangen war, spielten Chris, Ellen, Yvonne und ich Monopoly, danach Karten, bis Yvonne wieder nach Hause mußte. Ei-gentlich schade, fand ich, ich hätte sie gern heute nacht hierbehalten. Aber Ellen machte es wieder wett. Sie war ungemein anhänglich und hatte eine äußerst fröhliche Grundstimmung. Bei jedem Lacher warf sie sich an mich oder an Chris, und sie suchte eigentlich permanent Körperkontakt. Das versetzte mich nicht gerade in eine ausgegli-chene Stimmung. 'Weißt du, was mit ihr los ist, Chris?' 'Glaub, sie sammelt Mut.' 'Wofür?' 'Für heut abend.' 'Bist du sicher, Chris?' 'Ziemlich. Aber schlaf bitte nicht mit ihr, ja?' 'Natürlich nicht, wenn du es nicht willst...' 'Nicht deswegen, sondern weil sie sonst schwanger wird.' 'Chris! Woher...' 'Weiß ich nicht, aber ich weiß es. Laß es lieber, Werner. Übrigens, ich bin Montag mit meiner Mutter beim Arzt, mir die Pille verschreiben lassen. Ich komm etwas später nach Hause, ja?' 'Klar. Bist du denn nicht noch zu jung für die Pille?' 'Nicht, wenn ich dem Arzt sage, wo ich wohne. Der kennt die Ecke hier. Alle Mädchen gehen zu dem.' 'Und Ellen? Wenn sie schon ihre Periode hat...' 'Sie verträgt die Pille nicht, und sie vergißt immer wieder, wann sie ihre Regel hat. In der Beziehung ist sie unglaublich nachlässig. Also sei vorsichtig.' 'Bin ich. Danke, mein Schatz.' 'Reiner Egoismus. Ich will noch nicht Tante werden. Tante Christina! Bäh!' Nach dem Abendessen kam Ellen wortlos auf meinen Schoß. Sie setzte sich mit dem Rücken an meinen Bauch und ließ es sich gutgehen. Ich mir allerdings auch: ich legte meine Hände genau auf ihre schöne Brust. Ellen räkelte sich in meinem Schoß zurecht und brummte zufrieden, als ich ihre kleinen Brüste sanft massierte. Sie drehte ihren Kopf zur Seite und legte ihre Wange an mein Gesicht. Ich küßte sie zärtlich auf das Ohr und ließ meine Zunge in ihren Gehörgang gleiten. Ellen rieb ihre Wange an meinem Mund entlang. Ich nahm meine Hände von ihrem Busen und steckte sie durch den Ausschnitt des Kleides am Arm. Ellen trug keinen BH, das hatte sie auch nicht nötig. Als sie meine Hände direkt auf ihrem Busen spürte, wurde ihre Atmung intensi-ver. Sie streckte den Oberkörper leicht vor und drückte mit ihrer Brust gegen meine Hände. Chris setzte sich zu uns und lehnte sich an mich. Ellen zuckte erschrocken zusam-men, als sie ihre Freundin bemerkte. "Schon gut, Ellen", lächelte Chris. "Mach ruhig weiter, laß dich nicht stören." "Hast du wirklich nichts dagegen?" fragte Ellen. "Nein, ganz ehrlich und wirklich nicht. Laß dich einfach verwöhnen, ja?" "Wenn du meinst... Ich komm mir aber trotzdem blöd vor. Ich laß mich von dei-nem Freund anfassen, und du sitzt dabei und schaust zu." "Erstens ist Werner unser Freund, und zweitens krieg ich auch noch was ab, aber erst später. Jetzt bist du erst mal dran. Schließ die Augen und vergiß, daß ich da bin." "Na gut", seufzte Ellen. Sie schloß ihre Augen und versuchte, sich wieder zu ent-spannen. Nach dieser kleinen Unterbrechung mußten wir von vorne anfangen. Ellens Kleid hatte die Knöpfe am Rücken. Ich nahm meine Hände von ihrem Busen und öffnete die obersten zwei Knöpfe, dann hielt ich ihre Haare hoch und küßte sie zärtlich auf den Nacken, dann auf den Hals und weiter bis zur Schulter, dann wieder zurück. Ellen legte ihren Kopf etwas zur Seite, so daß ich auch den seitlichen Hals küssen konnte. "Wart mal", meinte sie plötzlich leise und setzte sich seitwärts auf meinen Schoß. Ihre Beine legte sie über Christinas. Das war schon viel besser, fand ich. Ich legte meinen Mund wieder an ihr Ohr und leckte sacht darin herum. Mit der rechten Hand fuhr ich wieder in ihr Kleid, zu ihren Brüsten, mit der linken streichelte ich ihre Beine um ihre Knie herum. Dabei schob ich ihr Kleid langsam, aber sicher, immer ein Stück höher. Ellens blaugrüne Augen schauten mich verlangend an, ihr Mund öffnete sich leicht. Ich kam ihr mit meinem Gesicht entgegen, sie schob ihre Zunge heraus, ich ebenso, und ohne daß unsere Lippen sich berührten, spielten unsere Zungen miteinander. El-lens Atmung wurde tiefer. Meine Hand an ihrem Bein strich inzwischen vom Knie bis fast zur Hüfte. Ellen öffnete ihre Beine leicht. Ich legte meine Finger auf die Innenseite ihres Oberschenkels und knetete sie dort. Meine andere Hand spielte mit einem ihrer inzwischen steinharten Nippel, drehte, drückte, zog und massierte. Ellen preßte ihre Lippen auf meine. Ihre Arme legte sie um meinen Hals und zog mich an sich. Unser Kuß wurde intensiver und gefühlvoller. Plötzlich veränderte Ellen erneut ihre Position. Sie setzte sich rittlings auf meinen Schoß, mit dem Gesicht zu mir. Sofort ging ich in ihren Rücken und öffnete die restlichen Knöpfe ihres Kleides. Ellen unterbrach unseren Kuß, lehnte sich etwas zurück, schob das Kleid über ihre Arme und weiter nach unten, dann drückte sie sich wieder an mich. Ich legte eine Hand auf ihren warmen Rücken, die andere schob ich unter ihr Kleid am Bein und ging hinauf bis fast zum Schritt. Ich streichelte einen Moment ihr Bein, dann preßte ich meine Hand auf ihre Scham. Ellen fuhr zusammen. "Uaaah! Das ist herrlich!" Ich verringerte den Druck, dann verstärkte ich ihn wie-der. "Das halt ich nicht aus", stöhnte sie und drückte ihren Unterleib fest gegen meine Hand. Ich nahm meine Hand erneut weg, legte sie wieder dorthin. "Du machst mich wahnsinnig!" keuchte sie. Ich drückte meine Hand auf ihren Bauch und legte den Daumen genau auf ihre empfindlichste Stelle. Dann begann ich, dort zu drücken und zu reiben. Ellen stöhnte auf und klammerte sich an mich. Ich streichelte kräftig ihren Rücken, drückte und massierte ihren Kitzler, küßte sie auf die Augen, die Stirn, den Mund, die Wangen. Ellens Zunge schoß heraus und drang in meinen Mund. Sie küßte mich wie besessen, ihr ganzer Körper zitterte und bebte, während ich sie weiter am Kitzler rieb. Plötzlich stieß sie heißen Atem in meinen Mund, ihre Umarmung wurde kräftiger, und sie drückte sich mit aller Macht an mich, als sie ihren Orgasmus bekam. Ich küßte und rieb sie mit aller Leidenschaft, die in mir war, bis sie ihren Kopf an mei-nen legte und etwas zusammensackte. "Fick mich", sagte sie leise und erregt in mein Ohr. "Jetzt! Ich will dich jetzt!" "Nimmst du die Pille?" fragte ich sie, gleichzeitig mit der erneuten Warnung von Chris. "Nein", keuchte sie. "Wann hattest du denn deine Periode?" Ellen sah mich erstaunt an und überlegte. "Kurz vor Silvester, warum?" "Also vor fast zwei Wochen?" "Ja, so etwa. Wieso?" Sie schaute mich an, rechnete, und biß sich auf die Lippen. "Scheiße!" sagte sie nachdrücklich. "Ich vergess' das immer wieder!!!" "Dafür hast du ja Freunde wie uns", tröstete ich sie lächelnd. "Aber ich will dich jetzt ficken", jammerte sie. "Ich brauch das jetzt!" "Und du willst auch ein Baby haben, richtig?" "Nein!" rief sie erschrocken aus. 'Hast du noch Gummis?' 'Chris! Natürlich, ja!' 'Wo?' 'Im Bad, in der kleinen schwarzen Tasche.' 'Okay.' "Bin sofort wieder da", sagte Chris, tätschelte Ellens Bein und stand auf. "Ellen, hast du schon einmal mit einem Jungen oder einem Mann geschlafen?" fragte ich sie, während Chris ins Bad ging. "Einmal?" Ellen lachte hell auf. "Werner, ich kann das kaum mehr zählen! Aber der Freund, den ich damals hatte, kam viel zu schnell. Ich hab kaum was davon ge-spürt, da war er auch schon fertig. Als wir im Sommer gefickt haben, setzten plötzlich meine Tage ein. Sein Schwanz war voll Blut, und seitdem sieht er mich nicht mehr an." Sie küßte mich hungrig. "Können wir nicht doch... irgendwie?" "Auf keinen Fall", sagte ich bestimmt. "Nicht ohne Verhütung, Ellen." "Ja, ich weiß ja", wand sie sich. "Aber ich bin so wild auf dich, ich will dich in mir haben, dich spüren, dich..." "Guck mal, was ich habe!" rief Chris fröhlich aus. Wir schauten sie an. Chris we-delte mit einem flachen Päckchen in der Luft. "'n Pariser!" strahlte Ellen. "Chris, du bist ein Schatz!" Ellen schaute mich an, ihre Augen brannten vor Lust. "Sollen wir?" "Jetzt ja", lächelte ich. "Laß uns rübergehen." Ellen sprang auf, zog sich im Gehen das Kleid aus und warf es auf den Boden. Noch bevor sie auf dem Bett lag, war auch der Schlüpfer fort. "Komm!" strahlte sie mich an. Chris gab mir das Kondom, ich packte es aus und streifte es über. Dann legte ich mich zu Ellen, die förmlich glühte vor Lust. Wild griff sie nach meinem Glied und führte es an sich. "Langsam, langsam", lachte ich. "Ich kann nicht mehr warten", stöhnte sie. "O doch", lächelte ich und vergrub mein Gesicht in ihrer glatten, haarlosen Scham. Ellen seufzte auf, als meine Zunge in sie drang. Ihre Finger verkrallten sich in meinen Haaren und drückten meinen Kopf an ihren Unterleib. Ich ergriff ihre Kniegelenke, drückte ihre Beine nach oben und zur Seite. Was hatte ich doch für ein Glück! Wieder lag ein junges, wunderschönes, dreizehnjähriges Mädchen nackt unter mir und wartete gierig darauf, daß ich in sie eindrang. Ellen schrie auf, als ich an ihrem Kitzler lutschte. Ihre Beine preßten gegen meinen Kopf und fielen wieder zur Seite. Ich leckte sie hart und wild, und sie kam erneut. Noch während ihres Höhepunktes drang ich in sie. Sie war sehr viel enger als Chris, und wunderschön warm und weich. Ellen verdrehte die Augen, als sie mich aufnahm. Ihre Finger verkrallten sich in dem Bettzeug, ihr Kopf drehte sich von einer Seite zur anderen, ihre weißblonden Haare flogen wild hin und her. Endlich war ich ganz in ihr. Ellen legte ihre Hände auf meinen Hintern und drückte mich an sich. Sie rieb sich mit ihrem Becken an mir und kam von ihrem Or-gasmus gar nicht mehr herunter. Sie stöhnte, keuchte und schrie unentwegt. Als ich anfing, sie zu ficken, war es ganz aus mit ihr. Sie schlang ihre Arme um mich und um-klammerte mich, als hätte sie Angst, jeden Moment abzuheben, doch ihre Beine waren weit geöffnet für mich. Ihre Lust sprang auf mich über; ich erhöhte das Tempo und wurde schneller und schneller. Ellens Zunge leckte über mein Gesicht, ich rammte härter und härter in sie, sie schrie und schrie und kam und kam und mein Glied wurde dicker und dicker und plötzlich, viel zu plötzlich, schoß ich ab. Ellen schlang ihre Bei-ne um meinen Rücken und klemmte mich ein; sie drückte mich so fest an sich, daß ich dachte, sie wolle mich ganz ich sich ziehen. Atemlos ließ ich mich auf sie fallen, hielt sie fest und drehte mich mit ihr auf meinen Rücken. Ellen wurde schlapp und ließ ihren Kopf neben meinen fallen. Ich strich ihr die nassen Haare aus der Stirn und küßte ihre Schläfen, meine Hände streichelten ihren flachen, festen Po. 'Au weia, ging die ab!' hörte ich Chris in meinem Kopf. 'Neidisch, mein Liebchen?' 'Und wie! Kommt wahrscheinlich daher, weil sie so lange keinen Freund mehr hatte, den sie so mochte, daß er sie ficken durfte.' 'Glaubst du, wir werden sie wieder los?' 'Nie!' kicherte Chris in Gedanken. 'Willst du sie etwa loswerden?' 'Nie!' antwortete ich. 'Ist das ein wildes Tierchen!' Ellen hob ihren Kopf, ihre Augen strahlten und leuchteten. "Ich lieb dich", sagte sie zärtlich und küßte mich liebevoll. 'Keine Sorge', meinte Chris. 'Sie liebt dich so wie einen großen Bruder. Keine Gefahr.' "Ich lieb dich auch sehr, Ellen." 'Kannst du etwa ihre Gedanken auch lesen?' 'Nein, ich kenne sie nur inzwischen sehr gut. Sie drängt sich nicht zwischen uns. Ich weiß das.' 'Inzwischen? Chris, wir kennen Ellen jetzt gerade mal seit Silvester!' 'Na und? Ich brauche etwa fünf Sekunden, um einen Menschen zu kennen.' Ich gab auf. Dagegen kam ich nicht an. Ellen hob ihren Kopf und sah mich verliebt an. "Kann ich öfter kommen?"
8 Der große Tag war da: Umzug! Chris, Ellen (die inzwischen jeden Tag zu uns kam, häufig auch bei uns übernach-tete wegen heftiger Probleme mit und zwischen ihren Eltern) und ich hatten am Vor-abend die Schränke ausgeräumt; eine Möbelfirma sollte die schweren Möbelstücke zerlegen, etwa 6 bis 11 Meter transportieren (je nach Zimmer) und wieder aufbauen. Kartons hielten wir für sinnlos; 6,- DM pro Karton zu zahlen, nur um jede Menge Bü-cher, Kleidung, Geschirr und Kleinkram ein paar Meter zu schleppen, war in meinen Augen herausgeschmissenes Geld. Wäschekörbe taten es auch. Chris bekam schulfrei, ich arbeitsfrei, Ellen schwänzte den Unterricht, um uns zu helfen. Ich sagte ihr meine Meinung dazu, doch sie beharrte auf ihrem Standpunkt, da sie sowieso sitzenbleiben würde, würde es keinen Unterschied machen, ob sie ging oder nicht, und damit war die Sache für sie "gegessen". Die Möbelleute kamen um acht, waren um neun wieder weg, und wir legten los. Klaus machte den Fehler, schon um zehn einzutrudeln (mit Angie, die - man glaubt es nicht! - ebenfalls blaugemacht hatte), und natürlich half er mit, um so schnell wie möglich seine neue Wohnung streichen zu können. Er hatte noch drei Tage Resturlaub (seine Kündigung war problemlos aufgehoben worden), zusammen mit dem Sonderur-laub für Umzug kam er auf genau eine Woche Urlaub. Um halb eins waren unsere sämtlichen Besitztümer in der neuen Wohnung. Wir bestellten telefonisch Pizza für alle, auch für Klaus und Angie, und aßen gemütlich in unserem alten Wohnzimmer. "Und, Angie", fragte ich das Mädchen, "freust du dich auf die neue Wohnung?" "Freuen ist gar kein Ausdruck", antwortete sie strahlend. "Ich bin sowas von glücklich, daß ich es gar nicht glauben kann." "Gott sei Dank", seufzte ich. "Ich hatte mir damals schon schwere Vorwürfe ge-macht, weil ich euch miteinander bekannt gemacht und das Ganze ja gewissermaßen eingefädelt hatte." "Klaus' Rausschmiß war das Beste, was uns passieren konnte", sagte Angie we-sentlich ernster, als ich es ihr zugetraut hätte. "Nach seiner zweiten Einstellung bei euch, natürlich. Obwohl ich ja schuld war, daß er seinen Job verloren hatte, war er so lieb zu mir und hat lange mit mir darüber geredet." Sie lächelte schief. "Na ja, und seitdem sind wir sowas von verliebt, daß es schon wehtut." "Angie hat recht", meinte Klaus mit vollem Mund. "Mach dir bloß keine Vorwür-fe, Werner. Immerhin verdanke ich dir nicht nur eine wundervolle, hübsche, zärtliche Freundin, sondern auch meine Wiedereinstellung und eine Gehaltserhöhung." "So gesehen hast du recht", sagte ich, doch er hörte mich schon gar nicht mehr, da Angie nach den Komplimenten sich gleich auf Klaus geworfen hatte und ihn küßte wie in ihren besten Zeiten. Nach dem Essen ließen wir die beiden Schmusetiere allein, damit sie auch voran-kamen. Chris, Ellen und ich gingen durch jedes einzelne Zimmer unserer neuen Woh-nung und schauten uns um. Flur. "Wir bräuchten noch einen Teppich hier drin", meinte Chris. "So'n langen, schmalen. Aber die Abstellkammer ist gut." Küche. "Genau wie die alte." Bad. "Geil, daß wir jetzt 'ne Wanne und 'ne Dusche haben", freute sich Chris. Ellen schmunzelte. "Was man da alles machen kann...", grinste sie. Wohnzimmer. "Etwas größer, oder kommt mir das nur so vor?" "Es ist einen Meter breiter, Chris." "Und der Balkon ist größer." "Schade", grinste Ellen. "Ich mag enge Balkons." Schlafzimmer. "Das ist auch etwas größer, oder?" "Richtig. Auch knapp einen Meter breiter, aber genauso lang wie das alte." Eßzimmer. "Den Tisch bauen wir gleich auf, aber ich sag euch gleich, daß das hier sehr leer aussehen wird." "Seh ich auch so", meinte Chris nachdenklich. "Ein Tisch, vier Stühle, und viel Platz. 'n paar Bilder vielleicht?" "Oder so'n billiges Sofa, auf dem man auch pennen kann?" schlug Ellen vor. "Oder ein kleines Schränkchen? Mit Blumen drauf." "Fangen wir mit Bildern an, Mädchen. Dann sehen wir mal weiter." Kinderzimmer. "Wenn du noch einmal Kinderzimmer sagst", fauchte Chris, "darfst du mich einen Monat lang nicht mehr anfassen!" "Sag's nochmal, dann bleibt mehr für mich", stichelte Ellen, zwinkerte Chris aber dabei zu. Chris hatte recht gehabt: Ellen war in keinster Weise eine Bedrohung für un-sere Beziehung, eher eine Bereicherung. Sie war das verschmuste, romantische Kätz-chen, Chris eher der praktische Typ, obwohl sie auch träumen konnte; aber Ellen war romantisch und verträumt bis ganz tief innen, durch und durch. "Ich werd mich hüten", grinste ich und zog Ellen an mich. Meine Hand lag auf ih-rem hübschen Hintern und streichelte ihn. "Ihr gönnt mir aber auch gar nichts", schmollte Ellen mit einem Funkeln in den Augen. "Sieh erst mal zu, daß du das ganze Essen abarbeitest, was du so in dich rein-stopfst", meinte Chris trocken. "Jetzt gleich?" strahlte Ellen mich an. "Schluß jetzt!" lachte ich. "Wenn ihr beide so weitermacht, erlebe ich das nächste Jahr nicht mehr, sondern sterbe an Erschöpfung! Auf jeden Fall kommen die Möbel nächste Woche, Chris. Chris? Christina!" "Hm? Was?" Chris wachte auf. "Tut mir leid, ich war grad in Gedanken. Ellen, läßt du mich mal eben mit Werner alleine?" Ellen sah uns verwundert an. "Klar. Sicher. Wenn du möchtest." "Was ist denn los, Chris?" fragte ich, als Ellen draußen war. "Kriegst du 'nen neuen Job?" war ihre Gegenfrage. "Hast du wieder in meinem Kopf spioniert?" stichelte ich, doch Chris ging nicht darauf ein. "Werner, behandle mich bitte für einen Moment mal so, als wäre ich erwachsen, ja?" Ihre Augen blitzten vor Ärger. "Tut mir leid, Christina. Wenn du mir sagen könntest, worum es..." "Antworte doch bitte! Kriegst du einen neuen Job?" "Vielleicht, Chris. Es hängt davon ab, ob unsere Abteilung am ersten März wieder vollständig einsatzbereit ist. Wenn sie es ist, dann bekomme ich Martins Job, und er klettert auch etwas höher auf der Leiter." "Und, was meinst du? Schaffst du es bis dahin?" "Es sieht gut aus, Chris. Wir haben zwei neue Techniker, die zwar noch trainiert werden müssen, aber sie haben beide ein gutes Grundwissen und können schon einen Teil der Aufgaben übernehmen. Doch, ich denke, ich schaffe es." "Gut. Obwohl ich es nicht gerne frage, aber... wie sieht das mit Geld aus bei dir? Können wir Ellen mit durchfüttern?" "Bisher ging es ohne Probleme, und wenn ich den neuen Job bekomme, wird mein Portemonnaie sie überhaupt nicht mehr spüren. Was hast du vor?" Ich sah Chris an. "Soll sie auch hier einziehen?" "Werner, ich hab sie lieb", meinte Chris ruhig. "Sie ist meine Freundin, und ich hab keinen Bock, sie zu verlieren, nur weil sie zu faul ist, ihre Schule zu packen. Ich dachte, wenn sie hier wohnt, dann kann ich mit ihr zusammen Hausaufgaben machen und üben." Sie lächelte verlegen. "Wenn du nichts dagegen hast, meine ich." "Absolut nicht, Chris, ganz im Gegenteil. Ich hab schon öfter mit ihr gesprochen wegen der Schule, aber sie ist so unzugänglich in diesem Punkt. Gut, von mir aus sehr gerne. Aber wir sollten sie unter Druck setzen, damit sie erkennt, daß sie für das, was sie haben möchte, auch arbeiten muß." "Genau das hab ich vor", sagte Chris mit einem sehr boshaften Lächeln. "Ich setz sie so unter Druck, daß sie kaum mehr atmen kann. Danke, Werner! ELLEN!!!" Ellen kam überrascht zurück. "Was denn?" "Werner und ich haben uns gerade über dich unterhalten", sagte Chris sachlich und ruhig. "Wir sind beide der Meinung, daß du faul und undankbar bist." Klatsch! Ellen zuckte erschrocken zusammen. "Und deswegen", ging sie über Ellens gestammelte Antwort hinweg, "sind wir uns einig, daß du, wenn du hier einziehen möchtest, sehr viel mehr für die Schule tun mußt." Ellen brauchte einige Sekunden, bevor sie erfaßte, worum es überhaupt ging, doch dann klickte es. "Ich darf - ich kann - ihr wollt - du meinst..." "Reiß dich doch mal zusammen", sagte Chris streng. Ging nicht. Ellen sprang auf uns zu und nahm uns gleichzeitig in die Arme. "Ich darf hier einziehen?" hauchte sie. "Hier wohnen? Bei euch? Mit euch? Wir drei?" Ich bewunderte Chris für ihre Selbstbeherrschung; ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, doch Christina blieb vollkommen gelassen. "Nur, wenn du versprichst, mehr für die Schule zu tun. Ellen, du kannst das Jahr noch schaffen; drei Fünfen und eine Sechs sind doch nicht so schlimm. Wir schaffen das, wenn du reinhaust." Sie sah ihre Freundin streng an. "Aber eins kannst du mir glauben: ich nehm dich so hart ran, daß du dir wünschen wirst, nicht hier zu wohnen. Werner macht mit dir Deutsch und Englisch, wir beide machen Bio und Musik. Und alles andere natürlich auch, aber diese vier Fächer als Hauptsache." "Ihr wollt mich wirklich hier wohnen lassen?" flüsterte Ellen. Christinas Geduld riß. Sie gab ihrer Freundin zwei leichte Klapse auf die Wangen. "Hallo, Ellen! Kontrollzentrum an Ellen Fuchs! Aufwachen!!!" "Bin doch wach", sagte sie bewegt. "Meint ihr das wirklich ernst?" "Daß du mehr für die Schule tun mußt?" grinste ich. "Aber sicher!" "Aber wie - ich meine, was - und meine Eltern?" Chris grinste gemein. "Ich nehm dich ans Händchen, dann gehen wir zu Klaus und leihen uns Angie aus. Mit ihr gehen wir zu meiner Mutter, nehmen sie auch noch mit und dann werden wir deine Eltern überfallen. Ganz einfach." Ganz so einfach war es natürlich nicht. Obwohl Ellens Eltern ihr immer und immer wieder gesagt hatten, daß sie ihnen nur im Weg ist, meldete sich plötzlich, als Ellen sagte, sie wolle ausziehen, das elterliche Pflichtgefühl. Es dauerte eine ganze Weile und kostete mehrere Besuche bei Klaus und mir, bis sie erkannten, daß ihre Tochter nicht in die Hände von Mädchenhändlern gefallen war. Danach lief es dann sehr glatt. Ellen durfte zu uns ziehen, allerdings unter der gleichen Auflage wie Angie: sie mußte sich einmal die Woche zu Hause sehen lassen. Mitte Februar gehörte Ellen zu unserer "Familie". Sie zog an einem Samstag bei uns ein, gebracht und beobachtet von ihren Eltern, die mich nach wie vor etwas miß-trauisch ansahen, doch Ellens Freude und Begeisterung, hier zu sein, war so offen-sichtlich, daß sie sie zwar schweren Herzens, aber beruhigt bei mir ließen. Unglaublich? Gelogen? Reine Fantasie? Die Beziehungen zwischen Chris und mir sowie zwischen Klaus und Angie hatten die Runde gemacht. So gut wie alle Mädchen in der Gegend wußten über uns vier Bescheid, und auch manche Eltern. Da jedoch Chris wie Angie mit dem Einverständnis ihrer Eltern mit einem Erwachsenen zusam-menlebten, bestand für niemanden auch nur die geringste Veranlassung, einzugreifen. Die Abende... Eingezwängt zwischen zwei hübschen, 13jährigen, leicht bekleide-ten Mädchen auf dem Sofa; unter meinen Händen weiche, warme, kindliche Körper, die sich willig und gierig an mich drückten; und in dem Bewußtsein, daß ich mit ihnen schlafen konnte, wann ich wollte, daß sie beide die ganze Nacht lang nackt neben mir liegen würden, war ich in meinem eigenen, ganz privaten Paradies. Der "Verein gegen Angst" hatte seine erste Sitzung am dritten Sonntag im Februar. Uschi hatte inzwischen viel nachgedacht über "Besiegen und Vernichten", und sie hatte zum Teil eingesehen, daß sie doch öfters überreagierte. Was sie sich aber nicht ausreden ließ, war die Härte, mit der sie eingriff, wenn ein Mädchen ernsthaft ange-griffen wurde. Bei ihrer Vorgeschichte verständlich; ich redete ihr da auch nicht her-ein. Mir ging es nur darum, die "kleineren Vergehen" nicht gleich mit der Todesstrafe zu ahnden. Dies hatte sie eingesehen und arbeitete an sich. Chris hatte zwar den zündenden Einfall gehabt, daß Angst das anzieht, wovor man Angst hat, aber bei der Versammlung (wie auch bei allen folgenden) hielt sie sich im Hintergrund und sah zu. Ihr Gespür verfolgte die Sitzungen, und manchmal gab sie mir gedanklich Tips, wie ich was machen sollte. Ellen erklärte den Mädchen, was Angst ist und wie sie entsteht, und vor allem, wie sie bekämpft werden kann. Uschi brachte den Mädchen Grundgriffe und Basistechniken bei, ich durfte den bösen Angreifer spielen. Was ich auch gerne tat. Bei dem ersten Treffen waren alle noch sehr nervös; keines der sieben Mädchen, die sich das alles mal anhören wollten, wußte so ganz genau, worum es eigentlich ging, Ellen hatte noch nie vor einer größeren Menge als ihrer Familie gesprochen, und Uschi war mehr die Einzelgängerin, die sich in der Menge unwohl fühlte, doch sie schafften es. Nachdem die Mädchen sich alle auf den Boden unseres Eßzimmers gesetzt hatten (Tisch und Stühle waren beiseite geschoben), fing Ellen mit roten Ohren an, zu erklä-ren, worum es ging. Je mehr sie redete, um so sicherer wurde sie, und was am Anfang unklar und verworren herauskam, bekam nun Hand und Fuß. Sie berichtete erneut von unserem "Versuch" in der Silvesternacht, brachte Beispiele an von Mädchen, die be-reits überfallen worden waren und schloß ihren kleinen Vortrag mit der Bemerkung, daß sich Angst ohne weiteres im Griff halten ließ. Der anschließende Applaus ließ sie heftig erröten, und sie kam ganz schnell in meinen Arm, wie ein kleines Kind zur Mutter. Danach übernahm Uschi das Reden und erklärte, was sie den Mädchen beibringen wollte. Sie demonstrierte einige Griffe und Schläge (mit mir als "Opfer") und bekam ebenfalls heftigen Beifall, den Uschi sichtlich genoß. "Also", schloß ich die Einführung ab. "Wie ihr seht, werden wir zweigleisig fah-ren. Zum einen werdet ihr lernen, euch gegen so böse und brutale Menschen wie mich zu wehren" - Kichern und Glucksen - "zum anderen werdet ihr lernen, eure Angst zu besiegen, damit ihr gar nicht erst in die Situation kommt, euch wehren zu müssen." "Kapier ich nicht", meinte ein Mädchen und stand auf. "Ich meine: wenn wir die Angst besiegen und nicht überfallen werden, warum müssen wir dann noch kämpfen lernen?" Zustimmendes Gemurmel. "Wie heißt du?" fragte ich das Mädchen. "Martina." "Schön, Martina. Komm mal nach vorne." Zögernd kam sie und blieb vor mir ste-hen. "Greif mich an", bat ich sie. "Bitte?" "Greif mich an. Schlag mich, tritt mich, kratz mich, was immer du möchtest. Ich werde mich nicht wehren." Das Mädchen blickte mich unsicher an, ich schaute gelas-sen zurück. Schließlich schüttelte sie den Kopf. "Nee, mach ich nicht." "Und warum nicht?" Sie zuckte mit den Schultern. "Weiß ich nicht so genau, aber ich hab irgendwie... das Gefühl, daß ich nicht gewinnen kann." "Sehr schön", lächelte ich und bedeutete ihr, sich wieder zu setzen. Uschi grinste; sie wußte, worauf ich hinauswollte. "Martina hatte das Gefühl, sie kann nicht gewinnen", sagte ich zu allen Mädchen vor uns. "Das liegt nur an meiner Ausstrahlung." Alle Mädchen fingen an, zu lachen und zu kichern. 'Du sollst hier nicht rumflirten!' 'Abwarten, Engelchen.' "Ich sagte: Ausstrahlung", wiederholte ich, als es wieder ruhig war, "und nicht: Charme. Was ist der Unterschied? Weiß das jemand?" Die Mädchen blickten sich gegenseitig an, ohne zu antworten. "Gut, dann will ich es euch sagen. Von Uschi wißt ihr, daß sie sich wehren kann. Von mir wißt ihr nichts." Uschi sprang ein. "Werner kann ebenfalls kämpfen", sagte sie zu ihren Freundinnen. "Und zwar viel besser als ich. Wenn ich gegen ihn kämpfen müßte, würde ich wahrscheinlich hinterher im Krankenhaus liegen." Die Mädchen blickten sie und mich erstaunt an. "Das meinte ich mit Ausstrahlung, Mädchen. Martina hat gespürt, daß ich kämpfen kann. Uschi und ich können mit einem einzigen Finger, mit einer einzigen schnellen Bewegung einen Menschen töten." Ich sah die Mädchen eindringlich an. "Und das, genau das strahlen wir aus. Wir fühlen uns sicher, weil wir wissen, was wir können. Diese Sicherheit strahlen wir aus. Eine Überlegenheit. Wir strahlen es aus. Ausstrah-lung." Jetzt verstanden die Mädchen es. "Martina, aus dem Grund lernt ihr beides: einerseits, euch im Griff zu haben, wenn die Furcht hochkommt, zum anderen, euch zu verteidigen, wenn es nicht anders geht. Aber: je mehr ihr lernt, euch zu wehren, um so weniger Angst bekommt ihr gleichzei-tig auch. Die Angst zu besiegen ist allerdings auch ein wichtiger Punkt: wenn ihr Angst habt, euch ein bißchen wehzutun, werdet ihr nie kämpfen lernen, und wenn ihr über-fallen werdet, strahlt ihr genau das aus: die Unfähigkeit, euch zu wehren. Ihr könnt euch denken, wie das dann ausgeht." In der nächsten Stunde lernten die Mädchen zwei Schläge, zwei Abwehren mit nachfolgendem Angriff und einen Tritt. Uschi und ich gingen durch die Reihen und korrigierten hier die Haltung, dort die Balance. Uschi ging naturgemäß etwas rauher mit den Mädchen um, doch ich konzentrierte mich ebenfalls nur auf die Aufgabe und ließ den Liebhaber kleiner Mädchen in mir schlafen. Die Selbstverteidigung für Frauen und Mädchen unterscheidet sich erheblich von der für Männer und wird in der Regel, was die Techniken und Prinzipien angeht, nicht nach außen getragen. An diese Regel werde ich mich halten; die Gründe dafür sind hoffentlich einleuchtend. Nach dieser ersten Kampfstunde kam die Praxis dran. Wir übten bestimmte Situa-tionen, die sich jeder denken kann: in der Disco, auf der Straße, im Hausflur, im Sit-zen, im Stehen. Anschließend kam eine Art Meditation dran, die Ellen leitete. Sie malte verbal bestimmte Bilder, die sich die Mädchen vorstellen mußten, und die alle darauf abzielten, Angst zu kontrollieren. Als die Übungen vorbei waren, hatten wir sieben fröhliche, ausgelassene und nicht mehr so unsichere Mädchen um uns, die schnatterten und lachten. Es funktionierte. "Yvonne!" rief ich überrascht aus, als ich das Mädchen einige Tage später auf meinem Heimweg abends auf der Straße sah. Sie erblickte mich, ihre Augen fingen an, zu leuchten, dann wurden sie traurig. "He! Was ist denn?" Ich eilte zu ihr und setzte mich neben sie auf die kleine Mauer vor ihrem Hauseingang. "Warum kommst du denn gar nicht mehr zu uns, Liebes?" "Weil ihr mich nicht mehr mögt", sagte sie nach einer langen Pause, ohne mich an-zusehen. "Das ist doch Unsinn, Yvonne! Wie kommst du bloß auf so etwas?" Ich hatte mit jeder möglichen Antwort gerechnet, aber nicht mit dieser. Yvonne sah mich mit ihren klaren, eisblauen Augen an. "Anja sagt, du hättest mit ihr geschlafen. Stimmt das?" "Ja, aber das war, bevor sie ihren Freund hatte." "Und du schläfst mit Chris, richtig?" "Natürlich, sie ist doch meine Freundin!" "Und Ellen?" "Ellen ist auch unsere Freundin, und sie wohnt jetzt bei uns. Yvonne, was möchtest du mir sagen?" "Mit mir hast du nicht geschlafen", sagte sie sehr leise. "Du hast deinen Schwanz nur ein kleines Stückchen in mich gesteckt, mehr nicht. Deshalb magst du mich nicht. Sonst hättest du ihn ganz reingesteckt. Wie bei Anja." "Yvonne", sagte ich zärtlich und legte meinen Arm um sie. "Du redest absoluten Scheiß!" Sie sah mich überrascht an; sie hatte mich bisher nie fluchen hören, aber ge-nau das war beabsichtigt. "Liebchen, als ich meinen - mein Glied in dich gesteckt hatte, ist doch sofort dieses weiße Zeug - der Samen - rausgekommen. Du erinnerst dich?" Sie nickte. "Paß auf, Yvonne: wenn ein Mann einen Orgasmus hat, spritzt die-ser Samen raus, und danach wird das Glied sofort weich. Ich konnte es gar nicht in dich stecken, mein Schatz. Das ist so, als wolltest du mit einer weichen Banane ein Loch in eine Mauer kratzen." Yvonne kicherte bei diesem Vergleich, als sie sich das bildlich vorstellte, dann schaute sie mich erwartungsvoll an. "Hast du mich dann doch lieb?" "Aber sicher hab ich das, mein Schatz." Ich drückte sie an mich. "Ich und Chris haben uns so oft gefragt, warum du nicht mehr kommst. Wir hatten schon gedacht, daß du uns nicht mehr magst." "Doch!" sagte sie ernst. "Ich mag euch noch." "Und wir dich." Ich gab ihr einen Kuß auf die Nasenspitze. "Was ist? Sind wir wieder Freunde?" "Ja!" sagte sie stürmisch und umarmte mich heftig. "Wann kann ich denn mal wie- der zu euch kommen?" "Wann du Lust hast, Yvonne. Wann immer du möchtest."
"So ist das nun mal, Werner: entweder machst du ein Mädchen glücklich, oder sie haut ab", lachte Ellen, als ich Chris und ihr von Yvonne erzählte. "Was für ein Dummchen", stöhnte Chris auf. "Also weißt Bescheid, Werner: beim nächsten Mal durchziehen, egal was kommt." "Jetzt bin ich wieder an allem schuld. Klar doch. Was gibt's zu essen?" "Ich hätt' Hunger auf ein Würstchen", grinste Ellen und schmiegte sich an mich. "Ellen!" stöhnte Chris. "Du hast doch deine Tage! Kind, lern doch endlich mal, zu rechnen!" "Ja, Mutti", grinste Ellen. Chris sah sie kopfschüttelnd an. "So langsam kapiere ich, warum Mutti immer ausrastet." "Werner?" kam Ellens Stimme etwas später aus dem Bad. "Hilfst du mir mal, bit-te?" "Was hat sie denn jetzt?" fragte ich und stand auf. "Sehnsucht", schmunzelte Chris, als ich aus dem Zimmer ging. "Was kann ich dir denn Gutes tun, Ellen?" fragte ich sie. Sie saß in der Wanne und sah zum Anbeißen süß aus. Ihr schlanker Körper schimmerte durch das klare Wasser, ihre kleinen Brüste machten Appetit auf ein bißchen Saugen und Lutschen, und ihre Scham war noch immer völlig glatt. "Könntest du mir den Rücken waschen?" fragte sie mich. "Nö", grinste ich zurück. "Alles oder gar nichts." "Dann alles!" strahlte sie und stand auf. 'Was will sie?' 'Gewaschen werden.' 'Sag ich doch: Sehnsucht', kicherte Chris in Gedanken. "Hey, red mit mir, nicht mit Chris!" lachte Ellen. "Du hast wieder diesen typischen Glanz im Auge." "Entschuldige", grinste ich. "Steh auf, dann werd ich dich mal einseifen und ab-schrubben." "Aber schön kräftig, ja?" freute sie sich. "Und egal, was Chris sagt, meine Haupt-tage waren vorgestern; heute geht es bestimmt schon wieder." "Wir warten besser noch zwei Tage, mein Liebes. Sonst tut es dir am Ende nur noch weh, und das möchte ich nicht." "Schon klar", maulte sie. "Du willst mir nicht wehtun, dafür leide ich Höllenqua-len." Sie stand auf und drehte mir ihre Rückseite zu. "Vielleicht versuch ich es mal hier", stichelte ich und stieß mit meinem Finger zwi-schen ihre Pobacken. Ellen quietschte auf. "Untersteh dich!" donnerte sie mich an. "Da geht niemand dran, nur ich!" "Anscheinend warst du heute noch nicht da dran", meinte ich trocken. "Das sieht so aus, als ob du vergessen hättest, dich abzuputzen." "Was?" Panisch drehte sie sich um und sah mich grinsen. "Werner, du Miststück!" Sie bückte sich, um mit Wasser nach mir zu spritzen, doch ich war schon draußen. "Ich komm sofort wieder, Ellen", übertönte ich ihr Schimpfen. "Ich zieh mich nur eben um." "Will sie planschen?" fragte Chris lächelnd, die mir im Flur entgegenkam. "Und wie!" Kurz darauf war ich zurück im Bad, und zwar so nackt wie Ellen. "Hmm!" schnurrte sie, als sie mich sah. "Hab ich dich doch überredet?" "Nix! Du wirst jetzt gewaschen." Ich stieg zu ihr in die Wanne, Ellen machte mir Platz. "Och, komm", bettelte sie. "Heute geht es doch ohne Gummi, ist doch sicher!" "Erst einseifen", beharrte ich. "Erst reinstecken", beharrte sie genauso dickköpfig. Mein Körper gab die Antwort für mich. Ellen grinste, griff nach meinem harten Pe-nis und zog mich zu sich. Sie stellte ein Bein auf den Rand der Wanne, ich ging etwas in die Hocke, bis der Winkel stimmte, dann nahm sie mich glücklich seufzend auf. "Jetzt kannst du mich einseifen", flüsterte sie, als ich in ihr war. Ich nahm das Duschgel, schüttete etwas davon in meine Hand und verteilte es auf ihrem Rücken. Es war unglaublich erregend, sie zu waschen und gleichzeitig in ihr zu sein. "Ist das geil", stöhnte Ellen. Ihr Atem ging stark, als sie leicht ihren Unterleib vor und zurück bewegte. Ich wusch sie, so gut es ging, ohne aus ihr herauszurutschen. Sie protestierte nicht, als ich ihren Po und die Rille zwischen den Pobacken wusch; im Gegenteil. Als ich auf ihren After drückte, zitterte sie leicht. Ich sammelte etwas Seife auf meinem Mittelfinger und drückte auf ihr engstes Loch. Es öffnete sich etwas, und ich rutschte ein winziges Stück herein. "Oah!" machte Ellen. "Das ist fantastisch, Werner! Mach aber bitte langsam da, ja?" Ich nickte beruhigend und schob ganz langsam, mit leichten, reibenden Bewegun-gen weiter meinen Finger in ihren Darm. Ellens Standbein begann, zu zittern. "Sollen wir aufhören?" fragte ich leise. "Bloß nicht!" keuchte sie. "Wenn du jetzt rausziehst, bring ich dich um!" Sie be-wegte ihr Becken stärker hin und her. Wenn sie es vorschob, drang mein Penis in ihre Scheide, und mein Finger zog sich aus ihrem Darm zurück; ging sie nach hinten, drang mein Finger wieder in sie, und mein Penis zog sich zurück. Ellen stöhnte schwer. "Irre ist das, absolut geil, total abgefuckt. Stoß zu, Werner, bitte stoß zu! Ich halt's nicht mehr aus!" Ich stieß meinen Finger hart und tief in sie, dann fickte ich sie. Ellen stöhnte bei jedem Stoß laut auf und kam schon nach kurzer Zeit. Bei Ellens Orgasmus verengte sich ihr Kanal so stark, daß ich dachte, ich stecke in einem Schraubstock; es lag wahrscheinlich daran, daß sie auch hinten gefüllt war. Ich stieß noch einige Male zu, dann verkrampfte sich mein Unterleib, und ich jagte meine heiße Ladung in sie, das erste Mal ohne Gummi. Es war ein wunderschönes Gefühl, in diesem wunderschönen, keuchenden, stöhnenden, 13jährigen Mädchen zu kommen, und ich tat es mit allem, was ich hatte. Taumelnd griffen wir nach dem Rand der Wanne und ließen uns fallen. Das Was-ser spritzte hoch auf und überschwemmte uns und den Fußboden, aber das kümmerte uns nicht. Atemlos saßen wir auf- und ineinander, umarmten und küßten uns. Gegen-seitig streichelten wir uns erregt, in den Nachwehen des Höhepunktes. "Das war absolute Spitze", flüsterte Ellen schließlich. "Zum ersten Mal hab ich dich richtig in mir gespürt, und deinen Samen. Es war wunderschön." "Für mich auch, Ellen. Du bist so herrlich eng, und so weich, ich möchte am lieb-sten gar nicht mehr raus aus dir." "Au ja", strahlte sie und lachte leise. "Dann bleiben wir hier, so, wie wir sind, und verhungern gemeinsam. Das gibt 'ne Schlagzeile!" kicherte sie. "Huch, was ist das denn?" Sie schaute nach unten. Das Wasser um uns herum hatte sich rötlich gefärbt. Ellen schaute mich schuldbewußt an. "Tut mir leid", murmelte sie traurig, "aber ich wollte dich so gerne mal ohne Gummi haben. Mir tut aber ganz bestimmt nichts weh!" "Schon gut", tröstete ich sie. "Gehen wir eben schnell unter die Dusche und ma-chen uns richtig sauber. Ich bring dir dann alles, was du brauchst." "Das ist lieb", strahlte sie und küßte mich. Wir standen auf, Ellen zog den Stöpsel aus der Wanne, dann stiegen wir um in die Dusche. "Na? Jetzt schön sauber?" lächelte Chris, als wir ins Wohnzimmer kamen. Ellen stürzte sich auf sie und umarmte sie. "Ach, Chris, es war so herrlich ohne dieses Scheißgummi!" "Echt?" staunte Chris. "Muß ich auch mal probieren." Die Mädchen kicherten und lachten. "Aber da wir gerade davon reden", meinte Chris nachdenklich. "Ellen... wann hast du dich untersuchen lassen? Ich meine, wegen der Pille?" Ellen überlegte. "Das war im - im Mai. Nee, Juni. Warum?" "Der Doktor Strauß sagte mir, als ich bei ihm war wegen der Pille, daß es seit kur-zem extra Pillen für junge Mädchen gibt. Irgendwas mit gleiche Wirkung, aber weni-ger Nebenwirkungen oder so. Ich hab da nicht so sehr drauf geachtet, ich war zu froh, daß ich sie endlich bekam." Sie schaute Ellen an. "Geh doch auch noch mal hin, viel-leicht gibt es ja inzwischen eine, die du besser verträgst." "Das mach ich", strahlte Ellen und umarmte Chris gleich noch einmal.
* * *
Montag, der fünfte März. Heute entschied sich, ob unsere Abteilung überlebte oder nicht. Ich hatte meinen besten Anzug angezogen und saß nervös in meinem Büro. Um fünf vor halb zehn klingelte mein Telefon, und ich zuckte erschrocken zusammen. Dann nahm ich mit einem tiefen Durchatmen den Hörer ab und meldete mich. Es war Martin. "Werner", sagte er mit gewohnt ruhiger Stimme, "kommen Sie bitte gleich hoch in die 12.? Raum 1217. Danke." Er legte auf. Meine Hände wurden feucht. Die 12. Etage war der Sitz des Vorstands, Raum 1217 war der Konferenzraum. Hektisch kramte ich einige Papiere zusammen, die ich überhaupt nicht brauchte, aber ich hatte lieber etwas in der Hand, wenn ich vor die Herren und Damen Direktoren trat. 'Wie geht es aus?' fragte ich mich immer und immer wieder, während ich auf den Aufzug wartete. 'Wie geht es aus?' 'Werner, wir schreiben gerade 'ne Deutscharbeit! Ruhe bitte!' 'Chris! Tut mir leid, aber es geht jetzt los.' 'Was geht los?' 'Die Besprechung, ob es geklappt hat oder nicht.' 'Natürlich hat es geklappt. Sei lieb und denk nicht so laut, ja? Ich hab hier nämlich zu tun. Geh hin, glaub an dich, und mach dir keine Sorgen. Es klappt schon. Ich liebe dich.' Es klappt schon, es klappt schon... Das beruhigte mich auch nicht. Mit klopfendem Herzen stieg ich in den Aufzug, mit noch stärker klopfendem Herzen und noch feuch-teren Händen wieder aus. Ich betrat den Flur, ging bis zu Raum 1217, atmete tief durch und klopfte an. "Ja, bitte", ertönte sofort eine Stimme. Ich öffnete die Tür, trat ein und schloß sie wieder hinter mir. Vor mir, an einem U-förmigen Tisch, saßen neben Martin noch acht weitere Personen, zwei Damen und sechs Herren. 'Dies ist die Macht', dachte ich so-fort, als ich sie sah. Dies waren die acht Menschen, die die Politik unseres Unterneh-mens für den europäischen Raum bestimmten. 'Ach, Werner, bitte! Guckst du gerade Krieg der Sterne?' 'Nein, Chris. Entschuldige bitte, ich bin nur extrem angespannt.' 'Das merk ich!' "Setzen Sie sich bitte", forderte mich eine Dame auf. Ich nahm Platz, mein Herz schlug wie wild. "Geben Sie uns bitte eine Zusammenfassung der letzten zwei Monate", bat mich ein Herr mit dunkelgrauem Anzug und dunkelblauer Krawatte. "Keine Details, nur ei-nen Überblick." Mit hämmerndem Herzen und trockenem Mund stand ich auf und be-richtete etwa drei Minuten lang. "Gut, vielen Dank. Warten Sie bitte draußen." Das kam sehr höflich, doch ich empfand es wie ein Todesurteil. Martins Gesicht war vollkommen ausdruckslos. Ich nickte und ging hinaus. 'Das war's', dachte ich. 'Aus.' 'Was ist aus?' 'Chris? Tut mir leid, ich wollte dich wirklich nicht stören.' 'Jetzt ist okay, bin gerade fertig geworden. Was ist aus?' 'Ich hab verloren.' 'Glaub ich nicht.' Ihre Zuversicht sprang nicht auf mich über. 'Euer Laden läuft doch wieder, oder?' 'Ja, schon, aber du hättest die Stimmung mal spüren müssen. So was von eisig, das glaubst du nicht.' 'Waren die genauso eisig wie dein Boß' 'Schlimmer!' Die Tür ging auf, ein Kopf kam heraus und bat mich wieder hinein. 'Chris, ich meld mich gleich wieder, ja?' 'Klar. Wird schon schiefgehen!' Ich wurde wieder gebeten, Platz zu nehmen, dann flog eine Packung Zigaretten über den Tisch auf mich zu. Automatisch griff ich danach und fing sie auf. Ein Feuer-zeug kam gleich hinterher. "Entspannen Sie sich erst mal", meinte ein Herr freundlich. Meine zitternden Fin-ger, mit denen ich eine Zigarette herausnahm und sie anzündete, waren mir sehr unan-genehm, aber meine Nervosität war stärker. Ich sog den Rauch tief in die Lunge; da-nach ging es etwas besser. "Um Sie nicht länger leiden zu lassen", sagte der gleiche Herr mit einem sehr fei-nen Lächeln, "Sie und die Abteilung bleiben bestehen." Ich sackte regelrecht auf mei-nem Stuhl zusammen. "Die Arbeitsleistung und -qualität ist gestiegen, die Höhe der Gehälter zwar auch, aber bei weniger Arbeitskräften, so daß insgesamt ein positives Resultat entsteht. Wie fühlen Sie sich?" "Wie zerschlagen", bekannte ich. Leises, gepflegtes Lachen ertönte. "Warum? Sie konnten sich doch denken, wie es ausging. Oder?" "Schon, aber die Befürchtung, daß eine andersartige Entscheidung fallen könnte, war einfach stärker als die Hoffnung." "Sind Sie denn insgesamt mit den Entscheidungen zufrieden, unter deren Auswir-kungen Sie arbeiten müssen?" "Im Großen und Ganzen, ja. Manche Details könnten meiner Meinung nach ver-bessert oder verändert werden, aber insgesamt ja." "Hätten Sie Interesse daran, an den Entscheidungsprozessen innerhalb des Unter-nehmens mitzuwirken und diese Details in Angriff zu nehmen?" 'Chris! Es klappt!' 'Sag ich doch, du Memme.' "Ja, das hätte ich." "Sehr schön." Die Damen und Herren klappten ihre Unterlagen zusammen und verstauten sie. "Alles weitere wird Ihnen Ihr bisheriger Vorgesetzter erläutern. Auf gute Zusammenarbeit." Allgemeines Händeschütteln, dann waren Martin und ich allei-ne in dem großen Raum. "Na?" grinste er hinterhältig. "Jetzt einen Wodka?" Um uns ungestört und frei unterhalten zu können, gingen wir in das Einkaufszen-trum, in das kleine Bistro. Dort verstieß ich zum ersten Mal gegen die Regel, während der Arbeitszeit keinen Alkohol zu trinken: ich bestellte mir einen Schnaps. "Jetzt besser?" fragte Martin lächelnd. Ich nickte. "Auch wenn das verboten ist: ich brauchte es." "Ich hab nichts gesehen", meinte er trocken. "Werner, meinen allerherzlichsten Dank. Du hast nicht nur deinen, sondern auch meinen Arsch gerettet." Überrascht stellte ich fest, daß er mich duzte; Martin legte ansonsten immer Wert auf Distanz. "Und nicht nur in beruflicher Hinsicht", fuhr er fort. "Durch Christina sind meine Fa-milie und ich wieder eine Familie, auch wenn ich noch mehr arbeite als vorher. Meine beste Entscheidung war wohl wirklich, dich einzustellen." Er schmunzelte, dann griff er in seine Jacke und holte einen DIN-A5 Umschlag heraus, den er mir gab. Ich nahm ihn, öffnete und zog einen Schlüssel und eine Plastikhülle heraus. Der Schlüssel war von einem BMW, in der Plastikhülle steckte ein KFZ-Schein. Verwirrt blickte ich Martin an. "Firmenwagen", meinte er lakonisch. "Ist im neuen Job mit drin. Steuer und Versi-cherung bezahlt die Firma, du trägst nur die Spritkosten bei Privatfahrten. Abrechnung per Fahrtenbuch. Betankt wird der Wagen an der Tankstelle an der Kreuzung hinten. Gut, dann laß uns mal in die Details gehen." "Eine kurze Frage noch: was war das mit dem bisherigen Vorgesetzten?" "Ich bin zur Zeit ohne exaktes Aufgabengebiet, aber nur, bis meine Ernennung be-stätigt worden ist. Das soll in zwei oder drei Tagen geschehen. Danach bin ich wieder dein Boß. Genieße die Freiheit, solange es geht." Er blinzelte mir kurz zu. Wir blieben bis nach dem Mittagessen in dem kleinen Bistro. Martin gab mir einen gesamten Überblick über die Firmenhierarche, legte die Schnittstellen von unserer Abteilung zu den anderen offen, erzählte mir von Machtstrukturen, wer wem wann was sagen darf, und so weiter und so fort. Mir brummte der Schädel, als wir gegen zwei wieder zurückgingen. "Mach deinen Job, denk dir gute Gründe für Entscheidungen aus, und mach ein-fach so weiter wie bisher", sagte er abschließend. "Falls du Probleme haben solltest oder etwas nicht weißt, ruf mich an, ja?" Der Blick, den er mir zuwarf, sagte mir alles. Martin war nicht der Typ für dramatische Auftritte. Er hätte nie gesagt, daß er mir et-was schuldet, daß er immer für mich da wäre oder in dieser Art. Nein, nicht er. Doch alles das lag in seinem Blick. Ich spürte, daß ich nicht nur einen guten Kollegen, son-dern einen Freund gefunden hatte, auf den ich mich verlassen konnte. Und umgekehrt. Martin rief alle in der Abteilung kurz in den Aufenthaltsraum, gab meine neue Po-sition bekannt (ab heute, 08:00 Uhr), dankte den Veteranen für die hervorragende Ar-beit in den letzten Monaten, wünschte den beiden neuen Kollegen alles Gute, dann zog er sich in sein altes Büro zurück, um seine Privatsachen einzupacken. Kurz darauf war er mit einem knappen Gruß verschwunden, und die Abteilung gehörte mir.
* * *
"Wo lockst du uns denn hin?" fragte Chris neugierig, als sie, Ellen und ich die Ausfahrt der Tiefgarage hinabgingen, die unter dem Bürogebäude lag, in dem ich ar-beitete. "Euch was Schönes zeigen", lächelte ich. "Das kannst du doch auch zu Hause", grinste Ellen. "Da ist es doch viel beque-mer." "Ellen!" lachte Chris. "Kannst du denn an nichts anderes mehr denken?" "Macht doch so Spaß", schmollte sie grinsend. "Endlich hab ich mal jemanden gefunden, mit dem ich schmusen und toben kann, und dann darf ich es nicht." "Klar darfst du, aber doch nicht 24 Stunden am Tag!" "Dann wenigstens 12?" Die Mädchen lachten und umarmten sich. "Du bist einmalig, Ellen", lächelte ich sie an und drückte sie. Um sie zu ärgern, knetete ich ihren niedlichen, flachen Hintern. "Hmm", meinte sie. "Geht's jetzt los?" Sie drückte ihren Unterleib an mich, als am anderen Ende der Tiefgarage eine Tür quietschte. Schnell ließ ich so los. "Nein, geht nicht los", seufzte sie, benahm sich aber. Wir gingen durch die aus Sicherheitsgründen hell erleuchtete Garage, bis wir vor einem dunklen BMW 520 standen. Bewundernd schaute ich den Wagen an. "Schönes Auto", meinte Chris. "Können wir jetzt gehen?" Ich griff in meine Ta-sche und gab ihr einen Schlüssel. "Probier mal, ob der paßt", forderte ich sie auf. Sie schaute auf den Schlüssel, dann auf mich. "Willst du den knacken?" entfuhr ihr. "Nein, aber wenn der Schlüssel paßt, dürfen wir den Wagen behalten." Sie schaute mich intensiv an, dann grinste sie. "Echt? Das ist deiner?" Ohne auf eine Antwort zu warten, schob sie den Schlüssel in das Schloß der Tür auf der Fahrerseite, öffnete und stieg schnell ein. Sie sah sich kurz in dem Auto um, stellte die Automatik auf 'P', zog die Handbremse an, steckte den Schlüssel in das Zündschloß und startete den Wagen, noch bevor ich bei ihr war. "Klingt gut", strahlte sie mich an und trat kräftig auf das Gaspedal. Schnell griff ich um das Lenkrad herum, drehte den Schlüssel und zog ihn ab. "Was ist denn?" fragte Chris unschuldig. "Chris", sagte ich beherrscht, "woher kannst du denn das nun wieder?" "Wußtest du das nicht?" grinste mein Engelchen mich breit an. "Als ich noch klein war, habe ich massenweise Autos geklaut." Auf der Probefahrt (ich fuhr!) zeigte sich, daß der Wagen sich sehr gut fahren ließ. Er hatte mein Temperament: eher gemütlich und ruhig, aber bissig, kräftig und schnell, wenn es nötig war. Er gefiel mir. Er war nicht brandneu, hatte allerdings erst knapp zwanzigtausend Kilometer auf dem Tacho stehen. "Mußt du denn jetzt oft von Zuhause weg sein?" fragte Chris besorgt. "Das hab ich Martin auch gefragt. Er sagte, nein. Das einzige, was mal passieren kann, ist ein Tagesausflug in eine unserer Niederlassungen, aber in der Regel lassen wir die Leute zu uns kommen, schließlich ist hier die Zentrale." "Schön", freute Chris sich. Ich mich aber auch; eine Nacht - oder sogar mehrere - ohne meine kleine Christina zu verbringen, hätte mich schwer belastet. Ich schaute sie verliebt an, nur kurz, doch trotzdem fiel es mir auf. "Sag mal, Chris, läßt du dein Haar wachsen?" "Ja", strahlte sie. "Gefällt es dir?" "Sieht schön aus. Gefällt mir sehr gut." Die Haare fielen ihr nunmehr bis knapp in den Rücken; als ich sie kennenlernte, waren sie gerade schulterlang gewesen. "Doch, es gefällt mir." Chris griff nach meiner Hand und drückte sie an ihre Wange. 'Ich liebe dich so!' 'Ich dich auch, Chris.' "Und was ist mit meinen Haaren?" kam eine Stimme von hinten. Ich schaute nach vorne: die Straße war frei. Ich drehte mich kurz um und musterte Ellen. "Sehen wunderbar ungekämmt aus", lächelte ich. "Ungekämmt! Ungekämmt? Da stehe ich eine ganze Viertelstunde vorm Spiegel, um sie so hinzukriegen, und der sagt: Ungekämmt! Ich faß es ja nicht. Ungekämmt! Du glaubst doch wohl nicht, daß du mich heute noch mal anfassen darfst. Ungekämmt???" "Sag mal, Chris, ist das bestellte Bett für Ellen eigentlich schon angekommen?" 'Spiel mit!' "Nein, noch nicht." 'Klaro!' "Das soll nächsten Dienstag kommen." "Wie? Was?" Panisch streckte Ellen ihren "ungekämmten" Kopf zwischen den Vordersitzen hervor. "Eigenes Bett? Was ist?" "Och, ich dachte, du würdest dich in einem eigenen Bett viel wohler fühlen, als immer so bei Chris und mir eingequetscht zu liegen, deshalb habe ich dir eins gekauft." "Ich will aber kein eigenes Bett! Spinnt ihr?" "Nein, wieso? Du hast doch gerade selbst gesagt, daß ich dich heute nicht mehr anfassen darf. Das finde ich sehr schön, Ellen; es zeigt mir, daß du langsam erwachsen wirst und deine Privatsphäre brauchst." 'Super, Werner! Die dreht gleich durch! Mach weiter, ja?' "Werner, red kein Scheiß! Ich will nicht weg von euch! Das mit dem Anfassen war doch nur so gesagt, Mann! Ich mach mich extra hübsch für dich, und du sagst, ich wä- re ungekämmt!" Ellen war kurz davor, zu weinen. Ich ließ sie vom Haken. "Ellen, mein Liebling, du bist wunderschön, ohne dich anzumalen oder aufzudon-nern. Ich lieb dich so, wie du bist, mein Süßes." "Ehrlich?" strahlte sie. "Ganz ehrlich. Du hast so wundervoll weiches, herrlich riechendes Haar, schöne, ausdrucksvolle Augen, wunderbar glatte, weiche Haut, einen fantastischen Körper, und einen so niedlichen kleinen Busen, daß ich meine Finger gar nicht von dir nehmen möchte. " "Ach, Werner", seufzte sie und umarmte mich stürmisch. "Ich lieb dich auch! Aber muß ich wirklich in ein eigenes Bett?" Chris drehte sich zu ihr und grinste sie mit her-ausgestreckter Zunge an. Ellen kapierte. "Ihr habt mich verscheißert?" "Aber gründlich!" lachte Christina. Ellen biß mich in den Hals. "Ihr blöden Säcke!" schimpfte sie wütend, konnte aber ein Lachen nicht so ganz unterdrücken. "Mann, warum fall ich bloß immer wieder auf euch rein?" Wir waren gerade in der Wohnung, standen noch im Flur und zogen unsere Jacken aus, als es klingelte. Es war Yvonne. "Das ist aber schön", freute sich Chris. "Komm hoch, Tür ist offen." Kurz darauf trat eine glücklich strahlende Yvonne ein, und die Freude, mit der sie begrüßt wurde, beseitigte ihre Zweifel, ob wir sie noch mochten, endgültig und für immer. "Du siehst aber niedlich aus heute", lobte ich sie, nachdem sie alle umarmt hatten. "Findest du?" strahlte sie. Sie trug ein sehr enges T-Shirt, das deutlich zeigte, daß Yvonne noch keinerlei Busen hatte, nicht einmal den Ansatz dazu, und wadenfreie Leggings. Sie sah aus wie ein Strohhalm, aber niedlich und süß. "Ja", lächelte Chris. "Du siehst richtig sexy aus." Yvonne wurde ein bißchen rot, badete sich jedoch in dem Kompliment. Als Ellen dann noch meinte, daß wohl inzwi-schen alle Jungs hinter ihr her wären, war es aus: Yvonnes Augen leuchteten vor Stolz und Glück. Ich nahm das kleine, dünne Mädchen auf den Arm und trug sie ins Wohn-zimmer, wo sie sich gleich auf meinem Schoß häuslich einrichtete. "Möchtest du etwas spielen", fragte ich Yvonne, "oder schmusen?" "Schmusen!" kam ihre Antwort sofort. Chris grinste. "Du kannst aber auch blöde Fragen stellen, Werner. Denk doch mal nach: für wen hat Yvonne sich denn wohl so hübsch angezogen?" "Für mich etwa?" Ich blickte Yvonne fragend an. Mit rotem Kopf nickte sie, dann versteckte sie ihr Gesicht an meinem Hals. "Das macht mich aber sehr glücklich", flü-sterte ich in ihr Ohr. "Sehr, sehr glücklich." Ich legte meine Hand auf ihren Rücken und streichelte sie, mit der anderen Hand zärtelte ich ihren Nacken. Yvonne schmiegte sich an mich und kuschelte sich gemütlich zurecht. Ich küßte sie sanft, zuerst auf die Wange, dann auf den Hals, dann auf das Ohr. "Hast mich ja doch lieb", murmelte sie zufrieden. "Natürlich hab ich das, mein kleiner Schatz", lächelte ich. "Wenn du noch mal un- sicher bist, ob wir dich mögen oder nicht, frag uns bitte gleich, Yvonne, ja? Wir haben dich wirklich sehr vermißt." "Ich euch auch, aber jetzt bin ich ja wieder da." Sie hob ihren Kopf und sah mich an. "Gibst du mir einen Kuß?" "Einen kleinen oder einen großen?" "Einen für Erwachsene!" lachte sie mit roten Ohren. "Den sollst du kriegen, mein Kleines", lachte ich und legte meine Lippen auf ihre. Wir küßten uns zuerst ganz unschuldig, dann öffnete ich meinen Mund und ließ meine Zunge zwischen ihre Lippen stoßen. Yvonne öffnete ebenfalls ihre Lippen, ihre Zunge sagte meiner Guten Tag. Sie schmeckte nach Himbeermarmelade! Gierig leckte ich ihre Zunge ab, ihre Zähne, ihren Gaumen. Yvonne preßte sich an mich, als sie meine Erregung spürte. Sie unterbrach den Kuß, um Luft zu holen; ihre Augen leuchteten vor Freude, als sie mich ansah. "Machst du mit mir das, was du mit Anja gemacht hast?" fragte sie sehr leise. "Du meinst -" "Hm-m", nickte sie. "Deinen Schwanz in mich stecken, aber richtig!" 'Na los! Sie hat dich wirklich lieb. Geht Ellen eben leer aus heute.' 'Du hast gut lachen, Chris.' 'Natürlich. Ich mag es eben morgens lieber; gibt mir ein tolles Gefühl für den gan-zen Tag.' "Möchtest du wirklich, Yvonne?" fragte ich sie. "Ganz sicher?" "Ja", hauchte sie. "Ganz sicher." "Na, dann komm." Ich hielt sie fest und stand auf. Yvonne hielt sich an mir fest, als ich sie ins Schlafzimmer trug. Ich legte sie sanft auf das Bett, ihre Augen strahlten. Ich holte ein Handtuch aus dem Kleiderschrank und ging wieder zu Yvonne. Das Handtuch legte ich auf den Boden neben das Bett. 'Wollt ihr dazukommen, Chris?' 'Nö, wir üben noch was für die Schule.' Ich drehte Yvonne auf den Bauch und kitzelte sie ein bißchen. Sie lachte und drehte sich unter meinen Händen. Ich setzte mich neben sie und rieb ihren Rücken eine Weile, bis sie entspannt und locker war. Dann setzten wir uns auf, und ich zog ihr das T-Shirt aus. Yvonne stellte sich auf ihre Füße, rollte die Leggings herunter und zog sie über die Füße. Sie kam zu mir, ich nahm ihre niedliche Unterhose an den Seiten und zog sie herab. "Jetzt ich", forderte sie. Sie öffnete mein Hemd, entfernte es, dann die Hose und die Unterhose. Jetzt waren wir beide vollständig nackt. Yvonne kam auf meinen Schoß und umarmte mich, mein Glied wuchs ihr entgegen und drückte an ihren kleinen fla-chen Po. "Jetzt?" fragte sie eifrig. "Noch nicht, mein Kleines. Erst mal müssen wir dich etwas feuchter bekommen, damit es leichter reingeht." Ich legte sie auf den Rücken und beugte mein Gesicht über ihren Schoß. Yvonne spreizte die Beine weit ab. Elf Jahre ist sie alt, dachte ich erregt. Das jüngste Mädchen überhaupt. Ihr schmaler Schlitz war so erregend jung und un-schuldig, und so bereit für mich! Hochgradig erregt küßte ich ihre Schamlippen, leckte über ihren Schlitz, bohrte meine Zunge hinein, kaute, knabberte, leckte und schlürfte, bis Yvonnes schmaler Körper sich aufbäumte und sie leise aufschrie. Ich leckte sie nicht aus; ich würde die Feuchtigkeit noch brauchen. Ich nahm das Handtuch vom Boden, legte es auf das Bett und hob Yvonne darauf. "Jetzt?" strahlte sie mich an. "Ja, mein Liebes, jetzt." Yvonne zog die Beine an den Oberkörper und umklam-merte sie mit den Armen. "Gut so?" fragte sie besorgt. "Perfekt", lächelte ich sie an. Ich brachte mich in Position und führte mein Glied an ihre Scheide. 'Jetzt', dachte ich. Zum allerersten Mal in meinem Leben würde ich ein elfjähriges Mädchen ficken. Der Gedanke war überwältigend. Yvonne seufzte auf, als die Spitze meines Gliedes in sie drang. Ich ließ mir Zeit, ich wollte dieses Gefühl für immer in mich einbrennen. Ein Stückchen in sie hinein, etwas zurück, etwas mehr hinein, wieder etwas zurück. Ich merkte mir jede Rille und jede Vertiefung in ihr, jede kleine Veränderung der Richtung ihres Kanals. Yvonne stöhnte lustvoll, als sie mehr und mehr von mir aufnahm. Langsam müßte ich doch an ihr Häutchen kommen, dachte ich, aber da war nichts. Nun, danach konnte ich sie später fragen. Yvonne griff mit ihren Händchen nach unten und zog die Schamlippen auseinander, um es mir noch leichter zu machen. Endlich war ich ganz in ihr, soweit sie mich auf-nehmen konnte. Ich beugte mich zu ihr und küßte sie sanft, doch sie warf sofort ihre Ärmchen um mich und erwiderte den Kuß wild und erregt. Ihr schmales Becken drückte sich fordernd und hungrig an mich. Ich zog mich zurück und stieß wieder in sie, sehr langsam und sehr vorsichtig, doch Yvonne wollte mehr. Als ich in sie ging, stieß sie mir ihren Unterleib entgegen; sie wollte es schneller. Ich erhöhte das Tempo, Yvonne stöhnte auf. So würde es viel zu schnell für mich gehen, fürchtete ich, doch ich hatte nicht mit Yvonnes Leidenschaft gerechnet. Sie schrie plötzlich auf, ihre Scheide verengte sich dermaßen, daß ich dachte, ich wäre in einem Nadelöhr, dann hämmerte sie keuchend ihr Becken gegen mich, immer und immer wieder, begleitet von kleinen, hohen Schrei-en. Meine Hoden ballten sich und schossen. Yvonne schrie auf, als sie meinen heißen Samen in sich spürte. Ihre Füße drückten gegen meinen Hintern und preßten mich an sie. Mein zweiter Schub füllte sie bis über den Rand, für den dritten war kein Platz mehr in diesem elfjährigen Mädchen; es lief ihr über die Beine hinab in die Porille. Vollkommen erledigt sank ich neben sie. Yvonne umarmte mich mit allen Vieren und küßte mich wie besessen, bis die Leidenschaft abflaute. Sie konnte nicht reden, doch ihre Augen sprachen Bände. "Na, wie war's?" hörten wir Chris. Wir sahen auf und sahen meine kleine Freundin in der Tür stehen, begleitet von Ellen, die ebenfalls lächelte. Yvonne nickte strahlend. "So schön?" fragte Chris. Yvonne drückte ihre Wange an mich und sah Chris nur glücklich an. "Das hab ich beim Sport kaputtgemacht", sagte Yvonne verlegen, als wir zu viert im Wohnzimmer saßen und ich sie auf ihr Jungfernhäutchen ansprach. "Beim Bock-springen. Ich wollte so gut springen und hab die Beine ganz breit gemacht, und als ich gelandet bin, lief mir plötzlich etwas Blut über die Beine. Das war so peinlich!" schloß sie und versteckte sich hinter mir. Ich nahm sie in dem Arm und tröstete sie, was mir schnell gelang. Ich schaute mich um: Chris, Ellen, Yvonne und ich. Jetzt, wo Yvonne sich wieder mit uns versöhnt hatte, waren wir wieder vollständig. Ich hatte die Mädchen um mich, die ich liebte, allen voran Christina. "Woran denkst du?" fragte Ellen neugierig. "An euch", antwortete ich. "An euch drei. Wie sehr ich euch alle liebe, und wie glücklich ich bin, daß ihr hier bei mir seid." "Werner, ich hab über das nachgedacht, was du vorhin gesagt hast", sagte Chris leise. Sie lag an meiner Seite, in meinem Arm. Ellen war schon schlafen gegangen, wir standen auch kurz davor, ins Bett zu gehen. "Über was genau?" "Daß du uns alle drei lieb hast. Ich weiß, daß das stimmt - also, ich kann das spü-ren -, aber ich weiß nicht genau, wie du das kannst, drei oder vier gleichzeitig zu lie-ben." "Das geht auch nicht. Ich wollte damit eigentlich nur sagen, daß ich euch alle auf verschiedene Arten lieb habe. Yvonne, zum Beispiel. An ihr liebe ich ihre sanfte, lie-bevolle Art. An Ellen liebe ich diese romantische Ader und ihr verschmustes Wesen. Und an dir..." Ich drückte sie herzlich an mich. "Dich, Christina, dich liebe ich, weil du einfach der Teil bist, mit dem zusammen ich mich vollständig fühle. Ohne dich wä- re mein Leben kalt und leer, wie man so schön sagt. Erst mit dir zusammen bin ich wirklich glücklich." "Das wollte ich ja nur hören", schmunzelte sie und küßte mich. "Aber ich denk, ich versteh, was du sagen willst. Mit geht es ja ähnlich. Ich will nicht sagen, daß ich Ellen und Yvonne und Uschi und Anja und all die anderen liebe, also nicht in dieser Form, aber ich hab sie lieb, weil jede von ihnen so - so - na, ein eigener Mensch ist, jeder für sich, verstehst du? Jetzt hab ich's: weil jede von ihnen so einzigartig und un-terschiedlich ist." "Genau, Chris, ganz genau. Daß Anja nicht mehr kommt, tut mir irgendwo leid. Nicht, weil ich den Sex mit ihr vermisse, sondern weil ich sie vermisse. Andererseits freut es mich für sie, daß sie einen Freund hat, mit dem sie gut auskommt." "Ich vermiß sie auch, aber so ist das nun mal. Menschen kommen und gehen." "Und zu welcher der beiden Gruppen gehörst du?" grinste ich. Zur dritten: ich bleibe!"
* * *
Ende März zeichnete sich eine Überraschung ab: Ellens Schulnoten hatten sich verbessert, und es sah so aus, als ob sie dieses Schuljahr doch noch schaffen würde. Sie hatte in zwei Klassenarbeiten hintereinander jeweils eine Drei geschrieben, und wie Chris sagte, beteiligte sie sich inzwischen auch mehr am Unterricht. Das freute mich in zweifacher Hinsicht. Wenn diese Tendenz anhielt, würde Ellen nicht nur versetzt werden und damit mit Christina in einer Klasse bleiben können, son-dern auch deswegen, weil Christina und Ellen noch immer in einer Art "Testphase" waren. Würde unser Zusammenleben funktionieren, ohne daß die Mädchen in irgend einer Art und Weise Schaden nahmen, würden wir - wie Klaus mit seiner Angie, die eine ähnliche Entwicklung nahm - den Eltern der Mädchen beweisen können, daß un-sere Beziehung nicht schlechter und besser war als eine Beziehung unter gleichaltrigen und erwachsenen Menschen. Und wir würden - vielleicht - eine Art Vorreiter spielen; einige Mädchen hatten ähnliche Probleme, daß sie sich in einen erwachsenen Mann verliebt hatten und wußten nicht, wie sie damit umgehen sollten. Unser Beispiel machte Schule, und wenn Ellen und Angie deutliche Verbesserungen sowohl in schuli-scher als auch menschlicher Hinsicht zeigten, könnten wir als Beispiel dienen. Christi-nas Mutter stand inzwischen voll und ganz hinter ihr, sogar ihr Vater hatte einmal vor-beigeschaut, sich kurz mit seiner Tochter unterhalten, sich unsere Wohnung angesehen und war wieder gegangen mit den Worten: "Schön, daß es dir gutgeht." Ellen hatte von ihrem Arzt eine Pille verschrieben bekommen, die sie tatsächlich gut vertrug. Außer leichten Kopfschmerzen in den ersten beiden Wochen, die danach restlos und endgültig verschwanden, empfand sie keine Nebenwirkungen. Soweit ich mich erinnerte, brauchte der Körper einige Wochen, um sich an dieses Medikament zu gewöhnen und die beabsichtigte Wirkung einzuleiten, so daß wir, wenn wir in der ris-kanten Zeit miteinander schliefen, immer noch - zur Sicherheit - ein Kondom benutz-ten, sehr zu Ellens Mißfallen. Doch es war mir lieber, sie knurren und maulen zu se-hen, als daß ihr Bauch dicker und dicker wurde und sie sich Mama nennen durfte. Yvonne kam nun wieder so gut wie jeden Tag zu uns, und sie brachte auch ab und zu ihre Oma mit. Unser Leben verlief glatt und eingespielt. Der Sommer stand vor der Tür, und mit ihm die Schulferien.
* * *
Auf die Tatsache, daß Christina und ich uns gedanklich unterhalten konnten, bin ich bisher nicht näher eingegangen. Dafür gab es mehrere Gründe. Wie Christinas Mutter schon angedeutet hatte, konnte Chris bereits sehr früh die Gefühle und Stimmungen, zum Teil auch die Gedanken ihrer Eltern nachvollziehen. Es schien bei ihr angeboren zu sein. Bei mir war es fast ähnlich: ich hatte schon in jungen Jahren das Talent, mich in andere Menschen "hineinzuversetzen", um ihre Stimmun-gen erkennen zu können. Wie dieser Vorgang genau ablief, war mir nicht bewußt. Ich dachte an diesen Menschen, an das Problem, was er mit sich herumtrug, und plötzlich war es da. Eine Idee, ein Gedanke, eine Eingebung, was auch immer, aber es war eine Lösung für das Problem dieses Menschen. Chris und ich waren gewissermaßen mit diesen Talenten aufgewachsen; für uns beide war eigentlich nur überraschend, daß es zwischen uns so schnell ging. Anfangs hatte Chris versucht, diese Fähigkeit für sich zu benutzen, zum Beispiel bei Diktaten ('Werner, schreibt man Klaustrophobie mit F oder mit V?'), aber das ge-wöhnte ich ihr schnell ab. Unser "Verein gegen die Angst" hatte ziemlich guten Erfolg. Obwohl die Mädchen nach gerade mal drei Monaten noch keine ausgebildeten Kämpferinnen waren, konnten sie sich doch gegen harmlose Angriffe wehren, und das gab ihnen schon sehr viel Selbstvertrauen. Dieses Selbstvertrauen floß in die Meditationen ein, die Ellen vorgab, und verstärkte sich dadurch praktisch von innen und aus sich selbst heraus. Die Anzahl der Übergriffe hatte sich weiter verringert, sowohl auf der Straße als auch in dem Hochhaus selbst, und Uschi beschwerte sich schon fast, daß sie gar nichts mehr zu tun hätte, aber sie lächelte dabei. Ellen wurde tatsächlich versetzt; sie hatte ihre drei Fünfen in Deutsch, Englisch und Musik auf jeweils Vier verbessert, und die Sechs in Biologie war auf eine knappe Fünf hochgerutscht. Dafür hatte sie in Sport und Erdkunde jeweils eine Drei, so daß es gerade noch mal gutging. Chris brachte ein Zeugnis mit nach Hause, das vor Dreien nur so wimmelte, sogar mit je einer Zwei in Musik und Englisch. Angie war etwa auf dem Level zwischen El-len und Chris: einige Vieren, einige Dreien. Eigentlich nichts Besonderes, aber für alle drei Mädchen war es das beste Zeugnis ihres bisherigen Schullebens. Sogar die Eltern der Mädchen honorierten dies: Angies Eltern luden Klaus und ihre Tochter zum Essen ein, Ellens und Christinas Eltern taten das gleiche mit uns. Das war die unausgespro-chene Annahme unserer Beziehung, und Ellen und Angie wurden von dem wöchentli-chen Pflichtbesuch befreit, was die beiden Mädchen mehr freute als die Versetzung in die achte Klasse. Uschi, Yvonne, Anja und viele andere Mädchen, die wir kannten, schafften eben-falls den Sprung in die nächste Klasse, nur drei Mädchen, die wir vom Sehen, aber nicht persönlich kannten, durften sich im nächsten Schuljahr den gleichen Stoff erneut anhören. Sandra, die in ihrer alten Schule diese Schote mit dem Haufen in der Sporthalle ge-bracht hatte und Silvester beinahe in unserer Wohnung ihre Unschuld verloren hätte, verschwand am Tag der Zeugnisausgabe. Ihren Eltern hatte sie gesagt, sie würde bei einer Freundin übernachten, und sich eine Reisetasche gepackt, dann war sie weg. Was aus ihr wurde, und warum sie verschwand, wußte niemand. Niemand hörte wie-der von ihr, niemand wußte, warum sie abgehauen war. Ich hatte mich inzwischen so gut eingearbeitet, daß mir bei Besprechungen mit un-seren Direktoren nicht mehr jedesmal das Hemd flatterte. Unsere Abteilung war das Herz der EDV für ganz Europa, und wir mußten alle Computer mit insgesamt sieben Leuten in Gang halten, mich eingerechnet. Ich hatte ziemlich schnell festgestellt, daß auf dem Stuhl, auf dem ich nun saß, ein hohes Risiko bestand, den Kontakt zu den Menschen in meiner Abteilung zu verlieren. Deshalb verbrachte ich täglich eine halbe Stunde dort, redete mit jedem knapp fünf Minuten über das tägliche Arbeitspensum, und behielt so den Finger am Puls. Nebenbei kam das auch noch gut an, denn Martin hatte sich doch ziemlich isoliert und den Draht zu den Menschen verloren. Zusammengefaßt: es war alles in schönster Ordnung, der Traumzustand - Ruhe und Ordnung - war erreicht, sowohl beruflich als auch privat. Die Mädchen hatten Schulferien, sechs und eine halbe Woche lang, und ich mußte noch drei Tage arbeiten, dann hatte auch ich vier Wochen frei. Die Überstunden, die ich in den letzten Monaten gemacht hatte, hätten noch für vier weitere Wochen gereicht...
* * *
"Wißt ihr, was das Schönste ist am Heimkommen?" fragte ich Chris und Ellen, die gebannt vor dem Fernseher saßen und irgendeine stumpfsinnige Serie verfolgten. "Nein", antworteten beide wie aus einem Mund. "Was denn?" Sie sahen mich nicht einmal an. "Die Tür aufzumachen und von den beiden Menschen, die man liebt, begrüßt, um-armt und geküßt zu werden." Chris und Ellen schauten erst mich, dann sich an, dann kicherten sie los. "War grad so spannend", sagte Chris verlegen und stand auf. "Tut uns echt leid", meinte Ellen genauso verlegen. Mühsam rappelte sie sich auf. Beide kamen zu mir, mit schuldbewußten Mienen. "Böse?" fragte Christina leise und schmiegte sich sachte an meine rechte Seite. "Können wir das wieder gutmachen?" fragte Ellen gleichzeitig und kam ebenso vorsichtig an meine linke Seite. Ich schaute die zwei mit unbewegter Miene an. Sie fühlten sich von Sekunde zu Sekunde unwohler. "Ja, ihr könnt es wieder gutmachen", sagte ich schließlich. "Hebt mich hoch und tragt mich ins Wohnzimmer, dann bringt ihr mir meine Hausschuhe und verwöhnt mich." Chris platzte. "Hol dir deine Schuhe selber! Verwöhnen ist ja noch okay, aber der Rest... Vergiß es!" Wütend machte sie sich los. Ellen war hin und her gerissen zwischen Ja und Nein. "Hab ich euch", grinste ich. "Einmal, ein einziges Mal hab ich euch drangekriegt!" "Du..." Chris sprang mich an und schlang Arme und Beine um mich. Instinktiv griff ich unter ihren Po und hielt sie fest. Sie legte ihre Nasenspitze an meine und er-dolchte mich mit ihren Blicken. "Noch eine so 'ne Machoshow", drohte sie, "und ich beiß dich so, daß du eine Woche nicht mehr sitzen kannst!" "Solange ich dich im Arm habe, mein Hübsches, ist es mir gleich, ob ich stehe, sit-ze oder liege; Hauptsache, du bist bei mir." Ihr Blick wurde wieder weich. "Ach, du", seufzte sie und drückte mich. "Ich wär so gern mal länger böse auf dich, aber das geht einfach nicht!" "Hab ich ein Glück", grinste ich und trug Chris ins Wohnzimmer, gefolgt von El-len. Wir ließen uns auf das Sofa fallen. "Wie war euer Tag?" "Ganz okay", meinte Ellen. Chris schmuste an meiner Wange. "Wir waren vor-mittags ein bißchen in der Stadt, sind einfach so rumgelaufen. Ab mittags haben wir dann ferngesehen. Sind doch Ferien", meinte sie entschuldigend. "Ab morgen abend hab ich auch frei", sagte ich. "Dann genießen wir erst mal das Wochenende, und danach schauen wir, was wir in den Ferien so anstellen können." "Ich wüßte schon was", grinste Ellen breit. "Darf ich raten?" meinte Chris, die sich immer noch mit ihrer Wange an meiner rieb. "Nö", lachte Ellen und drückte sich an mich. "Du errätst das ja sofort." Am nächsten Morgen gönnte ich mir einen Spaß mit den Mädchen, aus Rache da-für, daß sie mich am Abend vorher nicht begrüßt hatten. Als der Wecker klingelte, stand ich schnell auf, frühstückte und machte mich fertig. Kurz bevor ich zur Arbeit ging, durchbrach ich die Routine. Normalerweise drückte und küßte ich die Mädchen zum Abschied, aber nicht heute. Statt dessen nahm ich Ellens Hand und rieb damit sanft an Christinas Busen, so wie ich es morgens immer mit ihr tat. Chris reagierte wie gewohnt: sie drehte sich lächelnd auf die Seite, ohne die Augen zu öffnen, und um-armte Ellen, die an der Stelle lag, wo ich sonst war. Ellen reagierte ebenfalls wie ge-wohnt: sie drehte sich ebenfalls und küßte Chris (anstatt mich) zärtlich auf den Mund. Ihre Hand ging nach unten, zu der Stelle, wo sonst mein Penis war. Sie fühlte, tastete, fühlte wieder, dann schlug sie die Augen auf und erstarrte. In der gleichen Sekunde öffnete Chris ihre Augen und sah Ellen, die sie küßte. Beide Mädchen lagen für einen Moment stocksteif da, bis sie erkannten, was los war. Sie fuhren auseinander, schauten sich geschockt an und wischten sich dann mit den Armen schnell die Münder ab, dabei verzogen sie die Gesichter zu einer Grimasse. "Ich wünsche euch beiden einen wunderschönen Tag", sagte ich hämisch. Die Mädchen fuhren herum und blickten mich erschrocken an. Chris kapierte als erste. "Hast du das eingefädelt?" fuhr sie mich wütend an. "Tschüs, bis heute abend", grinste ich, dann rannte ich um mein Leben. Vor der Tür lief ich fast in Klaus, der auf den Aufzug wartete. In der Tür zu seiner Wohnung stand Angie, bekleidet mit ihren wundervollen blonden Locken und einem warmen Lä-cheln und winkte ihm zu. "Morgen, Werner", lächelte sie mir ohne jegliche Verlegenheit zu. In diesem Mo-ment flog die Tür zu meiner Wohnung auf, und Chris und Ellen kamen heraus, ähnlich angezogen wie Angie, nur anstelle des Lächelns war Mordlust auf ihren Gesichtern. "Komisch", grinste Klaus und schaute auf meine beiden Mädchen. "Irgendwie hab ich plötzlich keine Lust mehr, arbeiten zu gehen." "Geht mir ähnlich", feixte ich und schaute mir Angie in Ruhe an. Den dreien wur-den unsere Blicke ziemlich unangenehm, und sie zogen sich schnell wieder in ihre je-weiligen Wohnungen zurück. Ich erzählte Klaus auf seine Frage hin von meiner bösen, üblen und gemeinen Tat, und lachend fuhren wir hinunter. Ellen holte mich von der Arbeit ab. "Chris sagt, wir sollen noch Einkaufen gehen; sie macht in der Zeit das Abendessen." "Von mir aus gerne. Ach, übrigens: Guten Abend, Ellen." "N'Abend , Werner. Tut mir leid." Sie blickte mich so lieb an, daß ich ihr nicht bö-se sein konnte. Gesittet und brav gingen wir in das Einkaufszentrum. Sommerferien in diesem Viertel bedeuten: Kinder auf der Straße, Kinder an jeder Ecke, Kinder eigentlich überall. Vor dem Einkaufszentrum, auf dem Parkplatz, in den Gängen, in den Geschäften, eigentlich überall. Es gab zwar Spielplätze, aber nicht für die 12- bis 16jährigen Kinder. In den ersten Tagen der Ferien würden sie noch lachen und miteinander reden, da-nach sich langweilen, und dann würde es wieder zu Ausschreitungen und Gewalt kommen, so wie jedes Jahr. In dem Supermarkt riß Ellen ein Stück von der Einkaufsliste ab und gab es mir. "Viel Spaß!" grinste sie und ging sich um ihre Liste kümmern. Ich schaute ihr einen Moment hinterher und genoß ihren geschmeidigen, fließenden Gang, dann setzte ich mich in Bewegung, um meine Liste abzuarbeiten. Und ich dachte, ich hätte Ferien... Ich nahm die von Chris aufgeschriebenen Lebensmittel aus den Regalen und sta-pelte sie auf meinem linken Arm. Als alles vollständig war, ging ich Ellen suchen. Auf dem Weg durch die Süßwaren fiel mir ein unglaublich attraktives junges Mädchen auf: etwa 13 oder 14, pechschwarzes, rückenlanges, leicht gewelltes Haar mit Scheitel, graue Augen, flache Brust, schlank, aber gut proportioniert. Weiße Bluse, dunkelgrau-er, enger Rock, flache schwarze Schuhe, Handtasche über der Schulter. Schlanke und feste Beine, niedlicher Hintern. Meine Hormone schalteten in den Overdrive, alles in mir fing an zu vibrieren, als ich ihr Bild in mich aufnahm. Sie schaute sich kurz um, sah mich, schaute sich weiter um und blieb unentschlossen stehen, als wüßte sie nicht, was sie kaufen sollte. Ich tat so, als würde ich die Schokoladensorten mustern und drehte mich leicht von ihr weg. Das Mädchen griff nach einer Tüte Bonbons, steckte sie schnell in ihre Handtasche und ging viel zu schnell weiter. Prompt wurde sie von einem Verkäufer abgefangen. "Mach sofort deine Tasche auf", verlangte er in einem sehr groben Ton, der das Mädchen sofort einschüchterte. Etwas in mir übernahm die Kontrolle. Ich eilte dazu und stellte mich schräg zwischen den Verkäufer und das Mädchen, das mich erschrok-ken ansah. "Hier steckst du", sagte ich in einem Ton, als hätte ich sie schon gesucht. Dabei zwinkerte ich ihr zu. "Hast du die Bonbons gefunden? Wenn ja, können wir zur Kasse, ich hab auch alles, was wir wollten." Erst jetzt 'bemerkte' ich den Verkäufer. "Oh, hallo, gibt es Probleme?" "Das Kind hier hat eine Tüte Bonbons gestohlen", sagte er, schon nicht mehr ganz so grob. "Gestohlen? Kann doch gar nicht sein. Meine Nichte stiehlt nicht, auf keinen Fall. Wieso auch? Sie bekommt doch genug Taschengeld. Oder sind Sie etwa der Meinung, daß Kinder kein Taschengeld brauchen?" Ich redete und redete, um dem Mädchen Zeit zu geben, sich zu fangen. Das tat sie auch sehr schnell. "Ich hab die Bonbons", sagte sie mit einer Stimme, die meinen Nacken zum Krib-beln brachte. Sie griff in ihre Tasche und holte die Tüte heraus. "Da! Sehen Sie?" Der Verkäufer zeigte siegessicher auf die Tüte. "Was soll ich sehen?" grinste ich ihn an. Er hatte verloren, nur wußte er es noch nicht. "Ich sehe, daß meine Nichte eine Tüte Bonbons in der Hand hat. Und? Ich den-ke, dieses Geschäft verkauft Bonbons, oder etwa nicht? Hier: ich habe Äpfel, Bana-nen, Mandarinen und eine Melone auf dem Arm. Bin ich jetzt auch ein Dieb? Werde ich jetzt verhaftet?" Das Mädchen schaute sehr erleichtert drein, sie hatte kapiert, daß ihr nichts mehr nachgewiesen werden konnte, nun, da die Tüte aus ihrer Tasche war. Der Verkäufer brauchte einige Sekunden länger, dann verstand auch er. Wortlos drehte er sich um und ging. Wahrscheinlich zu seinem Chef, Meldung machen. "Du siehst nicht so aus, als müßtest du stehlen, um leben zu können", sagte ich ru-hig zu dem Mädchen, das etwas zitterte. "War das eine Mutprobe oder so was?" "Hast du alles, Werner?" Ellen fuhr mit dem Einkaufswagen neben mich und blieb stehen. "Ja, alles hier", antwortete ich und legte die Sachen in den Wagen, dann wandte ich mich wieder dem Mädchen zu, die nickte. "Ja." "Worum geht's denn?" fragte Ellen neugierig. "Das Mädchen hier - wie heißt du überhaupt?" "Julia." Julia! "Julia sollte eine Mutprobe machen, ist aber aufgeflogen." "Mutprobe?" fragte Ellen mißtrauisch. "Für wen?" Julia beschrieb einige Leute, vier Jungs und zwei Mädchen. "Du bist neu hier, nicht?" fragte Ellen. Julia nickte. "Dachte ich mir. Julia, wenn du bei denen in der Bande mitmachst, bist du in spätestens vier Wochen an der Nadel. Laß es lieber." "Nadel?" fragte Julia erstaunt. "Rauschgift. Heroin." Julia erschrak. "Ist das dein Ernst?" "Ja. Schau sie dir doch mal genau an, deine Freunde." Ellen betonte 'Freunde'. "Schau vor allem auf ihre Ellbogengelenke. Du wirst da jede Menge Narben und Ein-stiche sehen." "Das stimmt", sagte Julia nachdenklich. "Die sind mir schon aufgefallen." Ellen musterte Julia von oben bis unten. "Dein Vater verdient gut, oder?" "Glaub ja", meinte Julia ahnungslos. "Wir haben uns hier eine Wohnung gekauft." "Genau, was die suchen", sagte Ellen grimmig. "Kinder mit reichen Eltern. Such dir lieber andere Freunde, Julia." "Wo denn?" fragte Julia verzweifelt. "Ich lauf seit Tagen hier rum und finde kei-nen!" "Dann besuch mich doch einfach nachher", lächelte Ellen. "Ich sag dir dann, wo du etwas nettere Leute treffen kannst. Möchtest du?" "Das wäre sehr nett", lachte Julia erleichtert. Ellen gab ihr unsere Adresse. "Das ist ja gleich nebenan", sagte Julia erstaunt. "Wo wohnst du denn?" "In der Siebzehn!" "Ist ja echt nur eine Tür weiter", freute sich Ellen. "Komm einfach vorbei, ich bin gleich zu Hause. Und geh den Leuten aus dem Weg, hörst du?" "Mach ich. Danke für die Warnung, äh... Wie heißt du?" "Ellen." "Danke, Ellen. Und Ihnen auch vielen Dank. Mein Vater hätte einen Anfall be-kommen, wenn das rausgekommen wäre." "Gern geschehen", lächelte ich sie an, ergriff ihre Hand, die sie mir reichte, hob sie an meine Lippen und gab ihr einen Handkuß. Ihre Hand roch nach einer sehr ange-nehmen Seife. Julia errötete etwas und ging los, in Richtung Ausgang. Plötzlich blieb sie stehen und drehte sich wieder zu uns. "Ellen, kann ich - ich meine, darf ich mit dir zusammen rausgehen? Wenn die se-hen, daß ich nichts geklaut habe, fangen die vielleicht Ärger an." "Na klar, komm mit uns. Oder, Werner?" "Natürlich. Bei uns ist sie sicher." Dankbar schloß Julia sich uns an. An der Kasse war es ziemlich voll, und so dauerte es über fünfzehn Minuten, bis wir endlich draußen waren. Wir füllten die Lebensmittel in Tragetaschen, die Ellen mitgebracht hatte, dann gingen wir durch das Zentrum zum Ausgang. "Da", sagte Julia plötzlich aufgeregt. "Da vorne, die da neben dem Schild stehen, die sind das!" Ich schaute näher hin und glaubte, einen von ihnen zu erkennen. Richtig: es war einer der Jungs, die Chris letztes Jahr überfallen hatten. Das muß der Junge sein, der übriggeblieben war, dachte ich. Julia hielt sich dicht bei uns, als wir hinausgingen. Der Junge, der etwa drei Meter entfernt stand, sah sie an, Julia sah ihn an, der Junge sah mich, Julia folgte seinem Blick, der Junge wurde blaß, Julia stutzte, der Junge flüsterte seinen Freunden etwas zu, Ellen kicherte, die ganze Bande haute ab, so schnell sie konnten, Ellen platzte los vor Lachen, und Julia schaute mich vollkommen fassungslos an. Ihr Gesicht war ein einziges Fragezeichen, und sie sah so himmlisch süß und unschuldig aus in diesem Moment, daß ich mich sehr zusammennehmen mußte, um sie nicht zu küssen. "Was war das denn jetzt?" fragte Julia hilflos und verwirrt. "Ich habe ihn angepustet", sagte ich ernst. Ellen hielt sich den Bauch vor Lachen. Julia blickte mich fragend an. "Ja, und?" Ich flüsterte ihr zu: "Ich hab mir heut morgen nicht die Zähne geputzt." Das war der Moment, wo Ellen sich hinsetzte; sie konnte sich nicht mehr auf den Füßen halten vor Lachen. "Jetzt verstehe ich das!" lachte Julias Vater laut auf, ebenso wie seine Tochter. Ju-lia hatte ihm von unserem Treffen im Supermarkt erzählt, ebenso von den Dealern und von Ellens Rat, und er war mitgekommen, um sich persönlich für unsere Hilfe zu be-danken. Chris hatte ihm dann von meiner ersten Begegnung mit den Jungs erzählt. "Zähne nicht geputzt", sagte Julia vorwurfsvoll, aber ihre Augen lachten mich an. "Ich dachte schon, Sie hätten den bösen Blick oder so etwas." "Den hat er auch manchmal", lachte Chris, "aber das nimmt hier keiner ernst." "Chris", sagte ich ruhig, "wolltest du nicht noch dein Zimmer neu streichen?" "Hab ich schon", grinste sie, "und der Teppich ist auch verlegt. Die Fenster kann ich aber erst morgen einsetzen, heute war es zu windig." Herr Birkeneck lachte. "Sie scheinen hier ja eine muntere Truppe zu haben." "Ach ja, sie halten einen in Atem", lächelte ich. "Wir haben nur Julia", meinte Herr Birkeneck mit einem zärtlichen Blick auf sein Töchterchen. "Meine Frau wollte kein zweites Kind mehr. Besser gesagt: der Arzt hat ihr von einem zweiten abgeraten." "Wenn ich ganz offen reden darf: ich bezweifle, daß Ihnen ein zweites solches Meisterstück gelungen wäre", sagte ich höflich. "Das ist sie wirklich", bedankte sich Herr Birkeneck, während Julia noch über meine Bemerkung nachdachte. Plötzlich leuchteten ihre Augen auf; sie hatte verstan-den. "So, Spatz, dann wollen wir mal wieder los, ja?" meinte er und stand auf. Julia schaute ihn erschrocken an. "Aber Paps, ich dachte - ich wollte -" "Ellen wollte ihr noch erklären, wo hier was los ist", meinte ich, "und wo Julia besser nicht hingehen sollte. Diese Seite der Straße, wo Sie und wir wohnen, ist ganz in Ordnung, aber da drüben, in Richtung Hochhaus, sieht es schon nicht mehr ganz so gut aus." "Ja, wenn sie nicht stört..." "Nee, tut sie nicht", lächelte Ellen. "Ganz bestimmt nicht", schloß Chris sich an. "Darf ich noch bleiben?" Gegen den Blick seiner Tochter hatte Herr Birkeneck keine Chance. Das konnte ich nur allzu gut nachvollziehen; gegen einen bettelnden Blick aus diesen großen grauen Augen hätte ich auch keine Chance gehabt. "Wenn du so gern möchtest, und du nicht störst, einverstanden. Wann kommst du rüber, Spatz? Um neun?" "Lieber um Zehn?" schlug Julia vor. "Es sind doch Ferien." "Ach, richtig", lächelte Herr Birkeneck seine Tochter an. "Dann um Zehn." Er be-dankte sich erneut für unsere Hilfe, verabschiedete sich und ging. "Darf ich euch als Dankeschön zu einer Party einladen?" fragte Julia meine Mäd-chen, als ihr Vater draußen war. "Zu einer Pyjamaparty bei mir?" Chris und Ellen guckten sich an. "Tja, äh..." - "Weiß nicht..." "Oder hat euer Vater etwas dagegen?" 'Sollen wir es ihr sagen?' 'Besser jetzt als später, Chris.' "Werner ist nicht unser Vater", lächelte Chris. "Stiefvater?" "Nein." "Na, dann eben euer Onkel. Oder Bruder?" "Weder noch", grinste Ellen. "Äh... Vormund?" "Nein", lachten Chris und Ellen gleichzeitig. "Was denn dann?" Julia schaute mich hilflos an. "Was gibt es denn noch für Möglichkeiten?" schmunzelte ich. Julia überlegte. "Verheiratet geht ja nicht... Kann ja auch gar nicht... Hm... Keine Ahnung", gab sie schließlich zu. "Verheiratet war schon nah dran", grinste Christina. Julia blickte sie verständnislos an. "Wir sind ein Liebespaar, wie man so sagt, Julia. Ellen, Werner und ich." Sie setzte sich neben Julia. "Deine Einladung ist echt nett, und wir danken auch dafür, aber Ellen und ich möchten lieber hier schlafen, bei Werner." "Und mit Werner", fügte Ellen mit einem schelmischen Lächeln hinzu. Julia fiel das Kinn auf die Brust. "Ihr - ihr meint - ihr lebt hier wie - wie Mann und Frau???" "Genau", lachte Chris. "Nur bei uns ist es ein Mann und zwei Mädchen, aber sonst stimmt alles. Wir wohnen zusammen, wir essen zusammen, und wir schlafen zusam- men, alle drei." "Und außerdem haben wir gar keine Pyjamas", grinste Ellen. "Wir schlafen näm- lich alle nackt." "In einem Bett?" fragte Julia mit puterrotem Gesicht. "Natürlich", lachte Ellen. "Sonst würde das ja keinen Spaß machen." Julia blickte uns der Reihe nach an. "Ihr nehmt mich auf den Arm, oder?" "Nein, Julia", sagte ich lächelnd. "Christina, Ellen und ich haben uns so lieb, daß wir alle hier zusammen wohnen. Ihre Eltern haben es übrigens erlaubt." "Aber - aber ein Mann darf doch nicht mit Kindern schlafen!" sagte sie verlegen. "Wissen wir doch alles", winkte Chris ab. "Aber was soll's? Wir nehmen die Pille, wir mögen's, und keiner zwingt uns dazu. Wir machen's freiwillig. Außerdem ist Sex nicht alles, Julia." "Aber etwas sehr Wichtiges", unterbrach Ellen grinsend. Chris gab ihr einen leichten Schubs. "Red mir nicht immer dazwischen", beschwerte sie sich. "Julia, wir wohnen hier zusammen, weil wir uns lieben, wirklich lieben, wie Mann und Frau. Das ist der Hauptgrund." Julia starrte sie ungläubig an.
9 "Es ist schön, Julia endlich wieder lachen zu sehen", sagte Frau Birkeneck, Julias Mutter, nachdenklich. "Seit dem Umzug - nein, eigentlich schon vorher, seit sie wuß-te, daß wir umziehen werden, war sie doch sehr deprimiert." "Wegen der neuen Umgebung?" "Nein, eher wegen des Verlusts von allem, was sie kannte: Schule, Freunde, Um-gebung. Dieser Ausflug war eine wirklich gute Idee von Ihnen." "Ich kenne kein Kind, das nicht fröhlich ist, wenn es sich in einem Vergnügungs-park austoben kann", lachte ich. "Aber ich verstehe vollkommen, was Sie meinen." Lächelnd schauten wir Chris, Ellen, Yvonne und Julia zu, die ausgelassen und laut la-chend in einer Kabine des Riesenrades saßen und diese nach Leibeskräften drehten. "Auch ich möchte mich noch einmal bedanken, daß Sie Julia letzte Woche so ge-holfen haben. Das war sehr nett von Ihnen." "Es war mehr Ellen, die Julia davon überzeugt hat, daß ihr neuer Umgang kein empfehlenswerter ist", wehrte ich den Dank ab. Frau Birkeneck überging dies großzügig. "Schade, daß mein Mann vorher keine Zeit hatte, sich gründlich über die Verhältnisse in unserer neuen Umgebung zu infor-mieren, aber anscheinend hatte er Wichtigeres zu tun, als er nach Weihnachten hier zu tun hatte." "Was macht Ihr Mann denn beruflich?" fragte ich höflich. "Er vermittelt Arbeitskräfte", antwortete Julias Mutter unbestimmt. "Beim Arbeitsamt?" "Nein, er... Er geht auf bestimmte Personen in bestimmten Positionen zu und - Ach, da kommen ja die Kinder!" Die vier Mädchen rannten fröhlich auf uns zu, wäh-rend ein ganz bestimmter Verdacht in mir aufzuckte. "Das war toll", schwärmte Julia und fiel ihrer Mutter um den Hals. Chris tat das gleiche bei mir, Yvonne und Ellen hielten sich etwas zurück. "Jetzt Achterbahn?" fragte Ellen mit glänzenden Augen. Die übrigen drei Mädchen unterstützen diesen Antrag und zogen uns quer über den Platz. Zum Glück mußten wir nicht mitfahren. Die Kinder stellten sich an das Ende der langen Schlange, die jedoch einigermaßen zügig vorankam, so daß sie vielleicht höchstens zehn Minuten warten mußten. Ich beschloß, diese Zeit zu nutzen. "Sie sagten, er geht auf bestimmte Personen in bestimmten Positionen zu?" nahm ich das Gespräch wieder auf. Frau Birkeneck nickte. "Richtig. Er bekommt von einem Auftraggeber eine Liste mit vakanten Positionen und den dazugehörigen Anforderungsprofilen, und anhand dieser Liste stellt er dann die benötigten Personen zusammen." "Das klingt sehr interessant", sagte ich begeistert. "Woher bekommt er denn diese Personen? Vom freien Arbeitsmarkt?" "Selten", lächelte sie. "Er hört sich hier und da um, spricht mit diesen und jenen Leuten, und meistens klappt es." "Sie machen es aber spannend", lachte ich. "Das klingt ja richtig abenteuerlich!" Frau Birkeneck lächelte. "Nun ja", gab sie zu, "es ist zwar rechtlich vollkommen legal, was er macht, aber... Wissen Sie", sagte sie plötzlich, als ihre Hemmschwelle verschwand, "er geht frech in eine beliebige Firma, setzt sich dort mitten in die Cafete-ria oder die Pausenräume und spricht einfach die Leute an, ob jemand sich beruflich verändern möchte. Den Mut hätte ich nicht", gestand sie mit einem leichten Schmun-zeln. "Sie sagten, daß er vor Weihnachten hier zu tun hätte? Verstehe ich nicht", sagte ich nachdenklich. Frau Birkeneck sprang auf meinen Ton an. "Was verstehen Sie nicht?" "Normalerweise ist es doch in so ziemlich jeder Branche nach Weihnachten toten-still, da müßte er doch Zeit genug gehabt haben, um sich über die Gegend, in der Sie jetzt wohnen, ausreichend zu informieren." "Das dachte ich auch, aber er hatte einen ziemlich schwierigen Auftrag. Er mußte innerhalb von wenigen Tagen eine komplette Abteilung für irgendein Computerunter-nehmen zusammenstellen. Es hat auch geklappt, aber nur so gerade eben." Sie lächelte mir zu. "Wenn Sie sich mal verändern wollen, sprechen Sie ihn einfach an. Er hat be-stimmt genau das, was Sie suchen." "Mach ich", versprach ich, während ich ihrem Mann in Gedanken die Kehle zu-drückte. Eins plus Eins ergibt Zwei. Ein Abwerber, der drei unserer Leute "geklaut" hatte, und ein Herr Birkeneck, der zu genau dieser Zeit in unserer Gegend beruflich zu tun hatte und der auf "Personalklau" spezialisiert war, konnte kein Zufall mehr sein. Ein Rätsel war gelöst, dafür tat sich ein anderes auf. Sollte ich Martin darüber in-formieren? Wenn ja, was wären die Konsequenzen für Julias Vater? Ich kannte mich noch nicht so gut im Arbeitsrecht aus, daß ich diese Frage hätte beantworten können. Aber vielleicht gab es noch andere Möglichkeiten... Das Lachen unserer Kinder riß mich aus meinen Gedanken. Als ich aufsah, standen alle vier vor uns. "So, jetzt habt ihr wohl alles durch", meinte Julias Mutter, und die vier Mädchen nickten, teils begeistert, teils traurig. "Eine letzte Runde Getränke noch vor der Heimfahrt?" schlug ich vor und stieß auf allgemeine Zustimmung. Die Mädchen belagerten die nächststehende Imbißbude und bestellten ihre Lieblingsgetränke. Wir setzten uns dann, als sie die Becher in ihren kleinen Händen hielten, an einen größeren Tisch und plauderten noch über dies und das. 'Was hast du?' 'Später, Chris, ja?' 'Okay.' "Yvonne, möchtest du gleich noch etwas mit zu uns?" "Au ja", freute Yvonne sich. "Darf ich wieder bei euch schlafen?" "Wenn deine Oma es erlaubt, sicher", meinte ich. Julia knabberte an ihrer Oberlip-pe. Seit dem Abend, an dem wir ihr von unserer Dreier-Beziehung erzählt hatten, war sie uns aus dem Weg gegangen. Um so überraschender war es für mich, daß sie die Einladung für heute, die Ellen ihr in den Briefkasten geworfen hatte, angenommen hatte. "Das erlaubt sie bestimmt", sagte Yvonne überzeugt. "Kann ich sie von euch aus anrufen?" "Du brauchst doch noch frische Anziehsachen für morgen", erinnerte Chris sie mit einem schnellen Seitenblick auf Julia und ihre Mutter. Yvonne verstand. "Hast ja recht", gab sie zu. "Ich lauf dann eben rüber, sag ihr Bescheid und komm dann wieder, ja?" "Mach das", lächelte Ellen. Julia räusperte sich und schaute Ellen an. "Ihr tarnt euch richtig gut, weißt du das?" "Wovon redest du?" erwiderte Ellen verwirrt. "Julia, was soll das?" fragte ihre Mutter in dem gleichen Ton. "Schau sie dir doch an", verteidigte Julia sich. "Würdest du vermuten, daß Christi-na und Ellen mit Werner nackt in einem Bett schlafen, und sogar mit ihm schlafen, so wie Papa und du? Wahrscheinlich macht Yvonne heute abend bei dieser Orgie mit!" Chris, Ellen und Yvonne schauten Julia fassungslos an. "Julia!" Die scharfe und laute Stimme ihrer Mutter ließ Julia verstummen. "Was um alles in der Welt ist denn in dich gefahren? Sofort entschuldigst du dich!" Frau Bir-keneck wandte sich verlegen zu mir. "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Julia hat - ich meine, sie ist noch nie -" "Vielleicht war der Tag etwas zu viel für Julia", sagte ich ruhig. "Fühlen Sie doch mal ihre Stirn." Frau Birkeneck legte den Handrücken auf Julias Stirn. "Tatsächlich heiß", sagte sie überrascht. "Aber das ist noch lange kein Grund, solch gemeine Anschuldigungen in die Welt zu setzen. Julia, wir reden heute abend darüber." Ihr Ton ließ Julia zusammenfahren. Frau Birkeneck stand auf und zog Julia mit hoch. "Es tut mir schrecklich leid", sagte sie zu mir, "daß ein so schöner Tag so furchtbar enden muß. Ich fahre sofort mit Julia heim und werde mich dann mit ihr un-terhalten." Noch bevor einer von uns etwas sagen konnte, zog sie Julia bereits mit sich fort. "Was zum Henker sollte das denn jetzt?" sprach Chris aus, was wir alle dachten.
* * *
"Seid doch mal alle ruhig", übertönte Chris ärgerlich das Stimmengewirr, als wir auf der Autobahn waren. Sie hob ihren Zeigefinger. "Erstens: Werner rettet Julia da-vor, beim Klauen erwischt zu werden." Der Mittelfinger folgte. "Zweitens: Ellen rettet Julia davor, von den Fixern süchtig gemacht zu werden." Der Ringfinger stieg auf. "Drittens: wir erzählen ihr, wer wir sind und was wir tun. Daraufhin haut sie ab und läßt sich nicht mehr sehen, erst als" - sie hob den kleinen Finger - "Ellen ihr die Ein-ladung für heute in den Kasten schmeißt, kommt sie an und sagt, sie will mit. Und jetzt so 'ne Scheiße. Was soll das?" "Ich habe nicht die geringste Ahnung, Chris", gab ich zu. "Ich weiß es nicht." "Ich auch nicht", sagte Ellen ratlos. "Vielleicht", meldete Yvonne sich schüchtern, "will sie einfach nur kaputtma- chen." "Und warum?" Das war Chris. "Weil sie es nicht so schön hat wie ihr." Chris drehte sich auf ihrem Sitz zu Yvonne um. "Wie meinst du das?" "Du kennst doch die Beate, oder?" Chris nickte. "Die ist doch so eine, die immer anderen die Spielsachen wegnimmt oder kaputtmacht, weil sie selbst keine hat. Sie ist nur neidisch. Vielleicht ist das bei Julia auch so. Na ja, ihre Eltern sind reich und so, aber ist sie deswegen auch glücklich?" "Guter Punkt", sagte Chris nachdenklich und setzte sich wieder richtig in ihren Sitz. "Was meinst du, Werner?" "Wenn sie nur kaputtmachen will, so wie Yvonne sagt, dann weiß ich, woher sie es hat." "Was?" - "Wieso?" - "Was meinst du?" "Yvonne, du warst an dem Abend nicht dabei, aber Chris und Ellen. Ihr wißt doch bestimmt noch, wie mein damaliger Chef reinkam und über diesen Abwerber ge-schimpft hat." Die Mädchen nickten. "Als ich mich vorhin mit Julias Mutter unterhal-ten habe, während ihr auf den Karussells wart, kamen wir durch Zufall auf den Beruf von Julias Vater zu sprechen, und ich bin mir ziemlich sicher, daß er der Abwerber war." "Echt?" staunte Chris. "Ja. Sie hat ein paar Daten genannt, die mit den Zeiten übereinstimmen, die Martin damals genannt hatte. Es könnte zwar ein Zufall sein, aber daran glaube ich nicht. Es paßt irgendwie alles zusammen." "Auf jeden Fall haben wir mal wieder gesehen, wie gefährlich das mit uns ist", sagte Ellen traurig. "Ein falsches Wort, eine falsche Bewegung, und schon ist es vor-bei. Ist doch echt Scheiße, oder?" "Das kannst du laut sagen", meinte Chris grimmig. "Ellen, wir werden gleich das Bett im Kinderzimmer beziehen, okay? Nur falls jemand nachgucken kommt." "Okay", erwiderte Ellen gleichgültig. 'Hast du ein bestimmtes Gefühl, Chris?' 'Ja. Heute passiert noch was.'
Ob Chris mich mit ihrer Vorahnung angesteckt hatte oder ob ich einfach nur aufge-bracht war wegen Julia, wußte ich nicht; jedenfalls konnte ich nicht einschlafen. Leise stand ich wieder auf, um die Mädchen nicht zu wecken, und ging ins Wohnzimmer, um noch eine Zigarette zu rauchen. Die Uhr zeigte 23:11, als ich mich in das Sofa fallen ließ, und in der gleichen Sekunde klopfte es laut an der Tür. Das letzte halbe Jahr in meinem neuen Job hatte meine Nerven wesentlich stabiler gemacht, so daß ich wenig-stens äußerlich vollkommen ruhig zur Tür gehen konnte. Als ich öffnete, flitzte Julia geduckt an mir vorbei, hinein in die Wohnung. Ihre Eltern standen verlegen bis über beide Ohren draußen. Julia lief direkt durch in mein Schlafzimmer und blieb verblüfft dort stehen. "Guten Abend", begrüßte ich Julias Eltern etwas verspätet. "Was verschafft mir die Ehre?" "Hier ist ja gar keiner!" rief Julia fassungslos aus, noch bevor ihre Eltern antworten konnten. "Natürlich bin ich nicht da", sagte ich verwundert. "Julia, ich bin hier!" "Ja, aber - Chris - und - und Ellen - und Yvonne..." Die Tür zum Kinderzimmer öffnete sich, und eine verschlafene Christina, angezogen mit einem langen Nachthemd, blinzelte auf den hell erleuchteten Flur. Es war deutlich zu sehen, daß sie aus dem Schlaf gerissen worden war. "Ist denn hier los?" murmelte sie und rieb sich die Augen. Julia schob sie zur Seite und schaute in das Zimmer. Wütend drehte sie sich um zu mir. "Das ist ein Trick!" schrie sie aufgebracht. "Ein verdammter Trick, das ist alles!" "Wären Sie so nett, mir zu erklären, was hier vorgeht?" fragte ich Julias Eltern ge-reizt. Ich fand, dieser Ton war angemessen. "Was ist ein Trick?" "Es - es tut uns leid", entschuldigte Herr Birkeneck sich. "Julia, es reicht. Komm jetzt." "Papa, die haben uns reingelegt", schrie Julia erregt. "Die haben mir doch selbst erzählt, daß die -" "Julia!" Die scharfe Stimme ihres Vater brachte Julia zur Besinnung. Beschämt schlich sie durch den Flur zu ihren Eltern. "Ich kann nicht mehr tun, als mich erneut zu entschuldigen", sagte ihr Vater zu mir. "Julia hat - gewisse Phantasien in Bezug auf - auf Ihr Zusammenleben mit Ihrer Nichte und deren Freundin, und... Es tut mir wirklich sehr leid. Julia, komm jetzt! Du hast selbst gesehen, daß du unrecht hattest." Mit roten Gesichtern ging Familie Birkeneck die Treppe hinunter. Ich schloß die Tür und atmete tief durch. "Siehst du?" sagte Chris und kam in meinen Arm. Wir gingen ins Wohnzimmer und setzten uns hin. "Ich hab's geahnt. So ein Miststück!"
* * *
Der nächtliche Vorfall hatte uns mehr mitgenommen, als wir im ersten Moment vermutet hätten. Wenn Chris, Ellen und Yvonne tatsächlich in ihrer üblichen Nacht-garderobe in meinem Bett gewesen wären, als Julia hineinstürmte, wäre es das gewe-sen. Chris und Ellen durften bei mir wohnen, und Yvonne durfte übernachten, aber von Nacktheit und Sex war nie die Rede gewesen. Auch wenn die Eltern von Chris und Ellen es sich vielleicht denken konnten, was wir abends miteinander machten, so be-stand doch ein gewaltiger Unterschied zwischen Wissen und Nicht-Wissen-Wollen. Bedrückt und nachdenklich saßen wir zu viert am Frühstückstisch, doch außer Yvonne hatte keiner von uns großen Appetit. Schließlich ließ Chris entnervt ihr Mes-ser fallen. "Das ist doch alles nicht zu glauben!" sagte sie aufgebracht. "Was bildet sich diese dämliche Kuh überhaupt ein? Kommt mitten in der Nacht an und kontrolliert uns. Uns! In unserer eigenen Wohnung! Ich sollte ihr jedes Haar einzeln ausreißen!!!" "Ich mach mit", stimmte Ellen wütend zu. "Ich hatte niemanden zum Schmusen heute nacht." "Kannst du verdammt noch mal an nichts anderes denken als an deinen blöden Sex?" wütete Chris. Ellen sah sie erstaunt an. "Nun reg dich mal wieder ab, ja? Mich nervt das doch genauso, Chris." Aber Chris war nicht so leicht zu beruhigen. "Das Schlimmste dabei ist", zischte Chris, "daß wir Idioten es ihr auch noch er-zählt haben. Wenn wir wirklich bei Werner gewesen wären, als diese Tussi reinplatzte, wäre es aus gewesen. Kapierst du das, Ellen? Es wäre vorbei gewesen! Du und ich hätten wieder nach Hause gemußt, und Werner... Scheiße, daran darf ich gar nicht denken." Sie biß die Zähne zusammen, um nicht zu weinen. "Ich will doch nur mit dir in Ruhe hier leben", sagte sie traurig und sah mich an. "Ist das soviel verlangt?" "Nein, Chris", sagte ich sanft und nahm ihre Hand in meine. Sie griff fest zu, als hätte sie Angst, mich zu verlieren. "Anscheinend müssen wir in Zukunft sehr viel vor-sichtiger sein, wem wir was erzählen. Und wir sollten darüber nachdenken, ob wir überhaupt noch jemandem etwas erzählen. Zumindest solange nicht, bis ihr sechzehn seid. Dann seid ihr aus dem gefährlichen Alter heraus." "Kommt gar nicht in die Tüte", sagte Chris ablehnend. "Ich werd mich nicht zwei-einhalb Jahre verstecken. Aber mit dem Erzählen hast du recht. Von mir erfährt keiner mehr was!" "Aber es wissen doch schon so viele", wandte Ellen ein. "Unsere ganzen Freun-dinnen wissen es, unsere Eltern, und - und - wer weiß, wer noch alles." "Aber die haben ja bisher keinen Ärger gemacht", widersprach Chris. "Ich rede von neuen Leuten, die wir kennenlernen." "Denen könnt ihr doch ruhig erzählen, daß ihr hier wohnt", sagte ich. "Es geht nur um die Sache mit dem Sex. Die sollten wir für uns behalten." "Ich hab keinem was erzählt", sagte Yvonne ängstlich. Ich lächelte sie an und griff über den Tisch nach ihrer Hand. "Das wissen wir, Yvonne. Du verrätst uns nicht. Du gehörst doch zu uns." Yvonne strahlte. "Und genauso sollte es auch bleiben. Chris und Ellen wohnen hier, beide mit dem Wissen und Einverständnis ihrer Eltern, Yvonne darf hier ab und zu übernachten, ihre Oma ist auch damit einverstanden. Und das war's. Mehr verraten wir in Zukunft nicht mehr." Ich zwinkerte Chris zu. "Okay?" Sie seufzte tief. "Das ist okay. Ich möchte nur wissen, ob Angie die gleichen Pro-bleme hat wie wir." "Geh doch nachher mal rüber und frag sie", schlug ich vor. "Klaus ist arbeiten, er hat erst ab nächste Woche Urlaub." Chris stand entschlossen auf. "Ich geh jetzt!" Sie eilte hinaus. Wir hörten sie an Angies Tür klopfen, dann leise Stimmen, dann kamen Chris und Angie herein. Angie trug nur ein kurzes T-Shirt, darunter nichts. "Oh, Frühstück!" sagte sie sehnsüchtig. "Kann ich was haben?" "Klar, setz dich hin", lachte ich und stand auf. "Ich hol mir noch einen Stuhl." An-gie nahm sich ein Brötchen, während ich einen der Klappstühle aufbaute und mich darauf setzte. "Habt ihr nichts mehr zu essen?" "Nein", meinte Angie mit vollem Mund, "Klaus hat heut morgen alles aufgegessen. Ich muß gleich erst mal einkaufen." Sie kicherte. "Er kriegt die Reste, und ich das fri-sche Brot. Ist so eine Ehe nicht herrlich?" Unter allgemeinem Gelächter verschlang sie die erste Hälfte ihres Brötchens und ging dann mit Heißhunger an die zweite. "Chris, was genau wolltest du wissen?" Chris gab ihr einen kurzen, aber exakten Abriß von Julias Verhalten. Angie pfiff leise, als Chris zu Ende geredet hatte. "So ein mieses Schwein", sagte sie kopfschüt-telnd. "Darf ich noch ein Brötchen haben?" Chris legte ihr eins auf den Teller. "Ich wollte eigentlich nur wissen, ob du und Klaus schon mal was ähnliches erlebt habt und wie ihr darauf reagiert habt." "Nö, eigentlich nicht", meinte Angie. "Wir erzählen einfach jedem, daß ich seine Tochter aus erster Ehe bin. Wenn ich sechzehn bin, wollen wir heiraten, und dann ist es eh egal, was die Leute denken und reden." "Ihr wollt heiraten?" fragte Chris fassungslos. "Angie, bist du es wirklich? Wo ist denn die Angie geblieben, die hinter jedem Jungen her war?" "Keine Ahnung", grinste Angie. "Die hab ich wohl beim Umzug hierher zu Hause vergessen." Sie zwinkerte Chris zu. "Nee, was du meintest: ich würd keinem Men-schen erzählen, was ihr nachts so treibt. Geht eh keine Sau was an. Diese - wie heißt sie noch? - Julia habt ihr schön vor die Mauer laufen lassen, aber beim nächsten Mal könnte es schiefgehen." "Genau unsere Sorge", meinte Ellen verdrossen. "Du kannst echt keinem mehr was erzählen. Tja, Werner, und nun? Chris ist deine Nichte, und wer bin ich?" "Der Hausgeist?" schlug ich grinsend vor. Ellen tat so, als wollte sie die Butter nach mir werfen. "Gute Frage, Ellen. Wie können wir dich hier einordnen? Noch eine Nichte? Das glaubt uns keiner." "Mach sie doch auch einfach zur Tochter", schlug Angie vor. "Genau", fiel Chris begeistert ein. "Nein, nicht Tochter, sondern Patentochter! Oder noch besser, ein - ein... Scheiße, wie nennt man das, wenn du das Sorgerecht für sie hast, obwohl ihre Eltern noch leben? War irgendwas mit Vormund oder so..." "Mündel?" "Genau", grinste Chris. "So, wie Ellen sich benimmt, muß sie doch immer bevor-mundet werden." "Jetzt langt's", fauchte Ellen und stürzte sich auf Chris. Die beiden rollten kämp-fend und lachend auf dem Boden herum, bis sie sich ausgetobt hatten. Angie nutzte diese Unterbrechung für ein drittes Brötchen. "Die sind so lecker", lächelte sie entschuldigend. "Ich bring euch beim nächsten Mal drei neue mit, okay?" So wurde Ellen also zu meinem Mündel erklärt. Sie fand sich damit ab und meinte schließlich sogar, daß ihr als mein Mündel meine besondere Zuwendung zustehen würde. Dieser Zahn wurde ihr von Chris jedoch direkt gezogen. Der Sicherheit halber behielten wir die Regelung, daß die Mädchen nachts im Kinderzimmer schlafen soll-ten, bis einschließlich Montag morgen bei, doch ein weiterer Zwischenfall kam zum Glück nicht vor. So verging also unsere erste Urlaubswoche in nächtlicher Einsamkeit. Am Montag morgen machte ich einen kleinen Abstecher in die Firma, um Martin zu besuchen. Er fand auch gleich Zeit für mich, und gemeinsam setzten wir uns in sein Büro. Ich erzählte ihm von meinen Vermutungen bezüglich Julias Vater, er machte sich Notizen wie wild. Ich sollte ihm sogar das Aussehen von Herrn Birkeneck be-schreiben. "Sehr gut", grinste er, als wir fertig waren. "Wirklich gute Arbeit. Die Beschrei-bung geht sofort an alle Firmen raus. Wird zwar nicht mehr viel bringen, aber wenn er jetzt hier wohnt, sollten alle gewarnt sein. Ich hab nichts dagegen, wenn ein Mitarbei-ter sich nach anderen Stellen umsieht, aber diese Art des Abwerbens ist in meinen Au-gen nicht sehr fair." Da konnte ich Martin nur zustimmen. Eine Firma gewann auf Ko-sten einer anderen. Es war nur eine Verlagerung, keine Änderung im eigentlichen Sinn. "Und wie bist du darauf gekommen? Ich meine, hat er dir von sich erzählt?" Ich be-richtete Martin von dem Ausflug mit Julia und ihrer Mutter, doch er unterbrach mich sofort. "Julia ist wie alt? Nein, laß mich raten. 12, 13?" Er schrieb wieder auf sein Blatt. "Also: einem unserer führenden Mitarbeiter wurden folgende Informationen aus nicht näher zu bezeichnender, jedoch sehr zuverlässiger Quelle mitgeteilt... Doppel-punkt, und dann das andere." Er grinste. "Wir wollen doch diesen Birkeneck bloß-stellen, und nicht dich. Wirklich sehr gut gemacht, Werner." "War reiner Zufall", wehrte ich ab. "So?" Er lächelte listig. "Zufall, ja? Wie war das noch mit den Zufällen... Werner, danke nochmal, und jetzt wieder ab in Urlaub mit dir, sonst wirst du uns noch Über-stunden während der Urlaubstage berechnen." Lachend verabschiedeten wir uns von-einander. Als ich aus der Firma herauskam, lief ich fast in Julia hinein, die mit einem leeren Einkaufskorb in Richtung Supermarkt ging. Sie sah mich kurz an, ging schnell weiter, dann blieb sie plötzlich stehen und drehte sich langsam um. Ihr Gesicht war schuldbewußt, als sie mich leise fragte, ob sie mit mir reden könnte. Ich sah zwar kei-nen Sinn darin, trotzdem stimmte ich zu. Da ich auch noch einkaufen wollte, gingen wir in das kleine Bistro in dem Zentrum. Nachdem unsere Getränke gekommen waren, lehnte ich mich zurück und wartete, ohne etwas zu sagen. Mein Blick, der auf ihr ruh-te, war nicht gerade sehr freundlich. Julia spielte einige Zeit unentschlossen mit einer kleinen Tüte Zucker, dann sah sie auf. "Ich möchte mich entschuldigen", sagte sie sehr leise, so daß ich sie kaum ver-stand. "Es tut mir wirklich sehr leid, was ich getan habe." "Schon gut", sagte ich ziemlich eisig. "Ich weiß zwar nicht, warum du es getan hast, aber ich nehme deine Entschuldigung an." Ich machte Anstalten, aufzustehen, doch sie hielt mich zurück. "Nicht weggehen", bat sie. "Bitte nicht. Deswegen... ich meine, ich wollte erklä-ren, warum ich das gemacht habe." Ich lehnte mich wieder zurück und wartete erneut. Nach etwa zwei oder drei Minuten Schweigen fing sie an, zu reden. "Ich hatte immer nur Freunde, die unserem 'Stand' entsprachen: reiche Eltern, gebildet, wohlerzogen. Was ich wirklich wollte, durfte ich nie. Auf Bäume klettern, im Schlamm toben, Rad-fahren querfeldein, alles wurde mir verboten. Ich sollte immer das niedliche Mädchen sein, auf das meine Eltern stolz sein konnten. Andererseits hatten meine Eltern nie Zeit für mich. Papa ist dauernd weg, manchmal sogar für einige Wochen am Stück, und Mutti hat ihre ganzen Kaffeekränzchen, mindestens zwanzig pro Woche. Und ich? Ich durfte dann zu Hause bleiben und schön aussehen. Ich durfte meine Freunde 'empfangen' und mit ihnen leichte und gepflegte Konversation betreiben. Ich wollte raus, laufen und toben, wild sein, statt dessen mußte ich zu Hause bleiben. Dann, letz-tes Jahr, ist irgend etwas passiert. Was, weiß ich nicht, aber meine Eltern redeten plötzlich davon, daß sie umziehen müßten. Papa hatte hier im Winter zu tun, und die Gegend gefiel ihm ganz gut. Im März hat er dann hier eine Wohnung gekauft, und im Juni sind wir umgezogen. Und dann habe ich Ellen und dich kennengelernt. Aber das wollte ich gar nicht sagen. Was ich sagen wollte, war, daß seit letztem Jahr meine El-tern sich überhaupt nicht mehr um mich gekümmert haben. Ich hab nur mitbekommen, daß sie sich häufig über irgend etwas gestritten haben, aber nie so laut, daß ich erfah-ren konnte, worüber. Jedenfalls, ich blieb außen vor. Als ich dann Ellen und Chris kennengelernt habe... Beide sind so nett, und haben mir geholfen und Tips gegeben, wen ich ansprechen soll, um hier Freunde zu bekommen, und wen ich auf keinen Fall ansprechen soll. Tja, und als ich dann auch noch gehört habe, daß ihr drei euch liebt, wie eine richtige Familie, war ich plötzlich so wütend und neidisch und traurig, daß ich es nicht ertragen konnte. Irgendwas in mir schrie laut, daß ich es kaputtmachen sollte; wenn ich schon nicht glücklich war, sollte es auch kein anderer sein. Das war der ein-zige Grund, warum ich mitgefahren bin zu dem Park: ich wollte Mutti zeigen, wie ihr miteinander umgeht. Ich dachte, wenn sie sieht, daß ihr euch wie Erwachsene küßt oder so, daß sie dann irgendwas machen kann, um euch auseinanderzubringen. Aber ihr habt euch so gut benommen, daß ich keine Gelegenheit dazu hatte, und dann, am Abend, ist etwas in mir geplatzt. Als Mutti und ich nach Hause kamen, habe ich so lange auf sie und Papa eingeredet, bis sie mir endlich glaubten. Deswegen kamen wir alle rüber zu euch, aber ihr habt mich wieder ausgetrickst." Sie verzog einen Mund-winkel. "Aber ich hab mir - wie sagt man? - selber ins Knie geschossen dabei. Chris und Ellen müssen wohl allen hier erzählt haben, was ich gemacht habe, und jetzt spricht kein Mensch mehr mit mir. War ich vorher nur allein, so bin ich jetzt einsam. Wirklich einsam. Papa ist unterwegs, Mutti hat schnell neue Freundinnen hier gefun-den, mit denen sie den Tag verbringt, und Julia sitzt den ganzen Tag in ihrem hübschen Zimmerchen und schaut hinaus auf die anderen Kinder, weil keiner mehr mit ihr zu tun haben will." Sie hatte soviel Beherrschung, nicht zu weinen. "Das war's", schloß sie. "Was ich getan habe, war hinterhältig und gemein, und es tut mir wirklich leid. Als wir von euch weggegangen sind, war ich wütend bis obenhin, aber ich hab in den nächsten Tagen sehr viel darüber nachgedacht. Ich hatte kein Recht dazu, euer Vertrauen so zu mißbrauchen, auch nicht eure Freundschaft, die ihr mir angeboten habt. Es tut mir leid. Wirklich." Julia senkte ihren Kopf und schaute auf den Tisch. Mir gingen ihre Worte noch im Kopf herum, deswegen verschob ich eine Entscheidung darüber, wie ich zu-künftig mir ihr umgehen sollte. "Julia, was hältst du davon, wenn wir jetzt einkaufen gehen, dann bringst du die Sachen nach Hause und kommst dann zu uns, um Chris und Ellen das Ganze noch einmal zu erzählen? Es reicht nicht, daß ich dir verzeihe; sie müssen es auch tun, wenn wir alle vier wieder Freunde sein sollen." "Werden sie mir denn verzeihen?" fragte sie leise, ohne aufzusehen. "Das weiß ich nicht", sagte ich ehrlich. "Du hast recht, wenn du sagst, daß du un-ser Vertrauen gebrochen hast, und gerade Chris und Ellen sind darin sehr empfindlich. Aber du kannst es zumindest versuchen. Und das solltest du tun. Auf der anderen Seite sind die beiden sehr großmütig. Wenn sie merken, daß es dir ernst ist mit dem, was du sagst, hast du schon halb gewonnen. Einverstanden?" Julia blickte auf. "Einverstanden", sagte sie leise, aber entschlossen. "Danke." "Was will die denn hier?" fragte Chris ziemlich kühl, als ich Julia hereinführte. "Das soll sie euch selber sagen", meinte ich lakonisch und drückte Julia auf ein Sofa. "Aber ihr solltet sie anhören." "Und wenn wir nicht wollen?" erwiderte Ellen, ebenso unterkühlt. "Ich kann euch nicht dazu zwingen, Ellen. Ich kann euch nur darum bitten." Mit diesen Worten verließ ich das Wohnzimmer, um Getränke zu holen. Als ich zurück-kam, war Julia schon am Reden. Dieses Mal hörte ich mehr auf ihren Ton als auf die Worte und kam zu der Überzeugung, daß sie es ehrlich meinte. Trotzdem war mir klar, daß es sehr lange dauern würde, bis wir ihr wieder vertrauen konnten. 'Was meinst du?' fragte Chris mich, als Julia fertig war. 'Es ist eure Entscheidung', dachte ich zurück. 'Danke', kam die ironische Antwort. "Julia, ich finde es toll, daß du so ehrlich bist", sagte Chris dann laut, "aber ist dir eigentlich klar, was du gemacht hast? Du hast uns dreien eine ganze Woche Ferien kaputtgemacht. Wir haben hier in Angst gelebt, daß jeden Moment die Polizei reinkommt und uns zu unseren Eltern zurückbringt und Werner in den Knast muß. Wir konnten abends nicht mehr schmusen, weil wir Angst hatten, es käme jemand rein und würde uns dabei sehen. Wir mußten auf einem total unbequemen Bett pennen und hatten morgens Rückenschmerzen. Wir mußten sogar in Nachthemden schlafen!" Chris beruhigte sich, als sie merkte, daß sie ziemlich laut ge-worden war. "Verstehst du? Wir hatten eine ganze Woche Angst! Und das nur, weil du neidisch warst? Ist doch etwas übertrieben, mußt du doch zugeben." "Und nicht nur das", meinte Ellen griesgrämig. "Eine ganze Woche lang kein Schmusen! Kannst du dir das überhaupt vorstellen?" "Das kann ich mir vorstellen", antwortete Julia leise. "Ich lebe seit über einem Jahr ohne Schmusen. Nicht so, wie ihr das macht, aber seit über einem Jahr hat mich nie-mand mehr in den Arm genommen und mich gestreichelt. Ich kann es mir sehr gut vor-stellen, Ellen. Und genau deswegen tut es mir so leid." "Hmpf", machte Ellen knurrig. "Was meinst du, Chris?" Bevor Chris ihre Meinung kundtun konnte, klopfte es an der Tür. Ellen ging öffnen und kam mit Angie zurück, die mir eine kleine Tüte reichte. "Die drei Brötchen vom letzten Mal", schmunzelte sie, dann flog ihr Blick über Chris, Ellen, Julia und mich. Sie stutzte, dann legte sie mir ihre Hand auf die Stirn. "Was soll das?" fragte ich verdutzt. "Nur gefühlt, ob du krank bist", sagte sie mit einem versteckten Grinsen. "Drei hübsche Mädchen in einem Zimmer, und alle sind noch angezogen, da kann doch was nicht stimmen!" "Angie, raus!" lachte ich und tat so, als würde ich ihr einen Schlag auf den Po ge-ben wollen. Mit einem erschrockenen Quietschen zog sie ihren Hintern ein und lief lachend hinaus. "Danke für die Brötchen!" rief ich ihr hinterher. "Schon gut", kam ihre lachende Antwort, dann fiel die Tür ins Schloß. "Wer war das denn?" fragte Julia. "Eine Nachbarin", antwortete ich nüchtern. "Besser gesagt: die Tochter eines Nachbarn", grinste Ellen. "Noch besser gesagt: die Tochter eines Nachbarn aus erster Ehe", lachte Chris. "Kapier ich nicht", meinte Julia verwirrt. "Ach, Julia", lachte Chris, "wenn du nicht so eine Scheiße gebaut hättest, würden wir es dir ja erzählen, aber ich hab Angst, daß du wieder so eine Schote bringst wie bei uns." Sie wurde wieder ernst. "Tja, Ellen, was meinst du? Kriegt sie noch eine Chance?" "Du hast doch das Gespür für Menschen", meinte Ellen brummig. "Nutz es doch mal." "Hey, das ist die Idee", strahlte Chris. Sie setzte sich zu Julia und nahm ihre Hände in die eigenen. Für einen Moment glaubte ich, die Luft um die verschränkten Hände flimmern zu sehen, dann ließ Chris auch schon los. "Ganz schön viel Müll da drin", sagte sie sachlich, "aber sie meint es ernst. Sie wird uns auch nicht mehr verraten." "Na gut, meinetwegen", stöhnte Ellen. "Aber noch so'n Ding, Julia, und ich reiß dir mindestens den Kopf ab. Und danach werd ich erst richtig brutal!" "Schön", freute ich mich. "Julia, mußt du über Mittag zu Hause sein?" "Ist keiner da, der auf mich wartet", sagte sie leise. "Gut. Dann flitzt du jetzt rüber zu dir, legst deinen Eltern einen Zettel hin, daß du mit uns zum Picknick gehst, und kommst dann wieder rüber. Anschließend laufen wir rüber zum Fluß und machen uns da einen schön gemütlichen Tag." "Mit Badesachen?" strahlte Ellen. Auf einen Blick von Chris verstummte sie. "Stimmt ja, ist ja Öffentlichkeit. Scheiß Gesetze. Bin ja schon ruhig." "Das glaubt meine Mutter mir nie", sagte Julia ängstlich. "Daß wir uns wieder vertragen haben, meine ich." "Dann schreib ich ihr auch noch was, das legst du dazu, und kommst dann wieder. Okay? Aber Ellen hat recht: wir können Badesachen anziehen." "Das wär toll", freute Julia sich. "Schreibst du das schnell?" Bewaffnet mit zwei großen Decken, einem Korb voller Getränke und Obst sowie jeder Menge guter Laune zogen wir zum Rhein und schlugen dort unser Lager für den Rest des Tages auf. Es war erst kurz vor elf, so daß wir mehr als sieben oder acht Stunden Zeit hatten. Und falls jemand auf Toilette mußte, war der Weg nach Hause nicht weit, nur knapp einhundert Meter. Wir breiteten die Decken in der Nähe eines großen Baumes nebeneinander aus, stellten den Korb in den Schatten und zogen uns aus. Wir hatten zu Hause schon die Badesachen angezogen, so daß keinerlei Notwendigkeit bestand, sich hinter Badetü-chern umziehen zu müssen. "Das ist Urlaub", seufzte ich und ließ mich auf eine Decke fallen. Ich breitete Ar-me und Beine aus und räkelte mich. Ellen ließ sich an meine linke Seite fallen und drückte sich gleich eng an mich. "Benimm dich", flüsterte ich lachend. "Geht nicht", jammerte sie künstlich. "Es ist stärker als ich!" Trotzdem rückte sie ein Stück von mir ab, behielt ihren Kopf jedoch auf meinem Arm. Chris und Julia teil-ten sich die andere Decke und unterhielten sich, zuerst stockend und knapp, dann im-mer ausführlicherer und lockerer. Die Mädchen hatten alle Bikinis an: Ellen einen ziemlich knappen, der so gerade ihre kleinen Brüste bedeckte und viel von ihrer Hüfte zeigte, Chris und Julia normal geschnittene. Julia hatte einen ebenso perfekten Körper wie Chris, stellte ich bewundernd fest und ließ meine Augen über ihre Figur wandern. "Hast du mich schon vergessen?" beschwerte Ellen sich schmollend. Ich kraulte ih- re Haare. "Natürlich nicht", flüsterte ich in ihr Ohr. "Wollen wir heute abend wieder zusam-men baden?" "Au ja", sagte Ellen, schon erregt. "Wieder mit Reinstecken und dann Waschen?" "Hm-m", schmunzelte ich. "Stell es dir vor, Ellen: ich stecke in dir, meine Hände gleiten sanft über deinen ganzen Körper und seifen dich ein, unsere Lippen treffen sich, weich und wild, meine Hände gleiten über deinen Po und -" "Werner!" Ellen schrie fast. "Chris, sag Werner, er soll mich nicht so heiß ma-chen!" "Werner, mach Ellen nicht so heiß", grinste Chris und redete weiter mit Julia. "Dann gehe ich zu deinen wundervollen Brüsten", flüsterte ich grinsend weiter. "Ich massiere sie sanft und liebevoll, während mein Schwanz in dir ist und sich lang-sam vor und zurück bewegt." "Du Mistkerl!" tobte Ellen, sprang auf und lief zum Wasser. Mit einem kräftigen Sprung war sie drin. "Was hast du wieder mit ihr gemacht?" lachte Chris. "Gar nichts", lachte ich zurück. "Ich hab ihr nur gesagt, daß wir heute abend baden werden. Na ja, und dann noch von diesem und jenem geredet." "So, so", grinste Christina. "Und jetzt braucht sie eine Abkühlung?" "Scheint so. Kennst sie doch." "Ich geh sie mal trösten", meinte Chris mit einem versteckten Lächeln. "Paßt ihr auf unsere Sachen auf?" "Klar, lauf los." Chris lief zum Wasser und sprang ebenfalls mutig hinein. Lachend kam sie wieder hoch und fing an, Ellen zu bespritzen, die sich kräftig wehrte. "Wovon habt ihr geredet?" fragte Julia und kam auf meine Decke. "Ich hab nicht allzu viel verstanden." "Ellen braucht sehr viel Zuwendung und Nähe", erklärte ich. "Und damit kann ich sie immer wunderbar wütend machen, natürlich nur im Scherz." "Ihr versteht euch richtig gut, nicht wahr?" "Julia, wir lieben uns alle drei", antwortete ich schlicht. "Es klingt zwar sehr ko-misch, aber es ist so. Wir drei gehören irgendwie zusammen." "Und ich hätte das beinahe kaputtgemacht", meinte Julia leise und traurig. Ich griff nach ihrer Hand und hielt sie fest. "Ich dachte, das Thema wäre geklärt", sagte ich behutsam. "Jetzt bist du bei uns und mußt nicht in deinem hübschen Zimmerchen hängen, sondern kannst mit uns Spaß haben, lachen und toben. Willst du nicht mit ins Wasser?" "Nein, noch nicht. Ich würde lieber -" "Hallo zusammen!" Eine fröhliche Stimme unterbrach Julia. Wir drehten uns um und sahen Uschi mit Jasmin und deren Freund Michael (den alten hatte sie nach seiner Show mit Chris' Popo auf meinem Balkon in die Wüste geschickt). "Hallo, ihr drei", grüßte ich zurück. "Auch Baden gehen?" "Ist doch genau das richtige Wetter dafür", grinste Michael. Er sah zu Julia. "Hi, bist du neu hier?" "Ja, seit etwa drei Wochen erst", meinte Julia lächelnd. "Dann herzlich willkommen", lachte Jasmin. "Das ist Uschi, das ist mein Freund Micha, und ich bin die Jasmin. Und du?" "Julia Birkeneck", sagte Julia. Uschis Miene wurde eisig. "Ach. Du bist das?" "Schon in Ordnung, Uschi", sagte ich schnell. "Wir haben uns alle ausgesprochen, und alles ist wieder in Ordnung." "So." Uschi musterte Julia kühl, dann lächelte sie wieder. "Tja, dann auch will-kommen. Gehst du mit uns schwimmen, Julia?" "Na los", flüsterte ich ihr zu. "Du wolltest doch Freunde haben." "Gerne", sagte Julia froh und stand auf. Uschi, Jasmin und Micha deponierten ihre Sachen in unserer direkten Nachbarschaft, dann nahmen sie Julia in die Mitte und rannten zum Wasser. Ellen und Chris sahen sie und winkten ihnen fröhlich zu. Uschi und Jasmin nahmen Julia mitten im Laufen an die Hände und rannten in den Fluß, ohne langsamer zu werden. Mit lauten, fröhlichen Schreien sprangen sie hinein, ohne Julia loszulassen. Das Wasser spritzte um sie herum auf, als sie sich fallen ließen und pru-stend wieder hochkamen. Zufrieden mit mir und der Welt legte ich mich zurück und schloß die Augen. Urlaub! "Der schläft!" hörte ich eine leise Stimme. "Tut er nicht", sagte ich, ohne die Augen zu öffnen. "Vor meinen Füßen stehen zwei, und an meinen Seiten auch jeweils zwei. Knapp zehn Meter hinter mir sitzen drei Leute." Ich öffnete die Augen und sah um mich herum sprachlose Gesichter. "Was ist denn?" grinste ich. "Noch nie etwas von Hellsehen gehört?" "Hellsehen?" fragte Jasmin interessiert. "Sie können Hellsehen?" "Natürlich", schmunzelte ich. "Ich kann sogar perfekt im Hellen sehen." "Du Doof", lachte Chris und setzte sich neben mich. Uschi, Jasmin und Micha breiteten lachend ihre Decken aus, und wir bildeten einen gemütlichen kleinen Kreis. "Jetzt mal im Ernst", fragte Micha. "Wie haben Sie das gemacht?" "Gehört", sagte ich nüchtern. "Wenn die Augen zu sind, funktioniert das Gehör besser. Ich habe eure Schritte gehört, und daran konnte ich abschätzen, wo ihr steht. Ist also kein großes Kunststück." "Hat jemand Hunger?" Ellen blickte in die Runde. "Ist doch noch viel zu früh", meinte Chris und holte ihre Uhr aus der Tasche. "Echt schon halb eins? Waren wir solange im Wasser? Na gut, dann hab ich auch Hunger." Unter allgemeinem Lachen steckte sie ihre Uhr zurück. Ellen verteilte Obst und Ge-tränke, Uschi, Jasmin und Micha plünderten ihre Vorräte. Nach dem Essen zogen Jasmin und Micha sich in den Schatten zurück, um etwas zu knutschen. Ellen schaute die beiden mit blankem Neid an. 'Warum die?' fragte mich ihr Blick. 'Und warum wir nicht?' Uschi und Chris lä-chelten verschmitzt über die beiden Schmusekatzen, und Julia schaute interessiert zu. "Nimmst du die Finger da weg", lachte Jasmin plötzlich. "Wir sind hier nicht zu Hause!" "Hab ich vergessen", meinte Micha kleinlaut. "Tut mir leid." "Na ja", lenkte Jasmin ein. "Mußt sie ja nicht ganz da wegnehmen." Lautes La-chen folgte diesem Satz. Julia reckte ihren Hals, um mehr zu sehen, doch Micha lag leider so, daß sie nicht sehen konnte, was er machte. Sie schaute Ellen fragend an. El-len grinste, zeigte auf ihren Busen und den Unterleib, dann zuckte sie die Schultern. Julia wurde etwas rot. "Uschi, bei dir immer noch kein Freund in Sicht?" fragte ich unsere kleine Kämpfe-rin. Sie schüttelte den Kopf. "Nö. Ich find keinen, der es lange bei mir aushält." "Bist du so schwierig?" platzte Julia heraus. "Üüüüberhaupt nicht", grinste Uschi. "Uschi verhaut ihre Freunde immer", lachte Christina und umarmte ihre Freundin herzlich. "Zumindest dann, wenn der Typ seine Hände nicht bei sich behalten kann. Stimmt's?" "Genau", sagte Uschi lächelnd. "Außerdem ist es viel schöner, ein Mädchen zu umarmen." Sie zwinkerte mir zu, als sie Chris zärtlich an sich drückte und anfing, sie zu streicheln. "Uschi!" lachte Chris und riß sich los. "Wie bist du denn drauf?" "Komm her, und ich zeig's dir", sagte Uschi mit einem Funkeln in den Augen. Chris rutschte schnell von ihr weg und kam zu mir. "Werner, ich hab Angst!" lachte sie ängstlich und versteckte sich hinter mir. "Die will mir was tun!" "Die will dir nur das tun, was ich auch mit dir tue", grinste ich und zog Chris wie-der nach vorne. "Nun hab dich nicht so." "Nein, ich will das nicht!" quietschte Chris und hielt sich krampfhaft an meinem Hals fest. "Na los, spiel mit mir", sagte Uschi mit rauher Stimme und nahm Chris bei den Hüften. Sie zog so stark, daß Chris in der Luft hing zwischen Uschi und mir. Julia schaute fassungslos zu. "Na komm, Chris, wir brauchen doch die Männer gar nicht. Wir haben doch uns." "WERNER!" Chris schrie fast vor Panik, als Uschi die Hände auf ihren Po legte. "HILF MIR!" "Uschi, darf ich zugucken?" grinste ich. Ich konnte mich kaum mehr beherrschen vor Lachen. "Na klar", meinte Uschi großzügig. "Sag mal, Werner, wie geht denn das Höschen von Chris auf?" "NEIIIIIIN!!!" Chris strampelte wild, um Uschi abzuwehren. Uschi konnte nicht mehr und platzte los vor Lachen, ebenso wie ich. "Boah!" drohte Chris mit rotem Kopf. "Das zahl ich euch heim!" Sie stürzte sich auf Uschi, die sich lachend wegrollte, aufstand und wegrannte, Chris hinter ihr her. Doch da beide barfuß waren, rutschten sie auf dem Gras mehr aus, als daß sie liefen, bis sie schließlich atemlos wieder auf die Decken fielen. "Das zahl ich euch heim", keuchte Chris und lehnte sich an mich. "Was seid ihr fies!" "Ach?" lachte ich. "Und was Silvester, als Uschi und du mich so reingelegt habt?" "Das war was anderes", meinte Chris und holte Luft. "Da war ja nicht ich das Opfer." Sie zwinkerte uns zu. "Uschi, für einen Moment dachte ich wirklich, du willst was mit mir anfangen." "Wär das so schlimm?" fragte Uschi, wieder mit dieser rauhen Stimme. "Hör jetzt auf!" lachte Chris. "Was ist, Julia? Kannst du darüber nicht lachen?" "Weiß nicht", sagte Julia unsicher. "Ihr habt soviel geredet, was ich nicht verste-he." "Was ist an Sex denn groß zu verstehen?" lachte Ellen. "Es macht Spaß und ist gut für die Haut." "Das ist es ja", meinte Julia und wurde tiefrot. "Darüber weiß ich doch fast gar nichts." "Haben deine Eltern dich denn nicht aufgeklärt?" fragte Uschi erstaunt. "Die klären mich nicht mal darüber auf, was sie tagsüber tun", meinte Julia trok-ken. "Doch, aufgeklärt bin ich schon, aber..." "Du, soviel Erfahrung haben wir auch nicht", erwiderte Uschi. "Nur manche von uns." Sie warf Chris und Ellen einen Blick zu. "Aber wir machen kein großes Geheim-nis daraus, Julia. Sex gehört zum Leben dazu, und je eher du darüber Bescheid weißt, um so eher kannst du sagen, was du willst und was nicht." Trauer huschte für einen Moment über ihr Gesicht. Chris, die inzwischen von Uschi die ganze Geschichte über ihre tote Schwester erfahren hatte, drückte sie an sich. Uschi lächelte sie dankbar an. "Jedenfalls solltest du so viel und so schnell wie möglich darüber lernen, Julia. Chris und Ellen werden dir bestimmt dabei helfen. Genau wie Werner." Sie grinste uns der Reihe nach an. "Stimmt's, oder hab ich recht?" "Beides", antworteten wir lachend zu dritt. "Mein ich doch. Jasmin?" "Was denn?" kam die halb erstickte Antwort. "Hast du was dagegen, wenn Julia euch etwas zusieht? Sie muß noch etwas ler- nen." "Nö, ich nicht. Laß sie rüberdackeln." "Ich kann ihr ja was erklären", bot Micha hilfsbereit an. "Du läßt die Finger von ihr, oder du wachst morgen früh als Mädchen auf", erwi-derte Jasmin trocken. "Na los, Julia, komm schon." Verschämt trottete Julia zu Jasmin hinüber und setzte sich neben sie und Micha. "Die ist erst mal versorgt", grinste Ellen. "Uschi, jetzt sag mal", drängte Chris. "Du bist doch eigentlich gar nicht schwierig, und du siehst auch gut aus. Wieso hast du dann keinen Freund?" "Weil erstens jeder Junge hier weiß, daß ich ihn verhauen kann, und das macht ih-nen Angst", antwortete Uschi sachlich, "und zweitens will ich keinen Macho, sondern einen, der auch mal schwach ist. Einen Mensch eben. Keinen größenwahnsinnigen, überheblichen, eingebildeten Schwachkopf. Und sowas findest du bei uns leider nicht. Oder nur sehr selten." Sie zuckte die Schultern, dann grinste sie plötzlich boshaft. "Und drittens will ich einen, mit dem ich auch mal den ganzen Abend lang reden kann und der mir nicht gleich unters Hemd geht. Und sowas findest du schon gar nicht bei uns." "Das stimmt", lachte Chris und umarmte mich. "Dazu muß erst so einer hierher ziehen." Sie gab mir einen leichten Kuß. "So wie du." "Ach ja?" lachte ich. "Was war denn an dem Abend, als du zum zweiten Mal bei mir warst? Wer lag denn da plötzlich ohne Hemd auf meinem Sofa?" "Keine Ahnung, das ist schon sooo lange her", grinste Chris. "Außerdem war ich da schon total verliebt in dich, und irgendwie mußte ich dich ja einfangen. Was ande-res, als mich freizumachen, ist mir nicht eingefallen." "Mich einfangen... Das hast du schon getan, als du dich vor mir umgezogen hast, am ersten Abend, weißt du noch? Als deine Mutter dir ein neues T-Shirt gebracht hat-te?" Chris nickte und schaute mich verliebt an. "In dem Moment habe ich mich un-sterblich in dich verliebt, Chris." "Weißt du, wann ich mich in dich verliebt habe?" fragte sie leise. "Nein, das hast du mir nie erzählt." "Als du mir deine Jacke gegeben hast an dem Abend, als ich überfallen wurde. Da wußte ich schon, daß ich bei dir bleiben wollte." Sie schmiegte sich an mich. "Als ich deine Jacke umhatte, spürte ich, wer du bist und was du bist. Ich hab all deine Schwingungen aufgenommen, und war sofort verliebt in dich. Ich konnte mich gar nicht dagegen wehren, wollte ich aber auch nicht. Die Jacke strahlte soviel Ruhe aus, und Kraft, und Sicherheit, und vor allem ganz viel Wärme und Liebe. Da hat es bei mir gefunkt, aber saftig." "Bei mir an dem Abend auf dem Balkon", sagte Ellen nachdenklich. "Als Werner mich im Arm hielt, ich seine Hand auf meine Brust schob und er sie wieder wegnahm. Ich wußte ja, daß er nicht schwul ist oder so, und da hab ich mir gedacht, er ist sehr rücksichtsvoll und lieb. Da hat es bei mir geklickt. Und bei dir?" Sie schaute mich fra-gend an. "Als du Neujahr angekommen bist, in dem blauen T-Shirt und der weißen Hose. Du hast so toll ausgesehen, daß ich dachte, ich bin im Himmel und ein Engel begrüßt mich." "Jetzt aber Vorsicht, ja?" grinste Chris. "Ich dachte, ich bin dein Engelchen!" "Du bist mein kleines Teufelchen", lachte ich und kitzelte Chris, bis sie quietschte. "Ihr habt's gut", lächelte Uschi ohne eine Spur von Neid, dann drehte sie sich um. "Na, Julia, interessant?" "Ja", kam die spontane Antwort. "Ich weiß jetzt schon, was ein Zungenkuß ist!" "Und? Würde dir sowas auch gefallen?" lachte Uschi. "Weiß nicht... Glaub schon", antwortete Julia unsicher. "Sieht zumindest so aus, als würde es ihnen Spaß machen." "Und wie!" stöhnte Jasmin gespielt lustvoll. Dafür erntete sie schallendes Geläch-ter. "Nee", kam Uschi noch einmal auf ihren nicht vorhandenen Freund zurück. "Chris, was ich wirklich suche, ist so jemand, wie ihr habt. Wie Angie hat. Jemand, der reif genug ist, mich zu bremsen, und jung genug, jeden Scheiß mitzumachen. Brauchst aber keine Angst zu haben, daß ich mich bei euch einmische", beruhigte sie Chris und wur-de von ihr umarmt. "Das weiß ich doch, Uschi. Du bist eine richtige Freundin." In diesem Moment kam Julia wieder zu uns, mit flammend roten Ohren. "Schon fertig?" grinste Ellen. "Nein", sagte Julia verlegen. "Die fangen jetzt an, sich da - da unten anzufassen, und das ist mir peinlich." "Nicht, wenn du da unten angefaßt wirst", meinte Ellen trocken. "Werner, können wir nicht jetzt schon baden gehen?" "Ellen, Klappe", meinte Chris. "Du bleibst jetzt schön bei der Familie und haust nicht einfach ab." "Ja, Mutti", schmollte Ellen. "Ist nur gemein, daß du immer den Papa kriegst." Chris stöhnte laut auf und übertönte das allgemeine Gelächter. "Ellen, wieso bist du bloß immer so heiß?" "Keine Ahnung", gab Ellen offen zu. "Ich meine, ich will ja bloß schmusen und ein bißchen küssen und so, und plötzlich schaltet in mir was um, und ich will ficken." Julia wurde puterrot, als sie das "schlimme" Wort hörte. Ellen übersah dies und redete weiter. "Chris, ich weiß es wirklich nicht. Aber so war das damals schon, als mein er-ster Freund mich entjungfert hat. Wir küßten uns nur, und plötzlich wurde ich wild und hab ihn ausgezogen und aufs Bett geworfen. Das kam für ihn ziemlich überraschend", grinste sie in Gedanken. "Als er dann in mir war, fand ich das so toll, aber er kam so-fort, und ich konnte zusehen, wie ich dann mit meiner Lust" - sie zwinkerte Chris zu - "fertig wurde. Und so war das auch bei den nächsten. Die waren alle so schnell fertig! Aber jetzt..." Sie nahm meine Hand. "Jetzt ist es wunderbar. Werner kann sich so toll beherrschen, daß ich zwei- oder dreimal komme, bevor er fertig ist." "Das liegt nur an der Größe", meinte Jasmin trocken, die, von uns unbemerkt, mit Michael zu uns gekommen war. "Michael ist da unten etwas größer als mein vorheri-ger Freund. Wenn Micha reingeht, geh ich fast schon ab, aber bei meinem alten Freund war das gar nicht so. Da hab ich fast ‚ne Ewigkeit gebraucht, um zu kommen." Julia spielte Heizsonne, als sie uns so locker und frei reden hörte, schwieg aber. "Das kann sein", erwiderte Ellen nachdenklich. "Meine beiden Freunde waren ziemlich mickerig da unten. Na ja, sie waren ja auch erst dreizehn. Uschi, bist du ei-gentlich noch Jungfrau?" Wir erwarteten ein Ja als Antwort. "Nein", sagte Uschi offen. "Seit knapp sechs Wochen nicht mehr." "Echt?" - "Wer war's?" - "Warum wissen wir denn nichts davon?" Uschi lachte und hob beide Hände. "Jetzt verkauft nicht gleich Eintrittskarten", lachte sie. "Wer es war, verrat ich nicht, aber ich bin keine Jungfrau mehr." Ellen, Jasmin und Chris drängten sie natür- lich, doch zu sagen, wer es war, aber Uschi blieb standhaft. "Schluß jetzt", sagte sie schließlich. "Ich sag's nicht. Ich sag euch aber soviel, daß dagegen ein Junge in unse- rem Alter keine Chance mehr hat." Chris fuhr wütend zu mir herum. "Werner!" "Chris, nein!" Uschi schrie fast vor Lachen. "Werner war es nicht. Wirklich nicht. Ehrenwort!" "Ich kann mich auch nicht daran erinnern, Chris", lachte ich, "und das würde ich bestimmt!" "Hm", brummte Chris, glaubte uns aber. Beruhigt setzte sie sich wieder hin. "Bin ich also die einzige Jungfrau hier", meinte Julia leise. "Red keinen Scheiß", lächelte Uschi freundlich. "Von uns fünf bist du es vielleicht, aber du bist damit nicht alleine, Julia. Noch viele andere Mädchen in unserem Alter sind es. Also mach dir keine Gedanken darum." Julia lächelte dankbar zurück. "Wie alt bist du eigentlich genau, Julia?" "Bin im Juni 13 geworden, am 13." "Dann hast du noch genug Zeit", tröstete Uschi sie. "Außerdem kommst du ja aus einer ganz anderen Welt, in der Sex noch nicht so früh wichtig wird." "Meine Eltern reden mit mir überhaupt nicht über solche Dinge", gestand Julia. "Sie haben mich aufgeklärt, und das war's." "So ist das immer", seufzte Jasmin und schmiegte sich an Micha, der seinen Arm um sie legte. "Mit 11 oder 12 klären sie uns auf, dann dürfen wir jahrelang nichts tun, und mit 16 sollen wir dann plötzlich alles darüber wissen, praktisch über Nacht. Ist doch Schwachsinn, oder?" "Genau", stimmte Micha grinsend zu und streichelte Jasmins deutlich entwickelten Busen. Sie lächelte ihn an und legte ihre Hand auf seinen Oberschenkel, ziemlich weit oben. Micha reagierte sofort. "Chris, du sagst ja gar nichts dazu", lächelte Jasmin. "Was soll ich dazu sagen?" grinste Chris. "Werner pflegt und hegt mich und sorgt dafür, daß ich jeden Morgen mein Frühstück kriege." Ihr Grinsen zeigte, welches Frühstück sie meinte, und alle lachten. "Aber du hast recht, Jassi. Wenn ich nicht so-viel rumprobiert hätte, bevor ich Werner traf, wäre es nie so schön geworden." "Was meinst du mit: rumprobiert?" fragte Julia schüchtern. "Doktor gespielt", lächelte Chris. "Nackt auf dem Bett gesessen und alles ange- guckt. Und natürlich alles gründlich untersucht und angefaßt." "Wie alt warst du da?" "Acht", grinste Chris. Julia zuckte zusammen. "Acht Jahre?" "Acht Jahre", bestätigte Chris. "Und mit elf ging's dann zur Sache. Wieder nackt auf dem Bett gesessen und angeguckt, aber diesmal noch mehr angefaßt und gestrei- chelt, bis es schön wurde." "Und hast du da auch schon... ich meine..." "Nee, gefickt haben wir da noch nicht. Nur gespielt und probiert." "Ich durfte nicht", grinste Michael. "Chris wollte alles bei mir anfassen, aber bei ihr durfte ich gerade mal mit der Fingerspitze dran." "Der Micha bist du", lachte ich. "Chris hat schon viel von dir erzählt!" "Glauben Sie ihr kein Wort!" lachte Micha, der mit dieser Situation ebenso locker umgehen konnte wie ich, sehr zu Julias Erstaunen. "Aber ganz im Ernst", sagte Mi- chael, "ohne dieses Rumspielen könnte ich mit Jassi nicht so umgehen wie jetzt." "Kein Wunder", lachte Chris laut. "Du hast mich angepackt, als wäre ich aus Stein! Ich hatte noch zwei Tage hinterher blaue Flecken an den Beinen und an der Brust." "Heute ist er ganz sanft", schnurrte Jasmin. "Hast ihn gut erzogen, Chris. Danke schön!" "Es war mir ein Vergnügen, Jasmin", grinste Chris. "Aber mir nicht", lachte Michael. "Sie hat mir so auf die Finger gehauen, als ich meinen Finger in sie stecken wollte..." "Das war ja auch nicht dein Finger", grinste Chris boshaft. "Sei froh, daß ich dir nur auf die Hand gehauen habe! Deinen Finger durftest du schon reinstecken. Oder hast du schon dein Gesicht vergessen, als du deinen Finger aus mir genommen hast, und der war voll Blut? Mann, hab ich gelacht, und du hast voll die Panik gekriegt!" "Hast ja recht", lachte Micha und drückte Jasmin an sich. "Siehst du?" sagte Uschi zu Julia, die noch immer eine tiefrote Gesichtsfarbe hatte. "Sex ist für uns ganz normal. Ist doch auch nichts Schlechtes dabei, oder sehen wir so verkommen aus?" "Nein, nein", antwortete Julia schnell. "Ich dachte nur... Na ja, meine Eltern sagen immer, daß Sex etwas - etwas Schmutziges wäre!" "Das sagen Eltern immer", behauptete Ellen überzeugt. "Das sagen sie nur, damit sie den ganzen Spaß für sich haben können." "Genau", stimmte Jasmin zu, deren Hand sich mit Michaels Badehose beschäftigte. "Wenn du erst mal soweit bist, merkst du schon, daß deine Eltern dir nur was vorge- macht haben. Aber laß dir trotzdem Zeit, Julia. Mach es nicht, weil du glaubst, es tun zu müssen." "Völlig richtig", fiel Uschi ein. "Setz dich nicht selber unter Druck, sondern laß es auf dich zukommen." "Und - und wie fängt man das am Besten an?" "Mit Schmusen", grinste Jasmin und warf sich auf ihren Freund. "Mit Küssen, Streicheln, und ganz doll Liebhaben. Der Rest kommt dann von alleine." "Au ja", freute Micha sich. "Können wir den Rest gleich hier erledigen?" "Du wartest schön bis heute abend", übertönte Jasmin das Gelächter. "Dafür bin ich dann auch ganz lieb zu dir." "Werner!" Ellen sah mich flehend an. "Die machen mich alle so geil! Tu was da-gegen!!!" "Kein Problem, Ellen", grinste ich. "Alles sofort aufhören, von Sex zu reden!" sagte ich mit lauter, kräftiger Stimme. "Nein!" schrie Ellen. "So meinte ich das nicht!!!" "Weiß ich doch", lachte ich, und alle mit mir. "Ich wollte dich nur aufziehen. Sol-len wir schwimmen gehen, Ellen?" "Bin schon im Wasser", grinste sie, sprang auf und rannte los. "Wie kann man nur so geil sein", rief Michael lachend aus. "Ja", stimmte Jasmin zu. "Richtig widerlich. Micha, gehen wir zu dir oder zu mir? Ich will dich jetzt!" Und wieder lachten sie alle laut und herzhaft. Was für eine Bande! "Also ist Sex etwas völlig Normales?" fragte Julia, als wir nach dem Schwimmen alleine auf der Decke saßen. Micha und Jasmin hatten sich für eine Weile entschuldigt; sie wollten später wieder dazukommen. Uschi, Chris und Ellen tobten im Wasser her-um. "Für die Menschheit im allgemeinen, ja", beantwortete ich ihre Frage. "Es kommt dabei aber immer auf die Umgebung und das Alter an, Julia. In den Kreisen, aus denen Jasmin und Ellen kommen, gehört Sex schon mit acht, neun Jahren dazu, und viele ha-ben schon mit elf oder zwölf ihre ersten intimen Erfahrungen. Du hast ja Chris und Jasmin gehört. Machen sie den Eindruck, als hätte es ihnen geschadet?" "Nein", sagte Julia nach einer kurzen Pause. "Eher im Gegenteil." "Genau. In den Kreisen jedoch, zu denen du und ich gehören, ist es in diesem Alter ein Tabuthema. Insofern hat Jasmin völlig recht. Du wirst aufgeklärt, und damit hat es sich. Dir wird verboten, Erfahrungen zu sammeln, weil du ein Mädchen bist. Jungs hingegen sollen schon früh Erfahrungen sammeln. Nur: mit wem? Mit den Mädchen dürfen sie es ja nicht, das wurde denen verboten. Ist doch irgendwo unlogisch, oder?" "Ja", lächelte Julia. "Das hab ich auch nie so ganz kapiert. Aber wenn ich meinen Eltern erzählen würde, daß ich mit elf oder zwölf schon mit einem nackten Jungen ge-spielt hätte..." "Glaubst du denn im Ernst, daß Chris und Ellen und Jasmin und Micha es ihren Eltern erzählt haben?" grinste ich. "Wohl nicht", grinste Julia zurück. Sie hing eine Weile ihren Gedanken nach. "Aber trotzdem kapiere ich eins nicht", sagte sie dann nachdenklich. "Wenn Chris und Ellen mit dir schlafen, warum ihre Eltern das erlauben." "Die Eltern haben es nicht erlaubt, Julia. Sie haben es aber auch nicht ausdrücklich verboten. Das ist eines der Dinge, die Eltern 'beiseite' schieben können. Sie wollen es nicht wissen, und deshalb wissen sie es auch nicht. Sie können es sich wahrscheinlich denken, was wir abends tun, aber sie wollen es nicht wissen." "Das kenn ich", lächelte Julia. "Das können meine Eltern auch bei gewissen Din-gen." "Nicht nur deine, Julia. Alle Eltern können das. Aber ich nehme an, du meintest etwas anderes mit deiner Frage. Daß ich mit Chris und Ellen schlafe, ist gegen das Ge-setz. Du weißt das, ich weiß das, sie wissen das." "Genau das meinte ich", sagte Julia erleichtert. "Dachte ich mir. Es ist also gegen das Gesetzt. Trotzdem tun wir es. Dieses Ge-setz, Julia, ist dafür gedacht, um zum Beispiel dich vor mir zu schützen." Julia sah mich mit großen Augen an. "Wieso?" "Wenn ich ganz gemein wäre, könnte ich dich jetzt mit Drohungen und Verspre-chungen dazu überreden, mit mir zu schlafen, und glaube mir, du würdest es sogar tun. Genau für diesen Fall ist das Gesetz gemacht: um junge Menschen vor älteren zu schützen." Darüber dachte Julia eine Weile nach. "Wie könntest du mich denn dazu zwingen?" fragte sie dann. "Ich könnte dir zum Beispiel drohen, deinen Eltern zu erzählen, daß du mit Micha-el nackt im Wasser warst und ihr euch gegenseitig von oben bis unten betatscht habt." "Das ist doch nicht wahr!" ereiferte Julia sich mit rotem Kopf. "Natürlich nicht", lächelte ich. "Aber ich könnte es erzählen. Macht dir dieser Ge- danke Angst?" "Ja!" "Genau deshalb könnte ich dir drohen: weil du Angst hast, daß deine Eltern dir nicht glauben würden. Dann könnte ich deine Angst ausnutzen und dich zwingen, et-was für mich zu tun, was du sonst nie tun würdest. Verstehst du?" "Ja", wisperte sie nach einer Weile. "Chris und Ellen hingegen wollten Sex haben. Es kam von ihnen aus. Ich habe sie weder dazu überredet noch sie gezwungen. Deswegen wird die ganze Sache natürlich nicht legal, aber moralisch gesehen sind wir auf der sicheren Seite." "Was ist denn für dich wichtiger?" fragte Julia neugierig. "Gesetz oder Moral?" "Die Moral", antwortete ich ohne Zögern. "Vom Gesetz her dürfen Eltern ihre Kinder körperlich züchtigen. Moralisch gesehen dürften sie es nicht. Vom Gesetz her sind Tiere Sachen. Moralisch sind sie Lebewesen wie du und ich. Vom Gesetz her be-kommt der recht, der das meiste Geld hat und sich den besseren Anwalt leisten kann. Moralisch gesehen sollte der recht bekommen, der auch recht hat. Und so weiter. Deswegen ist für mich die Moral wichtiger." 'Warum regst du dich denn so auf?' 'Wir reden gerade über Moral und Gesetz, Chris.' "Oh je', lachte sie. 'Kein Wunder. Dabei gehst du ja immer auf die Palme.' "Verstehe", sagte Julia nachdenklich. "Moralisch gesehen ist es also in Ordnung, wenn ein Kind mit einem Erwachsenen Sex hat?" "Nein, so pauschal nicht. Es ist dann in Ordnung, wenn das Kind weiß, was es tut, und es tun möchte, aus freiem Entschluß heraus. Und das Kind muß ein bestimmtes Alter erreicht haben. Unter zehn, elf Jahren halte ich persönlich es für ungesetzlich und unmoralisch. Es mag Ausnahmen geben, so wie Ellen. Die ist ja schon heiß auf die Welt gekommen", lachte ich, und Julia lachte mit. "Aber in der Regel ist das Alter bei Mädchen so um die zwölf, bei Jungen um dreizehn, vierzehn. Je nach körperlicher Entwicklung auch etwas früher oder etwas später. Und diese Moral gilt auch nur für mich. Es ist nicht die allgemeine Einstellung dazu." "Das war mir schon klar", sagte Julia mit einem leisen Lächeln. "Mir ging es nur darum, einen anderen Standpunkt kennenzulernen." "Das ist immer gut, Julia. Hol so viele Meinungen wie möglich ein, dann bilde dir eine eigene." Ich stand auf, reckte mich, dann hob ich Julia so schnell auf, daß sie sich gar nicht wehren konnte. "Was denn jetzt?" fragte sie ängstlich. "Wir gehen jetzt schwimmen", sagte ich ernst und rannte los. Ihr lautes Nein wur-de von dem Wasser verschluckt, das um uns herum aufspritzte. "Das hat Spaß gemacht", seufzte Chris, als wir uns im Wohnzimmer hinsetzten. Dann grinste sie. "Habt ihr Jassis Augen gesehen, als sie und Micha zurückkamen?" "Ja, habe ich", erwiderte Ellen und zog sich komplett aus. "Ich halt's nicht mehr aus, Werner! Gehen wir baden?" "Duschen geht schneller", lachte Chris. "Julia, nun guck doch nicht so entsetzt. Hast du noch nie ein nacktes Mädchen gesehen?" "Doch, schon", stammelte Julia mit roten Ohren. Ellen kümmerte sich nicht um Ju-lia, sondern nahm meine Hand und zog mich hoch. "Nun komm schon", sagte sie ungeduldig. "Macht mal", lächelte Chris. "Ich bring euch frische Sachen." Ellen zog mich re-gelrecht durch den Flur ins Bad. Während ich mich auszog, stellte sie das Wasser auf die richtige Temperatur ein, dann betraten wir die Kabine. Ellen drängte sich gleich an mich und legte ein Bein um meine Hüfte. "Geh rein", flüsterte sie erregt. "Schnell!" Ich nahm mein Glied in die rechte Hand und rieb es an ihr entlang, bis ich den Eingang gefunden hatte. Ellens Klitoris war stark angeschwollen und sehr empfindlich. Ich brauchte nur leicht dagegen zu drücken, und sie stöhnte schon laut auf. "Ich komm gleich, Werner", bettelte sie. "Geh ganz schnell rein!" Ich stieß langsam hinein. Ellen versteifte sich im gleichen Moment. "OAAAHHHH!" Sie küßte mich leidenschaftlich, als sie ihren Orgasmus bekam. 'Schon?' hörte ich Christinas amüsierte Frage. 'Ja', lachte ich zurück. 'Dabei hab ich noch gar nicht angefangen!' 'Um so besser. Heb's dir auf für mich, ja?' 'Wenn Ellen mitspielt...' 'Sie wird. Sie hatte ja jetzt ihren Spaß.' "Mann, war das geil", sagte Ellen glücklich. "So schnell bin ich noch nie gekom-men." "Chris hat mich gerade angefunkt, ich soll es für sie aufheben." Ellen schmollte nur einen Moment. "Na schön, von mir aus", sagte sie dann großzügig. "Bleibst aber noch etwas drin, ja?" "Nur zu gerne", lachte ich und bewegte mich sanft vor und zurück. Frisch gewaschen und glücklich kamen wir zurück ins Wohnzimmer. Julia und Chris unterhielten sich gerade über die Geschäfte in dem Einkaufszentrum. Chris sah auf. "War's schön?" fragte sie Ellen, die strahlend nickte. "Und wie! Werner hat dir auch was aufgehoben." "Das ist so lieb von euch", grinste Chris und stand auf. "Wir sind gleich zurück." Sie nahm mich an die Hand und ging mit mir ins Schlafzimmer. Wir setzten uns auf das Bett und küßten uns verliebt. 'Ich liebe dich, mein Großer.' 'Ich liebe dich auch, mein Engelchen.' Langsam und genußvoll zogen wir uns ge-genseitig aus, was bei den leichten Sommersachen, die wir trugen, nicht sehr lange dauerte, dann drückte Chris mich auf das Bett und legte sich auf mich. "Darf ich dich mal was fragen, Chris?" flüsterte ich in ihr Ohr, an dem ich knab-berte. "Hm-m." "Ellen und du werdet bald vierzehn. Trotzdem seht ihr da unten noch immer aus wie elf. Wie kommt das?"
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