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Die Priester nahmen Imach-Qeni die Gewänder weg, legten ihr einen Knebel an und führten sie nackt und bloß zur der Tür. Sie hoben das Mädchen hoch, mit dem Rücken zur Tür und schlossen ihre ausgespreizten Arme und Beine mit vergoldeten Bronzespangen fest an die Tür. Die Spangen, die fest in die Tür eingelassen waren, wurden um Imach-Qenis Hand- und Fußgelenke geschlossen, so dass die junge Prinzessin wie ein aufgespanntes X an der Tür hing.
„Nun ist die Grabkammer des Höchsten Opfers auf immer verschlossen“, rief Sen-It mit lauter Stimme. „Lasst uns hinaus gehen und die Wächterinnen der Pyramide aufstellen!“
Noch zwei Mädchen, Nub-Chered, genannt Goldkind und Nefer-Wer-Hesi die Schöne und Begünstigte, waren bei den Priestern. Draußen vor dem Tunnel standen rechts und links je ein hölzernes T-Kreuz, von oben bis unten mit Gold bezogen.
Die Priester nahmen den beiden letzten Prinzessinnen die Kleider weg und schleiften sie zu den T-Kreuzen. Aller Widerstand, alles Betteln und Flehen nutzte nichts. Die Priester fesselten die Arme der Mädchen mit Golddraht auf die Querbalken und sie banden die Füße der Mädchen mit Golddraht an die aufrechten Pfähle. Soviel Draht aus echtem schwerem Gold legten sie um die Arme und Fußgelenke der Mädchen, dass es hell in der Sonne schimmerte. Manchmal stöhnte eins der Mädchen, wenn die Priester den Draht festzogen. Zum Schluss bekamen sie ihre Knebel wie alle anderen Prinzessinnen vor ihnen.
„Es ist vollbracht!“ rief Sen-It der Höchste der Bak-Hedjet, der Hohenpriester der Großen Weißen vom Nil aus. „Das Opfer wurde dargebracht.“ Er drehte sich nach Westen, wo die Sonne blutrot unterging, dort wo auch der Nil dahinfloß.
„Oh Hedjet-Wer-Hapi, Große Weiße, erhöre unser Flehen und gib uns die Fruchtbarkeit unserer Felder wieder“, betete Sen-It. „Lass Hapi, den ewigen Nil über seine Ufer treten und die Felder überfluten und mit fruchtbarem Schlamm bedecken. Erhöre das Flehen des Volkes von Ta-Meri! Siehe! Wir haben dir die neun höchsten Töchter Ägyptens als Opfer dargebracht. Sie sollen auf ewig dein sein!“
Damit war das Opfer vollzogen und die Priester gingen gemessenen Schrittes davon.
Nefer-Wer-Hesi begann am Kreuz zu weinen. Sie wollte nicht sterben, auch nicht für die Fruchtbarkeit der Felder. Sie war ein sechzehnjähriges Mädchen und sie hatte einfach nur Angst. Genauso viel Angst wie die anderen acht Mädchen, die mit ihr zusammen die Höllenqualen der Furcht ausstanden.
„Ich will nicht am Kreuz verdursten oder verhungern!“ dachte Nefer-Wer-Hesi.
Die wand sich verzweifelt. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Ihre Mutter hatte ihr erzählt, dass die grausame Macht der Bak-Hedjet, der Priester der Großen Weißen, seit zehn Jahren gebrochen sei und sie ihre grausigen Opfer nicht mehr darbringen durften. Wieso war sie dann hier hilflos gefesselt? Zum elenden Sterben zurück gelassen?
Sen-It der Höchste der Bak-Hedjet schritt mit seinen Priestern davon.
„Eine Nacht!“ dachte er missmutig. „Eine Nacht werden die hochwohlgeborenen Prinzessinnen es schon aushalten!“ Er spie aus vor Verachtung. Welch eine Blasphemie! Bis vor zehn Jahren hatte man die Opfer wirklich zum Sterben zurück gelassen, ein würdiges Opfer für die Große Weiße, doch vor zehn Jahren hatte Pharaos erste Frau eine Vision gehabt und das Opfer umgewandelt in ein symbolisches Opfer. Nur eine Nacht lang mussten die Opfermädchen in der Pyramide verbringen. Am folgenden Morgen wurden sie befreit und sie durften flennend vor Erleichterung aus der Pyramide des Großen Opfers hervor kriechen.
Damals war die Macht der Bak-Hedjet schwach gewesen und Sen-Its Vorgänger hatte lediglich durchsetzen können, dass die Opfer im Ungewissen bleiben mussten, damit ihre klare und ehrliche Furcht die Große Weiße vom Nil milde stimme.
Sen-It kratzte sich am Bart.
„Wer weiß“, dachte er. „Vielleicht stirbt Pharaos erste Frau bald. Sie ist alt und schwach geworden.“ Er grinste grausam.
Eines wusste er: Dann würde das Opfer wieder zu dem werden, was es einmal gewesen war!
„So! Das war meine erfundene Geschichte über eine Opferung im alten Ägypten“, sagte Katrin fröhlich.
„Mensch Katy, das war absolut super!“ rief Annika. „Whow! Auf so eine Idee muss man erst Mal kommen!“ Sie lehnte sich an Katrin. „Ich glaube, ich denk mir auch mal so was aus. Vielleicht schaffe ich nicht so eine lange und komplizierte Geschichte, aber Ideen für ein paar kürzere Sachen hätte ich schon.“
„Na immer her damit!“ meinte Katrin.
Teil 20
Eine Nacht in Handschellen/Fortsetzung
„Jetzt bist du dran, Katrin!“ sagte Annika. „Zieh dir die Handschellen an!“
Katrin setzte Annika auf und holte ein weiteres Paar Handschellen. Sie zögerte. Wenn sie die Handschellen hinter ihrem Rücken zuschnappen ließ, gab es kein Zurück mehr. Dann mussten sie beide die gesamte Nacht in Handschellen verbringen.
„Was ist? Wartest du auf eine Extraeinladung?“ stichelte Annika.
Katrin schluckte: „Ist ganz schön verrückt, was wir hier anstellen, Anni. Das weißt du doch hoffentlich. Ich meine, wenn das je rauskommt...“
„Warum sollte es rauskommen? Opa ist im Krankenhaus und meine Mutter ist froh, dass ich mich ein bisschen um sein Haus kümmere. Das habe ich letztes Jahr schon einmal gemacht. Keine Angst. Die spioniert mir nicht hinterher.“
„Da wär ja auch noch schöner“, brummte Katrin. „Stell dir vor, die käme hier reingerauscht: Hallo Mädchen! Ich habe euch Kuchen mitgebracht und...dann würden ihr sämtliche Gesichtszüge entgleisen. Was in drei Teufels Namen MACHT ihr hier? würde sie fragen.“ Katrin grinste: „Versuch dir das mal vorzustellen.“
Sie griff die Handschellen und bog die Arme nach hinten. Leise klickend ließ sie sie zuschnappen.
„So. Fertig. Zufrieden?“
Annika lächelte: „Und du? Bist du es?“
Katrin nickte: „Ja. So bescheuert das klingt, aber es gefällt mir.“ Sie ließ sich neben Annika aufs Deckenlager fallen. „Wenn ich dran denke, wie ich früher immer heimlich rummachte und keine vernünftige Fesselung zustande brachte! Und dann das Desaster mit den Handschellen im Wald. Ich darf gar nicht dran denken!“
Unter lustigen Verrenkungen schafften sie es, aus den Fruchtsafttüten zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen. Dann legten sie sich wieder auf ihr Deckenlager.
Sie kuschelten sich aneinander.
„Ziemlich blöd, die Hände auf dem Rücken zu haben“, maulte Katrin. „Man kann sich die Decken nicht überziehen.“ Sie rollte herum, bis es ihr gelang, unter eine Decke zu schlüpfen. Annika tat es ihr gleich. Sie lagen ganz nahe beieinander. Ihre nackten Körper berührten sich.
„Ich finds schön so“, flüsterte Annika und küsste Katrin auf die Lippen. „Der Gedanke gefällt mir, dass wir so bleiben müssen bis morgen früh.“ Sie beugte sich hinab und begann, an Katrins rechter Brustwarze zu saugen, die sofort hart wie ein Kiesel wurde. Katrin stöhnte laut auf. Obwohl es wegen der Handschellen recht unbequem war, legte sie sich halb auf den Rücken, so dass Annika an ihre beiden Brüste heran konnte. Mit geschlossenen Augen genoss sie die Liebkosungen des Mädchens. Annika versuchte auch, Katrins Möse zu erreichen. Es gelang ihr aber nicht. Sie rollte sich aus den Decken und sie setzte sich halb auf.
„Spreiz deine Beine ein Stückchen“, verlangte sie. Katrin gehorchte, soweit das ihre zusammen geschlossenen Fußgelenke zuließen.
Annika hob ihre zusammen geketteten Füße über Katrins Beine und versenkte sie in ihrem Schoss. Mit der großen Zehen des rechten Fußes begann sie, Katrins Muschi ganz sanft zu streicheln. Katrin bog den Kopf zurück und stöhnte noch lauter. Sie öffnete ihren Schoss soweit sie nur konnte, um Annikas nackten Füßen Zugang zu ihrer Lustgrotte zu gewähren.
Annikas Zehen kribbelten emsig weiter. Katrin wand sich seufzend und stöhnend: „Ooooh! Annikaaa! Jaaa! Bitte hör nicht auf! Jaaa!“
Schließlich spülte ein Dutzend herrlicher Wellen über sie hinweg. Sie spannte sich in ihrer Handschellenfesselung so hart an, dass sich ihre Schenkel vor Lust verkrampften, bevor sie matt ins Heu zurückfiel.
Dankbar kuschelte sie sich an Annika an.
„Das war wundervoll“, seufzte sie leise. „Soll ich bei dir auch?“
„Hmmm...bin zu müde“, flüsterte Annika und tatsächlich: Nach wenigen Minuten hörte Katrin ihre regelmäßigen Atemzüge.
Katrin versuchte, sich etwas bequemer hinzulegen. Die Arme auf dem Rücken zu tragen, wurde mit der Zeit recht unbequem. Doch schließlich schlief auch sie ein.
Am nächsten Morgen erwachte Katrin von einem leisen, gleichförmigen Geräusch. Regen trommelte auf das Dach der Scheune.
„Mistwetter!“ grollte sie.
„Ist doch gemütlich“, sagte Annika neben ihr. Sie rollte sich herum: „Autsch! Meine Arme!“ Ihre Arme, noch immer auf den Rücken gefesselt, hatten sich über Nacht in der ungewohnten Haltung verspannt. „Hast du eine Ahnung, wie viel Uhr es ist?“
„Nein, leider nicht. Am Stand der Sonne kann man sich auch nicht orientieren. Kann sein, dass es erst sieben Uhr ist und wir noch eine Stunde ausharren müssen. Ich muss aber mal dringend!“
Katrin rollte sich an den Rand ihres Nachtlagers und setzte die zusammengeketteten Füße auf den Boden. Schwankend stand sie auf.
„Warte! Ich komme mit!“ Annika folgte Katrins Beispiel.
Als sie auf den Füßen standen, schauten sie sehnsüchtig zu den in der Höhe baumelnden Schlüsseln hinauf.
„Ich kann nicht länger warten“, stöhnte Annika und begann mit winzigen Schritten zur Scheunentür zu trippeln. Katrin folgte ihr eilig. Draußen ging ein gleichförmiger Landregen nieder. Annika und Katrin hockten sich nieder und sie pinkelten.
„Die Sorte Regen kenne ich“, meinte Annika. „Das hört den ganzen Tag nicht auf.“
„Haben sie ja auch im Radio gemeldet“, meinte Katrin misslaunig. „Den ganzen Tag steten Regen. So ein Mist! Was kann man bei dem Sauwetter schon Tolles machen?“
Annika grinste sie spitzbübisch an: „Och, mir kommt da so eine Idee. Die hatte ich gestern schon.“
Sie standen auf.
„Und was wäre das für eine tolle Idee?“ fragte Katrin neugierig.
Annika lächelte geheimnisvoll: „Wir habe doch unsere Regencapes dabei. Wir ziehen und die Dinger über und laufen in die Stadt. Barfuss!“
„Hey! Das klingt gut!“ sagte Katrin. „Es muss ein super Gefühl sein, den nassen Asphalt unter den nackten Sohlen zu spüren.“ Sie trippelte in die Scheune zurück. Vom Regen war sie nass wie eine Katze geworden.
„In der Altstadt ist Kopfsteinpflaster“, meinte Annika. „Das fühlt sich bestimmt cool an.“
Kaum standen die beiden Mädchen wieder in der Scheune, fielen die Handschellenschlüssel klirrend zu Boden.
„Na das hätte ja auch fünf Minuten früher passieren können!“ grollte Katrin.
Sie befreiten sich von ihren Hand und Fußfesseln.
Annika reckte sich genießerisch: „Bin ich froh, wieder frei zu sein. Meine Arme sind total verspannt.“
„Ich hätte es noch lange ausgehalten“, sagte Katrin.
„Ist das dein Ernst?“ fragte Annika.
Katrin nickte: „Klar doch! Ich fand es geil, die Hände auf dem Rücken zusammen gekettet zu haben.“
„Kein Problem, Katrinchen!“ sagte Annika fröhlich.
Teil 21)
Barfuss im Regen(1)
Katrin schaute Annika fragend an: „Was hast du nun schon wieder vor?“
„Sag ich dir später. Lass uns erst mal im Haus duschen und was futtern.“
Eine Stunde später waren die beiden Freundinnen wieder in der Scheune. Sie trugen Jeans und T-Shirts und hatten sie Regencapes übergezogen. Ihre Füße waren nackt.
Annika trat hinter Katrin. Bevor die sich’s versah, hatte Annika ihr die Hände mit einem Paar Handschellen auf den Rücken gekettet.
„Was machst du da?“ fragte Katrin misstrauisch.
„Dir Handschellen anlegen“, entgegnete Annika lächelnd. „Du hast doch gesagt, dass du es noch lange aushältst, die Arme auf dem Rücken zu tragen.“ Sie packte Katrin am Arm und schob das verdutzte Mädchen zur Scheune hinaus.
„Heh! Warte! Willst du keinen Schlüssel mitnehmen?“ fragte Katrin alarmiert.
„Wozu? Du bleibst die ganze Zeit gefesselt!“
„So kann ich doch nicht in die Stadt gehen!“ rief Katrin entrüstet.
„Wieso nicht?“ fragte Annika mit Unschuldsmiene und schob Katrin aufs Gartentor zu.
„Jeder kann sehen, dass ich die Hände auf dem Rücken trage!“
„Ach wo! Das Regencape verdeckt alles. Keiner merkt was. Nur du und ich wissen davon.“
Katrin wurde erst jetzt bewusst, was eigentlich ablief.
„Lass los!“ rief sie. „So gehe ich nicht in die Stadt! Das ist viel zu gefährlich. Stell dir mal vor, wir begegnen irgendwelchen Bekannten und ich soll denen die Hand geben!“
„Du gibt’s doch sonst auch niemandem die Hand!“ Annika drängte Katrin zum Gartentor hinaus.
Katrin wehrte sich: „Nein! Ich will nicht! Wenn mich einer so sieht!“ Plötzlich fühlte sie sich mit ihren bloßen Füßen sehr nackt und hilflos. Sie strebte aufs Gartentor zu. „Lass mich wieder in den Garten von deinem Opa!“
„Nein, nein!“ sprach Annika energisch und zerrte Katrin auf die Straße hinaus.
„Das kannst du doch nicht machen!“ quiekte Katrin entsetzt und wollte zurück.
„Sei brav, Katrinchen. Da vorne kommt die dicke Meier angewalzt. Du willst doch nicht, dass sie was merkt, oder?“ flüsterte Annika.
„Oh Gott!“ Katrin schluckte hart. Ausgerechnet Frau Meier! Die schlimmste Klatschbase im Viertel!
„Na los! Laufen wir!“ zischte Annika. „Und denk dran: schön normal wirken!“
„Du hast gut reden!“ wisperte Katrin verzweifelt.
Schon war Frau Meier heran. „Guten Morgen ihr beiden Hübschen“, rief sie gurrend. „Habt ihr im Haus von Annikas Großvater übernachtet?“
„Guten Morgen, Frau Meier“, antworteten die beiden Mädchen brav.
„Ja wir haben in der Scheune im Heu geschlafen“, erzählte Annika seelenruhig. „Solange Opa im Krankenhaus ist, passe ich auf sein Haus auf und gieße die Pflanzen.“
„Ach ja, es ist wirklich schlimm, dass dein Opa so krank ist“, quakte die Meier. „Wie schön, dass sich auch heutzutage noch die Enkel kümmern. Das tun nicht alle Kinder. Nein, nein!“
Katrin stand wie auf glühenden Kohlen. Sie hatte deutlich gesehen, dass die Meier ihre nackten Füße anstarrte und gleich musste die Frau merken, dass Katrins Hände auf den Rücken gefesselt waren. Verzweifelt versuchte sie, die Hände noch weiter unter das Regencape zu ziehen.“
„Ja, ja, er wird langsam alt, dein lieber Großpapa“, schwadronierte die Meier weiter. „Wir werden alle nicht jünger.“ Sie blickte auf die nackten Füße der Mädchen: „Sagt mal, ist euch das nicht zu kalt? Einfach so barfuss zu gehen? Bei dem Regen?“
„Nö“, antwortete Annika seelenruhig. „Es macht sogar Spaß, ohne Schuhe im Regen herum zu spazieren. Wir gehen in die Stadt, Lebensmittel einkaufen.“
Katrin glaubte, sich verhört zu haben.
„Na dann noch viel Spaß beim barfüssigen Einkauf.“ Frau Meier warf noch einen Blick auf die bloßen Füße der Mädchen, schüttelte den Kopf und rauschte davon.
„Gehen wir!“ sagte Annika und zog Katrin mit sich.
„Du hast sie ja nicht mehr alle!“ jammerte Katrin, ließ sich aber mitziehen.
Sie liefen erst durchs Wohnviertel auf die Innenstadt zu. Unterwegs begegneten sie niemandem, wofür Katrin ungemein dankbar war. Doch das änderte sich schnell, als sie aus dem Viertel heraus kamen. Als sie an der Fußgängerampel standen, schauten die Leute ihnen auf die Füße. Katrin kam sich vor wie auf dem Präsentierteller. Sie war froh, als es Grün wurde und sie die Straße überqueren konnten. Auf der anderen Seite gings in die Fußgängerzone der Innenstadt. Der Boden war mit uraltem glattem Kopfsteinpflaster belegt. Es fühlte sich herrlich unter den nackten Sohlen an. Der Regen hatte allen Schmutz abgewaschen, aber das Pflaster war noch immer angenehm warm.
Zu Katrins Entsetzen schien die ganze Stadt an diesem Morgen auf den Beinen zu sein und sich in der City herum zu treiben. Überall liefen Leute und jeder starrte auf die bloßen Füße der beiden Mädchen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Passanten bemerkten, dass eins der Mädchen gefesselt war.
Katrin war außer sich vor Angst, erwischt zu werden. Noch pladderte der Regen in dichten Fäden herab, aber was, wenn es schlagartig aufhörte und die Sonne herauskam? Dann konnten sie die Regencapes wohl schlecht anbehalten. Wenn Annika wenigstens den Schlüssel für die Handschellen mitgenommen hätte!
Annika lotste Katrin zu einem kleinen Fotoladen.
„Was willst du dort?“ fragte Katrin. Sie mochte keinen unnötigen Aufenthalt. Sie wollte so schnell wie möglich wieder zurück.
Aber Annika kannte kein Erbarmen und schob sie in den Fotoladen.
„Guten Morgen, die Damen“, sprach sie der Ladeninhaber an. „Was darfs denn sein?“
„Wir möchten ein paar Bilder machen lassen“, antwortete Annika fröhlich.
Katrin dachte, sie sei vor einen Bus gelaufen. Das konnte doch nicht wahr sein!
Annika streifte ihr die Kapuze vom Kopf und lächelte den Ladenbesitzer an: „Wir hätten gerne ein paar Aufnahmen, so wie wir jetzt sind: in Regensachen und mit ein bisschen nassen Haaren. Das ist witzig.“
„Aber gerne“, sprach der Inhaber. „Ich bin gelernter Fotograf. Wie viele Bilder möchtet ihr denn gerne? Ich habe die kleine Serie zu zwölf Fotos gerade im Angebot. Zwölf Bilder im Format 13 mal 15 und zwei Bilder in Vergrößerung zu 22 Euro. Natürlich Profiqualität.“
„Das nehmen wir“, sagte Annika.
Der Fotograf bat die beiden Freundinnen in einen kleine Nebenraum. Dort standen eine große Fotokamera auf einem Stativ und es gab Rollos in verschiedenen Farben, die man als Hintergrund wählen konnte. Rechts und links standen große Studioblitzgeräte bereit.
Katrin starb fast, als Annika in aller Ruhe die farbigen Rollos zu studieren begann.
„Nun MACH schon!“ dachte sie verzweifelt, als Annika sich nicht zwischen dunklem Blau und mittlerem Braun entscheiden konnte.
„Redet deine Freundin nicht?“ wollte der Ladeninhaber wissen. „Welche Hintergrundfarbe würde dir denn am besten gefallen?“
„Och...mir ist das eigentlich ziemlich egal“, sagte Katrin schnell. Sie wollte raus hier!
„Zu deiner Haarfarbe würde das dunkle Blau besser passen“, sagte der Fotograf. „Oder aber dunkles Rot. Wart mal.“ Er rollte einen neuen Hintergrund herunter.
„Nee, also dann fänd ich Grün vielleicht besser“, nörgelte Annika.
Katrin verkrallte die nackten Zehen in dem flauschigen Teppichboden des Fotostudios. „Na von mir aus“, gab sie nach.
„Obwohl Rot auch nicht übel wäre“, überlegte Annika laut. „Es wäre ein schöner Kontrast zu unseren marineblauen Regencapes.“
Sie palaverte endlos mit dem Fotografen, der diese Diskussion sehr zu schätzen schien und ab und zu Blicke auf die nackten Füße der Mädchen warf.
Endlich einigte man sich auf einen dunkelroten Hintergrund. Annika und Katrin setzten sich nebeneinander auf einen meterhohen Stoffwürfel in Positur. Der Fotograf stellte die Kamera ein.
„Ich mach eine Totalaufnahme“, erklärte er. „Damit auch eure entzückenden Füße mit aufs Bild kommen.“
„Ja gerne“, sagte Annika gutgelaunt.
Die Aufnahmen begannen. Katrin gab sich große Mühe, nett zu lächeln. Wie lange denn noch???
Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bis der Fotograf fertig war, Annika einen Abholcoupon in die Hand drückte und sie endlich den Laden verließen.
„Du Scheusal!“ stöhnte Katrin draußen im Regen. Aber sie musste lachen. „Hast du gesehen, wie der unsere nackten Füße anstarrte?“
„Der war scharf darauf“, meinte Annika. „Viele Männer lieben Mädchen mit nackten Füßen. Ist mir schon öfter aufgefallen. Zum Beispiel beim Turnen in der Schule. Wenn man die Turnschuhe vergessen hat und barfuss mitturnen muss. Viele Jungs schauen einem dann auf die Füße.“
Sie liefen weiter durch die Innenstadt. Auf der anderen Seite der Fußgängerzone lag der Supermarkt. Katrin war so nervös, dass sie ganz zittrig wurde. Es war total irre. Noch nie in ihrem Leben war sie barfuss einkaufen gewesen und schon gar nicht hatte sie dabei Handschellen getragen!
Annika holte einen Einkaufswagen. Dann betraten die Mädchen den Supermarkt durch die große Drehtür. Ihre nackten Füße patschten leise auf dem glatten kühlen Fliesenboden.
„Mensch, wie die Leute gucken!“ flüsterte Katrin.
„Lass sie doch!“ kicherte Annika und schob das Wägelchen vor sich her. „Komm Katy, wir brauchen Brötchen, Wurst, Käse und Naschereien.“ Sie begannen mit dem Einkauf. Annika hatte Katrin die Kapuze zurück geschlagen.
„Kratz mich mal an der Nase!“ verlangte Katrin, als sie vor dem Regal mit den Brötchentüten standen. Annika kratzte sie. Dann liefen sie zur Fleisch und Wursttheke, wo Annika umständlich verschiedene Sorten Salami begutachtete, bis sie sich endlich entscheiden konnte. Anschließend liefen sie zwischen den langen Gefriertruhen hindurch zu den Regalen mit Snacks.
„Hier ist der Boden viel kälter“, fand Annika.
„Stimmt“, gab Katrin ihr recht. „Das ist die Kälte, die von den Truhen mit dem tiefgefrorenen Zeugs abstrahlt. Oh Himmel!“
„Hallo Katrin. Hallo Annika.“ Frau Gerber stand vor ihnen, die Klassenlehrerin von Katrin. „Geht ihr einkaufen?“
„Saudumme Frage!“ dachte Katrin verzweifelt. „Was denkt die denn, wozu man SONST in einen Supermarkt geht!“
Frau Gerber bemerkte die bloßen Füße der Mädchen: „Ja, ihr seid ja barfuss!“ Die Lehrerin war baff erstaunt. „Ist das denn nicht zu kalt. Es regnet doch draußen.“
Katrin rutschte das Herz in die Hosen. Jetzt würde wieder eine endlose Quasselei losgehen!
Zu ihrer grenzenlosen Erleichterung meinte die Lehrerin aber nur: „Na ihr seid ja alt genug. Ihr müsst ja wissen, was ihr macht.“ Dann verabschiedete sie sich.
Nach schier endloser Zeit standen die beiden Freundinnen wieder draußen vor dem Supermarkt. Annika zog Katrin die Kapuze über den Kopf.
„Jetzt aber nichts wie nach Hause zu deinem Opa!“ seufzte Katrin. „Länger halte ich das nämlich nicht durch.“
„Das tut mir aber wirklich leid“, sprach Annika bedauernd und schob Katrin zur nächsten Fußgängerampel. „Mir fiel nämlich gerade ein, dass ich Lust auf ein Eis habe und ich esse nur Eis von der Eisdiele am Bahnhof.“
„Annika! Das kannst du nicht machen! Das ist noch sauweit!“ jammerte Katrin.
„Ach komm schon, Katchen! Ein bisschen Laufen an frischer Luft wird dir gut tun“, sprach Annika grinsend.
„Ooooh! Du hast sie ja nicht mehr alle!“ sagte Katrin. Doch was sollte sie tun? Mit ihren auf den Rücken geketteten Händen war sie hilflos. So folgte sie Annika durch den stetig fallenden Regen. Wenigstens ging es wieder über Kopfsteinpflaster. Die glatten, leicht nach oben buckelnden Steine fühlten sich herrlich unter den nackten Sohlen an.
„Dreckige Füße kriegen wir jedenfalls nicht“, meinte Katrin. „Bei dem Regen werden sie mit jedem neuen Schritt gewaschen.“
„Wir könnten ja mal wieder kommen, wenn es trocken ist“, schlug Annika vor.
„Wär nicht schlecht“, fand Katrin. „Dann laufen wir solange rum, bis wir rabenschwarze Fußsohlen haben.“ Sie schaute sich verstohlen um. Immer wieder begegneten sie Leuten und immer warfen die Vorbeigehenden neugierige Blicke auf die nackten Füße der zwei Mädchen.
„Wenn bloß keiner merkt, dass ich Handschellen anhabe!“ dachte Katrin. Ihr Herz schlug sehr schnell. Probeweise zerrte sie an ihren Handfesseln. Alles was sie erreichte, war ein leises verräterisches Geklingel.
Sie kamen zur Eisdiele, wo Annika sich ein Eis kaufte. Im Weitergehen ließ sie Katrin ab und zu daran lecken, besonders, wenn ihnen jemand entgegen kam, der dann verdutzt zuschaute und sich wunderte, wieso Katrin nicht ihre Hände benutzte. Und natürlich wurden dann auch noch die bloßen Füße der Mädchen gebührend bestaunt.
Allmählich musste sogar Katrin darüber kichern, trotz ihrer Furcht, dass die Handschellen entdeckt würden.
Sie kamen zum Bahnhof. Natürlich gab sich Annika nicht damit zufrieden, dort vorbei zu laufen. Nein! Sie musste hinein!
„Ich will mir den Fahrplan anschauen“, sagte sie und reckte die Nase in die Luft. „Ich will wissen, wann ein Zug in die Nachbarstadt fährt.“
„Scheusal!“ dachte Katrin bei sich.
Sie betraten die große Bahnhofshalle und schritten barfuss über die glatten Granitfliesen, die den Boden bedeckten. Auch hier erregten ihre nackten Füße Aufsehen. Annika genoss es so richtig. Katrin war zu bangebüxig. Sie dachte die ganze Zeit über daran, dass sie die Handschellen los sein wollte.
Annika blieb vor dem großen Fahrplan stehen und begann ihn in aller Ruhe zu studieren.
„Mensch, Anni! Nun mach doch!“ wisperte Katrin nervös. „Die Leute glotzen, weil wir barfuss sind!“
„Dann glotz doch zurück, weil sie Schuhe tragen!“ schlug Annika heiter vor. Sie begann, den Fahrplan zu lesen: „In einer halben Stunde fährt ein Zug in die Nachbarstadt. Hmmm...und in einer dreiviertel Stunde fährt schon wieder einer. Wenn wir in einer dreiviertel Stunde hierher kämen, könnten wir mit dem Zug in die Nachbarstadt fahren, Katchen.“
„Das juckt mich kein bisschen! Lass uns endlich gehen!“ jammerte Katrin leise. „Komm doch, Annika! Bitte!“
„Ich muss erst den Fahrplan weiter lesen“, beharrte Annika. Sie lächelte vor sich hin und las halblaut die Abfahrtszeiten vor.
Katrin stand wie auf glühenden Kohlen.
„Das macht sie nur extra, um mich noch mehr zu quälen!“ dachte sie. Plötzlich kam ihr eine Idee. Die war so gut, dass sie sich größte Mühe geben musste, um nicht übers ganze Gesicht zu grinsen. Sie stellte sich neben Annika und studierte nun ebenfalls die Abfahrtszeiten der Züge.
„Darf ich mal, ihr jungen Damen?“
Sie fuhren herum. Katrin hätte beinahe das Gleichgewicht verloren. Ein junger Mann stand hinter ihnen. Er trug eine lederne Aktentasche. „Darf ich bitte den Fahrplan sehen?“ fragte er höflich.
„Oh..oh...jjja...natürlich“, stotterte Annika und wurde rot.
Der Mann schaute auf die nackten Füße der Mädchen: „Zu arm für Schuhe?“ Er lächelte, um anzuzeigen, dass die Frage nur ein Scherz gewesen war.
„Öh...nee...wir laufen nur gerne barfuss“, antwortete Annika. Sie war rot wie eine Tomate. Der Auftritt des jungen Mannes hatte sie offensichtlich aus der Fassung gebracht. Katrin unterdrückte ein Grinsen.
„Ich bin nicht nur barfuss. Ich trage sogar die Hände auf den Rücken gefesselt“, sagte sie vorlaut. Sie nickte mit dem Kopf in Richtung Annika. „Das hat die da mit mir angestellt.“
Der junge Mann lachte fröhlich. „Aber ja. Gewiss doch. Hahahaaa.“
„Wir müssen dann mal wieder“, sagte Katrin schlagfertig. „Sonst komm ich heute nicht mehr aus den Handschellen raus. Tschüs.“
„Auf Wiedersehen“, rief ihnen der junge Mann hinterher, wobei er interessiert ihre nackten Füße studierte. Dass ihm der Anblick gefiel, sah man deutlich.
Annika konnte gar nicht schnell genug aus dem Bahnhof rauskommen.
„Bist du manolly?“ fragte sie draußen. Sie war immer noch feuerrot. „Du kannst das doch nicht einfach so sagen.“ Sie zog zuerst Katrin die Kapuze über und dann ihre eigene.
„Natürlich kann ich das“, sagte Katrin schnippisch. Sie wandte sich an einige Leute, die in Richtung Bahnhof gingen.
„Meine Hände sind mit Handschellen auf den Rücken gefesselt!“ rief sie laut. „Meine Freundin hat mir Handschellen angelegt und lässt mich nicht mehr frei. Ich bin in Handschellen!“
Nun war es Annika, die gar nicht schnell genug zum Haus ihres Großvaters zurückkehren konnte.
„Du hast sie nicht mehr alle!“ wisperte sie und zog Katrin in eine Seitenstraße.
„Ich habe die Hände auf den Rücken gefesselt!“ krähte Katrin in voller Lautstärke. „Meine Freundin Annika hat mir die Hände mit Handschellen auf dem Rücken zusammen gekettet!“
„Bist du still!“ jammerte Annika. „Wenn das einer hört, der mich kennt!“
Rasch trieb Annika Katrin zum Haus ihres Großvaters.
„Hab ich dich dran gekriegt!“ dachte Katrin belustigt, als sie dort ankamen.
Annika holte die Schlüssel und befreite Katrin.
„Aaah! Endlich frei! Keine Handschellen mehr!“ jauchzte Katrin übertrieben. „Was nun?“
„Jetzt essen wir erst mal was zu Mittag“, bestimmte Annika. „Und dann sehen wir weiter.“
„Du wirst schon sehen, liebe Anni!“ dachte Katrin bei sich. „Ich habe einen richtig guten Plan für heute Nachmittag. Du wirst Augen machen! Ich werd dir zeigen, wie sich das anfühlt, wenn man völlig hilflos durch den Regen geführt wird.!“
Teil 22
Barfuss im Regen(2)
Nach dem Mittagessen war Annika an der Reihe, mit auf den Rücken geketteten Händen draußen herum zu laufen. Als Katrin ihr süffisant lächelnd die Handschellen anlegte, schluckte Annika. Ihr war mulmig. Was würde Katrin mit ihr anstellen? Wieso grinste die so? Aber Annika konnte nichts mehr tun. Sie trug die Hände auf dem Rücken und war ihrer Freundin ausgeliefert.
„Komm Anni. Gehen wir“, sagte Katrin und zog Annika aus der Scheune. Sie trugen wieder ihre Regencapes und natürlich waren sie alle beide barfuss.
„Wie schön der Regen plätschert“, säuselte Katrin, als sie das Grundstück von Annikas Großvater verließen. „Ob wir Frau Meier treffen? Erinnerst du dich noch, wie die heute Morgen geglotzt hat, weil wir mit nackten Füßen im Regen rumliefen?“ Katrin lächelte spitzbübisch: „Vielleicht fällt ihr diesmal sogar auf, dass deine Hände auf den Rücken gefesselt sind. Und ich hab nicht mal einen Schlüssel dabei. Tja...leider.“
Annika schluckte hart.
„Na wenigstens habe ich an Geld gedacht“, fuhr Katrin fort und lotste Annika in Richtung Innenstadt. „Ohne Geld läuft heutzutage gar nichts. Wir müssen uns ja unterwegs was zum Knabbern kaufen und...“ Sie ließ den Satz unbeendet.
Annika schluckte noch einmal.
„Weißt du, ich habe mir gedacht, es müsste doch ein wunderbares Gefühl sein, bei solch einem warmen Sommerregen barfuss durch den Wald zu laufen“, sprach Katrin fröhlich.
Annika atmete auf. Das war ihr nur recht.
„Das klingt gut“, sagte sie.
„Ja nicht wahr“, meinte Katrin. „Ich habe mir gedacht, wir gehen durch den Scheuerwald.“
„Der liegt aber ein Stück weit weg“, sagte Annika verdutzt. „Er liegt hinter dem Waldstück, an das unser Wohnviertel grenzt und dazwischen liegt ein Tal mit Wiesen. Hin und zurück ist das ein weiter Weg. Mindestens zehn Kilometer, wenn nicht sogar noch mehr.“
Katrin grinste: „Oh ich habe nicht vor, den Weg hin und zurück zu laufen. Das wäre ja langweilig. Wir starten in Willerskirchen. Wir fahren mit dem Zug hin und laufen von Willerskirchen aus nach Hause. Am Bahnhofskiosk kaufen wir uns was zu trinken und zu naschen für unterwegs. Du wirst sehen: Das wird eine wunderschöne Wanderung.“
Annika rutschte das Herz in die Hose: „Du willst mit dem Zug fahren? Wir sind barfuss! Und ich bin gefesselt!“
„Ist es denn verboten, barfuss zu sein, Anni?“ fragte Katrin. Sie tat, als mache ihr das nichts aus. Aber in Wirklichkeit war sie ziemlich aufgeregt. Bei dem Gedanken, mit nackten Füßen in den Zug nach Willerskirchen zu steigen, wurden ihr die Knie weich. Aber gleichzeitig gefiel ihr der Gedanke. Sollten die Leute doch schauen!“
Sie kamen zum Bahnhof. Annika blieb stehen.
„Bitte nicht, Katrin!“ flehte sie. „Das halte ich nicht aus!“
„Na jetzt aber!“ sagte Katrin und packte Annika am Oberarm. „Denk mal dran, was du heute Morgen mit mir angestellt hast.“
„Aber nicht im Zug!“ jammerte Annika. „Katrin, bitte!“
„Nichts da! Keine Fisemantenten! Vorwärts!“ Resolut schob Katrin ihre Freundin in den Bahnhof.
Annika schloss die Augen. „Bitte lieber Gott! Mach, dass niemand im Bahnhof ist, der mich kennt! Bitte, bitte!“
„Schau wo du hingehst, sonst rennst du noch gegen einen Fahrkartenautomaten!“ flüsterte Katrin neben ihr.
Annika öffnete die Augen. In der Bahnhofshalle war niemand, den sie kannte. Sie seufzte erleichtert. Nun gefiel es ihr sogar, mit nackten Füßen über den glatten kühlen Steinboden der Halle zu gehen. Sie schaute hinter sich. Ihre bloßen Füße hinterließen eine Doppelreihe nasser Abdrücke auf den Steinfliesen.
Katrin löste Fahrkarten am Automaten und kaufte eine Dose Cola am Kiosk. Sie ließ sich zwei Strohhalme geben. Dann gings zum Bahnsteig. Die Treppe zur Unterführung hinab war Annika sehr vorsichtig. Sie wollte nicht hinfallen. Schließlich konnte sie sich nicht abstützen, wenn sie nach vorne fiel, weil sie die Hände auf dem Rücken trug.
„Oh nein!“ Sie hatte gehofft, einen leeren Bahnsteig vorzufinden. Stattdessen standen drei Dutzend Menschen herum und warteten auf den Zug, denn es war ein Durchgangszug, der nach Willerskirchen noch weiter fuhr. Annika fühlte sich mit bloßen Füßen total nackt. Sie hatte das Gefühl, als ob alle Leute sie anstarrten. Sie wusste nicht, dass es Katrin ähnlich ging und dass ihre Freundin ebenfalls mächtig Herzklopfen hatte.
„Wenn nur meine Hände nicht gefesselt wären!“ dachte Annika verzweifelt. Sie war sicher, dass über kurz oder lang jemand bemerken würde, dass sie Handschellen trug. Spätestens der Zugschaffner würde es sehen. Was sollte sie dann sagen? Annika wünschte sich nichts sehnlicher, als endlich aus dieser Klemme befreit zu werden. Wenn Katrin wenigstens einen Schlüssel mitgenommen hätte! Wenigstens konnte sie keine Bekannten auf dem Bahnsteig ausmachen. Gott sei Dank!
Katrin führte sie zur Mitte des Bahnsteigs. Dort riss sie die Coladose auf, steckte sie Strohhalme hinein und die beiden Mädchen tranken.
„Hier können wir ja die Kapuzen abnehmen“, meinte sie. „Unterm Bahnsteigdach sind wir sicher vorm Regen.“ Und schon schlug sie ihre und Annikas Kapuze zurück.
Annika wurde rot. Jetzt nahm Katrin ihr auch noch den allerletzten Schutz weg. Unter der Kapuze hatte sie sich ein wenig verstecken können. Um nicht aufzufallen, sog sie an ihrem Strohhalm. Sie merkte deutlich, dass einige Menschen sie anschauten und immer wieder Blicke auf ihre nackten Füße warfen. Die Zeit verlief wie zäher Sirup. Es schien ihr wie eine Ewigkeit, bis die Stimme aus dem Lautsprecher endlich die Ankunft des Zuges ankündigte. Dankbar stieg sie ein, Katrin hinter sich. Im Zug würden sie nicht so viele Leute anschauen können.
Doch Katrin machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Sie schob Annika in eins der großen Abteile, in denen man Fahrräder und Kinderwagen mitnehmen konnte. An den Längsseiten befanden sich Klappsitze. Auf solchen Sitzen nahmen die beiden Mädchen Platz. Der Zug war vollbesetzt und ihnen gegenüber und rechts und links neben ihnen saßen Dutzende von Passagieren. Etliche warfen neugierige Blicke auf die nackten Füße der Mädchen.
Annika versuchte, so still wie möglich sitzen zu bleiben, damit niemand herausfand, dass sie die Hände auf dem Rücken trug. Immer wenn sie sich ein wenig bewegte, klirrten sie stählernen Handschellen leise. Annika kam das Geräusch so laut wie Glockengeläut vor.
„Hoffentlich sind wir bald in Willerskirchen!“ dachte sie sehnsüchtig.
Aber erst mal kam der Schaffner. Er ließ sich von allen Reisenden die Fahrkarten zeigen und knipste einen Stempel drauf. Vor Annika und Katrin blieb er stehen. Er schaute auf die bloßen Füße der Mädchen.
„Gleich bringt er irgendeinen blöden Spruch!“ dachte Annika. Vor Aufregung war sie ganz zittrig und sie war sicher, dass ihr Gesicht so rot wie eine Tomate war.
Der Schaffner ließ sich von Katrin die Fahrkarten geben und betrachtete sie sehr eingehend, als wäre er sich nicht sicher, ob die Karten nicht vielleicht gefälscht waren.
„Geh endlich weiter!“ betete Annika still in ihrem Innern.
„Ist die Bahn so teuer?“ fragte der Schaffner.
Annika war auf eine solche Frage nicht vorbereitet: „Äh...wie bitte?“
„Die Bahn!“ sprach der Schaffner. „Ich fragte, ob sie so teuer sei! Weil ihr keine Schuhe anhabt. Habt sie wohl im Pfandleihhaus versetzt, um euch Fahrkarten zu kaufen.“ Er grinste und betrachtete Annikas und Katrins nackte Füße.
Annika kam beinahe um vor Scham. Ihr fiel nicht ein, was sie sagen konnte. Sie wünschte sich nur, dass es endlich vorbei sein solle.
Der Schaffner gab Katrin ganz langsam die Fahrkarten zurück, wobei er die bloßen Füße der Mädchen ganz genau anschaute. Dann machte er einen Schritt zur Seite und kontrollierte die Fahrkarte einer Frau, die neben Katrin saß. Wieder blickte er auf die Füße der beiden Freundinnen. Annika sah es und sie wurde noch mehr rot. Sie fühlte sie, als sitze sie nackt vor allen Leuten. Im Weitergehen kontrollierte der Zugschaffner alle Fahrkarten ganz genau und warf immer wieder interessierte Blicke auf die Füße von Katrin und Annika. Annika saß wie auf glühenden Kohlen.
Endlich lief der Zug in Willerskirchen ein. Mit einem Stoßseufzer stand sie auf und ging vor Katrin her zum Ausgang. Dort wartete bereits ihr Schaffner auf dem Bahnsteig und schaute genüsslich zu, wie die beiden Mädchen ausstiegen. Er konnte seine Augen nicht von ihren nackten Füßen losreißen. Dann waren sie auf der Treppe zur Unterführung.
„Uff!“ stöhnte Annika leise. „Gott sei Dank! Hast du gesehen! Der Schaffner wollte mir beim Aussteigen helfen. Oh Manno! Ich konnte ihm ja schlecht die Hand geben.“
Sie liefen durch die Unterführung und stiegen die Treppe zur Bahnhofshalle hoch.
„Endlich geschafft!“ freute sich Annika. „Ich dachte, ich müsste sterben, Katy!“
Sie schaute Katrin verwirrt an. Katrin lächelte schon wieder so süffisant.
„Was ist?“ fragte Annika misstrauisch.
„Oooh...nichts, Annilein“, säuselte Katrin. „Mir fiel nur gerade ein, dass wir für unterwegs noch ein paar Naschereien vom Bahnhofskiosk brauchen, damit wir in Wald und Flur nicht Hungers sterben.“
Annika folgte Katrins Blick und sie erstarrte. Am Kiosk standen Frank und Sascha, zwei Jungen aus ihrer Klasse.
„Oh nein! Warte Katrin. Ich kenne die beiden! Lass uns warten, bis sie weg sind, ja?“
„Aber auf gar keinen Fall liebste Annika!“ säuselte Katrin. „Wir wollen die beiden Jungen begrüßen. Komm Anni!“
Annika rutschte das Herz in die Hose.
„Nein! Ich will nicht!“ wisperte sie erschocken und blieb stehen.
Katrin schob sie mit sanfter Gewalt weiter: „Nun komm schon! Die zwei haben uns bereits gesehen.“
Es stimmte. Frank und Sascha waren auf die Mädchen aufmerksam geworden.
„Hey wo kommt ihr zwei denn her?“ rief Frank und kam auf sie zu. Sascha folgte ihm. Er starrte erstaunt und fasziniert zugleich auf die nackten Füße Katrins und Annikas.
„Wir haben uns n bisschen rumgetrieben“, antwortete Katrin locker.
„Habt ihr kein Geld für Schuhe?“ fragte Frank und zeigte lachend auf die Füße der Mädchen.
„Hast du kein Geld für ne Regenjacke?“ konterte Katrin lässig und zupfte an dem klitschnassen T-Shirt des Jungen.“
Frank lachte pflichtschuldigst: „Okay, okay! Eins zu Null für dich, Katrin. Aber nasse Füße sind auch ungesund.“
„Nicht bei diesem Wetter“, sagte Katrin. Sie lächelte den Jungen herausfordernd an. „Wir machen eine Barfusswanderung durch den Wald zurück nach Hause.“
Annika dachte, sich habe sich verhört. Wie konnte Katrin das erzählen? Was war, wenn die Jungs auf die Schnapsidee kamen, sie zu begleiten?
„Klingt cool“, meinte Frank. Er machte ein bedauerndes Gesicht. „Ich würde zu gerne an einer Wanderung mit solch bezaubernden jungen Damen teilnehmen, aber leider fahren wir morgen früh in Urlaub und das Letzte was ich will, ist ein Schnupfen. Das ist ja der Grund, warum Sascha und ich zum Bahnhof gekommen sind. Ich musste aus dem Regen raus. Tja...kann man nichts machen Mädels.“
Annika schickte ein inbrünstiges Dankgebet zum Himmel. Das hätte ihr noch gefehlt, dass die beiden Kerle sie begleiteten! Auch so wurde sie fast wahnsinnig vor Angst, jeden Moment könne jemand sehen, dass ihre Hände mit Handschellen auf den Rücken gefesselt waren.
Sascha klopfte Frank auf den Rücken: „Du Armer! Wie ich dich bedauere! Hättest du dir eine Regenjacke mitgenommen, wie ich es dir gesagt habe...ICH habe ja eine an!“ Sascha schaute hingerissen auf die Füße der Mädchen. Dass ihm der Anblick ihrer nackten Füße gefiel, war deutlich zu sehen.
„Och nee!“ maulte Frank in gespieltem Zorn. „So ist das also! Herr von und zu Sascha von Regenjackenhausen lässt mich allein im Regen stehen und steigt den Mädchen hinterher. Du Ferkel! Und das wo ich BEIDE liebe!“ Er verdrehte theatralisch die Augen. Annika und Katrin mussten laut lachen.
„Na warte!“ drohte Frank seinem Freund. „Nach den Ferien fordere ich dich zum Duell!“ Er wischte imaginäre Tränen von seinen Augen. „So muss ich denn mutterseelenallein in diesen wildfremden Bahnhof und mit fremden Menschen im Zug fahren! ICH! Wo ich doch so ängstlich und schüchtern bin! Lebt denn wohl, ihr drei. Und wenn ich niemals wiederkehre, denkt an mich jeden Sommer eures Lebens!“ Damit drehte er sich um und begab sich zu den Bahnsteigen.
„Kann ich mit euch mitkommen?“ Erst jetzt kam Sascha auf die Idee, zu fragen.
„Aber nur zu gerne“, rief Katrin aufgekratzt.
Annika schlug das Herz bis zum Hals. Ihre Wangen glühten. Sie warf Katrin einen Blick zu.
„Dafür bringe ich dich um!“ sagte dieser Blick.
Katrin lachte gutgelaunt und zog ihr die Kapuze über.
„Gehen wir“, rief sie munter. „Das wird eine schöne Wanderung im Regen.“
Teil 23
Barfuss im Regen(3)
„Das ist echt eine coole Idee, barfuss durch den Regen zu wandern“, fand Sascha.
„Und wieso trägst du dann noch Schuhe?“ fragte Katrin herausfordernd. „In den Turnschuhen sind deine Füße doch eh nass.“
„Stimmt“, gab Sascha zu.
Sie verließen das Bahnhofsgebäude. Katrin zog zuerst Annika die Kapuze an, dann sich selbst. Sascha beobachtete sie dabei, sagte aber nichts.
„Was ist jetzt?!“ sagte Katrin und zeigte auf Saschas Schuhe.
„Ehm...ja...warum eigentlich nicht“, murmelte Sascha. Er bückte sich und knotete seine Turnschuhe auf. Er ließ sich Zeit dabei. Erstens war er ein wenig nervös und traute sich nicht recht und zweitens bot sich ihm in gebückter Stellung ein atemberaubender Blick auf die bloßen Füße der beiden Mädchen. Diese „Nahaufnahme“ wollte Sascha so lange als möglich genießen.
„Schlaf nicht ein!“ stichelte Katrin freundlich.
„N alter Mann ist kein D-Zug“, gab Sascha zurück und begutachtete die feingliedrigen Zehen der Mädchen. Schließlich hatte er Schuhe und Socken ausgezogen. Er stopfte die Socken in die Turnschuhe und versenkte die Schuhe rechts und links in den Taschen seiner Regenjacke. „So. Ich bin fertig. Es kann losgehen.“
Die drei Jugendlichen machten sich auf den Weg quer durch Willerskirchen. Sascha genoss es sehr, barfuss zu sein. Er träumte heimlich davon, dies öfter zu tun, hatte sich bisher aber nur sehr selten getraut, es auch zu tun und wenn, dann nur weit weg von zuhause im Wald, wo ihn niemand sehen konnte. Mit Annika und Katrin zusammen barfuss mitten durch eine Ortschaft zu laufen, fand er ungemein aufregend. Dass die zwei gutaussehenden Mädchen ohne Schuhe durch den strömenden Regen liefen, erregte ihn. Immer wieder warf er Blicke auf die nackten Füße der beiden Freundinnen. In Gedanken beglückwünschte er sich, die Mädchen am Bahnhof getroffen zu haben.
Katrin riss eine kleine Packung Pralinen auf: „Wer möchte ein Mon Cherie?“
Sie wickelte die Pralinen aus und fütterte Annika. Sascha öffnete den Mund und ließ sich ebenfalls füttern. Katrin lachte fröhlich.
Sascha wunderte sich, wieso Annika so still war. Sie schien sich zu genieren. So schüchtern kannte er seine Klassenkameradin überhaupt nicht. Schämte sie sich, weil sie barfuss ging? Aber sie tat es doch freiwillig! Es dauerte ein Weilchen, bis Sascha dahinter kam.
Katrin fütterte Annika weiter mit Pralinen und als Annika eine Haarsträhne in die Stirn rutschte, wischte Katrin sie sanft weg.
Sascha ließ sich etwas zurück fallen. Er betrachtete voller Genuss die nackten Füße der vor ihm gehenden Mädchen. Nebenbei schaute er Annika sehr genau an. Er wollte es nicht recht glauben, aber es schien fast, als trüge das Mädchen die Arme hinterm Rücken.
„Hält sie die Arme die ganze Zeit nach hinten?“ überlegte Sascha blitzschnell. „Nein! Das wäre viel zu unbequem. Es gibt nur eine Möglichkeit! Sie ist gefesselt!“
Bei dem Gedanken machte sein Herz einen wilden Hopser. Konnte es wahr sein?
„Das wäre ja irre!“
Sascha träumte von Fesseln und gefesselt werden, seit er denken konnte. Sollte es tatsächlich stimmen? Waren Annikas Hände hinterm Rücken gefesselt? Es klang einfach zu unwahrscheinlich.
Sascha beschloss, es heraus zu finden.
Die drei Jugendlichen erreichten den Ortsrand von Willerskirchen. Ein breiter sandiger Weg führte in den Scheuerwald. Nach den rauen Oberflächen aus Asphalt und Steinen im Ort, fühlte sich der Waldboden himmlisch unter den nackten Füßen an.
Noch immer regnete es in Strömen. Eintönig pladderten dicke Tropfen auf die drei Wanderer herunter. Das Laub der Bäume verstärkte das Rauschen des Regens noch.
Annika konnte sich kaum an der Schönheit der Natur und dem herrlichen Barfusserlebnis erfreuen. Sie kam um vor Angst. Sie war sich ziemlich sicher, dass Sascha herausgefunden hatte, dass sie gefesselt war. Er schaute sie so komisch von der Seite an. Dauernd lief er neben ihr her.
Als ihr eine widerspenstige Haarsträhne in die Stirn rutschte griff er danach und schob sie sanft unter die Kapuze zurück. Annika versuchte zu lächeln. Sie schaffte es kaum.
Katrin redete fröhlich mit Sascha. Die beiden machten ununterbrochen ihre Witzchen.
„Wenn ich nur nicht gefesselt wäre!“ dachte Annika verzweifelt. Ganz tief in ihrem Inneren jedoch genoss sie ihre Hilflosigkeit. Sie stellte sich vor, dass Sascha Bescheid wusste und es vollkommen normal fand, dass Annika gefesselt war. Annika atmete tief durch. Egal wie...sie musste da durch.
„Was solls!“ dachte sie fatalistisch. „Wenn er es bemerkt hat, dann weiß er es eben. Ich kann nichts dagegen tun. Gar nichts!“ Sie seufzte leise. Gott, fühlte sie sich hilflos!
Sascha hielt es nicht länger aus. Mit den beiden Mädchen barfuss durch den Wald zu marschieren und die wundervollen nackten Füße aus nächster Nähe betrachten zu können, war schon ein Hammer. Aber er musste jetzt wissen, ob Annika tatsächlich gefesselt war!
Er ging an Annikas Seite und streckte vorsichtig die rechte Hand aus. Als sie an einer engen Wegstrecke entlang kamen und sich bücken mussten, weil niedrige Äste ihnen im Weg waren, fasste der Junge schnell von hinten unter Annikas Regencape.
Er ertastete Annikas kleine, schmale Hände und dann berührte er kaltes Metall. Sein Herz begann schneller zu schlagen. Es war tatsächlich wahr! Das Mädchen trug Handschellen!
„Whow!“ dachte er. „Ich glaubs nicht!“
Er fühlte, wie Annika sich versteifte, aber er konnte noch locker lassen. Sanft betastete er die Handgelenke des Mädchens. Ja, es stand einwandfrei fest: sie trug Handschellen.
Annika brach beinahe zusammen vor Scham. Sascha hatte es heraus gefunden! Was sollte sie sagen? Ihr fiel nichts ein. Sie war den Tränen nahe, so sehr schämte sie sich. Ihre Wangen brannten. Wie durch einen Schleier sah sie Katrin auf dem schmal gewordenen Waldweg vor sich her gehen, sah wie ihre Freundin die kleinen Füße vorsichtig aufsetzte.
Plötzlich fühlte sie starke Arme, die sich umfingen. Sascha presste sie an sich. Mit zitternden Händen strich er unter der Kapuze schnell durch ihr Haar. Schließlich drückte er ihr hastig aber voller Zärtlichkeit einen Kuss auf den Mund.
„Annika, du bist so was von süß!“ flüsterte er und küsste sie wieder. „So süß!“
Dann ließ er sie los und lief wortlos neben ihr her.
Der Weg verbreiterte sich und führte aus dem Scheuerwald hinaus. Er schlängelte sich durch Wiesen und Felder. Noch immer plätscherte der stete Landregen auf sie herab. Es war warm und der sandige Weg fühlte sich wundervoll unter den nackten Sohlen an.
Annikas Herz schlug in wildem Takt. Sie war verwirrt. Es war schön gewesen, als Sascha sie so unvermittelt mit schüchternen Zärtlichkeiten überschüttet hatte. Wie es aussah, GEFIEL es ihm, dass sie gefesselt war. Annika war sehr durcheinander.
Sascha ebenfalls. Nicht nur, dass er eine riesige Erektion in der Hose hatte. Nein, er fühlte gegenüber Annika eine riesige Zärtlichkeit. Am liebsten hätte er sie umarmt und nie wieder losgelassen. Sie wirkte so süß und niedlich mit ihren nackten Füßen und den gefesselten Händen. Es sah hinreißend aus, wie sie mit hochroten Wangen durch den Regen lief.
„Schade, dass ich meinen Fotoapparat nicht dabei habe!“ dachte der Junge voller Bedauern. Es wäre ein Fest gewesen, Annika barfuss zu knipsen, noch dazu mit auf den Rücken gefesselten Händen!
Der Feldweg ging in eine asphaltierte Straße über. Sie waren zuhause. An einer Wegekreuzung verabschiedeten sich die Mädchen von Sascha.
„War nett mit dir“, meinte Katrin gut gelaunt. „Vielleicht kommst du ja bei Gelegenheit wieder mit?“
„Gerne“, antwortete Sascha. Und OB er mitkommen wollte, wenn die beiden Freundinnen wieder barfuss liefen!
Er streichelte flüchtig Annikas Wange: „Tschüss, Anni.“
„Tschüs, Sascha“, hauchte Annika mit feuerroten Wangen. „E...es w...war schön, dass du d...dabei warst.“
Sascha bog in eine Seitenstraße ab und Annika und Katrin liefen zum Haus von Annikas Großvater.
„Hast du gesehen, wie Sascha auf unsere bloßen Füße schaute?“ fragte Katrin. „Ich sag dir: der steht auf nackte Füße!“
„Na und? Warum denn nicht?“ entgegnete Annika. Sie überlegte, ob sie Katrin erzählen sollte, dass Sascha ihr kleines Geheimnis heraus gefunden hatte, entschied sich jedoch dagegen. Sie wollte jetzt nur noch die Handschellen loswerden. Die drückten sie allmählich ziemlich schlimm.
Als Katrin sie ihr in der Scheune abnahm, atmete Annika auf. Endlich frei!
Aber in Gedanken musste sie pausenlos an Saschas zärtlich tastende Finger an ihren Händen und den zusammengeketteten Handgelenken denken und wie er sie umarmt und geküsst hatte. Sie hatte deutlich seine Erregung gespürt und das hatte auch sie erregt. Wie es wohl wäre, wenn Sascha sie fesselte? Wie würde es sich anfühlen, von einem starken Jungen angebunden zu werden?
Annika konnte den Rest des Tages an nichts anderes mehr denken.
Teil 24
Katrin am Pfahl in der Scheune
„Das mit Sascha war cool“, sagte Katrin, als sie in die Scheune von Annikas Opa zurück kehrten. Sie lächelte Annika an: „Du hattest einen Kopf wie eine Tomate. Hast wohl Angst gehabt, dass er merkt, dass du gefesselt warst?“
„Er hat es gemerkt“, sagte Annika und lächelte ebenfalls.
Katrin riss die Augen auf: „Ist nicht dein Ernst?!“
„Doch!“ bestätigte Annika und sie erzählte, was sich zugetragen hatte. Die Umarmung und den Kuss verschwieg sie allerdings.
„Das heißt, Sascha fand es toll, dass du Handschellen anhattest.“ Katrin konnte es kaum glauben.
„Es hat ihm ja auch gefallen, dass wir barfuss waren“, meinte Annika. „Du hast doch mitgekriegt, wie er auf unsere nackten Füße schielte. Dem sind beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen.“ Sie ließ ihre Augen umherwandern: „Ich hab da letztens was gesehen...ah...da ist es!“ Aus einem der Stützpfeiler der Scheune ragte ein rundes Querholz heraus, vielleicht vier Zentimeter dick. Ein zusammengerollter Strick war darauf gehängt. Annika nahm die Seilrolle weg. Der runde Holzstab befand sich in etwa ein Meter dreißig Höhe und er ragte im rechten Winkel aus dem Stützpfeiler.
Katrin kam hinzu: „Was hast du vor? Du hast doch eine Idee! Das sehe ich dir an.“
Annika holte eine leere Kiste und stellte sie umgedreht unter dem Querholz auf den Boden. Probeweise stieg sie darauf. Sie schaffte es mühelos, sich rittlings auf das Querholz zu setzen.
„Wenn man die Kiste wegnimmt, erreichen die Füße den Boden nicht mehr“, sagte Annika und stieg wieder herunter.
„Cool!“ fand Katrin. Ihre Augen begannen zu glänzen. „Was du immer für Ideen hast, Anni!“
„Na dann: Runter mit den Plünnen!“ befahl Annika. „Es ist warm und trocken hier in der Scheune. Du brauchst keine Regencape mehr.“ Sie holte einen dicken Zimmermannsnagel und schlug ihn weiter oben in den Stützpfeiler. Dann musste Katrin nackt auf die umgedrehte Kiste steigen und sich rittlings auf das aus dem Pfahl herausragende Querholz setzen.
„Den Bauch schön feste gegen den aufrechten Pfahl!“ kommandierte Annika genüsslich. „Jetzt kommt die Rache für die Handschellennummer im Zug!“ Sie legte einen Ledergürtel um Katrins Hüfte und den Pfahl und zog stramm, bis das Mädchen mit dem Bauch gegen das Holz gepresst war. Dann holte sie eine kleine Klappleiter, stieg hinauf und band Katrins Handgelenke über ihrem Kopf zusammen und befestigte die Handfesseln an dem herausstehenden Nagel.
„Ich ziehe nicht zu stramm an. Du sollst ja nicht an den Händen aufgehängt werden, sondern mit deinem ganzen Gewicht auf dem Querholz sitzen“, verkündete Annika. Sie stieg von der Leiter und band Katrins Fußgelenke mit einem Strick zusammen. Dann zog sie die Kiste unter Katrins Füßen weg, so dass Katrin ohne feste Stütze war. Mit einem weiteren Strick befestigte Annika Katrins Fußgelenke am Pfahl. „So. Fertig! Jetzt kannst du mal eine Weile hängen bleiben.“
Sie stellte sich seitlich neben Katrin: „Wie fühlt es sich an?“
„Cool“, antwortete Katrin. „Aber es drückt ziemlich an der Muschi. Allzu lange halt ich das nicht aus. Ist aber eine tolle Idee. Darauf wäre ich nie gekommen.“
Annika grinste.
„Bin gleich wieder da“, sagte sie und verschwand aus der Scheune. Als sie wiederkam, hatte sie einen Grashalm dabei.
„Was hast du vor?“ fragte Katrin misstrauisch.
„Oooch...nichts...“, entgegnete Annika. Sie ließ die Spitze des Halm von Katrins Genick aus über der Wirbelsäule nach unten gleiten.
„Huuh!“ machte Katrin und sie streckte sich.
Annika ließ den Grashalm sachte über Katrins nackte Pobacken streichen. Das gefesselte Mädchen bekam sofort eine Gänsehaut. Sie schnitt Grimassen und gab seltsame Geräusche von sich: „Hiih! Huuh! Haahiiih!“
Annika warf einen Blick auf Katrins gefesselte Füße. Die nackten Sohlen sahen einfach verführerisch aus. Aber würde der Grashalm genug kitzeln? Annika schüttelte leicht den Kopf. Nein! Da musste was Besseres her! Und sie wusste auch, was! Neben der Werkbank ihres Großvaters stand ein kleiner Druckluftkompressor mit einer Druckpistole an einem langen Schlauch. Ihr Opa benützte die Druckluft, um Sachen, an denen er werkelte zu entstauben oder um den Dreck in der Scheune auf einem Haufen zusammen zu blasen. Annika grinste. Das war es! Katrin würde Augen machen.
Annika steckte den Stecker des Kompressors in die Steckdose. Leise wummernd sprang die Pumpe an und füllten den Drucktank.
„Was stellst du da an?“ fragte Katrin neugierig. Sie hing mit dem Bauch am Pfahl und konnte den Kopf nicht weit genug drehen, um zu sehen, was Annika tat.
Annika wühlte in den Schubladen. Da war doch mal dieser kleine weiche Gummiball gewesen.
„Da ist er ja!“ Mit dem Ball und einem gefalteten Tuch kehrte sie zur hilflos gefesselten Katrin zurück. Sie stellte die Klappleiter auf, stieg hinauf und befahl Katrin, den Mund zu öffnen. Dann stopfte Annika ihrer verdutzt dreinblickenden Freundin den roten Gummiball in den Mund und fixierte das Ganze flugs mit dem gefalteten Tuch.
„Emmmmpf!“ sagte Katrin und schaute Annika aus großen Augen an.
„Ich will nur verhindern, dass du das ganze Viertel zusammen schreist, Liebes“, sprach Annika leise und stieg von der Leiter. Der Kompressor hatte inzwischen den Druckluftbehälter gefüllt. Annika griff die Druckluftpistole und näherte sich ihrer gefesselten Freundin. Sie erinnerte sich noch ganz genau wie sie als Kind mal mit der Druckluftpistole gespielt hatte. Sie hatte Staub umhergeblasen, dann hatte sie den Druckluftstrahl auf ihren Körper gelenkt und ihr T-Shirt flattern lassen. Als sie zufällig mit dem Luftstrahl ihre Fußsohlen traf, hatte sie beinahe einen Herzinfarkt bekommen, so schrecklich hatte die Luft gekitzelt. Jetzt würde Katrin was erleben!
Katrin wand sich in ihren Fesseln und versuchte, über die Schulter nach hinten zu blicken. Sie wollte wissen, was Annika machte.
Einen Moment spielte Annika mit dem Gedanken, die Druckluftpistole an Katrins Hinterbacken auszuprobieren. Aber sie erinnerte sich an Großvaters Warnung: „Niemals mit Druckluft einer Körperöffnung zu nahe kommen, Anni! Das ist unglaublich gefährlich. Wenn du dir zum Beispiel Luft in den Po bläst, kann dein Gedärm platzen und im Mund kann auch Schlimmes passieren. Nie die Luft in Körperöffnungen blasen!“
„Schade!“ dachte Annika und sie kniete sich nieder. Katrins zusammengebundene Füße hingen mit dem Rist gegen den Pfahl. Sie testete die Fesselung. Sie war stramm genug. Katrin würde ihre Füße nicht befreien können, egal wie wild sie zappelte.
„Entspann dich, Katy“, sagte sie. „Jetzt wird’s so richtig fein!“ Sie zog den Hebel der Druckluftpistole. Zischend schoss ein fester Luftstrahl genau auf Katrins linke Fußsohle.
Katrin ging hoch wie eine Rakete. Sie schrie lauthals in ihren Knebel und versuchte, am Pfahl in die Höhe zu kriechen. Das ging natürlich nicht wegen der Fesseln. Katrin konnte nicht mal mit den Füßen zucken, so fest saßen die Fesseln. Sie konnte nur stöhnen und wimmern und die Zehen abwechselnd verkrallen und ausstrecken.
„Mmmimmmm! Mhmmmhmmm!“ machte sie verzweifelt.
Annika bearbeitete ihre bloßen Fußsohlen genüsslich mit Druckluft. Als sie es damals bei sich selber gemacht hatte, waren ihre Füße immer zur Seite gezuckt. Sie hatte es nicht mal eine Sekunde lang geschafft, sie ruhig zu halten, so schlimm war das Kitzelgefühl. Und jetzt musste Katrin das alles ertragen, ohne sich einen Zentimeter regen zu können. Mehrere Minuten lang quälte Annika ihre gefesselte Freundin, so sehr, dass Katrin dunkelrot anlief und sie fast keine Luft mehr bekam.
Annika machte eine Pause. Der Kompressor sprang an und pumpte neue Luft in den Druckbehälter.
Katrin sank in ihren Fesseln zusammen. Sie stöhnte erleichtert.
„War ganz schön hart, was?“ fragte Annika lächelnd. Sie war aufgestanden und stand neben der am Pfahl hängenden Katrin.
Katrin nickte. Sie kam allmählich wieder zu Atem.
„Das Schlimmste ist, dass man mit aller Gewalt die Füße wegziehen will, es aber nicht geht, weil man zu fest angebunden ist, stimmts?“
Katrin nickte erneut. Sie blickte Annika bittend an: „Mmmh!“
Annika spielte die Erstaunte: „Wie? Du willst noch mehr? Kaum zu glauben! Na wenn du ja so gerne möchtest!“
„Mmmhmm! Mmmm!“ brüllte Katrin in den Knebel. „Mm! Mmm! Mm!“
„Ja, ja, ist recht“, sprach Annika gelassen. „Du kriegst, was du willst. Du bist wirklich gierig, weißt du das?“
„Mm! Mm! Mmmhm! Mmmmm!“ schrie Katrin verzweifelt. Sie wollte alles, nur nicht das!!!
Annika kniete wieder auf dem Boden. Sie hob die Druckluftpistole: „Auf ein Neues, Katrinchen! Mach dich bereit.“ Sie zog den Trigger und ließ die Luftpistole zischen.
Katrin schrie. Sie wand sich wie ein Aal in ihren Fesseln. Ihr gesamter Körper zuckte unkontrolliert. Es war schrecklich. Es war unerträglich. Noch nie hatte sie so etwas erlebt. Der feste Luftstrahl folterte ihre empfindsamen Fußsohlen aufs Äußerste. Sie war schon öfter gekitzelt worden aber das hier war das Unerträglichste, das sie je erlitten hatte. Katrin schrie in ihren Knebel. Der vertrackte Gummiball füllte ihren Mund aus und nur ein ersticktes Wimmern und Quieken kam heraus, obwohl das Mädchen aus Leibeskräften brüllte.
„Mmmh! Mm! Mmmmmm!“
Katrin riss an ihren Fesseln. Mit aller Kraft versuchte sie ihre Füße aus den Fesseln zu winden. Doch sie schaffte es nicht, war dem unbarmherzigen Strahl aus der Druckluftpistole gnadenlos ausgeliefert.
„Aufhören! Aufhören! Bitte, bitte aufhören!“ wollte sie schreien, aber nur das leise verzweifelte Mmmh! kam heraus.
Annika dachte nicht dran, aufzuhören. Es sah lustig aus, wie der feste Luftstrahl kleine Dellen in die milchweiße Haut von Katrins nackten Sohlen drückte und wie ihre Zehen zuckten und sich verkrallten und streckten. Mehr konnte Katrin nicht tun. Hei, das machte Spass!
„Du zwingst mich nicht noch mal, gefesselt Zug zu fahren!“ dachte Annika und grinste. Weiter und weiter ließ sie den Druckluftstrahl über Katrins hilflos ausgelieferte Sohlen fauchen. Als der Druck im Druckbehälter fiel, sprang der Kompressor an und lud brummend neue Pressluft nach. Mochte Katrin schreien wie sie wollte. Annika hatte Zeit...
Sie blickte auf die Uhr, die über Großvaters Werkbank hing. Fünf Minuten waren vergangen.
Annika stoppte die Druckluft.
„Na weitere fünf Minuten wirst du dich wohl noch winden können“, sprach sie laut.
„Mm! Mm!“ schrie Katrin. Sie spannte sich wie eine Feder.
„Doch, doch meine Liebe“, befand Annika und zog am Trigger. Sie folterte ihre Freundin weitere fünf Minuten und für Katrin wurden die Minuten zu Stunden. Sie wünschte sich nur noch, dass es aufhören sollte. Sie konnte nicht anders, als sich pausenlos in ihren Fesseln zu winden und zu zucken. Das Querholz auf dem sie rittlings saß, schnitt ihr in die Muschi. Sie wollte ihr Gewicht auf die gefesselten Hände verlagern, aber der Gürtel um ihre Mitte hielt sie zu fest und außerdem verfiel ihr Körper ständig in vollkommen unkontrollierbare Zuckungen.
Dann hörte es endlich auf.
Katrin sank wimmernd in ihren Fesseln zusammen.
Annika stieg auf die Leiter und nahm ihrer Freundin den Ballknebel ab.
„Das hat ganz schön gewaltig gefunzt, was?“ sprach sie grinsend. „Du hast gezappelt wie ein Fisch auf dem Trockenen. Hast dich gewunden wie ein Aal.“ Sie lachte: „Wie ein Aal am Pfahl, ein Pfahlaal.“
„Nicht mehr, Anni!“ flüsterte Katrin. „Bitte nicht mehr!“
„Okay“, meinte Annika versöhnlich. „Aber fünf Minuten bleibst du noch auf dem Querholz sitzen, damit sich dir dein schönes Erlebnis so richtig einprägt.“ Von unten betrachtete sie das Rundholz auf dem Katrin rittlings saß. Es war klitschnass. Annika musste noch mehr grinsen.
„Die hat geölt wie eine Sardine“, dachte sie belustigt.
Katrin hing still am Pfahl. Von Zeit zu Zeit seufzte sie leise. Annika lief zum Fenster. Draußen regnete es immer noch. Die Tropfen prasselten wie eine Wand herunter.
„Vielleicht können wir uns später draußen im Regen fesseln“, überlegte sie. Es würde ein phantastisches Gefühl sein, hilflos im Regen zu stehen und dazu noch Angst zu haben, von neugierigen Nachbarn gesehen zu werden. Nicht dass wirklich jemand hereinschauen konnte. Dazu war die Hecke um Großvaters Grundstück viel zu dicht. Aber die Vorstellung...uuuh!
Doch zuvor wollte Annika ebenfalls an den Pfahl. Ihr war schon eine neue Idee gekommen. Sie schnappte sich eine stabile Holzlatte, Hammer und Nägel. Katrin blieb an ihren Pfahl hängen. Am Pfahl daneben nagelte Annika die Latte quer ans Holz, ungefähr in gleicher Höhe wie das Rundholz, auf dem Katrin recht unbequem saß. Weiter oben schlug sie einen dicken Zimmermannsnagel ein. Dann knotete Annika auf jeder Seite der Querlatte drei Seile fest. Eins direkt beim Pfahl, eins ganz außen und eins in der Mitte. Katrin wandte ihr den Kopf zu und sie schaute neugierig: „Was wird das schon wieder?“
„Das wirst du gleich sehen“, antwortete Annika. „Das ist für mich bestimmt. Die Idee ist mir gerade erst gekommen.“
Sie ging zu ihrer Freundin und befreite sie von ihren Fesseln. Langsam stieg Katrin über die umgedrehte Kiste herunter. Sie fasste sich stöhnend zwischen die Beine: „Das wurde zum Schluss ganz schön unbequem. Autsch!“
„Meine neue Erfindung ist sicher bequemer“, meinte Annika und sie erklärte Katrin, wie sie sich die neue Fesselung vorstellte.
Teil 25
Annika wird ausgespreizt
Nun würde Annika gefesselt werden. Katrin fand die Idee ihrer Freundin genial: „Meinst du, dass du die Beine so weit spreizen kannst?“
„Klar doch. Ich geh doch schon ewig ins Majorettetraining“, antwortete Annika. „Ich bin gelenkig genug. „Du etwa nicht?“
„Doch“, meinte Katrin. „Ich frag ja bloß. Na los! Raus aus deinen Klamotten!“
Nackt standen die beiden Mädchen voreinander. Plötzlich mussten sie kichern.
„Wenn der gute Sascha wüsste, was wir hier veranstalten!“ sagte Annika lachend.
„Ja DER würde Augen machen!“ pflichtete Katrin ihr bei.
Annika stellte die umgedrehte Kiste vor den Pfahl, den sie mit der Querlatte vorbereitet hatte. Sie stieg hinauf, lehnte sich mit dem Rücken gegen das Holz und streckte die Arme über den Kopf: „So!“
„Ich weiß schon“, meinte Katrin. Sie stieg auf die Klappleiter und fesselte Annikas Handgelenke zusammen. Gleichzeitig fixierte sie die Fesselung an dem vorstehenden dicken Nagel.
„Der Nagel trägt dein Gewicht auch alleine, Anni“, meinte sie.
„Klar doch, aber ich will es so haben, wie ich es dir beschrieb“, beharrte Annika.
„Wie du willst.“ Katrin stieg von der Leiter. Annika stand mit über den Kopf gebundenen Händen hochaufgerichtet vor ihr. Katrin nahm den Ledergürtel, legte ihn hinten um den Stützpfeiler und vorne um Annikas Bauch und zog ihn fest, so dass das Mädchen gegen den Pfahl gedrückt wurde.
„Und jetzt deine Beine, Anni.“ Katrin packte Annikas rechtes Fußgelenk und sie zog Annikas rechtes Bein in die Höhe, bis es genau vor der rechtwinklig abstehenden Querlatte lag. Annis Fußgelenk passte genau zu dem äußeren Strick, der dort bereit hing. Katrin legte das Fußgelenk ihrer Freundin an die Latte und band es fest, indem sie immer wieder den Strick ums Gelenk legte und um die Latte. Von der Seite betrachtete sah das Seil wie eine Acht aus. Nachdem sie Annikas Fuß angebunden hatte. Fixierte sie mit dem zweiten Strick Annikas Bein direkt überm Knie an der Querlatte und zum Schluss Annikas Oberschenkel nahe beim aufrechten Pfeiler. Nun stand Annikas Bein rechtwinklig ab und war bombenfest angebunden.
„Und jetzt die andere Seite!“
Katrin verfuhr mit Annikas linkem Bein genauso wie mit dem rechten und nach einigen Minuten hing Annika mit über dem Kopf an den Pfahl gebundenen Händen am Holz, während ihre Beine waagrecht abgespreizt waren.
„Geht’s so?“ wollte Katrin wissen.
„Ja, ist gut auszuhalten“, erwiderte Annika.
Katrin lächelte leicht: „Wenn der gute Sascha dich so sehen würde...ich wette, der würde sofort über dich herfallen. Du hängst dermaßen verführerisch am Balken, so weit geöffnet...“ Sie ließ die Zungenspitze über ihre Lippen gleiten. „Ich lass dich erst mal ein bisschen angebunden, ja?“
„Ist okay“, sagte Annika.
„Ich geh mal ins Haus und schau, ob ich was zum Knabbern finde und bringe auch gleich Limo aus dem Kühlschrank mit. Bis gleich.“ Katrin wollte die Scheune verlassen. An der Tür zögerte sie.
„Was ist?“ rief Annika frech von ihrem Balken. „Traust du dich nicht, Schisshase?!“
„Ich glaub, ich zieh lieber was über“, meinte Katrin und wollte nach ihren Sachen greifen.
„Schisshase! Schisshase!“ jodelte Annika.
„Sei still. DU musst ja nicht völlig nackt raus in den Garten,“ schimpfte Katrin.
„Ach nee! Was sind wir heute für ein empfindliches Mimöschen!“ stichelte Annika. „Im Wald bist du ja auch ohne Klamotten rumgehopst.“
„Da standen ja auch keine Häuser rundherum!“
„Du traust dich nicht! Du traust dich nicht!“
„Tu ich doch! Ich will bloß nicht. Ich könnte mich erkälten.“
Annika musste laut lachen. „Erkälten?“ rief sie. „Es ist Sommer! Draußen ist es warm. Der Regen ist lauwarm, ein richtiger Sommerregen eben. Du hast Schiss! Das ist alles!“
„Hab ich nicht!“ maulte Katrin.
„Angsthase, Pfeffernase, morgen kommt der Osterhase!“
Katrin konnte es nicht mehr hören. Was war schon dabei? Das Grundstück war von einer dichten Hecke umgeben. Es bestand wirklich keine Gefahr, dass jemand sie sehen würde. Sie fasste sich ein Herz und öffnete die Scheunentür. Rasch machte sie drei schnelle Schritte hinaus ins Freie, bevor die Angst sie zurück schrecken ließ. Einmal draußen, lief sie mit festen Schritten weiter aufs Haus zu. Der warme Landregen fühlte sich angenehm auf der Haut an.
„Man müsste hier draußen im Regen nackt angebunden sein“, überlegte Katrin. „Erstens ist der Regen super und zweitens käme noch die Angst vor Entdeckung dazu.“ Sie kam an einem weißgestrichenen Rohr vorbei, das mit einem Betonsockel im Rasen eingelassen war. Oben kurz vor der Spitze gab es eine Flügelschraube zum Festdrehen. Es war ein Ständer für eine Wäschespinne oder einen Sonnenschirm. Katrin fiel ein, dass sie in der Scheune von Annikas Opa ein altes Fahrrad gesehen hatte.
„Das wäre DIE Idee!“ murmelte sie. „Das probier ich später aus!“
Endlich war sie am Haus angekommen und betrat es durch die Hintertür auf der Terasse. Im Kühlschrank fand sie Limonade und im Schränkchen daneben Erdnussflips. Katrin wollte in die Scheune zurück kehren, als ihr einfiel, dass sie Annika noch ein bisschen schmoren lassen konnte.
„Bleib du nur mal ein Weilchen an deinem Pfahl hängen mit weit gespreizten Beinen!“ dachte sie. „Nachher habe ich noch was mit dir vor. Aber erst lass ich dich hängen.“ Katrin kicherte. „Im wahrsten Sinne des Wortes!“
Sie beschloss sich ein wenig umzusehen. Ein Gedanke kam ihr. Annikas Opa hatte zwar eine Zentralheizung im Haus, aber er besaß noch immer einen Kohleofen, den er im Winter gerne anfeuerte. Es musste also einen Kohlenkeller geben. Katrin öffnete die Tür zum Keller. Eine steile steinerne Treppe führte in die Tiefe hinunter. Die Stufen waren glatt und kühl. Der Keller hatte einen welligen Naturboden, der sich kalt unter Katrins nackten Sohlen anfühlte. Da war der Kohlenkeller. Wie erwartet lag ein Berg Kohle darin.
Katrin grinste. Genüsslich stieg sie in den Kohlen herum. Es kratzte und knackte unter ihren nackten Füßen. Die kleinen Kohlestückchen kitzelten. Fast fünf Minuten krabbelte Katrin auf der Kohle herum. Sie musste balancieren, damit sie nicht umfiel. Draußen im Kellergang untersuchte sie ihre Füße. Die Sohlen waren rabenschwarz geworden! Der Anblick gefiel ihr ungemein.
„Wir müssten mal draußen rumlaufen, bis wir ganz schwarze Füße kriegen“, dachte sie. „Nicht wenn’s regnet und die Straßen sauber gewaschen sind. An einem heißen Sommertag kreuz und quer durch die Innenstadt von Saarbrücken. DAS würde schwarze Füße geben!“
Sie beschloss, mal mit Annika darüber zu reden. Fürs erste reichte es ihr. Sie verließ den Keller, nahm Limo und Erdnussflips mit und lief zur Scheune zurück, nicht ohne dem Schirmständer einen langen Blick zuzuwerfen.
„Du warst aber lange weg“, wurde sie von Annika begrüßt.
„Hältst du es nicht mehr aus?“ fragte Katrin.
„Doch, doch. Ich war nur ein wenig in Sorge. Ich dachte: wenn sie nun gestürzt ist und sich was gebrochen hat? Was dann? Ein ziemlich unangenehmer Gedanke, wenn man hilflos gefesselt ist.“
Katrin war verdutzt. An so etwas hatte sie noch nie gedacht. Aber der Gedanke war irgendwie interessant. Na, erst mal hatte sie was mit Annika zu schaffen. Sie stellte sich neben ihre gefesselte Freundin und streichelte ihr langsam über die Innenseite der Schenkel.
„Oooh!“ machte Annika. Sie seufzte laut.
„Gefällt dir das?“ wollte Katrin wissen.
„Jaaa!“ flüsterte Annika. Sie stöhnte.
Katrins wissende Finger streichelten weiter, mal rechts mal links. Jedes mal kamen ihre sanft streichelnden Fingerkuppen der Stelle näher, an der Annikas Beine zusammen gewachsen waren. Annikas Atem beschleunigte sich. Sie versuchte, sich irgendwie nach hinten zurück zu lehnen.
Plötzlich spürte sie Katrins Finger an ihrer empfindlichsten Stelle. Annika stöhnte laut auf. Sie konnte die wonnigen Seufzer nicht zurück halten, während Katrins Finger sanft kraulten und streichelten. Ein Teil von ihr wollte sich Katrins Hand entgegenrecken, der andere wollte die Beine schließen, was nicht ging. Annika war so gefesselt, dass sie ihre Muschi völlig frei darbot. Seufzend wand sie sich in ihren Fesseln.
„Oh Katy! Oooh!“
Unvermittelt hörte Katrin auf: „So, das ist genug, Anni. Das war nur die Vorbereitung auf was Besseres. Ich dachte mir, warum soll die liebe Annika nicht auch die tolle Druckluftpistole zu fühlen kriegen.“
Annika versteifte sich erschrocken. Sie schluckte. Nur das nicht. Rasch suchte sie nach einer Ausrede, um dem drohenden Unheil zu entgegen.
„Nicht in Körperöffnungen!“ rief sie hastig. „Ich hab dir doch erzählt, was mein Opa sagte.“
„Keine Angst“, erwiderte Katrin lächelnd und stupfte mit ausgestrecktem Zeigefinger sanft auf Annikas Muschi. „Dort wirst du von Luft verschont. Ich möchte, dass du dasselbe wie ich erlebst.“
„Oh nein!“ quiekte Annika. „Nicht an den Füßen, Katrin!“
Katrin stellte sich auf die umgedrehte Kiste und präsentierte den Gummiball: „Ich hab ihn im Waschbecken unter fließendem Wasser gewaschen. Mund auf, Anni!“
„Nein!“ beharrte Annika. Sie presste ihren Mund fest zu.
„Aber, aber...wer wird denn so störrisch sein?“ sprach Katrin milde. „Du wirst den Mund öffnen. Wetten das?“ Sie hielt Annikas Nase zu. Lange hielt Annika das nicht durch und als sie den Mund öffnete, um rasch Atem zu holen, stopfte Katrin ihr den Ball in den Mund. Hurtig schlang sie das gefaltete Tuch um Annikas Kopf und knotete es fest. Der Knebel war fixiert.
„Glmmm! Mmmg!“ machte Annika.
„Ja, ja, Schätzchen. Ich weiß, du kannst es kaum erwarten“, frotzelte Katrin. Mit aufreizender Langsamkeit stieg sie von der umgedrehten Kiste. Sie lief schön gemütlich zum Luftkompressor und holte die Pistole. Langsam entrollte sie den Luftschlauch und näherte sich der hilflosen Annika. Sie fuchtelte mit der Druckpistole vor Annikas Gesicht herum: „Na siehst du den kleinen Freudenspender? Den wirst du gleich zu spüren kriegen.“
„Mmmmpf!“ machte Annika.
„Ach ja...stimmt ja! Das hätte ich doch beinahe vergessen. Dankeschön, dass du mich erinnerst.“ Katrin legte die Pistole auf den Boden und sie lief langsam zum Kompressor zurück.
„Hätte ich doch fast den Stecker vergessen, ich Dummchen!“ Sie steckte den Stecker in die Steckdose ein. Grollend legte der Kompressor los. Der Schlauch am Boden ringelte sich leicht, als der Luftdruck stieg. Er sah aus wie eine Schlange, die sich zum Angriff bereit macht.
Gemessenen Schrittes kehrte Katrin zu ihrer Freundin zurück. Sie hob die Druckluftpistole auf und blies probeweise Luft in ihre offene Handfläche.
„Ganz schön hoher Druck“, sprach sie versonnen. „Das ist genau das Richtige für die liebe Annika!“ Grinsend schritt sie zu Annikas linkem Fuß, der sich ihr wehrlos und in bequemer Höhe anbot.
Annika versteifte sich in ihren Fesseln.
„Mmmh! Mm! Mm!“ rief sie flehend.
Sie sah, wie Katrin die Pistole in Position brachte. Dann drückte Katrin den Trigger. Fauchend entwich ein scharfer Luftstrahl und traf Annikas nackte Fußsohle.
Annika spannte sich wie ein Flitzebogen. Sie zappelte wild in ihren Fesseln. Verzweifelt versuchte sie, ihren Fuß aus dem Luftstrom zu ziehen, was wegen der Fesselung natürlich vollkommen unmöglich war. Katrin ließ die Luft genüsslich über Annikas Sohle zischen. Sie bestrich Annikas Fuß von oben nach unten, von links nach rechts.
Annika bäumte sich verzweifelt auf. Sie warf den Kopf hin und her, in dem sinnlosen Versuch, der unglaublichen Marter zu entgehen. Sie schrie wie am Spieß, aber der Ballknebel ließ nur leises Jammern zu, ihre flehenden Worte blieben unverständlich. Ihre Zehen verkrallten sich und öffneten sich. Mehr konnte sie nicht tun.
Als Katrin von ihr abließ, dachte sie, sie müsse sterben, so furchtbar war die Kitzelfolter gewesen. Doch Katrin hatte noch nicht genug. Fröhlich summend begab sie sich zum anderen Ende der Querlatte, wo Annikas rechter Fuß auf eben dieselbe Behandlung wartete.
„Nein! Nein! Bitte nicht!“ wollte Annika schreien, doch es kam nur ein gedämpftes „mmpf!“ heraus.
Katrin betätigte die Pistole und bestrich Annikas rechte Fußsohle mit fauchender Luft. Annika bog den Rücken durch, soweit das die fest sitzende Fesselung zuließ. Sie zerrte an den Stricken, die sie festhielten und warf den Kopf hin und her. Katrin sollte aufhören, AUFHÖREN!!! Aber die hörte nicht auf. Es wurde unerträglich für Annika. Sie schrie, lachte und weinte in einem. Schließlich verfiel sie am ganzen Körper in unkontrollierbare Zuckungen und sie wand sich konvulsivisch an ihrem Pfahl.
Katrin bemerkte, das Annika die Kontrolle über ihren Körper völlig verloren hatte. Sie grinste belustigt und brachte die Druckluftdüse der Pistole noch näher an Annikas nackte Fußsohle. Weitere zwei Minuten ließ sie ihre Freundin in ihren Fesseln tanzen, erfreute sich am Anblick des zuckenden, sich windenden nackten Körpers, der von einem dünnen Schweißfilm bedeckt war.
Katrin hätte gerne noch weiter gemacht, aber die Gesichtsfarbe Annikas deutete darauf hin, dass sie kaum noch Luft bekam.
„Schade!“ dachte Katrin. Sie erinnerte sich noch haargenau, wie es sich für sie angefühlt hatte. „Wir müssten einen völlig schalldichten Raum haben, in dem wir ohne Knebel arbeiten könnten. Dann könnte das gequälte Opfer nach Herzenslust schreien und die Foltermeisterin könnte sie so lange quälen, wie sie Lust hätte.“ Ein lüstiger Schauer überlief sie. Nicht nur fünf Minuten gekitzelt werden! Eine Viertelstunde! Vielleicht sogar eine halbe!!! Welch eine Vorstellung.
Doch es half nichts. Sie musste aufhören, wollte sie vermeiden, dass die arme Annika erstickte. Also stellte Katrin die Luft ab, stieg auf die umgedrehte Kiste und befreite ihre Freundin rasch von ihrem Knebel.
„Oh Gott!“ rief Annika. Sie schnaufte nach Luft. „Oh mein Gott!“
„Es ist vorbei“, sagte Katrin lächelnd.
„Ich habe beinahe einen Krampf in die Oberschenkel bekommen!“ jammerte Annika.
Katrin begann ihre Fesseln zu lösen.
„Du hast einen richtigen Tanz in deinen Fesseln veranstaltet“, sagte sie. „Das hättest du sehen müssen, Anni. Schade, dass ich wegen deiner Atemnot so früh aufhören musste. Ich hätte dich noch eine viertel Stunde länger tanzen lassen.“ Sie nahm Annika die letzten Fesseln ab. Stöhnend rieb Annika sich die Handgelenke.
„Eine Viertelstunde länger!“ sagte sie schaudernd. „Das hätte ich unmöglich ausgehalten.“
Katrin lächelte wissend: „Doch Anni. Das hättest du. Weil du gefesselt keine andere Wahl hättest. Nur der blöde Knebel war schuld, dass ich früher aufhören musste. Wenn man geknebelt ist, bekommt man nicht genug Luft durch die Nase. Was uns fehlt, ist ein Raum, der gut schallisoliert ist, so dass man draußen nichts hört. Dann könnten wir uns gegenseitig quälen und die ganze Welt zusammenschreien. Das wäre was!“ Ihre Augen glänzten.
Annika beäugte ihre Freundin misstrauisch. Es war Katrin ernst, das sah sie sofort.
„Nun, Katy, den Wunsch kann ich dir eventuell erfüllen“, dachte Annika bei sich. „Opa hat einen Kellerraum, der mit Kork und Schaumstoff schalldicht gemacht wurde. Dort hat er mit seiner Tuba rumgetrötet, ohne dass je ein Laut nach draußen drang. Aber fürs Erste verrate ich dir das nicht. Ich hab erst mal genug.“
Katrin holte das uralte schwarze Fahrrad aus der Scheunenecke.
„Was ist dir jetzt wieder einfallen?“ wollte Annika wissen.
„Der olle Ledersattel mit seiner langen Sattelstütze hat es mir angetan“, sprach Katrin. „Ich habe draußen einen Ständer für einen Sonnenschirm oder eine Wäschespinne gesehen. Mitten auf dem Rasen im Regen. Ich wette, der Sattel passt in das Halterohr.“
Annika begann zu grinsen. Sie ahnte, was ihre Freundin vorhatte.
Teil 26
Katrin auf dem Fahrradsattel im Regen
Mit einem Schraubenschlüssel öffnete Katrin die Klemmung der Sattelstütze und nahm sie mitsamt draufmontiertem Sattel heraus. Mit Annika marschierte sie in den Garten hinaus. Das Rohr zur Aufnahme einer Wäschespinne lag dicht bei der Scheune und schützte einigermaßen vor neugierigen Blicken. Trotzdem bekamen die Mädchen mächtiges Herzklopfen, als sie ihr neues Spielzeug ausprobierten.
Wie Katrin vorausgesehen hatte, passte die stählerne Sattelstütze in das Rohr, das aus dem Rasen ragte. Sie fixierte den Sattel mit der Flügelschraube. Nun stand ein aufrechtes Eisenrohr im Rasen mit einem Fahrradsattel darauf.
Rasch holten die Mädchen Stricke und zwei Kisten herbei. Katrin stieg auf die zwei Kisten, die genau neben dem aufragenden Rohr standen. Vorsichtig stieg sie auf den Fahrradsattel. Wenn sie darauf saß, konnte sie gerade noch mit den Zehen auf den Kisten stehen.
„Du musst die Seile mehrmals um jedes Fußgelenk winden, damit mir nicht die Knöchel gegen das harte Rohr gepresst werden“, verlangte sie.
Annika tat wie Katrin wollte. Sie legte drei Windungen Seil um Katrins rechten Fußknöchel und dann um das aufrechte Rohr. Sie zog fest und machte einen Knoten. Dann verfuhr sie mit Katrins linkem Knöchel ebenso. Anschließend legte sie abwechselnd Seil um einen Knöchel, zog es zwischen Knöchel und Rohr hindurch und ums Rohr herum und wieder vorm anderen Knöchel heraus. Dann um das Gelenk herum und wieder zurück. Immer überkreuzten sich die Seilschlingen. Schließlich waren Katrins Füße bombenfest an das aufrechte Rohr gebunden. Annika zog die Kisten unter Katrins Füßen heraus. Nun saß das Mädchen rittlings auf dem ledernen Fahrradsattel und wurde nur von den angebundenen Füßen daran gehindert, nach vorne oder hinten vom Sattel zu plumpsen.
Katrin streckte die Beine und Füße durch: „Das fühlt sich toll an, so auf dem Ledersattel zu sitzen. Jetzt meine Handgelenke.“
Annika nahm ein frisches Seil und ließ Katrin ihre Unterarme hinterm Rücken zusammen legen. Annika knotete das Seil um Katrins Unterarme. Schließlich saß Katrin fertig verschnürt nackt im Regen. Durch die hinterm Rücken verschnürten Unterarme wurden ihre kleinen, festen Brüste nach vorne gedrückt. Sie hatte die Scheune im Rücken, ihr Blick war in den Garten hinein gerichtet.
„Wie lange hältst du das aus?“ fragte Annika.
„Weiß nicht...eine halbe Stunde? Ich versuchs mal.“
„Ist recht, Katy. Ich geh in die Scheune und lese ein bisschen. Wenn du Hilfe brauchst, kannst du ja rufen. Ich lass die Tür offen, damit ich dich höre.“
„Einverstanden“, meinte Katrin.
Annika lief zur Scheune. Nun war Katrin allein. Nackt und hilflos war sie dem stetig plätschernden Landregen ausgesetzt. Allein den Regen auf der nackten Haut zu spüren, war ein Erlebnis für sich. Bald war ihr Haar nass und klebte an ihrem Kopf, aber Katrin fror nicht im mindesten. Der Regen war wunderbar warm und es duftete nach nasser Erde.
„Ich komme mir vor, wie in einem verwunschenen Garten“, dachte sie bei sich. Wenn sie in den Garten von Annikas Großvaters schaute, erkannte man hinter der dichten Hecke, die alles einfriedete, nicht, dass nahebei noch anderen Häuser standen. „Der Garten könnte genauso gut mitten in der Einsamkeit eines fernen Wunderlandes liegen! Das ist geil!“
Katrin reckte ihre Füße nach unten. Die Fesseln hielten sie fest, aber sie konnte ihre Füße ein wenig drehen und winden. Sie spürte, wie das Regenwasser an ihren Leib hinab lief und über die Füße zu Boden tropfte. Sie schaute nach unten. Dicke Wasserfäden liefen von ihren Zehen nach unten zum Rasen. Das fließende Wasser streichelte und kitzelte auch ein bisschen.
Der Regen trommelte auch zart auf Katrins Brüste. Ihre Warzen stellten sich auf. Sie bewegte sich sanft auf dem Ledersattel. Zwar ließen die Fesseln kaum eine Bewegung zu aber ein bisschen vor und zurückschaukeln konnte sie und diese Bewegung setzte sich da unten zwischen ihren Beinen in Flammen.
„Oh!“ seufzte das Mädchen leise. Sie reckte und streckte ihre Beine. „Oh!“
Plötzlich tauchte Annika in ihrem Gesichtsfeld auf. Sie trug ihren Bikini.
„Ich dachte, das ist besser so“, sagte sie, als sie Katrins fragenden Blick bemerkte. „Falls jemand in den Garten kommen sollte.“ Sie grinste.
„Mal den Teufel nicht an die Wand!“ sagte Katrin. Plötzlich kam ihr die Hecke um das Grundstück schrecklich dünn und durchsichtig vor. Bei dem Gedanken, dass jemand sie von der Straße aus sehen konnte, musste sie hart schlucken.
Annika drehte sich im strömenden Regen im Kreise. Sie tanzte barfuss im nassen Gras: „Der Regen ist himmlisch warm!“ Sie entfernte sich ein wenig von der gefesselte Katrin.
Weiter hinten im Rasen befanden sich metallene Pfähle mit Querträgern. Zwischen den Querträgern waren Wäscheleinen aufgespannt. Es sah aus, wie drei hintereinanderstehende Strommasten im Miniformat.
Annika stellte sich mit dem Rücken gegen einen der Pfähle und griff nach dem Querträger. Sie musste sich auf die Zehen stellen, um ihn zu erreichen. Als sie mit den Händen an dem Rohr hing, streckte sie sich wohlig.
„Hier ist man noch näher an der Straße als du auf deinem ganz speziellen Fahrradsattel“, rief sie. „Hier angebunden zu sein, ist noch spannender, vor allem, wenn man nichts anhat.“
„Nicht so laut“, flehte Katrin erschrocken. „Wenn dich jemand hört!“
„Ja und?“ fragte Annika. Sie zog sich am Querrohr ein wenig in die Höhe und verschränkte die nackten Füße hinter dem Pfahl: „Wie am Kreuz. Das wäre was!“
Sie lies sich auf den Boden herab und kam auf Katrin zu: „Du siehst ganz schön nass aus, Katy.“
„Du auch“, gab Katrin lächelnd zurück.
„Ja aber nicht dermaßen aufgeweicht wie du“, meinte Annika. „Deine Haare kleben dir klitschnass auf dem Leib und die Haut wird dir schrumpelig.“
„Quatsch! Du übertreibst!“
„Aber bald!“ neckte Annika. „Wenn ich dich nicht losbinde, löst du dich langsam auf. Der Regen wäscht dich von deiner hohen Warte. Aber deine halbe Stunde ist ja gleich um.“
Kurz darauf befreite sie Katrin.
„Aua! Da hat ein Knoten gedrückt!“ Während Katrin sich die Handgelenke rieb, an denen deutlich die Abdrücke der Seile zu sehen waren, schaute sie sich ständig um. „Sag mal Anni...ich fühl mich seit einer Weile komisch. Merkst du nix?“
„Was denn?“ wollte Annika wissen. Sie wirkte alarmiert.
„Ich weiß nicht recht“, druckste Katrin. „Ich hab so n komisches Feeling. Wie als kleines Kind, wenn ich was Verbotenes angestellt hatte. Ich weiß nicht recht, wie ich es ausdrücken soll. Es ist...es ist...“
„Als ob man beobachtet wird!“ flüsterte Annika.
„Ja, das ist es“, pflichtete Katrin ihr bei.
„Aber hier ist niemand!“ rief Annika übermütig und drehte sich im Kreis. Der Regen platschte auf ihren nackten Körper. „Wir sind für uns allein. Das gesamte Gründstück gehört uns.“ Sie umarmte Katrin: „Nun komm hör auf, Katy! Du siehst Gespenster. Kein Mensch kann Großvaters Grundstück betreten.“
Katrin lächelte: „Du hast bestimmt Recht. Ich bilde mir das nur ein. In der Schule habe ich auch schon mal gedacht, der Lehrer erwischt mich beim Spicken. Ich fühlte ihn ganz deutlich hinter mir stehen. Die kleinen Härchen in meinem Nacken stellten sich auf und auf meiner Stirn bildeten sich Schweißtropfen.“
„Und dann?“ wollte Annika wissen.
„Dann hat der Lehrer die Streberin Nadine erwischt und die sitzt meilenweit von mir weg.“
Die Mädchen lachten hellauf.
„Soviel zu deiner Intuition“, kicherte Annika. Sie rieb sich die Arme. „Wird kühler, so kommts mir vor. Lass uns reingehen.“
„Ja“, bestätigte Katrin. „Ich zieh mir lieber Jeans und T-Shirt an. Das letzte, was ich jetzt gebrauchen kann, ist eine Sommergrippe. War wohl doch zu lange, das mit dem Regen.“
Sie gingen in die Scheune und zogen sich Jeans und Shirts an. Die Schuhe ließen sie weg.
Annika lehnte sich gegen einen der freistehenden Pfeiler der Scheune: „Ich hab schon wieder Lust auf Marterpfahl!“
Teil 27
Überraschung in der Scheune
„Kein Problem, meine Liebe. Ich hole Seile.“ Kathrin kam mit Schnüren zurück.
„Brrr! Das hat ja schnell abgekühlt!“ sagte sie bibbernd.
„Ich finds Scheiße“, grummelte Annika. „Ganz ausgezogen zu sein, gab mir doch den richtigen Kick.“
„Morgen soll Schluss sein mit dem Regen, hieß es im Radio. Dann wird es wärmer.“
Annika zog eine Grimasse: „Na hoffentlich!“ Sie seufzte: „Bind mich halt in Klamotten an. Besser als nichts.“
Das ließ sich Kathrin nicht zweimal sagen. Annika musste sich mit dem Rücken gegen einen freistehenden Stützpfeiler der Scheune stellen und die Hände hinterm Balken kreuzen. Kathrin schlag ein Seil mehrere Male um Annis Handgelenke und führte es zweimal dazwischen hindurch. Dann machte sie einen festen Schlussknoten und wendete sich Annikas nackten Füßen zu. Sie umwickelte die Fußgelenke mit drei Lagen Seil, dann zog sie das Seil zwischen den Füßen hindurch, um die Fesselung zu festigen. Sie machte einen Knoten hinter den Füßen und legte die Seilenden um den Pfahl. Hinterm Pfahl machte sie noch einen Knoten. Dann schlang sie die übrig gebliebenen Enden mehrfach um Annikas Fußgelenke und den Pfahl, so dass Annika fest mit dem Pfahl verbunden war.
Kathrin stand auf: „So. Fertig.“ Sie küsste die gefesselte Annika sanft auf den Mund: „Gefällts dir?“
Annika nickte: „Ja Kathy. Es ist halt schade, dass ...“
„ERWISCHT!!!“
Kathrin schrie auf und machte vor Schreck einen Luftsprung. Annika hätte es ihr gleich getan, wenn sie nicht fest an den hölzernen Stützpfeiler gefesselt gewesen wäre.
Kathrin fuhr herum.
An der Seitentür der Scheune stand Sascha. Er grinste wie ein Honigkuchenpferd.
„Erwischt!“ sagte er noch einmal genüsslich und kam herein. „Sagt mal, was macht ihr denn da für Sachen?“
Kathrin und Annika standen da wie mit Blut übergossen. Annika wäre am liebsten im Boden versunken.
„Wenigstens bin ich nicht ausgezogen!“ dachte sie inbrünstig. „Um Himmels Willen! Wenn ich nackt gefesselt wäre!“
Sascha ging grinsend auf die beiden Mädchen zu.
Er war eine Viertelstunde zuvor heimlich über die Mauer des Gartens geklettert, um nach Obst zu schauen, das sich zu stibitzen lohnte. Dabei hatte er die Mädchen in der Scheune miteinander reden hören und war neugierig herangeschlichen und hatte durch ein verdrecktes winziges Fensterchen in der Seitenwand beobachtet, was sich in der Scheune abspielte. Was er sah, war schlicht atemberaubend. Kathrin und Annika spielten mit Stricken und sie waren beide barfuss. Diese Situation musste er einfach ausnutzen!
„Ihr spielt also wirklich mit Stricken rum“, sagte Sascha und umrundete die hilflos gefesselte Annika. Das Mädchen war puterrot geworden. „Ich frage mich, was los wäre, wenn ich das in der Schule erzähle.“
„Das wirst du nicht!“ rief Kathrin.
„Und wenn doch?“
„Sascha!“
Sascha zog es genüsslich in die Länge. Er betrachtete eingehend Annikas nackte Füße. Die Fesselung drückte sie fest zusammen. Hübsch! Das wollte er öfter sehen. Überhaupt war er ein Fan barfüssiger Mädchen. Er fand, dass es schön und natürlich aussah, wenn ein gutaussehendes Mädchen mit nackten Füßen ging.
„Ich mache euch einen Vorschlag“, sagte er. „Heute habe ich nicht genug Zeit. Ich muss zu meiner Oma. Sie hat mich bestellt, um mir Urlaubsgeld zu geben. Aber morgen und übermorgen gehört ihr beiden mir. Ich will, dass ihr mit mir barfuss draußen rumlauft und ich knipse euch dabei. Und ich möchte euch fesseln. Was starrt ihr mich so an? Das macht euch doch offensichtlich Spaß und mir ehrlich gesagt auch. Wenn ich mitmache, verrate ich nichts in der Schule. Wenn nicht, dann . . .“
„Das ist Erpressung, du Stinktier!“ sagte Kathrin. Sie band Annika los.
„Nein, das ist ein Deal“, antwortete Sascha. „Also was ist? Macht ihr mit?“ Kathrin zog die knallrote Annika in eine Scheunenecke: „Wir müssen uns erst beraten.“
„Ist in Ordnung, aber macht nicht zu lange! Meine Oma wartet.“
„Wer sagt uns, dass du nach zwei Tagen nicht noch mehr verlangst?“ rief Kathrin.
„Zwei Tage“, sagte Sascha. „Danach fahre ich mit meinen Eltern für drei Wochen in Urlaub. „Nun kommt schon! Stellt euch nicht so an! Was ist schon dabei? Ich weiß, dass es euch Spaß macht!“
„Was meinst du?“ flüsterte Kathrin.
„Wenn wir nicht mitmachen, verpetzt er uns, dieses Scheusal!“ wisperte Annika. Sie war noch immer feuerrot.
„Eigentlich wäre es doch cool“, flüsterte Kathrin. „Gibs doch zu, dir würde das auch gefallen. Wir beide in Saschas Hand.“
„Doch nicht ausgezogen!“
„Wir stellen Bedingungen, die er erfüllen muss. Außerdem habe ich eine Idee.“ Sie brachte ihren Mund ganz nah an Annikas Ohr und flüsterte ihr etwas zu.
Annika bekam kugelrunde Augen: „Das ist nicht dein Ernst!“
„Doch! Wenn er doch drauf steht. Das wird ihm entweder gefallen oder ihm eine Lehre sein.“
„Okay. Ich mache mit.“
Kathrin und Annika kamen zu Sascha.
„Okay, wir machen mit“, sagte Annika. „Aber wir stellen dir Bedingungen.“
„Eigentlich bin ich derjenige, der hier die Bedingungen stellt“, griente Sascha.
„Du erfüllst unsere Bedingungen, oder die Sache läuft nicht“, sagte Kathrin.
„Lasst hören!“
Kathrin zählte alles auf: „Erstens: du wirst uns nicht hier im Ort rumführen. Wenn du uns barfuss durch die City hetzen willst, dann außerhalb.
Zweitens: Gefesselt wird nur hier in der Scheune oder außerhalb von Siedlungen an Orten, an denen man nicht überrascht werden kann.
Drittens: Du wirst uns nicht weh tun.
Viertens: Klamotten runter? Nur bis zum Bikini! Weiter nicht!“
Also habe ich richtig geraten, dachte Sascha. Die beiden fesseln sich nackt. So ein Shit, dass ich das nicht zu Gesicht bekomme. Aber er fand die Bedingungen annehmbar. Die Aussicht, Annika und Kathrin nur im Bikini, also fast nackt, zu fesseln, erregte ihn.
„Ich nehme eure Bedingungen an“, sagte er. „Drittens finde ich ein bisschen übertrieben. Ich käme nie auf die Idee, euch zu verletzen. Es soll ja Spaß machen.“ Aber in Gedanken sah er sich dabei, wie er Kathrin mit einer Rute den Hintern versohlte . . .
„Es gibt eine weitere Bedingung“, sagte Annika. „Kurz bevor die zwei Tage um sind, wirst du eine halbe Stunde lang uns gehören, hier in der Scheune.“
Sascha schluckte: „Ich weiß nicht, ob ich euch trauen kann.“
„Tja, du musst wohl“, sagte Kathrin. „Wenn nicht, läuft die Sache nicht. Entscheide dich!“
Saschas Gedanken liefen auf Hochtouren. Es war klar, dass die beiden Mietzen ihn fesseln würden. Der Gedanke gefiel ihm, ja er erregte ihn sogar.
„Einverstanden“, sagte er. „Die letzte halbe Stunde spielen wir das Spiel umgekehrt.“
Kathrin grinste: „Fein. Dann bis morgen früh. Lass deine Oma nicht warten.“
„Ich bin morgen früh um acht Uhr hier“, versprach Sascha und ging. Während er pfeifend zum Haus seiner Großmutter marschierte, wusste er, dass er den Rest des Tages an nichts anderes würde denken können als an den nächsten Tag. Er fühlte erregende Vorfreude in sich aufsteigen. Gott sei Dank war Superwetter gemeldet. Genau das Richtige für seine Pläne. Und Pläne hatte er eine ganze Menge! Schon oft hatte er sich vorgestellt, was er mit Mädchen so alles Tolles anstellen würde, wenn er nur dürfte.
„Oh Manno! Musste der uns erwischen!“ grummelte Annika in der Scheune.
Kathrin umarmte sie: „Tu doch nicht so! In Wirklichkeit gefällt dir der Gedanke, zwei Tage lang einem gutaussehenden Jungen ausgeliefert zu sein. Solange er sich im Rahmen hält, kann es doch nur schön werden. Verpetzen kann er uns jedenfalls nicht mehr, wenn er selber mitgemacht hat.“
„Na, lassen wir uns überraschen“, meinte Annika.
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