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"Wie alt ist sie denn?" würgte ich hervor.
"Zwölf. Gerade geworden. Im September."
"Und sie will..."
"Ja. Sie will. Sie hat Chris und mir oft zugesehen. Aber fangen wir vorne an. Chris und ich waren in den Herbstferien in Urlaub. Als wir zurückkamen, sahen wir Nadja auf dem Flughafen, sie stand ziemlich verloren in einer Ecke herum. Das arme Kind sollte für ihren Stiefvater Geld verdienen. Wie, kannst du dir denken. Sie hatte aber keine Ahnung, was und wie sie es machen sollte. Chris hat ihren Kummer aufgefangen und ist gleich zu ihr. Die beiden haben vielleicht eine Viertelstunde geredet, dann hat Chris sie mitgenommen. Mit zu uns. Sie ist inzwischen mit Genehmigung des Jugendamtes bei uns; gegen ihren Stiefvater wird wahrscheinlich eine Anzeige gemacht werden, wenn er sich nicht radikal ändert. Sie ist ziemlich dünn, nicht wahr?"
"Ja. Ist sie magersüchtig?"
"Das denken alle. Nein, ist sie nicht. Sie hat nur Ekel vor Essen." Er schloß kurz die Augen. "Ich kann das nicht so gut sagen, ohne richtig wütend zu werden. Ich mache es kurz und schmerzlos. Ihr Stiefvater hat ihr seit einem Jahr einen besonderes Nachtisch vorgesetzt: seine Ausscheidungen. Flüssig wie fest. Nadja hat sich verständlicherweise nach jedem Essen übergeben. Als wir sie fanden, wog sie gerade mal 28 Kilo, bei 153 Zentimetern Größe. Wir haben sie inzwischen auf 31 Kilo hochgepäppelt, aber ihr fehlen noch mindestens 4 Kilo, bevor sie wieder fit ist. Sie ist von Natur aus sehr schlank; ihr Idealgewicht liegt laut Arzt bei 39 Kilogramm."
"Mein Gott!" sagte ich erschüttert. "Er hat ihr wirklich..."
"Ja, Dieter. Nach jedem Essen. Zu trinken gab es auch nur das, was er ihr von sich gab. Meistens mußte sie das direkt aus der Quelle trinken. Falls sie mal bei euch zum Essen sein sollte, erspart ihr bitte Bratwürste und Frikadellen, genauso wie Apfelsaft. Eben alles, was sie vom Aussehen her daran erinnern könnte."
"Das arme Kind!"
"Mehr als das. Sie hat seit dem Tod ihrer Mutter vor fünf Jahren keinerlei Zärtlichkeiten mehr bekommen. Andererseits hat sie Angst, sich einem Menschen überhaupt zu nähern. Verständlich. Zu uns hat sie inzwischen Vertrauen, weil Chris und ich uns sehr lieben und das auch nach außen deutlich zeigen. Außerdem haben wir ein sehr aktives Sexualleben. Nadja hat uns oft dabei zugesehen, und seit einer Woche macht sie aktiv mit."
"Schlaft ihr auch miteinander?" fragte ich tonlos.
"Seit heute morgen, deswegen war sie ja so laut. Klang das so, als wäre sie dazu gezwungen worden?"
Ich schüttelte schweigend den Kopf.
"Genau, Dieter. Durch den Sex erlebt Nadja sehr intensive und sehr schöne Gefühle, und genau das braucht sie im Moment, um wieder Freude am Leben zu bekommen. Außerdem ist es nicht mein Stil, ein junges Mädchen zu irgend etwas zu zwingen. Zum Sex, der für mich eine Sache zwischen Menschen, die sich lieben, ist, schon mal gar nicht. Zum Glück hat ihr Stiefvater sie nicht mißbraucht. Nicht sexuell, meine ich." Geli und Chris kamen bei seinen letzten Worten wieder zurück.
"Das ist so aufregend!" sprudelte Geli heraus. "Dieter, diese - diese Ellen war ein As! Sie hat irrsinnig gute und wirksame Bilder mit Worten gemalt!" Aufgeregt setzte sie sich neben mich und zeigte mir einen dicken Stapel Papier.
"Gut", schmunzelte Werner. "Verschieben wir das andere erst mal auf später. Nur noch soviel, Dieter: es gibt sehr viele Mädchen in dem Alter, die Freude an diesen Aktivitäten haben. Wir wissen das aus eigener Erfahrung, und aus unserem Freundeskreis."
"Und damit zu den wichtigen Dingen!" lachte Chris. "Geli, seit gut einem Jahr haben wir niemanden mehr, der diese Meditationen leiten kann. Wir suchen und suchen, finden aber kein Mädchen, das sowas kann. Das Kampftraining geht zwar weiter, aber dadurch lernen die Mädchen nur, sich zu wehren. Was sie nicht lernen, ist die Ruhe in sich zu entwickeln. Das Vertrauen zu sich. Ich bin zwar mit Ellens Vorgängen vertraut, aber mir fehlt - nein, es fehlt nicht. Sagen wir so: meine Fähigkeiten gehen in eine andere Richtung. Ellen war mehr gefühlsmäßig engagiert, was bei den Meditationen auch die absolute Voraussetzung war, ich hingegen arbeite mehr auf der logischen, gedanklichen Schiene. Du, Geli, wärst die perfekte Frau für diesen Kurs. Lust?"
Geli nickte schnell. "Ja, Lust schon, nur... Was genau muß ich denn da machen?"
"Dich ganz schnell einarbeiten!" lachte Chris. "Nein. Du machst nichts anderes als mitten unter den Mädchen zu sitzen und zu reden. Du erzählst, was Ellen aufgeschrieben hat. Du erzählst es so, daß die Mädchen spüren, was du willst, und sich diese Bilder lebhaft vorstellen können. Das wäre schon alles. Ellen hat das alles ganz am Anfang erarbeitet und nie wieder geändert. War auch nicht nötig. Es paßte alles zusammen. Die Reihenfolge der Bilder ist wichtig, aber das ist auch schon alles. Magst du?"
"Ja!" Gelis Augen leuchteten. "Wann?"
"Die Kurse finden immer Sonntags statt", erklärte Werner. "Wir beginnen um vierzehn Uhr, Ende ist meistens so gegen drei, halb vier. Am Anfang steht das Kampftraining, ungefähr eine halbe Stunde lang, dann kommen die Meditationen. Ellen hat sie so aufgebaut, daß sie auch die Kampftechniken aufnehmen und vertiefen. Im Januar soll der neue Kurs starten."
"Geil!" Geli sah mich aufgeregt an. "Darf ich, Dieter?"
"Möchtest du?"
"O ja!"
"Dann mach, Kleines. Meine Erlaubnis brauchst du nicht."
"Ja, aber... Dann sind wir doch nicht zusammen!"
"Ist doch gut so", grinste ich gemein. "Da habe ich dann wenigstens eine Stunde Ruhe vor dir."
"Boah!" Geli sprang auf meinen Schoß. "Soll ich dich erwürgen, du unverschämter Mensch?"
"Das kannst du besser", lachte ich. "Versuch nochmal."
"Na gut. Ähm... Du hirnrissiger Schwachkopf!"
"Schon besser, du abgenudelte Möchtegern- Praktikantin."
"Boah! Du eklig stinkender Grottenmolch!"
"Atme bitte nicht so heftig in meine Richtung, ja? Der Geruch deiner vollgeschissenen Windeln steigt in deiner Kehle auf."
"Dieter!" Geli umarmte mich lachend. "Mann, bist du fies! So grob kann ich nicht."
"Lernst du schon noch, Kleines." Ich küßte sie schmatzend auf die Wange.
Werner und Chris hatten uns amüsiert zugesehen. "Macht ihr so Spielchen öfter?"
"War das erste Mal." Geli drehte sich auf meinem Schoß. "Wenn Dieter richtig gut drauf ist, kommt das noch viel heftiger."
"Was machst du beruflich?" fragte Werner. Ich legte meine Arme um Geli und drückte sie zärtlich an mich.
"Ausbildungsleiter bei den Zera-Werken hier in Koblenz."
"Und Hallenleiter!" fügte Geli stolz hinzu.
"Eigentlich ja, aber von dem Job nimmt mir mein Assistent sehr viel ab. Eigentlich kümmere ich mich nur um unsere Azubis."
"Sind das viele?"
"Jährlich etwa 220, dann fällt es bis Herbst bis auf etwa 170, 180 ab."
"Nicht schlecht." Werner zog die Augenbrauen hoch. "Lernt man da solche Redewendungen?"
"Ja", grinste ich. "Wenn du einmal erlebt hast, wie stockdoof manche sind, da bleibt dir nur die Flucht in Kraftausdrücke."
"Kann ich mir denken. Ich arbeite gleich hier vorne, in dem großen Bürohochhaus an der Ecke. Seit fast drei Jahren sorgen wir für die Datenkommunikation von europäischen Unternehmen, die sehr sensible Daten übertragen müssen. Vorher hatte sich meine Abteilung um die Instandhaltung der ganzen Computer im Haus und per Telefon im Ausland gekümmert." Er lächelte hintergründig. "Azubis haben wir zum Glück keine; wir nehmen Leute erst dann auf, wenn sie schon wissen, was sie tun."
"Das wäre mein Traum!" seufzte ich. "Einmal mit Leuten zu tun zu haben, denen man nicht jede einzelne Bewegung vormachen muß!"
"Meinst du mich damit?" fragte Geli spitz.
"Nur dich, das weißt du doch!" Wir drückten uns lachend.
"Wie habt ihr euch denn kennengelernt?" wollte Chris wissen.
"Geli hat mich so lange genervt, bis ich ihr Freund wurde", grinste ich.
"Ist doch gar nicht wahr!" ereiferte Geli sich. "Oder doch? Na ja, schon fast richtig. Ähm - eigentlich war's doch so." Wir lachten herzhaft.
"Unsere Geschäftsleitung", erklärte ich dann etwas genauer, "hat im August entschieden, einen Berufsvorbereitungsmonat für 14jährige Mädchen einzurichten. Im Februar hatten wir 15jährige Jungs, und das ging voll in die Hose. Die Chaoten haben den ganzen Tag nur Unsinn gemacht, sind zum Teil überhaupt nicht gekommen, und es war einfach nur stressig. Geli gehört zu einer Gruppe von sechs Mädchen, die am 2. November angefangen haben, Um ganz ehrlich zu sein, bin ich angenehm überrascht, wie fleißig und zuverlässig die kleinen Dinger sind."
"Das haben wir hier auch festgestellt", meinte Werner. "Wenn wir gleichaltrige Mädchen und Jungen haben, sind die Mädchen immer eine Nasenlänge vorne, was Interesse für die Zukunft angeht. Sie machen sich einfach mehr Gedanken darüber, während die Jungs eher eine fatalistische Einstellung haben."
"Das ist noch sehr milde ausgedrückt", seufzte ich. "Ich muß gestehen, daß ich beinahe ausgerastet bin, als ich gehört hatte, daß so junge Mädchen kommen. Nein, nicht beinahe. Ich bin ausgerastet. Aber die sechs Mädchen haben mich doch vom Gegenteil überzeugt. Manche haben zwar total verrückte Ansichten, aber im Großen und Ganzen sind sie sehr zuverlässig."
"Verrückte Ansichten", grinste Werner, "sind ein Vorrecht junger Mädchen. Deswegen liebe ich die kleinen Dinger auch so sehr."
"Nicht nur du", schmunzelte Chris. "Weißt du noch? Das eine Wochenende, wo wir zu sechst waren? Wie alt war ich da... 15, glaube ich. Anja war 14, Yvonne noch 13, die kleine Babsi mit ihren 12 Jahren und Natalie mit 11. War das eine geile Nummer!"
"Das war sie", lächelte Werner. "Und ich war Montag morgen tot."
"Du warst ja auch schon uralt", grinste Chris gemein. Werners Hand zuckte vor; so schnell, daß ich es erst sah, als er Chris im Nacken gepackt hatte und zudrückte. Chris quietschte hell auf und zog den Kopf zwischen die Schultern.
"Wie war das? Ich bin uralt?"
"Nein!" lachte Chris aufgedreht. "Du bist genau richtig!"
"Na also." Er ließ sie los und zog sie zärtlich an sich.
"Ob wir in zehn Jahren auch noch so verliebt ineinander sind?" fragte Geli nachdenklich.
"Bestimmt, Kleines. Ganz bestimmt. Wahrscheinlich sogar noch mehr."
"Au ja!" Verträumt sank sie gegen mich.
"Du bist also mehr durch Zufall zu Geli gekommen", fragte Werner.
"Ja, ganz genau. So wie du zu Chris."
"Fast", lächelte er. "Dieter, als ich im Sommer ‚89 hier nach Koblenz gezogen bin, hatte ich mir schon Jahre vorher ein so liebes und hübsches Mädchen wie Chris gewünscht. Auch in dem Alter, wie sie damals war. Bei mir war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis ich so ein süßes Ding wie Chris hatte. Aber du bist nicht primär auf junge Mädchen fixiert?"
"Nein, eher im Gegenteil. Marita ist zwölf Jahre alt, und der Gedanke, mit einem Mädchen in dem Alter etwas anzufangen, war mir so fern wie Australien."
"Aber irgendwas ist passiert, was deine Meinung geändert hat."
"Ja. Geli - Ach, erzähl du, Kleines. Mir ist das immer noch zu hoch."
"Okay." Geli kuschelte sich zurecht. "Ein Mädchen aus unserer Gruppe war schwanger, weil ihr Bruder sie vergewaltigt hat. Dieter hat mit dem Arzt im Werk geredet, weil Iris das Kind nicht haben wollte, und der hat's dann weggemacht. Tja, und dann... Dann hab ich bei Iris die Angst vor Sex weggenommen, und bei Dieter die Angst vor jungen Mädchen. Also, bei ihm war's eigentlich keine Angst, sondern mehr - Ach, egal. Auf jeden Fall hab ich's bei ihm so gemacht, daß ihn Iris' Alter überhaupt nicht gekratzt hat. Iris' Eltern haben sie nämlich rausgeschmissen, weil sie ihren Bruder angezeigt hat, und Dieter hat sie für zwei Nächte mit zu sich genommen. Ich hab beide so gesteuert, daß sie miteinander geschlafen haben. Iris hat nachher ihre Angst vor Sex verloren, und Dieter hat jetzt keine Angst mehr, mit jungen Mädchen zu schmusen. Also alles perfekt."
"Das kannst du?" fragte Chris ungläubig.
"Ja." Geli lächelte scheu. "Wie machst du das denn?"
"Einklinken", grinste Chris. "Ich stelle mir jemanden vor, und schon bekomme ich mit, was er oder sie denkt. Außerdem kann ich meine Gedanken auch ausstrahlen und so mit Leuten quatschen, die weit weg sind."
"Mit jedem?" fragte ich ungläubig. Chris nickte.
"Ja. Mit jedem, den ich kenne. Oder sehe. Als ihr am Freitag ankamt, habe ich euch erst mal gründlich durchleuchtet, und als ich gemerkt habe, daß erstens du und Geli ein Paar seid und daß zweitens Geli dieses Talent habt, wollte ich euch haben." Sie lächelte fröhlich. "Verstehst du jetzt, Dieter? Nichts Böses, wie ich gesagt habe."
"Ja", lachte ich. "Und du hast trotzdem unrecht: ich verstehe immer noch nicht, wovon ihr eigentlich redet."
"Bei mir ist das einfach zu erklären. Stell dir ein Telefon vor, Dieter. Du wählst eine Nummer und sprichst mit dem, der sich meldet. So mache ich das auch, nur wählte ich keine Nummer, sondern einen Menschen direkt. Geli? Machst du das auch so?"
"Ja", lachte Geli erleichtert. "Vieles kann ich auch aus der Ferne machen, aber manches mache ich lieber nur dann, wenn ich bei dem bin, wo ich was mache."
"Cool." Chris drehte sich zu Werner. "Wollen wir ins Wohnzimmer? Ich räum eben schnell ab."
"Ich helf dir." Geli sprang auf und begann, die Teller aufeinander zu stellen. Werner und ich gingen kurz in das Gästezimmer, wo meine Kinder mit Nadja auf dem Boden lagen und in einem Brettspiel versunken waren, dann machten wir es uns im Wohnzimmer bequem.
"Dieter, könntet ihr Nadja heute nachmittag zu euch nehmen? Chris und ich wollen zu Anja, aber Nadja möchte gerne hierbleiben. Sie ist noch ziemlich schlapp auf den Beinen, deshalb möchten wir sie nicht so gern alleine lassen."
"Sicher. Schickt sie rauf, wenn ihr geht. Wie soll ich mit ihr umgehen?"
"Sehr sanft. Nicht schreien, nicht fluchen, keine hastigen, ruckartigen Bewegungen. Wenn's geht. Nadja weiß, daß sie sich irgendwann einmal daran gewöhnen muß, aber im Moment bringt das noch zu viele Erinnerungen hoch."
"Das arme Würmchen. Ist sie auch geschlagen worden?"
"Ja." Werner nahm seine Pfeife zur Hand. "Wie kommst du mit sechs Mädchen bei dir klar? Im Beruf, meine ich. Sind noch mehr Frauen bei dir beschäftigt?"
"Bewahre, nein!" lachte ich spöttisch. "Werner, unsere Geschäftsführung duldet Frauen nur in sehr untergeordneten Positionen. Schreibkraft ist das höchste der Gefühle. Jedes andere Werk in Koblenz beschäftigt schon seit Jahren Mädchen als Azubis und sorgt auch dafür, daß Mädchen aufsteigen und leitende Positionen einnehmen können. Nur bei uns ist so etwas überhaupt nicht gern gesehen."
"Aha. Und gefällt dir das?"
"Nein." Ich atmete laut aus. "Werner, ich habe eine sehr beschissene Ehe gehabt. Nach der Trennung von meiner Frau wurde ich zum Frauenhasser. Zu einem eingefleischten. Aber wenn ich sehe, daß fähige Frauen wie eine Kollegin von mir oder Mädchen wie Geli und ein oder zwei andere in dem Verein überhaupt keine Perspektiven haben, weil die Führungsspitze das so will, dann macht mich das wütend. Schlicht und einfach wütend. Weil die Politik des Unternehmens so verdammt kurzsichtig ist. Das geht sogar so weit, daß im nächsten Jahr fünfzig Mädchen als Azubienen eingestellt werden sollen, aber das ganze Umfeld - Sicherheit, weibliche Betreuung und so weiter - ist überhaupt nicht gegeben."
"Erschreckend." Werner sah mich nachdenklich an. "Was wirst du tun?"
"Ich habe schon was getan. Memos und Berichte geschrieben, mit dem zuständigen Personalleiter geredet. Nichts. Keine Reaktion. Sobald die sechs Mädchen ihren Monat bei uns um haben, werde ich das Thema noch einmal auf den Tisch bringen, und ich weiß hundertprozentig, daß ich anschließend gefeuert werde."
"Das ist ein Schritt", sagte Werner bedächtig, "der als letztes in Erwägung gezogen werden sollte. Innerhalb des Systems kannst du sehr viel mehr verändern und bewegen als von außerhalb."
"Richtig", lächelte ich dünn. "Das gilt für Systeme, die sich bewegen lassen, wie schwergängig auch immer sie sein mögen. Unsere Firmenpolitik ist jedoch starr. Verändern kannst du nichts. Das liegt aber auch in der Art und Weise, wie die Hierarchie aufgebaut ist. In meiner Funktion als Hallenleiter kann ich nur Vorschläge machen, aber keine Entscheidungen treffen, die Dinge außerhalb meiner Halle betreffen. Azubis werden zwar in meiner Halle ausgebildet, aber für das ganze Werk, und deshalb zählt meine Einstellung nichts."
"Das ist wirklich äußerst kurzsichtig. Wir haben zwar auch feste Entscheidungsstrukturen, aber Vorschlägen - sinnvollen Vorschlägen darf sich keine Abteilung verschließen, und die Firmenleitung schon mal gar nicht. Das wäre die Dorfmentalität des Mittelalters. Außerhalb der Stadtmauern existiert nichts."
"Das ist perfekt ausgedrückt, Werner. Genauso handelt unsere Leitung. Ich habe nur die Möglichkeit, von außen etwas zu ändern. Und zwar in der Art, daß ich die Schulen, von denen die Mädchen kommen werden, anschreibe und ihnen die Risiken schildere. Und genau das werde ich tun."
"Sei vorsichtig!" warnte Werner mich. "Das kann dir ganz schnell eine Klage wegen übler Nachrede oder Verleumdung einbringen."
"Ich weiß", lächelte ich. "Es wird eine Checkliste werden, die von der Schule durchgesehen wird. Und du kannst mir glauben, daß die Schulen die Punkte, die ich dort aufführen werde, beachten werden."
"Das ist sehr gut!" lachte Werner. "Mit dieser Checkliste gehen die Schulen dann in die Werke und haken Punkt für Punkt ab?"
"Genau."
"Wie Chris sagen würde: Geil! Damit wärst du aus dem Schneider, die Mädchen können sich die Firmen aussuchen, die wirklich sicher sind, und dein Werk kann überhaupt nichts dagegen tun."
"Exakt. Allerdings wird mich das nicht mehr treffen, denn wenn die sechs Mädchen weg sind, werde ich wechseln. Diese Checkliste wird meine erste Aktion werden."
"Bestens!"
Geli und Chris stießen wieder zu uns. "Na?" fragte Chris munter. "Was treibt ihr?"
"Nichts." Werner zog sie auf seinen Schoß. "Ihr wart ja nicht da."
"Lustmolch!" Chris schmiegte sich an ihn. Geli setzte sich kichernd neben mich.
"Die sind herrlich!" flüsterte sie mir ins Ohr. "Ich mag die!"
"Ja, sie sind sehr nett", erwiderte ich leise.
‚Ihr aber auch!' explodierte Chris' Stimme in meinem Kopf. Ich zuckte heftig zusammen, genau wie Geli. Chris grinste breit.
"Ihr gewöhnt euch dran. Sagt mal, könntet ihr Nadja heute nachmittag zu euch nehmen? Wir -"
"Ist doch schon alles geklärt", lächelte Werner. "Du solltest ab und zu auch mal mit mir reden."
"Mann!" quietschte Chris. "Sollst mich nicht ärgern!"
"Laß mich doch!" schmunzelte Werner. "Ich hab dich doch so lieb!"
"Na gut." Grinsend kuschelte Chris sich in seinen Arm. "Dieter, wie sieht's bei euch oben aus? Alles eingeräumt?"
"Ja. Zu viert ging das schnell, allerdings waren wir hinterher todmüde. Der Tag war einfach zuviel."
"Kann ich mir denken. Du, ich hätte eine Bitte an dich. Nadja ist 12, wie deine Kinder. Hättest du etwas dagegen, wenn sie öfter zu euch kommt und mit ihnen spielt?"
"Nein", sagte ich langsam. "Solange sie ihnen keine Flausen wegen Sex in den Kopf setzt..."
"Wird sie nicht", beruhigte Chris mich. "Sie weiß ganz genau, mit wem sie über was reden darf. Außerdem werden deine Kinder einen gesunden Abstand zu diesem Thema haben, wenigstens im Moment."
"Das denke ich auch. Sie kann gerne kommen, allerdings fehlen uns heute noch Lebensmittel und Süßigkeiten. Das müssen wir uns alles erst noch zulegen."
"Ich hab die Liste schon fertig!" verkündete Geli stolz.
"Hätte ich drauf gewettet!" Ich drückte sie herzlich. "Chris, eine Frage: in der Hausordnung steht, daß am Sonntag nicht gewaschen werden darf, aber wir haben noch so viel -"
"Mach mal", unterbrach sie mich. "Bei Leuten, die frisch einziehen, drücken alle ihre Augen zu. Hat jeder so gemacht. Habt ihr einen Wäscheständer?"
"Sogar einen Trockner."
"Perfekt. Nein, Dieter, wasch ruhig. Das stört hier keinen, wenn es nicht gerade jedes Wochenende passiert."
"Prima. Gestern war die Wäsche der Kinder dran, aber das war noch nicht mal die Hälfte von allem." Ich sah Geli an. "Wollen wir wieder hoch?"
"Hm-m", nickte sie. "Ich muß auch noch ein paar Sachen umräumen, ich hab gestern erst mal alles irgendwo reingestopft."
"Deine Kinder können ruhig hierbleiben", meinte Werner. "Und mach dir bitte keine Sorgen, daß ich etwas mit ihnen anstelle, Dieter. Chris hat mir gesagt, was sie hinter sich haben. Ich werde sie nicht anfassen." Das glaubte ich ihm sogar.
"Vielen Dank. Wir holen sie zum Essen ab. Ach ja: wann wolltet ihr zu eurer Bekannten?"
"Gegen eins. Wieso?"
"Weil wir um eins essen gehen wollten. Mit Nadja, natürlich. Schickt die Kinder so um halb hoch, ja?"
"Machen wir gerne." Chris stand auf. "Ich geb dir Geld für sie mit."
"Laß stecken", lächelte ich. "Das schaffe ich noch so gerade."
"Na gut", grinste Chris. "Dann vielen Dank."
"Ich muß mich für das leckere und reichhaltige Frühstück bedanken, und für die freundliche Aufnahme vier hungriger Leiber zum -"
"Schluß!" lachte Chris. "Jetzt raus mit euch!"
Lachend gingen wir kurz zu meinen Kindern, die tatsächlich noch bei Nadja bleiben wollten, dann hinauf in unsere Wohnung.
"Endlich allein", grinste Geli, als wir die Tür geschlossen hatten.
"Wird das jetzt gefährlich für mich?" schmunzelte ich. Geli nickte mit schimmernden Augen.
"Ja. Darf ich mal Papa anrufen?"
"Sicher, Kleines. Du bist hier zu Hause, wenn du möchtest, auch wenn du zum Telefonieren noch die Zelle draußen benutzen mußt."
"Deswegen möchte ich ihn ja anrufen." Sie schmiegte sich an mich. "Dieter, ich hab Papa wahnsinnig lieb, aber dich auch. Dich natürlich anders als ihn. Verstehst du?"
"Ja, Kleines. Und jetzt weißt du nicht, was du machen sollst."
"So ungefähr." Sie schaute mich ratlos an. "Ich möchte zu dir kommen, Dieter. Heute noch. Jetzt am liebsten. Aber ich fühl mich auch irgendwie... schuldig, weil ich Papa alleine lasse."
"Dann ruf ihn an, Kleines", sagte ich sanft. "Sprich in aller Ruhe mit ihm. Oder warte bis heute abend; das läßt sich persönlich besser klären als am Telefon."
"Schon, aber ich kann nicht mehr so lange warten." Sie seufzte leise. "Ich möchte jetzt wissen, was er denkt. Schlimm?"
"So schlimm wie junge Mädchen nun einmal sind", grinste ich. "Ruf an. Vor dem Haus ist eine Telefonzelle." Ich gab ihr meine Telefonkarte.
"Danke. Ich zieh mich eben an."
Fünf Minuten später war Geli aus dem Haus. Da Chris uns drei Schlüssel für die Wohnung gegeben hatte, hatte jeder von uns einen; Konrad und Marita waren in der gleichen Klasse, mit dem gleichen Stundenplan, und brauchten daher auch nur einen. Zumindest im Moment.
Ich nutzte die Ruhe, um mich in der neuen Wohnung umzusehen. Der Grundriß war leicht zu merken. Nach der Wohnungstür kamen auf der rechten Seite erst das Zimmer von Konrad, dann das von Marita. Konrad gegenüber lag das Bad, Marita gegenüber eine kleine Abstellkammer. Hinter Maritas Zimmer lag die Küche, dem Wohnzimmer gegenüber. Am Ende des Flures lag das Schlafzimmer.
Die Wohnung war wirklich schön, und sehr hell. Die Wand zur Küche bestand aus Milchglas, das sehr viel Licht in den Flur ließ. Bad und Küche waren quadratisch, was sehr viel Platz in der Mitte ließ. Im Bad hatten wir sowohl eine Dusche als auch eine Wanne, beides sehr gepflegt. Das Waschbecken war so breit, daß zwei Personen ohne Probleme nebeneinander stehen konnten.
Die Küche war auch gut aufgeteilt. Neben der Spüle waren die Küchenschränke, oberhalb einer breiten Arbeitsplatte, die auch den Herd abdeckte. Zwar waren viele Nahtstellen an den einzelnen Modulen, aber dafür ließ sich auch jedes einzelne Stück individuell stellen. Waschmaschine und Trockner setzten sich an der anderen Wand fort, daneben der Froster. Geli hatte sehr viel Arbeitsfläche, die sie auch ausnutzen wollte.
Die Kinderzimmer sahen ebenfalls richtig gut aus. Die Regale und Schränke belegten zwei Wände, das Bett die dritte. Eine Wand war frei. Marita wollte noch einen Teppich haben, Konrad wünschte sich ein zusätzliches Regal, denn er wollte gerne Modellflugzeuge bauen. Das kam auch auf die Liste, genau wie Gardinen, die wir noch nicht hatten. Konrad wollte lange Gardinen, die das Fenster völlig verdeckten, Marita nur Scheibengardinen. Offenbar saß das Erlebte bei Konrad viel tiefer, aber er war auch der Sensiblere von beiden Kindern. Beide Kinder sollten Übergardinen für die Nacht bekommen.
Das gleiche wollte ich im Schlafzimmer haben, obwohl die Fenster dort und im Wohnzimmer direkt auf den Rhein zeigten. Ich fühlte mich sicherer so.
Das Schlafzimmer sah ebenfalls richtig gut aus. Das dunkle Bett kontrastierte sehr gut mit dem hellen Kleiderschrank, der an der Seitenwand stand, neben meinem Bett. Geli hatte sich für das Bett am Fenster entschieden. Ein Gang von knapp anderthalb Metern war zwischen Bett und Schrank frei.
Das Wohnzimmer gab mir auf Anhieb das Gefühl von Raum. Die Sitzgruppe, bestehend aus zwei Sofas mit je drei Sitzen, zwei Sesseln und dem Tisch, stand an der Wand, mit Blick auf die Fensterfront und den Rhein. Die Regalwand war an der Wand gegenüber angebracht, die Eßgruppe beherrschte die andere Hälfte des Zimmers. Jedoch war noch sehr viel Platz zum Gehen. Es wirkte geräumig, großzügig, und offen. Gleichzeitig gemütlich und bequem.
Aufatmend ließ ich mich auf das Sofa sinken, legte die Beine hoch und genoß die Aussicht auf das Wasser und die Schiffe, die vorbeifuhren. Chris hatte recht gehabt: es war urgemütlich, einfach so nach draußen zu sehen.
Knapp dreißig Minuten später kam Geli wieder. Ihre Augen waren gerötet, als hätte sie geweint, gleichzeitig jedoch sah sie aufgeregt und fröhlich aus.
"Das war ja ein langes Gespräch", lächelte ich. Geli setzte sich neben mich und kuschelte sich ein.
"Ja, aber erfolgreich." Sie lächelte schüchtern. "Papa sagte, wenn ich dich so lieb habe, daß ich mich unterstehen soll, wieder nach Hause zu kommen. Und falls doch, würde er mich höchstpersönlich mit seinem Rollstuhl zu dir fahren."
"Und das heißt?" fragte ich leise.
"Das heißt, daß ich ein blödes Gefühl habe. Ich meine, ich freu mich ja, aber... Es ist doch schon komisch, einfach so auszuziehen. Ich meine, ich bin doch erst vierzehn! Na ja, fast."
"Du hast Angst", sagte ich leise. Geli nickte.
"Ja, Dieter. Einmal, Papa alleine zu lassen, aber da haben wir ja schon drüber geredet. Trotzdem hab ich etwas Angst. Ist zwar Unsinn, weil Tante Vera das am Wochenende ja auch alles schafft, aber ich hab halt Angst. Aber von zu Hause wegziehen... Doch, davor hab ich wirklich Angst."
"Das verstehe ich sehr gut, Kleines. Du solltest das auch nicht übers Knie brechen, Geli. Du bist noch zwei Wochen bei uns im Werk. Nimm dir auf jeden Fall diese zwei Wochen. Und wenn du dann immer noch unsicher bist, hängst du noch zwei Wochen dran. Und noch zwei und noch zwei. Solange, bis du sicher bist, was du willst."
"Möchtest du mich denn nicht hier haben?"
"Doch, Angelika. Aber ich möchte dich hier haben, weil du hier sein möchtest, und nicht, weil ich es möchte. Du mußt es wollen, Kleines. Ohne Angst. Was hat das denn für einen Sinn, wenn du Hals über Kopf hier einziehst und dich dann todunglücklich fühlst? Das bringt weder dir noch mir etwas."
"Du bist lieb!" Sie schmiegte sich an mich. "Darf ich wirklich noch was darüber nachdenken?"
"Nein. Du sollst noch was darüber nachdenken."
"Okay." Sie schaute mich fragend an. "Darf ich denn nächstes Wochenende wieder hier sein?"
"Nein", grinste ich. "Du sollst nächstes Wochenende wieder hier sein."
Kichernd drückte Geli sich an mich. "Bin ich auch! Die Wohnung ist richtig schön!"
"Finde ich auch, Kleines. Geräumig, hell, aber vor allem sind die Menschen hier, die ich liebe. Meine Kinder und du." Glücklich schmiegte Geli sich an mich.
Um halb eins kam die ganze Bande, bestehend aus Konrad, Marita und Nadja zu uns, wie abgesprochen. Nadja war pechschwarz gekleidet, sogar ihre Lider und die Lippen waren schwarz geschminkt. An ihren Ohren baumelten zwei silberne Totenköpfe. Mir fiel ein, was Werner und Chris von ihr erzählt hatten, und verstand. Sie suchte Distanz, Abschreckung. Zu ihrem eigenen Schutz.
Marita gefiel das Aussehen jedoch ungemein. "Sieht sie nicht geil aus?" strahlte meine Tochter mich an. "Darf ich das auch machen?"
"Sicher", lächelte ich. "Du solltest jedoch ein warmes Braun nehmen, das paßt besser zu deinen Augen und Haaren. Nadja hat schwarze Haare und blaue Augen, deswegen steht ihr Schwarz sehr gut."
"Geil!" jubelte Marita. Nadja schenkte mir für meine Toleranz ein schüchternes Lächeln. Sie wartete im Flur, während wir vier uns eben umzogen, dann ging es zu Fuß in das Zentrum, dessen Restaurants und Cafés auch am Sonntag geöffnet hatten.
Nach dem Essen verzogen die Kinder sich in Maritas Zimmer, um etwas zu spielen. Ich genoß die Ruhe und den Frieden im Wohnzimmer, nachdem ich mir für morgen eine Notiz gemacht hatte, meine Daueraufträge für den Unterhalt zu löschen.
Etwa eine Stunde später kam Nadja an. Sie machte einen Schritt in das Wohnzimmer und blieb dort stehen.
"Komm ruhig rein", lächelte ich. "Was möchtest du?"
Nadja deutete auf die Fensterbank. "Sitzen."
"Dann setz dich, Kleines."
Nadja ging im weiten Bogen um mich herum, setzte sich auf die Fensterbank, zog die Füße hoch, drehte sich mit dem Rücken zu mir und starrte bewegungslos hinaus. Ich ließ sie in Ruhe.
Gut zehn Minuten später kam Geli an. "Verloren!" verkündete sie traurig. "Marita hat groß abgesahnt."
"Ich hab auch verloren", verkündete Nadja leise, ohne uns anzusehen.
"Wir sind schon Profis, was?" kicherte Geli. Mit einem Plumps ließ sie sich auf das Sofa fallen, direkt in meinen Arm. "Konrad ist in seinem Zimmer und malt, Marita liegt auf ihrem Bett und schreibt wie besessen."
"Also sind alle beschäftigt. Prima. Wie geht es ihnen?"
"Gut, denke ich. Es gefällt ihnen sehr gut hier. Ich schätze, daß sie sich in ein paar Tagen daran gewöhnt haben, bei dir zu sein. Dann werden sie auch mehr bei dir sein. Im Moment brauchen sie noch etwas Ruhe."
"Verständlich. Und wie geht es dir?"
"Wie immer, wenn ich verloren hab." Sie grinste verschmitzt. "Dann brauch ich sehr viel Trost und Zuneigung."
"Davon habe ich jede Menge. Komm her."
Kichernd kuschelte sie sich an mich und ließ meine Zuneigung in Form von Streicheln und Drücken voller Genuß über sich ergehen. Noch immer blieb Nadja reglos sitzen und sah hinaus. Das Kind begann, mir sehr leid zu tun. Sie war bei uns, und doch wieder nicht. Ich wollte sie gerade ansprechen, doch zu uns zu kommen, als Geli mir ihren Finger auf die Lippen legte und den Kopf schüttelte. Ich nickte mit einem stillen Seufzer.
Gegen sechs brachte ich Geli zurück nach Hause. Sie war genauso traurig wie ich, als wir uns im Hausflur voneinander verabschiedeten. Mit einem bedrückten Lächeln winkte sie mir noch zu, dann fiel die Wohnungstür hinter ihr zu. Genauso bedrückt fuhr ich nach Hause. Ich vermißte sie. Als Mensch an meiner Seite. Aber es sollte ihre Entscheidung sein, wann sie bereit für mich war. Bereit für die Trennung von ihrem Vater, mit dem sie so viel verband.
Marita hatte aus den geringen Vorräten ein kleines Abendessen gezaubert, das wir am Eßtisch zu uns nahmen. Nadja war still wie üblich, doch ihre Augen flogen wachsam hin und her. Jede Geste von uns wurde beobachtet, jedes Wort aufgenommen und begutachtet. Das arme Würmchen mußte in einem furchtbar angespannten Zustand leben.
Nach dem Essen verzog Nadja sich wieder auf die Fensterbank, meine Kinder gingen in ihre Zimmer, um die Hausaufgaben für den Montag zu machen; dazu hatten sie bisher keine Zeit oder Lust gehabt. Ich schnappte mir einen Notizblock, einen Kuli und einen Zollstock, dann maß ich die Fenster aus, um beim Gardinenkauf nicht gar zu dämlich auszusehen. Die Fenster in den Kinderzimmern, der Küche und dem Schlafzimmer waren gleich groß, das Bad hatte nur einen Lüftungsschacht, so daß im Wohnzimmer die Hauptarbeit war. Nadja sah mir aufmerksam zu, wie ich mit Zollstock, Stift und Papier herumhantierte. Nachdem mir der Block zum dritten Mal aus den Fingern gerutscht war, fragte sie leise, ob sie mir helfen könnte.
"Gerne, Kleines. Du könntest ein paar Zahlen aufschreiben."
Sie nickte freudig und schrieb konzentriert die Längen und Höhen, die ich ihr durchgab. So ging es viel leichter.
"Vielen Dank", lächelte ich, als ich alle Zahlen beisammen hatte. "Du hast mir sehr geholfen."
Nadja strahlte wie die Sonne, und genau das traf mich tief. Wenn eine so kleine Handreichung sie so glücklich machte, was mußte sie dann alles erlebt haben?
Ich kämpfte den Aufruhr in mir nieder und setzte mich an den Eßtisch, um alle Maße in ein ordentliches Format zu bringen. Zögernd kam Nadja näher.
"Was machst du?" fragte sie leise und tat einen Schritt auf mich zu.
"Ich schreibe die Längen der Gardinen auf, die wir noch kaufen müssen."
"Gardinen sind schön." Ein Schritt auf mich zu. "Machst du überall lange hin?"
"Halb und halb, Kleines. Konrad möchte lange, ins Schlafzimmer und hier im Wohnzimmer sollen auch lange hin. Marita möchte Scheibengardinen. Kennst du die?"
"Ja." Ein Schritt auf mich zu. "Die mag ich auch sehr. Man kann rausgucken und doch wieder nicht."
"Genau. Die sollen auch in die Küche."
"Schön." Ein Schritt auf mich zu. "Magst du deine Kinder?"
Ich sah sie an. "Ja, Nadja. Ich mag sie nicht nur, ich liebe sie."
"Magst du Geli?" Ein Schritt auf mich zu.
"Geli liebe ich auch."
"Bist du nett?" Ein kleiner Schritt auf mich zu.
"Nein!" lachte ich. "Ich bin ein grimmiger Brummbär! Das sagt Geli wenigstens immer zu mir."
"Du bist nett." Ein kleiner Schritt auf mich zu.
"Du bist auch nett, Kleines", sagte ich sanft. "Du bist sogar richtig lieb."
"Magst du mich?" Sie blieb stehen, wo sie war, etwa eineinhalb Meter von mir entfernt.
"Ja, Kleines. Ich mag dich, auch wenn wir uns noch nicht so gut kennen."
"Mein Stiefvater hat auch gesagt, daß er mich mag." Ein Schritt von mir weg. "Dann hat er mich geschlagen. Mit der Faust."
"Ich schlage keine Kinder, Nadja", sagte ich leise. "Es ist ganz normal, daß du Angst vor Fremden hast, Kleines. Möchtest du wieder auf die Fensterbank? Du kannst dich auch auf das Sofa setzen, wenn du möchtest. Ich habe hier noch ein bißchen zu tun."
"Mit den Gardinen?" Ein Schritt auf mich zu.
"Genau", lächelte ich. "Mit den Gardinen. Wenn ich die kaufe, muß ich ja sagen können, wie lang die sein müssen."
"Klar." Ein großer Schritt auf mich zu. "Darf ich zusehen?"
"Sicher, Kleines."
Zwei kleine Schritte, dann stand sie neben mir. Ich spürte ihre Angst vor mir, zusammen mit dem Wunsch nach Nähe. Meine Augen wurden feucht, als ich den großen Schmerz in ihren jungen Augen sah. "Du armes Mädchen", flüsterte ich. "Was hat er dir bloß getan?"
"Mir wehgetan. Ganz oft, und ganz viel." Sie drehte sich um, rannte zur Fensterbank und saß mit einem Satz darauf. Schweigend und reglos sah sie hinaus. Plötzlich war Chris wieder in meinem Kopf.
‚Nadja sagt, sie mag dich', hörte ich sie sagen. ‚Kommst du klar mit ihr?'
‚Glaube schon. Erst hat sie mich ausgequetscht, dann etwas von sich erzählt, dann ist sie abgehauen.'
‚Wie bei uns. Das ist normal bei ihr, Dieter. Sie tastet sich langsam heran, distanziert sich wieder, kommt wieder an. Jedesmal etwas näher. Sei so gut und nimm sie nicht in den Arm, ja? Wenn sie das möchte, wird sie es sagen. Wenn du es machst, bekommt sie sofort Panik.'
‚Danke für die Warnung. Das wollte ich gerade wirklich tun, wenn sie nicht abgehauen wäre.'
‚Schon gut. Wir kommen so gegen zehn, halb elf zurück. Schaffst du es solange?'
‚Bestimmt. Ich fange langsam an, zu verstehen, wie ich mit ihr umgehen muß.'
‚Prima. Bis nachher dann.' Ich war wieder alleine in meinem Kopf. Ein verdammt merkwürdiges Gefühl, so mit einem Menschen zu reden. Lächelnd ging ich zurück an meine Gardinen.
Um viertel nach neun ging Konrad duschen, um halb zehn Marita. Nach der Dusche kam Konrad zu mir und wünschte mir Gute Nacht. Ich drückte ihn kurz, was er reglos über sich ergehen ließ, dann lief er in sein Zimmer. Marita war schon etwas forscher; als sie fertig war, kam sie von sich aus und umarmte mich. Ich drückte sie etwas länger, dann ließ ich sie los, doch sie blieb bei mir.
"Bleiben wir jetzt bei dir?" fragte sie mit sehr viel Sorge in ihren braunen Augen. "Müssen wir nie wieder zurück zu Mama?"
"Nein, mein Liebling. Ihr bleibt bei mir. Eure Mutter wird euch nie wieder etwas tun, dafür sorge ich."
Beruhigt drückte meine Tochter mich, dann lief auch sie in ihr Zimmer. Nun waren Nadja und ich allein.
"Nadja, möchtest du fernsehen?" fragte ich sie leise, um sie nicht zu erschrecken. Sie nickte, schüttelte den Kopf und zuckte mit den Schultern, alles gleichzeitig.
"Stört es dich denn, wenn ich fernsehe?" Kopfschütteln. Ich schaltete meinen kleinen Fernseher an, der für dieses große Wohnzimmer einfach zu klein und zu weit weg war. Aber es ging für den Moment. Von den 50.000,- Mark waren noch weit über 30.000,- übrig, die Wertpapiere noch gar nicht eingerechnet; da sollte ein neuer Fernseher auch noch drin sein.
Nach vielleicht fünf Minuten stand Nadja plötzlich neben mir. "Kann ich was in deinen Arm?" fragte sie leise.
"Natürlich, Kleines." Ich streckte meinen Arm aus. Nadja ließ sich vorsichtig nieder, schaute mich kurz, aber intensiv an, dann lehnte sie sich leicht an mich. Ich hielt sie sehr locker fest. Zum einen, damit sie spürte, daß sie sofort aufstehen konnte, wenn sie wollte, zum anderen, weil sie so verdammt dünn war, daß ich Angst hatte, ihr nur durch einen kräftigen Druck meiner Finger die Schulter zu brechen.
Ein paar Minuten blieb Nadja ganz still sitzen, dann drehte sie ihr Köpfchen zu mir. "Werner streichelt immer meinen Bauch", verriet sie mir. "Und Chris meine Haare."
"Und was soll ich streicheln?" lächelte ich.
"Haare." Sie drehte ihren Kopf wieder nach vorne. Gehorsam fuhr ich ihr sanft durch die kurzen Haare.
Wieder ein paar Minuten später drehte Nadja sich plötzlich zu mir, legte einen Arm und ein Bein über mich, preßte sich an mich und drückte ihre Wange an meine Rippen. "Du bist nett", sagte sie schlicht.
"Ich gebe mir Mühe", lächelte ich. "Fühlst du dich wohl?" Sie nickte nur, ohne zu antworten. "Schön."
In dieser Position blieb Nadja, bis sie um kurz nach zehn plötzlich aufsprang. "Chris kommt!" Sie lief in den Flur, und da klopfte es auch schon. Ich stand auf und ging zur Tür, die Nadja schon geöffnet hatte.
"Na?" lachte Chris sie an. "Gefällt es dir hier?" Nadja nickte strahlend und umarmte Chris herzlich.
"Na prima! Dieter, vielen Dank, daß sie hier bleiben durfte."
"Jederzeit", lächelte ich. "Wir verstehen uns inzwischen recht gut."
"Toll! Dann komm, Nadja."
"Möchte noch bleiben." Nadja sah Chris bittend an.
"Das mußt du Dieter fragen." Chris strich ihr liebevoll über die Wange. Nadja sah kurz zu mir, dann versteckte sie sich an Chris. Ich mußte lächeln, als ich das sah.
"Nadja?" fragte ich freundlich. "Möchtest du noch etwas hierbleiben?"
Das Mädchen nickte, riß sich von Chris los und lief in meinen Arm, wo es sich nun vor Chris versteckte.
"Ah ja!" lachte Chris. "Schick sie hoch, wenn sie müde wird. Oder wenn du ins Bett gehst, Dieter. Gute Nacht!"
"Nacht, Chris". grinste ich und drückte Nadja an mich. "Dann komm, mein Kleines."
Wir gingen zurück ins Wohnzimmer und setzten uns wieder hin. Sofort klammerte Nadja sich wieder an mich und blieb still liegen, während ich ihr Haar und den Nacken streichelte.
Nach einigen Minuten bewegte sie sich plötzlich. Mit einem Satz saß sie auf meinem Schoß und schaute mich an.
"Gute Nacht", flüsterte sie. Ich spürte noch ihre Lippen auf meinen, dann war sie weg. Sekunden später fiel die Tür ins Schloß, und sie rannte die Treppe hinunter. Schmunzelnd ging ich ins Bad, um mich für die Nacht vorzubereiten.

* * *

Da meine Kinder wieder bei mir waren, bestand für mich keine Veranlassung mehr, so lange wie bisher zu arbeiten. Ich stand deshalb mit ihnen um halb sieben auf, frühstückte mit ihnen, und verließ mit ihnen das Haus. Beide bekamen Geld von mir, um sich ein Monatsticket für die ganze Stadt zu kaufen, was sie gleich nach der Schule erledigen wollten. Marita hatte Gelis Einkaufsliste bei; auch dafür bekam sie Geld mit. Vor dem Haus trennten wir uns; die Kinder liefen zur Haltestelle vor dem Zentrum, ich ging zu meinem Wagen und fuhr ins Werk.
In dieser Woche waren die sechs Mädchen für Arbeiten an der Drehbank eingeteilt, woran sie mit Feuereifer gingen. Geli und ich hatten kaum Gelegenheit, miteinander zu reden, was uns beide sehr belastete, aber wir schafften es einfach nicht, ein paar Minuten für uns zu sein. Anrufen konnten wir uns abends auch nicht; mein Telefon würde erst Ende der Woche geschaltet werden. Geli mußte nach Feierabend direkt einkaufen und machte daher auch pünktlich um halb fünf Schluß, mit den anderen zusammen. Gegen fünf Uhr machte ich Feierabend und fuhr ziemlich geknickt heim.
Marita und Konrad hatten gründlich eingekauft, wie ich sah; Kühlschrank, Froster und Schränke waren voll. Die Kinder waren bei ihren Hausaufgaben, die ich, als sie fertig waren, kontrollieren durfte, was ich mit großer Freude tat. Das gab mir das Gefühl, Vater zu sein. Außerdem waren beide trotz des ganzen Ärgers mit ihrer Mutter gut in der Schule; die letzten Zeugnisse schwankten zwischen Zwei und Drei in allen Fächern.
Nach dem Abendessen spielten wir noch etwas Karten, dann überlegten wir gemeinsam, welche Spiele wir noch kaufen sollten. Am Ende kam eine riesenlange Liste heraus, um die wir uns am Freitag oder Samstag kümmern wollten, wenn Geli wieder bei uns war. Ich war nicht der einzige, der sie vermißte; auch meine Kinder hatten sich über das Wochenende schon sehr an sie gewöhnt.
Ab halb neun saßen wir gemeinsam auf dem Sofa; Marita in meinem Arm, Konrad noch etwas vorsichtiger an der Seite. Doch auch er kam nach und nach näher, bis er schließlich in meinem anderen Arm war. Für die Angst, die meine Kinder ausstehen mußten, hätte ich meine Ex am liebsten qualvoll zu Tode gefoltert.
Am Dienstag hatten Geli und ich nur kurz Zeit, miteinander zu reden. Das Mädchen verging genau wie ich vor Sehnsucht. Erst am Mittwoch ergab sich ein längeres Gespräch nach der Mittagspause. Wir saßen uns in der Kantine gegenüber.
"Ich halt das nicht mehr aus", sagte Geli mit nassen Augen. "Dieter, ich vermiß dich wie wahnsinnig!"
"Ich dich auch, Kleines. Wenn meine Kleinen im Bett sind, kommt bei mir das Tief."
"Freitag", sagte sie entschlossen. "Freitag komm ich zu dir. Ich hab mit Papa nochmal geredet. Er wollte dich gerne nochmal sprechen, bevor ich ausziehe. Bringst du mich Freitag nach Hause und redest mit ihm?"
"Ja, Kleines. Hast du dir das gut überlegt?"
"Muß ich nicht", lächelte sie schief. "Mein Gefühl schreit nach dir, und ich hab keine Angst mehr. Ich will nur noch zu dir."
"Dann geht es dir so wie mir, Kleines", sagte ich bewegt. "Willst du dann gleich am Freitag zu mir kommen?"
"Ja. Während du mit Papa redest, pack ich meine Sachen ein. Könntest du mir zwei Koffer leihen? Ich hab nicht genug."
"Sicher, Geli." Ich schaute sie verliebt an. "Du kommst wirklich zu mir?"
"Ja." Sie gab mir den gleichen Blick zurück. "Freitag."
Freitag. Endlich war es Freitag. Ich hatte morgens zwei Koffer in den Wagen gelegt, für Geli, wie sie es sich gewünscht hatte. Ich war aufgedreht bis in die Haarspitzen. Aber auch sonst hatte sich in der Woche einiges getan. Ich hatte die ganzen Wertpapiere bei meiner Bank eingereicht; sie würden nach Verkauf meinem Konto gutgeschrieben werden. Ein größerer Fernseher stand im Wohnzimmer, der kleine war ins Schlafzimmer gewandert, auf einen Beistelltisch. Konrad und Marita hatten sich über ihre neuen Busfahrkarten riesig gefreut; daß ich ihnen erlaubte, sich vollkommen frei in der ganzen Stadt zu tummeln, löste große Sorgen auf, die trotz Gelis "Behandlung" noch immer in ihnen waren. Tag für Tag realisierten die beiden mehr, daß ich sie liebte, daß ich ihnen nichts Böses wollte, daß sie für mich Menschen waren.
Im Werk mußten die sechs Mädchen wieder ein kleines Prüfungsstück machen, diesmal mit all dem, was sie bisher gelernt hatten. Die Ergebnisse entsprachen ungefähr denen von letzter Woche. Wir machten um zwei Uhr Schluß, genau wie letzte Woche.
Ich brachte Geli nach Hause. Sie stürmte mit den beiden Koffern gleich in ihr Zimmer und schloß die Tür hinter sich, ich ging zu ihrem Vater, gespannt darauf, was er mit mir besprechen wollte. Und etwas besorgt.
Doch von seiner Seite war keine Spannung zu spüren, nur tiefe Nachdenklichkeit.
"Daß ich Geli so schnell loswerden will", kam er gleich zum Punkt, als ich mich hingesetzt hatte, "hat einen ganz bestimmten Grund, Herr Kaminski." Er sprach leise, und stockend, wie jemand, der eine sehr unangenehme Nachricht überbringen muß.
"Ich mache es kurz. In etwa fünf bis sieben Jahren wird Geli keinen Vater mehr haben. Ende letzten Jahres hat sich herausgestellt, daß ich Multiple Sklerose habe. Unheilbar, selbst jetzt im Anfangsstadium." Schockiert und betroffen hörte ich ihm zu. Er nickte nur, als er mein Gesicht sah.
"Tut mir leid, Ihnen das so ins Gesicht zu sagen, aber ich will nicht lange um den heißen Brei herumreden. Bevor Geli zu Ihnen ins Werk kam, hatten meine Schwester und ich abgesprochen, daß Geli bei ihr wohnen soll, sobald ich... zum totalen Pflegefall werde, aber nun sieht die ganze Sache schon viel besser aus für mein Kind. Geli liebt Sie. Was ist mit Ihnen?"
"Ich liebe Geli auch", antwortete ich erschüttert. "Herr Walter, ich kann gar nicht sagen, wie leid mir das tut!"
"Danke." Er lächelte traurig. "Ich nehme an, daß ich mir nach dem Tod meiner Frau so intensiv gewünscht habe, auch tot zu sein, daß mein Körper mir irgendwie gehorcht hat. Egal. Es ist leider so. Im Oktober war die letzte Untersuchung, bei der sich eben gezeigt hat, daß ich noch fünf, höchstens sieben Jahre habe. Geli weiß davon nichts. Sie soll auch so lange wie möglich davon verschont bleiben. Durch ihr Talent wird sie es vielleicht herausbekommen, aber dann wird sie schon älter sein und besser damit umgehen können. Sie werden gut für sie sorgen?"
"Ja." Ich mußte schlucken. "Es - Ich - Verzeihung. Kann Geli nichts tun? Sie ist doch so fähig!"
"Nein, ich fürchte nicht. Gelis Talent beschränkt sich auf Gefühle, auf die Seele. Nicht auf den Körper. Ich habe auch daran gedacht, sie zu fragen, es aber lieber sein lassen." Er zuckte mit den Schultern. "Wie wär's mit einem Kurzen?"
"Sehr gerne."
Herr Walter rollte zu einem kleinen Schrank, holte eine Flasche Schnaps und zwei Gläser heraus und fuhr die Sachen zum Tisch, wo er sie aufbaute. Kurz darauf stießen wir an, ohne etwas zu sagen. Der scharfe Alkohol beruhigte mich etwas.
"Das war nötig", lächelte er dann, wieder ganz der alte. "Jetzt vergessen wir das erst mal alles. Erzählen Sie mal von Ihrer Wohnung. Geli schwärmt nur, wie toll und groß und hell und fantastisch das ist, aber ein vernünftiges Wort bekomme ich nicht aus ihr heraus."
Seine lockere Art half mir, über den Schock hinwegzukommen, und nach ein paar Minuten Plauderei war es zwar nicht vergessen, es stand aber auch nicht mehr im Vordergrund. Irgendwann wechselten wir zum Du. Wir redeten, bis Geli verschwitzt und atemlos ins Wohnzimmer kam.
"Fertig!" verkündete sie geschafft und ließ sich auf das Sofa fallen.
"Alles dabei?" grinste ihr Vater. "Zahnbürste auch?"
"Nein!" Geli erschrak und sprang auf. "Im Bad war ich noch gar nicht! Mist!" Weg war sie. Ihr Vater zwinkerte mir zu.
"Einen hab ich noch! Das hat sie auch vergessen!"
Kurz darauf war Geli wieder bei uns. "Jetzt aber."
"Was ist mit deinen Sachen im Keller?" fragte ihr Vater trocken. "Den Sommersachen?"
"Scheiße!" Weg war sie. Herr Walter lachte herzhaft.
"Ich kenn doch mein Mädchen!"
Eine Viertelstunde später war Geli zurück. "Jetzt hab ich aber wirklich alles. Schuhe, Sommersachen, das Zeug für die Schule... Und fünf Spinnen hab ich erlegt!"
"Braves Kind!" Ihr Vater zog sie zu sich und drückte sie herzlich. "Bleibt noch was, ja? Wenn ihr jetzt fahrt, könnte es Probleme geben." Er deutete auf die Flasche Schnaps.
"Hatte ich sowieso vor", lächelte ich. "Wenn wir nicht stören."
"Schon etwas", meinte er ruhig. "Eigentlich wollte ich meine Tochter so schnell wie möglich aus dem Haus jagen, damit ich endlich meine Ruhe habe."
"Papa!" Geli schaute ihn wütend an. "Ich säg doch noch die Stange über der Wanne an!"
"Nicht in den letzten zehn Minuten", grinste Herr Walter. "Sei friedlich, Mädchen."
Scherzend verbrachten wir noch knapp eine Stunde, dann spürte ich nichts mehr von dem Alkohol in mir. Ich trug Gelis Koffer, Tüten und Taschen ins Auto, während sie sich von ihrem Vater verabschiedete. Auch ich drückte ihm herzlich die Hand. Herr Walter machte jedoch keine große Szene aus der ganzen Sache. Er blieb locker, riß Witze und zog über Geli her, bis wir alle drei herzhaft lachen mußten. Dann zog er Geli auf seinen Rollstuhl und fuhr sie zur Haustür.
"Damit ich später mal sagen kann, ich hab dich höchstpersönlich rausgeworfen", grinste er breit.
"Na warte!" drohte Geli. "Dieter bringt mir bei, wie ich ganz toll schimpfen kann, dann kriegst du das alles zurück!"
"In deinen Träumen!" lachte er und gab ihr einen Klaps auf den Po. "Ab mit dir, Geli. Ich liebe dich."
"Ich dich auch, Papa." Sie drückte ihn noch einmal stürmisch, dann winkte er uns zu und fuhr wieder hinein. Geli atmete tief durch und sah mich spitzbübisch an.
"Jetzt bin ich eine Heimatlose. Kann ich bei dir wohnen?"
"Na ja", knurrte ich. "Ein Eckchen auf dem Balkon ist noch frei, da baue ich einen Stall für dich."
"Danke schön!" Kichernd kam sie in meinen Arm und sah mich an. "Fahr uns nach Hause", flüsterte sie. "Ich will dich küssen!"
Gelis Einzug wurde von Konrad und Marita begeistert aufgenommen. Als meine Kinder Geli stürmisch umarmten, kapierte ich, daß Geli nicht nur eine große Schwester für sie war, sondern mit ihren fast 14 Jahren auch eine Ersatzmutter. Gerührt sah ich ihnen zu, bis die beiden sich etwas beruhigt hatten und Geli und mir beim Tragen ihrer ganzen Klamotten halfen.
Nachdem alle Taschen, Tüten und Koffer im Schlafzimmer standen, ging Geli ans Einräumen. In den Schränken war noch so viel Platz, daß sie alle ihre Sachen ohne Probleme unterbrachte. Ihre Schuhe kamen in die Garderobe, die ich am Donnerstag noch gekauft und aufgebaut hatte, ihre Waschsachen ins Bad, dann war sie eingezogen. Und als hätte das Schicksal nur auf diesen Moment gewartet, fing alles an, sich zu verändern...
Wir wollten Gelis Einzug mit einem langen Spaziergang am Rhein entlang feiern. Es war zwar bewölkt, aber die Wolken zogen von uns weg, so daß wir keine Gefahr sahen. Wir zogen uns warm an, dann verließen wir die Wohnung. Vor der Haustür kamen uns Chris, Werner und Nadja entgegen.
"Hey!" grüßte Chris munter. "Geht's raus?"
"Ja, wir wollten etwas am Rhein laufen."
"Kann ich mit?" fragte Nadja sofort. "Ich hab zwei Stunden im Auto gesessen. Ich brauch frische Luft!"
"Lauf ruhig", lächelte Chris. "Ich wußte ja nicht, daß du so eine Abscheu vor Kaufhäusern hast."
"Hab ich aber." Nadja sprang zu uns. "Hi, Konrad. Hi, Marita. Hi, Geli. Hi, Dieter."
"Hi, Nadja!" riefen wir im Chor. Nadja kicherte fröhlich. Geli drückte sie an sich, was Nadja nichts ausmachte. Geli war ja auch ein Mädchen.
"Viel Spaß!" wünschten Chris und Werner uns, bevor sie hineingingen. Wir winkten kurz zurück, dann machten wir uns auf den Weg über die Straße und auf den Deich, der das Wohnviertel bei Hochwasser vor dem Rhein schützen sollte.
Wir gingen langsam und gemächlich. Konrad und Marita liefen vor und tobten sich aus, Geli und ich waren Arm in Arm, Nadja ging neben Geli. Nach etwa zwanzig Minuten kam Nadja an meine freie Seite und griff zögernd nach meiner Hand. Ich ergriff ihre ganz sacht, streichelte kurz mit dem Daumen über ihre Hand, dann hielt ich still. Nadja lächelte mich kurz, aber herzlich an.
Weitere zehn Minuten später brauchte Nadja eine Pause. Sie war wirklich noch sehr schlapp. Wir gingen zur nächsten Bank, wo das Mädchen sich niederließ und ausruhte. Geli und ich blieben bei ihr. Meine Kinder tobten nach wie vor herum, liefen vor, rannten zurück, fingen sich, jagten sich, und lachten fröhlich. Langsam wurden aus zwei Opfern wieder zwei ausgelassene Kinder, die Freude am Leben hatten.
Ein paar Minuten später war Nadja wieder fit. Um sie nicht allzu sehr zu belasten, machten wir kehrt und gingen langsamer als auf dem Hinweg zurück. Trotzdem sah ich, daß das Mädchen alle Mühe hatte, zu laufen.
"Nadja, soll ich dich etwas stützen?" fragte ich vorsichtig. Sie nickte schüchtern.
"Bitte ja. Ich bin ziemlich müde."
"Dann komm her." Ich streckte meinen Arm aus. Nadja ließ sich gegen mich fallen und klemmte meinen Arm unter ihrer Achsel ein. Im gleichen Moment beschloß eine dicke Wolke über uns, daß sie die ganzen Tropfen in sich nicht weitertragen wollte. Es fing an zu gießen, und in wenigen Sekunden weitete es sich zu einem wahren Wolkenbruch aus. Geli und meine Kinder zogen sofort die Jacken über den Kopf. Ich riß Nadja von ihren Beinen, nahm sie auf den Arm und rannte los, Geli, Marita und Konrad hinter mir her. Trotzdem waren wir binnen kürzester Zeit naß bis auf die Haut. Kein angenehmer Zustand für Mitte November, bei knapp sechs Grad.
Als wir endlich zu Hause ankamen, flossen wahre Bäche von Wasser aus unserer Kleidung. Wir zogen uns noch im Eingangsbereich Jacken und Schuhe aus. In der sechsten Etage angekommen, war der Aufzug klatschnaß. Wir liefen direkt ins Bad, die nasse Wäsche flog in die Wanne. Nadja zog sich ohne Scheu splitternackt aus, was an sich das Vernünftigste war, denn sogar ihre Unterhose war naß. Richtig naß. Meine Kinder zögerten nur einen Moment, dann befreiten auch sie sich von all ihrer Kleidung. Geli und ich schauten uns an, nickten uns zu, und waren kurz darauf ebenfalls nackt.
Meine Kinder trockneten sich rasend schnell ab, dann liefen sie in ihre Zimmer, um sich etwas Warmes anzuziehen. Nadja zitterte wie Espenlaub. Geli legte ihr ein dickes Handtuch um die Schultern und schob sie zu mir. Nadja drückte sich an mich, ungeachtet meiner fehlenden Kleidung. Ich rieb kräftig über ihren schmalen Rücken, um sie zu wärmen, doch Geli meinte: "Laß uns ins Bett gehen, Dieter. Da werden wir schneller warm." Nadja nickte sofort.
"Gute Idee."
Wir liefen über den Flur ins Schlafzimmer und sprangen ins Bett, Nadja zwischen Geli und mir. Die Kleine drehte sich zu Geli und ließ sich in den Arm nehmen. Wir rutschten sehr eng zusammen, preßten unsere Körper und Beine aneinander, und blieben dann still liegen.
Nach ein paar Minuten, in denen unser Zittern mehr und mehr nachließ, drehte Nadja sich zu mir um und sah mich an.
"Du bist schön warm."
"Das kommt nur", lächelte ich, "weil ich mit zwei hübschen, nackten Mädchen im Bett liege."
Nadja lächelte herzlich, dann schloß sie die Augen und kuschelte sich bei mir ein. Geli zwinkerte mir grinsend zu.
Wie blieben noch etwas liegen, bis wir durch und durch aufgewärmt waren, dann stand Geli auf. "Nadja, möchtest du ein T-Shirt von mir haben? Oder lieber einen dicken Pulli?"
"Lieber einen Pulli", murmelte Nadja, ohne sich zu bewegen.
"Sollst du haben." Geli ging zum Schrank und zog sich eine dicke Baumwollhose und einen ebenso dicken Sweater an, dann suchte sie einen dicken Pulli heraus, den sie auf das Bett legte.
"Ich werf die nassen Sachen eben in den Trockner", meinte sie zu uns. "Dann geh ich mal nach den Kindern sehen."
"Ist gut, Kleines. Danke dir."
"Mach ich doch gern." Sie eilte hinaus. Im gleichen Moment hob Nadja ihren Kopf und sah mich an.
"Jetzt sind wir allein. Tust du mir jetzt was?"
"Nein, Kleines", sagte ich leise. "Ich hab dich gern, Nadja. Warum sollte ich dir etwas tun?"
"Weil's dir Spaß macht?"
"Kleines, Kindern wehzutun macht mir keinen Spaß." Ich strich ihr langsam und zärtlich über die kühle Wange. "Ich bin manchmal etwas grob mit dem, was ich sage, aber ich würde nie ein so zartes Mädchen wie dich schlagen."
Nadja lächelte vorsichtig. "Ich glaub dir. Schimpfst du gerne?"
"Ich fluche sehr gerne", feixte ich. "Fluchen läßt Dampf ab."
"Du bist komisch." Nadjas blaue Augen wanderten forschend über mein Gesicht. "Wenn jemand flucht, schlägt der doch auch, oder?"
"Manchmal ja, manchmal nein. Manche fluchen, weil sie eben nicht schlagen wollen. Das Fluchen hilft ihnen, den Überdruck in sich abzubauen. Verstehst du?"
"Ja." Sie lächelte schüchtern. "Wie fluchst du denn? Was sagst du dann?"
"Was ich dann sage? Hm... So etwas wie: ‚Hölle und Verdammnis! Legst du jetzt endlich den Schraubendreher weg, oder willst du dich daran festhalten, bis der Nordpol geschmolzen ist?' Sowas sage ich, wenn jemand im Stehen schläft."
"Klingt lustig!" kicherte Nadja. "Also fluchst du nur, aber du schlägst nicht?"
"Nein, Kleines. Ich schlage nicht."
"Ich glaub dir." Sie senkte ihr Köpfchen und kuschelte sich wieder an mich. "Reibst du bitte meinen Rücken? Der ist kalt."
"Sicher, Kleines." Ich strich langsam, aber kräftig über ihren zarten Rücken. Nadja schmiegte sich enger an mich.
"Etwas tiefer, bitte."
Gehorsam rieb ich tiefer, bis zum Ansatz ihres Pos. Nadja blieb still liegen. Das Mädchen war so schmal, daß meine gespreizte Hand fast ihren gesamten Rücken bedeckte. Vorsichtig, aber gründlich rieb ich sie weiter.
"Tiefer", flüsterte sie. "Mein Po ist auch kalt."
Ohne in diesem Moment auch nur zu ahnen, was sich entwickeln würde, ging ich etwas tiefer und rieb über ihren kaum vorhandenen Po, der wirklich eiskalt war. Ich klopfte und rieb abwechselnd, bis das Fleisch wärmer wurde. Nadja hob wieder ihren Kopf und schaute mir in die Augen.
"Magst du mich?"
"Ja, Kleines", lächelte ich. "Ich mag dich. Geli mag dich auch, und meine Kinder mögen dich auch."
Sie lächelte dankbar. "Ich mag euch auch. Darf ich euch öfter besuchen?"
"Natürlich, Nadja. Wann immer du möchtest."
"Danke." Sie legte ihren Mund auf meinen und gab mir einen zärtlichen, langen Kuß, mit geschlossenen Lippen. Ihr Bedürfnis nach Zärtlichkeit, besser gesagt: der Grund für dieses Bedürfnis, tat mir in der Seele weh. Ich streichelte sie ganz sanft und zärtlich, bis sie ihre Lippen von meinem Mund löste und ihren Kopf etwas unter meinen schob.
"Ich mag dich", flüsterte sie.
"Ich mag dich auch, Nadja. Wollen wir aufstehen?"
"Nein." Sie schmiegte sich enger an mich. "Noch ein bißchen so bleiben."
Geli kam zurück und lächelte, als sie Nadja sah. "Die Kinder spielen", sagte sie leise, um Nadja nicht zu erschrecken. "Trockner läuft. Ich find das Ding geil." Geschwind zog sie sich wieder aus und kroch unter die Decke. Sie legte eine Hand auf Nadjas Kopf und strich ihr liebevoll über die kurzen Haare.
"Gefällt es dir so, Nadja?" flüsterte sie.
"Ja!" hauchte das Mädchen. "Ist ganz toll so." Sie kuschelte sich noch dichter an mich, auch Geli rutschte etwas näher an sie heran und begann, Nadja am Körper zu streicheln, wobei sie gelegentlich ihre Hand zu mir schob und auch mich zärtelte. Ich wollte nicht zurückstehen und machte mit. Meine Hand legte sich auf Gelis Po und knetete ihn leicht, dann fuhr ich vorsichtig über Nadjas Beine und wieder zurück zu Geli.
"Ist das schön!" murmelte Nadja. "Darf ich mich auf den Rücken legen?"
"Natürlich, Kleines." Geli und ich rutschten etwas auseinander, Nadja drehte sich auf den Rücken, und wir nahmen sie wieder eng in die Mitte. Nadja schloß die Augen und lächelte still.
"Gefällt es dir so?" fragte ich. Sie nickte.
"Sehr. Streichelt ihr weiter?"
"Wo?" fragte Geli leise.
"Überall", flüsterte Nadja. Gelis Hand bewegte sich unter der Decke zu Nadjas Brust.
"Da auch?"
"Ja!" Nadja griff nach meiner Hand und führte sie zu dem Dreieck zwischen ihren Beinen. Geli und ich schauten uns kurz an; etwas verlegen, aber auch mit beginnender Erregung. Geli bewegte ihre Hand sanft hin und her. Nadja seufzte leise, ihre Beine öffneten sich leicht. Unter meinen Finger spürte ich nichts als Haut. Keine Haare, keine Falten, nur glatte, heiße Haut.
Geli nickte mir leicht zu, als wolle sie sagen, es sei in Ordnung, was wir hier taten. Ich erinnerte mich an Werners Worte, als er meinte, daß Nadja den Sex braucht, um schöne Gefühle zu erleben. Nun gut, wenn Geli nichts dagegen hatte...
Ich bewegte meinen Finger mit leichtem Druck ihren Schlitz entlang, der unglaublich fest und eng geschlossen war. Nadja erzitterte leicht, als ich an ihre Klitoris kam. Sie spreizte ihre Beine; eines legte sie über Geli, das andere über mich. Geli beugte sich über das junge Mädchen und küßte es. Nadja warf ihre Arme um Geli und erwiderte den Kuß leidenschaftlich. In diesem Moment funkte es bei mir. Meine Erregung stieg schlagartig an, mein Mittelfinger glitt mit einem Rutsch in das kleine Mädchen hinein, das sofort erbebte. Ihr Kanal war so eng, daß ich mir kaum vorstellen konnte, daß Werner und sie richtig miteinander schliefen; die Innenwände ihrer Scheide schlossen sich heiß und geschmeidig fest um meinen Finger. Für einen Moment dachte ich daran, wie es sich wohl anfühlen werde, mit meinem Glied in ihr zu sein, und erschrak fast selbst über den Schub an Erregung, den dieser Gedanke in mir auslöste.
Geli lächelte mir beruhigend zu, als würde sie... Nein, sie spürte ja tatsächlich, was ich fühlte. Sie grinste und nickte ein weiteres Mal, dann bewegte sie ihren Kopf etwas nach unten und begann, Nadjas winzige Brüste, die kaum größer waren als eine Kirsche, unsicher zu küssen.
Zwei junge Mädchen, die Sex miteinander hatten! Das war das Erregendste, was ich jemals erlebt hatte. Mein Finger machte sich selbständig und bohrte wild in Nadja herum. Das Mädchen seufzte und stöhnte. Ich dachte kurz daran, daß meine Kinder dies wohl hören mußten, als Geli auch schon wieder nach oben kam und Nadja leidenschaftlich küßte und somit ihr Stöhnen wirksam dämpfte.
Ich blieb in Nadjas immer nasser werdender Scheide und rieb und bohrte und drückte, bis das Mädchen sich plötzlich kurz aufbäumte und wieder auf das Bett fiel. Ihr schmaler Körper zitterte noch einen Moment, dann lag sie still. Geli löste sich von Nadjas Mund, legte ihren Kopf vorsichtig auf Nadjas Brust und küßte die winzigen Brüste sehr liebevoll. Ich zog meinen Finger aus ihr heraus, mit Bedauern, wie ich gestehen muß, und gab ihr einen sanften Kuß auf das Auge. Nadja lächelte und sah mich an.
"Jetzt ist mir schön warm. Möchtest du mich ficken?"
Geli nickte sofort aufgeregt. Ich sah sie erstaunt an, doch sie nickte erneut. Plötzlich spürte ich Neugier in mir, große Neugier, die sofort wieder verschwand. Geli lächelte verlegen. Ich kapierte. Sie wollte leibhaftig zusehen und "fühlen".
"Das sollten wir machen", flüsterte ich Nadja zu, "wenn meine Kinder schlafen, Kleines."
"Heute abend? Soll ich dann heute abend kommen?"
"Du kannst auch gerne bis heute abend hier bei uns bleiben, Kleines."
"Okay." Sie drehte sich zu Geli, umarmte und küßte sie ausgiebig, dann kam ich dran. Nadjas kleine Zunge tobte ein paar Sekunden in meinem Mund herum, dann löste sie sich von mir.
"Wollen wir aufstehen?"
"Machen wir."
Geli stand zuerst auf und zog sich ihre Sachen von vorhin wieder an. Nadja setzte sich auf, griff sich den von Geli bereitgelegten Pulli und schlüpfte hinein. Als sie aufstand, mußten wir alle drei etwas lachen, denn er war ihr viel zu groß und schlabberte bis zu ihren Knien. Aber er war schön warm, und genau das brauchte Nadja.
Die Mädchen warteten, bis ich mir einen leichten Hausanzug übergezogen hatte, dann gingen wir zu meinen Kindern, die auf dem Boden lagen und "Mensch ärgere dich nicht" spielten. Konrad stand kurz davor, zu gewinnen, und tat es mit dem nächsten Wurf auch.
"Darf ich mitspielen?" fragte Nadja. Marita zog sie wortlos zu sich auf den Boden, während sie mit der anderen Hand ihre Figuren aufbaute. Geli und ich sahen ihnen einen Moment zu, dann gingen wir ins Wohnzimmer.
"Jetzt erzähl, Kleines", forderte ich sie auf, als wir saßen. Geli sah mich erstaunt an.
"Was erzählen?"
"Was du jetzt schon wieder in mir blockiert hast."
"Nichts!" Sie drehte sich zu mir und setzte sich aufrecht hin. "Wieso? Was war denn?"
"Was war? Kleines, falls du es schon vergessen haben solltest: wir beide, also du und ich, ja, wir haben nackt im Bett gelegen. Nadja - die kennst du doch auch, nicht wahr? - lag zwischen uns, ebenfalls nackt. Ihr habt euch richtig lecker geküßt, du hast sie am Busen gestreichelt, und ich zwischen den Beinen, bis sie einen Orgasmus hatte."
"Ja, und?" Geli wußte absolut nicht, worauf ich hinauswollte, das sah ich ihr an.
"Kleines! Findest du das so normal, was wir da eben gemacht haben?"
"Ach so!" Sie kicherte verschämt. "Dieter, das... Ja. Nein, ich hab nichts bei dir blockiert. Ehrlich nicht." Sie schmiegte sich an mich. "Das kam ganz von dir aus, mein Großer."
"Sekunde mal! Meinst du, du hast nichts gemacht? Gar nichts?"
"Nein. Nicht bei dir. Bei Nadja auch nicht. Ich hab nur bei Marita und Konrad was gemacht, nämlich ihnen eingeimpft, daß im Schlafzimmer nichts Aufregendes passiert. Mehr nicht."
"Hm." Ich legte die Stirn in Falten. "Dann erkläre mir doch mal bitte, wieso ich überhaupt nichts dagegen hatte, meinen Finger in - na, in Nadja zu stecken."
"Weiß nicht." Sie sah mich mit einem belustigten Schimmern in den Augen an. "Vielleicht, weil du es so wolltest?"
"Ah ja. Und du wolltest sie so küssen, wie du es getan hast?"
"Nein, nicht direkt. Oder vielleicht doch. Ach, Dieter!" Sie kuschelte sich an mich und sah mich mit großen Augen an. "War das denn schlimm, was wir gemacht haben?"
"Schlimm? Geli, wir beide haben ein gerade mal 12 Jahre altes Mädchen zum Orgasmus gebracht! Und du willst zusehen, wie dieses Mädchen heute abend mit mir schläft! Ist das nicht schlimm genug?"
"Glaub nicht", sagte sie leise. "Dieter, ich hab noch immer Angst davor, mit dir zu - zu schlafen. Das mag jetzt bescheuert klingen, aber ich verlier meine Angst, wenn ich zusehe, wie das gemacht wird. Und mit meinem Gefühl lausche. Außerdem..." Sie gab mir einen schnellen Kuß auf den Mund. "Außerdem macht mich das irgendwie an, so nackt miteinander zu toben. Als wir durchgefroren im Bett lagen, ich so dicht bei Nadja, da wurde mir auf einmal richtig heiß, und alles da unten fing an, zu kribbeln." Sie zuckte ratlos mit den Schultern. "Das war auch so, als Petra sich damals unter der Dusche gerieben hat. Ich hab ihr zugesehen, und alles in mir wollte mitmachen, aber ich hab mich zu sehr geschämt, weil die anderen ja dabei waren. Und als Petra dann von ihr und Astrid erzählt hat, da wollte ich am liebsten gleich zu ihr fahren und das auch mal ausprobieren."
"Astrid? Was ist denn das wieder für eine Geschichte?"
"Stimmt! Hab ich dir ja noch gar nicht erzählt!" Aufgeregt setzte sie sich wieder gerade hin.
"Also: Petra ist mit fünf oder sechs Jahren in das Heim gekommen. Etwas später kam Astrid dazu, die immer noch mit ihr im Zimmer wohnt, und die beiden wurden richtig dicke Freundinnen. Mit elf oder so fingen die beiden an, miteinander zu spielen, sich da unten anzufassen und so weiter. Mit elfeinhalb war Petra in der Stadt unterwegs, irgendwas einkaufen, und als sie aus einem Geschäft rauslief, ist sie in einen Mann gelaufen. Petra sagt, der war so Mitte zwanzig oder so; sie wußte das nicht mehr genau. Jedenfalls wär sie beinahe auf die Schn- ich meine, beinahe richtig schlimm hingefallen, aber dieser Typ - Frank oder Franz hieß der, ich meine aber Frank - hat sie aufgefangen, hochgehoben und sie angelacht, ob sie ihn umbringen wollte. Petra war total verlegen, fand den Typ aber auch unheimlich nett. Er hat sie zu einem Eis eingeladen und sich fast zwei Stunden mit ihr unterhalten. Dann mußte er wohl wieder losfahren; der war nur alle paar Tage mal in Koblenz. Er hat Petra noch einen Ring geschenkt, bevor er abgedüst ist. Keinen teuren, aber auch keinen aus ‚nem Kaugummiautomaten. Petra war total von der Rolle! Sie hat sich mit ihm verabredet, und so fing das an. Alle paar Tage kam der nach Koblenz, hat erst die Geschäfte abgeklappert, wo er seinen Schmuck verkauft hat, und sich dann mit Petra getroffen. Bei ihrem fünften oder sechsten Treffen hat Petra ihn dann richtig wild geküßt, und drei oder vier Wochen später haben die sich dann in seinem Auto gegenseitig gerieben, bis sie kamen. Heißt das so? Aha, gut. Na ja, so ging das dann, bis Petra 12 wurde. Genau an ihrem Geburtstag war der wieder in Koblenz und hat Petra zu einem ganz tollen Essen eingeladen. Und ihr sogar Blumen geschenkt! Petra war total verliebt in ihn! Nach dem Essen sind sie noch was durch die Stadt getigert, und da hat Petra ihm gesagt, daß sie mit ihm schlafen will. Der Typ war so nett, daß er Petra nicht im Auto gefickt hat, sondern mit ihr in ein kleines Hotel gegangen ist. Sie sind erst mal gemeinsam duschen gegangen, damit Petra ihre Scheu verlor, und dann ab in die Kiste. Petra sagt, es war einfach traumhaft! Sie ist fünf oder sechs Mal gekommen, bevor der Typ fertig war, und nach ‚ner Pause noch ein paar Mal.
Na ja, so ging das fast ein halbes Jahr, und dann kam der Typ auf einmal nicht mehr. Petra war total down! Sie ging jeden Tag zu dem Treffpunkt, und eine Woche später war er dann wieder da, total aufgelöst. Er war befördert worden und mußte nach Norddeutschland ziehen. Er konnte gerade noch diesen einen Tag rausschlagen, um ihr Bescheid zu sagen. Petra sagt, der Typ hat sogar geheult, als er ihr sagte, daß sie sich wahrscheinlich nie wieder sehen würden. Sie aber auch. Sie sind wieder in das Hotel gegangen, und der Typ muß so fantastisch zärtlich gewesen sein, daß Petra gleich mit ihm wegziehen wollte. Zum Abschied hat er ihr dann ihr Fußkettchen geschenkt, und eine so tolle Halskette, daß Petra sie nie anzieht, weil sie Angst hat, sie zu verlieren. Die liegt bei ihr im Zimmer, und jeden Abend hat sie die rausgeholt und angezogen, wenn sie ins Bett ging. Und morgens dann wieder weggepackt. Tja, so war das. Als Petra beschrieben hat, wie sie und Astrid miteinander toben, wurde mir ganz heiß da unten. Richtig heiß, Dieter! Genau wie bei Nadja vorhin." Sie schaute mich fragend an. "Ist das schlimm?"
"Ach, Geli!" seufzte ich. Ich drückte sie herzhaft an mich. "Nein, Kleines, das ist nicht schlimm. Ich hätte nur nie gedacht, daß Mädchen mit 12 Jahren schon so - so scharf auf Sex sind."
"Nicht alle", meinte Geli schüchtern. "Ich fing erst mit knapp 14 an."
"Ich weiß, Kleines." Ich küßte sie zärtlich. "Ich hab's ja bei Nadja gesehen, daß sie überhaupt keine Angst davor hat. Daß sie es sogar will. Ich find's nur komisch, daß ich da so ruhig bei bleibe."
"Kann es sein", fragte Geli ganz behutsam, "daß das schon früher in dir war, du es aber weggepackt hast, als der Trouble mit deiner Frau war?"
"Wie kommst du denn darauf?"
"Weiß nicht, nur so ein Gefühl." Sie überlegte einen Moment. "Doch. Sag mal, wo du früher als Kind gewohnt hast, so in meinem Alter, war da nicht ein Mädchen mit ganz langen, lockigen, blonden Haaren? Sie sah richtig niedlich aus. Wie alt war sie... Elf oder zwölf. Kann das sein?"
Urplötzlich zuckten die Erinnerungen an Annette wieder auf. Ich war damals gerade 15 geworden und mit meinen Eltern umgezogen. Ich mußte mit dem Bus zum Gymnasium fahren, und an der Bushaltestelle sah ich sie das erste Mal. Sie kam aus dem Haus, wo auch wir wohnten, und schaffte es gerade noch, ihren Bus zu erwischen. Ich hatte mich auf den ersten Blick in sie verliebt. Doch sie zog weg, bevor ich sie kennenlernen konnte, in der Woche nach unserem Einzug. Monatelang litt ich an Liebeskummer.
"Das kann sein, Kleines", sagte ich leise, als mir klar wurde, daß ich Annette nie so richtig vergessen hatte. "Doch, Geli. Du hast schon recht. Bis ich meine Frau getroffen hatte, hatte ich immer gehofft, ein so süßes Mädchen wie Annette - so hieß sie - zu treffen. Komisch. Ich hab sie mir nie älter vorgestellt, sondern immer an sie gedacht, so wie sie war. In meinen Gedanken blieb sie immer 12 Jahre alt." Ich schüttelte ungläubig den Kopf. "Sitzt das so fest in mir drin?"
"Hm-m", lächelte Geli schüchtern. "Ganz schön fest. Sah deine Frau ihr ähnlich?"
"Ja", sagte ich spontan und mußte lachen. "Ja, Kleines. Hab ich Sabine deshalb geheiratet?"
"Das mußt du wissen."
"Weiß ich auch. Doch. Das war der Grund. Ja, Herr im Himmel! Ist das der Grund, warum ich bei Nadja so ruhig geblieben bin und mich nicht aufgeregt habe?"
"Scheint so." Geli küßte mich zärtlich. "Tja, und jetzt hast du eine fast 14jährige Freundin, dazu eine 12jährige, die nachher mit dir schlafen will... Wie fühlst du dich dabei?"
"Gut", staunte ich. "Ich fühle mich gut. Ich sollte toben und schreien, aber ich fühle mich gut."
"Na siehst du. Dann freust du dich auf heute abend. Ich darf doch zusehen, oder?"
"Natürlich, Kleines." Ich zog Geli an mich und streichelte sie kräftig an ihrem Busen. "Du darfst sogar mitmachen."
"Hmm!" seufzte Geli glücklich. "Wirst du jetzt wild? Alle Sperren weg?"
"Ja!" Meine Hand fuhr unter ihr Sweatshirt und legte sich auf ihre kleine Brust. "Alle weg. Und wie fühlst jetzt du dich dabei?"
"Ich sag mal so", kicherte Geli. "Wenn du dich wieder änderst, kündige ich sofort!"
Nach dem Abendessen kamen Konrad und Marita in meinen Arm, um noch fernzusehen. Nadja erschien um kurz nach acht; sie kuschelte sich bei Geli ein. Gegen halb zehn zogen meine beiden sich langsam zurück, um zu duschen, um viertel nach elf lagen beide in der Falle und schliefen. Als die Türen zu den Kinderzimmern geschlossen wurden, kam Nadja wortlos auf meinen Schoß, mit dem Rücken zu mir. Sie zog sich ihr T-Shirt aus der Hose, nahm meine rechte Hand, schob sie unter das Shirt und wartete.
"Nadja?" sagte ich leise. "Bevor wir loslegen, Kleines: was ist mit deiner Periode?"
"Hab noch keine", erwiderte sie flüsternd. "Brauchst kein Gummi."
"Okay. Wollen wir rübergehen?"
"Ja." Sie stand auf und eilte ins Schlafzimmer. Geli und ich folgten ihr aufgeregt. Geli schloß hinter uns die Tür und zog sich sofort aus. Nadja sah sie an.
"Ziehst du mich aus, Geli?"
"Gerne!" Geli kniete sich vor Nadja auf den Boden und knöpfte ihre Hose auf. Sie zog sie herunter, Nadja stieg erst aus dem einen Hosenbein, dann aus dem anderen. Geli stand auf, Nadja streckte die Arme nach oben, Geli schob ihr Shirt hoch und zog. Es war sehr erregend, den beiden Mädchen dabei zuzusehen.
Nadja setzte sich auf das Bett, Geli entfernte ihre Söckchen. Dann stand Nadja wieder auf und sah Geli an, ihre Augen schimmerten vor Erregung. Gelis Augen jedoch auch, als sie ihre Daumen in Nadjas Höschen steckte und es langsam herunterzog. Nadja strampelte es fort, dann zog sie Gelis Kopf an ihren Unterleib. Geli wurde etwas rot, aber sie rieb ihre Wange sanft an Nadjas Scham entlang, während sie ihre Hände auf Nadjas Po legte und die extrem flachen Backen zärtlich streichelte.
Nadja stellte ihre Füße auseinander und drückte Geli kräftiger an sich. Unsicher drehte Geli ihr Gesicht zu Nadjas Leib, ging etwas tiefer und küßte das junge Mädchen zögernd auf die Scheide. Nadja seufzte leise. Sie ließ sich auf das Bett fallen und zog Geli mit sich.
"Mach mich schön naß", flüsterte sie. "Damit Dieter ganz leicht rein kann."
"Ich - ich hab das noch nie gemacht!" gestand Geli mit brennenden Ohren.
"Einfach küssen", lächelte Nadja. "Du merkst schon, wie's geht." Sie zog ihre Knie an und ließ sie nach außen fallen. Geli musterte Nadjas offene, schimmernde Scheide neugierig. Ich nutzte die Zeit und zog mich ebenfalls schnell aus, dann setzte ich mich zu Nadja, legte meinen Kopf auf ihre Brust und leckte leicht über die winzigen Knubbel. Nadja schloß seufzend ihre Augen.
Mit einem Auge sah ich Geli zu, die ihren Mund vorsichtig an Nadjas Scheide legte und zögernd küßte. An einer bestimmten Stelle stöhnte Nadja plötzlich leise. Geli zuckte zurück, schaute genauer hin, nickte kurz, als hätte sie sich gerade selbst etwas erklärt, dann legte sie ihre Lippen genau auf diese Stelle und küßte sie kräftig. Nadja stöhnte erneut; ihre Hände fuhren zu Gelis Kopf und drückten ihn fest an ihre Scheide. Gleichzeitig bewegte Nadja ihr Becken auf und ab und rieb sich somit an Gelis Gesicht.
Plötzlich hob Nadja den Kopf. "Bin naß!" keuchte sie erregt. Geli schaute enttäuscht auf.
"Darf ich trotzdem weitermachen?"
"Klar!" Nadja ließ ihren Kopf wieder auf das Bett fallen, Geli versenkte sich zwischen Nadjas Beinen. Ich sah, daß Geli nun sogar mit ihrer Zunge arbeitete. Mein Glied war reiner Stahl bei diesem Anblick.
Geli kam buchstäblich auf den Geschmack. Sie leckte voller Genuß durch Nadjas Schlitz, stieß ihre Zunge in das Mädchen, zog sie wieder heraus, preßte ihren Mund auf die Scheide und schlürfte, während Nadjas Becken wild und voller Lust kreiste. Beide Mädchen wurden wilder, dann stöhnte Nadja tief auf. Ihr Becken zuckte und preßte sich rhythmisch gegen Gelis Gesicht, dann erschlaffte das Mädchen.
"Jetzt du!" keuchte sie. Geli zog sich schnell zurück, ich legte mich zwischen Nadjas dünne Beinchen, die sie weit spreizte. Geli brachte ihren Kopf nah an Nadjas Hüfte, um zuzusehen, wie ich mein Glied in das 12jährige Mädchen steckte. Ich rieb mein Glied an ihrem Schlitz entlang, bis ich den Eingang gefunden hatte. Angst und Erregung hielten sich die Waage, doch als die Eichel mit einem Rutsch in das Mädchen ging, war die Angst weg. Dann ging der Rest auch hinein.
Gelis Augen wurden groß, als ich mich Stück für Stück in die vor Lust stöhnende Nadja bohrte. Die Kleine war so verdammt eng, daß ich befürchtete, viel zu früh zu kommen. Ihre Scheidenmuskeln zuckten und bebten, massierten und drückten mein Glied, das endlich hinten anstieß und fast vollständig in ihr war.
Nadja öffnete die Augen; ihr Blick war völlig verschwommen. "Ist das geil!" keuchte sie. "Mach schön langsam, ja? Ich mag das ganz langsam, Dieter."
Dieser Wunsch war meinem zwar vollkommen entgegengesetzt, aber ich gehorchte. Sehr langsam zog ich mich zurück, und genauso langsam drang ich wieder in sie ein. Nadja erschauerte, als ich in sie ging.
"JAAA!" stöhnte sie erregt. "Weiter so!"
Wieder langsam hinaus, wieder langsam hinein.
"OOOHHHHH!" Nadjas Finger krallten sich in das Bettlaken.
Wieder langsam hinaus, wieder langsam hinein.
"UUAAAHHHHH!" Sie erbebte. "Bin gleich soweit!"
Wieder langsam hinaus, wieder langsam hinein. Geli rutschte neben Nadja und küßte sie leidenschaftlich. Nadja warf ihre Arme um Gelis Hals und klammerte sich mit aller Kraft an sie.
Wieder langsam hinaus, wieder langsam hinein. Ich spürte die heftigen Zuckungen ihrer Scheide, die sich krampfartig um mein Glied schloß, als Nadja kam.
Das war zuviel.
Ich zog mich zurück und hämmerte in Nadja. Das kleine Mädchen zuckte orgastisch unter mir, klammerte sich an Geli, stöhnte erstickte Lustlaute in ihren Mund, und ich stieß mit voller Kraft in sie. Ihre kleinen Füße trampelten auf meinem Hintern herum, drückten mich noch tiefer in sie, daß ich dachte, ich komme in ihrem Magen raus. Wieder und wieder stieß ich mit voller Wucht in das Mädchen, und dann kam ich gewaltig.
Mein Glied schwoll zu einer nie gekannten Dicke an, mein Samen schoß mit einer unglaublichen Wucht in sie. Ich hämmerte weiter in sie, schoß Schub auf Schub in sie, in diesen zuckenden, heißen, nassen, unglaublich engen Kanal, bis ich so leer war wie eine Pfütze in der Wüste.
Erschöpft stieß ich ein letztes Mal in sie und sank auf sie herab, bis ich auf den Ellbogen ruhte. Mein Atem ging hart und schnell, doch auch Nadjas Brust hob und senkte sich rasend. Ich wischte mir kurz die nasse Stirn am Kopfkissen ab. Nadja drehte ihr Gesicht zu mir, küßte mich flüchtig, dann lag sie wieder still. Geli legte sich neben uns, streichelte abwechselnd Nadja und mich, bis wir wieder bei Kräften waren.
"Geil!" hauchte Nadja überwältigt. "Total geil! Wie war's für dich?"
"Traumhaft, Kleines", lächelte ich. "Du bist so eng, daß ich es gar nicht glauben konnte."
"Doch, doch!" schmunzelte sie. "Ich glaub das. Ich hab's ja selbst gemerkt. Ohhh!" Mit diesem Seufzer entspannte sie sich. "Wann machen wir das wieder?"
"Heute ist Freitag..." überlegte ich laut, dann mußte ich lachen. "In einer Stunde?"
"Cool!" kicherte Nadja. "Ich bin dabei!"
"Ich auch." Geli schmiegte sich an uns. "Wer von euch küßt mich denn gleich da unten?"
"Dieter", meinte Nadja sofort. "Und ich setz mich auf dich, dann kannst du mich auch küssen."
"Klingt fair. Hach, ich liebe Schmusen!" Geli umarmte Nadja und mich gleichzeitig. "Dieter? Kaufst du morgen Kondome?"
"Natürlich, Geli. Hast du etwas Besonderes vor?"
"O ja!" sagte sie mit leuchtenden Augen. "Ich will morgen eine Frau werden."
"Darf ich dir dabei helfen?" grinste ich.
"Ja. Du und Nadja. Du möchtest doch zusehen, oder?" fragte sie das Mädchen.
"O ja!" strahlte Nadja. "Du hast echt noch dein Häutchen?"
"Hm-m", machte Geli verlegen. "Aber nur noch bis morgen."
"Cool!" Nadja blickte uns aufgeregt an. "Dann machen wir das so wie gerade. Ich leck dich, bis du kommst, dann geht Dieter rein. So tut's gar nicht weh. Haben Chris und Werner bei mir auch so gemacht. Ich hab's echt nicht gespürt, als es gerissen ist!"
"Okay. Nadja? Ich kann mich nicht mehr halten." Meine Ellbogen machten nicht mehr mit; Nadja hatte mich vollständig ausgelaugt.
"Hast du Taschentücher?" fragte Nadja besorgt. Geli sah sich schnell um und holte ein Päckchen von ihrem Nachttisch. Nadja riß es auf und hielt sich eines der Tücher vor die Scheide, dann zog ich mich zurück und ließ mich auf die Seite fallen. Staunend sah Geli auf Nadjas Scheide. Nadja lächelte fröhlich und zog die Schamlippen auseinander, damit Geli alles sehen konnte; vor allem, wie mein Samen aus ihr herauslief.
"Alles voll!" kicherte die 12jährige. "Ist ein geiles Gefühl, Geli!"
"Bald kann ich ja mitreden", lächelte Geli mit roten Bäckchen.
Nach einer Stunde fühlte ich mich fit genug für die zweite Runde. Es war fast Mitternacht, aber Nadja war noch putzmunter.
"Ich bleib abends immer lange auf. Ich geh nämlich im Moment nicht zur Schule", erklärte sie auf meine Frage hin. "Der Arzt von Chris hat mir ein Attest geschrieben. Das Schuljahr ist eh im Arsch, weil mir früher oft so schlecht war, daß ich nicht in die Schule konnte."
"Verstehe. Machen wir es wieder so wie vorhin?"
"Nein. Jetzt geh ich nach oben, aber du mußt mich stützen."
"Liebend gerne." Ich legte mich lang hin. Nadja kniete sich breitbeinig über mich und senkte sich ab, bis mein Glied gegen ihre Scheide stieß, dann führte sie mich ein. Geli schaute gespannt zu. Nadja ließ sich vorsichtig gegen mich rutschen, bis ich an ihren Muttermund stieß, dann richtete sie sich wieder auf und streckte mir ihre Hände entgegen. Ich ergriff sie und stützte sie.
"Mach du", sagte Nadja. "Ich bleib so."
"Okay." Langsam hob und senkte ich mein Becken; mein Glied stieß weit in sie und kam wieder heraus.
"So langsam ist das irre", flüsterte Nadja begeistert. "Find ich viel besser als so schnell."
Geli kniete sich hinter Nadja, legte ihre Arme um das Mädchen und begann, ihre kleinen Brüste zu streicheln.
"O ja!" stöhnte Nadja. "Zu dritt ist das voll geil!"
"Nur daß die arme Geli kaum was davon hat", meinte ich besorgt. Geli kicherte hell.
"Die arme Geli lernt noch. Macht mal ruhig, ich schaue gerne zu."
"Wirklich?"
"Ja. Ganz bestimmt."
"Eine Sorge weniger." Ich zwinkerte Geli zu, die mir einen Kuß zuwarf, dann wurde ich Nadja zuliebe noch langsamer. Nadja zitterte kurz.
"O JAA!" stöhnte sie. "Mach ganz langsam, Dieter! So langsam du kannst!"
Ich gehorchte und staunte nur noch. Je langsamer ich in sie ging, um so erregter wurde das kleine Mädchen. Ich bremste mich bis zu dem Punkt, daß ich nur noch millimeterweise in sie ging, und genau das brachte es.
"Ist das geil!" jammerte Nadja. "Ich spür das bis ganz tief innen! Es geht los! JETZT - JETZT - JAAAAAA!" Sie kam noch stärker als vorhin. Ihr ganzer Körper bebte, als der Orgasmus durch sie raste, ihre Scheidenmuskeln zuckten nur noch wie rasend. Ich biß die Zähne zusammen und machte schön langsam weiter. Nadja stöhnte laut, ihr Zucken hörte gar nicht mehr auf. Wieder erschauerte sie heftig, als ein zweiter Höhepunkt kam, doch noch immer hielt ich mich zurück. Ganz langsam stieß ich in sie, bis zum Ende, und zog mich genauso langsam wieder zurück. Keine Minute später erbebte sie zum dritten Mal, und diesmal hörte es gar nicht mehr auf.
Ich ließ meine Schranken fallen und rammte mich tief in sie. Nadja stöhnte tief und kehlig, dann sank sie auf mich. Ich hielt das dünne Mädchen an den Hüften fest und stieß schnell und hart in sie, bis ich den typischen Krampf im Unterleib spürte. Meine Hoden bereiteten sich vor, die Samenstränge wurden dick, mein Glied schwoll an, und dann schoß ich ab. Nicht so viel wie vorhin, aber immer noch genauso schön. Nach dem vierten Schub war ich leer. Ich umarmte Nadja, die klatschnaß geschwitzt war. Geli legte sich wieder neben uns hin, küßte uns abwechselnd und strich uns die feuchten Haare aus der Stirn.
Nadja hob den Kopf. Sie sagte nichts, aber ihre leuchtenden Augen sprachen Bände. Wir küßten uns zärtlich, wobei mein Glied aus ihr herausrutschte, weil sie einfach zu klein für mich war. Dann lagen wir nur still übereinander, bis wir irgendwann vor Erschöpfung einschliefen.
Ich wachte gegen viertel nach acht auf, so zufrieden und ruhig wie schon lange nicht mehr. Geli lag neben mir, bereits wach; ihre blaugrünen Augen lachten mich an.
"Guten Morgen", sagte ich leise.
"Morgen", flüsterte sie zurück. Wir küßten uns kurz. "Wie fühlst du dich?"
"Bestens." Ich streckte mich etwas, dann suchte ich Nadja, doch sie war nicht da.
"Ist im Bad", sagte Geli leise. "Konrad und Marita sind schon in der Schule."
"Dann bin ich heute der letzte", grinste ich.
"Das Letzte!" kicherte Geli. Sie wich meinem Griff nach ihrem Nacken geschickt aus. "Du? Nadja fragte, wann sie heute abend kommen soll. Ich sagte, so gegen zehn, halb elf. Ist das okay?"
"Sicher, Kleines. Bist du sicher, daß du..."
"Ja." Sie schaute mich verliebt an. "Ich hab das oft gespürt, und jetzt sogar gesehen. Gedanklich hab ich mich schon dran gewöhnt, der Rest ist einfach... Ach, ich weiß nicht. Wird schon. Ich freu mich aber drauf."
"Ich auch, Kleines." Ich zog sie auf mich und drückte sie. "Du hast wirklich nichts dagegen, daß ich und Nadja...?"
"Nein, ganz ehrlich nicht." Sie drehte meinen Kopf zur Seite und legte ihre Wange auf meine. "Da war ich schon immer komisch, Dieter. Ich weiß irgendwie, daß Eifersucht nur was für Menschen ist, die Angst haben. Aber wir beide lieben uns, und ich weiß, daß das immer so bleiben wird. Deswegen hab ich auch keine Angst."
"Du kannst nicht 14 sein", schmunzelte ich. "Kleines, diese Einstellung haben die meisten erwachsenen Frauen nicht!"
"Ja und?" grinste sie frech. "Ich aber!" Die Spülung im Bad erklang, und Sekunden später war Nadja wieder bei uns. Sie trug ein langes T-Shirt von Geli.
"Morgen, Dieter!" grüßte sie fröhlich, als sie ins Bett sprang und sich an uns kuschelte. "Kuß?"
"Sicher." Da Geli auf meinem Gesicht lag, kam Nadja eben von der Seite an und holte sich ihren Kuß ab. Ich war erstaunt, mit wieviel Geschick und Gefühl sie ihre kleine Zunge in meinem Mund bewegte.
"Das tat gut!" seufzte sie schließlich. "Geli, bist du nach mir aufgewacht?"
"Ja, wieso?"
"Weil ich dann von dir auch einen kriege." Sie hob ihren Kopf zu Geli und bekam den zweiten Kuß des Morgens. Das war etwas, woran ich mich gewöhnen konnte: zwei Mädchen im Bett.
"Jetzt wir", grinste Geli, als Nadja sich von ihr gelöst hatte. Wir drehten unsere Gesichter zueinander und küßten uns ebenfalls sehr leidenschaftlich. Meine Hände glitten zwischen ihre Pobacken und noch ein Stück tiefer. Geli zitterte kurz, als meine Fingerspitzen über ihre Schamlippen strichen. Während wir uns küßten, rieb und streichelte ich sie, dann attackierte ich ihren Kitzler. Geli zitterte erneut. Nadja ging schnell zwischen unsere Beine und küßte Gelis Oberschenkel. Geli hatte keine Chance. Schon nach zwei Minuten stöhnte sie heißen Atem in meinen Mund und kam. Ich rieb sie weiter, bis sie erschlaffte, dann nahm ich meine Hände von ihr und küßte sie zart. Geli seufzte zufrieden.
"Der tat gut! Machen wir das jetzt immer morgens?"
"Ab morgen mit dem dicken Finger", zwinkerte ich. Geli wurde etwas rot, lächelte aber voller Erwartung. Nadja küßte uns beide kurz, dann stand sie auf.
"Ich zieh mich eben an; Chris sagte, Frühstück ist fertig."
"Ißt du nicht mit uns?" fragte ich erstaunt. Sie schüttelte den Kopf.
"Nein, danke. Unten ist schon alles fertig. Ich komm heut abend wieder, ja? Gegen acht?"
"Wann du möchtest, Kleines. Wir sind vormittags einkaufen, nachmittags vielleicht etwas spazieren. Heute soll es kalt werden, aber trocken bleiben. Nicht so wie gestern."
"Wieder so lange wie gestern?" fragte Nadja besorgt, während sie schnell in ihre Kleidung schlüpfte.
"Wenn du mitkommen möchtest, nicht", lächelte ich.
"Gerne! Wann geht ihr los?"
Geli und ich sahen uns kurz an. "Um drei?"
"Okay. Ich komm um drei." Sie machte ihre Hose zu, winkte kurz und lief hinaus.
"Stehen wir auch auf", schlug Geli vor. "Ich hab Hunger."
"Ich auch!" Ich rollte sie schnell auf den Bauch. "Auf Schinken!" Ich knabberte an ihrem Po. Geli lachte quietschend. Mit letzter Kraft warf sie sich herum.
"Küß mich da!" sagte sie leise. "Nur kurz, aber schön, ja?"
"Moment noch." Bewundernd starrte ich auf den dünnen Streifen Haare und die blanke, schimmernde Haut ihrer Scheide darunter, dann glitt mein Blick aufwärts, über ihren flachen Bauch, die kleinen, kaum apfelgroßen Brüste, zu ihren langen, braunen Haaren mit den leichten Locken, über ihr ovales Gesicht, die blassen Lippen und zu ihren Augen. "Du bist wunderschön, Kleines", sagte ich überwältigt. Geli wurde feuerrot.
"Danke!" wisperte sie. "Hab ich alles von Mama, sagt Papa. Jetzt Kuß?"
"Ja, Kleines." Langsam senkte ich mein Gesicht. Geli spreizte die Beine; ein milder Geruch nach jungem Mädchen zog in meine Nase. Ich streckte meine Zunge heraus, glitt einmal über ihren Schlitz, von unten nach oben, dann küßte ich sie ausgiebig auf den Punkt. Geli seufzte leise, klemmte meinen Kopf zwischen ihren festen Oberschenkeln ein, ließ die Knie wieder nach außen fallen. Ich zog ihre Schamlippen mit den Fingern auseinander, stieß meine Zunge in sie und leckte sie voller Genuß aus. Geli preßte meinen Kopf an sich und begann, sich mit ihrer Scheide an mir zu reiben. Schnell schaukelten wir sie höher, bis sie plötzlich wieder steif wurde. Ich lutschte so stark an ihrem Kitzler, daß sie sich aufbäumte, dann gab ich ihr einen letzten Kuß und legte mich über sie. Sie umarmte mich mit Armen und Beinen, und wir küßten uns voller Glut.
Nach dem Frühstück kauften wir kurz ein, besonders Getränke und ein paar Kleinigkeiten, die noch fehlten, dann kam der Haushalt dran. Schnell war der Vormittag vorbei, und meine Kinder aus der Schule zurück. Geli machte das Mittagessen, die Kinder schon einen Teil ihrer Hausaufgaben, die sie nach dem Essen fertigstellten. Um kurz vor drei kam Nadja, um drei waren wir aus dem Haus.
Wie gestern gingen wir über den langen Deich am Rhein entlang, nur daß heute überhaupt keine Gefahr von Regen bestand: der Himmel war wolkenlos. Geli ging vor und redete leise mit Konrad, der sie immer wieder etwas fragte, was ich nicht verstehen konnte, aber anhand seiner Gesten, die immer wieder gen Unterleib gingen, konnte ich mir denken, worüber sie redeten.
Marita war an meiner rechten Hand, Nadja an meiner linken. Manche der Fußgänger, die uns entgegenkamen, schauten uns verwundert an; denn die vier Kinder sahen völlig unterschiedlich aus, von meinen Zwillingen einmal abgesehen. Hellblonde Haare und braune Augen hier, braune Haare und blaugrüne Augen dort, schwarze Haare und blaue Augen da. Aber das zu verstehen war die Sache derjenigen, die uns anschauten.
Nach einer halben Stunde machten wir Nadja zuliebe eine längere Pause, dann drehten wir wieder um. Da wir langsamer als gestern gegangen waren, hielt Nadja heute besser mit, doch als wir wieder in unserer Wohnung waren, ließ sie sich erschöpft auf das Sofa fallen. Die Zwillinge setzten sich neben sie, Geli und ich besetzten das zweite Sofa. Geli kam sofort in meinen Arm und ließ sich streicheln, verwöhnen, und küssen. Konrad und Marita beobachteten uns zuerst etwas angespannt, aber je länger Geli bei mir war, ohne daß ich ihr etwas tat, um so lockerer wurden die beiden.
Den Nachmittag verbrachten wir faul vor der Flimmerkiste, nach dem Abendessen wurde gespielt. Zuerst "Mensch ärgere dich nicht", dann Monopoly. Gegen zehn wurden meine beiden müde und gingen schlafen; duschen wollten sie morgen früh.
Geli, Nadja und ich warteten noch eine halbe Stunde, dann gingen wir ins Schlafzimmer. Dort zogen wir uns im Kreis aus: Geli mich, ich Nadja, Nadja Geli. Immer abwechseln, Stück für Stück. Die Vorfreude wuchs.
Splitternackt gingen wir ins Bett und streichelten uns, bis wir spürten, daß wir bereit waren. Geli und ich küßten uns erregt, während Nadja ein Handtuch aus dem Schrank holte und bereitlegte, dann drückte Nadja Geli auf das Bett, legte sich über sie und begann, sie von oben bis unten zu küssen. Sehr zärtlich, und sehr wirkungsvoll. Als Nadja sich zwischen Gelis Beinen niederließ und sie dort leckte, küßte und lutschte, verlor Geli auch den letzten Rest Angst und ging voll mit. Nadja war so geschickt, daß sogar ich alter Mann noch etwas lernen konnte. Gleichzeitig erregt und aufmerksam sah ich zu, wie sie Geli bis kurz vor den Höhepunkt brachte, in ihrem Bemühungen nachließ, bis Geli sich etwas abgeregt hatte, wieder loslegte, bis Geli fast soweit war, und so weiter, bis Geli es nicht mehr aushielt. Nadja sah kurz zu mir und winkte mich mit den Augen heran, bevor sie sich wieder auf Geli stürzte und ihr den Rest gab.
Geli schrie leise auf, als sie kam. Nadja saugte sie kraftvoll aus und rutschte schnell zur Seite. Genauso schnell war ich über Geli, setzte mein mit Kondom geschütztes Glied an, suchte den Eingang und stieß vorsichtig zu. Geli stöhnte kehlig auf, als sie zum ersten Mal in ihrem jungen Leben geweitet wurde. Sie riß die Beine auseinander, schlang sie um mich und drückte mich so kraftvoll an sich, daß mein Glied ihr Häutchen zerriß und bis zum Anschlag in sie ging, mit einem einzigen Rutsch. Geli zuckte nur kurz zusammen, als sie den Schmerz spürte, dann war es auch schon vorbei.
Ich blieb ganz still liegen, bis Geli die Augen öffnete. "Ist das ein geiles Gefühl!" stöhnte sie. "Scheiße, warum hab ich bloß so lange gewartet!"
"Um so mehr kannst du es jetzt genießen", grinste ich. Nadja kicherte fröhlich, als sie sich neben Geli legte und sie auf die Wange küßte.
"Und wie ich das genießen werde!" seufzte Geli. "Nadja, fühlt sich das bei dir auch so toll an? So richtig voll, bis obenhin?" Nadja nickte mit leuchtenden Augen.
"Und wenn Dieter erst mal anfängt", sagte sie begeistert, "dann wird das noch viel toller! Bei dir paßt er ganz rein, und wenn er dich fickt, stößt er gegen deinen Kitzler. Das kommt voll gut!"
"Dann mach mal!" sagte Geli aufgeregt. "Stoß mal gegen meinen Kitzler!"
"Meinst du so?" Ich drückte mich kräftig in sie und rieb mit meinem Schambein an ihrer Scheide. Geli zuckte zusammen und stöhnte.
"JAAA!"
"Oder lieber so?" Ich zog mich fast ganz zurück und stieß kräftig zu. Als ich gegen Gelis Scheide prallte, schrie sie leise auf.
"JAAA!"
"Der zweite klang besser!" kicherte Nadja. "Mach bei ihr hart; sie mag es so lieber."
"Du bist der Profi." Ich zwinkerte Nadja zu, die geschmeichelt zurücklächelte, dann konzentrierte ich mich auf meine große Freundin, die seufzend unter mir lag und auf die Action wartete.
Und die bekam sie.
Wie bei Iris ging ich langen, kräftigen Stößen in sie, knallte bei jedem Eindringen hart vor ihren Kitzler, was Geli jedesmal einen leisen Schrei entlockte, und fickte sie voller Energie und Leidenschaft. Gelis Kopf flog von rechts nach links und wieder zurück; ihr Gesicht war unter den zerwuschelten langen Haaren kaum mehr zu sehen. Plötzlich geschah etwas sehr Merkwürdiges: ich spürte, wie Geli sich öffnete und ihr Gefühl, was sie empfand, auf mich ausstrahlte. Mit einem Male wußte ich, was ich machen mußte, damit sie das höchste Vergnügen hatte. Ich paßte meine Bewegungen ihrem Empfinden an und wurde mit einer Welle von höchster Lust belohnt. Es war ein mitreißendes Gefühl.
In einem ganz neuen, völlig anderen Rhythmus fickte ich weiter. Geli näherte sich rasend schnell ihrem Höhepunkt, das spürte ich wie sie selbst. Einen Bruchteil einer Sekunde vor der körperlichen Reaktion spürte ich ihren Orgasmus und erbebte wie Geli, die sich mit Armen und Beinen an mich klammerte und schnell und laut keuchte. Aus dem Becken heraus stieß ich weiter in sie, härter und schneller, tiefer und kraftvoller. Wieder erschauerte Geli heftig, und im gleichen Moment kam ich.
Mächtig wie nie zuvor schoß mein Samen heraus, mein Glied schwoll an und zuckte bebend, und ich rammte in Geli, die sich mit letzter Kraft an mich klammerte, bis ich völlig leer und ausgepumpt auf sie sank. Stöhnend ließ Geli Arme und Beine zur Seite fallen, dann schnappten wir gemeinsam nach Luft.
Nadja strich Geli zärtlich die wirren Haare aus dem Gesicht, fuhr mit den Fingern über ihre Lippen und das Kinn, und gab Geli schließlich einen sanften Kuß auf die nasse Stirn. Dann legte sie sich auf die Seite und schaute zu, wie ich Geli küßte. Gelis Zunge leckte kurz über meine Lippen, dann drehte sie ihren Kopf wieder zur Seite.
"Keine Luft!" keuchte sie atemlos. Gemeinsam erholten wir uns.
Schließlich hob Geli ihren Kopf. "Zeigen!"
"Zeigen?" Ich schaute sie fragend an. "Was?"
"Das da!" Sie deutete auf die Stelle, an der ich in ihr steckte. Ich kapierte. Langsam zog ich mein Glied aus ihr heraus, wobei ich das Kondom festhielt, dann kniete ich mich hin. Geli rollte sich zu mir und befühlte interessiert den dicken Beutel Samen.
"Weich!" staunte sie. "Gar nicht wie Wasser!" Plötzlich grinste sie mich an. "Machen Männer immer so ein Hochwasser?"
"Nur dann, wenn die Partnerin einen unglaublich erregenden Brunnen hat", lächelte ich. Geli wurde rot.
"War aber auch irre!" murmelte sie, während sie mich umarmte und zurück auf das Bett zog. "Boah! Ich bin immer noch am Zittern!"
"So schön?"
"Hm-m!" Glücklich schaute sie mich an. "Das hat nur ganz kurz wehgetan, und dann wurde es geil!" Sie drehte ihren Kopf zu Nadja. "Jetzt kann ich mitreden!"
"Und mitstöhnen!" Kichernd umarmten die Mädchen sich.
Am Sonntag schliefen wir ziemlich lang, erst Maritas Klopfen an der Schlafzimmertür weckte uns auf.
"Frühstück!"
"Gleich, Kleines!" rief ich im Halbschlaf zurück. Die Tür ging auf, Marita sprang herein.
"Nix gleich!" lachte sie. "Steht auf, ihr Faulpelze!" Mit einem kräftigen Sprung landete sie auf der Bettdecke. Geli und Nadja wurden auf der Stelle wach vor Schreck. Nadja sah so aus, als würde sie jeden Moment anfangen, vor Panik zu schreien, dann erkannte sie, wer auf sie gesprungen war, und entspannte sich wieder.
"Wir kommen gleich", murmelte Geli und gähnte herzhaft.
"Will ich auch hoffen! Die Toasts werden kalt!" Marita schaute mich strafend an, dann sprang sie aus dem Bett heraus und lief ins Wohnzimmer. Geli, Nadja und ich wünschten uns erst einmal ausgiebig einen guten Morgen, dann standen wir auf, zogen uns kurz an und gingen frühstücken.
Den Vormittag verbrachten die drei Kinder auf dem Spielplatz am Haus, während Geli und ich auf dem Sofa saßen und in Gedanken den gestrigen Abend noch einmal erlebten.
"Das war so wunderschön", sagte Geli versonnen. "Meinst du, ich soll mal mit Papa reden, daß er mir die Pille erlaubt?"
"Das weiß ich nicht, Kleines", sagte ich vorsichtig. "Es kann sein, daß er Ja sagt, es kann aber auch sein, daß er ausrastet, wenn er hört, daß wir miteinander schlafen."
"Das kann er sich doch denken, oder?"
"Mag sein, aber... Ich sag mal so: wenn ich mir nur denke, daß Marita mit einem Jungen schläft, werde ich in Gedanken wütend. Wenn ich aber weiß, daß sie es tut, dann laufe ich Amok. Garantiert."
"Verstehe." Geli schaute mich mit lachenden Augen an. "Und du hast Angst vor Papa, daß er Amok läuft?"
"O ja!" grinste ich.
"Kapiert. Du schläfst mit den jungen Töchtern anderer Väter, aber deiner Tochter willst du es nicht erlauben." Geli lächelte verschmitzt, als mir zum ersten Mal seit Jahren die Worte fehlten. "Ja, ja, so ist das. Immer das Beste für sich selbst behalten. Wollen wir nochmal?"
Es war Montag, die letzte Woche der sechs Mädchen war angebrochen. In den nächsten drei Tagen machten sie feine Arbeiten, die letzten beiden Tage liefen wir durch die anderen Hallen und schauten uns an, was in einem Metallwerk so alles hergestellt wird. Und dann war er da, der Tag des Abschieds, wie ich den sechs Mädchen mit übertrieben dramatischer Stimme und einem Grinsen verkündete. Jedes Mädchen bekam ein wunderschön aussehendes Dokument, das ihnen bescheinigte, daß sie "mit sehr großem Erfolg an der Berufsvorbereitung, Richtung Metallbearbeitung, in den Zera-Werken, Koblenz teilgenommen" hatten. Die sechs Dinger waren außer sich vor Glück und Freude, denn dieses Stück Papier war eine besondere Eintrittskarte in den späteren Beruf. Jedes Werk würde sie mit Kußhand nehmen.
Um halb drei brachte ich sie persönlich zum Tor, wo jedes Mädchen mich herzlich umarmte, dann marschierten sie geschlossen zur Bushaltestelle. Etwas wehmütig sah ich ihnen nach; trotz des ganzen Ärgers in den ersten zwei Wochen hatte ich mich nicht nur an sie gewöhnt, sondern sie auch - jede auf eine andere Art - liebgewonnen.
Aber wichtigere Dinge als Melancholie lagen an. Ich ging zurück in meine Halle, tippte schnell die letzten Sätze unter meinen Abschlußbericht, den ich in den letzten Tagen schon weitestgehend fertiggestellt hatte, druckte ihn dreimal aus, steckte eine Kopie in meine Tasche, heftete die zweite ab, und machte mich mit der dritten auf den Weg zu meiner letzten Begegnung mit Erwin Korsten. Ich wußte, daß es die letzte war. Entweder warf er mich raus, oder ich kündigte.
Erwins Blick war sehr kühl, schon das sagte mir, daß meine Tage in diesem Werk gezählt waren. Aber das mir vollkommen klar. Deswegen hielt ich mich nicht lange mit unnützen Höflichkeiten auf, sondern klatschte den Bericht auf seinen Tisch und setzte mich unaufgefordert. Ich wollte es ihm leicht machen, mich loszuwerden.
"Ich habe nicht viel Zeit", sagte er kurz angebunden.
"Ich werde auch nicht viel davon beanspruchen", erwiderte ich ruhig. "Auf der vorletzten Seite findest du eine chronologische Übersicht der Vorfälle, auf der letzten eine kurze Zusammenfassung der nötigen Änderungen, damit die sittliche Gefährdung ausgeschlossen und die Sorgfaltspflicht des Werkes den weiblichen Auszubildenden gegenüber gewährleistet ist."
"Hast du dir den Satz ganz alleine ausgedacht?" fragte Erwin spöttisch. Ich blieb ganz ruhig.
"Nein, meine kleine Tochter hat mir dabei geholfen. Mit ihren 12 Jahren hat sie mehr Verstand als du, was gewisse Dinge angeht. Von mir aus können wir uns weiter Beleidigungen um die Ohren hauen, wenn du möchtest, aber das ändert nichts daran, daß es hier zu einem sehr großen Knall kommen wird, wenn du und deine Meister nicht von eurem hohen Roß herunter kommt."
"Ich sehe das nicht als Beleidigung an, wenn ich meine Untergebenen an ihre Kompetenzen erinnere. Ich sage es dir zum letzten Mal, Dieter: die Sicherheit der weiblichen Auszubildenden ist nicht deine Sache, sondern unsere. Wenn du das nicht akzeptieren kannst, mußt du die Konsequenzen ziehen."
"Genau das tue ich im Moment, aber du Weichei erkennst das nicht!" Nun, da ich absolut sicher wußte, wie er dazu stand, konnte ich mir mehr erlauben. Genau wie früher. Tat gut! "Dein Kopf wird als erstes rollen, Erwin. Mir tut nur das arme Mädchen leid, das es zuerst erwischt. Auch das wirst du auf dein Gewissen nehmen müssen. Ach, entschuldige. Das ist ja ein Fremdwort für dich."
"Schluß!" Wütend hieb Erwin auf sein Telefon. Bea meldete sich in dem kleinen Lautsprecher. "Bea? Mach eine fristlose Kündigung fertig, für Dieter Kaminski. Grund: wiederholte Beleidigung eines Vorgesetzten."
"Was?" erschrak Bea. "Könnt ihr das nicht in aller Ruhe -"
"Bea!" schrie Erwin wütend. "Schreib, oder du dummes Stück fliegst gleich mit!"
"Schreib deine Scheiße doch selbst!" rief Bea erbost aus. "Ich kündige fristlos! Grund: wiederholte Beleidigung durch meinen Vorgesetzten!" Es knackte kurz, dann war die Leitung unterbrochen. Erwin war weiß vor Wut. Ich gönnte mir den Luxus, vor seinen Augen das Funkgerät zu ziehen. "Sicherheit?"
"Hört."
"Zwei Leute zu Halle 7, Büro von Dieter Kaminski. Er verläßt das Unternehmen in wenigen Minuten."
"Verstanden. Wer spricht?"
"Dieter Kaminski, Halle 7." Ich steckte das Gerät zurück und grinste kurz. "Ich kenne meinen Job. Kennst du deinen?"
"Raus!" war sein einziger Kommentar, dem ich nur zu gerne folgte. Auf dem Gang wartete ich auf Bea, die kurz darauf ankam, sauer bis unter die Haare.
"So ein Flachwichser!" sagte sie so laut, daß Erwin es in seinem Büro hören mußte. "Bloß raus hier!"
"Flachwichser paßt", lachte ich laut. "Bei dem flachen Niveau!" Lachend gingen wir hinaus. Bea wartete vor dem Tor auf mich, da ich noch schnell meine persönlichen Sachen holen mußte. Der Sicherheit übergab ich den Schlüssel zu meinem Büro und das Funkgerät sowie meine Karte, dann war ich frei.
"Und nun?" fragte Bea unsicher.
"Gib mir deine Privatnummer. Ich rufe Junkers an, sobald ich zu Hause bin, und sehe zu, daß wir am Montag schon anfangen können. Spätestens Dienstag."
"Danke, Dieter. Das ist verdammt nett von dir."
"Klappe jetzt, sonst mußt du unter meinem Tisch sitzen!"
"Das würde mein Mann nie erlauben", lachte sie. "Trotzdem Danke."
"Schon gut. Wie gesagt, obwohl du eine Frau bist, bist du dennoch ganz in Ordnung."
"Aus deinem Mund ist das ein Riesenkompliment." Sie schrieb mir schnell ihre Nummer auf, dann trennten wir uns. Eine halbe Stunde später war ich daheim, praktisch zeitgleich mit Geli, die gerade über die Straße ging, als ich in die Einfahrt fuhr.
"So früh Feierabend?" lachte sie, als ich neben ihr anhielt und sie einsteigen ließ.
"Nö", grinste ich. Sie schloß die Tür, ich fuhr weiter in die Tiefgarage.
"Was denn dann?"
"Ich bin gefeuert worden."
"Was?" Sie erschrak heftig, obwohl wir schon darüber gesprochen hatten.
"Keine Sorgen, Kleines. Ich rufe sofort Junkers an."
Was eine gute Entscheidung war. Herr Born, mein Ansprechpartner bei Junkers, sagte wörtlich: "Das ist das erste Mal, daß sich wohl beide Seiten über eine fristlose Kündigung freuen."
"Genauso empfinde ich das auch", lachte ich in den Hörer. "Herr Born, kann ein armer, arbeitsloser Ausbildungsleiter bei Ihnen unterkommen?"
"So ein Zufall!" lachte er zurück. "Gerade dachte ich daran, Ihnen eine Stelle anzubieten! Montag morgen, acht Uhr?"
"Gekauft. Übrigens: Frau Neidmann hat ebenfalls die Brocken hingeschmissen, nachdem ihr Chef ‚Dummes Stück' zu ihr gesagt hat."
"Nett", kommentierte er trocken. "Um so besser. Bringen Sie Frau Neidmann gleich mit, dann muß ich nur eine Führung machen."
"Sehr gerne. Was nehmen wir als Einstellungsdatum? Den 1.12.?"
"Am besten. Überleben Sie einen Tag ohne Gehalt?"
"Schwer!" seufzte ich. "Da muß ich eben meine Kinder betteln schicken."
"Vor Karstadt ist ein guter Platz", erwiderte er trocken. "Da stehe ich immer, wenn ich meine Gehaltsabrechnung bekomme. Bis Montag dann, Herr Kaminski. Schönes Wochenende."
"Ihnen auch, Herr Born." Lachend legte ich auf. Herr Born und ich hatten uns vom ersten Moment an verstanden, ohne uns jemals gesehen zu haben. Mein Humor war deftig, seiner trocken und fein. Das ließ für die Zukunft nur Gutes hoffen.
"Tja", lächelte ich Geli an. "Sieht so aus, als müßte ich am Montag wieder arbeiten gehen."
"Wow!" quietschte sie aufgeregt und drückte mich. "So schnell?"
"Ja, Kleines. So schnell. Laß mich eben Bea anrufen und Bescheid sagen; sie macht sich doch große Sorgen, daß sie jetzt arbeitslos ist."
Dieser Anruf ging ebenso schnell über die Bühne wie der vorherige. Da Bea auf der Strecke von mir zu Junkers wohnte, vereinbarten wir, daß ich sie Montag morgen um halb acht abholen würde. Überglücklich verabschiedete sie sich von mir.
"So", meinte ich, als der Hörer wieder lag. "Was machen wir zwei Hübschen jetzt?"
"Das Wochenende einläuten?" fragte sie mit schimmernden Augen. "Die Kinder sind unten bei Nadja."
"Dann komm, Kleines."
Schnell waren wir im Schlafzimmer, noch schneller waren wir ausgezogen. Geli drückte mich auf das Bett, setzte sich breitbeinig auf mich und rutschte hoch, bis sie über meinem Gesicht saß.
"Was für ein wundervoller Anblick!" sagte ich voller Vorfreude, als ich in ihre weit geöffnete Scheide blickte. "Ist das alles für mich?"
"Ja!" kicherte sie aufgeregt. "Da darfst nur du dran!"
"Und Nadja."
"Und Nadja. Genau. Und alle anderen, die mich zum Schreien bringen."
"Was?" spielte ich erbost. "Ich schraub dir gleich einen Stöpsel da rein!"
"Au ja! Den ganz großen, langen!"
"Erst mal den kleinen, nassen." Ich preßte meinen Mund an ihre Scheide und stieß mit der Zunge hinein. Sofort war das Witzeln vergessen, die Erregung stieg. Wie jedesmal erregte mich ihr milder Geschmack sehr; es schmeckte ganz deutlich nach einem jungen Mädchen. Gierig bohrte ich meine Zunge in sie, biß vorsichtig auf ihrem Kitzler herum, bis sie mit einem leisen Schrei kam. Ich schlürfte sie aus, dann rollte ich uns herum, streifte schnell ein Gummi über und drang in sie ein.
"OAAAHHHH!" stöhnte Geli, als ich mit einem satten Rutsch in sie stieß. "Mach's hart! Richtig wild!"
Den Gefallen tat ich ihr gerne. Ich hämmerte mit aller Kraft in sie, bis wir blaue Flecken am Schambein hatten, doch der Erfolg war, daß Geli dreimal kam, bevor ich abspritzte. Das war ein paar blaue Flecken wert, fanden wir. Außerdem gingen die schnell wieder weg; wir hatten's ausprobiert.
An diesem Wochenende waren wir unter uns, Nadja war mit Chris und Werner weggefahren, zu einer Bekannten von Chris. Was mich besonders freute, war das Verhalten meiner beiden Kinder: sie kamen nun jeden Abend zu mir auf das Sofa, ließen sich in den Arm nehmen und zeigten kaum mehr Angst. Jeden Abend redeten sie gemeinsam oder einzeln von dem, was passiert war, und befreiten sich dadurch mehr und mehr von diesen schrecklichen Erinnerungen, die bald nur noch unangenehme Erinnerungen sein würden.
Kurz vor halb acht war ich Bea, die schon vor der Tür wartete. Erleichterung zog über ihr Gesicht, als ich neben ihr hielt.
"Morgen, Dieter." Sie stieg schnell ein. "Bin ich froh, dich zu sehen!"
"Ach?" grinste ich, als ich anfuhr. "Hast wohl gedacht, ich leg dich rein?"
Bea lachte nicht. "Ja", gestand sie verlegen. "Nicht so deutlich, aber etwas Sorge hatte ich schon, ob das nicht irgendein Trick von dir war."
"Danke!" lachte ich laut. "Ich nehme das als Kompliment!"
"Mann!" Sie boxte mich leicht auf die Schulter. "Versetz dich doch mal in meine Lage, Dieter! Du hast immerhin dafür gesorgt, daß insgesamt sieben Frauen gefeuert worden sind!"
"Das waren sie selbst schuld", erwiderte ich lakonisch. "Sie wollten sich ja unbedingt mit mir anlegen." Ich zwinkerte ihr zu. "Nein, Bea, ich versteh dich schon. Außerdem bist du noch relativ jung, und deswegen etwas unsicher. Herr Born wird uns heute die Arbeitsverträge geben, dann wirst du dich ein ganzes Stück sicherer fühlen."
"Dumm, was? Ich meine, daß die innere Ruhe von so einem Stück Papier abhängt?"
"Ja und nein. Frauen brauchen materielle Sicherheit, das weiß doch jedes Kind."
"Kommen noch mehr von diesen Sprüchen? Wenn ja, halt doch mal an einer Drogerie an; ich brauche Ohrenstöpsel."
"Wirklich? Ich dachte, ihr Frauen könnt das Gehör nach Belieben an- und abschalten!"
Ausgelassen wie Kinder fuhren wir durch die Stadt und auf den Parkplatz unseres neuen Arbeitgebers. Wir waren gut zehn Minuten zu früh, aber am ersten Tag zu spät zu kommen hinterließ nirgendwo einen guten Eindruck.
Gemütlich schlenderten wir zum Pförtner, der uns Besucherkarten in die Hände drückte und uns den Weg wies. Wie bei Zera lag auch hier die Verwaltung direkt hinter dem Tor, nur bestand sie hier aus einem einzigen Gebäude mit 12 Stockwerken.
Als wir den Bau betraten, kam uns ein drahtiges Männlein Anfang fünfzig mit hellwachen Augen entgegen.
"Frau Neidmann? Herr Kaminski?"
"Eben diese. Herr Born?"
"Gut geraten!" Wir tauschten Händedrücke aus. "Herzlich willkommen, und Danke, daß Sie so schnell Zeit gefunden haben. Gehen wir für den Papierkram erst mal in mein Büro, dann führe ich Sie herum. Wollen Sie sich heute erst einmal umsehen, oder schon mit der Arbeit beginnen?"
"Legen wir gleich los", sprach Bea meine Gedanken aus. "In welchem Zustand sind die Akten?"
"Später", seufzte er. "Ich möchte Sie erst unterschreiben lassen, bevor ich Ihnen dieses Chaos zeige. Ein weiterer Grund, warum wir Sie, Frau Neidmann, unbedingt haben wollten. Die Personalunterlagen... Ach, später. Darf ich vorausgehen?"
Wir fuhren mit dem Aufzug in den achten Stock und betraten ein modern eingerichtetes Büro, in dem wir die nächsten dreißig Minuten mit dem Ausfüllen sämtlicher Unterlagen beschäftigt waren, dann ging es wieder hinunter.
"Unser Werk ist ähnlich aufgebaut wie bei Zera", erzählte er, während wir langsam über die Straße schlenderten. "Die Ausbildungshalle ist jedoch direkt hier vorne." Er deutete auf die erste Halle nach dem Tor, direkt der Verwaltung gegenüber. "Außerdem hat jede Halle eine Kantine. Das erschwert zwar die Logistik, sorgt aber dafür, daß die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der am Rand liegenden Hallen sich nicht mehr darüber beschweren, daß sie für den Weg von und zur Kantine so viel Zeit aufwenden müssen, die natürlich von ihrer Pause abging. Außerdem war es einfacher, von jeder Halle etwas Platz abzuknapsen, als ein komplettes Gebäude zu errichten. Junkers hat sich damals, als das Werk wuchs, für diese Möglichkeit entschieden. Die Alternative war ein Neubau, der wesentlich teurer gekommen wäre als der Umbau aller Hallen."
"Klingt vernünftig. Wie viele Azubis haben Sie hier?"
"Am Freitag waren es noch genau 248. Wir haben 300 Ausbildungsplätze, aber viele springen in den ersten vier bis acht Wochen ab."
"Wie bei Zera. Wie ist die Gewichtung der Geschlechter?"
"Knapp zwei Drittel Jungen, der Rest Mädchen. Genauer kann ich das nicht sagen."
"Wegen des Chaos, das auf uns wartet?"
"Ja." Es tat ihm körperlich weh, dies zugeben zu müssen. "Ihr Vorgänger hatte... bestimmte andere Dinge im Kopf als die Unterlagen auf Stand zu halten. Die Daten von den Azubis, die jetzt im August angefangen haben, liegen uns zum Teil noch gar nicht vor. Ich sage das nicht gerne, aber so ist es."
"Das kriegen wir schon hin", meinte Bea munter. "Haben wir etwas Schonfrist, um alles in Ordnung zu bringen?"
"Selbstverständlich. Ich werde Sie beide erst dann als die neuen Ansprechpersonen vorstellen, wenn Sie das Büro in... ich sag mal, in einem Zustand haben, der ein Arbeiten ermöglicht. Vorher hat das keinen Sinn." Wir waren inzwischen an der Halle angekommen. Herr Born öffnete und ließ uns hinein. Wir sahen in eine sehr helle, großzügig angelegte Ausbildungshalle, in der ohne weiteres 500 Leute Platz gefunden hätten. Die 250 Azubis hatten wirklich sehr viel Platz. Neben jeder Arbeitsstation stand ein kleiner Schreibtisch, auf manchen sogar ein PC.
"Die Computer", erklärte Herr Born, der uns langsam durch die erste Reihe führte, "sind dazu gedacht, damit die Azubis ihre Berichtshefte schreiben können, aber nur wenige nehmen das Angebot an. Wir hatten anfangs 300 PCs, sind aber inzwischen runter auf 50. Sie nutzen es einfach nicht." Wir machten am Ende der Reihe kehrt und gingen durch die zweite Reihe zurück. "Die Auszubildenden bleiben zwei Jahre hier in der Halle, im dritten Jahr fangen sie dann an, langsam die anderen Hallen kennenzulernen. Dann sind sie schon so fit, daß sie unter den anderen nicht groß auffallen."
"Das hört sich an", sagte Bea, "als ob sich jemand wirklich Gedanken gemacht hätte."
"Ist auch so", lächelte Herr Born. "Vor knapp fünfzehn Jahren, als die ersten Bewerbungen von Mädchen hier eintrafen, haben wir uns zusammengesetzt und überlegt, welche Probleme auf uns zukommen könnten. Wir haben natürlich nicht an alles denken können, aber uns immer und ausnahmslos von dem Sicherheitsgedanken leiten lassen. Wie bei Zera sind auch bei uns die Arbeitszeiten der Azubis von denen der anderen Mitarbeiter getrennt, so daß es zu keinen gefährlichen Begegnungen in den Umkleideräumen kommt. Außerdem gilt, daß ein Azubi sofort fliegt, wenn er die Räume des jeweils anderen Geschlechtes betritt. Ohne Ausnahme. Nachdem wir in einer Woche 20 Azubis entlassen hatten, merkten die Kinder, wo es lang geht. Und seitdem kommt das pro Jahr höchstens noch einmal vor. In den letzten drei Jahren sogar überhaupt nicht."
"Wie wird das gewährleistet?" fragte ich interessiert. "Bei Zera hatten wir Magnetkarten, die den Zugang erlaubten bzw. verweigerten. Hier sehe ich jedoch nur normale Türen."
Herr Born schmunzelte. "Zum einen Videoüberwachung der Türen. Von außen natürlich. Zum zweiten sitzen direkt an den Türen jeweils zwei Angestellte, die zur Hälfte unserer Sicherheitsabteilung, zur anderen Hälfte der Hallenleitung unterstellt sind. Sie machen tagsüber sehr viel Papierkram, hauptsächlich die Kleinigkeiten, die für alle Hallen gleich sind. Bestellungen, Inventurlisten, Lagerberichte und so weiter. Außerdem haben sie ein bis zwei Augen auf die Türen zu den Umkleideräumen. In den Pausen wechseln sie sich ab, so daß immer und ausnahmslos einer da ist, der aufpaßt."
"Unglaublich!" Ich schüttelte den Kopf. "Das ist eine so einfache Lösung, daß ich nie darauf gekommen wäre! Ich hatte an alles mögliche gedacht, aber..."
"Ging uns ähnlich", schmunzelte Herr Born. "Wir haben auch viel zu kompliziert gedacht, bis irgend jemand auf diese Idee kam. Aus heiterem Himmel, sozusagen. Die Hallenleiter sind glücklich, daß ihnen viel von dem Papierkram abgenommen wird, die Angestellten sind glücklich, weil sie Arbeit bis über die Ohren haben, die Azubis sind glücklich, weil sie sich sicher fühlen. Perfekter Zustand."
"Absolut!" lachte Bea. "Ich werde mich um die Mädchen kümmern, und Dieter - ich meine, Herr Kaminski um die Jungen?"
"So dachte ich mir das, ja. Es gibt natürlich Ausnahmen, Frau Neidmann. Manche Jungen besprechen bestimmte Dinge lieber mit einem Mann, andere wieder mit einer Frau. Bei den Mädchen genauso. Ich verlasse mich übrigens darauf, daß solche Vorfälle, die zur Entlassung Ihrer Vorgänger geführt haben, bei Ihnen nicht vorkommen."
"Das brauchen Sie nicht extra zu sagen", erwiderte ich ruhig. "Bea ist glücklich verheiratet, ich habe zwei 12jährige Kinder und eine sehr liebe Freundin. Für Quickies sind wir beide nicht der Typ."
"Gut." Herr Born nickte nur kurz, aber ich sah ihm an, daß er diese Aussage von unserem zukünftigen Verhalten bewerten ließ. "Gehen wir zu Ihrem Büro."
Dieses lag, wie mein altes, erhöht, über eine normale Treppe aus Gitterrosten zu erreichen. Herr Born schloß eine Tür auf und überreichte Bea und mir je einen Schlüssel, dann ließ er uns vorgehen. Bea und mich traf der Schlag.
Wir sahen überall Akten und Schnellhefter. Auf den beiden Tischen, auf dem Boden, in den Regalen. Alles ordentlich gestapelt, aber wir sahen auf einen Blick, daß die Unterlagen nur des Aussehens halber aufeinander lagen, denn aus so gut wie allen Ordnern schauten nicht einsortierte Blätter heraus.
Schweigend gingen Bea und ich durch den etwa 20 Quadratmeter großen Raum. Die Fensterfront zur Halle hin war frei; dort standen unsere Tische. Die drei anderen Wände waren belegt mit Aktenschränken. Herr Born gab uns Zeit, uns zu fangen.
"Na schön", seufzte Bea. "Herr Born, ich bitte um Entschuldigung, aber... Wie kann es zu so einem - einem Schweinestall kommen?"
"Durch übertriebenes Vertrauen einer- und mangelnden Einsatz andererseits." Er schloß die Tür hinter sich. "Es gehört nicht zu unseren Gepflogenheiten, unsere Führungskräfte durch tägliche Besuche zu kontrollieren. Erst als sich herausstellte, was hier außer der Ausbildung noch geschah, sahen wir uns genötigt, einzugreifen, aber da war das Chaos schon geschehen. Es tut mir leid."
"Ist ja nicht Ihre Schuld", tröstete ich ihn. "Bea? Eine Woche?"
"Ja. Lego?"
"Genau", grinste ich. Herr Born sah uns fragend an.
"Lego?"
"Lego", lachte ich. "Sie kennen doch diese Bausteine?" Er nickte verständnislos. Bea grinste.
"Wir machen das wie die Kinder: wir schütten alles auf den Boden, sortieren nach Farben, und räumen dann wieder ein."
Jetzt verstand Herr Born. Er mußte laut lachen. "Sehr gut! Das scheint wirklich das Vernünftigste zu sein."
"Ist es auch." Bea warf einen Blick in eine der Akten. "Und gleich ein Treffer: hier ist eine Freistellung für einen Vormittag. Grund: Führerschein für LKW." Sie klappte den Hefter zu und sah Herrn Born an. "Bei einem 16jährigen Mädchen. Der Zettel ist in der Akte eines Jungen. Wir fangen ganz von vorne an, das geht am schnellsten. Haben Sie eine Liste der Azubis?"
Herr Born atmete tief durch. "Ja. Und nein. Wir haben eine, aber wir wissen nicht, ob sie dem Stand entspricht. Ihr Vorgänger..." Er zuckte nur mit den Schultern.
Ich winkte ab. "Lassen wir das. Wir fangen am besten gleich an. Herr Born, eines noch: als ich vor zehn Jahren bei Zera anfing, habe ich vier Schubladen voller Unterlagen vorgefunden. Sortiert nach Kriterien, die kein Mensch nachvollziehen konnte. Wahrscheinlich alles einfach nur aufeinandergelegt. Es liegt immer am Menschen, nicht an dem Unternehmen."
"Da kann ich Ihnen nur teilweise recht geben", erwiderte er bekümmert. "Sicher, es liegt immer an dem Menschen und seiner Einstellung zur Arbeit, aber es ist Sache des Vorgesetzten, zumindest gelegentlich einen Blick auf die Arbeit zu werfen. Diesen Vorwurf muß ich mir machen."
"Sie sind herzlich eingeladen, jederzeit vorbeizuschauen!" lachte ich herzhaft. "Herr Born, ich habe Sie verstanden. Geben Sie uns eine Woche, dann haben wir hier Ordnung. Wahrscheinlich eher, aber ich denke, wir sollten uns keinen unnötigen Druck machen."
"Nein", lächelte er herzlich. "Wir haben jetzt fast sechs Wochen mit diesem Chaos gelebt, da kommt es auf ein paar Tage auch nicht mehr an." Er ging zum Fenster und sah nachdenklich hinaus. "Es tut sehr weh", sagte er leise. "Nicht diese Unordnung hier, sondern daß zwei Menschen ihre Vertrauensstellung derart mißbrauchten. Wir konnten nicht verhindern, daß ein Teil der Vorfälle nach draußen gelang, aber das wahre Ausmaß ist nur Insidern bekannt." Er drehte sich wieder zu uns um, mit sehr bedrückter Miene. "Von August bis Oktober sind insgesamt 17 Mädchen und 12 Jungen mißbraucht worden", sagte er kaum vernehmbar. "Alle aus dem ersten Lehrjahr; die meisten 15, ein paar 16 Jahre alt. Eingeschüchtert mit Drohungen, gelockt mit Versprechungen. Und wir wissen bis heute nicht, ob sich alle gemeldet haben."
Bea und ich sahen ihn erschüttert an. "So viele?"
"Ja. Mindestens. Das sind diejenigen, von denen wir wissen; diejenigen, die eine Anzeige gemacht haben. Ich würde aber darauf wetten, daß es noch mehr sind, doch die Angst vor dem Elternhaus ist größer als die Wut." Er lächelte traurig. "Gehen wir zu unserem Fotografen, damit Sie Ihre Karten bekommen. Dann können Sie loslegen. Ach ja: für heute müßten Sie in der Kantine leider noch den vollen Preis zahlen, ab morgen kommen Sie in den Genuß des Firmenrabatts. Ein Mittagessen kostet Sie dann 2,80 DM, ein Frühstück oder Abendessen 1,60 DM. Die Kantine öffnet um sieben und schließt um sechs. Die Azubis arbeiten zwar von acht bis fünf, aber das sind die Öffnungszeiten aller Kantinen auf dem Gelände, deshalb haben wir uns hier angepaßt. Nach fünf finden hier in der Halle öfter mal Führungen und Treffen statt." Er sah uns beide an. "Sie haben sich schon Gedanken darüber gemacht, wie Sie die Arbeit untereinander aufteilen?" Wir nickten kurz. "Sehr schön. Dann halte ich mich da raus. Am Freitag machen wir drei einen kurzen Review der Akten, am Montag werde ich Sie vorstellen. Falls Sie miteinander Probleme wegen der Arbeit bekommen, oder mit der Arbeit selbst, sagen Sie mir bitte direkt Bescheid. Es ist kein gutes Gefühl, ohne zutreffende Informationen zu sein."
"Wem sagen Sie das", seufzte ich. "Genauso ging es mir bei Zera, was die plötzliche Einstellung weiblicher Azubis betraf. Komm, Bea, lassen wir uns knipsen."
Eine Viertelstunde später waren wir im Besitz unserer Werksausweise. Wie bei Zera arbeitete auch Junkers mit Funkgeräten, von denen Bea und ich jeweils eins bekamen. Sogar mit Ladegerät, damit die Dinger sich in der Zeit, die wir im Büro verbrachten, wieder aufladen konnten. Unsere erste Aktion war, alle Ordner und Schnellhefter auszuräumen und deren Inhalte auf dem Boden zu stapeln, dann gingen wir an die langwierige Arbeit, alles nach Namen zu ordnen. Es lief weitaus schneller, als wir erwartet hatten. Zur Mittagspause hatten wir schon viele saubere Stapel, jeweils versetzt aufeinander gelegt. Bea rief Herrn Born an und fragte nach Büromaterial. Sekunden später legte sie auf und lachte verschmitzt. "Ich geh mal eben einkaufen."
Eine halbe Stunde später war sie zurück, mit einem Karton voll Trennblätter, Aufkleber, Büroklammern, Klarsichthüllen und weiß der Geier, was sie noch alles in dem Karton hatte. Sie legte alles auf den Boden, dann gingen wir erst einmal essen. Während des Essens waren natürlich zahlreiche neugierige Blicke auf uns gerichtet, doch Bea und ich saßen absichtlich weitab von den Azubis. Sowohl Bea als auch ich hatten ein sehr gutes Gedächtnis für Namen, und das wollten wir ausnutzen, um die Fotos der Azubis mit deren Namen zu verbinden, so daß wir sie nächste Woche vielleicht schon zum größten Teil persönlich anreden konnten.
Nach dem Essen ging es an den letzten Teil der Papiere, und am Abend hatten wir so ziemlich alle Unterlagen zugewiesen. Natürlich gab es auch Ausnahmen.
"Das hier ist gut", meinte Bea und schwenkte ein Blatt Papier. "Ein Untersuchungsbericht der Krankenstation auf Schwangerschaft."
"Wieso ist das gut?"
"Weil", grinste Bea, "die Untersuchung bei einem Peter gemacht worden ist."
"Aha? Werden die Männer jetzt doch gleichberechtigt?"
"Doofmann!" lachte Bea. "Ich nehme an, daß soll Petra heißen. Ich habe aber mindestens drei Petras gefunden. Willst du sie fragen, welche von ihnen das war?"
"Auf keinen Fall!"
"Ich auch nicht. Wohin damit?"
"Ich habe einen Ordner mit der Aufschrift SOS angefangen. Tu es einfach da rein."
"SOS? Was heißt das?"
Ich grinste. "Sonstiger Schrott."
"Das paßt!" Bea warf mir das Blatt herüber. Zu diesem gesellten sich noch einige andere, dann machten wir Schluß. Am nächsten Tag kam dann die noch viel langwierigere Arbeit, sämtliche Unterlagen eines Azubis - oder einer Azubiene - nach Datum zu ordnen. Das hielt mehr auf als das reine Sortieren nach Namen. An diesem Dienstag war auch Gelis 14. Geburtstag, aber den feierten wir nur im kleinsten Kreis, da Geli am Samstag bei ihrem Vater groß feiern wollte, mit den fünf Mädchen aus ihrem Kurs. Von meinen Kindern, Nadja und mir bekam sie abends nur Kleinigkeiten geschenkt, die "dicken Brummer", wie Nadja es nannte, sollten am Samstag überreicht werden.
Am Mittwoch nachmittag war es geschafft. Genau wie Bea und ich. Fast drei Tage mit sturem Sortieren zu verbringen war nicht gerade spaßig. Dafür waren die Unterlagen der Kinder jetzt ein für allemal auf Stand. Wir gönnten uns ein großes, kaltes Getränk in der Kantine, anschließend bearbeiteten wir die eingegangene Post der letzten Wochen, um die sich auch kein Mensch mehr gekümmert hatte. Um halb sechs waren wir vollständig durch, alles war einsortiert, Bea und ich hatten eine Liste der fehlenden Unterlagen.
Diese legten wir Herrn Born am Donnerstag morgen vor. Es waren hauptsächlich fehlende Ausbildungsverträge und ein paar Krankmeldungen, die nicht zugeordnet werden konnten. Nach einem kurzen Telefonat waren Kopien für uns in die Wege geleitet, die wir im Laufe des Tages bekommen sollten. Den Rest des Vormittags verbrachten wir damit, unsere Schreibtische auszumisten, wobei wir bezeichnenderweise keine weiteren Unterlagen fanden, und neu einzurichten. Anschließend gönnten wir uns eine lange Kaffeepause, die wir unserer Meinung nach mehr als verdient hatten.
Wie am Morgen abgesprochen, begleitete Herr Born uns zum Essen, um uns den Kindern vorzustellen, was er zum Ende der Pause hin auch tat. Er machte es kurz und schmerzlos und überließ es uns, nachdem er sich gesetzt hatte, weiterführende Worte zu machen. Da ich offiziell der Leiter war, blieb der schwarze Peter mal wieder an mir hängen. Aber das kannte ich ja schon.
"Na schön", sagte ich mit der lauten Stimme, die sich in zehn Jahren Hallenleitung entwickelt hatte und bis in die letzte Ecke des Raumes drang. "Wie wollt ihr es haben? Lang oder kurz? Kurz heißt, ihr müßt gleich wieder an die Arbeit; lang heißt, ich rede, bis ich Fusseln am Mund habe."
"Lang!" erklang sofort der Chor aus 250 Kehlen, vermischt mit Lachen.
"Dachte ich mir. Bringen wir das Unangenehme sofort hinter uns. Einige von euch haben in der letzten Zeit sehr unangenehme und schlimme Erfahrungen machen müssen. Ich möchte dazu nur soviel sagen: wenn jemand von euch das Gefühl hat, daß Bea oder ich euch zu nahe treten, wendet euch um Himmels willen direkt an Herrn Born. Habt keine Scheu, jemandem davon zu erzählen, Kinder; der Schaden, wenn ihr es nicht sagt, ist größer als der, wenn ihr eure Klappe haltet. Wenn ihr nicht wollt, daß eure Eltern davon erfahren, dann sagt es bitte. Wir können sehr viele Dinge unter uns klären. Auf der anderen Seite will ich aber auch nicht, daß ihr die Vorfälle der Vergangenheit ausnutzt. Wenn sich herausstellt, daß ihr Bea oder mich völlig grundlos beschuldigt, euch zu nahe gekommen zu sein, habt ihr den Ärger am Hals. Beide Seiten, ihr wie wir, sollten ehrlich miteinander umgehen. Kein Verschweigen, aber auch bitte keine Lügen. Okay?" Viele Köpfe nickten, manche waren gesenkt.
"Gut. Nach außen hin bin ich der Ausbildungsleiter, und Bea ist meine Assistentin. Nach innen, also für euch, sind wir beide gleichberechtigt. Ich habe mehr Ahnung von den Tricks, die ihr drauf habt, Bea kennt sich dafür in Personalfragen viel besser aus als ich. Sie ist für die Mädchen da, ich für die Jungen. Zu wem ihr aber im Endeffekt geht, bleibt euch überlassen.
In den nächsten Tagen werden Bea und ich viel in der Halle sein. Wir werden mit euch allen kurz reden und uns ein Bild von eurem Ausbildungsstand machen. Seid bitte so ehrlich und sagt ganz offen, wo eure Stärken und Schwächen sind, damit wir euch so gut wie möglich auf eure Prüfungen vorbereiten können. Denkt daran, daß ihr später um so mehr Geld verdient, je besser ihr seid. Ihr arbeitet nicht hier, weil wir das so wollen, sondern weil ihr es so wollt. Es ist eure Zukunft, Kinder.
Ach ja: ich duze übrigens jeden. Grundsätzlich. Wer unbedingt mit Sie angesprochen werden möchte, muß mir das schriftlich begründen, mindestens fünf Seiten lang, ordentlich mit der Schreibmaschine geschrieben und ohne Tippfehler. Dann können wir darüber reden." Lautes Lachen ertönte, das viel von der leichten Spannung im Raum nahm. "Ob ihr Bea und mich mit Vor- oder Nachnamen anredet, bleibt euch überlassen, aber sagt bitte Sie zu uns. Sonst trifft Herrn Born der Schlag, und das wollen wir doch nicht." Wieder erklang Lachen.
"Der Grund dafür ist ganz einfach", sagte ich, als wieder Ruhe eingekehrt war. "Reden wir euch mit Du an, ist das persönlicher. Sagt ihr aber Du zu uns, schafft das eine Nähe, die manche oder viele von euch nicht wollen. Deshalb. Ihr werdet euch schon dran gewöhnen, wofür ihr euch auch entscheidet.
Seit Anfang der Woche waren Bea und ich damit beschäftigt, eure Unterlagen auf Stand zu bringen. Ein paar Dinge fehlen uns noch; wir werden euch deswegen noch einmal einzeln ansprechen. Seht es uns nach, wenn wir noch ein bißchen brauchen, um eure Namen zu kennen; 250 neue Namen auf einen Schlag sind nicht so ganz einfach zu merken.
Wenn unsere Vorgänger anständiger gewesen wären, würde ich jetzt sagen, daß wir hoffentlich bald alle gute Freunde werden, aber so kann und will ich nur sagen, daß ich hoffe, wir werden gut zusammenarbeiten. Bea? Möchtest du noch etwas sagen?"
"Ja." Bea fühlte sich etwas unwohl, sie hatte noch nie vor so vielen Menschen geredet, aber sie hatte es im Griff. "Ich bin erst 23 Jahre alt. Mir fehlt viel von Dieters Erfahrung, was den Umgang mit Auszubildenden angeht, aber ich habe ein großes Herz, wie mein Mann immer sagt." Wieder erklang Lachen, das Bea sehr half. "Wenn ihr Probleme habt, ob beruflich oder privat, meldet euch bitte. Wenn ihr möchtet, und wenn Herr Born einverstanden ist, werden die Gespräche in seinem Beisein geführt, damit ihr euch wirklich sicher fühlt." Herr Born nickte lächelnd. "Prima. Was einige von euch durchmachen mußten, kann ich - wie auch Dieter - nicht nachvollziehen, aber ich stelle es mir schrecklich vor. Ich verstehe auch, daß von eurer Seite aus anfangs ein großes Mißtrauen herrscht, aber ich hoffe und wünsche mir, daß wir das gemeinsam abbauen können. Wir müssen keine Freunde werden, nicht in diesem Sinn, aber wir können versuchen, gute Kollegen zu werden. Kollegen, die sich freundlich, höflich, und mit Respekt behandeln. Das ist meiner Meinung nach eine gute Basis für alle. Das wollte ich unbedingt noch loswerden."
"Perfekt ausgedrückt, Bea. Dann würde ich sagen, eure Arbeit wartet. Viel Spaß." Es wurde schlagartig laut und sehr unruhig, als 250 Menschen Stühle rückten und aufstanden. Bea, Herr Born und ich blieben noch einen Moment sitzen, bis die Kantine leer war.
"Beeindruckend", schmunzelte Herr Born. "Ihrem Ruf nach hätte ich Morddrohungen und Säbelrasseln erwartet."
"Was?" lachte ich. "Kein Wort von Erpressung und tödlichen Fallen? So gut ist mein Ruf? Da muß ich sofort was gegen tun!" Wir lachten herzhaft. Dann meinte ich ernster: "Sie haben schon recht, Herr Born. Ich weiß, wie ich war. Es gab aber auch gute Gründe dafür. Was den sexuellen Mißbrauch von Kindern angeht, bin ich inzwischen ein indirekt Betroffener." Ich erzählte kurz, ohne viel Details, von meiner Ex und meinen Kindern. Herr Born wurde blaß, genau wie Bea, die davon auch nichts wußte.
"Dann verstehe ich Ihre Wandlung allerdings", meinte er betroffen. "Wie haben Ihre Kinder das überstanden?"
"Mit Hilfe meiner Freundin, die ein sehr großes Einfühlungsvermögen besitzt. Im Moment sind die beiden noch ab und zu etwas melancholisch, aber sie kommen immerhin jeden Abend in meinen Arm, wenn wir auf dem Sofa sitzen. Das hatten sie anfangs auch nicht getan. Ich glaube, diese Erfahrung und die Tatsache, daß ich meine Kinder wiederhabe, sind der Grund für meine relative Ruhe."
"Das kann durchaus sein, Herr Kaminski. Na schön. Ich muß gestehen, daß ich nach wie vor mißtrauisch bin, aber das liegt weniger an Ihnen als an dem Schock, der durch ihren Vorgänger verursacht wurde. Mein Terminplan ist zwar ziemlich voll, aber wenn ein Azubi Probleme hat, werde ich gerne zur Verfügung stehen, bis alle Seiten sicher sind, daß Sie beide in Ordnung sind."
"Alle drei Seiten?" lächelte ich. Er nickte.
"Alle drei Seiten. Ganz genau. Was haben Sie für den Rest der Woche geplant?"
Bea zog ein Blatt Papier vor. "Uns fehlen noch ein paar Unterlagen. Letzte Schulzeugnisse von elf Leuten, von vier Leuten die Blutgruppe... All so was. Das müssen wir noch einholen."
"Und ich werde eine wunderschön aussagekräftige Liste entwerfen, in der die Kinder eintragen, was sie bisher vom Ausbildungsplan schon gemacht haben. Danach werden wir hoffentlich ein vollständiges Bild haben."
"Perfekt. Dann wünsche ich Ihnen beiden viel Erfolg."
"Wird schon werden", lächelte Bea munter. "Wir sind doch schon groß."
"Zumindest mit großer Klappe", konnte ich mir nicht verkneifen. "Dann komm, Sklavin mit großem Herz. Die Arbeit wartet."
"Ja, Massa mit frechem Mundwerk."
Herr Born konnte ein lautes Auflachen nicht unterdrücken. "Da hab ich mir ja was eingefangen mit Ihnen beiden!"
"Für die Besten nur das Beste", grinste ich. "Laß uns verschwinden, Bea, bevor er unsere Verträge wieder zerreißt."
"Das war das erste schlaue Wort von dir heute." Der Spruch mußte natürlich noch sein.
Aus einem Gefühl heraus hatte ich am Dienstag abend zwei bestimmte Geräte gekauft, die ich an diesem Freitagmorgen in Beas und meinem Schreibtisch unterbrachte. Bea sah mir interessiert zu, wie ich den Fußschalter unter ihren Tisch legte.
"Es mag ja eine dumme Frage sein", meinte sie, als ich wieder stand, "aber was soll das?"
"Nur ein Gefühl, Bea", erwiderte ich. "Ein ziemlich warnendes Gefühl."
"Ah ja." Sie musterte mich, als wäre ich eine soeben neu entdeckte Rasse. "Und was soll ich damit machen?"
"Drauftreten, wenn's soweit ist."
"Und woher weiß ich, wann es soweit ist?"
"Das", grinste ich, "muß dir wiederum dein Gefühl sagen."
"Verstehe. Nein, das war gelogen. Ich verstehe überhaupt nichts."
"Macht nichts." Ich ging zu meinem Tisch und verstaute das zweite Gerät dort, ebenfalls mit Fußschalter, dann gingen wir an die Arbeit, sprich: wir verteilten die Blätter, auf denen die Azubis ankreuzen sollten, was sie bisher schon gemacht hatten, an die Kinder in der Halle mit der Bitte, sie uns noch vor Feierabend zurückzugeben.
Gegen elf Uhr kam ein Mädchen von vielleicht 17 Jahren in unser Büro, schüchtern bis obenhin, und fragte, ob sie mit uns reden könnte.
"Sicher", lächelte Bea freundlich. "Worum geht es?"
Sie setzte sich zu Bea, mit dem Rücken zu mir. Auf meinen Blick hin trat Bea auf den Fußschalter.
"Leg los. Du bist... Tatjana Romanow, richtig?"
"Ja."
"Was hast du auf dem Herzen, Tatjana?"
"Wegen meiner Zwischenprüfung... Die hab ich ziemlich in den Sand gesetzt. Kann man da was machen?"
"Bestimmt. Einen Moment, ich hol mir eben deine Akte." Bea stand auf, holte Tatjanas Unterlagen aus dem Schrank und setzte sich wieder. "So... Da ist es. Nanu? Tatjana, das ist doch ein sehr gutes Ergebnis! Du hast im Schnitt 81 Prozent erreicht, das ist fast eine Zwei. Es fehlt nur ein Prozentpunkt zur Zwei."
"Ach so! Hatte ich vergessen. Danke! Dann geh ich mal wieder." Sie stand auf und eilte hinaus. Bea sah mich erstaunt an.
"Was war das denn jetzt?"
"Eine Falle", sagte ich gelassen. "Jemand will uns loswerden. Tritt nochmal auf den Schalter, ja?"
Verwundert setzte Bea ihren Fuß auf den Schalter. "Erledigt. Was bitte meinst du, Dieter?"
"Warte ab, Bea. Bitte."
Eine Viertelstunde später kam das Mädchen von vorhin zurück, in Begleitung von Herrn Born, der uns enttäuscht anschaute.
"Mir ist da etwas zu Ohren gekommen, Frau Neidmann, was ich von Ihnen niemals gedacht hätte!"
Bea war natürlich vollkommen verblüfft. "Wieso? Was denn?"
"Tatjana wollte mit Ihnen über die kommende Abschlußprüfung reden, und Sie..." Er schluckte schwer. "Sie, Frau Neidmann, sollen ihr angeboten haben, gegen eine bestimmte Summe Geld bestimmte Dinge mit ihr zu tun."
Bea wurde knallrot. "Das ist doch überhaupt nicht wahr!" widersprach sie empört. "Tatjana wollte mit mir wegen der Zwischenprüfung reden!"
"Nein!" schrie das Mädchen aufgebracht. "Sie wollten, daß ich Sie mit der Hand da unten anfasse! Dafür wollten sie mir hundert Mark geben!"
"Verzeihung", mischte ich mich ein. "Das kann sofort geklärt werden." Ich sah das Mädchen an. "Tatjana, bleibst du bei deiner Behauptung, daß Frau Neidmann mit dir etwas anstellen wollte?"
"Ja!" sagte das Mädchen heftig. "Und Sie wollten mitmachen!"
"Gut." Ich ging zu Beas Tisch, öffnete eine Schublade und holte einen handelsüblichen Anrufbeantworter heraus. Ein Druck auf die Wiedergabetaste, und das Gespräch von vorhin war zu hören; leise, aber verständlich. Herr Born lief rot an, als zu hören war, daß Tatjana nach einem unverfänglichen Gespräch aufstand und hinausging. Er öffnete den Mund, doch meine erhobene Hand und mein Blick ließ ihn sich zurückhalten. Ich wandte mich zu dem Mädchen, das blaß wie der Schnee war.
"Was ist los, Kleines?" fragte ich sanft. "Warum willst du uns loswerden?" Das arme Mädchen brachte keinen Ton heraus. Ich ging zu ihr und legte ihr meine Hand auf die Schulter. "Erzähl, Kleines", sagte ich freundlich. "Was ist passiert? Was ist wirklich passiert? Gehörst du zu den Mädchen, die sich nicht gemeldet haben, weil sie Angst vor den Eltern haben?" Tatjana wurde feuerrot und senkte den Blick.
"Na komm, Mädchen", flüsterte ich. "Erzähl, was passiert ist. Sie sind doch weg, Kleines. Sie können dir nichts mehr tun. Erzähl es, dann hast du es hinter dir, und es ist nur noch halb so schlimm." Mir war, als würde Geli durch mich reden. "Laß es raus, Tatjana. Was immer es war, es tut nicht mehr ganz so weh, wenn du es erzählst. Laß es raus, Kleines. Sprich darüber, und teile deinen Schmerz mit uns. Wir möchten dir helfen, Kleines, aber dazu mußt du reden. Sag, was passiert ist. Sag es."
Das Mädchen schluchzte einmal kurz auf, dann brach es in Tränen aus. Sie warf sich an meinen Hals und heulte, daß es uns dreien in der Seele weh tat. Ich nickte Bea zu, dir mir das Mädchen abnehmen sollte, aber Tatjana klammerte sich an mich und ließ nicht los. So legte ich meine Hand an ihren Hinterkopf und tröstete sie mit leichtem Streicheln und sanften Worten, bis sie sich nach zwei, drei Minuten ausgeheult hatte und nur noch gelegentlich schluchzte. Erst jetzt ließ sie mich los, wagte jedoch nicht, mir in die Augen zu sehen. Bea reichte ihr ein Taschentuch, was das Mädchen ausgiebig benutzte.
"Jetzt besser?" fragte ich Tatjana sanft. Sie nickte mit roten Ohren. "Prima, Kleines. Dann erzähl, was los war. Und setz dich hin, dann geht es einfacher. Wir werden das alles für uns behalten, Kleines. Deine Eltern werden nichts erfahren."
"Versprochen?" fragte sie mit zittriger Stimme. Bea, Herr Born und ich nickten.
"Ja, Kleines. Leg los."
Stockend erzählte Tatjana, wie auch sie mißbraucht worden war. Herr Born machte sich in aller Eile Notizen. Tatjana hatte eine Vorstrafe vom Jugendgericht wegen Besitzes von Haschisch, und genau diese Tatsache hatte Beas Vorgängerin sich zunutze gemacht, um Tatjana zu bestimmten Praktiken zu zwingen. Zu welchen, trieb sogar uns die Schamröte ins Gesicht. Offenbar hatte ihr Po eine äußerst anziehende Wirkung auf diese Dame gehabt, und dieser Neigung war sie mit großer Leidenschaft nachgegangen.
Schließlich war alles gesagt. Rot vor Scham und Wut saß Tatjana zusammengesunken in Beas Stuhl und wagte nicht, aufzusehen. Bea ging zu ihr.
"Komm mit, Tatjana", sagte sie leise. "Wir zwei gehen jetzt erst mal einen schönen Kaffee trinken."
Tatjana hob ihren Kopf. "Bestrafen Sie mich?"
"Kommt auf den Kaffee an", lächelte Bea. "Wenn der so schmeckt wie gestern, ist das wirklich eine Strafe. Komm mit."
"Deswegen trink ich hier nur Kakao", lächelte das Mädchen scheu. "Fliege ich nicht raus?"
"Nein, Kleines", sagte ich. "Du hattest Angst vor uns, ohne uns zu kennen, aber wir verstehen, warum du das gemacht hast. Geh mit Bea, und wenn du wieder auf dem Damm bist, kannst du ja mit den anderen Mädchen reden, die sich bisher nicht gemeldet haben. Wir tun euch Kindern wirklich nichts, Tatjana." Das war ein Schuß ins Blaue, aber er traf.
"Das mach ich", lächelte das Mädchen schüchtern. "Ganz bestimmt!"
"Prima, Kleines. Das Gespräch, was wir aufgenommen haben, werden wir löschen, und dann ist die Sache vergessen."
Tatjana lächelte dankbar und ging mit Bea hinaus.
"Das arme Kind", sagte Herr Born erschüttert. "Kein Wunder, daß sie sich immer wieder krank gemeldet hat, weil sie nicht laufen konnte. Ich hatte das schon für Blaumachen gehalten, aber jetzt..."
"Das wäre auch eine Möglichkeit", überlegte ich langsam. "Über die Krankmeldungen diejenigen herausfinden, die davon betroffen sind. Nein", korrigierte ich mich sofort. "Die Kinder sollten den Schritt auf uns zu machen, nicht umgekehrt."
"Ganz meine Meinung", sagte Herr Born leise. "Ein Schock reicht. Wie sind Sie auf die Idee mit dem Anrufbeantworter gekommen?"
"Aus purem Instinkt. Am Dienstag hatten Bea und ich gut zwei Drittel der Akten sortiert und schon mal einen allerersten, allerdings auch sehr oberflächlichen Eindruck der Azubis erhalten. Auf dem Heimweg... Ich kann es nicht genau sagen, Herr Born. Es war nur ein Instinkt, daß die Kinder vielleicht versuchen werden, uns abzusägen. Aus der Sicht dieser Tatjana ist das auch vollkommen verständlich. Sie wollte nicht noch einmal in eine solche Situation kommen, und hat deswegen den Angriff eingeleitet. Mit den Mitteln, die ihr zur Verfügung standen."
"Was werden Sie mit ihr machen?"
"Tja, wie Bea schon sagte: wenn der Kaffee so schmeckt wie der gestern, ist das Strafe genug. Ich werde nichts mit ihr machen, Herr Born. Weder in der einen noch in der anderen Richtung. Eine Strafe wäre völlig sinnlos, weil sie aus Panik gehandelt hat, und genauso sinnlos wäre Aufdringlichkeit, weil sie darauf auch wieder mit Panik reagieren würde."
"Sie sind tatsächlich ganz anders als ihr Ruf. Ist Frau Neidmann auch dieser Meinung?"
"Bestimmt. Sie ist zwar jung, hat aber ein großes Herz." Wir mußten kurz lachen. "Gut. Ist unser Ruf somit wieder unbefleckt?"
"Natürlich, Herr Kaminski. Ich muß gestehen, daß auch ich einen leichten Anflug von Panik verspürt hatte, als Tatjana vorhin zu mir kam. Einerseits konnte ich es nicht glauben, andererseits hatte ich Angst, es nicht zu glauben. Sie verstehen?"
"Ja, vollkommen. Vergessen wir das einfach. Ich hoffe, daß dies der letzte Vorfall in dieser Art war, und daß wir uns nun um die wichtigen Dinge kümmern können. Wie zum Beispiel dem Kaffee in der Kantine. Der ist so dünn, daß Regen dagegen geschmackvoll ist."
"Erste Woche geschafft?" begrüßte Marita mich fröhlich, als ich nach Hause kam.
"So gerade eben", lachte ich. "Komm her, Kleines." Sie flog in meinen Arm. Ich hob sie hoch und drückte sie herzlich. "Wie geht es dir und deinem Bruder?"
"So gut wie neu", lächelte sie verlegen. "Wir haben viel mit Nadja gesprochen. Sie hat uns erzählt, was mit ihr war, und wir haben ihr erzählt, was mit uns war. Jetzt geht's uns allen viel besser."
"Das ist wunderschön, Kleines. Habt ihr denn noch Angst vor mir?"
"Nein. Nur noch ein ganz kleines bißchen, aber das geht ganz schnell weg."
"Ich würde euch auch nie etwas tun, mein Kleines", sagte ich leise. "Dafür hab ich euch viel zu lieb. Was treibt der Rest der Familie?"
"Konrad und Nadja sitzen in seinem Zimmer und malen ganz furchtbare Bilder." Marita schüttelte sich leicht. "Die sind sowas von düster, das glaubst du nicht!"
"Konrad ist viel empfindlicher als du", sagte ich sanft. "Er braucht das, um das zu verarbeiten. Du bist stärker, Kleines."
"Ich weiß", erwiderte sie schlicht. "Mir hilft das Reden, aber ihm nicht so sehr. Er muß das rauslassen. Richtig rauslassen. Wie Nadja auch." Sie schüttelte sich wieder.
"Und was macht Geli?"
"Die ist einkaufen. Läßt du mich runter?"
"Sicher, Kleines. Verzeihung. Ich wollte dich nicht ängstigen." Ich stellte sie auf ihre Füße. Sie grinste schelmisch.
"Ich hab keine Angst! Ich muß nur dringend!"
"Dann lauf!" lachte ich. Marita flitzte ab in Richtung Klo. Ich stellte meine Tasche ab, zog mir Mantel und Schuhe aus, und ging mich dann umziehen. Gerade als ich fertig war, schloß Geli die Tür auf. Ich half ihr eben, die Sachen in die Küche zu bringen, dann begrüßten wir uns ausgiebig mit einem schönen, langen, und sehr zungenfertigen Kuß.
"Und?" fragte ich dann atemlos. "Wie war die Schule?"
"Schön. Dieter? Ich hab heute mit unserem Klassenlehrer gesprochen. Ich meine, da ich jetzt hier wohne, könnte ich..." Sie schwieg unsicher.
"Da habe ich mir auch schon Gedanken drüber gemacht, Kleines. Meint dein Lehrer denn, daß du - Ja, auf welche Schule willst du denn wechseln?"
"Real", sagte sie erleichtert. "Das wäre nur ein Jahr mehr."
"Ich weiß. Warum nicht die Gesamtschule, Geli? Da könntest du sogar die Mittlere Reife machen, auch mit nur einem Jahr mehr als auf der Hauptschule."
"Traust du mir das zu?" fragte sie unsicher.
"Traust du es dir zu, Kleines?"
Sie nickte langsam. "Ja, Dieter. Es wird schwer, aber ich werde es schaffen."
"Dann sollten wir diesen Weg gehen, Geli. Bei Junkers verdiene ich netto weit über eintausend Mark mehr als bei Zera. Die Wohnung schluckt weit weniger als die Hälfte meines Gehaltes, also sollte das ohne weiteres drin sein."
"Das wäre toll", sagte sie sehnsüchtig. "Denn dann könnte ich nach der Lehre gleich das Fachabi machen."
"Genau. Sprich am Montag noch mal mit deinem Lehrer und mach dich schlau, wie und wann du wechseln könntest."
"Mach ich. Danke, Dieter!"
"Bedank dich nicht, Kleines. Lern schön fleißig, das ist der schönste Dank für mich."
"Das mach ich. Sag mal, wegen morgen... Kann Nadja mitkommen?"
"Zu deiner Feier? Warum nicht? Möchte sie denn?"
"Ja. Chris und Werner haben nichts dagegen. Konrad und Marita kommen auch. Und du?"
"Ich weiß nicht", zierte ich mich. "Alles so junge Leute... Was soll ich denn dabei?"
"Du kannst doch mit Papa reden", grinste Geli. "Und dich über unser hübsches Aussehen freuen!"
"Überredet."
"Boah!" Geli warf sich an mich. "Du bist ein ganz Schlimmer, weißt du das?"
"Niemand weiß das besser als ich." Ich hob sie hoch. Geli schlang ihre Beine um mich und sah mich mit schimmernden Augen an.
"Lust auf Schmusen?" fragte sie leise.
"Sehr!" gestand ich. "Aber mit den Kindern gleich nebenan... Laß uns auf heute abend warten, ja?"
"Krieg ich denn einen Vorschuß? Einen kleinen?"
"Heute abend, Kleines. Ich möchte ja auch, aber..."
"Okay." Sie kuschelte sich an meinen Hals. "Du? Nadja möchte von Samstag auf Sonntag hier schlafen. Geht das?"
"Möchtest du?" grinste ich. Geli nickte aufgeregt.
"Ja! Auf jeden Fall!"
"Dann gerne. Laß uns eben die Sachen einräumen, Kleines; ich möchte mich etwas ausruhen."
"Okay."
Kurz darauf saßen wir im Wohnzimmer, wo ich für ein paar Minuten die Augen schloß, dann war ich wieder fit. Geli saß währenddessen ganz ruhig neben mir und erholte sich vom Einkaufen.
Nach dieser kleinen Pause ging ich kurz zu Konrad und Nadja. Beide lagen bäuchlings auf dem Boden und malten konzentriert. Marita hatte recht gehabt: die Bilder waren wirklich düster. Auf Nadjas Bild erkannte ich etwas, was mir sofort den Appetit verschlug; sie begann, ihre Erlebnisse deutlich auszudrücken.
Aber das war wohl ganz gut so.
Marita saß über ihren Hausaufgaben und winkte mir nur kurz zu, ohne sich umzudrehen. Geli stand im Wohnzimmer und baute das Bügelbrett auf. Wir hatten inzwischen einen guten Rhythmus gefunden. Mittags bereiteten Geli und Marita das Essen zu, dann aßen sie zu dritt; ich aß im Werk. Nachmittags machten die drei ihre Hausaufgaben, der eine früher, der andere später, aber wenn es zum Abendessen ging, das Geli und ich fertig machten, waren alle damit fertig. Nach dem Abendessen machten Konrad und ich den Abwasch des ganzen Tages, so daß alle Arbeiten gut verteilt waren. Wenn Geli bügelte, saugte ich oder eines der Kinder. Wir machten keine Religion aus dem Haushalt, aber Freiwillige fanden sich immer.
Heute war es Nadja, die mit dem Staubsauger in das Wohnzimmer kam. Trotz ihres Protestes nahm ich ihr das Ding gleich wieder ab und schickte sie zurück an ihr Bild. Für solche Arbeiten war sie einfach noch zu schwach.
Nach dem Abendessen begann das eigentliche Wochenende, heute mit einer ausgiebigen Runde Monopoly, bei der Nadja die Nase vorn hatte. Nachdem sie zweimal und Konrad einmal gewonnen hatten, wechselten wir zu Scotland Yard. Geli war Mister X, doch trotz ihrer Beteuerungen, ihr Gespür schlafen zu lassen, war dieses Biest einfach nicht zu fangen. Als ich Mister X war, hatten die Kinder mich schon nach einer Viertelstunde eingekreist. Ich brummte kräftig, wie erwartet wurde, dann kam Konrad dran. Er schlüpfte mehrmals durch die Maschen, doch auch er wurde schließlich gefangen.
Das war das Familienleben, wie ich es mir vorstellte. Spießerhaft, aber gemeinsam.
Nadja ging um zehn, Konrad verschwand direkt anschließend, um zu duschen. Marita blieb bei mir, bis er fertig war, dann war sie an der Reihe. Nach dem Duschen kam sie noch einmal zu mir auf das Sofa.
"Gute Nacht sagen?" lächelte ich. Sie schüttelte den Kopf.
"Nein. Was reden."
"Dann leg los, Kleines. Was hast du?"
Marita drehte sich zu mir, legte das obere Bein auf meine und einen Arm um meinen Bauch. Ihre Augen schauten mich forschend an. "Woran merkt man, daß man verliebt ist?"
"Was bist du?" fragte ich erschrocken. "Du bist verliebt?"
"Nein", widersprach sie mit roten Ohren. "Ich möchte nur wissen, wie man das merkt."
"Hm." Ich schaute sie mißtrauisch an. "Du würdest mir doch sagen, wenn du verliebt wärst, oder?"
"Klar!" grinste sie schelmisch. "Sobald ich weiß, wie sich das anfühlt..." Geli unterdrückte ein Kichern; diese kleine Mistfliege wußte wieder mal mehr als ich.
"Wie fühlt sich das an..." überlegte ich laut. "Tja... Als ich noch jünger war, raste mein Herz, wenn ich das Mädchen sah, in das ich mich verliebt hatte, ich hatte kaum Appetit, wollte immer bei ihr sein, mein Bauch fühlte sich an wie eine Achterbahn, und wenn ich mit ihr redete, brachte ich keinen Ton heraus. So in der Art."
"Aha. Gut." Zufrieden schmiegte sie sich an mich. "Papa?"
"Marita?"
Marita kicherte. "Du? Wenn ich - ich meine, wenn ich verliebt wäre, sollte ich das dann sagen?"
"Mir auf jeden Fall!" knurrte ich. "Ich bin dein Vater; ich muß das wissen!"
"Wieso?"
"Damit ich einen elektrisch geladenen Zaun um dein Zimmer ziehe!" Ich kitzelte sie wild. Marita quietschte hell und wand sich unter meinen Fingern. Ich ließ sie erst dann in Ruhe, als sie keine Luft mehr hatte. Seufzend kuschelte sie sich wieder ein und beruhigte sich mit langen Atemzügen.
Dann: "Papa?"
"Ja?"
"Ich hab dich lieb!"
"Ich dich auch, Kleines." Ich drückte meine Tochter herzlich an mich. Marita gab mir einen feuchten Kuß auf die Wange, dann drückte sie mich mit aller Kraft. Nach ein paar Sekunden ließ sie mich los.
"Nacht, Papi! Nacht, Geli!"
"Gute Nacht, Kleines." - "Nacht, Marita."
Marita hüpfte ausgelassen in den Flur, Geli grinste still in sich hinein.
"Geli!" fuhr ich sie aufgebracht an. "Was weißt du, was ich nicht weiß?"
"Nichts!" Natürlich wieder dieser unschuldige Blick, wie ich ihn haßte. "Marita ist nur neugierig."
"Ja, und du bist gleich eine häßliche Pfütze auf dem Boden!"
Geli lachte hell. "Glaubst du mir, wenn ich sage, daß du dir keine Sorgen machen mußt?"
"Muß ich nicht?" fragte ich mißtrauisch. Geli schüttelte lächelnd den Kopf.
"Nein, Dieter. Mußt du wirklich nicht. Sie fragt im Moment viel, um sicherzugehen, daß du ehrlich zu ihr bist. Und natürlich auch, weil sie neugierig ist. Mit 12 fängt das an, daß die Jungs interessant werden. Da will ein Mädchen eben viel wissen."
"Hm". Noch immer etwas skeptisch, aber viel beruhigter entspannte ich mich.
"Aber du", sagte Geli plötzlich angespannt, "weißt etwas, was ich nicht weiß. Was ist mit Papa, Dieter?"
 

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