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Wie das Leben so spielt (Teil 11 - Ergebnis eines Herrenabends)
Autor: Hajo Codes: MF, NoSex, aber wichtig für die weitere Handlung
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Eines Abends kam Rolf ziemlich aufgedreht von einem Treffen mit ein paar alten Kumpels aus seiner Schulzeit zurück. Sie trafen sich einmal im Jahr zu einer Kneipentour. Er kannte die anderen Jungs schon seit der Grundschule und dieser Männertag war über die Jahre zu einer Art Institution geworden.
An diesem Abend kam er – Jutta kannte das schon – erst weit nach Mitternacht nach Hause. Anders als sonst, meistens hatte er versucht, leise zu sein und sie nicht zu wecken, hatte Jutta den Eindruck, ihm wäre es am liebsten, wenn sie noch wach wäre. Sie hatte sich schlafend gestellt, aber wenn sie ehrlich war, an solchen Abenden, auch wenn er mal wieder auf Dienstreise war, konnte sie nur schwer einschlafen. So war es auch an diesem Abend gewesen.
„Oh…,“ sagte er, „…Du bist noch wach?“ Jutta richtete sich in ihrem Bett auf und schaute ihn an. Aus irgendeinem Grund schien er aufgeregt zu sein. Er zog sich schnell aus, verschwand kurz im Bad und kroch dann unter seine Bettdecke. Er drehte sich auf die Seite und sah sie an. Er fing an zu grinsen.
„Sag mal…,“ fing er an, „…hast Du eigentlich immer noch diese Fantasien über Deine Eltern?“ Auf so eine Frage war Jutta nun gar nicht gefasst gewesen.
„Wie kommst Du jetzt darauf?“ fragte sie erstaunt. Ihre Eltern, so konservativ oder vielleicht auch prüde sie sein mochten, durch den gemeinsamen Fetisch, also ihre Inzest-Fantasien, hatten auch ihre Eltern schon ab und zu, genau wie auch die Eltern von Rolf, in diesen Fantasien eine Rolle gespielt.
Sie standen nicht im Vordergrund ihrer beider Fantasien, aber es kam immer wieder vor, dass sie sie in ihre fiktiven Geschichten mit einbauten. Jutta zuckte mit den Schultern. „Ja, sicher,“ antwortete sie, unsicher, worauf ihr Mann hinaus wollte, „klar denke ich manchmal auch an sowas. Aber Du kennst Doch meine Eltern. No Chance!“ Rolf nickte.
„Ja, ich weiß…,“ erwiderte er und sein Grinsen wurde noch breiter. „Vielleicht wüsste ich da was?!“
„Wie? Was meinst du?“ Jutta wurde langsam neugierig. Rolf wandte sich um und angelte nach seiner Hose. Er zog sie zu sich heran und fing an in seinen Taschen zu wühlen. Er förderte eine Streichholzschachtel hervor und hielt sie triumphierend in die Höhe. Als Jutta ihn verwirrt anschaute, lachte er und legte sich wieder neben sie.
„Erinnerst Du Dich noch an Oliver?“ fragte er. Jutta überlegte kurz. „Dein alter Freund aus der Sandkiste, riet sie dann.“ Rolf nickte. „Ja, genau. Oliver war heute Abend natürlich auch wieder mit von der Partie. Naja, wir sind von einer Kneipe zur Anderen, hier ein Bierchen, da ein Bierchen, naja, wie das so ist, wir wurden immer lustiger. In der letzten Bar hatte Oliver ein Auge auf zwei Girls geworfen. So Mitte bis Ende 20 und ziemlich aufgebrezelt. Nun ist Oliver ja nicht grade ein Adonis, hat schon seinen Grund, warum er immer noch unverheiratet ist,“ Rolf musste lachen. „Aber er ist dafür ein Super Kumpel auf den man sich jederzeit verlassen kann. Naja…,“ die Sätze flossen geradezu aus Rolf heraus. Für ihn schon eher ungewöhnlich, solche verbalen Tiraden. Er sah Jutta’s müden Blick.
„Ok, ich will’s kurz machen. Dass Oliver Apotheker geworden ist, weißt Du vielleicht noch. Hier in der Streichholzschachtel sind ein paar Pillen. Nein…,“ ihm war Jutta’s gerunzelte Stirn bei dem Wort Pillen, nicht entgangen, „…nicht mit Ecstasy oder sowas. Oliver hat immer wieder zu den Frauen hinüber geschaut, bis ihm einer von den Jungs versucht hat klarzumachen, dass er sich da keine Hoffnungen zu machen bräuchte. Wie sagte er doch gleich? Ach ja, er meinte, die spielen in einer anderen Liga, wie du. Aber Oliver grinste nur. Naja und dann rückte er damit heraus. Er meinte, er hätte schon viel Hübschere gehabt als diese Beiden. Keiner von uns hat ihm geglaubt – zuerst. Aber dann hat er uns von diesen Pillen erzählt. Die werden eigentlich für Kurznarkosen eingesetzt, insbesondere bei dringenden kleinen Operationen. Es handelt sich also im Grunde um ein Narkotikum. Allerdings um eines, wie er uns mit einem breiten Grinsen erklärte, mit ein paar ganz besonderen Nebenwirkungen.“ Rolf musste tatsächlich zwischendurch mal tief durchatmen. Aber Jutta spürte, wie aufgeregt er war und sie war gespannt, was es tatsächlich mit diesen Pillen auf sich hatte.
„Also…, diese Pillen sind in Deutschland – noch zumindest – nicht zugelassen. Sie werden zurzeit überwiegend in Dritte-Welt-Ländern eingesetzt, wo keine richtigen Krankenhäuser verfügbar sind und die Operationen oft unter schwierigen Bedingungen vorgenommen werden müssen. Aber was das eigentlich spannende an diesen Pillen ist, sind eben diese Nebenwirkungen. Erstens sind sie völlig geschmacklos und lösen sich sehr schnell auf in Flüssigkeit. Dann verursachen sie eine Art Narkose, in der zwar der Körper weitestgehend gefühllos wird, und zwar ausschließlich gegen Schmerzen. Der Patient bleibt wach und ansprechbar. Er spürte es aber nicht, wenn an ihm herum geschnippelt wird,“ Rolf musste ob dieser Formulierung lächeln. „Aber was bitte hat das denn nun mit meinen Eltern zu tun?“ fragte Jutta.
„Komm ich ja gleich zu,“ nickte ihr Mann, „…es ist so, man hat festgestellt bei diesen Feldstudien, wohl im Sudan und in Mali und noch irgend einem Afrikanischen Land, dass diese Tabletten die Patienten enthemmen. Also sie werden keine Sexmonster, aber sie sind wohl absolut leicht erregbar und in dieser Hinsicht auch beeinflussbar. Und das Beste kommt erst noch, die Wirkung dauert – je nach körperlicher Statur und Verfassung des Patienten zwischen 2 und 3 Stunden. Und – noch besser – sie können sich hinterher an nichts mehr erinnern, was in dieser Zeit geschehen ist. Dafür wirken sie aber die Zeit über, wie eine Wahrheitsdroge. Die Warlords in Mali sollen sie auch dazu benutzen, um ihre Gegenspieler zum Reden zu bringen“ Rolf schaute seine Frau gespannt an. Sie schien einen Moment nachzudenken.
„Du meinst, das ist sowas, wie eine neue Vergewaltigungsdroge?“ sagt sie dann rund heraus. Rolf zuckte zusammen, dann erkannte er, dass sie eigentlich Recht hatte.
„Ja, Du hast Recht,“ stimmte er nach einem Moment zu und seine Miene verfinsterte sich.
„He, warte,“ Jutta legte eine Hand auf seinen Arm. „Und die Patienten haben sonst keine Nachwirkungen oder sowas? Sie werden nicht irgendwie süchtig, oder kriegen irgendwelche Pickel,“ fast musste sie lachen. Rolf schüttelte sofort den Kopf. „Nicht, wenn ich Oliver Glauben schenke,“ meinte er. „Und Oliver mag vieles sein, aber er ist eine ehrliche Haut, er würde einen Freund nie bewusst anlügen. Die Dinger sind absolut ungefährlich!“ „Wir könnten sie also Jemandem geben, mit dem wir – zum Beispiel – Sex haben möchten, er, oder sie, würden das sogar mit machen und hinterher würden sie sich nicht mehr daran erinnern?“ überlegte Jutta.
„Ja, genau so hat Oliver uns das erklärt, und sie würden uns außerdem noch alles erzählen, was wir wissen wollen,“ nickte ihr Mann.
„Interessant,“ war der einzige Kommentar, der von Jutta noch zu vernehmen war. Rolf konnte erkennen, wie es in ihrem Kopf anfing zu arbeiten.
„Lass uns schlafen,“ meinte sie dann, drehte sich um und kuschelte sich in ihre Bettdecke.
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