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Wie das Leben so spielt (Teil 19 - Warnemünde - Tag 1)

Autor: Hajo


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Am folgenden Morgen war beiden nicht so ganz wohl. Sie hatten den Wecker relativ zeitig gestellt, aber beide zögerten den Moment des Zusammentreffens mit Jutta’s Eltern hinaus. Konnten sie sich wirklich an nichts mehr erinnern, was am Vorabend geschehen war? Es war schwer zu glauben. Schließlich hörten sie die Kinder die Treppe hinunter poltern und sie gaben sich einen Ruck. Jutta hatte die Zeit genutzt und schon all ihre Sachen zusammen gepackt. So konnten sie gleich ihre Taschen mit hinunter nehmen.

Als sie in die Küche traten, waren sie auf Alles gefasst. Aber ihre Mutter, die am Herd stand und Rührei machte, drehte sich nur um und lächelte sie an, wie sie es immer tat. Ihr Vater war gerade im Wohnzimmer und als Jutta eintrat, war er dabei den Kindern jedem noch etwas Taschengeld zuzustecken.
Automatisch schaute sie ihren Vater vorwurfsvoll an. Etwas was sie wiederum immer tat, wenn sie mit bekam, wie ihre Eltern die Kinder zu sehr verwöhnten. Auch ihrem Vater war nicht anzumerken, dass sich irgendetwas verändert hätte. Jutta atmete tief durch. Alles war gut!

Sie frühstückten noch einmal in großer Runde, dann verabschiedeten sie sich, wie immer mit den obligatorischen Umarmungen und den Küsschen auf die Wange. Ihre Eltern standen noch in der Einfahrt und winkten ihnen nach, bis sie um die nächste Ecke bogen und sich auf den Weg zur Autobahn machten.
Die Fahrt über die Autobahn, vorbei an den Hansestädten Hamburg, Lübeck und Wismar verlief erstaunlich ruhig. Sie hatten bis auf eine Baustelle zwischen Hamburg und Lübeck keine Behinderungen  und näherten sich so schon kurz nach dem Mittag ihrem Ziel. Außer den üblichen gelegentlichen Quengeleien der Kinder, wann sie denn endlich ankämen, wurde auf der Fahrt nur sehr wenig gesprochen.

Sie mussten zuerst ganz nach Warnemünde rein fahren, um den Schlüssel zu ihrem gemieteten Ferienhaus abzuholen. Die Übergabe verlief reibungslos und die Vermieter, ein älteres Ehepaar versprachen, in den nächsten Tagen noch einmal vorbei zu schauen um zu sehen, ob alles in Ordnung ist. Die Wegbeschreibung, die sie Rolf mitgegeben hatten, war sehr präzise und so gelangten sie schließlich ziemlich stressfrei an ihr Ziel.

Das Häuschen, das Jutta über das Internet gefunden hatte, stellte sich als ein hübsches kleines Reetdachhaus heraus, wie man es hier an der Küste häufig zu sehen bekam. Es lag ein bisschen in die Dünen eingebettet hinter einem kleinen Deich. Zur einen Seite befand sich nur noch Dünenlandschaft und auf der anderen Seite, nach Warnemünde hin, standen noch drei weitere Häuschen ähnlichen Baustil’s.

Rolf stellte das Auto direkt vor dem Haus ab und alle wollten natürlich zuerst das Haus von Innen sehen. Die Kinder stürmten voraus und als ihre Eltern nicht schnell genug hinterher kamen, liefen sie einfach schon mal um das Haus herum. Rolf schloss die Haustüre auf und ließ seiner Frau dann den Vortritt. Der Eingangsbereich ging auf der einen Seite sofort in die offene Küche und auf der anderen Seite in den gemütlichen Wohnbereich mit Kamin, einem großen Plasmafernseher und einer bequem aussehenden Sitzgruppe über.

Jutta und Rolf waren auf den ersten Blick schon sehr zufrieden mit ihrer Wahl. Jutta trat gleich an die große Fensterfront, die auf die Terrasse hinaus führte. Sie öffnete die Schiebetür und in dem Moment stürmten auch schon Julian und seine Schwester um die Ecke. Maike kam sofort herein und suchte die Toilette.

Sie traten hinaus auf die Terrasse und Rolf griff nach Jutta’s Hand. Er drückte sie und seine Frau erwiderte den Druck. Als Maike zurück kam, lief sie sofort mit ihrem Bruder die Treppe hinauf zu den Schlafräumen. Jutta sah ihren Mann an und argwöhnte schon, dass es gleich einen Proteststurm geben würde. In dem Moment setzte das Geschrei von oben auch schon ein. Sie folgten ihren Kindern die Treppe hinauf und blieben dann am oberen Treppenabsatz stehen.

Julian kam aus dem einen, Maike aus dem anderen Zimmer. Laut protestierend bauten sie sich vor ihren Eltern auf. Jutta hob die Hände. Dann erklärte sie ihnen, dass sie überhaupt Glück gehabt hatten, noch ein Haus für diese Zeit und noch dazu so kurzfristig zu bekommen, und dass das Haus nur zwei Schlafräume hatte, ließ sich nun einmal nicht ändern.

Rolf machte einen Schritt nach vorn und blickte in das eine Zimmer. Es war, wie auch das Erdgeschoss eher in einem skandinavischen Stil, also mit viel Naturholz gehalten. Das große Fenster zeigte hinüber zu den Nebenhäusern und seitlich hatte man einen Blick über den Deich auf den Strand und das Meer. Neben einem großen Schrank und einem Schreibtisch verfügte das Zimmer allerdings nur über ein Doppelstockbett. Rolf musste grinsen.

Er drehte sich zu den immer noch laut protestierenden Kindern um und hob die Hände. Langsam ebbte der Proteststurm ab. Er erklärte Julian und Maike noch einmal, dass nicht immer alle Wünsche erfüllt werden konnten und auf Julian’s Einwand, er und seine Schwester hätten schon bei ihren Großeltern in einem Zimmer zusammen übernachten müssen, erwiderte er lächelnd, dass sie dann darin ja schon Übung hätten und schließlich meinte er, dass sie das Zimmer ja auch nur zum Schlafen nutzen würden. Er ließ keine weiteren Widerworte zu, drückte Julian den Autoschlüssel in die Hand und schickte ihn und seine Schwester hinunter, damit sie schon mit dem Ausladen anfangen konnten.

Immer noch verstimmt trollten die Beiden sich die Treppe hinunter. Rolf folgte seiner Frau in das andere Schlafzimmer.

Seine Befürchtung, dort auch nur Doppelstockbetten vorzufinden, wurde zum Glück nicht erfüllt. Die Einrichtung war ähnlich wie in dem anderen Zimmer, nur dass hier ein großes Doppelbett stand. Er trat an das Fenster und sah hinaus auf den Strand, den man auch von dieser Seite einsehen konnte.
Es waren nicht mehr viele Menschen zu sehen, aber es war inzwischen auch schon später Nachmittag und die Tagestouristen, wie auch die, die hier wohnten, schienen schon zum größten Teil ihre Zelte am Strand abgebrochen zu haben.

Das Auto war schnell entladen und die Taschen und Koffer auf die Zimmer verteilt. Jutta beschäftigte sich zunächst mit der Küche und vor allem mit den mitgebrachten Lebensmitteln, die nach einem Tag im Auto, wenn auch in einer Kühlbox, allmählich in den Kühlschrank mussten. Rolf fing an, die Taschen auszupacken und die Klamotten, die seine Frau eingepackt hatte, auf die Schränke und Kommoden zu verteilen.

Er musste grinsen, als Julian nur von der Terrasse rief, dass er und Maike sich mal den Strand anschauen würden. Er hatte auch nicht angenommen, dass er die Kinder dazu überreden könnte, mit anzupacken. Gemeinsam mit seiner Frau dauerte es auch so nicht lange, bis alle Taschen und Koffer geleert und unter den Betten verstaut waren.

Sie hatten sich gerade mit einem kühlen Bier auf die Terrasse gesetzt, als die beiden Kinder über den Deich gestürmt kamen. Die Enttäuschung über das Zimmer schien vergessen. Alles war toll oder super! Strand, Meer, die Beiden flossen geradezu über vor Superlativen. Da sie zum ersten Mal ein paar Tage am Meer verbringen würden, war das für Jutta und Rolf auch nicht verwunderlich. Nachdem sie sich wieder etwas beruhigt und zur Feier des Tages ein Glas Cola getrunken hatten, schickte Jutta sie hinauf in ihr Zimmer, damit auch sie ihre Sachen vernünftig wegräumen konnten.

Rolf holte eine von den Weinflaschen aus dem Kühlschrank, die sie von Jutta’s Eltern mit bekommen hatten und öffnete sie. Er war gerade dabei, ihnen einzuschenken, als eine ältere Dame mit einem Hund an der Leine den Deich entlang kam. Sie blieb auf der Deichkrone stehen und sah zu ihnen herunter. Rolf fühlte sich gut, er war fast in einer Art Hochstimmung. Mit seinen Schwiegereltern war alles gut gegangen, die Autofahrt war stressfrei verlaufen und das Haus war fast besser, als sie es sich vorgestellt hatten. Zudem war das Wetter gut und die Vorhersage für die kommenden Tage sprach nicht von einer grundlegenden Änderung.

Er stellte die Flasche ab und winkte der Frau freundlich zu. Jutta schüttelte schmunzelnd den Kopf. Sie kannte das schon, wenn ihr Mann in so einer Stimmung war. Die Frau winkte nun ebenso freundlich zurück, dann kam sie etwas unsicher den Deich herunter und blieb am Rand der Terrasse stehen. Rolf und Jutta standen auf und gingen zu ihr. Sie lächelte ihnen entgegen. Jutta schätzte sie auf etwa Mitte 50, vielleicht gerade mal 60, aber sie tat sich schon immer schwer damit, das Alter von Leuten zu schätzen, die sie nicht kannte. Sie hatte aus der Ferne größer ausgesehen, als sie wirklich war. Als sie vor ihnen stand, war sie fast einen Kopf kleiner als Jutta mit ihren gerade einmal 1,64 m. Sie war dabei sehr schmal und zierlich, sie wirkte fast ein wenig zerbrechlich.

Sie machten ein bisschen Small-Talk über das Wetter. Die Frau machte einen ausgesprochen freundlichen Eindruck, sie sprach leise und hatte eine angenehme Stimme. Ihr Hund, etwa in der Größe eines Boxers, aber allem Anschein nach eine Promenadenmischung, saß zunächst brav neben ihr, nach einer kurzen Weile, als er wohl merkte, dass es so schnell nicht weiter zu gehen schien, legte er sich faul auf den Boden.
Die Frau stellte sich schließlich als Elisabeth Schlüter vor, bat sie aber gleich, sie Lisa zu nennen. Sie und ihr Mann waren auch erst vor wenigen Tagen angekommen und sie bewohnten das Haus direkt neben Jutta und Rolf. Auch bei einem noch so kurzen Urlaub, dachte Jutta und lud die Frau auf ein Glas Wein zu sich auf die Terrasse ein. Rolf holte ein Glas und kurze Zeit später saßen sie alle drei am Tisch und prosteten sich zu.

Sie erfuhren, dass sich gleich die Straße runter ein kleiner Tante-Emma-Laden befand, der eigentlich alles führte, was man vielleicht vergessen hatte, einzupacken. Zudem gab es dort jeden Tag, auch sonntags, wie sie versicherte, frische Brötchen und meistens auch irgendeinen Kuchen. Eine kleine Auswahl an Wurst und Käse gab es wohl auch und auch Tageszeitungen. Jutta und Rolf erfuhren noch so einiges Wissenswertes. So gab es ganz in der Nähe auch ein recht nettes Lokal und wenn sie mal etwas mehr Trubel haben wollten, empfahl Lisa, sollten sie doch mal mit dem Bus nach Warnemünde rein fahren. Am Strom, sie erklärte gleich, dass die Straße tatsächlich so hieß, waren ein Lokal neben dem anderen und immer viel los. Und samstags würde da ganz in der Nähe, nur über eine Brücke auf der anderen Seite des ‚Stroms‘, der der Straße den Namen gegeben hat, einen besonders leckeren Markt geben. Mit ganz viel frisch geräuchertem Fisch.

Jutta entschuldigte sich, ging schnell in die Küche und kehrte gleich darauf mit einem Schälchen Wasser für den Hund zurück. Die Frau lächelte überrascht und Jutta merkte, dass sie damit an Sympathie gewonnen zu haben schien. Lisa taute immer mehr auf, und das schien nicht nur am Wein zu liegen. Sie erfuhren, dass sie zum 2ten Mal verheiratet war und schon als Kind die Ferien mit ihren Eltern hier ganz in der Nähe verbracht hatte. Ihr Mann hieß Heinz, war ein paar Jahre älter als sie und seit einem Jahr im Ruhestand.

Den Hund, der ganz still und ruhig zu ihren Füßen gelegen hatte und nur auf stand, um an dem Wasser zu schlabbern, das Jutta ihm hingestellt hatte, stellte sie als Otto vor. Jutta und Rolf mussten beide etwas schmunzeln, als sie den Namen hörten. Lisa entging das nicht und sie erklärte scherzhaft, dass sie ihn nach ihrem ersten Mann benannt hatte. Als Lisa sie irritiert ansah, lachte sie und meinte, ihr erster Mann hätte immer nur Widerworte gehabt, was schließlich auch zur Trennung geführt hätte, und bei ihrem Otto, sie kraulte ihn hinter den Ohren, wäre das ganz anders. Jutta und Rolf mussten lachen und damit war das Eis zwischen ihnen endgültig geschmolzen.

Sie unterhielten sich noch eine Weile über Gott und die Welt und wurden sich immer sympathischer. Sie kamen auch auf die Kinder zu sprechen und es stellte sich heraus, dass Lisa eine Tochter hatte, und auch zwei Enkelkinder. Die waren fast im gleichen Alter wie Maike und Julian und sie bot sofort an, gern mal einen Abend auf die beiden aufzupassen, wenn Jutta und ihr Mann mal einen Abend ohne die Kinder verbringen wollten.

Nach einer Weile gesellten sich dann auch die Kinder wieder zu ihnen. Erstaunlich höflich sagten sie guten Tag und fragten dann sofort, ob sie mit dem Hund spielen dürften. Lisa machte die Leine los und der Hund folgte den beiden sofort auf die Wiese vor der Terrasse. Lisa hatte Jutta’s besorgten Blick gesehen und beruhigte sie sofort. Otto kannte das zur Genüge von ihren eigenen Enkelkindern und er war ein ruhiger und ungefährlicher Hund der kaum bellte und noch nie irgendeine Aggression gezeigt hatte.

Schließlich schaute Lisa auf ihre Uhr und meinte, sie sollte sich besser mal auf den Rückweg machen. Ihr Mann würde ziemlich knurrig werden, man merkte dass sie das scherzhaft meinte, wenn das Abendessen nicht pünktlich auf dem Tisch stehen würde. Jutta und Rolf merkten erst jetzt, wie tatsächlich die Zeit vergangen war. Die Flasche Wein war leer und auch bei den Beiden machte sich ein leichtes Hungergefühl bemerkbar. Seit dem Frühstück bei Jutta’s Eltern hatten sie noch nicht viel gegessen.

Lisa rief Otto zu sich, leinte ihn wieder an, und verabschiede sich dann, nicht ohne Jutta, Rolf und die Kinder für den nächsten Tag zu einem kleinen Barbecue einzuladen. Höflich zierten die beiden sich zunächst einen Moment, um dann die Einladung schließlich doch gerne anzunehmen. Sie verabredeten sich für den nächsten Abend um 19:00 Uhr und Rolf bestand darauf, für die Getränke zu sorgen. Im Gehen drehte Lisa sich noch einmal kurz um und meinte, dass beim Grillen Bier völlig ausreichen würde. Jutta und Rolf winkten ihr hinterher.
Rolf legte seiner Frau einen Arm um die Schultern und sie gingen zusammen ins Haus. Rolf fand wirklich, dass eigentlich alles gut war, wie es ist. Aber er war sensibel genug, zu spüren, dass Jutta Sorgen zu haben schien. Außenstehende würden ihr das kaum anmerken können, aber er kannte sie zu gut, als dass es ihm entgehen konnte.

Jutta schlug ein paar Eier in die Pfanne und sie Aßen zum Abendbrot Rührei mit Schnittlauch, Schinken und frischem Brot, das auch ihre Eltern mitgegeben hatten. Rolf übernahm hinterher die Küche und die Kinder trollten sich vor den Fernseher. Aus dem Küchenfenster konnte Rolf sehen, wie Jutta langsam den Deich hinauf ging, eine Weile über das Wasser zu starren schien. Dann ging sie auf der anderen Seite hinunter und verschwand langsam aus seinem Blickfeld.

Rolf gesellte sich zu seinen Kindern im Wohnzimmer und sie schauten zusammen eine Ratesendung an. Jutta kehrte erst zurück, als es schon richtig dunkel war draußen und die Kinder sich schon zum schlafen fertig machten. Die Ratesendung, mit den Kindern zusammen war das immer lustig, hatte Rolf für eine Weile abgelenkt, aber als der Abspann lief, hatte er doch angefangen, sich Sorgen zu machen. Er schickte die Kinder zur Abendtoilette und wollte gerade den Deich hinauf stapfen, als Jutta ihm entgegen kam. Sie schlang wortlos den Arm um seine Hüfte und zusammen gingen sie schweigend zurück zum Haus. Rolf wusste, wenn seine Frau etwas auf dem Herzen hatte, würde sie von selbst davon anfangen. Sie zu drängen würde da nichts nützen.

Jutta hatte noch schnell, wie sie es jeden Abend tat, bei den Kindern rein gesehen, als sie schließlich ins Schlafzimmer kam. Rolf lag schon im Bett, hatte aber die Lampe auf seinem Nachttisch noch an und blätterte in einigen der Prospekte, die vom Besitzer im Haus hinterlegt worden waren.

Jutta schlüpfte unter die Decke, drehte sich aber gleich auf die Seite und wandte ihrem Mann den Rücken zu. Rolf zog die Stirn kraus. Er merkte genau, dass irgendetwas mit seiner Frau nicht in Ordnung war. Sollte er sie doch ansprechen? Er entschied sich dagegen. Aber er knipste die Lampe aus und kuschelte sich dann unter der Decke an Jutta’s Rücken.
„Heute nicht,“ murmelte sie leise.

„Hab doch gar nichts gemacht,“ Rolf schob die Decke ein Stückchen tiefer. Es war warm hier im Obergeschoss. Eine Weile lagen sie still aneinander geschmiegt. Jutta drehte sich fast ruckartig um. Rolf, der schon fast eingenickt war, schreckte hoch.

„Ich komm mit der Sache mit meinen Eltern nicht klar,“ sagte Jutta leise. Rolf wartete, aber seine Frau ließ das so im Raum stehen.

„Womit nicht,“ fragte er schließlich, „dass ich mit Deiner Mutter…?“ er ließ das Ende bewusst offen. Im Mondlicht, das durch die Lamellen der Jalousie fiel, konnte Rolf sehen, wie seine Frau nach einem kurzen Moment des Überlegens den Kopf schüttelte.

„Das mit Papa,“ flüsterte sie.

„Bereust Du es?“ fragte er leise. Wieder schüttelte Jutta nach einem kurzen Moment den Kopf.

„Ich glaube nicht, nein,“ sagte sie dann. „Irgendwie habe ich eine Grenze überschritten,“ meinte sie bedrückt. „Er war nicht Herr seiner Sinne. Es war nicht sein freier Wille. Es klingt blöd, aber ich habe das Gefühl, ihn missbraucht zu haben. Quasi vergewaltigt.“ Sie atmete tief aus. Rolf musste schlucken. Sah sie das wirklich so?

„Aber erinnere Dich, was ich Dir über dieses Medikament erzählt habe…,“ sagte er schließlich. „Oliver hat gesagt, dass es die Menschen enthemmt, nicht dass es sie willenlos macht. Also ich würde das so verstehen, dass sie weiterhin ihr eigener Herr sind, dass man sie zwar ermutigen kann und sie schneller bereit sind, etwas zu tun, was sie sonst vielleicht nicht täten, aber nicht, dass man sie zu etwas bewegen oder gar zwingen könnte, etwas zu tun, was ihnen völlig widerstrebt.“

„Du meinst…,“ Jutta’s Stimme klang nicht völlig überzeugt, „…dass er es irgendwie auch gewollt hat?“ Rolf nickte sofort. Er wollte sie nicht nur beruhigen, er war davon selbst überzeugt.

„Da bin ich sicher,“ antwortete er. „Ich kann mich noch gut an seinen Blick bei der Frage erinnern, ob er dich irgendwann mal aufregend gefunden hat, als Frau meine ich. Ich kann mich an den genauen Wortlaut nicht mehr erinnern, aber es zielte zumindest in die Richtung. Aber der Blick hat mehr als tausend Worte gesagt, glaub es mir.“

„Du meinst wirklich, mein Papa war…, war scharf auf mich?“

„Ich denke schon. Auf seine Weise eben. Er hat nie mit Jemandem darüber gesprochen, hätte er auch nie gekonnt, glaube ich. Aber ich bin sicher, dass er da schon gewisse Fantasien hatte. Ähnlich wie wir vielleicht, nur dass er niemanden hatte, so wie wir uns, mit dem er darüber reden und damit spielen konnte.“

Jutta beugte sich über ihn und gab ihm einen Kuss. „Dafür liebe ich Dich,“ flüsterte sie. „Und Du, warst Du gar nicht eifersüchtig? Kein kleines Bisschen?“ Rolf überlegte kurz, ob das eine Fangfrage sein könnte, hielt es aber für unwahrscheinlich in der jetzigen Situation. So hinten herum war sie nicht.

„Nein, wirklich nicht,“ antwortete er deshalb. „Was soll ich denn sagen, ich habe mit Deiner Mutter geschlafen, und zwar richtig!“ Jutta nickte und küsste ihn erneut. Er verstand, dass sie ihm damit bedeuten wollte, dass auch sie deswegen nicht ärgerlich auf ihn war.

„Wie war das…,“ fragte sie dann, „…als Du ihn bei Mama reingesteckt hast, meine ich. War das irgendwie besonders? Oder war es nur einfach eine Frau in dem Moment?“ Rolf zögerte. Er rief sich seine Empfindungen in dem Moment in Erinnerung

„Also ich weiß noch, dass ich in dem Moment fürchterlich geil war. Dir zuzusehen, wie Du den Schwanz von Deinem Vater im Mund hast, war echt der Oberhammer! Und dann war da Deine als so prüde verschriene Mutter. Nackt. Und wie es schien, auch ziemlich geil. Ich habe Dich in 20 Jahren vor mir gesehen und dann habe ich mir vorgestellt, wie sie Dich im Arm gehalten, Dir die Brust gegeben hat. Es war schon etwas Besonderes. Etwas sehr Besonderes, mit Deiner Mutter zu schlafen, ja.“ Rolf nickte, als müsste er sich selbst bestätigen.

„Und dann kam dazu, dass Du und vor allem Dein Vater dabei zugesehen hat. Unter seinen und Deinen Blicken meinen Schwanz in sie rein zu schieben, das war echt obergeil!“ Rolf spürte, wie sich in seiner Leistengegend etwas rührte. Sein Schwanz richtete sich auf. Aber eigentlich war er zu müde.

„Ja,“ stimmte seine Frau ihm zu. „Das sah schon echt scharf aus! Mich hat das auch richtig angemacht.“ Sie löste sich aus seinem Arm. „Und Papa’s Schwanz war so groß,“ meinte sie noch. „Also nicht, dass mir Deiner nicht genügen würde…!“ Rolf legte ihr einen Finger auf Die Lippen.

„Weiß ich doch,“ sagte er. „Ist doch auch nicht wirklich wichtig, oder?“ Seine Frau schüttelte den Kopf und lächelte ihn an. Sie küssten sich noch ein Mal, dann drehten sie sich Jeder auf seine Seite und kurz darauf waren sie eingeschlafen.
 

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