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SH-076 – Abgesang

 

Copyright © 2000, Shana. ALL Rights Reserved

Date of first publication in Mr Double's Palisade :
Monday PM, February 28, 2000


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may not be distributed for profit or posted to newsgroups or other websites. Mr Double
may be contacted by emailing mrdouble@mrdouble.com, mrdouble@mindspring.com, or mrdouble@ix.netcom.com.


An Internacional/Palisade Author story from MrDouble's archive,
Filename: sh-076.txt
http://www.mrdouble.com


Desc:
"Abgesang" sind drei voneinander unabhängige Geschichten. Zum ersten das sehr traurige Ende von "SH-019 Astra", in dem Dirk seine kleine Katja doch wiederfindet, aber nicht für sehr lange. Zum zweiten das herzerweichend romantische Ende von "SH-007 Brieffreunde", wo Nina und Martin doch endlich zusammen sind. Und als drittes die Titelgeschichte: "SH-076 Abgesang", über ein 14jähriges Mädchen, das wegen vorsätzlichem Mordes an ihrem Stiefvater für zehn Jahre ins Gefängnis kommt. Code: 019: M/f tragic, 007: M/f 1st rom, 076: f/f violent




Abgesang




Anmerkungen / Allgemeine Informationen für alle meine Geschichten
* In Shanas Geschichten werden gelegentlich sexuelle Handlungen zwischen Erwachsenen und Minderjährigen beschrieben oder erwähnt. Wenn diese Art Geschichten nicht Deinen Vorstellungen von einer erotischen Geschichte entsprechen oder Du selbst nicht volljährig bist oder diese Art Geschichten dort, wo Du lebst, nicht den lokalen Gesetzen entsprechen, lösche sie jetzt bitte sofort. Oder lies sie erst dann, wenn du volljährig bist oder sie in deinem Land legal wird.
* Geschichten in der Art von "Erwachsener Mann trifft minderjähriges Mädchen, und zehn Minuten später rammelten sie wie die Karnickel" finde ich persönlich sehr unwahrscheinlich und an den Haaren herbeigezogen, vor allem, wenn das Mädchen weit unter 16 Jahren alt ist. Daher versuche ich, in meinen Erzählungen mögliche Wege aufzuzeigen, wie eine Verbindung Mann - Mädchen zustande kommen kann. Wem dies zu langatmig ist, kann gerne auf andere Geschichten ausweichen. Zu einer guten Geschichte gehört für mich auch Logik. Ich möchte damit nicht behaupten, daß meine Geschichten gut sind, sondern nur eine Feststellung treffen.
* Die meisten meiner Geschichten sind reine Erfindung. Namen, Personen, Orte und Daten sind frei erfunden, jedoch geändert in den Fällen, in denen ein realer Vorfall die Basis für eine Geschichte bildet.
* Es wird ausdrücklich davor gewarnt, die Intimsphäre eines jungen, minderjährigen Menschen gegen seinen / ihren Willen zu verletzen! Nicht, weil es gegen das Gesetz ist, sondern weil es gegen den Willen des Menschen ist!!! Es entsteht kein gutes Karma, wenn Du dies tust, und du wirst früher oder später dafür bezahlen müssen.
* Für Handlungen, die aus dem Genuß dieser Geschichte entstehen, übernehme ich keinerlei Verantwortung. Ich habe schon genug damit zu tun, mein eigenes Leben in den Griff zu kriegen ;-).
* Falls diese Geschichte dem entspricht, was Du suchst: Viel Spaß beim Schmökern!


Begonnen: 15. Februar 2000
Beendet: 26. Februar 2000
Nr.: SH-076










Vorwort



"Abgesang" sind eigentlich drei voneinander unabhängige Geschichten. Zum ersten das sehr traurige Ende von "SH-019 Astra", in dem Dirk seine kleine Katja doch wiederfindet, aber nicht für sehr lange. Zum zweiten das herzerweichend romantische Ende von "SH-007 Brieffreunde", wo Nina und Martin doch endlich zusammen sind. Und als drittes die Titelgeschichte: "SH-076 Abgesang", über ein 14jähriges Mädchen, das wegen vorsätzlichem Mordes an ihrem Stiefvater für zehn Jahre ins Gefängnis kommt.

Ich habe die drei kurzen Geschichten zu einer gepackt, damit meine Webpage nicht noch voller wird, als sie es schon ist :-)



Shana, 26.02.2000




TEIL 1: SH-019 ASTRA - DAS ENDE




Vier



Ich schaltete nach geschaffter Tagesarbeit meinen PC aus, drehte mich zum Fenster und bekam sofort wieder feuchte Augen, als ich in Katjas leeres Zimmer auf der anderen Straßenseite sah. Zwei Jahre war es nun her, daß ihre Tante sie in ein Heim gesteckt hatte, weil sich die damals 11jährige wie Tarzan in zehn Meter Höhe von ihrem Zimmer in meine Wohnung geschwungen hatte. Zwei Jahre, in denen ich sie jede Sekunde lang vermißt hatte, außer wenn ich schrieb.
Und nur, um nicht permanent an sie denken zu müssen, hatte ich in den letzten zwei Jahren ganze fünf Romane fertiggestellt, von deren Tantiemen ich mir ein kleines Schloß hätte leisten können, doch ich blieb hier wohnen, in dieser kleinen Wohnung in einem heruntergekommenen Viertel, immer in der Hoffnung, eines Tages würde Katja sich wieder melden.
Katja. Meine erste kleine Freundin, die mit elf Jahren und mit mir den ersten richtigen Sex ihres Lebens hatte. Die mir nur durch ihre Anwesenheit geholfen hatte, viele Dinge auf die Reihe zu kriegen.
Gott, wie sehr vermißte ich sie!
Immer wieder sah ich ihre zierliche Gestalt vor mir, mit den langen schwarzen Haaren, den schwarzen Augen, der hellen Haut. Doch sie war in irgend einem Heim, und ich wußte nicht, wo.
Ich wußte nur, daß ich vor Sehnsucht nach ihrer Stimme, nach ihrem Lachen, nach ihrem Wesen fast zersprang.
Ich atmete tief durch, um den Schmerz in mir zu vertreiben, und wischte mir das Gesicht mit einem Tempo ab, als das Telefon klingelte. Seufzend stand ich auf und ging quer durch das Zimmer auf das Telefon zu. Mein Verleger hatte diese Woche schon viermal angerufen, jeden Tag einmal, und mich vorsichtig gefragt, wann ich denn mit dem neuen Roman fertig wäre. Ich antwortete darauf jedesmal wesentlich unvorsichtiger: "Wenn er fertig ist." Sollte er mich heute schon wieder nerven, würde ich den ganzen Kram hinwerfen und erst mal vier Wochen Urlaub machen.
In der richtigen Stimmung dazu war ich gerade.
Ich atmete ein weiteres Mal tief durch, um mich für die Auseinandersetzung zu wappnen, und nahm den Hörer ab.
"Münsterfeld", meldete ich mich.
"Dirk?" hörte ich eine junge Mädchenstimme sagen, die sehr viele Erinnerungen weckte. Mein Herz begann zu rasen.
"Katja? Bist du das?"
"Ja!" Sie schluchzte laut.
Genau wie ich.

* * *

"Liebchen, wo bist du?" fragte ich sie, als ich wieder einigermaßen reden konnte. "Wo hast du die ganze -"
"Halt doch die Klappe!" lachte sie weinend. "Halt die Klappe und komm zum Bahnhof. Ich bin total pleite. Ich sitz im Café gleich an der Bar und halt mich an 'ner Cola fest. Kommst du?"
"Ich bin auf dem Weg!" Ich mußte sehr tief Luft holen; mein Herz raste wie ein überdrehter Motor. "Katja! Bist du wirklich hier? In dieser Stadt?"
"Nein!" lachte sie aufgekratzt. "Ich dachte nur, daß ich dich einfach mal anrufe und dir zu deinem Erfolg gratuliere. Ich hab nämlich alle deine Bücher gelesen und - Klar bin ich in dieser Stadt, du Hirni. Holst du mich jetzt ab, oder was?"
Sie hatte sich kein bißchen verändert. Kein einziges bißchen.
"Gib mir zehn Minuten", lachte ich erleichtert. "Katja, weißt du, wie sehr -"
"Dirk!" schimpfte sie. "Die Kellnerin sieht mich schon mißtrauisch an. Setz deinen faulen Hintern in Bewegung und komm endlich her! Ich bin pleite! P - L - E - I - T - E! Meine letzte Mark steckt in diesem beschissenen Telefon, und davon ist kaum mehr was übrig. Wenn du mich nicht abholst, dann wer-" Die Verbindung brach mitten in ihrem Wort ab.
Ich knallte den Hörer auf, schnappte mir gleichzeitig meine Brieftasche und die Schlüssel, rannte förmlich aus meiner Wohnung hinaus und die 75 Stufen aus dem vierten Stock hinunter. Auf der Hauptstraße winkte ich mir ein Taxi und war eine grausam lange Viertelstunde später vor dem Bahnhof. Ich zahlte mit zitternden Händen, sprang aus dem Taxi und sprintete wie ein Verrückter über den Vorplatz, mit Mühe und Not den Leuten ausweichend, die dort friedlich her gingen. Ich stieß die Tür zur Eingangshalle mit beiden Händen auf, schaute mich im Laufen um, änderte mitten im Schritt die Richtung und rannte in das Café.
Ich erkannte sie sofort.
Noch immer war sie unglaublich schlank, auch wenn sie in den letzten zwei Jahren ein ganzes Stück gewachsen war. Die schwarzen Haare reichten noch immer tief in den Rücken, und die schwarzen Augen, die mich ansahen, strahlten wie damals, als sie ihren ersten Flug über die Straße hinter sich gebracht hatte.
"Dirk!" Sie stieß die Kellnerin, die tatsächlich ziemlich mißtrauisch aussah und dicht neben Katja stand, zur Seite und rannte auf mich zu. Daß sich keiner von uns etwas brach, als wir zusammenprallten, verstehe ich noch heute nicht.
Ich schlang meine Arme um sie und drückte sie so fest, daß es ihr schon weh tun mußte, doch sie sagte kein Wort, sondern drückte nur mit aller Kraft zurück.
"Katja", flüsterte ich, die Wange an ihren Kopf gelegt. "Hab ich dich endlich wieder."
"Ich hab dich auch schrecklich vermißt", schluchzte sie leise. "Das war alles so furchtbar beschissen! Zahlst du bitte meine Cola? Ich bin wirklich total abgebrannt. Mein ganzes Geld ist für die schweineteure Fahrkarte draufgegangen."
"Natürlich, Liebchen." Als sie ihre Umarmung verstärkte, drückte auch ich kräftiger zu. Nur aus Angst, sie jemals wieder zu verlieren.
Und in diesem Moment klickte es endlich. Wieso war sie hier?
Es klickte ein weiteres Mal. Natürlich! Es waren doch Sommerferien. Bestimmt hatte sie Ausgang bekommen, um ihre Tante zu besuchen. Möglicherweise für die ganzen sechs Wochen.
Also würde ich sie in sechs Wochen wieder verlieren.
Ich verschloß mich vor dem plötzlich aufgetretenen Schmerz und sah statt dessen Katja an, die in genau diesem Moment zu mir aufsah. Es fehlten noch etwa zehn, zwölf Zentimeter, dann hatte sie mich eingeholt, stellte ich mit zärtlicher Bewunderung fest.
"Zahl bitte für mich", sagte sie leise. "Ich muß hier weg. Die suchen mich bestimmt schon."
"Suchen?" Jetzt klickte es endgültig. "Du bist -"
"Abgehauen." Sie nickte und lächelte verschmitzt. "Geflüchtet. Stiften gegangen. Durchgebrannt. Aber auf jeden Fall wieder bei dir. Hast du mein Video noch?"
"Aschenputtel? Natürlich." Ich schaute ihr fragend in die schwarzen Augen, während mir die ganzen Komplikationen, die Katjas Flucht haben mochte, durch den Kopf gingen. "Wie soll es jetzt weitergehen?"
"Schon alles geplant. Du zahlst erst mal meine Cola, sonst werde ich in die Küche gesteckt." Trotz dieser Worte schmiegte sie sich wieder ganz eng an mich und drückte mich stürmisch.
Genau wie ich sie.

* * *

Nachdem das Mißtrauen der Kellnerin durch Begleichung von Katjas immens hoher Rechnung über drei Mark eingeschläfert war, gingen wir Arm in Arm zum Taxistand. Ich hatte ihre Reisetasche über der Schulter hängen und sah sie den ganzen Weg nur an. Noch immer konnte ich nicht fassen, daß sie endlich, nach zwei langen, einsamen Jahren, wieder bei mir war.
"Du bist dicker geworden", meinte sie etwas vorwurfsvoll. "Am Bauch."
"Kummerspeck", erwiderte ich leichthin. "Hab zuviel Süßigkeiten in mich rein gestopft. Und du bist hübscher geworden."
"Bin ich nicht", meinte sie mit einem Achselzucken. "Mein Gesicht ist schmaler als früher. Hab viel zuviel nachgedacht." Sie drückte sich an mich. "Dirk? Wir müssen weg. Wir beide. Verdienst du viel mit deinen Büchern?"
"Eins nach dem anderen, Liebchen", sagte ich zärtlich. "Du richtest dich erst mal bei mir häuslich ein, und dann -"
"Das geht nicht!" unterbrach sie mich leise, aber heftig. "Kapierst du das nicht? Wenn meine Tante - Ach, lebt die überhaupt noch?"
"Sicher. Warum sollte sie nicht leben?"
"Nur so. Wenn sie erfährt, daß ich wieder bei dir bin, ruft sie sofort das Schnittlauch an."
"Wen?" fragte ich sie verblüfft. Katja blieb stehen und grinste mich an.
"Das Schnittlauch. Was haben Polizisten und Schnittlauch gemeinsam?"
"Keine Ahnung!"
"Ich verrat's dir." Sie holte tief Luft. "Beide sind grün, hohl, und treten nur gebündelt auf."
Ich zog sie lachend an mich. "Katja!"
"Stimmt doch." Kichernd legte sie ihre Wange an meine Schulter, wurde jedoch sofort wieder ernst.
"Ich bin aus dem Heim abgehauen", erklärte sie ruhig. "Ich bin 13. Kannst dir ja selber ausrechnen, wie das ausgeht. Deswegen müssen wir weg." Katja hörte auf, zu reden, als wir bei den Taxis angekommen waren.
"Den Rest erkläre ich dir zu Hause", flüsterte sie schnell, bevor ich dem ersten Taxi in der Reihe bedeutete, uns mitzunehmen.
Knapp zwanzig Minuten später, die wir schweigend und Händchen haltend im Taxi verbracht hatten, hielt der Wagen vor der Haustür. Katja huschte wie ein Schatten aus dem Taxi und verschwand im Hausflur. Ich zahlte, nahm ihre Reisetasche und folgte ihr hinein.
Katja war völlig aus der Puste, als wir im vierten Stock vor meiner Wohnung standen.
"Mann!" keuchte sie. "Bin total aus der Übung. Hängen die Seile noch?"
"Natürlich nicht. Wurde damals alles entfernt." Ich schloß die Tür auf, wir gingen hinein. Katja lief zielstrebig auf den Kühlschrank zu, holte sich eine Flasche Cola, ließ sich damit auf das Sofa fallen und trank gierig, während ich ihre Tasche abstellte, die Tür schloß und mich dann zu ihr setzte. Katja nahm einen weiteren tiefen Schluck, rülpste ungeniert, stellte die Flasche ab und sah mich an.
"Es war alles total Scheiße, Dirk", begann sie ihre Erzählung. "An dem Abend, als die mich hier raus geschleppt haben, bin ich in irgendein Heim gekommen. Am nächsten Morgen ging's dann weiter, ins nächste Heim. Rat mal, wo."
Ich lachte bitter. "Katja, ich habe Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um dich zu finden. Aber da wir nicht verwandt sind, hat mir kein Mensch etwas verraten. Deine Tante erst recht nicht."
"Denk ich mir. Die haben mich glatt an die Ostsee verschleppt, Dirk. Fünfhundertdreißig Kilometer weg von dir." Sie griff nach der Flasche, um einen weiteren Schluck zu nehmen, bevor sie weiter redete.
"In der ersten Nacht, im ersten Heim, habe ich Rotz und Wasser geheult. Ich wollte zurück zu dir. Die anderen Kinder haben mich verprügelt, weil ich nicht aufgehört hab, zu heulen." Ich wollte sie betroffen in den Arm nehmen, aber sie winkte ab.
"Kleinigkeit. Als es am nächsten Tag dann hieß, ich komme weit weg, hab ich mir etwas geschworen." Ihre schwarzen Augen sahen mich mit tiefem Ernst an. "Ich hab mir geschworen, dich weder anzurufen noch dir zu schreiben. Auch wenn es weh tat wie Hölle. Ich habe jeden Pfennig, den ich in die Finger bekam, gespart, Dirk. Nur um so schnell wie möglich wieder zu dir zu kommen. Ich hab jeden Abend im Bett gelegen und gebetet, daß du nicht umziehst. Warum wohnst du immer noch hier? Verdienst du doch so wenig?"
"Nein." Diesmal nahm ich sie in den Arm, und diesmal ließ sie es auch zu. Sie kuschelte sich glücklich an mich und sah mich fragend an. "Ich bin nur wegen dir hier geblieben, Liebchen. Weil auch ich gehofft habe, daß du eines Tages wiederkommst. Wenn ich umgezogen wäre, hätten wir uns wohl nie wieder gesehen."
Ihre Augen sahen mich verliebt an, ihre Finger strichen zärtlich über meine Wange.
"Danke", flüsterte sie. "Also liebst du mich immer noch?"
"Eher noch mehr als damals. Wie ging's weiter?"
Sie kuschelte sich zurecht.
"Ich hab also jeden Pfennig gespart", setzte sie ihre Erzählung fort. "Jeden einzelnen. Einmal im Monat bin ich auf das Postamt gegangen und hab alles in Silber oder Scheine gewechselt. Nach eineinhalb Jahren hatte ich fast das Geld für die Fahrkarte zusammen, als die doofe Bahn die Preise saftig angezogen hat. Mußte ich noch mehr sparen. Na ja, jedenfalls hatte ich letzten Samstag das Geld zusammen, aber abhauen ging noch nicht. Das klappte erst heute morgen, als wir auf so 'nen blöden Ausflug gingen. Mit 'm Charterbus. Ich hab so getan, als müßte ich in der Stadt mal ganz dringend aufs Klo. 'Nen richtigen Aufstand hab ich gemacht, als der blöde Fahrer nicht halten wollte." Sie kicherte fröhlich.
"Jedenfalls hat der dann endlich angehalten. Ich meine Tasche geschnappt und raus. Und sofort in den vierten Gang geschaltet und los gerannt. Kreuz und quer durch die Gassen, bis keiner mehr hinter mir war. Ich hab sie alle abgeschüttelt!" strahlte sie stolz. Ich schloß sie in die Arme und drückte sie gerührt.
"Dann hab ich mich zum Bahnhof durchgefragt. Als ich dann endlich da war, hab ich mir 'ne Karte nach Hamburg gekauft. In Hamburg hab ich mir dann die Perücke angezogen, die ich von der Theatergruppe geklaut habe, und mir ein Ticket nach hier besorgt. Kam so gerade hin. Eine ganze Mark hatte ich noch, als ich hier ankam. Das Essen im Zug ist sauteuer, weißt du das?" Ich nickte lächelnd. Katja zog eine Grimasse.
"Ich nicht. Hätte mir beinahe die ganze Rechnung vermasselt. Aber es hat ja geklappt." Sie schwang sich auf meinen Schoß, legte ihre Arme auf meine Schultern und schaute mich ernst an.
"Und jetzt müssen wir weg. Sofort, wenn's geht. Meine Tante weiß bestimmt schon, daß ich geflüchtet bin. Genau wie das Schnittlauch. Hast du noch dein kleines Motorrad?"
"Nein. Ein etwas größeres."
"Gut", meinte sie sachlich. "Wann können wir los?"
Ich legte meine Hände an ihre Wangen und erwiderte ihren ernsten Blick.
"Gar nicht, Liebchen. Wo sollen wir denn hin? Wir -"
"Ins Ausland", unterbrach sie mich. "Dirk, schreiben kannst du überall. Von deinem dritten Buch weiß ich, daß du Leute kennst, die uns hier weg bringen können. Du hast so genau über die Schleuser und Fälscher geschrieben, daß du einfach welche kennen mußt. Ich kann dir zwar nichts zahlen, aber ich kann dir schwören, daß ich bei dir bleibe. Ich liebe dich nämlich auch." Sie ließ sich nach vorne fallen, an meine Brust, umarmte mich und begann, zu weinen.
"Laß uns hier weg", schluchzte sie leise. "Ich kann doch nicht mehr auf die Straße gehen, Dirk! Das Heim hat jeden Monat Aufnahmen von uns allen gemacht, eben für den Fall, daß jemand die Fliege macht. Damit das Schnittlauch aktuelle Fotos hat. Irgendwann werden sie auch bei dir auftauchen und dich fragen, ob du mich gesehen hast. Erst mal suchen sie mich in Hamburg, aber die werden schnell herausfinden, daß ich sie geleimt hab. Laß uns nach Brasilien gehen. Oder Indien. Scheißegal. Nur weg! Bitte!" Nun weinte sie bitterlich.
Ich drückte sie tröstend an mich, während ich über ihre aus Verzweiflung geborenen Vorschläge nachdachte. Völlig unmöglich. Das konnte einfach nicht klappen. Nun gut, ich kannte tatsächlich Leute aus dem Milieu, die alles mögliche gegen gutes Geld besorgen konnten; da hatte Katja schon recht. Und auch damit, daß ich eigentlich überall schreiben konnte.
Aber trotzdem ging es nicht.
Oder?
Ich kaute unschlüssig auf meiner Unterlippe herum. Ein Kerl mit dem Spitznamen "Note" - er wurde so genannt, weil er erstklassige Banknoten herstellen konnte - war meines Wissens nach wieder auf freiem Fuß, weil er auf die Geldscheine das Wort "Fälschung" gedruckt hatte. Auch wenn kein Mensch darauf geachtet hatte, rettete ihn dieses Wort vor dem Knast. Er hatte eigentlich nur beweisen wollen, daß jede Währung kopiert werden konnte. Er müßte sich noch...
Ich überlegte, während ich Katja, die noch immer herzerweichend weinte, zärtlich streichelte und tröstete. Er müßte sich noch im Viertel aufhalten. Wie ich ihn erreichen konnte, wußte ich auch noch.
Allerdings wußte ich nicht mehr, wie lange er für einen Ausweis brauchte. Jedoch benötigte Katja aufgrund ihres Alters nur einen Kinderausweis.
Aber ich konnte mir doch nicht meinen PC unter den Arm klemmen!
Oder?
Die Festplatte müßte schon reichen, überlegte ich intensiv, Katjas Haar streichelnd. Nur die Festplatte, gut und sicher verpackt. Den Computer dazu konnte ich mir überall zulegen.
Schon halb überzeugt, seufzte ich tief. Sofort kam Katjas Kopf nach vorne, und zwei gerötete Augen schauten mich voller Hoffnung an.
"Ja?" schniefte sie. "Hauen wir gemeinsam ab?"
"Tun wir mal so", erwiderte ich zögernd. "Wo willst du solange bleiben, Liebchen? Wenn die Polizei dich tatsächlich hier sucht..."
"In deinem Buch steht", sagte sie leise, "daß ein neuer Ausweis fünf Tage braucht. Wir könnten doch die fünf Tage durch die Gegend fahren. Einfach so. Weit nach Süden, wo mich keiner vermutet. Die Perücke habe ich in der Tasche. Dann kommen wir zurück, holen den Ausweis ab und verschwinden. Ja?"
Ich drückte sie kräftig an mich.
"Ich weiß nicht, Liebchen. Ich weiß nicht, ob das gut geht."
"Das geht gut." Sie küßte mich ganz zart auf die Wange. "Ganz bestimmt. Bisher hat ja auch alles geklappt. Und in Brasilien kannst du dann den ganzen Tag schreiben, und ich schau dir zu. Ja? Machen wir das, Dirk?"
"Und was ist mit Schule?" zog ich sie lächelnd auf. Katja zuckte gleichgültig mit den Schultern.
"Die ist erst mal abgehakt. Ich will nur hier weg. Mit dir. Bitte!"
"Ach, Liebchen!" seufzte ich laut und drückte sie wieder. "Du malst dir das alles so wunderschön und toll aus, aber am Ende geht doch was schief, und dann stehen wir beide im Regen. Möchtest du das?"
"Ich möchte bei dir sein", flüsterte sie. "Aber das geht hier ja nicht. Laß uns bitte noch heute irgendwo hin fahren, Dirk. Bitte! Wir müssen hier weg!"
Ob Katja mich mit ihren Fantasien angesteckt hatte, weiß ich bis heute nicht. Auf jeden Fall spürte auch ich in diesem Moment Gefahr. Ich nickte entschlossen.
"Gut. Ich weiß nicht, wo das endet, Liebchen, aber versuchen wir es."
"Dirk!" Jubelnd drückte sie mich, ließ mich sofort darauf los und sprang auf, um sich ihre Perücke aus der Tasche zu holen. In fast der gleichen Bewegung warf sie ein rotes T-Shirt und einen weißen Rock auf mein Bett. Als sie sich vor mir umzog, erwachte die alte Leidenschaft wieder, sofort und mit aller Macht.
Katja hatte inzwischen größere Brüste bekommen, doch groß konnten die beiden wunderschönen Hügelchen nicht genannt werden. Allerhöchstens so groß wie eine Mandarine, und äußerst verlockend aussehend. Katja lächelte mich verliebt an.
"Bald", sagte sie leise. "Ich will dich auch, aber wir müssen erst mal weg." Rasch zog sie sich um. Als sie die blonde Perücke aufhatte, hätte sie selbst ihre Tante nicht mehr erkannt. Sie pinselte sich noch schnell etwas Rouge auf die Wangen, was sie nun vollkommen unkenntlich machte, bevor wir die Wohnung verließen.
Keine zwei Minuten später waren wir vor der Haustür und auf der Straße. Als wir in die Hauptstraße einbogen, kam uns ein Polizeiwagen entgegen, der in die Gasse einbog, in der ich wohnte. Katja sah mich nur wissend an, während mir der kalte Schweiß ausbrach.
Das war verflucht knapp gewesen!
"Du gehst schnell was einkaufen", sagte sie. "Die werden erst mal hochlatschen und vielleicht sogar auf dich warten. Ich versteck mich solange. Bis gleich." Sie drückte kurz meine Hand und huschte weg.
Ich hatte schon am Morgen gründlich eingekauft und besorgte mir deshalb nur ein paar kleine Beutel mit Chips, Salzstangen und so weiter. Was ein Junggeselle eben so am Wochenende verbraucht. Keine fünf Minuten später stieg ich die Treppe zum vierten Stock wieder hinauf, und wie Katja vermutet hatte, warteten dort zwei Beamte auf mich. Ich betete, daß man mir meine Nervosität nicht anmerken würde, und ging mit fragenden Blicken auf sie zu. Ein eventuelles Zittern konnte ich auf die 75 Stufen und den warmen Sommer schieben. Zum Glück waren es Beamte der Schutzpolizei, und nicht welche von der Kripo. Die hätten mich in Sekunden zerpflückt. Soviel wußte ich schon.
Nachdem ich meinen Namen genannt hatte, begann das harmlose und schnelle Fragespiel. Nein, ich hatte Katja seit zwei Jahren nicht mehr gesehen. Nein, ich wußte nicht, in welchem Heim sie war. Und nein, ich wußte nicht, daß sie abgehauen war. Woher denn auch?
Die Beamten gaben sich vorerst damit zufrieden und verzogen sich wieder, nachdem ich ihnen versprochen hatte, mich zu melden, sobald ich etwas von Katja hörte oder sah. Ich legte meine Einkäufe auf den Tisch in meiner Wohnung und wusch mir dann erst einmal das Gesicht mit eiskaltem Wasser, bis ich mich wieder einigermaßen fit und stark fühlte. Dann ging es wieder hinunter.
Die Beamten waren weg, wie ich erleichtert feststellte. Ich bog auf die Hauptstraße ein und schlenderte über den Gehweg, bis mir Katja plötzlich den Weg abschnitt.
"Geh hinter mir her!" flüsterte sie schnell und ging vor mir her. Ich folgte ihr wie beiläufig.
Katja führte mich über die Hauptstraße und bog schließlich in eine kleine Seitenstraße ein. Sie machte mit der linken Hand ein schnelles Zeichen, bevor sie um die Ecke bog und verschwand.
Wie angedeutet, ging ich weiter und bog erst bei der nächsten Straße rechts ein. An der nächsten Kreuzung ging ich nach links, und dort wartete sie bereits auf mich, mit strahlenden Augen.
"Siehst du?" lachte sie mich an. "Klappt doch!"
"Das überstehe ich nicht!" Ich schloß sie seufzend in die Arme. "Katja, das klappt nie! Dafür habe ich keine Nerven."
"Die kriegst du schon." Ihr Unterleib drückte sich kräftig gegen den meinen. "Wo wohnt der Typ, der Ausweise macht? Oder war das alles nur erstunken und erlogen?"
"Zum Teil." Ich stieß den Atem aus. "Bist du sicher, daß du das willst, Katja?"
"Bei dir bleiben?" Ihre schwarzen Augen schauten mich verliebt an. "Ja. Ganz sicher. Jetzt komm."










Fünf



Die nächsten Tage waren für mich die Hölle. "Note" konnte Katjas Ausweis schon bis Montag fertig machen, allerdings wies er mich darauf hin, daß Katja auch eine Geburtsurkunde bräuchte, wenn sie später mal ihren richtigen Ausweis beantragen sollte. Und die würde er nicht vor nächstem Freitag fertig stellen können.
Ich ließ Katja bei ihm, fuhr mit einem Taxi nach Hause und regelte dort ein paar Dinge. Zuerst schrieb ich meinem Verleger eine Mail, in der ich ihm mitteilte, daß ich umziehen und ein paar Tage Urlaub machen würde. Seine Antwort wartete ich gar nicht erst ab, sondern begann gleich, die Festplatte aus dem PC auszubauen. Als ich sie in der Hand hatte, überfiel mich ein Gefühl von Trauer; so stark, daß es mir kurz den Atem raubte. Wieder ein neuer Start, ein neuer Anfang, jedoch diesmal vollkommen ungeplant.
Seufzend verpackte ich das empfindliche Teil sorgfältig, dann ging ich daran, meine Tasche für eine Woche Urlaub zu packen. Mittendrin überkam mich leichte Verzweiflung. Wie sollte das gehen? Meine Miete mußte bezahlt werden, ebenso wie Telefon und Strom. Wenn ich einfach verschwände, würden sich Schulden anhäufen, Mahnbriefe und Mahnbescheide würden folgen, und am Ende käme der Gerichtsvollzieher.
Das war doch alles Wahnsinn!
Mutlos ließ ich mich auf mein Bett sinken, stützte die Arme auf die Knie und ließ den Kopf hängen. Wo sollte das noch enden? Ich liebte Katja, aber mußte ich deswegen gleich zum Kriminellen werden? Zum Betrüger? Es mußte einen anderen Weg geben.
Ich sammelte mich und packte zu Ende. Katjas Sachen kamen mit in meine Tasche. Mußten wir eben ein Hemd oder ein Shirt mal zwei oder drei Tage anziehen. Rasierzeug brauchte ich auch nicht; einen Bart wollte ich schon immer mal haben.
Endlich war alles fertig. Mit der nun vollen Tasche ging ich hinunter und die zweihundert Meter bis zur Garage, die ich extra für mein Motorrad angemietet hatte. Die Tasche wurde sicher auf dem Gepäckträger verstaut, dann ging es los.
Wenig später hielt ich bei "Note", und noch einen Moment später stand ich in seinem kleinen Büro. Katja war nicht zu sehen.
"Die schaut sich die Gegend an", meinte Note achselzuckend. "Dirk, ich habe doch noch Leerformulare für Geburtsurkunden gefunden. Wenn du noch zwei Stunden Zeit hast, kann ich alles bis heute abend, elf Uhr, fertig machen."
"Noch heute abend?" Ich starrte ihn überrascht an. "Kostet das mehr?"
Er wich meinem Blick aus. "Nein. Alles im Preis mit drin. Bei einer Minderjährigen sind die Bullen etwas eifriger als bei dir oder mir, wenn wir verschwinden. Ist auch in meinem Interesse, daß es schnellstens über die Bühne geht. Komm um elf Uhr wieder."
"Und Katja?"
"Die hat Hummeln in der Hose. Konnte keine Sekunde still sitzen. Ist schließlich raus und meinte, sie wollte sich die Gegend ansehen." Note blätterte konzentriert durch ein paar Papiere und ignorierte mich. Ich blieb einige Sekunden unschlüssig stehen, bis ich mich endlich mit einem gemurmelten Gruß nach draußen begab. Katja war nicht zu sehen.
Ich streunte die Straße hinauf und hinab, wobei ich immer die Einfahrt zu Note im Auge behielt, doch Katja tauchte nicht auf. Kurz vor elf zog ich noch Geld aus einem Automaten und ging dann wieder zu Note. Katja saß munter auf einem Stuhl. Als sie mich erblickte, sprang sie auf und umarmte mich stürmisch.
"Alles fertig!" strahlte sie mich glücklich an. "Ausweis und Geburtsurkunde. Sieht aus wie echt!"
Erleichtert drückte ich sie an mich. "Dann ist ja alles in Ordnung."
"Natürlich sehen die aus wie echt", meinte Note etwas beleidigt. "Erstens ist das alles Originalpapier, und zweitens -"
"Hast du deinen Job super gemacht!" kicherte Katja ausgelassen. "Dirk, wir können. Hast du alles?"
"Denke schon." Ich ließ sie los. Note bekam sein Geld, ich die Dokumente, die tatsächlich von echten nicht zu unterscheiden waren. Note hatte aus Katja schlichtweg mein Mündel gemacht; auch dieses Dokument war dabei. Er bekam das vereinbarte Geld. Katja eilte derweil grußlos nach draußen und setzte sich schon auf mein Motorrad. Note reichte mir einen kleinen Zettel, den ich erstaunt ansah.
"Fahr dahin", meinte Note. "Dort kannst du für das Mädchen einen Helm und eine Lederjacke bekommen."
Ich stieß den Atem aus. "Mist! Daran habe ich überhaupt nicht gedacht!"
Note lächelte knapp. "Jeder tut das, was er kann. Macht's gut." Er schob mich förmlich aus seinem Büro.
Zehn Minuten später hatte Katja einen Helm und eine feste Jacke. Wir fuhren sofort los, in Richtung Autobahn nach Süden, die wir gut fünfzehn Minuten später erreichten. Katja klammerte sich auf der Auffahrt fest an mich. Ich gab Gas und schoß mit knapp 200 auf die Bahn, die schön leer war. Um diese Uhrzeit drängte alles in die Stadt, aber noch nicht nach Hause.
Gegen Mitternacht gab Katja mir ein Zeichen. Ich nickte und bremste etwas ab. Auf dem nächsten Parkplatz machten wir kurz Rast, wie ich dachte. Doch Katja hatte etwas anderes im Sinn.
Wir schlossen die Helme an die Maschine und gingen dann tief in den stockdunklen Wald. Dort zog Katja sich vollständig aus. Sie legte die schwere Jacke auf den Boden und sich mit dem Rücken darauf.
"Komm!" flüsterte sie. "Ich bin geil auf dich!"
Die Anspannung des gesamten Tages brach aus. Ich riß mir die Kleidung herunter, warf mich zwischen ihre Beine und drang hart in sie ein. Katja stöhnte leise auf, während ich mich kurz wunderte, warum ihre Scheide innen klatschnaß war, doch ich schob es auf das Motorradfahren, das ihr schon damals, vor zwei Jahren, sehr gut gefallen hatte, weil es "immer so geil vibriert". Katja warf ihre Arme um meinen Hals, als ich begann, sie hart und schnell zu ficken, und küßte mich voller Glut. Ihre Scheide war nicht mehr so eng wie vor zwei Jahren, aber da war sie schließlich auch erst elf gewesen. Doch schön eng war es immer noch.
In diesem Moment schlug die Erkenntnis mit voller Wucht zu. Katja, die zwei Stunden lang nicht aufzufinden war. Note, der plötzlich einen Anfall von Arbeitswut bekam und alle Dokumente innerhalb von zwei Stunden anfertigte. Katja, die innen klatschnaß war.
Es konnte gar nicht anders sein. Es mußte so gewesen sein.
Ich blieb still liegen, im Kopf ein Chaos von Gedanken. Katja stöhnte noch einmal, bevor auch sie merkte, daß etwas nicht stimmte. Ich spürte ihre Hände, die sich auf meine Wangen legten.
"He!" sagte sie leise. "Was ist?"
Ich befeuchtete meine trockenen Lippen.
"Katja, was ist vorhin passiert?" fragte ich angespannt. "Als ich zwei Stunden weg war. Was ist da passiert?"
Sie umarmte mich wieder, zog meinen Kopf zu sich herunter und schmiegte sich an mich.
"Was denkst du?" erwiderte sie leise. "Dirk, wir brauchten die Dokumente doch dringend. Verdammt, ich werde gesucht! Von dem Schnittlauch! Ich kann nicht eine ganze Woche untertauchen. Das war ganz unmöglich."
"Und da hast du mit ihm geschlafen."
"Ja." Sie küßte mich flüchtig. "Dirk, wach auf! Was glaubst du, woher ich die sechshundert Mark für die Bahn hatte? Vom Taschengeld bestimmt nicht. Ach, Scheiße! Ich wollte doch unbedingt zurück zu dir!"
"Um diesen Preis?" Ich zog mich aus ihr heraus und setzte mich. Meine Hände zitterten wie verrückt.
"Preis, Preis!" meinte sie verächtlich. "Wenn der Idiot sich durch einen kurzen Fick zur Arbeit bewegen läßt, war das kein Preis. Komm wieder her." Sie wollte mich wieder zu sich ziehen. Ich schlug ihre Hände zur Seite.
"Katja!" sagte ich mit bebender Stimme. "Du prostituierst dich?"
"Was heißt das?" Auch sie setzte sich auf. "Dirk, bist du böse auf mich?"
"Böse?" Ich mußte tief einatmen, um die Wut zu unterdrücken. "Katja, ich bin stinksauer! Du kannst doch nicht mit - mit allen möglichen Leuten schlafen, nur um Geld zu bekommen!"
"Hab ich ja auch nicht!" verteidigte sie sich aufgebracht. "Ich hab's nur gemacht, damit ich wieder zu dir kommen kann. Und als ich Note fragte, ob's nicht auch was schneller geht, hat er mich von oben bis unten angesehen. War sonnenklar, was er wollte. Na und? Jetzt haben wir die Papiere ja, und nicht erst nächste Woche. Sag jetzt bloß nicht, daß ich 'ne Hure bin, klar? Bin ich nämlich nicht. Ich hab's nur für uns getan."
"Und du hast es nicht einmal für nötig befunden, dich hinterher da unten zu waschen." Schmerz, Eifersucht und Wut vermischten sich zu einem Aufruhr, den ich nicht mehr lange kontrollieren konnte.
"Sicher hab ich das!" erwiderte sie erbost. "Gründlich sogar. Hältst du mich für 'ne Schlampe? Ich bin vom Fahren geil geworden, du Arsch. Wie früher." Ich hörte sie erschrocken einatmen.
"Hast du das tatsächlich geglaubt?" fragte sie erschüttert. "Hast du geglaubt, ich laß seinen Müll drin und fick mit dir? Du bist ja total bescheuert. Außerdem hab ich nicht richtig mit ihm gefickt, sondern ihm nur einen geblasen. Unten hat er mal probiert, aber gekommen ist er oben. Genau wie die anderen, von denen ich das Geld für die Fahrkarten bekommen hab."
Zu dem Schmerz, der Eifersucht und der Wut kamen nun auch noch plastische Bilder von Katja und Note und überfluteten meinen Verstand.



Als ich wieder zu mir kam, saß ich auf meinem Motorrad und fuhr über die Autobahn.
Allein.
Katja war nicht dabei.
Vollkommen außer mir vor Angst um sie schaute ich auf den Tacho und stellte fest, daß ich etwa hundert Kilometer ohne sie gefahren war. Außerdem begann es schon, zu dämmern.
Ich riß die rechte Hand nach unten und jagte mit Vollgas bis zur nächsten Ausfahrt. Dort drehte ich und fuhr zurück. Als ich den Parkplatz auf der Gegenseite passierte, wurde ich etwas ruhiger. Nun dauerte es nicht mehr lange.
Wieder drehte ich um, diesmal an einem Autobahnkreuz, und jagte dann zum Parkplatz zurück, den ich wenige Minuten später erreichte. Ich stellte Motor und Maschine ab, sprang herunter und lief in den kleinen Wald am Rand des Parkplatzes. Hektisch suchte ich in dem Zwielicht des Tagesanbruchs nach Katja und fand sie schließlich.
Sie lag noch genau so da, wie ich sie verlassen hatte.
Meine Erinnerung setzte wieder ein. Wie unter Schock setzte ich mich neben sie.
Sie lag noch genau so da, wie ich sie verlassen hatte, nachdem ich sie in meiner Wut erwürgt hatte. Ich hatte sie sogar mit ihrer neuen Jacke zugedeckt, nachdem ich ihr die leblosen Augen geschlossen hatte, die mich früher so voller Wärme und Leben angeschaut hatten.



Es war schon hell, als ich gebrochen aufstand und zur Notrufsäule am Parkplatz ging. Nachdem ich durchgegeben hatte, was vorgefallen war, ging ich wieder zu meiner kleinen Freundin zurück, die alles nur getan hatte, weil sie mich liebte und wieder bei mir sein wollte, und setzte mich neben sie. Ich strich ihr stumm weinend über das schwarze Haar, während mir der Titel eines neuen Romans wieder und wieder durch den Kopf ging: "Ein morscher Baum trägt keine guten Früchte."
Katja war so ein morscher Baum gewesen.
Genau wie ich.
Als ich die Sirenen näher kommen hörte, stand ich auf und ging langsam in Richtung Parkplatz zurück. Wo ich dieses Buch schreiben würde, wußte ich schon. Und daß ich viel Zeit haben würde, darüber nachzudenken, warum ich ein nicht einmal 14jähriges Leben ausgelöscht hatte, war mich auch klar.
Diese Zeit würde ich aber auch brauchen.
Katja, 13 Jahre und 10 Monate jung. Getötet, weil ich mich nicht beherrscht hatte.
Egal, wieviel Jahre ich bekam, es würden auf jeden Fall viel zu wenige sein.







E N D E












TEIL 2: SH-007 BRIEFFREUNDE - DAS ENDE


















Kapitel 4 - Urlaubszeit, schönste Zeit



Als Martin mitten in der Nacht erwachte und Ninas warmen, nur mit einer Unterhose bekleideten Körper an seinem spürte, wußte er , was er so lange vermißt hatte: einen Menschen an seiner Seite, mit dem er sein Leben teilen konnte. Einen Menschen, der ihn liebte und den er liebte.
Zärtlich legte er seinen Arm um sie, streichelte ihre niedliche, kleine Brust, drückte sein Gesicht an ihren Hinterkopf und schloß wieder die Augen, zufrieden mit sich und der Welt.
Als er zum zweiten Mal wach wurde, war es draußen bereits hell. Nina lag tief und fest schlafend auf dem Rücken, ihr Gesicht zu ihm gedreht. Ihr Mund stand ein kleines Stück offen. Martin konnte nicht widerstehen und küßte sie so sanft, daß er es kaum spürte, doch Nina erwachte davon.
"Guten Morgen", flüsterte sie glücklich und mit strahlenden Augen.
"Guten Morgen", lächelte Martin. "Kommst du zu mir?" Nina nickte schnell und legte sich auf Martin, ihre Beine außen neben seinen. Sie schob ihre Arme unter Martins Hals und umarmte ihn kräftig, Martin legte seine Hände auf ihren Rücken und streichelte sie zärtlich.
"Ich hab toll geschlafen", murmelte Nina. "Ganz fest. Und ich hab auch nichts gespürt, was mir Angst gemacht hat."
"Dann hast du auch nicht gemerkt, daß ich deinen Rücken grün angemalt habe?" grinste Martin. Nina hob erschrocken den Kopf, schaute über ihre Schulter und atmete erleichtert aus. Sie warf Martin einen wütenden Blick zu.
"Mußt du mich so erschrecken?"
"Ja!" lachte Martin und kitzelte sie an ihren Seiten. Nina quietschte auf und wibbelte laut lachend hin und her, bis Martin von ihr abließ und seine Hände wieder auf ihren Rücken legte und sie streichelte. Sie schmiegte ihre Wange an seine und schloß die Augen.
"Das ist echter Urlaub", flüsterte sie. Martin ließ seine Hände nach unten gleiten, über den Stoff ihres Höschens und weiter bis zu ihren Oberschenkeln. "Hmm!" murmelte Nina. "Das ist schön!"
"Was genau?" fragte Martin und legte seine Hände wieder auf ihre Hinterbacken. "Das?"
"Hm-m!" Sie gab ihm einen schnellen Kuß auf die Wange. "Marty?" flüsterte sie. "Gehst du gleich mit mir duschen?"
"Möchtest du das?" vergewisserte Martin sich. Er spürte Ninas Kopfnicken.
"Ja", sagte sie ganz leise. "Das möchte ich. Und ich möchte, daß du mich wäschst." Sie drückte sich ganz eng an ihn. "Davon hab ich geträumt", flüsterte sie. "Daß du mich einseifst. Überall."
"Wirklich überall? Auch..."
"Überall!" bestätigte Nina. "Ohne Ausnahme. Oder möchtest du nicht?"
"Das solltest du einen Mann nie fragen", lächelte Martin. "Natürlich möchte ich das, Nina. Ich möchte aber auch, daß du keine Angst bekommst."
"Krieg ich nicht." Nina hob ihren Kopf und sah Martin entschlossen an. "Ich möchte mit dir duschen." Ihre Wangen wurden rot. "Sag mal, als du gestern meine... Brust geküßt hast, war das schön für dich?"
"Das war sogar wunderschön für mich. Für dich auch?"
"Ja", hauchte Nina. "Möchtest du das nochmal machen?"
Anstatt zu antworten, drehte Martin sich und ließ Nina auf ihren Rücken rutschen. Er schob das Oberbett zurück und legte seinen Kopf auf ihren Bauch. Mit den Fingern glitt er sanft über ihre kleinen Brüste und massierte sie zärtlich. Der herbe Nachtgeruch ihrer Haut stieg in seine Nase.
Nina schloß ihre Augen; zum Teil aus Verlegenheit, zum Teil, weil es sich so wundervoll anfühlte, was Martin tat. Und als er eine ihrer merkwürdigerweise harten Brustwarzen zwischen zwei Finger nahm, sie drehte, drückte und daran zog, war ihr ganz komisch zumute. Sie schlang ihre Arme um Martin und zog ihn an sich. Martin küßte sie schnell, bevor er mit den Lippen über ihr Kinn und den Hals weiter nach unten glitt, bis er bei ihrer linken Brust stoppte. Nina seufzte stumm, als er ihre Brust sanft in seinen Mund saugte und mit der Zunge über ihre harte Brustwarze leckte. Wie von selbst drückte sich ihre Brust heraus. Nina erschauerte vor Wonne, als Martins Hand über ihren Bauch, die Hüfte und den Oberschenkel strich.
"Marty", flüsterte sie. "Mir wird ganz warm!"
Martin hob kurz seinen Kopf. "Schön warm oder unangenehm warm?"
"Wunderschön warm." Sie schloß lächelnd die Augen und ließ den Kopf zurück in das Kissen fallen, während Martin weiter zärtlich an ihrer kleinen Brust lutschte. Seine Hand strich weiter vom Schenkel bis zum Bauch und wieder zurück, und jedesmal, wenn er dabei über ihr Höschen glitt, bewegte er sich etwas mehr zu ihrer Scham hin. Nina fand es einerseits etwas beängstigend, andererseits aber auch sehr aufregend und schön.
Plötzlich löste sich Martin von ihr, legte sich neben sie und nahm sie in den Arm. Nina schaute ihn enttäuscht an.
"Was denn? Warum hörst du auf?"
Martin lächelte entschuldigend. "Wenn ich weitermache, ziehe ich dich ganz aus. Deswegen."
"Ach so." Nina wurde rot und schob ihren Kopf halb unter seinen, dann murmelte sie: "Möchtest du mich denn ganz ausziehen?"
"Später mal." Martin umarmte sie zärtlich. "Laß uns duschen gehen. Wir haben doch viel Zeit."
"Das stimmt!" Nina erwiderte seine Umarmung mit aller Kraft. "Eine ganze Woche!"
Martin lachte leise. "Ich dachte eher an Monate. Du bist 13, Ninchen. Stell bloß keinen Geschwindigkeitsrekord auf."
Nina nickte leicht. Sie zog ihren Kopf zurück und sah Martin an.
"Du hast mich Ninchen genannt."
"Das habe ich", schmunzelte Martin. "Und jetzt?"
"Bist du dran!"
Nina warf sich geschmeidig auf ihn und kitzelte ihn so heftig, daß auch Martins Selbstbeherrschung nicht mehr dagegen ankam. Daß sie dabei genau auf seinem Schoß saß, machte die Sache auch nicht gerade leichter. Martin lachte schallend und hoffte gleichzeitig, daß Nina sein hartes Glied, das gegen ihre Scheide drückte, nicht bemerken würde. Schließlich packte er Nina, warf sie und sich herum und küßte sie leidenschaftlich. Nina schlang Arme und Beine um ihn und erwiderte den Kuß mit aller Hingabe. Erhitzt trennten sie sich nach einer Weile.
"Ich liebe dich, Ninchen", flüsterte Martin. Nina drückte ihn stürmisch.
"Ich liebe dich auch, Tinchen."
Martin mußte einen Moment überlegen, bis er die Verbindung hatte. Martin - Martinchen - Tinchen. Er lächelte das Mädchen an.
"Gut, du hast gewonnen. Kein Ninchen mehr."
"Doch!" Nina küßte ihn im ganzen Gesicht. "Du darfst das sagen." Sie schmiegte sich ganz fest an ihn, ihre Hände glitten über seinen Hinterkopf, die Schultern und den Nacken.
"Martin?" sagte sie ganz leise. "Was meintest du mit Geschwindigkeitsrekord?"
"Daß du dir Zeit lassen sollst." Er küßte sie zärtlich auf den Mund. "Du bist 13, Nina. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie ein Mädchen in dem Alter Sex empfindet. Den richtigen Sex, meine ich. Laß uns einfach küssen und schmusen, so wie jetzt."
"Und reden und lachen und was unternehmen." Nina drückte ihn kräftig. "Und duschen."
"Und duschen. Jetzt?"
"Nein. Gleich." Sie schob seinen Kopf nach unten, zu ihrer Brust. "Küssen!"
Gehorsam küßte Martin ihre wundervolle kleine Brust. Erst das weiche Fleisch außen, dann die harte Brustwarze in der Mitte. Mit der Hand massierte er dabei ihre andere Brust. Nina wand sich leise seufzend unter ihm und genoß das neue, wunderschöne Gefühl in ihr. Daß sie wußte, sie konnte Martin hundertprozentig vertrauen, steigerte ihre Wonne noch. Auch wenn Nik ihr erzählt hatte, wie sich eine Hand da unten anfühlte, hatte sie es noch nicht probiert.
Aber sie freute sich schon unsagbar auf das Duschen. Wenn Martin sie am ganzen Körper waschen würde.
Glücklich warf sie ihre Arme um Martin und drückte ihn fest an sich. Sie spürte, wie Martin ihre Brust wieder in seinen Mund saugte, diesmal etwas stärker als vorher, und mit der Zunge über ihr Fleisch glitt. Daß diese kleinen Dinger so viel Freude machen können, hatte sich auch noch nicht gewußt. Sie preßte ihren Oberkörper an sein Gesicht. Martin saugte daraufhin ganz stark an ihrer Brust. Nina spürte, wie sich das Fleisch spannte und dehnte und erschauerte vor Lust. Sie fühlte sich, als würde in ihr eine Heizung auf voller Kraft laufen. Wie von selbst drängte sich ihr Unterleib an Martin. Nina stöhnte leise, als es da unten ganz stark kribbelte und prickelte.
In diesem Moment hob Martin den Kopf.
"Laß uns duschen gehen, Nina."
Nina nickte sofort.
"Ja. Ich brauch eine Abkühlung."
"Ich auch." Martin küßte sie kurz, bevor sie gemeinsam aufstanden. Nina erschrak, als sie sah, wie sehr sich Martins Unterhose nach vorne spannte. Urplötzlich erkannte sie, mit was für einer Art Feuer sie spielte, und bekam schreckliche Angst. Doch als sie Martin ansah, in seine Augen blickte, legte sich diese Angst sofort. Sie spürte, daß er ihr niemals etwas tun würde.
Gleichzeitig glücklich und verlegen schmiegte sie sich an ihn, umarmte und drückte ihn. Martin streichelte mit einer Hand ihren Kopf und das volle blonde Haar, die andere glitt sanft über ihren heißen Rücken.
"Laß dir Zeit", wiederholte Martin leise. Nina nickte schnell. Jetzt verstand sie, was Martin sagen wollte.
Trotzdem war das ein sehr schönes Gefühl, was sie da spürte. Tief unten in sich.
Sie atmete kräftig durch und hob den Kopf.
"Duschen!"
Sie suchten sich frische Sachen heraus und gingen dann Arm in Arm ins Bad. Martin drehte ihr den Rücken zu und stellte das Wasser an. Nina setzte sich schnell auf Toilette. Während sie sich erleichterte, blieb Martin mit dem Rücken zu ihr stehen, was Nina einerseits sehr nett fand, andererseits aber auch etwas bedauerte. Immerhin wollten sie doch jede Kleinigkeit miteinander teilen, oder? Aber sie war trotzdem froh, daß er ihr nicht zuschaute.
Als sie fertig war, blickte sie ratlos nach unten. Sollte sie das Höschen wieder anziehen oder nicht? Sie überlegte einen Moment, dann strampelte sie es von ihren Füßen und kickte es zur Tür. Sie putzte sich schnell ab, drückte den Hebel für die Spülung und stand auf. Mit zwei schnellen Schritten stand sie hinter Martin, warf ihre Arme um ihn und drückte ihn. Martin griff nach ihren Armen und streichelte sie.
"Wenn es zu schlimm für dich wird", sagte er sanft, "sag Bescheid, Nina. Fühl dich zu nichts gezwungen."
"Ich will es ja so", flüsterte sie. "Es ist alles irgendwie - total fremd und unbekannt, aber auch schön. Irgendwie. Nein. Richtig schön. Mit dem fremden komm ich schon klar. Es fühlt sich alles nur so - so unbekannt an. Aber eben schön." Verlegen drückte sie ihre Wange an seinen Rücken.
"Möchtest du wirklich mit mir duschen, Nina?" fragte Martin ganz leise.
"Ja!" erwiderte Nina spontan. "Das will ich. Und dann frühstücken wir, und dann schauen wir uns gegenseitig beim Waschen zu." Sie kicherte hell. "Nein, beim Zähneputzen und so. Gewaschen haben wir uns dann ja schon. Drehst du dich bitte ganz schnell zu mir um?"
Sie lockerte ihren Griff. Martin drehte sich schnell auf der Stelle. Als er mit dem Gesicht zu ihr stand, preßte Nina sich mit aller Kraft an ihn und drückte ihn. Martin schloß die Augen und betete, daß er sich benehmen konnte. Ein nacktes, 13jähriges Mädchen im Arm. Wenn ihm das jemand vor zwei Monaten gesagt hätte, hätte er es als Spinnerei abgetan.
Doch das nackte, 13jährige Mädchen namens Nina war hier, in seinem Bad, in seinen Armen. Er ließ seine Hände über ihren Rücken wandern, über ihre Seiten, über den warmen Po. Als er seine Hände flach auf ihre Hinterbacken legte, erschauerte Nina wieder vor Wonne. Ihr Unterleib fühlte sich glühend heiß an. Martin knetete ihr Fleisch am Po sanft, und das war fast mehr, als Nina aushalten konnte. Sie wollte Martin am liebsten so stark drücken, daß sie mit ihm verschmolz. Instinktiv stellte sie sich auf die Zehenspitzen und rieb ihren Unterleib an dieser unglaublich harten Stelle bei ihm. Ein leiser Seufzer stahl sich aus ihrer Kehle, als das Feuer in ihr intensiver wurde.
"Nina", sagte Martin leise, ermahnend. Nina schüttelte den Kopf.
"Pst! Ist so schön!" Sie korrigierte ihren Stand, so daß dieses harte Teil genau zwischen ihren Beinen war, und fuhr fort, sich leise seufzend daran zu reiben.
Martin betete um Kraft und Beherrschung, zweifelte jedoch halb daran, daß ihm jemand zuhören würde. Er drückte Ninas Po, preßte das Mädchen in ihrem Rhythmus an sich und dachte halb verzweifelt daran, daß alles genau auf diesen Punkt zulief. Die Übereinstimmung zwischen Nina und ihm, ihr Wunsch nach Nähe, Zärtlichkeit und Körperkontakt, ihre Zielstrebigkeit und Entschlossenheit, wenn sie etwas wollte, und ihre natürliche Neugier. Offensichtlich wußte sie noch gar nicht, was ihr Körper alles für sie bereit hielt.
Plötzlich ließ sich Nina jammernd auf die Füße fallen.
"Keine Kraft mehr!"
Martin drehte sie kurz entschlossen in seinen Armen, so daß sie mit dem Rücken zu ihm stand, legte ohne große Vorrede seine Hand auf ihre unberührte Scheide und rieb sie mit den Fingern. Nina atmete erschrocken ein, als er sie so plötzlich "überfiel", doch dann setzte das Feuer wieder ein.
Und sogar stärker als vorher.
Nina schmolz in seinen Armen und überließ sich ganz seinen erfahrenen Fingern. Sie spürte, wie zwei Finger ihre Schamlippen nach außen zogen und sie öffneten, und wie sich ein dritter Finger in den Schlitz legte und dort etwas unglaublich Empfindliches massierte. Ein lautes Stöhnen entrang sich ihr. Sie griff nach hinten, um Martin herum, und hielt sich an ihm fest. Seine freie Hand ging zu ihren kleinen Brüsten und knetete die steinharten Brustwarzen.
Sie konnte nicht fassen, was da in ihr passierte. Daß eine Berührung an dieser Stelle so unvorstellbar schön sein konnte, hätte sie sich nie träumen lassen. Niemals. Erst jetzt verstand sie, was Nik ihr damit sagen wollte. Sie schloß glücklich die Augen und badete in den Gefühlen, die Martins Finger ihr bereiteten. Sie spürte, wie Martin die Schamlippen so weit wie möglich auseinander zog, spürte seine Fingerkuppe an diesem wundervollen Teil, das ihr so viel Vergnügen bescherte, und wollte nur noch mehr, mehr, mehr. Sie holte tief Luft.
"Mehr!" keuchte sie. "Mehr!"
"Kommt schon, mein kleines Ninchen", flüsterte Martin. Sein Finger bewegte sich schneller. Nina stöhnte laut, als eine weitere starke Welle von Feuer durch sie raste. Sie drückte ihre Knie nach außen, um sich weit zu machen. Weit für ihn, für seine Finger, für das Gefühl, das mit jeder Bewegung von ihm stärker wurde. Sie registrierte, daß sie sich in seinen Armen hin und her wand vor Vergnügen, daß sich ihr Unterleib immer wieder stark gegen seine Hand drückte, und daß sie ihn küssen wollte.
Sie drehte ihren Kopf zu ihm und öffnete den Mund. Martin senkte sein Gesicht zu ihr und küßte sie hart, während er sie weiter rieb. Nina begann zu zittern, als mehr Gefühl in ihr aufstieg, als sie jemals für möglich gehalten hatte, und plötzlich, ganz ohne Vorwarnung, explodierte etwas in ihr. Sie hörte sich selbst keuchen wie nach zehn Kilometern Dauerlauf, spürte etwas wie einen dicken Knoten in ihrem Unterleib, der plötzlich platzte, und dann wurde alles weiß um sie herum. Sie stöhnte laut, als ein ekstatisches Gefühl durch ihren Körper raste; ein Gefühl, das alles Denken mit sich riß und nur noch ein unglaublich schönes, unbeschreibliches Feuer hinterließ, das bis in den letzten Nerv reichte und sie weit über alles hinaus hob, was sie kannte. Sie spürte Martins Finger, der ein winziges Stück in ihre Scheide drang, und erzitterte heftig, weil dieses Gefühl das andere noch mehr verstärkte. Sie preßte ihren Mund auf seine Lippen, ließ ihre Zunge nach vorne schießen und küßte ihn mit einem Verlangen, das sie selbst noch nie erlebt hatte. Alles in ihr brannte, prickelte und kribbelte einfach wunderschön. Sie fühlte sich so lebendig wie noch nie zuvor in ihrem Leben.
Sie stöhnte enttäuscht, als das herrliche Gefühl langsam schwächer wurde. Ihre Scheide drückte sich in Martins Hand, doch es war nicht so schön wie vorher. Sie unterbrach den Kuß und schaute Martin traurig an.
"Schon vorbei."
Martin lächelte mitfühlend, drehte sie zu sich und drückte sie kräftig.
"Wir können das ja bei Gelegenheit mal wieder machen, Nina."
Nina atmete tief durch und sah grinsend zu ihm auf.
"Genau. Gleich unter der Dusche wär eine gute Gelegenheit."
"Mal schauen." Martin strich ihr zärtlich über das Haar. "War es wirklich schön?"
"O ja!" Sie schaute ihn mit glänzenden blauen Augen an. "Ganz toll!"
Martin lächelte erleichtert. Er küßte sie kurz, leckte schnell über ihren süßen, schiefen Schneidezahn, den er so liebte, und ließ sie dann los. Bevor er etwas sagen konnte, hatte Nina schon ihre Daumen in den Seiten seiner Unterhose. Sie zog und ging gleichzeitig in die Knie. Als sein Glied nach draußen sprang, schlug es in ihr Gesicht. Nina erschrak zu Tode und plumpste vor Schreck auf den Boden. Martin lachte herzhaft, während er seine Hand ausstreckte. Nina schaute ihn wütend an, griff nach seiner Hand und zog sich daran hoch.
"Das war gemein!" fauchte sie ihn an. Martin zog sie lachend an sich.
"Ach, Ninchen! Was passiert mit einer gespannten Feder, die plötzlich losgelassen wird?"
Nina dachte kurz nach und nickte schmollend.
"Schon klar. Hättest mich trotzdem warnen können."
"Das wollte ich ja." Er legte seine Wange an ihren Kopf. "Das wollte ich gerade tun, als du mich auch schon ausgezogen hast. Es tut mir leid, aber dafür kann ich wirklich nichts."
Nina knurrte kurz und schmiegte sich an ihn. Sein Glied drückte hart und stark in ihren Bauch. Nina schob ihren Ärger beiseite und konzentrierte sich auf dieses neue Gefühl. Sein Glied war sehr hart, dabei aber schön warm und irgendwie doch fleischig. Angenehm. Fremd, aber angenehm. Sie dachte daran, daß sie und Martin sich gleich gegenseitig waschen würden, und hatte Angst, dieses Stück Fleisch zu berühren. Gleichzeitig fühlte sie Aufregung. Sie drückte sich stärker an ihn und sah auf.
"Duschen?" fragte sie leise. Martin nickte.
"Wenn du möchtest."
"Möchte ich." Entschlossen ging sie auf die Dusche zu, prüfte die Temperatur des Wassers mit der Hand und trat mit einem schnellen Schritt unter den Strahl. Martin kam zu ihr und zog die Tür der Dusche zu. In diesem Moment fühlte sich Nina ausgeliefert, doch im selben Augenblick empfand sie eine so intime Nähe zu Martin, daß es ihr das Wasser in die Augen trieb. Sie stieß unwirsch den Atem aus.
"Ist das alles aufregend!" beschwerte sie sich. Martin legte ihr die Hand auf die Schulter.
"Laß dir bitte Zeit, Nina", sagte er zum dritten Mal. "Du mußt nicht alles am ersten Tag machen. Mußt du deine Haare waschen?"
"Nein." Ihr Humor kam wieder zum Vorschein. "Du mußt meine Haare waschen."
"Nichts lieber als das." Martin legte seinen Zeigefinger unter ihr Kinn und strich mit dem Daumen sanft über ihre Lippen. Nina schnappte verspielt danach und hielt den Daumen mit den Zähnen fest. Im gleichen Augenblick wurde ihr klar, was diese Symbolik bedeutete. Sie warf sich an Martin, weil sie erkannt hatte, daß sie mit ihm schlafen wollte, und weil sie erkannt hatte, daß sie davor doch noch große Angst hatte. Martin legte wortlos seine Arme um sie, hielt sie fest, streichelte und tröstete sie.
Als Nina nach einer ganzen Weile den Kopf hob, fragte Martin leise: "Soll ich dich nach Hause bringen, Nina?"
"Nein", erwiderte sie ebenso leise. "Aber ich laß mir Zeit. Jetzt weiß ich, was du damit meintest."
"Gut." Martin lächelte sie an. "Wer wäscht wen zuerst?"
"Du mich." Nina spürte, daß die Beziehung zwischen ihr und Martin einen Schritt nach vorne getan hatte. In ein Gebiet, in dem Nina sich nun überhaupt nicht auskannte. Das machte sie unsicher. Andererseits gab Martins ruhige, abwartende und hinweisende Art sehr viel Kraft und Vertrauen. Sie gab ihm lächelnd das Shampoo und hielt ihren Kopf unter den Wasserstrahl.
Martin verteilte das Wasser in ihren Haaren, bis sie vollständig naß waren, bevor er das Shampoo mit beiden Händen in ihr Haar rieb. Nina schloß die Augen und überließ sich seinen sanften Händen, die massierenden Bewegungen genießend. Sie kicherte in sich hinein, als sie daran dachte, wie sie sich bei Martin in ihren Briefen über die Jungs beschwert hatte, weil sie alle viel zu schnell für ihren Geschmack waren. Sie selbst war gerade mal 13, kannte Martin nur aus den Briefen, die sie sich geschrieben hatten, und von den wenigen Malen, wo sie sich getroffen hatten. Und nun stand sie schon nackt bei ihm unter der Dusche und ließ sich von ihm waschen. Wenn das nicht schnell war...
"Was hast du?" fragte Martin, dem ihr fröhliches Gesicht nicht entgangen war. Nina schüttelte schnell den Kopf.
"Nichts." Trotzdem kicherte sie ausgelassen. "Mußte nur an was denken."
"Hauptsache, du bist glücklich." Martin tippte mit dem seifigen Finger auf ihre Nasenspitze. Nina verzog mürrisch das Gesicht, mußte aber sofort darauf wieder lachen.
"Total!" strahlte sie ihn an. "Jetzt hinten?"
"Dreh dich um." Martin zwinkerte ihr zu. Nina drehte sich schnell, damit Martin ihre Haare vollständig waschen konnte. Sie legte den Kopf in den Nacken, schloß die Augen und genoß nur noch.
Martin wusch ihre Haare gründlich und sehr sanft, spülte sie aus und wusch sie dann ein zweites Mal. Danach ging es an ihren Körper. Nina schloß die Augen und verfolgte seine Hände mit ihrem Gefühl. Er seifte zuerst ihren Hals ein, danach Schultern, Arme und Achselhöhlen, und ging weiter zu ihren kleinen Brüsten, bei denen er sich viel Zeit ließ. Nina wurde es wieder sehr warm.
Martin drückte noch einmal auf beide Brustwarzen, bevor er ihren Bauch einseifte. Anschließend drehte er sie herum, um ihren Rücken zu waschen, und spülte danach sowohl das Shampoo aus ihren Haaren als auch die Seife von ihrem Oberkörper und Rücken ab. Dann ging er zu ihren Beinen. Nina sah ihn überrascht an.
"Und die Mitte?"
Martin schaute mit einem schelmischen Lächeln zu ihr auf. "Das beste kommt zum Schluß."
Nina nickte aufgeregt und schaute voller Erwartung zu, wie er ihre Oberschenkel wusch, die Knie, die Unterschenkel und die Füße. Danach drehte er sie wieder um und seifte ausgiebig ihren Po ein. Nina schloß leise seufzend die Augen, als seine Finger durch ihre Poritze glitten und dort die Seife verteilten. Dann schob sich seine Hand von hinten zwischen ihren Beinen durch. Nina spreizte die Füße, um ihm Platz zu machen. Seine Hand legte sich ganz flach auf ihre Scheide und bewegte sich nur minimal hin und her. Nina stöhnte leise, als das Feuer wieder erwachte.
"Noch mal?" flüsterte sie. Zur Antwort drückte Martin auf ihre Scheide, was Nina erzittern ließ. Sie legte ihre Hände an die Oberschenkel und zog ihre Schamlippen mit den Zeigefingern auseinander. Martins Finger gingen etwas höher, genau zu dem Punkt, wo es so schön war. Nina stöhnte, als er begann, diese Stelle wieder zu reiben. Sie lehnte sich mit dem Rücken an ihn, doch dadurch klemmte sie seine Hand so ein, daß er nichts mehr tun konnte.
"Warte", sagte sie schnell. Sie drehte sich zu ihm, legte ihre Arme um seinen Hals und ihre Wange an seine Schulter. "Jetzt."
Martin legte eine Hand auf ihren Po, die andere zwischen ihre Beine. Als ein Finger ein kleines Stück in sie drang, erbebte Nina. Sie hob den Kopf und küßte Martin leidenschaftlich. Er erwiderte ihren Kuß, knetete ihren Po und rieb kräftig über ihren Kitzler.
Dieses Mal war das Feuer stärker und schneller. Vielleicht, überlegte Nina, weil sie nun schon kannte, was er da machte. Sie tauchte tief ein in ihr Gefühl, genoß jeden neuen Impuls, den seine Finger durch ihre Nerven schickten, und rieb sich im Rhythmus ihrer Lust an seiner Hand.
Martin konnte nicht fassen, wie fest, jugendlich und glatt Ninas Scheide war. Alles lag noch gut und sicher hinter den äußeren Schamlippen versteckt, die er nun mit den Fingern auseinander zog. Ihr Kanal, in dem sein Finger nur ein kleines Stück steckte, war so eng, daß Martin Angst vor dem nächsten Schritt bekam. Das konnte einfach nicht passen, sagte er sich, während er das Mädchen zu ihrem zweiten Orgasmus brachte. Wie um sich selbst zu vergewissern, steckte er einen zweiten Finger vorsichtig dazu. Nina stöhnte so laut, daß Martin im ersten Moment erschrocken dachte, er hätte ihr weh getan, doch als sie sich mit aller Kraft an ihn und seine Finger drängte, erkannte er erleichtert, daß das Gegenteil der Fall war. Ganz behutsam bewegte er die beiden Fingerspitzen in ihrer Scheide, während sein Daumen über ihren Kitzler strich und ihn kräftig drückte und hin und her rieb.
Nina glaubte, vor Lust und Wonne abzuheben. Martins zweiter Finger in ihrer Scheide hatte sie wieder etwas erschreckt, doch im gleichen Moment fegte ein solch starker Sturm von Lust durch sie hindurch, daß es ihr glatt den Atem raubte. Sie preßte sich mit aller Macht an Martin, küßte ihn wie besessen und badete regelrecht in ihrer Lust, die sich von Sekunde zu Sekunde unglaublich verstärkte. Bei jedem Druck auf ihre Klitoris raste ein solch heißes Feuer durch ihren Körper, daß sie davon gar nicht genug bekommen konnte. Ihr Unterleib preßte sich wie von selbst in seine Hand, rieb sich daran, erhöhte das Vergnügen und die Lust, bis sie die erste Welle der Erfüllung kommen spürte.
Diesmal war sie darauf vorbereitet.
Ihre Hand raste nach unten, zu der von Martin, und drückte sie kräftig an sich. Seine zwei Finger glitten ein weiteres Stück tiefer in sie. Nina addierte dieses Gefühl zu der Welle, die sich bereits rasend schnell näherte, und genoß dieses Mal die Explosion in ihrem Gefühl mit jeder Faser. Sie preßte sich stöhnend an Martin, als sie kam, drückte seine Hand fest an ihre Scheide und küßte ihn voller Hitze und Glut. Als sich dann auch noch einer seiner Finger auf ihren After legte, konnte Nina vor Wonne gar nicht mehr aufhören, zu zittern.
Und dieses Mal war der Höhepunkt auch viel länger und stärker.
Martin fing sie auf, als ihre Beine nachgaben, hielt sie fest und drückte sie an sich, während seine Finger wieder und wieder in ihre Scheide stießen. Erst als das Mädchen mit einem zufriedenen Seufzer gegen ihn sank und ihn umarmte, löste er seine Hand von ihr. Nun brauchte er Ablenkung.
Die rechte Hand schloß sich um sein Glied und wichste es. Nina, die spürte, daß da etwas an ihrem Bauch passierte, drehte sich schlapp an Martin und machte ihm Platz. Erschöpft, jedoch neugierig schaute sie zu, was er da machte. Zögernd legte sie eine Hand dazu, strich mit der Fingerspitze sanft über die Stelle, wo das Glied aus dem Körper kam, und freute sich, als Martin seine Wange an ihren Kopf legte. Sie legte ihren Finger auf den Anfang seines Gliedes und hielt still. Martins Hand wurde nach und nach schneller. Nina krümmte ihren Finger und legte ihn halb um das Glied. Daraufhin raste Martins Hand nur so hin und her, und als Nina dann das Glied mit Daumen und Zeigefinger umschloß, stöhnte er auf. Nina riß die Augen auf, als dicke weiße Fäden aus seinem Glied heraus kamen und gegen die Fliesen schossen. Fasziniert und gleichzeitig etwas angeekelt schaute sie zu, wie ein Ausstoß nach dem anderen an die Wand flog, bis es plötzlich dünner wurde und schließlich ganz aufhörte.
"Boah!" flüsterte sie überwältigt, als Martin sie in den Arm nahm und matt drückte. "So geht das bei dir?"
Martin nickte schlapp. "Nicht nur bei mir. Bei allen Männern. Und Jungs natürlich auch."
Nina nickte konzentriert. "Kapiere. War es schön?"
"Unglaublich schön", lächelte Martin. "Wegen dir."
Nina wurde rot und erwiderte das Lächeln verlegen. "Meiner auch. Auch wegen dir." Sie schmiegte sich eng an ihn, spürte sein vormals hartes Glied an ihrem Bauch weich werden und kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Sie sah mit glänzenden Augen zu Martin auf.
"Ist das alles aufregend!" strahlte sie glücklich. Martin drückte sie lachend an sich.

* * *

Zum Frühstück trug Nina nur ein langes T-Shirt ohne Höschen, Martin eine Badehose. Sie saßen ganz eng zusammen, Schenkel an Schenkel, und aßen, wobei sie sich häufig tief in die Augen blickten.
Nach dem Frühstück räumten sie schnell die Küche auf und gingen dann ins Schlafzimmer. Nina zog sich das T-Shirt aus und reichte Martin die Sachen, die er ihr anziehen sollte. Schmunzelnd sah Martin auf die beiden Söckchen und auf Nina, die sich mit leuchtenden Augen auf sein Bett setzte. Er kniete sich vor sie hin, zog ihr erst das eine, dann das andere Söckchen an, wobei sein Blick mehr auf ihrem Unterleib als auf ihren Füßen ruhte. Er verspürte das unbändige Verlangen, sie dort zu küssen und zu lecken, beherrschte sich jedoch und sagte sich, daß sie ja noch eine Woche bei ihm sein würde.
Nach den Söckchen kam ein bauchfreies Top, und erst dann das Höschen. Ein kurzer Rock und dünne Halbschuhe, und Nina war fertig angezogen.
Nun drehte sie den Spieß um. Sie zog Martin die Badehose aus und schaute fragend auf seinen Wäscheschrank. Martin gab ihr ein paar Sachen von sich. Wie vorher bei ihr, zog sie ihm erst die Strümpfe an, wobei auch sie seinen Unterleib ausgiebig musterte. Zwar mehr verlegen als er bei ihr, aber viel neugieriger. Danach kam ein kurzärmeliges Hemd, und erst dann die Unterhose. Jeans und Schuhe dazu, und auch Martin war fertig.
Nina rief noch schnell bei ihrer Mutter an und schwärmte ihr die Ohren voll, bis sie ihr beruhigt und erleichtert einen schönen Sonntag wünschte, dann ging sie mit Martin nach draußen. Sie fuhren zum Rhein und stiegen dort in ein Aussichtsschiff um, mit dem sie eine Tagestour nach Koblenz und zurück machten. In Koblenz aßen sie zu Mittag, stromerten danach durch die Innenstadt und aßen schließlich in einer Eisdiele ein Eis.
"Ich find's unwahrscheinlich schön mit dir, Martin", sagte Nina glücklich, als ihr Eis alle war. "Hättest du das gedacht? Das mit uns, meine ich."
"Nein." Er griff nach ihrer Hand und drückte sie lächelnd. "Mit einer so verrückten Beziehung hätte ich niemals gerechnet. Aber ich finde es auch unbeschreiblich schön, daß du bei mir bist. Ich -"
Eine ziemlich laute Meute, die in diesem Moment in die Eisdiele kam, unterbrach Martin. Er und Nina sahen irritiert auf einen Mann Mitte Vierzig, zwei etwa dreizehnjährige Kinder, offensichtlich Bruder und Schwester, mit hellen blonden Haaren und braunen Augen, ein ziemlich dünnes Mädchen mit blauen Augen und schwarzen Haaren, auch um die 13 oder so, und ein vielleicht 15jähriges Mädchen mit blaugrünen Augen und langen, braunen, leicht gewellten Haaren, das den Mann gerade kräftig in die Eisdiele schubste.
"Interessiert mich nicht, ob du knurrig bist und Fußball schauen willst", lachte sie. "Wir wollen Eis! Eis! Eis!"
"Wir auch!" riefen die drei jüngeren Kinder im Chor. "Eis! Eis!"
"Ich hätte dich doch damals einschmelzen sollen!" fauchte der Mann das Mädchen an. Dann mußte er lachen, nahm sie in den Arm und scheuchte die drei Kinder zu einem Tisch. Etwas an der Art, wie der Mann das Mädchen hielt, erschien Nina vertraut. Sie schaute das Mädchen an, das ihren Blick kurz erwiderte, und verspürte plötzlich eine so starke Welle von Selbstvertrauen, daß ihre Augen feucht wurden. Das Mädchen mit den braunen Haaren zwinkerte Nina kurz zu und gab dem Mann an ihrer Seite einen weiteren Schubs.
"Hoffentlich hast du Geld dabei", meinte sie scherzhaft. "Ich hab keinen Bock, zu spülen."
"Tust du ja zu Hause auch nicht", brummte der Mann. "Wird eh Zeit, daß du es mal lernst."
"Ey!" lachte das Mädchen. "Noch so 'ne Frechheit, und ich steck dir Heftzwecken in die Schuhe."
"Das wäre nach deinen sonstigen Attacken eine wahre Wonne." Grinsend ließ sich der Mann auf einen Stuhl fallen, zog das Mädchen auf seinen Schoß und drückte es stürmisch. Nina sah mit glänzenden Augen zu Martin, der dem Treiben amüsiert zugesehen hatte.
"Die auch!" flüsterte sie aufgeregt. "Die sind auch so wie wir. Das spür ich!"
"Bei vier so unterschiedlichen Kindern", meinte Martin belustigt, "steckt bestimmt eine interessante Geschichte dahinter." Er sah noch zu, wie das schwarzhaarige Mädchen dem Jungen einen schnellen Kuß gab, dann drehte er sich wieder zu Nina. "Was meintest du? Ich habe nicht zugehört."
"Die sind auch so wie wir!" Nina beugte sich aufgeregt vor. "Das Mädchen mit den braunen Haaren und der Mann. Garantiert!"
"Meinst du?" Martin sah verstohlen aus den Augenwinkeln auf die beiden. Sie gingen tatsächlich viel vertrauter miteinander um, als es sich für Vater und Tochter gehörte.
"Ganz sicher." Nina nickte bekräftigend. "Absolut sicher. Geht es anderen auch so wie uns!" Ihre Augen leuchteten.
"Mag schon sein." Martin riskierte einen längeren Blick und nickte schließlich. "Hast wohl recht. Aber mit vier Kindern, und davon ein Junge..."
"Nein!" Nina beugte sich wieder vor. "Martin, das Mädchen mit den braunen Haaren ist seine Freundin. Die beiden mit den blonden Haaren sind seine Kinder, und die mit den schwarzen Haaren ist die Freundin von dem Jungen."
"Aha." Martin sah Nina fragend an. "Kennst du die?"
"Nein." Nina zuckte ratlos mit den Schultern. "Keine Ahnung, woher ich das weiß. Denk ich mir halt."
"Ist ja auch egal." Martin drückte lächelnd Ninas Hand. "Das Schiff geht in einer Stunde, Ninchen. Was machen wir bis dahin?"
Nina rutschte ganz dicht an ihn.
"Schmusen!" verlangte sie flüsternd, voller Sehnsucht. "Ganz doll schmusen."
"Wo?" Martin strich ihr kurz über das Haar. "Hältst du es noch bis zu Hause aus?"
"Nein." Nina sah ihn bekümmert an, dann lachte sie. "Doch. Geht schon noch. Laß uns einfach was laufen."
"Klingt schön. Arm in Arm?"
"Nur so!" Kichernd drückte sich Nina an ihn und sah kurz zu den fünf Menschen am anderen Tisch herüber.
"Geli!" donnerte der Mann gerade wütend. "Du verfluchte Mistkröte! Wer hat dir erlaubt, mich ins Ohr zu beißen?"
"Niemand!" entschuldigte sich das Mädchen namens Geli mit unschuldigem Gesicht. "Ich hatte nur so Hunger auf Eis, und du bist immer so kalt und unnahbar, da dachte ich..."
"Wenn du deinen Kopf doch ein einziges Mal zu etwas anderem als zum Festhalten deiner Haare benutzen würdest!" seufzte der Mann, der auch schon wieder grinste. Nina kicherte leise.
"Bei denen ist es bestimmt immer lustig", wisperte sie. Martin nickte lächelnd.
"Scheint so. Bei uns doch aber auch, oder?"
"O ja." Nina sah ihn verliebt an. "Ich meinte das nicht böse oder so, Marty. Ehrlich nicht. Ich bin nur total aufgedreht, weil ich jetzt weiß, daß es auch noch andere wie uns gibt. Laß uns gehen, ja?"
"Was immer du möchtest." Er legte kurz seinen Arm um sie und drückte sie, dann standen sie auf. Martin zahlte, warf den fünf Menschen, die sich lachend fröhliche Beleidigungen an den Kopf warfen, noch einen Moment lang zu und ging dann mit Nina nach draußen.
Draußen atmete er wie befreit durch. Nina hatte schon recht: Zu sehen, daß es noch andere Paare in der Konstellation Erwachsener - junges Mädchen gab, hatte ihm Auftrieb gegeben. Er legte seinen Arm um Ninas Taille, die Finger genau auf ihrem freiem Bauch, und drückte sie an sich. Nina schmiegte sich an ihn, legte ihren Arm um seine Hüfte und ihren Kopf an seine Schulter und ging langsam mit ihm durch die Straßen von Koblenz, wobei sie jedoch nur Augen und Ohren für Martin hatte.
Wie er für sie.



Um neun Uhr abends waren sie zurück. Nina ging schnell ins Bad, während Martin sich etwas Leichteres anzog: eine Shorts und ein T-Shirt. Als er ins Wohnzimmer ging, kam Nina gerade aus dem Bad. Sie hatte nur noch ihr Höschen an; den Rest ihrer Kleidung trug sie in den Händen. Sie lächelte ihm schüchtern zu.
"Ich bring das eben weg, dann komm ich zu dir."
"Hetz dich nicht", lächelte Martin. "Möchtest du etwas trinken?"
"Ja, bitte! Was Kaltes."
Kurz darauf saß sie neben Martin im Wohnzimmer, in der einen Hand ein Glas kalter Cola, in der anderen Martins Hand, die sie hoch oben auf ihren Schenkel legte. Sie trank noch einen großen Schluck, bevor sie das Glas abstellte und sich an Martin schmiegte. Der legte seinen linken Arm um sie, mit den Fingern auf ihre Brust, und begann, gleichzeitig ihre Brust und den Schenkel zu streicheln. Nina seufzte leise und glücklich.
"Ich hatte erst so Angst davor, mich anfassen zu lassen", gestand sie leise. "Aber bei dir ist das weg. Kommt das daher, weil du weißt, was du tust?"
"Möglich." Martin schaute sie forschend an. "Du bist meine erste kleine Freundin, Nina. Meine allererste. Ich bin mir auch oft unsicher, was ich tun soll, was ich sagen soll, was ich nicht tun oder sagen soll. Heute morgen..." Er brach ab, begann anders.
"Dein Alter ist mir eigentlich ziemlich egal, Ninchen. Ob du 13 oder 30 bist, meine ich. Ich liebe dich, Nina. Genau dich. Dein Alter, und da bin ich mir ganz sicher, hat damit überhaupt nichts zu tun. Nehmen wir mal die Leute heute nachmittag in Koblenz. Das eine Mädchen, die Schwester von dem Jungen, sah ja auch schon ziemlich reif aus. Und sehr hübsch. Aber bei ihr, wie bei den anderen beiden Mädchen, meldete sich nichts bei mir." Nina nickte schnell.
"Und das heißt?"
"Das heißt... Keine Ahnung." Martin grinste schief. "Ich wollte nur sagen, daß ich normalerweise nicht der Typ bin, der auf junge Mädchen steht. Aber jetzt bist du da, und das macht mir manchmal Probleme."
"Wieso?" Nina setzte sich erschrocken auf. "Störe ich dich?"
"Nicht im geringsten." Martin zog sie wieder an sich. "Probleme nur in der Hinsicht, daß ich dich liebe wie eine erwachsene Frau, du aber eben noch ein junges Mädchen bist." Er atmete tief durch und sah Nina direkt in die Augen.
"Heute morgen, als ich dir die Söckchen angezogen habe, wollte ich dich am Unterleib küssen, Nina. Küssen und lecken und dir so einen ganz starken Orgasmus machen. Aber ich habe es nicht getan, weil du dich todsicher erschrocken hättest. Das sind meine Probleme, Ninchen. Ich möchte so viel mit dir machen, was dir garantiert gefällt, aber du kennst das alles noch nicht und weißt demzufolge auch nicht, wie du reagieren sollst. Verstehst du?"
"Ja", hauchte Nina mit feuerroten Wangen. Sie kuschelte sich an ihn. "Warum wolltest du das denn tun? Da küssen und so."
"Weil es ein sehr schönes Gefühl ist", antwortete Martin leise. "Für dich wie für mich. Du spürst etwas Heißes dort, und ich schmecke dich. Das ist für beide ein sehr schönes Gefühl."
Nina sagte nichts, schmiegte sich nur enger an ihn. Erst nach einigen Sekunden sah sie ihn wieder an.
"Was möchtest du denn noch alles machen?" fragte sie leise.
"Auf keinen Fall dir Angst." Er strich ihr bekümmert über das Haar. "Nina, ich habe dich wirklich sehr lieb. Sehr, sehr lieb. Vielleicht hätten wir es einfach beim Schreiben belassen sollen. Uns zu treffen war vielleicht ein großer Fehler."
"Nein." So leise sie das sagte, so entschlossen kam es auch heraus. "Das war kein Fehler. Auf gar keinen Fall. Ich bin froh, daß wir uns getroffen haben. Daß ich jetzt die Woche hier bin. Und das andere..." Sie kuschelte sich an ihn.
"Martin, ich komme mir manchmal vor wie ein Stück Eisen. Und du bist der Magnet. Irgendwann knallen wir beide richtig zusammen, und dann kann uns nichts mehr trennen. Ich hab nur viel Angst vor dem Knall. Möchtest du mich wirklich da unten küssen? Ekelt dich das nicht?"
"Nein, überhaupt nicht." Er schloß das Mädchen in seine Arme. "Faß das jetzt bitte nicht als Überredung auf, aber wenn du es einmal gemacht hast, wirst du wissen, wie schön das sein kann."
"Ich weiß", wisperte Nina verlegen. "Ich hatte ja auch Angst, daß mich jemand da unten anfaßt, aber du... Das war einfach traumhaft schön. Wird das Küssen auch so schön?"
"Mindestens." Er gab Nina einen Kuß auf die Wange. "Reden wir nicht mehr darüber. Möchtest du heute wieder bei mir im Bett schlafen?"
"Das will ich nicht nur heute, sondern die ganze Woche." Sie reckte den Hals und gab Martin einen Kuß auf den Mund. "Und Sonntag muß ich schon wieder zurück. Wer weiß, wann ich das nächste Mal zu dir kommen kann." Sie schüttelte den Kopf, um diese Gedanken zu vertreiben.
"Komm", sagte sie dann, während sie aufstand und nach Martins Hand griff. "Küß mich da."
Martin blieb sitzen. "Möchtest du das wirklich, Nina?"
"Ja. Komm." Sie zog, und nun folgte Martin ihr. Sie gingen ins Schlafzimmer, wo Nina sich das Höschen auszog. Sie wartete, bis Martin sich von Shirt und Shorts befreit hatte, zog ihn dann mit sich auf das Bett und küßte ihn. Schnell erwachte das Feuer wieder, angestachelt von seinen Händen. Als Martin sie dann schließlich auf den Rücken rollte und sich über ihren Körper nach unten küßte, war es Nina schon fast egal, was er wie machte; Hauptsache, er hörte nicht auf. Sie spürte, wie er ihre Scham mit den wenigen Haaren küßte, wie er mit den Lippen sanft an den Haaren dort zog und schließlich ein Stück tiefer ging. Sein Atem fuhr heiß gegen ihre feuchte Scheide. Zitternd vor Lust spreizte Nina ihre Beine weit. Martins Hände legten sich unter ihre Schenkel und drückten sie sanft nach oben und nach außen, während seine Zunge ebenso sanft über ihre Scheide fuhr.
Nina stöhnte unhörbar, als sie erkannte, mit welch intensivem Gefühl sie es nun zu tun hatte. Alles in ihr schrie danach, Martin in sich aufzunehmen, doch noch immer hatte sie Angst davor. Sie spürte, wie er ihre Scheide mit den Fingern auseinander zog, wie sich sein Mund darauf legte, was sie erbeben ließ, und als dann seine Zunge in ihren Kanal stieß, fuhr ihr Kopf nach hinten, und sie stöhnte laut vor Lust und Erregung. Ihre Angst war verschwunden, übrig blieb nur noch Lust.
Sie drückte Martins Kopf mit ihren Händen fester an ihren Unterleib, folgte den Bewegungen seiner Zunge in ihrer Scheide, wurde so erregt wie noch nie zuvor, rieb sich an seinem Gesicht und fiel ganz tief in ihr Gefühl. Sei heißer Atem, der heftig gegen ihre nasse Scheide fuhr, erregte sie über alle Maßen, und seine Zunge, die beständig in ihrer Scheide leckte, ebenfalls. Sie schloß ihre Beine fest an seinem Kopf, öffnete sie wieder weit, machte wieder zu, ließ sich von diesen Gefühlen weit nach vorne treiben und spürte allmählich, wie sich der Höhepunkt näherte.
Stärker als die beiden vom Morgen zusammen.
Sie erbebte, als die erste Welle ankam, und stöhnte kehlig auf, als sie über ihr mit voller Kraft zusammen schlug. Sie spürte, daß Martin an ihrer Scheide saugte, ihre Nässe trank und mit der Zunge wieder und wieder tief in sie stieß, daß er plötzlich in ihre Klitoris biß und schrie auf, als die nächste Welle mit doppelt so viel Wucht ankam. Ihre Hände verkrallten sich in seinen Haaren, ihre Beine preßten zitternd gegen seinen Kopf, und ihr ganzer Körper drängte sich an Martin, um so viel Lust wie möglich zu erfahren.
Welle auf Welle schlug zu, hob Nina weit hoch, ließ sie kurz fallen und hob sie mit der nächsten noch weiter an, bis sie plötzlich erschöpft Arme und Beine zur Seite fallen ließ und nach Luft schnappte. Martin küßte sie noch einmal sehr zärtlich auf die Scheide, legte sich dann neben sie und nahm sie in den Arm. Nina sah ihm todmüde, aber glücklich in die Augen, schloß dann ihre Augen und kuschelte sich ein. Sekunden später war sie eingeschlafen.
Martin hielt sie lächelnd im Arm, während er vorsichtig die Bettdecke über sie beide zog.
"Gute Nacht, mein kleines Ninchen", flüsterte er, dann schloß auch er die Augen. Der Tag an der frischen Luft hatte auch ihn müde gemacht.










Kapitel 5 - Trennung, oder doch nicht?



Unausweichlich kam der Sonntag, an dem Nina wieder nach Hause mußte. Martin half ihr beim Packen, auch wenn er so traurig wie sie war. Schließlich stand der gepackte Koffer im Flur. Nina wandte sich mit nassen Augen zu Martin.
"Ich will nicht!" jammerte sie leise. "Kann ich nicht noch eine Woche dran hängen?"
"Ninchen." Martin nahm sie in die Arme und streichelte zärtlich ihr Haar. "Ich möchte auch nicht, daß du gehst. Aber wenn wir jetzt Mist bauen, wird deine Mutter dich nie wieder weg lassen. Vielleicht können wir es einrichten, daß du jedes zweite Wochenende zu mir kommst."
"Nur jedes zweite?" fragte Nina bekümmert. "Hast du doch noch eine andere Freundin?"
"Nina!" Martin drückte sie lachend. "Natürlich nicht. Aber deine Mutter möchte bestimmt auch mal etwas von dir haben. Gerade am Wochenende."
"Hm." Knurrend schmiegte sich Nina an ihn und seufzte laut. Martin küßte sie zärtlich. Als ihre Zunge in seinen Mund glitt, hätte er das Mädchen beinahe wieder in sein Schlafzimmer getragen, doch er riß sich zusammen.
"Komm", sagte er leise, als sie sich trennten. Nina nickte bedrückt. Martin trug ihren Koffer nach draußen und schloß die Tür ab. Nina warf der Tür noch einen letzten, sehr traurigen Blick zu, bevor sie Martin zu seinem Auto folgte.
Eine knappe Stunde später hielten sie vor dem Mehrfamilienhaus, in dem Nina wohnte. Ihre Mutter hielt schon Ausschau nach ihr. Martin winkte ihr durch das offene Fenster hindurch zu und stieg dann gemeinsam mit Nina aus. Das Mädchen sah aus, als ginge sie zu ihrer eigenen Beerdigung. Tieftraurig schlich sie hinter Martin her, der ihren Koffer zum Eingang trug. Wenig später flog die Tür auf, und eine überglückliche Frau Wyzek schloß ihre mürrische Tochter in die Arme.
"Ninchen! Bist du wieder da! Was ist mit dir?"
"Will nicht da sein!" knurrte Nina. Martin lächelte entschuldigend.
"Offenbar haben sich die beiden sehr gut verstanden. Nina wollte partout nicht Abschied nehmen, Frau Wyzek."
Ninas Mutter lächelte wissend. "Gehen wir erst mal rein."
Martin trug Ninas Koffer in ihr Zimmer, das genauso aussah, wie sie es ihm beschrieben hatte. Nina schaute sich schnell nach ihrer Mutter um, doch die war in der Küche und setzte Kaffee auf. Sofort sprang Nina Martin an und küßte ihn leidenschaftlich. Martin brachte seine Hände unter ihren Rock und rieb ihren Po, bis das Klappern von Geschirr beide erschreckte. Sie trennten sich schnell. Nina brachte mit einem traurigen Lächeln ihren Rock in Ordnung und schob Martin dann ins Wohnzimmer, wo sie sich unterhielten, bis Ninas Mutter mit Kaffee und einer Schüssel Keksen zurück kam.
Die nächsten Minuten verbrachte Nina damit, ihrer Mutter alles von sich und Martin - dem erfundenen, behinderten Sohn von Martin - zu erzählen, und je mehr sie redete, um so trauriger wurde sie, bis sie schließlich aufsprang und weinend in ihr Zimmer rannte. Die Tür flog mit einem lauten Geräusch ins Schloß.
"Au weh!" Frau Wyzek sah ihrer Tochter bekümmert hinterher. "Das sieht aber gar nicht gut aus."
"In dem Alter ist eine Woche eine Ewigkeit", sagte Martin mit einem Lächeln, hinter dem keine Überzeugung steckte. "Zuerst geht die Zeit gar nicht rum, doch im Nachhinein..." Er zuckte mit den Schultern. "Die gleiche Reaktion wäre bestimmt auch gekommen, wenn Nina einen Monat oder ein halbes Jahr mit meinem Sohn zusammen gewesen wäre. Im Nachhinein ist es immer zu kurz."
"Mit Ihrem Sohn." Frau Wyzek sah Martin eindringlich an. "Haben Sie ein Foto von ihm dabei? Kann ich das mal sehen?"
Martin blieb unbewegt sitzen, doch seine Gedanken waren in äußerster Bewegung. Leider produzierten sie keinen einzigen sinnvollen Satz.
"Dachte ich mir." Frau Wyzek atmete laut aus. "Herr Mercher, ich habe an Ninas Stimme gehört, daß es ihr bei Ihnen sehr gut ging, deswegen habe ich mich bisher nicht eingemischt. Ich habe auch alle Briefe Ihres so genannten Sohnes gelesen. Erzählen Sie mir bitte nicht, daß ein Teenager eine so ausgeprägte Handschrift hat wie in diesen Briefen. Die Briefe waren von Ihnen. Stimmt's?"
Martin nickte knapp.
"Wie kamen Sie an Nina?"
Martin seufzte stumm und erzählte ihr die ganze Geschichte, wie er Nina kennengelernt hatte.
"Was ist dann wirklich Ihr Beruf?" fragte Frau Wyzek irritiert. "Das mit Computern, oder schreiben Sie Bücher?"
"Beides." Martin lächelte schief. "Ich habe bisher fünf Fachbücher über Computer geschrieben und wollte ein einziges Mal etwas mit echten Menschen schreiben. Daß das so ausging, hätte ich mir nie träumen lassen. Aber ich habe tatsächlich den Beruf, den ich Ihnen geschildert habe. Dieser Beruf gibt mir die Möglichkeit, Fachbücher zu schreiben."
Frau Wyzek goß sich neuen Kaffee ein. Martin stellte beunruhigt fest, daß ihre Hände zitterten.
"Nina war eine ganze Woche bei Ihnen", sagte sie, nachdem sie einen Schluck getrunken und die Tasse wieder abgestellt hatte. "Tag und Nacht."
Martin nickte schweigend.
"Was am Tag passiert ist, hat Nina ja schon erzählt. Was ist nachts passiert?"
"Nur das, was Nina wollte." Martin sah keinen anderen Ausweg mehr als Ehrlichkeit. "Frau Wyzek, was ich in den Briefen an Nina geschrieben habe, stimmt. Ich liebe Ihre Tochter wirklich, und ich könnte es mir nie verzeihen, wenn ihr etwas gegen ihren Willen geschähe. Was genau vorgefallen ist, möchte ich nicht detailliert sagen, aber seien Sie versichert, daß nichts passiert ist, was Nina nicht wollte. Sie ist immer noch Jungfrau, wenn ich das einmal in aller Deutlichkeit sagen darf."
Frau Wyzek rührte schweigend ihren Kaffee um, ohne Martin anzusehen.
"Dreizehn ist sehr jung", sagte sie schließlich, an niemand besonderen gerichtet. "In meiner alten Heimat - wir kommen ursprünglich aus Polen - haben viele Mädchen mit 15, 16 schon ein festes Verhältnis, zum Teil auch mit älteren, also Erwachsenen. Aber dreizehn? Das ist doch noch etwas zu jung für meinen Geschmack."
"Für meinen auch", erwiderte Martin behutsam. "Aber genau das meine ich, Frau Wyzek. Bei Nina interessiert mich das Alter überhaupt nicht. Es geht nur um Nina. Um den Menschen. Ich würde das gleiche für sie empfinden, wenn sie 10, 20 oder 30 Jahre älter wäre."
Frau Wyzek nahm das mit einem knappen Nicken zur Kenntnis. Sie wandte das Gesicht zum Flur und rief: "Nina? Kommst du mal bitte?"
"Nein!" hörten sie Ninas trotzige Antwort. Frau Wyzek und Martin mußten beide lächeln.
"Nina!" rief Frau Wyzek dann. "Herr Mercher möchte gehen."
Keine Sekunde später flog die Tür auf, und Nina kam ins Wohnzimmer gerannt. Die Angst, daß Martin ohne ihr Auf Wiederzusehen sagen ging, stand ihr deutlich im Gesicht. Als sie sowohl Martin wie auch ihre Mutter friedlich vor halb vollen Kaffeetassen sitzen sah, wandte sie sich fragend an ihre Mutter.
"Nina", sagte diese dann mit einem neutralen Gesicht. "Hast du viele Fotos gemacht?"
"Ja, wieso?"
"Auch von deinem Brieffreund?"
Nina lief feuerrot an. Sie sah hilfesuchend zu Martin, der jedoch auf den Tisch blickte, und wieder zurück zu ihrer Mutter. "Äh - eigentlich - Weiß nicht. Kann sein. Wieso?"
"Ich dachte nur. Du bist eine Woche bei deinem Brieffreund, unternimmst sehr viel mit ihm und bist eigentlich pausenlos unterwegs. Da solltest du doch sehr viele Bilder von ihm haben."
"Ich - Also -" stammelte Nina. "Er - er - er wollte das nicht. Weil er im Rollstuhl sitzt. Das war ihm peinlich."
"Aha. Und dir ist es nicht peinlich, deine Mutter so zu belügen?"
"Wo soll ich denn gelogen haben?" fragte Nina verlegen. Martin mischte sich ein; er konnte Nina nicht leiden sehen.
"Ninchen, deine Mutter weiß Bescheid über uns", sagte er leise. Ninas Kopf fuhr zu ihm herum.
"Was? O nein! Scheiße!"
Martin streckte seinen Arm aus. Nina sprang zu ihm auf das Sofa, schmiegte sich ängstlich an ihn und schaute ihre Mutter aus großen Augen heraus an.
"Mach es nicht kaputt", flehte sie ihre Mutter mit einer Stimme an, die nicht weit entfernt war vom Weinen. "Bitte nicht, Mutti. Ich liebe ihn doch!"
Frau Wyzek sah ausdruckslos auf ihre Tochter, deren Beherrschung unter diesem Blick brach. Weinend klammerte sie sich an Martin, der sie tröstend in den Arm nahm und sie an sich drückte. Frau Wyzek schaute abwechselnd auf Martin und auf ihre Tochter, ohne daß ihr Gesicht verriet, was sie dachte.
Nina fing sich ziemlich schnell wieder. Sie benutzte ein Taschentuch, das Martin ihr gab, und setzte sich dann gerade hin, ohne ihre Mutter anzusehen.
"Nina", sagte diese. "Was ist nachts passiert?"
Nina wurde dunkelrot im Gesicht, schüttelte jedoch nachdrücklich den Kopf und sah gleichzeitig zu Boden.
"Sag ich nicht."
"Wolltest du das, was passiert ist?"
Nina nickte, ohne aufzusehen. "Ja. Aber passiert ist nichts. Nicht viel."
"Was genau ist: nicht viel?"
"Sag ich nicht."
"Aber du wolltest das?"
"Ja."
"Wurdest du dazu überredet?"
"Quatsch!" Aufgebracht sah Nina ihrer Mutter für einen Moment in die Augen, bevor sie den Blick wieder senkte. "Nein. Martin hat mich eher dazu überredet, noch zu warten. Ach, Scheiße!" brach es plötzlich aus ihr heraus. "Ja, ich wollte mit ihm schlafen. Weil ich das wollte. Ich! Aber er meinte, ich solle mir viel mehr Zeit lassen." Wütend kniff sie die Lippen zusammen, senkte den Kopf und ließ sich an Martin fallen, der sie in den Arm nahm. Frau Wyzek war hin und her gerissen zwischen Lachen und Toben. Sie entschied sich für Vernunft.
"Du bist 13, Ninchen", sagte sie leise. "Woher willst du wissen, daß du dafür bereit bist?"
Nina holte tief Luft und sah ihrer Mutter direkt in die Augen.
"Weil ich das gespürt habe, Mutti. Wenn wir - Ich meine, nach - Ach!" Sie sah verzweifelt zu Martin. "Wie soll ich ihr das erklären, ohne zu verraten, was wir gemacht haben? Sag du's! Du kannst so was besser sagen."
"Glaubst du?" meinte Martin zweifelnd. Nina nickte.
"Ja. Mach."
Martin atmete kurz durch, um seine Gedanken zu sortieren, dann sah er Ninas Mutter an.
"Nach bestimmten Handlungen", begann er vorsichtig, "die alle samt und sonders mit Ninas Einverständnis geschahen, verspürte sie den Wunsch nach noch mehr und intensiveren Handlungen. Aber weil ich genau wie Sie, Frau Wyzek, der Meinung bin, daß 13 noch zu jung für diese Art Kontakt ist, habe ich es Nina ausgeredet. Sie war jedoch gar nicht begeistert davon, und so kam es speziell in den letzten drei Tagen häufig zu aufgebrachten Diskussionen, die wie gestern Abend damit endeten, daß Nina sich schmollend ins Bett legte, mir ihre Kehrseite zudrehte und mir vorwarf, ich würde nicht auf ihre Wünsche eingehen."
"Bist du ja auch nicht!" warf Nina genauso schmollend wie gestern ein. "Ich wollte, und du? Du ziehst den - Ach, das sagt man ja nicht. Nicht in dem Zusammenhang." Verlegen kuschelte sie sich an Martin, der es nicht ganz schaffte, ein mitfühlendes Lächeln zu unterdrücken. Sie sah zu ihrer Mutter, die bis jetzt kein Wort gesagt hatte.
"Alles in mir wollte ihn, Mutti", sagte sie leise. "Alles. Ich konnte ihm gar nicht nahe genug sein. Verstehst du? Es war jedesmal richtig schön, und ich merkte, daß - also wenn wir es richtig machen, daß es dann noch viel schöner werden wird. Das wußte ich! Kannst mich für verrückt halten, aber ich wußte das."
"Verrückt bist du allerdings", seufzte Frau Wyzek. "13 und verrückt. Und jetzt? Ninchen, ich kann dich doch jetzt nicht mehr zu ihm lassen! Nicht, wenn du so wild darauf bist, mit ihm zu schlafen!"
"Wieso nicht?" fauchte Nina wütend. "Wir hätten's ja auch schon gestern machen können."
"Das hättet ihr. Richtig. Gestern hätte ich es auch nicht verhindern können. Aber jetzt kann ich es verhindern. Und in Zukunft auch."
"Kannst du nicht!" wütete Nina. "Dann mußt du mich rund um die Uhr bewachen oder einschließen, und wie ich darauf reagiere, weißt du. Das haben wir schon hinter uns." Sie bemerkte Martins fragenden Blick.
"Ach!" stieß sie aus. "Als ich zehn war, wollte ich abends unbedingt raus. Eine Katze hat so laut gejammert, daß selbst ein Taubstummer gemerkt hätte, daß da was nicht stimmt." Sie warf ihrer Mutter einen vorwurfsvollen Blick zu. "Mutti hat mich nicht rausgelassen, sondern in meinem Zimmer eingesperrt. Also bin ich durchs Fenster raus."
"Im zweiten Stock", seufzte Frau Wyzek. "Im Schlafanzug über die Regenrinne nach unten."
"Genau." Nina grinste zufrieden. "Heute würde ich mir was anziehen, aber einsperren laß ich mich nicht. Und mit der Katze hatte ich auch recht. Die hatte sich eine Pfote in einem Gitter eingeklemmt. Ich hab sie befreit." Zufrieden schmiegte sie sich an Martin, der sie lächelnd drückte und ihr über das Haar strich, worauf Nina ihn glücklich anschaute.
"Sie haben auch eine Katze?" fragte Frau Wyzek, ohne Nina aus den Augen zu lassen.
"Ja und nein", erwiderte Martin. "Mein Nachbar hat eine, die häufig zu mir kommt. Manchmal so oft, daß ich mir einbilde, sie gehört mir. Ich nenne sie Kater Mikesch, weil sie an allen vier Pfoten weiße Söckchen hat. Also weißes Fell."
Nina nutzte die entspannte Situation und sah zu ihrer Mutter.
"Mach es uns bitte nicht kaputt, Mutti", sagte sie leise, aber voller Ernst. "Ich weiß, was ich will, und Martin weiß das auch. Wir wollen uns. Ganz bestimmt. Mach es nicht kaputt. Bitte nicht. Was bisher passiert ist, wollte ich auch, und alles weitere... Das wird sowieso irgendwann kommen. Warum dann nicht mit Martin? Ich liebe ihn, und er liebt mich. Was ist daran so falsch, abgesehen von meinem Alter? Das bleibt ja auch nicht lange so. Im April werde ich 14. Also bin ich ab Oktober 14."
"Bitte?" Martin sah sie verwirrt an. "Wann hast du denn jetzt Geburtstag?"
"Am 12. April", warf Frau Wyzek mit einem nachsichtigen Lächeln ein. "Allerdings hat Nina da ihre eigenen Ansichten. Das halbe Jahr nach ihrem Geburtstag ist sie dreizehn, das halbe Jahr vor ihrem nächsten schon vierzehn. Da rundet sie ganz großzügig auf oder ab. Dreizehneinhalb oder so etwas existiert für sie nicht."
"Genau", meinte Nina mit einem verschmitzten Lächeln. "Ab dem 13. Oktober bin ich 14, und den 14. Geburtstag habe ich dann am 12. April. 13,6 gibt aufgerundet 14. Ist doch ganz einfach."
"Das Jahr hat aber zwölf Monate", wandte Martin ein, dem der Themenwechsel sehr gelegen kam. "Also dürftest du doch erst ab 13,7 aufrunden."
"Wie gesagt", lächelte Frau Wyzek. "Sie rundet da ganz großzügig auf." Sie stieß leise den Atem aus, den etwas traurigen Blick auf ihre Tochter gerichtet.
"Ninchen, was genau ist passiert? Sag es mir ganz ehrlich, dann überlege ich mir, was wir mit dir und Herrn Mercher machen können."
Nina wurde feuerrot, hielt dem Blick ihrer Mutter jedoch stand.
"Das fing an", sagte sie leise, "als wir uns das erste Mal getroffen haben, Mutti. Da haben wir uns den ganzen Tag im Arm gehalten. Auch beim Gehen. Als wir uns das erste Mal gesehen haben, spürte ich gleich, daß ich Martin voll und ganz vertrauen kann. Beim zweiten Treffen habe ich ihm abends, als ich wieder nach Hause mußte, einen Kuß gegeben. Als Martin mich dann letzte Woche abgeholt hatte, haben wir auf dem ersten Parkplatz an der Autobahn angehalten und uns wirklich ganz toll geküßt." Sie lächelte Martin verliebt an, der mit den Fingerspitzen ihr Haar streichelte.
"Mehr ist da nicht passiert", setzte sie ihren Bericht fort. "Am Sonntagmorgen sind wir dann..." Sie holte tief Luft. "Da sind wir gemeinsam duschen gegangen. Martin hat mir vorher einen Orgasmus gemacht. Nur mit den Fingern!" schob sie schnell nach, voller Angst, ihre Mutter würde es falsch auslegen. "Unter der Dusche dann noch mal. Beide Male wollte ich das, weil sich alles da unten bei mir so kribbelig anfühlte. Abends dann..." Sie kuschelte sich glücklich an Martin, der sie mit beiden Armen umfing und sanft an sich drückte.
"Abends dann hat er mich da unten geküßt", sagte Nina leise, ohne ihre Mutter anzusehen, und mit dunkelroten Wangen und Ohren. "Weil ich das wollte. Das war unglaublich schön, Mutti! Und so ging das dann die ganze Woche weiter. Am Donnerstag war ich so wild, daß ich mit ihm schlafen wollte, aber das hat er mir ja, wie gesagt, ausgeredet. Jedes Mal!" Sie sah Martin schmollend an, der ihr lächelnd einen Kuß aufs Haupt drückte.
"Und du hast gar nichts gemacht?" fragte Frau Wyzek. Ninas dunkelrote Gesichtsfarbe vertiefte sich noch mehr.
"Doch", wisperte sie. "Martin - Er hat - Na ja, als er mir den zweiten Orgasmus gemacht hat, also am letzten Sonntag, da war er hinterher so angespannt, daß er..." Sie brach mit tiefrotem Gesicht ab.
"Weiter." Frau Wyzek ließ sich nicht anmerken, woran sie dachte. Martin wünschte sich weit weg von hier, möglichst gemeinsam mit Nina. Nina holte tief Luft.
"Na ja", sagte sie fast unhörbar. "Er war so angespannt, daß er sich - da - gerieben hat, bis er auch einen - Orgasmus hatte. Ich - ich hab dabei zugesehen, und ab Montag... Na ja, ab Montag hab ich das dann für ihn gemacht. Weil er es mir ja auch immer so schön gemacht hat. Viel besser als ich für ihn."
"Das war der Preis, weil er dir einen Orgasmus gemacht hatte?"
"Quatsch!" Nina strahlte wie ein Heizofen. "Weil ich das wollte! Ich fand das so unfair, daß er sich immer um mich kümmerte und dann - na ja, eben das dann alleine gemacht hatte. Außerdem wollte ich - wollten wir in dieser Woche viel - nein, möglichst alles vom anderen sehen. Also duschen, waschen, rasieren, kämmen und so. Eben alles."
"Alles." Frau Wyzeks Gesicht zeigte noch immer nicht, was sie dachte. "Habt ihr euch auch gegenseitig auf Toilette zugesehen?"
Ninas Gesicht wurde noch dunkler. Martin fand kein Wort, diese Farbe zu beschreiben. Er fand allerdings auch keine Worte, die in diesem Moment angebracht gewesen wären.
"Ja", hauchte sie. "Er mir und ich ihm. Eben alles."
"Hat er dich auch abgeputzt?"
"Ja", wisperte Nina. "Ab Dienstag. Und ich ihn. Also gewaschen; bei Männern geht das Abputzen ja nicht so wie bei uns Frauen. Da vorne, meine ich."
"Also eine richtig gut ausgefüllte Woche." Frau Wyzek sah zum Fenster hinaus und atmete tief aus. "Nina, du bist 13. Du erzählst mir hier in aller Ruhe, daß du Oralverkehr mit einem erwachsenen Mann gehabt hast. Also er mit dir. Daß du sein Glied in der Hand hattest. Ihn befriedigt hast. Wahrscheinlich habt ihr auch in der Nacht nackt im Bett gelegen." Martin und Nina wechselten einen kurzen Blick und sahen dann gemeinsam auf den Tisch. "Und du willst mir allen Ernstes weismachen, daß du das alles wolltest?"
"Ich will dir überhaupt nichts weismachen", erwiderte Nina erbost. "Ich sag nur, wie's war. Ja, ich wollte das alles. Und jetzt will ich nicht, daß Martin geht. Er soll hier bleiben." Schmollend warf sie ihre Arme um ihn, drückte sich an ihn und legte ihre Stirn an seinen Hals.
"Entweder", sagte Frau Wyzek beherrscht, "bist du tatsächlich bis über die Ohren verliebt, oder er hat dich hörig gemacht."
"Das erste", murmelte Nina aus ihrem Versteck heraus. "Ich weiß nämlich nicht, was das zweite ist, deswegen kann er das gar nicht gemacht haben. Außerdem tut Martin so etwas nicht."
"Obwohl du nicht weißt, was das ist, tut er das nicht?"
"Genau." Nina sah ihrer Mutter in die Augen. "Das Wort klingt nicht gut, und deswegen tut Martin das auch nicht. Er war immer sehr nett zu mir. Das kannst du glauben oder nicht. War aber so. Er hat eher weniger gemacht, als ich wollte. Kann ich doch auch nichts für, wenn ich das will. Mein Körper will das eben. Jetzt. Also nicht hier", sagte sie schnell. "Aber irgendwann bald. Ziemlich bald." Sie verzog das Gesicht.
"Verhör beendet? Oder kommt noch mehr?"
"Das mußt du mir sagen. War da noch mehr?"
"Nein. Außer, daß wir uns wirklich lieben. Auch wenn ich erst 13 bin, liebe ich ihn. Punkt."
"Das kann auch ich nur noch sagen", wandte Martin ein. "Nach allem, was Sie jetzt gehört haben, müssen Sie zwangsläufig ein falsches Bild von mir bekommen haben, aber was Nina und mich verbindet, geht weit über das hinaus, was die meisten Menschen für ein Paar wie Nina und mich als möglich halten. Wir lieben uns tatsächlich, Frau Wyzek. Und das ist nicht einfach so daher gesagt, um Sie zu beruhigen."
"Auch wenn Sie noch so schön daher reden", erwiderte Ninas Mutter, "kann das doch nicht darüber hinweg täuschen, daß Sie als erwachsener Mann sexuelle Kontakte zu einem 13jährigen Mädchen gehabt haben. Ist Ihnen das eigentlich klar?"
"Ja, das ist mir vollkommen klar. Mehr, als Sie vermutlich denken."
"Damit haben Sie sich gerade ans Messer geliefert. Das ist Ihnen auch klar."
"Auch das."
Nina sah verängstigt von ihrer Mutter zu Martin und wieder zurück, doch Martin ließ sie nicht zu Wort kommen.
"Ich werde notfalls auch dafür einstehen", sagte Martin. "Wenn Sie darauf bestehen. Allerdings nur unter der Voraussetzung, daß Nina keine entsprechende Befragung durch die Behörden ertragen muß. Das würde sie nicht durchstehen."
Frau Wyzek nickte knapp. "Nina, verabschiede dich. Herr Mercher muß nach Hause, und wir beide haben noch einiges zu besprechen."
"Nein!" Nina hatte von der letzten Unterhaltung kaum was verstanden, aber sie spürte, daß sich etwas radikal verändert hatte. "Ich laß Martin nicht gehen! Ich -"
"Ninchen." Martin legte ihr einen Finger auf die Lippen. "Sei lieb. Wir können uns immer noch schreiben. Oder telefonieren. Wir hatten immerhin eine wunderschöne Woche. Jetzt sieh erst einmal zu, daß du mit deiner Mutter ins Reine kommst. Mach keinen Unsinn, ja? Nicht ausreißen und mit dem Rad über die Autobahn fahren. Versprichst du mir das?"
Aus Ninas Augen rollten zwei Tränen die Wangen hinunter. "Du gehst einfach so?" fragte sie ungläubig. Martin schüttelte den Kopf.
"Nein, Nina. Nicht einfach so. Aber deine Mutter hat das Sorgerecht für dich, und wenn sie entscheidet, daß es für dich besser ist, mich nicht mehr zu sehen, müssen wir uns danach richten."
"Davon habe ich keine Silbe gesagt", warf Frau Wyzek ein. "Ich sagte nur, daß Herr Mercher jetzt nach Hause muß und wir noch einiges zu besprechen haben. Verabschiede dich, Nina."
Schweren Herzens, doch mit einem Funken Hoffnung warf sich Nina auf Martins Schoß und küßte ihn gründlich, ohne auch nur einen Gedanken an ihre Mutter zu verschwenden. Martin strich ihr zärtlich über die Haare, während er den Kuß erwiderte, bis Nina sich traurig von ihm löste.
"Bis bald!" flüsterte sie. Mit einem Satz war sie von seinem Schoß herunter und lief in ihr Zimmer. Martin sah ihr mit dem bedrückenden Gefühl hinterher, sie zum letzten Mal gesehen zu haben, bevor er aufstand.
"Ich finde alleine hinaus", bot er an. Frau Wyzek nickte kurz, in Gedanken wer weiß wo. Martin ging langsam hinaus, an Ninas Tür vorbei, der er einen letzten Blick zuwarf, dann verließ er die Wohnung und ging die zwei Etagen nach unten. Wenig später saß er im Auto und war auf dem Heimweg.

* * *

Zwei traurige, einsame Tage später lag ein Brief von Nina bei Martin im Briefkasten. Er öffnete ihn noch im Hausflur und las ihn auf dem Weg in seine Wohnung:

Liebster Marty!

Halt dich fest! Mutti hat mich am Sonntag noch voll in die Mangel genommen. Also ausgequetscht, was genau wir gemacht haben, wie ich mich dabei gefühlt habe, was du gesagt, gemacht und getan hast, was ich dann gesagt, gemacht und getan habe und so weiter und so weiter. Und jetzt kommt der Hammer: Sie glaubt uns! Dreifacher Jubel!!! Und jetzt halt dich noch mehr fest: Wenn ich mag (sicher mag ich! Blöde Frage!) und wenn du magst (du magst bestimmt auch, da bin ich ganz sicher), darf ich - du hältst dich doch fest? - darf ich nächstes Wochenende wieder zu dir! Ist das nicht einfach irre? Wenn ich eine Katze wäre, würde ich vor Freude glatt über die Wände laufen!!!
Ach, Marty! Ich liebe dich so sehr! Kommst du am Freitag gegen sechs, sieben Uhr und holst mich ab? Sonntagabend muß ich dann wieder zu Hause sein, aber so haben wir immerhin zwei ganze Tage für uns. Und zwei Nächte! Gibst du mir dann wieder ganz viele Küßchen? Du weißt schon, wohin
Ich muß Schluß machen. Nik wollte noch kommen, und ich will den Brief im Kasten haben, bevor sie hier auf der Matte steht. Bis Freitag, Marty. Ich liebe dich!!!

Deine Nina.

* * *

Natürlich hatte Martin nach dem Lesen von Ninas Brief sofort bei ihr angerufen. Ihre Mutter hatte sich gemeldet, doch sofort wortlos den Hörer weggelegt, als Martin seinen Namen nannte, und Nina gerufen. Sekunden später war das Mädchen am Apparat.
"Martin!" hauchte sie glücklich. Martin, der nach der - wie er es empfand - Abfuhr von Ninas Mutter etwas mit sich zu kämpfen hatte, mußte erst einmal schlucken, als er ihre Stimme hörte.
"Nina", sagte er dann ebenso glücklich. "Was zum Geier ist bei euch los? Deine Mutter hörte sich gar nicht glücklich an, daß ich anrufe."
"Ach!" wischte Nina seinen Einwand weg. "Alles geklärt. Martin, kommst du Freitag? Um sechs? Oder schaffst du das nicht?"
"Doch, denke schon." Martin sammelte sich. "Du bist ganz sicher, daß du deine Mutter nicht irgendwie falsch verstanden hast? Sie hat kein Wort zu mir gesagt."
"Alles geklärt!" stöhnte Nina mit der schnell endenden Geduld einer 13jährigen. "Mann! Hörst du mir gar nicht zu? Was machen wir am Wochenende?" Sie kicherte hell. "Außer dem Küßchen geben. Du weißt schon!"
"Gib mir deine Mutter mal bitte", verlangte Martin. "Ich möchte mit ihr reden."
"Sie aber nicht mit dir", lachte Nina fröhlich. "Ach, Marty! Du? Frühstücken wir am Samstag im Bett? Kaufst du Freitag noch schnell Brötchen für Samstag? Wir können die ja aufbacken. Ach ja: wegen dem ganzen Fahren nach hier und zurück bekommst du zehn Mark für Sprit von mir. Reicht das?"
"Nina!" Martins Geduld hing an einem seidenen Faden. "Mädchen, was zur Hölle ist genau bei euch los? Wie kann deine Mutter dir erlauben, zu mir zu kommen, wenn sie nicht einmal mit mir reden will? Das kapiere ich nicht!"
"Du klingst ganz schön gereizt", meinte Nina vorwurfsvoll. "War heute ein schwerer Tag oder so was? Also paß auf: Nachdem Mutti mich so ausgequetscht hat, hat sie endlich kapiert, daß du mich nicht abhängig gemacht hast. Dieses hörig oder so. Hast du ja auch nicht. Dann hat's noch mal was gedauert, bis sie endlich geschnallt hat, daß ich dich tatsächlich liebe. Und du mich. Na ja, als das erst mal saß, ging der Rest einfach. Sie ist zwar stinksauer auf dich, aber das hat nichts mit dir zu tun. Verstehst du?"
"Nein!" lachte Martin herzhaft. "Sie ist sauer auf mich, aber nicht auf mich?"
"Genau!" kicherte Nina. "Sie ist sauer auf den Mann, der mich nackt gesehen und angefaßt hat. Dich mag sie, aber den Mann in dir, der das gemacht hat, könnte sie umbringen. Deswegen ist sie so. Klar?"
"Ungefähr." Martin schüttelte den Kopf. "Trotzdem läßt sie dich zu mir?"
"Ja!" jubelte Nina. "Gerade deswegen. Weil sie dich mag."
"Weil sie -" Martin stieß den Atem aus. "Gerade hast du noch gesagt, daß sie mich umbringen könnte."
"Nicht dich!" stöhnte Nina. "Den Mann in dir! Bist du heute schwer von Kapito?"
"Offensichtlich." Martin konnte es nicht glauben. "Du bist sicher, daß ich dich am Freitag abholen kann? Oder ist das nur eine böse Falle?"
"Nein, Marty", sagte Nina ernst. "Keine Falle, kein Trick. Mutti ist eigentlich ganz in Ordnung. Das mit uns hat ihr ganz schön zugesetzt, aber inzwischen hat sie kapiert, was los ist. Daß wir uns lieben. Sie findet es nicht gerade toll, daß ich mit einem Erwachsenen rummache, aber sie hat selber gesagt, daß ich viel Glück gehabt habe mit dir. Es hätte auch sehr viel schlimmer kommen können, sagte sie. Was sie damit meinte, weiß ich. Krieg ich ja oft genug im Fernsehen mit. Jedenfalls mag sie dich, auch wenn sie im Moment das kalte Grauen kriegt, wenn sie dich sieht. Hat sie so gesagt!" kicherte Nina. "Aber sie hat auch gesagt, daß sie dich nächste Woche wahrscheinlich schon wieder ganz normal behandeln kann. Also treten, schimpfen, beißen und so!" Nina lachte ausgelassen. Ganz allmählich realisierte Martin, daß der schöne Traum mit Nina und ihm noch nicht zu Ende war.
"Bist du noch da?" fragte Nina nervös, als die Leitung für einige Sekunden stumm geblieben war.
"Ja, Ninchen", antwortete Martin erleichtert. "Für dich immer."
"Ich weiß!" flüsterte Nina verliebt. "Kaufst du noch was für Samstag ein? Noch mal kannst du mich nicht hinhalten."
"Mal sehen", bog Martin ab. "Laß uns am Wochenende noch einmal darüber reden."
"Nein!" Nina stieß den Atem aus. "Du kannst ja reden, so viel du willst, aber ich will mit dir schlafen! Samstagabend. Klar? Also mach bloß keinen Rückzieher, sonst kannst du die Bettdecke im Arm halten, aber nicht mich."
"Du bist ganz schön keß, junge Dame", sagte Martin schmunzelnd. Nina kicherte hell.
"Klar! Wenn du nicht weißt, was gut für dich ist..." Sie seufzte leise in den Hörer. "Martin?"
"Ja, mein Liebes?"
"Ich will dich in mir haben. Am Samstag. Kauf bitte das ein, was wir dazu brauchen, ja? Bitte. Und mach mir ein schönes erstes Mal. Ein richtig schönes."
Martin lächelte in den Hörer. "Wenn es so weit kommen sollte, machen wir beide es uns schön, Ninchen. Und du überlegst es dir bis Samstag noch einmal, okay?"
"Okay!" kicherte Nina. "Ich überlege mir bis Samstag, daß ich dich ganz bestimmt in mir haben will." Sie wurde wieder ernst.
"Ich will das wirklich, Martin", sagte sie leise, aber entschlossen. "Ganz ehrlich. Ich wollte das schon am Donnerstag, aber jetzt, wo ich dich zwei Tage nicht gesehen habe, will ich es noch mehr. Ich möchte dir so nahe sein, wie es nur irgend geht. Ich hab auch überhaupt keine Angst mehr davor." Das, spürte Martin, war die volle Wahrheit. Nur daß er eben noch Angst davor hatte, Nina unabsichtlich sehr weh zu tun.
"Warten wir ab", sagte er deshalb. "Ich kaufe alles ein, und wir schauen mal. Nina, ich muß leider Schluß machen; ich habe um sieben noch einen Termin. Freitag um sechs, spätestens sieben."
"Ja!" jauchzte das Mädchen glücklich. "Bis dann, Martin. Ich liebe dich so!"
"Ich dich auch, kleiner Schatz", erwiderte Martin zärtlich. "Bis Freitag."
"Bis dann!" Martin hörte, wie sie einen Kuß ins Telefon schmatzte, dann klickte es. Lächelnd legte er auf und ging duschen.

* * *

"Bei dir war ja laufend besetzt!" beschwerte sich Nina, als Martin am Freitag vor ihrer Tür stand. "Oder es ging keiner dran!"
Martin nahm das aufgebrachte Mädchen in den Arm und drückte sie zärtlich.
"Ich hatte wirklich viel zu tun in dieser Woche", entschuldigte er sich. "Aber jetzt ist alles geschafft. Wo ist deine Mutter?"
Nina zog noch schnell eine Grimasse, um Martin ganz deutlich zu zeigen, was sie von den letzten Tagen dachte, und beruhigte sich daraufhin. "Im Wohnzimmer, aber sie hat mir schon Tschüs gesagt. Laß uns fahren."
Martin verstand. Trotzdem fühlte er sich unwohl, als er Ninas kleine Reisetasche aufnahm. Er hätte gerne von ihrer Mutter gehört, daß es in Ordnung war, sie mitzunehmen. Er trat unschlüssig auf der Stelle, bis Nina ihm einen leichten Schubs in Richtung Ausgang gab.
"Es ist wirklich in Ordnung", versicherte sie ihm. "Laß uns fahren. Sonntag wird sie wieder mit dir reden. Ganz bestimmt. Im Moment brütet sie noch vor sich hin. Laß sie am besten ganz in Ruhe." Sie schob ihn aus der Wohnung hinaus und zog die Tür hinter sich zu. Seufzend sah Martin zu Nina.
"Ich finde das nicht gut", sagte er leise. "Erst die ganzen Lügen, jetzt das... Das geht nicht gut, Nina."
"Sicher geht das gut." Nina sah ihn strafend an. "Willst du jetzt das ganze Wochenende hier stehen bleiben und nachdenken?"
"Nein." Martin rang sich ein Lächeln ab. "Hast recht. Genießen wir die Zeit, die wir haben."
"Und das wird ganz viel Zeit sein!" strahlte Nina glücklich. "Hör auf, dir graue Haare zu machen, und bring uns zu dir."
Ninas gute Laune sprang endlich auf Martin über. Er legte seinen Arm um Nina und ging mit ihr langsam die Treppen hinunter. Drei Stunden später (wegen einer völlig überfüllten A46 von Wuppertal Nord bis Wuppertal Vohwinkel) saßen sie in Martins Wohnzimmer, Nina auf seinem Schoß, und küßten sich hungrig. Nina hatte sich schnell umgezogen: alles aus, nur ein T-Shirt an. Und das nutzte Martin nun weidlich aus, sehr zu Ninas Vergnügen, die seine Hände auf ihrem Po und an ihrer Scheide mehr als nur schön fand.
"Wo soll das nur hinführen?" fragte Martin grinsend, als sie beide mal nach Luft schnappen mußten. Nina zuckte lachend mit den Schultern.
"Keine Ahnung! Hauptsache, es ist schön. Mach das von gerade noch mal."
Martin legte seine Finger an ihren Kitzler und drückte vorsichtig. "Das?"
"HMMM!" Nina nickte glücklich und mit leuchtenden Augen. "Du? Wollen wir später mal heiraten?"
"Wenn ich dann nicht zu alt für dich bin", erwiderte Martin schmunzelnd. Nina schüttelte energisch ihren Kopf.
"Auf keinen Fall. Nie!" Sie küßte Martin flüchtig, stützte sich dann auf seinen Schultern ab und stellte sich vorsichtig auf das Sofa. Ihr Unterleib war genau vor Martins Gesicht. Er nahm das Angebot mit Freuden an.
Er legte seine Arme um ihre Beine, mit den Händen innen auf die Oberschenkel, zog dann ihre Scheide vorsichtig offen und begann, sie dort zu küssen und zu lecken. Nina lehnte sich zufrieden seufzend an ihn und wühlte verspielt in seinen Haaren.
"Gehen wir rüber", flüsterte sie schließlich. Martin nickte sofort, hielt sie fest und trug sie ins Schlafzimmer. Dort legte er sie sanft auf das Bett. Nina zog sich das T-Shirt aus, während Martin sich ebenfalls entkleidete, und legte sich dann mit geschlossenen Beinen hin. Martin küßte sie ausgiebig auf den Mund und strich dann mit den Lippen über ihren Busen und den Bauch bis zu ihrer Scham. Noch immer ließ Nina die Beine zu. Martin schaute sich ihren geschlossenen Schlitz in aller Ruhe an, küßte die Scham und streichelte Ninas Beine, bis sie sie öffnete. Diese kurze Wartezeit erregte Nina sehr, deswegen hatte sie es sich angewöhnt.
Martin legte sich zwischen ihre Beine, stützte sich auf die Arme und schaute sich ihre Scheide gründlich an: rosiges, festes Fleisch außen, kräftig durchblutetes, feucht schimmerndes innen. Er zog den würzigen Geruch von Ninas Geschlechtsteil genußvoll in die Nase. Seine Finger strichen sanft über die festen äußeren Schamlippen, zogen sie behutsam auseinander und drangen ein winziges Stück in die Scheide ein. Nina seufzte leise, als Martin begann, sie dort zu küssen, und als seine Zunge hart und spitz in sie ging, stöhnte sie vor Freude.
Martin drückte Ninas Oberschenkel fest an sein Gesicht, um so viel wie möglich von ihr zu spüren. Gleichzeitig preßte er seinen Oberkiefer gegen ihren Kitzler. Nina begann sofort, sich an ihm zu reiben.
Innerhalb von Minuten hatte er das Mädchen bis dicht vor den Höhepunkt gebracht. Nina preßte sich mit aller Kraft an ihn, auf der Suche nach Erfüllung. Martin ließ sie auch nicht lange zappeln, sondern nahm ihren kleinen Kitzler zwischen die Lippen und biß sanft darauf. Im gleichen Moment stöhnte Nina tief. Martin biß ein zweites Mal zu, und Nina kam mit einem kehligen Seufzen. Martin schlürfte sie aus, bis sie sich entspannte. Er rutschte zu ihr hoch und wollte sie gerade in den Arm nehmen, als Nina sich etwas aufrichtete und ihn voller Verlangen ansah.
"Jetzt!" flüsterte sie. Martin erstarrte in der Bewegung.
"Jetzt? Was, jetzt?"
"Du!" Sie setzte sich auf und umarmte Martin. "Nein, wir. Schlaf jetzt mit mir, Martin. Richtig."
"Nina!" Martin drückte sie fest an sich. "Mädchen, ich kann das nicht! Nicht nur, weil ich Angst habe, dir weh zu tun, sondern auch, weil deine Mutter sich so merkwürdig verhält. Laß uns noch warten. Bitte!"
"Nein!" Nina wurde wütend. "Ich will nicht mehr warten. Wie lange denn noch? Nur weil Mutti schmollt, müssen wir doch nicht auf alles verzichten, oder?"
"Nicht verzichten, Ninchen. Nur verschieben. Bis sie sich wieder beruhigt hat."
"Bis sie sich beruhigt hat." Nina machte sich verärgert von ihm los. "Und was ist mit mir? Wann, glaubst du, hab ich mich wieder beruhigt?" Sie gab dem vollkommen überraschten Martin einen kräftigen Stoß, der ihn aus dem Bett beförderte, zog das Oberbett hoch und warf sich auf die Seite, mit dem Rücken zu ihm.
"Nacht!" knurrte sie eisig. Martin stand seufzend auf.
"Ninchen! Nun sei doch nicht -"
"Nacht!" fauchte Nina und zog sich das Oberbett ganz über den Kopf. Martin starrte noch einige Sekunden ratlos und hilflos auf Ninas Gestalt unter der Decke, bevor er sich deprimiert ins Wohnzimmer zurück zog.

* * *

Auf der Rückfahrt am Sonntag sprach Nina kein einziges Wort mit Martin. Sie war äußerst verstimmt und ließ ihn das fühlen. Jeder Versuch von Martin, Frieden zu stiften, wurde auf typisch schnippige Art eines 13jährigen Mädchens ignoriert. Fast war Martin erleichtert, als sie endlich bei Nina zu Hause angekommen waren.
Nina sprang schon aus dem Wagen, noch bevor Martin ganz angehalten hatte, riß in der gleichen Bewegung ihre Reisetasche mit und rannte zum Eingang. Als Martin endlich aus dem Wagen war, hatte Nina schon aufgeschlossen, war hinein gelaufen und hatte die Tür hinter sich wieder geschlossen. Seufzend ging Martin zur Tür und drückte auf die Klingel.
Wenig später stand er im Flur der Wohnung. Nina war wohl in ihrem Zimmer. Frau Wyzek sah ihn eisig an.
"Muß dem Kind ja richtig gut gefallen haben, Herr Mercher. Und? Fühlen Sie sich jetzt erleichtert?"
Martin schüttelte den Kopf.
"Nein", erwiderte er leise. "Frau Wyzek, Nina ist so sauer, weil nichts passiert ist."
Nun war es Ninas Mutter, die verwirrt war.
"Nichts?" fragte sie verblüfft. "Wirklich nichts?"
"Nicht mehr als sonst." Martin lächelte entschuldigend. "Das, was Nina wollte, ist nicht passiert. Sie hat den ganzen Tag gerade mal fünf Sätze gesagt. Aufgerundet."
Frau Wyzek sah Martin fragend an. "Warum ist nichts passiert? Möchten Sie vielleicht einen Kaffee?"
"Gerne." Er ging ins Wohnzimmer, während Ninas Mutter sich um den Kaffee kümmerte. Einige Minuten später saßen sie sich gegenüber.
"Warum?" sagte Martin nachdenklich. "Aus zwei gleich wichtigen Gründen, Frau Wyzek. Erstens wollte ich erst mit Ihnen klären, ob sich Ihr Ärger auf mich gelegt hat. Zweitens bin ich nach wie vor der Meinung, daß aufgrund des Altersunterschiedes zwischen Nina und mir es - nun, zu gewissen Komplikationen kommen könnte, die Nina das, was sie sich vorstellt, verleiden könnten."
"Sie haben Angst", faßte Ninas Mutter zusammen, "daß Sie das Mädchen verletzen?"
Martin nickte bekümmert.
"Genau. Nina ist so wild darauf, daß ich fürchte, sie vergißt jede Vorsicht. Und wenn dann der Punkt kommt, wo es weh tut..." Er zuckte ratlos mit den Schultern. "Wenn sie es ruhiger angehen würde, hätte ich wahrscheinlich nicht so viel Bedenken. Aber so..."
Aus Ninas Zimmer drang ein wütender Aufschrei, als müßte Nina sich so Luft verschaffen. Einen Moment später dröhnte laute Musik los. Frau Wyzek erschrak und lachte gleichzeitig.
"Sie ist auf der Palme", meinte sie zu Martin, das Gesicht jedoch zum Flur gewandt. "Wenn sie so schreit, ist sie auf 180. Geladen bis obenhin. 13 und verrückt."
"Ja", stieß Martin aus. "Und wenn Nina glücklich wäre, wären Sie auf der Palme." Er ließ sich schwer in das Sofa fallen und sah aus dem Fenster.
"Ich wußte es", sagte er wie zu sich selbst. "Ich wußte, daß es nicht gut geht. Ich hätte mich niemals überreden lassen dürfen, zu dem ersten Treffen zu kommen. Niemals."
"Da bin ich mir gar nicht so sicher." Frau Wyzek sah Martin unschlüssig an. "Herr Mercher, ich habe nichts gegen Sie. Ich habe etwas dagegen, daß ein erwachsener Mann meine kleine Nina nackt sieht und befriedigt, aber gegen Sie persönlich habe ich nichts. Daß Nina Sie sehr mag, ist mir inzwischen klar geworden. Eigentlich bin ich auch etwas froh, daß Sie, Herr Mercher, ein so ehrlicher Kerl sind. Ist wirklich nichts passiert?"
"Das, was Sie meinen, nicht." Martin lächelte dünn und winkte mit einer Hand in Richtung Diele. "Hört sich das so an, als hätte Nina etwas gegen ihren Willen tun müssen?"
"Nein", schmunzelte Ninas Mutter. "Das hört sich so an, als wäre etwas nicht nach ihrem Kopf gegangen."
In exakt diesem Moment brüllte Nina: "Du Blödmann!", dann war es totenstill. Martin fuhr erschrocken auf, doch Frau Wyzek lachte nur.
"Jetzt hat sie den Kopfhörer auf. Erst beschimpfen, dann verschwinden. So macht sie das immer. 13 und verrückt."
"Gestatten Sie?" Martin stand nervös auf und ging leise zu Ninas Zimmer. Er hörte sehr leise Musik aus Ninas Kopfhörer. Erleichtert kam er zurück ins Wohnzimmer und setzte sich hin.
"Tja", meinte Frau Wyzek nachdenklich. "Eins steht mal fest, Herr Mercher: Nina ist selbstsicherer geworden, und das verdankt sie nur Ihnen. Ist Ihr Gefühl für Nina wirklich so groß?"
Martin nickte schweigend. Frau Wyzek seufzte stumm.
"Na schön. Ich kann es Ihnen natürlich nicht erlauben, das zu tun, was Nina will, aber... So lange sie sich nicht bei mir ausweint oder völlig depressiv in der Ecke hängt, können Sie machen, was Nina Ihnen erlaubt." Sie stand abrupt auf, von Martins ungläubigen Blicken verfolgt.
"Auf Wiedersehen, Herr Mercher. Sie holen Nina am Freitag wieder ab?"
Martin sprang auf die Füße und nickte. "Sicher. Wenn Nina mich noch sehen will..."
"Das wird sie wollen." Frau Wyzek hob die Augen gen Zimmerdecke.
"Du hattest völlig recht, Oma. Lieber zehn Söhne als eine Tochter!"










Kapitel 6 - Was lange währt...



Mürrisch stieg Nina am nächsten Freitag in Martins Auto ein.
"Ich hab keine große Lust!" sagte sie mit einem vorwurfsvollen Blick. "Geht ja doch wieder alles schief."
"Abwarten." Er griff mit der rechten Hand nach ihrem Kopf. Nina schüttelte sich erst unwillig, dann seufzte sie und schmiegte sich schmollend in seine Hand.
"Abwarten", maulte sie. "Wie viele Jahre denn noch?"
Martin warf einen kurzen Blick auf seine Uhr. "Wenn du noch weiter maulst, fünf Jahre. Wenn du lieb bist... Bis heute abend."
"Was?" Nina fuhr mit leuchtenden Augen herum. "Du willst..."
Martin nickte, während er kräftig über ihr volles Haar strich. "Ja, Ninchen. Allerdings nur unter der Voraussetzung, daß du dich sofort meldest, wenn es dir unangenehm wird."
"Versprochen!" Sie strahlte ihn an. "Martin? Mir wird's unangenehm."
"Was denn?" fragte Martin verwirrt. Nina grinste breit.
"Hier im Auto zu sitzen und zu warten. Fahr los!"



Wieder hatten sie es dem Stau in Wuppertal zu verdanken, daß sie erst gegen neun Uhr bei Martin eintrafen. Nina zog sich direkt um und kam mit einem dünnen Schlafanzug bekleidet ins Wohnzimmer. Mit einem Satz war sie auf Martins Schoß.
"Heute in Geschenkpapier", kicherte sie ausgelassen. "Mußt aber vorsichtig auspacken. Nicht aufreißen!"
"Ich werde ganz, ganz vorsichtig sein, mein Liebchen." Martin drückte sie mit aller Zärtlichkeit an sich. Nina kuschelte sich verliebt an ihn.
"Heute!" flüsterte sie ihm ins Ohr. Martin nickte.
"Heute. Angst?"
"Ja." Nina zitterte vor unterdrücktem Lachen. "Daß du wieder einen Rückzieher machst!"
Martin ließ seine Hand sanft über ihren Rücken wandern.
"Du bist erst 13", sagte er leise. "Nina, ich werde deine Hilfe brauchen. Sprich mit mir, wenn es soweit ist. Laß mich wissen, wie es dir geht. Bitte."
Nina nickte, ernst geworden.
"Ganz bestimmt", wisperte sie in sein Ohr. "Ich laß dich ganz bestimmt wissen, wie es mir geht." Sie schmiegte sich an ihn und drückte ihn kräftig.
Trotz aller Worte fühlte sich Martin unwohl. Der junge Mädchenkörper unter seinen Händen erinnerte ihn jede Sekunde daran, wie alt Nina erst war. Er hatte Angst vor dem Verkehr mit ihr. Große Angst, ihr weh zu tun, sollte ihn die Leidenschaft überkommen und den Verstand abschalten. Stumm seufzend drückte auch er Nina fest an sich.
"Hey!" ließ sich Nina vernehmen. "Heute! Klar?"
"Ja." Er rieb seine Wange an ihrem vollen Haar. "Heute, Ninchen."
"Aber ganz bestimmt, sonst..." drohte sie ihm.
"Sonst was?"
"Nichts." Ninas Kopf kam nach vorne.
"Ich liebe dich", flüsterte sie, den Blick fest auf Martins Augen gerichtet. "Ich will es heute, Martin. Ganz bestimmt. Ich sag auch, wenn mir was nicht gefällt." Plötzlich mußte sie kichern.
"Du bist bestimmt der einzige Mann auf der Welt, den man dazu noch überreden muß!"
"Das kommt mehr hin, als du ahnst." Leise lachend drückte er das Mädchen an sich.
"Ach, Nina! Der bisher größte Altersunterschied zwischen mir und meiner Freundin war sieben Jahre. Ich war 35, sie 28. Aber wir beide... Wir sind glatt eine Generation auseinander."
"Und?" fragte Nina leise. "Ist das so wichtig, wenn wir uns doch lieben?"
"Nein. Ich mache mir eben nur Gedanken."
Ein verschmitzter Ausdruck zog über Ninas Gesicht.
"Dann muß ich dich wohl ganz schnell auf andere Gedanken bringen. Duschen?"
"Klingt schön. Halt dich fest."
Nina klammerte sich an ihn. Martin stand auf und drückte Nina an sich, während er sie ins Badezimmer trug. Er spürte eine tiefe Intimität, die nur aus Ninas Entschlossenheit kam, mit ihm zu schlafen.
Und ganz allmählich wollte Martin es auch.
Im Bad stellte er Nina auf die Füße. Das Mädchen streckte die Arme hoch. Martin zog ihr sanft das Oberteil aus und küßte ihre Brüste, während er ihre Hose nach unten zog. Dann gab er ihr noch einen ausgiebigen Kuß auf die Scheide, bevor er aufstand. Nina sah ihn verlangend an, während sie sein Hemd aufknöpfte, und an genau diesem Blick erkannte Martin plötzlich, wie ernst es ihr war. Wie sehr sie es wollte.
Nina zog ihm das Hemd aus und legte es auf den Rand der Wanne, bevor sie an seine Hose ging. Martin stieg aus den Beinen heraus. Nina kniete sich vor ihn, legte ihre Arme um ihn und drückte ihre Wange sanft gegen seine Unterhose. Martin spürte die Erregung steigen; sein Glied wuchs Nina langsam entgegen.
Nina schaute kurz und mit leuchtenden Augen zu Martin auf, bevor sie an seiner Unterhose zog und ihre Wange dann auf sein nun befreites Glied drückte. Martin schloß kurz die Augen. Er drückte Ninas Kopf behutsam an sich, fuhr mit den Fingern durch ihr volles, blondes Haar.
"Schön warm", flüsterte Nina, die ihre Wange an seinem Unterleib rieb. Sie drückte Martin noch einmal kräftig, bevor sie aufstand und sich an ihn schmiegte. Martins Hände legten sich auf ihren Po, streichelten und massierten ihn.
"Komm", wisperte Nina. "Nicht duschen. Ich will jetzt." Sie lächelte Martin verschmitzt an, legte ihre Hand um sein nun hartes Glied und zog ihn ins Schlafzimmer. Dort setzte sie sich auf das Bett und schaute einige Male abwechselnd auf das Glied in ihrer Hand und auf ihre Scheide, bevor sie Martin los ließ, sich hinlegte und die Beine schloß.
Martin rutschte neben sie. Er rollte Nina auf den Bauch und küßte sie langsam und zärtlich vom Nacken bis zu den Füßen. Dann drehte er sie wieder auf den Rücken und begann, sich genauso langsam und sanft nach oben vorzuarbeiten. Als er bei ihren Oberschenkeln ankam, öffnete Nina ihre Beine. Martin erschrak beinahe, als der herbe, intensive Geruch ihrer Scheidensäfte in seine Nase stieg. Nina war so bereit, wie eine Frau bereit sein konnte.
Er begann, ihre Scheide zu lecken, doch Nina hielt ihn sofort auf.
"Mach richtig!" wisperte sie. "Von Anfang an richtig!"
Martin nickte erregt. Er setzte sich schnell auf, streifte ein Kondom über und legte sich zwischen Ninas weit geöffnete Beine.
"Sicher?" fragte er noch einmal. Nina nickte unwillig.
"Ja! Nun mach schon."
Martin küßte sie flüchtig. Dann rieb er sein Glied mit kräftigem Druck an ihrer Scheide entlang. Ninas Hände legten sich auf ihre Scheide und zogen die Schamlippen auseinander. Martin fand den Eingang und drückte sich vorsichtig hinein. Nina zog zitternd die Luft ein, als die Eichel in sie ging. Martin erschrak.
"Tut's weh?"
"Nein!" fauchte Nina. "Komm jetzt bloß nicht auf dumme Gedanken und hör auf!"
Martin lächelte kopfschüttelnd. Er küßte Nina zärtlich, doch Nina erwiderte den Kuß mit aller Leidenschaft, die sie in diesem Moment spürte.
Und das war nicht gerade wenig, stellte Martin erstaunt fest.
Behutsam drückte er sich tiefer in diesen unglaublich engen Kanal. Ein 13jähriges Mädchen! Er konnte es noch immer nicht fassen, daß Nina den ganzen Weg gehen wollte, doch ihr Zittern und ihre heftigen Umarmungen, wenn er Stück für Stück in sie ging, zeigten ihm klar und deutlich, was sie wollte.
Die Frage war nur, ob er durchhielt. Ihre Scheide war so eng, daß Martin einen nie zuvor gekannten Reiz verspürte. Er hoffte, nicht zu schnell zu kommen, so daß Nina auch ihre Freude daran hatte.
Er spürte, wie sich ihre junge Scheide widerstrebend unter seinem Druck öffnete, ihn Millimeter für Millimeter aufnahm, sich ganz eng und fest um sein Glied legte. Er biß die Zähne zusammen und machte weiter, bis er an den befürchteten Widerstand kam.
"Jetzt kann es etwas weh tun", flüsterte er besorgt. Nina, die schon etwas schwer unter ihm atmete, nickte mit geschlossenen Augen.
"Ich weiß. Mach."
Sie drückte ihn mit aller Kraft und küßte ihn mit einer Leidenschaft, die sie bisher nicht an den Tag gelegt hatte. Das beruhigte Martin. Er erwiderte ihren Kuß, bewegte sein Glied tastend in ihr hin und her und stieß plötzlich kräftig zu. Er spürte, wie das Häutchen riß, und im gleichen Moment verspannte sich Nina kurz, ohne jedoch den Kuß zu unterbrechen.
'Ich habe sie entjungfert!' fuhr durch Martins Gedanken. 'Ich habe eine 13jährige entjungfert!'
Er erwartete halb, daß dieser Gedanke ihm Angst oder Sorge machen würde, doch statt dessen spürte er einen Schub von Erregung. Er bohrte sich kräftig in Nina, die ihn zitternd aufnahm und dabei in seinen Mund stöhnte.
Je tiefer er ging, um so schwieriger wurde es, Nina zu küssen. Plötzlich spürte er ihren Unterleib an seinem. Nina brach den Kuß schwer atmend ab.
"Hab dich!"
Martin nickte staunend. Er war tatsächlich ganz in ihr drin. Er preßte sich stärker an Nina, die im gleichen Moment erschauerte.
"Herrlich!" wisperte sie glücklich. "Alles drin!"
"Tut irgend etwas weh?"
"Nein. Ganz im Gegenteil." Sie umarmte ihn stürmisch, während ihr Unterleib begann, sich stark an ihm zu reiben. "Ganz im Gegenteil."
Martin küßte sie erleichtert. Er stützte sich auf den linken Arm. Seine rechte Hand ging zu Ninas kleiner Brust und spielte an ihrer harten Brustwarze. Gleichzeitig bewegte er sich ganz vorsichtig in ihr und half Nina, deren Reiben an seinem Unterleib allmählich kräftiger und schneller wurde.
Plötzlich, und mit aller Macht, packte ihn die Lust. Er zog sich weit aus Nina zurück und stieß wieder in sie. Nina stöhnte erregt auf. Sie schloß ihre Beine um seine Hüfte und preßte ihn kurz an sich, bevor sie die Beine wieder weit spreizte. Martin schloß die Augen und betete. Nina war unglaublich eng. Er mußte sich sehr zusammen nehmen, um nicht vorzeitig zu kommen.
Er zog sich wieder zurück und stieß erneut in sie. Und wieder stöhnte Nina tief. Ihre Zunge arbeitete wie toll in Martins Mund. Martin spürte, daß sie nicht mehr lange brauchen würde, und legte los. Er ging mit langen, kräftigen Stößen in das Mädchen, das bei jedem Eindringen heftig zitterte, und rieb einen Moment gegen ihren Kitzler, bevor er sich wieder zurück zog, um wieder in sie zu stoßen. Das aufwühlende Gefühl ihrer engen Scheide, die sein Glied wie mit eisernen Klammern umschloß, peitschte ihn vorwärts.
Doch nicht nur ihn.
Nina war überwältigt von dem Gefühl, was Martins Glied in ihr auslöste. Natürlich hatte sie etwas Angst gehabt, mit ihm zu schlafen, doch als er vollständig in ihr war, war auch ihre Angst vollständig verschwunden. Nun war nur noch Lust in ihr.
Mit einem kleinen Teil ihres Bewußtseins verfolgte sie seine Bewegungen in ihr, spürte das Weiten und Schließen ihrer Scheide, und erlebte mehr Lust als jemals zuvor. Hungrig drängte sie ihren Unterleib an Martin, wenn er in sie drang, und rieb sich an ihm. Dann der spannende Moment, wenn er sich zurück zog, und die unvorstellbare Lust, wenn er wieder in sie ging. Sie spürte einen Orgasmus in sich wachsen, der es in sich hatte.
Wie Martin.
Das Wissen, mit einem 13jährigen Mädchen zu schlafen, und das unbeschreiblich erregende Gefühl ihrer engen Scheide peitschen ihn vorwärts, über jedes bekannte Gefühl hinaus. Er hörte an Ninas schnaufendem Atem, daß sie auch fast soweit war, und ließ alle Schranken fallen. Wild und gierig hämmerte er in sie, stieß kräftig vor ihren Kitzler, was das Mädchen vor Lust erbeben ließ, zog sich fast ganz aus ihr heraus und stieß wieder zu. Nina warf zitternd ihre Arme um ihn, ihr ganzer Körper drückte sich gegen den seinen. Martin roch den herben Schweiß in ihren Achselhöhlen, was ihn noch mehr erregte. Mit langen, schnellen, hämmernden Stößen trieb er sein Glied in Nina, die jetzt durchgehend zitterte und sich plötzlich, mit einem leisen Schrei in seinen Mund, verspannte. Ihre schon genug enge Scheide schloß sich zuckend um Martins Glied.
Das war zuviel.
Martin drückte das bebende, zuckende Mädchen an sich, stieß aus dem Becken heraus in sie und spürte, wie sich sein Höhepunkt aufbaute. Er konnte förmlich sehen, wie sich die Leitungen in seinem Körper vorbereiteten, wie sich die Hoden spannten, um den Samen heraus zu schießen. Wieder und wieder hämmerte er in Nina, die sich mit Armen und Beinen an ihn klammerte, ihren unvorstellbar starken Orgasmus in vollen Zügen erlebend und genießend, und preßte sich tief in das Mädchen, als er kam. Seine Hoden explodierten mit ungekannter Wucht, schossen so viel Samen wie noch nie erlebt heraus. Martin glaubte, vor Wonne sterben zu müssen. Nina unter ihm begleitete jeden Ausstoß, jedes Anschwellen seines Gliedes, mit einem weiteren heftigen Erschauern, drückte sich mit aller Kraft an ihn, rieb sich an ihm, verlängerte ihren Höhepunkt, bis Martin sich mit einem letzten Stöhnen an sie preßte und still liegen blieb.
Überglücklich drückte Nina ihn, mit Armen und Beinen, und weinte stumm vor Freude und zuviel Gefühl. Jetzt war sie nicht nur eine Frau, sondern sie wußte jetzt auch, daß Martin und sie zusammen bleiben würden. Ihre Freundin Nik hatte schon erzählt, daß zwei Menschen, die gleichzeitig kommen, auch das ganze Leben zusammen bleiben würden.
Sie wünschte sich, Martin noch näher zu sein, und schmiegte sich mit ihrem ganzen Körper an ihn, während der Aufruhr in ihrem Gefühl langsam nachließ. Martin, der so schwer und schnell atmete wie sie, drehte seinen Kopf und küßte sie zart.
"Schön?" fragte er leise. Nina nickte überwältigt und weinte wieder vor Glück. Als Martin dann, nach einigen Sekunden, wieder begann, sich in ihr zu bewegen, strahlte sie ihn überglücklich an und machte die Beine ganz weit auf.

* * *

Ninas Mutter mußte ihre Tochter nur ansehen, um Bescheid zu wissen. Das junge Mädchen leuchtete wie von innen heraus, und die Art, wie sie Martin ansah, erzählte ganze Romane. Stumm seufzend und mit einem leicht traurigen Lächeln streckte sie die Arme aus. Nina flog hinein und drückte ihre Mutter stürmisch.
"Es war irre!" flüsterte sie. "Ganz, ganz unbeschreiblich toll, Mutti!"
"Hat es dir weh getan?" fragte Frau Wyzek besorgt. Nina schüttelte den Kopf.
"Nein. Nur einmal, ganz am Anfang, aber das ist ja wohl normal."
"Das ja", seufzte die Mutter. "Nur daß eine 13jährige und ein erwachsener Mann..." Sie brach schulterzuckend ab. "Bist du wirklich in Ordnung, Ninchen?"
"Ja, Mutti." Nina schmiegte sich glücklich an sie. "Ganz und total in Ordnung. Wir haben auch verhütet."
"Erzähl bloß keine Einzelheiten." Sie drückte ihrer Tochter beschützend an sich, während sie zu Martin sah, der etwas verlegen im Flur stand. "Einen Kaffee, Herr Mercher?"
"Gerne, vielen Dank."
Wenig später saßen sie zu dritt im Wohnzimmer, Nina an Martins Seite, ihn umarmend und ein Bein auf seinen. Ihre Mutter schaute besorgt auf Ninas Bein unter dem kurzen Rock.
"Sitz anständig, Ninchen", meinte sie leise. Nina, deren Blick in eine Welt gerichtet war, in die ihre Mutter ihr nicht mehr folgen konnte, blinzelte kurz und zuckte dann mit den Schultern.
"Sieht doch keiner", meinte sie nur, ohne ihre Lage zu verändern. Ihre Mutter seufzte leise.
"Herr Mercher", sagte sie dann. "Was nun? Werden Sie Nina noch öfter treffen?"
"Das hoffe ich doch", erwiderte Martin ernst. "Frau Wyzek, Nina ist das erste junge Mädchen, das ich zur Freundin habe. Wenn es nach mir gegangen wäre, würden Nina und ich uns heute noch immer nur schreiben, aber Nina hat ihren eigenen Kopf. Ich will damit sagen, daß ich an jungen Mädchen in der Regel überhaupt nicht interessiert bin. Bei Nina hingegen..." Er lächelte das Mädchen an, das ihn anstrahlte.
"Bei Nina ist es nicht das Alter, wie schon gesagt. Es ist der Mensch. Die Persönlichkeit in diesem kleinen Dickkopf hier." Er rieb kräftig über Ninas Haar. Nina kuschelte sich kichernd an ihn. Martin sah wieder zu ihrer Mutter.
"Auch wenn das, was am Wochenende passiert ist", sagte er leise, "nicht mehr passieren würde, so würde ich dennoch nicht auf Nina verzichten wollen. Und können. Sie bedeutet mir sehr viel, Frau Wyzek. Nicht ihre Jugend, nicht ihr Körper, sondern nur Nina. Der Mensch Nina Wyzek."
"Ach je!" Ninas Mutter lachte und seufzte gleichzeitig, während Nina Martin überwältigt ansah. "Also die ganz große Liebe?"
"Ja!" erwiderten Nina und Martin gleichzeitig, und sie mußten auch beide darüber lachen.
"Ich find's trotzdem nicht richtig." Frau Wyzek hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. "Aber Nina ist glücklich. Und ausgeglichen." Sie stieß laut den Atem aus.
"Nina, möchtest du die letzte Ferienwoche bei Herrn Mercher verbringen?"
"JA!" Nina fuhr freudestrahlend auf. "O ja, Mutti! Bitte! Bitte, bitte!"
"Das geht leider nicht."
Frau Wyzek und ihre Tochter starrten Martin an, der seelenruhig im Sofa saß.
"Wieso?" brach Nina heraus.
"Weil ich in der Woche sehr viel um die Ohren habe, Ninchen." Martin zog sie bedrückt an sich. "Zu viel, um dich noch unterbringen zu können. Du würdest stundenlang alleine in der Wohnung hocken. Tagelang. Das bringt uns beiden nichts, mein Liebchen."
"Mann!" Maulend warf sich Nina an ihn. "Dann nächstes Wochenende?"
"Sehr gerne." Er strich zärtlich durch Ninas Haar. "Wenn ich ein paar Termine umlege und deine Mutter es erlaubt, kann ich dich schon Donnerstag nachmittag abholen."
Ninas Kopf fuhr herum. "Mutti?"
Frau Wyzek nickte mit einem schiefen Lächeln.
"Verhindern kann ich es ja doch nicht mehr."
"Nein!" strahlte Nina glücklich. "Jetzt nicht mehr!" Sie umarmte Martin stürmisch und küßte ihn voll auf den Mund.

* * *

Die letzte Ferienwoche brach an. Nina hatte mehrmals versucht, Martin anzurufen, erreichte jedoch nur seinen Anrufbeantworter. Sogar abends war er nicht zu Hause. Sie versuchte sich einzureden, daß er viel Arbeit hätte, doch eine große Spur Eifersucht blieb.
Dann, am Donnerstag, erschrak sie zu Tode, als sie Martins Nummer wählte und eine Frauenstimme hörte: "Kein Anschluß unter dieser Nummer." Voller Panik wählte sie erneut, jede Ziffer sorgfältig drückend, doch die Ansage blieb. Erschüttert legte sie auf und rannte in die Küche, wo ihre Mutter gerade das Abendessen zubereitete.
"Mutti!" schluchzte sie. "Martin! Sein Telefon ist abgemeldet! Er ist weg!"
"Wie bitte?" Frau Wyzek fuhr herum, ließ Messer und Wurst fallen und schloß ihre Tochter bestürzt in die Arme. "Hat er etwas davon gesagt?"
"Nein!" weinte Nina laut. "Am Sonntag war doch noch alles in Ordnung! Da hat er sogar noch gesagt, er würde mich Freitag morgen abholen." Ihre Stimme kippte. Weinend drückte sie sich an ihre Mutter, die im Stillen eine Verwünschung nach der anderen auf Martin los ließ. Hatte sie also doch recht gehabt. Martin Mercher gehörte also auch nur zu der Gruppe, die ein Mädchen ins Bett zerrten, eine Weile mit ihr spielten und sie dann fallen ließen.
Zu Tode betrübt drückte sie ihre Tochter an sich und versuchte vergeblich, sie zu trösten.



Am nächsten Morgen saß Nina gebrochen in ihrem Bett. Lustlos lutschte sie an einem Apfel, als es plötzlich an der Tür läutete. Mißmutig sprang Nina auf, warf sich einen Bademantel über und lief zur Tür.
"Ja?" fragte sie in die Gegensprechanlage.
"Das bestellte Taxi ist da", sagte eine Männerstimme. Nina wurde blaß.
"Martin?"
"Ja!" lachte Martin. "Kommst du?"
"Nein. Komm rauf." Verwirrt drückte Nina auf den Türöffner. Als Martin wenig später vor ihr stand, konnte sie ihn nur entgeistert anstarren.
"Guten Morgen", sagte er gutgelaunt. Er trat in den Flur, schloß die Tür und nahm Nina in den Arm. Aus Reflex legte Nina ihre Arme um ihn, doch ihre Gedanken waren weit weg.
"Was ist denn?" fragte Martin schließlich lächelnd. "Möchtest du dir nicht etwas anziehen? Oder sollen wir so fahren?"
Ninas Erstarrung brach. Wütend schaute sie zu Martin auf.
"Wo warst du?" fuhr sie ihn an. "Was ist mit deinem Telefon?"
"Wo ich war?" Martin drückte ihr lächelnd einen Kuß auf die Stirn. "Viel zu tun. Sagte ich doch. Mein Telefon ist abgemeldet. Das wirst du alles gleich verstehen, Ninchen."
"Du sollst mich nicht so nennen!" fauchte sie wütend. "Ich will das aber jetzt verstehen!"
"Zieh dich an, Liebchen", lächelte Martin zärtlich. "Ich sagte doch, du sollst mich diese Woche nicht anrufen."
"Ich wollte doch nur deine Stimme hören." Verlegten schmiegte sie sich an ihn. "Was ist denn überhaupt los?"
"Sehr viel." Er legte seine Hände auf Ninas kurze Schlafanzughose. "Zieh dich an, Ninchen."
"Zieh du mich an." Sie schaute ihn verliebt an. "Fahren wir zu dir?"
"Wohin sonst?" Er schob seine Hände in ihre Hose und legte sie auf Ninas Po. Nina drückte sich an ihn.
"Warum ist dein Telefon abgemeldet?" fragte sie leise. Martin knetete zärtlich ihren Hintern.
"Verstehst du gleich, Nina. Ist deine Tasche fertig?"
"Nein." Verlegen drückte sie sich an ihn. "Wir dachten, du wärst weg oder so."
"Du solltest mich ja auch nicht anrufen."
Nina streckte ihm blitzschnell die Zunge heraus. Martin senkte seinen Kopf und küßte sie. Sofort drängte sich Nina an ihn und erwiderte den Kuß hungrig. Erhitzt brachen sie nach einer Weile ab.
"Meine Tage sind gestern gekommen", flüsterte Nina. "Vier Tage zu früh. Bist nur du schuld! Weil ich mich so aufgeregt hab."
"Das tut mir leid." Martin zog sie sanft an sich. "Aber wenigstens sind sie gekommen."
"Das stimmt." Nina lächelte mit roten Wangen. Glücklich drückte sie ihr Gesicht an Martins Brust und genoß seine Hände an ihrem Po.
"Mach dich fertig", flüsterte Martin. Nina nickte schnell.
"Ja. Ich will auch."
"Trotz Tage? Das geht doch nicht."
"Das muß gehen." Ninas Gesicht war feuerrot. "Ich will, daß das geht. Ich nehm auch ein Handtuch von mir mit, damit keins von deinen schmutzig wird."
"Mal schauen." Martin drückte seine Nase in ihr Haar und atmete den Geruch tief ein. "Komm."
"Ja." Nina drückte ihn noch einmal kräftig, bevor sie sich widerstrebend von ihm löste. "Ist wirklich alles in Ordnung bei dir?"
"Könnte nicht besser sein." Er drehte Nina in seinen Armen, schob seine Hände unter ihr Oberteil und streichelte zärtlich ihre kleinen Brüste. Nina schloß glücklich die Augen und lehnte sich an ihn. Plötzlich riß sie sich los und drehte sich schnell um.
"Ich muß Mutti Bescheid sagen!" sagte sie mit großen Augen. "Die denkt, daß du nicht kommst."
"Ruf sie von mir aus an", lächelte Martin. "Dann hast du mehr zu erzählen."
"Wieso? Was ist los?"
"Gleich." Er gab Nina einen sanften Klaps auf den Po. "Mach voran."
"Sklaventreiber!" Sie streckte ihm die Zunge heraus und lief lachend in ihr Zimmer. Martin folgte ihr langsam.
Zwanzig Minuten später saßen sie im Auto. Nina stellte erstaunt fest, daß Martin nicht nach rechts abbog, um zur Autobahn zu fahren, sondern nach links, in Richtung Herdecke und Hagen.
"Wo fährst du hin?" fragte sie mit einer leichten Spur Angst. Martin nahm ihre Hand in seine und drückte sie.
"Zu mir."
"Aber da müssen wir doch auf die Autobahn!"
"Seit gestern nicht mehr."
Jetzt endlich verstand Nina. Sie riß die Augen auf.
"Du bist - umgezogen?"
Martin nickte lächelnd. "Nach Herdecke. Jetzt kannst du auch mit dem Bus zu mir kommen, wenn du magst."
Nina wurde sauer. "Warum nicht nach Kirchhörde?"
Martin zog ihre Hand zu seinem Mund und küßte sie.
"Weil deine Mutter schon genug Geschichten wegen dir und mir erfinden muß", sagte er leise. "Nina, Kirchhörde war bis zu Beginn des zweiten Weltkrieges fast vollständig im Familienbesitz, wie ich herausgefunden habe, und auch heute noch werden Neuigkeiten schneller als im Busch verbreitet. Wenn ich plötzlich dort wohne, wird früher oder später jemand herausfinden, was zwischen uns läuft. Daß ich keinen behinderten Sohn habe. Herdecke ist da schon ganz anders. Mehr nach Hagen orientiert, während Kirchhörde sich mehr nach Dortmund richtet. Nur deswegen, Ninchen."
"Trotzdem!" maulte Nina. "Mit dem Fahrrad komm ich doch nie über die Schanze."
Die "Schanze" war die Straße von Kirchhörde nach Herdecke, mit unglaublich starken Steigungen. Die meisten Radfahrer stiegen spätestens in der Mitte des langen Berges ab und schoben.
"Aber mit dem Bus." Martin griff in das Handschuhfach und reichte Nina einen Umschlag. Verwirrt öffnete sie ihn und fand eine Monatskarte von Kirchhörde nach Herdecke, mit Wertmarken für ein ganzes Jahr.
"Martin!" hauchte sie überwältigt. "Ist die für mich?"
"Nein, für deine Mami."
"Boah!" Lachend prügelte Nina auf ihn ein, dann warf sie sich an ihn.
"Danke!" hauchte sie glücklich. Martin strich ihr gerührt über den Kopf.
"Sag nicht Danke, Ninchen. Es tut mir wirklich leid, daß du dir Sorgen gemacht hast. Aber genau deswegen wollte ich nicht, daß du mich anrufst."
"Schon klar." Sie schmiegte sich an ihn, nachdem sie ihren Gurt gelöst hatte. "Wo bist du denn hingezogen?"
"Wir sind gleich da."
Nina setzte sich aufgeregt gerade und schnallte sich wieder an. Aufmerksam verfolgte sie, wie Martin kurz nach dem Ortsschild von Herdecke nach rechts abbog und durch einen kleinen Wald in ein Wohnviertel fuhr, wo nur Einfamilienhäuser standen. Ihre Augen wurden groß.
"Du hast ein Haus gemietet?" fragte sie staunend.
"Nicht ganz." Er lächelte entschuldigend. "Gekauft. Meine alte Wohnung vermietet, eine Hypothek aufgenommen und hier ein kleines Haus gekauft. Schon nach deiner ersten Woche bei mir, Ninchen."
"Ist das mit Garten?" Ninas Augen leuchteten.
"Mit Garten, Büschen und Bäumen."
"Wow!" jubelte Nina. "Welches ist es?"
"Das da. Keine fünf Minuten von der Haltestelle entfernt."
Aufgedreht schaute Nina auf das Haus, vor dem Martin nun anhielt. Sie sprang aus dem Auto und schaute sich um.
Alles war grün. Auf der anderen Seite der Straße begann der Wald, durch den sie gekommen waren. Die Häuser selbst standen frei, jedes inmitten des eigenen Grundstücks, mit gepflegten Vorgärten und Jägerzäunen.
"Herrlich!" entfuhr ihr. Martin, der ihre Tasche trug, legte seinen Arm um sie.
"Morgen", sagte er lächelnd, "werden wir deine Mutter abholen und im Garten grillen. Deswegen war ich diese Woche so beschäftigt, Ninchen. Nur deswegen."
Nina nickte überwältigt. "Kann Nik auch mal herkommen?"
"Nik?" Martin schüttelte ablehnend den Kopf. "Auf keinen Fall."
Nina sah ihn gekränkt an. "Wieso nicht?"
Martin sah ihr tief in die Augen, während er auf den Eingang zusteuerte. "Ich bin bereits einmal auf ein kleines Mädchen herein gefallen. Bleib mir bloß mit deiner Nicole vom Hals, hörst du? Laß mich am besten mit all deinen Freundinnen in Ruhe."
Prustend warf sich Nina an ihn und ging lachend mit ihm ins Haus.







E N D E












TEIL 3 - SH-076 ABGESANG


















Kapitel 1



Angesichts des zierlichen Mädchens, das aus dem vergitterten Transporter ausstieg, wirkten die Handschellen, mit denen ihre Hände auf dem Rücken gefesselt waren, völlig deplaziert, ebenso die bewaffneten Wachen, die mit auf sie gerichteten Gewehren jeden ihrer Schritte mit größter Wachsamkeit und äußerstem Mißtrauen beobachteten. Erst auf den zweiten Blick war zu sehen, warum dieser Aufwand getrieben wurde: Die Knöchel des Mädchens waren vernarbt und von dicker Hornhaut überzogen, auf der Stirn waren ebenfalls vernarbte Wunden zu sehen. Aschblonde Haare hingen lang und zottelig über die schmalen Schultern, graue Augen blickten bar jeden Ausdrucks blitzschnell hin und her und nahmen den Grundriß des Gefängnisses auf. Das schwarze T-Shirt und die kurze schwarze Hose waren löchrig; durch einen Riß im Shirt war der Ansatz ihrer linken Brust zu sehen. Vier tiefe parallele Kratzer verzierten den rechten Oberschenkel, beide Arme waren übersät von kleineren Wunden.
Der Einzug des Mädchens in die Jugendstrafanstalt wurde von den hier einsitzenden, 14 bis 20 Jahre alten Mädchen mit lautem Pfeifen und anzüglichen Rufen begleitet. Unberührt davon folgte das Mädchen der stummen Aufforderung einer der Wachen und ging auf das schmale Tor innerhalb des Zaunes zu. Von der anderen Seite kam eine Aufsichtsbeamtin zum Tor.
"Name?"
Das Mädchen sah die etwa 40 Jahre alte Beamtin an und schwieg. Die Frau blickte in die grauen Augen des Mädchens und fand dort - nichts. Kein Gefühl, keine Regung. Weder Angst noch Arroganz. Einfach nichts.
"Dein Name!" fuhr sie das Mädchen an.
"Fick dich."
"Dann hör gut zu, Fick Dich." Die Frau sah das Mädchen kühl an. "Du kannst hier entweder ein gutes oder ein beschissenes Leben haben. Das hängt ganz von dir ab. Also zum letzten Mal: wie ist dein Name?"
"Leck mich."
"Na schön." Die Frau musterte das Mädchen von oben bis unten. "Verstand war wohl ausverkauft, als du dran warst."
"Dann warst du hinter mir in der Reihe." Das Mädchen lächelte kalt. "Und als du dran kamst, war auch das gute Aussehen ausverkauft. Nun mach das verschissene Tor auf. Ich hab Hunger."
"Gewöhn dich an das Gefühl." Die Beamtin sah zur weiblichen Begleitperson, die mit den Schultern zuckte.
"Jessica Suttow, 14 Jahre alt. Zehn Jahre Haft wegen vorsätzlichem Mord. 62 registrierte Verstöße, davon 53fache schwere Körperverletzung. Der Rest war Diebstahl mit Körperverletzung. Das war alles, als sie noch nicht strafmündig war, aber der Mord passierte an ihrem 14. Geburtstag. Damit war sie dran." Die junge Frau reichte der Beamtin eine dicke Akte. "Steht alles hier drin. Einzelhaft wird dringend empfohlen, Kontakt mit anderen wird nicht empfohlen. Sie schlägt richtig zu, so hart wie ein Schwergewichtsboxer. Keine Ahnung, woher sie das kann. Wenn sie den Mund aufmacht, dann nur, um zu beleidigen. Sie hat die ganze Verhandlung über kaum was gesagt."
"Einzelhaft." Die Beamtin ließ ihren Blick über Jessica wandern. "Mit dem größten Vergnügen. Wo kommen die ganzen Verletzungen her?"
"Sie hat sich wie eine Verrückte gewehrt, als sie in den Transporter geladen wurde. Seien Sie bloß vorsichtig!" warnte die junge Frau. "Sie ist verdammt schnell. Sie hat zwei Kripobeamte krankenhausreif geschlagen, bevor sie überwältigt wurde und die Handschellen anhatte."
"Wir werden schon mit ihr fertig. Dann mal rein mit dir, Suttow." Sie schloß das Tor auf. Jessica schritt gelassen hindurch, von den Wachen begleitet, und drehte sich nicht einmal um, als hinter ihnen wieder verriegelt wurde. Die Beamtin gab dem Mädchen einen Stoß, aus purer Provokation, und bereute es im selben Moment, denn Jessica wirbelte herum, trat der Frau mit einer blitzschnellen Bewegung den Fuß so stark ins Gesicht, daß drei Zähne zersplitterten, und blieb dann breitbeinig stehen, als die Wachen mit erhobenen Gewehren auf sie zu liefen. Die übrigen Mädchen klatschten, schrien und johlten begeistert.
"Na los!" rief Jessica den Wachen zu. "Knallt mich ab! Macht doch schon!"
Sie wich den zustoßenden Läufen aus, indem sie sich auf den Boden fallen ließ, und trat einer Wache so fest vor das Knie, daß es laut splitternd brach. Den Schrei der Wache bekam Jessica noch mit, dann knallte ein Gewehrkolben vor ihren Kopf, und es wurde dunkel.



Als sie wieder zu sich kam, setzten sofort die Schmerzen ein. Jessica verzog kurz das Gesicht, benutzte jedoch ihren Willen, um die Schmerzen zu kontrollieren. Offenbar hatten die Wachen sie zusammengeschlagen, als sie schon bewußtlos war; jeder einzelne Knochen im Leib tat ihr weh. Jessica biß die Zähne zusammen und öffnete die Augen.
Sie war in der Krankenstation des Gefängnisses. Sie entdeckte eine relativ junge Schwester, die sie besorgt musterte, und einen älteren Arzt, der irgendeine Flüssigkeit in eine Spritze zog.
"Sie ist wach", meldete die Schwester. Der Arzt nickte, ohne den Blick von der Spritze zu nehmen. Jessica bewegte ihre Arme und Beine und stellte fest, daß sie an allen vier Gliedern angekettet war. Sie hatte etwa fünfzehn Zentimeter Spiel nach oben und unten, mehr nicht.
Außerdem war sie splitternackt.
Der Arzt kam mit der gefüllten Spritze auf sie zu. "Ein Schmerzmittel", meinte er beruhigend. "Du siehst ziemlich mitgenommen aus."
"Pack den Scheiß weg!" zischte Jessica wütend. "Jag mir die Nadel irgendwo rein, und ich mach dich alle!"
"Na, na, na", lächelte der Arzt. "Sei nicht aggressiv zu Leuten, die dir nur helfen wollen." Sein Blick glitt über Jessicas unbekleideten, jugendlichen Körper. Sofort ahnte Jessica, was hier gleich passieren würde.
"Schwester", sagte der Arzt, dessen Augen fest auf Jessicas dünn behaarter, leicht geöffneter Scheide ruhten. "Lassen Sie uns bitte eine Weile allein."
"Ja, Herr Doktor", antwortete die Schwester gehorsam und ging leise hinaus. Der Arzt wartete, bis die Tür zu war, dann sah er Jessica in die Augen.
"Du möchtest keine Spritze?" fragte er neckisch. "Vielleicht kannst du mich überreden, sie dir nicht zu geben."
"Muß ich dich überreden?" gab Jessica zurück. "Überzeugt dich das nicht, was du siehst?"
"Doch. Doch, das tut es." Er leckte sich über die Lippen und überlegte kurz. Entschlossen ging er daraufhin zur Tür und verriegelte sie, dann legte er die Spritze auf einen Tisch, zog sich den Kittel aus und öffnete seine Hose.
"Ich bin 14", sagte Jessica leise. "Ist das schon zu alt für dich? Ich sehe aber aus wie 13. Tu so, als wäre ich 13."
Der Arzt nickte. Wieder kam seine Zunge hervor, leckte über die trockenen Lippen und verschwand. Sein Blick glitt über die kleinen Brüste, die im Liegen kaum vorstanden, und den dunklen Schlitz zwischen den Beinen.
"Frische 13 Jahre", flüsterte Jessica. "Du kannst ja so tun, als ob du mich vergewaltigst. Das macht dir bestimmt Spaß, oder?"
"Ja." Die Augen des Arztes begannen, zu glänzen.
"Du hast mich entführt", redete Jessica weiter. "Entführt, ausgezogen und angekettet. Jetzt wirst du mich ficken, obwohl ich erst 13 bin."
Der Arzt atmete schwerer. Seine Hände gingen zur Unterhose, zogen sie herab. Sein hartes Glied sprang heraus und stellte sich schräg nach oben in die Luft.
"So ein großer Schwanz", spielte Jessica ängstlich. "Aber ich bin doch erst 13! Das tut mir weh! Mach das bitte nicht!"
"Scheißegal!" Der Arzt ging vollkommen in seiner Rolle auf. "Ich will dich ficken, und ich werde dich ficken." Er kletterte auf den Untersuchungstisch, auf dem Jessica angekettet lag, brachte sich in Position und stieß sein Glied stöhnend in ihre trockene Scheide. Jessica rutschte ein Stück nach oben, so weit die Ketten an Händen und Füßen es zuließen, und hielt sich dann mit den Händen am Tisch fest. Der Arzt begann, sie gründlich und hart zu ficken. Jessica wartete, bis er wieder in sie stieß, schob sich im gleichen Moment mit voller Kraft nach unten und brach dem Arzt das Glied.
Der Mann ließ sich heulend vor Schmerz vom Tisch fallen, preßte die Hände in den Schritt und rollte sich zusammen, wobei er wie ein Eunuch wimmerte und schrie. Jessica brüllte nach Hilfe, und von draußen hämmerte die Schwester mit den Fäusten gegen die Tür, ebenfalls laut nach Beistand rufend.
Keine Minute später wurde die Tür aufgebrochen, mehrere bewaffnete Männer und Frauen strömten herein und verteilten sich sofort in dem Raum. Jessica schrie hysterisch, daß der Arzt sie vergewaltigen wollte, und zerrte wie unter Panik an den Ketten, die sie fest hielten.
Nur langsam legte sich das Chaos. Die Schwester legte Jessica eine Decke über den Körper, während vier Leute den noch immer heulenden Arzt nach draußen trugen. Jessica bemerkte, daß die Schwester sie wie eine Verbündete anschaute, mit offener Bewunderung. Das Mädchen verstand. Offenbar wurde jedes Mädchen, jede Frau und jede Schwester hier so gründlich "untersucht" wie sie selbst.
Drei Wachen traten auf Jessica zu und stießen ihr die Läufe ihrer Gewehre brutal in die Seiten. Jessica zuckte nur kurz zusammen, sagte jedoch kein Wort. Die Ketten wurden ihr abgenommen, dann führte die Schwester sie zu einer offenen Umkleidekabine, wo schon die Gefängniskleidung für Jessica bereit lag. Schweigend zog sich das Mädchen die rauhe Uniform an und drehte sich dann langsam um.
"Voran." Eine Wache stieß ihr das Gewehr in den Bauch und schob das Mädchen zur Tür. Wortlos ging Jessica hindurch. Von zwei Wachen geführt und sechs Wachen gefolgt, wurde sie durch mehrere Türen, viele Gänge und einige Treppen geführt, immer tiefer in das Gefängnis hinein, bis die Wachen vor ihr hinter einer Tür stehen blieben. Ein Wärter, der auf sie gewartet hatte, schloß auf. Jessica ging schweigend in die Zelle, die für die nächsten zehn Jahre ihr Zuhause sein würde. Nein, korrigierte sie sich. Neun Jahre und fünf Monate. Die U-Haft wurde ja angerechnet.
Sie ließ sich ihr Erstaunen nicht anmerken, als sie ein Mädchen von 16, 17 Jahren in der Zelle sah. Sollte sie nicht Einzelhaft bekommen?
Noch immer schweigend betrat sie die Zelle. Hinter ihr wurde die Tür laut geschlossen und verriegelt. Das Mädchen sah Jessica feindselig an.
"Was willst du hier?"
Das brachte Jessica zum Lachen.
"Rat mal." Kopfschüttelnd schaute sie sich um. Die Zelle war vielleicht drei mal zwei Meter groß. Am Kopfende, der Tür gegenüber, stand eine ziemlich schmutzige Toilette. Daneben ein nicht viel saubereres Waschbecken. An der linken Wand befanden sich die beiden Betten, übereinander. Das obere gehörte dem Mädchen, das untere war frei. An der anderen Wand hingen zwei schmale, leere Regale.
Jessica setzte sich auf das untere Bett.
"Das gehört mir!" fauchte das Mädchen, das am Waschbecken stand. Jessica erwiderte ihren Blick kalt.
"Jetzt nicht mehr. Sei froh, wenn du das obere behalten darfst."
"Du suchst Streit?" Das Mädchen kam drohend auf Jessica zu und holte zu einer kräftigen Ohrfeige aus. Jessica fing die Hand im Flug auf, ohne zurück zu schlagen.
"Laß es", meinte sie nur leise. "Ich will keinen Streit."
"Zu spät, den hast du schon." Das Mädchen trat nach Jessica. Dadurch, daß sie saß, konnte sie dem Tritt vor ihr linkes Knie nicht richtig ausweichen: der Fuß des Mädchens bohrte sich in Jessicas Oberschenkel. Sie ignorierte den Schmerz, holte mit dem rechten Bein aus und trat das Mädchen so fest in den Bauch, daß sie vor das Waschbecken geschleudert wurde. Mit einem lauten Schrei brach sie zusammen und fiel weinend auf den Boden.
"Du hast mir die Rippen gebrochen!" wimmerte sie. Jessica stand ungerührt auf, ging zur Tür und schlug davor.
"Wache!" rief sie laut. "Hier gab's 'nen Unfall!"
Kurz darauf wurde die Tür aufgerissen. Jessica wich freiwillig zurück und legte sich auf ihr Bett. Wie unbeteiligt sah sie zu, wie das Mädchen auf eine Trage gelegt und nach draußen getragen wurde. Die Tür fiel laut ins Schloß.
"Arschloch", murmelte Jessica. Sie stand auf und machte es sich im oberen Bett bequem.

* * *

Die Nachricht über Jessicas Brutalität machte schnell die Runde. Viele gingen ihr aus dem Weg, was ihr nur recht war. Andere boten ihr Freundschaft an; manchmal bittend, manchmal drohend. Jessica ignorierte beides. Sie fing von sich aus keinen Streit an, wehrte sich aber unnachgiebig und äußerst heftig, wenn sie angemacht wurde. Als bekannt wurde, daß sie auch unter der gemeinschaftlichen Dusche nie oder nur ganz kurz die Augen schloß, ließ man sie endgültig in Frieden.
Nach zwei Wochen hatte sie sich einigermaßen eingelebt, wenn es so bezeichnet werden konnte. Die Schulstunden am Vormittag wurden unter schwer bewaffneter Aufsicht durchgeführt, doch die meisten Mädchen saßen nur gelangweilt und uninteressiert da und hofften, daß der Tag schnell vorüber ging.
Wie Jessica es auch hoffte.
Sie saß da, in ihren eigenen Gedanken versunken, und suchte jeden Raum systematisch nach Schwachstellen ab. Sie hatte nicht vor, die nächsten neun Jahre hier zu verbringen.
Die Nachmittage wurden mit Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen verbracht. Wäscherei, Küche, Werkstätten. Jessica machte nur das, was von ihr verlangt wurde. Wie alle anderen Mädchen auch. Auch hier waren ihre Augen ständig auf der Suche nach Fluchtmöglichkeiten.
Abends saß sie meistens in ihrer Zelle, nur gelegentlich besuchte sie den Fernsehraum und schloß sich den anderen Mädchen hier an. Jedoch redete sie mit niemandem.
Und ganz allmählich formte sich ein Plan.
Etwa fünf Wochen nach ihrem Einzug wurde Jessicas Zelle mit einem neuen Mädchen belegt: einer 15jährigen, die heftig weinend in die Zelle stolperte. Als die Tür geschlossen und verriegelt wurde, ließ das Mädchen sich auf den Boden fallen, rollte sich zusammen und weinte bitterlich. Jessica verzog das Gesicht und stand seufzend auf.
"Hör das Flennen auf!" fuhr sie das Mädchen an. Die Kleine zuckte zusammen und rollte sich noch enger zusammen.
"Ich will hier raus!" schluchzte sie. "Ich überleb das hier nicht!"
Jessica hockte sich neben ihr auf den Boden.
"Mach mal halblang. Warum bist du hier?"
Das Mädchen zog laut die Nase hoch. "Ein Freier wollte mich abstechen. Ich hab ihm irgendwie das Messer abnehmen können und einfach nur noch zugestochen. Fünf Jahre hab ich dafür gekriegt! Fünf beschissene Jahre! Keiner hat mir die Notwehr geglaubt. Alle haben gesagt, ich wollte ihn nur ausrauben."
"Quatsch." Jessica setzte sich und streckte die Beine aus. "Wenn die das geglaubt hätten, hättest du zehn Jahre bekommen."
"Meinst du?" Das Mädchen hob den Kopf. Mit zitternder Hand strich sie sich das kastanienbraune Haar aus dem Gesicht. Jessica sah in zwei verweinte, gerötete Augen mit grüner Iris in einem runden Gesicht. Sie nickte.
"Ganz sicher. So wie ich. Ich hab meinen Stiefvater gekillt." Sie lächelte dünn, als das Mädchen erschrak. "Mit voller Absicht gekillt."
"Warum denn das?" fragte das Mädchen erschüttert. "Hat er dich... Du weißt schon."
"Geht dich nichts an." Jessicas Miene wurde eisig. Sie stand auf.
"Du kannst das untere Bett haben. Tu mir nichts, und ich tu dir nichts. Kapiert?"
Das Mädchen nickte schüchtern. "Ich heiße Corinna, und du?"
"Jessica." Sie sprang in ihr Bett und streckte sich aus, die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Corinna setzte sich zögernd auf das untere Bett.
"Wie ist das hier so, Jess?" fragte sie leise.
"Der Name ist Jessica!" schnauzte Jessica das Mädchen an. "Nicht Jess, nicht Jessy, nicht sonst was Beschissenes. Jessica! Klar?"
"Ja. Entschuldige bitte." Corinna warf sich in ihr Bett und weinte wieder. Jessica atmete genervt aus.
"Was für ein Mimöschen!"
Sie ertrug Corinnas Weinen für ganze zwei Minuten, dann sprang sie seufzend wieder auf den Boden und setzte sich zu dem Mädchen.
"Du willst wissen, wie das hier so ist?" meinte sie kühl. "Genau so, Corinna. Wenn hier eine freundlich zu dir ist, will sie dich entweder ficken oder ausnehmen. Wenn eine grob zu dir ist, will sie dich entweder ficken oder ausnehmen. Wenn eine dich nicht beachtet, will sie dich entweder ficken oder ausnehmen. Hast du Geld oder Zigaretten?"
"Geld nicht. Haben die mir abgenommen. Zigaretten hab ich. Willst du eine?" Corinna setzte sich mit nassem Gesicht, aber hoffnungsvoll leuchtenden Augen auf. Jessica nickte.
"Ja."
"Warte." Corinna sprang auf und nestelte an ihrer Uniform herum. Sekunden später holte sie eine zerknitterte Packung HB heraus. Jessica griff nach der Packung, riß sie der verblüfften Corinna aus den Händen und schwang sich in ihr Bett.
"Aber -" protestierte Corinna halbherzig. "Das sind meine!"
"Jetzt nicht mehr." Sie gab Corinna zwanzig Sekunden, doch die 15jährige fing schon nach fünf Sekunden wieder an, zu weinen. Jessica sprang wieder nach unten und drückte der nun völlig verwirrten Corinna die Schachtel in die Hand.
"So geht das hier", sagte sie leise. "Kapiert?"
Corinna wischte sich die Tränen mit dem Ärmel ab und nickte.
"Kapiert."
"Gut. Hast du Geld oder Zigaretten?"
Corinna lächelte schüchtern. "Nein. Haben die mir alles abgenommen."
"Genau so." Sie sah Corinna fest in die grünen Augen.
"In diesem Block sind die ganz Kriminellen", sagte sie leise. "Mörder wie du und ich." Sie wehrte ab, als Corinna widersprechen wollte.
"Halt's Maul und hör zu. Du wurdest wegen Mord verurteilt. Ich auch. Andere hier auch. Eine 17jährige hat zwei Leute auf der Straße abgemurkst. Eiskalt abgeknallt. Wegen nicht mal hundert Mark. Zwei 16jährige haben einen Laden überfallen und den Besitzer so zusammengeschlagen, daß er noch im Krankenwagen gestorben ist. Ich habe meinen Stiefvater mit voller Absicht umgebracht. Messer tief ins Herz gerammt. Er war sofort tot." Corinna wich entsetzt vor Jessica zurück.
"Vier andere haben als Gang Schutzgelder erpreßt", erzählte Jessica ungerührt weiter. "Feuer gelegt, als nicht bezahlt wurde, und dabei eine Familie samt ihrer drei Kinder verbrannt. Es ist scheißegal, ob du dich in Notwehr gewehrt hast. Du bist wegen Mord verurteilt, wie wir alle hier. Also leg dir ein dickeres Fell zu."
"Wie kommst du denn dann klar hier?" fragte Corinna ängstlich. "Du siehst noch viel jünger als ich aus."
Jessica machte eine Faust und ließ Corinna ihre vernarbten Knöchel sehen.
"So", flüsterte sie. "Wer mich anpackt, kriegt die Faust in die Schnauze. Mit voller Wucht."
"Aber du bist - Wie alt bist du?"
"Vierzehn. 14 Jahre und sieben Monate." Jessica lächelte kalt. "Mein Stiefvater war ein Streetfighter. Einer der besten. Er hat Ultimate Fighting gemacht. Kennst du das? Nein? Das ist das, wo die Leute aufeinander einprügeln, bis einer entweder bewußtlos oder tot ist. Geiler Sport, sag ich dir. Das hat er mir beigebracht. Mich trainiert, seit ich fünf Jahre alt war."
Corinna schüttelte verwirrt den Kopf. "Und trotzdem hast du ihn umgebracht?"
"Das hat damit nichts zu tun." Jessica verschloß sich wieder. "Du bist nichts, du hast nichts, und du willst nichts. Merk dir das, sonst rennst du mit Vollgas in Probleme."
Corinna nickte und kramte mit zitternden Fingern eine Zigarette aus der Packung. Doch ihre Hände und Lippen zitterten so heftig, daß sie das Feuer nicht an den Glimmstengel brachte. Jessica nahm ihr Zigarette und Feuerzeug ab, zündete die Zigarette an, nahm einen tiefen Lungenzug und steckte Corinna die Zigarette zwischen die Lippen. Das Mädchen lächelte schüchtern und dankbar.
"Schon gut", meinte Jessica kalt. "Teil sie dir gut ein. Egal, was du hier machst, du bekommst nicht mehr als zwanzig Pfennig die Stunde. Oder du suchst dir eine Freundin, die dich fürs Ficken bezahlt."
"Nie!" Corinna schauderte heftig. "Das mit den Männern mußte ich machen, sonst hätte mich mein - mein Onkel verprügelt. Aber mit 'nem anderen Mädchen...?"
Jessica zuckte mit den Schultern. "Ganz meine Meinung, aber manche hier sehen das anders. Wenn du für die die Beine aufmachst, zahlen sie dir glatt 'nen Zehner. Und beschützen dich. Oder kaufen dir Zigaretten. Bücher. Schreibzeug. Was immer du willst. Gib noch mal 'nen Zug."
Sie griff nach der Zigarette und nahm einen tiefen Zug, bevor sie sich wieder in ihr Bett schwang. Corinna rauchte die Zigarette schweigend und nachdenklich bis zum Filter, dann warf sie die Kippe ins Klo. Sie sah sich bedrückt in der Zelle um.
"Fünf Jahre. Fünf beschissene Jahre, nur weil ich mich gewehrt habe." Sie warf sich weinend auf ihr Bett. Jessica verzog das Gesicht und schloß die Augen.

* * *

Beim Mittagessen ruhten alle Blicke auf Corinna, die trotz der rauhen und sackförmigen Gefängniskleidung wie ein Engel aussah. Ihre kastanienbraunen Haare fielen lockig bis über ihren ausgeprägten Busen, ihre schlanken Beine unter dem Rock waren wie die Arme gebräunt. Nervös saß sie neben Jessica und aß. Jessica sah aus den Augenwinkeln, daß das Mädchen neben Corinna sich anschickte, Corinna anzusprechen. Ungerührt biß sie in ihre Frikadelle.
"Ich bin Monika", sagte die vielleicht 17jährige zu Corinna. "Und du?"
"Corinna." Die 15jährige lächelte scheu. Monikas Hand legte sich auf Corinnas Bein. Corinna fuhr unmerklich zusammen.
"Besuch mich doch mal nachher", schlug Monika vor. Ihre Hand schloß sich um Corinnas Schenkel und strich langsam höher. Corinna blieb reglos sitzen und wußte nicht, wie sie sich verhalten sollte. "Nur für eine Stunde oder so. Wir machen es uns gemütlich. Ich hab ein Radio."
"Schön." Corinna sah sich hilfesuchend um, doch niemand achtete auf sie. Selbst die Wachen sahen weg. "Ähm - Jessica? Wolltest du nicht nachher noch mit mir reden?"
Jessica zuckte nur mit den Schultern und aß weiter, ohne aufzusehen. Corinna bekam Angst, weil auch Monikas Hand immer höher glitt und nun auf ihrer Scheide lag. Monika drückte mit den Fingern sanft gegen Corinnas Höschen.
"Nur eine Stunde", sagte sie erregt. "Nur wir beide." Die Hand ging höher, die Finger hoben den Bund des Höschens an und glitten hinein. Monikas Blick verschwamm etwas. Corinna erstarrte, als sie Monikas Finger in ihre Scheide gehen spürte. Die 17jährige atmete schwer.
"Jess!" jammerte Corinna. "Hilf mir doch!"
"Hilf dir doch selbst", meinte Jessica kalt. Sie schob ihren Teller weg und löffelte den Nachtisch. Corinna sah die anderen Mädchen am Tisch an, doch die blickten entweder mit geilen Gesichtern auf sie oder sahen ganz woanders hin. Sie schaute Monika flehend an.
"Ich will das nicht!"
"Doch, du willst das. Jede von uns will das. Braucht das." Monikas Finger ging ganz tief in Corinnas Scheide, der Daumen drückte gleichmäßig auf den Kitzler. Corinna spürte Angst, Scham, und - was sie am meisten entsetzte - leichte Erregung. Monika sah ihr nur in die Augen und wußte Bescheid. Ein triumphierendes Lächeln zog über ihr Gesicht.
"Siehst du?" sagte sie leise, während sich ihr Finger in Corinna bewegte. "Es gefällt dir. Du kommst gleich zu mir. Zelle 17." Sie drückte noch einmal auf Corinnas Kitzler, was das Mädchen heftig erbeben ließ, und zog dann ihre Hand zurück. Corinna konnte den Blick nicht abwenden, als Monika den Finger, der in Corinna gesteckt hatte, zum Mund führte und ihn voller Genuß ablutschte. Im nächsten Moment sprang Corinna auf und lief aus dem Eßsaal. Jessica und Monika griffen im selben Augenblick nach Corinnas Nachtisch. Monika erschrak, lächelte entschuldigend und zog schnell ihre Hand zurück. Jessica steckte den Pudding ein, stellte ihr Tablett auf das von Corinna und brachte es zurück zur Theke, wo das Besteck kontrolliert wurde. Anschließend ging sie langsam zurück zu ihrer Zelle.
Dort hockte Corinna auf ihrem Bett und weinte verstört. Jessica zog den Pudding aus der Tasche und warf ihn auf Corinnas Schoß. Das Mädchen erschrak heftig und sah auf.
"Jess! Was -"
"Jessica!" zischte Jessica leise. "Mein Name ist Jessica, verflucht!"
Corinna nickte verstört. Sie nahm den Pudding mit einem schüchternen Lächeln in die Hand, öffnete den Deckel und sah sich um.
"Mit den Fingern", sagte Jessica. "Löffel gibt's nur zum Essen."
Corinna seufzte stumm und begann, den Pudding, der zum Glück fest war, mit den Fingern zu essen. Zum Schluß brach sie sogar das Plastik auf und leckte es ab.
"Danke", sagte sie dann zu Jessica. "Wohin damit?"
Jessica nahm ihr die Reste ab und warf sie ungerührt auf den Flur hinaus. Corinna mußte leise lachen.
"Kapiert."
"Gut." Jessica verzog keine Miene. Auch dann nicht, als sie den Rock hob, das Höschen herab zog und sich auf das Klo setzte. Corinna erstarrte, als sie sah, daß einer der Wächter in der Tür stand und Jessica zusah, wie sie pinkelte. Doch Jessica erwiderte seinen Blick nur kalt.
"Das sind alles arme Wichser hier", meinte sie zu Corinna. "Müssen sich an jungen Mädchen aufgeilen, nur um überhaupt einen hoch zu kriegen. Aber zu feige, mal zu fragen."
Der Wächter blieb stumm und schaute weiter auf Jessicas Scheide. Corinna schüttelte sich heftig.
"Und was mache ich, wenn ich auch mal muß?" fragte sie verzweifelt.
"Entweder alles in dir halten oder ihn schauen lassen", erwiderte Jessica kalt. Sie wischte sich die Scheide ab, zog das Höschen hoch und stand auf. Sofort verschwand der Wächter. Jessica brachte sich in Ordnung, dann drückte sie auf den Knopf für die Spülung.
"Mußt du auch?" fragte sie Corinna. Die nickte verlegen.
"Dann mach." Sie ging zur Tür, lehnte sich mit verschränkten Armen in den Rahmen und sah nach draußen. Corinna lief mit fliegenden Nerven zum Klo und erleichterte sich, so schnell es ging. Als ihre Kleidung wieder in Ordnung war, atmete sie tief durch, spülte ab und setzte sich auf ihr Bett.
"Jess- Jessica?" fragte sie leise.
"Ja?"
"Was würdest du tun, wenn er dich fragt, ob er dich mal - ficken darf?"
"Ihm den Schädel einschlagen."










Kapitel 2



Corinna ging nicht zu Monika. Sie hatte viel zu viel Angst davor. Sie blieb in ihrer Zelle, bis Monika gegen sechs Uhr erschien.
"Darf ich reinkommen?" fragte die 17jährige, die in der Tür stehen geblieben war. Jessica drehte sich wortlos zur Seite, Corinna zuckte mit den Schultern. Monika ging zu Corinna, setzte sich neben sie auf das Bett und legte ihren Arm um die 15jährige.
"Warum nicht?" fragte sie leise. "Angst?"
Corinna nickte zitternd.
"Mußt du bei mir nicht haben." Monika senkte ihren Kopf und begann, Corinnas Haare zu küssen. Jessica sprang von ihrem Bett, lief zur Tür, zog sie halb hinter sich zu und blieb im Rahmen stehen. Corinna schluckte schwer, als sie kapierte, daß sie ganz auf sich gestellt war.
"Du bist wunderschön!" flüsterte Monika erregt. "Wer hat dich entjungfert?"
Corinna wurde flammend rot.
"Mein Onkel", wisperte sie verlegen. "Mit vier anderen. Die haben mich auf den Strich geschickt."
"Armes Mädchen!" Monikas Bedauern war echt. "Dann ist klar, warum du so viel Angst hast. Vergewaltigt, einsam, keinen Menschen zum Reden." Sie zog Corinnas Kopf an ihre Brust und streichelte ihre Haare. Corinna fing übergangslos an, zu weinen.
"Scht!" machte Monika leise. "Alles wird gut, kleine Cora. Alles wird gut. Ich bin bei dir."
Jessica verzog nur das Gesicht, als sie Monika reden hörte. Standardmasche, dachte sie verächtlich. Sie warf einem Wärter, der an ihrer Zelle vorbei ging und hinein sah, einen so kalten und mörderischen Blick zu, daß der Mann sich schnell verkrümelte. Inzwischen wußten alle, daß Jessica, wenn sie Hände und Füße frei hatte, eine lebende Vernichtungsmaschine war, die auch vor Schlagstöcken, Pistolen und Gewehren nicht den geringsten Respekt hatte. Außerdem, sagte sich der Wärter, gab es noch viele andere Zellen mit jungen Mädchen, die viel harmloser waren als diese Jessica.
Monika kümmerte sich ausgiebig um die weinende Corinna. Sie tröstete sie mit Worten und sanftem Streicheln, schaukelte sie beruhigend hin und her und flüsterte ihr Komplimente ins Ohr, bis Corinna sich wieder gefangen hatte. Dann drückte sie die 15jährige sanft in das Bett, legte sich neben sie und ließ ihre Hände über Corinnas Schenkel wandern.
"Ich hab mich gleich in dich verliebt", flüsterte Monika. Sie gab Corinna einen gehauchten Kuß auf den Mund. "Wollen wir Freundinnen sein? Richtige Freundinnen? Uns gegenseitig die Langeweile vertreiben?"
Corinna zuckte verlegen mit den Schultern. Monika lachte leise, während ihre Hand zwischen Corinnas Beine ging.
"Ich zeig's dir, kleine Cora. Es tut nicht weh, macht aber sehr viel Spaß. Glaub mir." Sie zog an Corinnas Höschen, legte ihre Scheide frei und begann, sie mit den Fingern zu verwöhnen. Corinna schloß die Augen, als die Erregung größer wurde als die Scham, und drückte sich an Monika.
"Jetzt bist du dabei", freute sich Monika leise. "Hab keine Angst, kleine Cora. Es wird wunderschön für dich werden. Ich bin nicht so grob wie die Männer, die du kennst."
Das stimmte sogar, überlegte Jessica, die trotz des Flüsterns jedes Wort verstand. Was immer man von Monika behaupten konnte, sanft und zärtlich war sie. Zwar untreu wie Casanova, aber sanft und zärtlich.
Monika knöpfte langsam das Oberteil von Corinnas rauhem Kleid auf. Corinna atmete schwer ein, als sich Monikas Hand auf ihre nackte Brust legte. Wie von selbst drehte sie sich auf den Rücken. Monika rutschte über sie und küßte sie. Corinna erschauerte, als die Zunge eines anderen Mädchens in ihren Mund fuhr, doch im gleichen Moment packte sie die Lust. Sie erwiderte den Kuß gierig.
Monika knöpfte während des Kusses das Kleid von Corinna vollständig auf und wischte den Stoff zur Seite. Ihre Hand fuhr zwischen Corinnas Beine, ein Finger drückte sich in die Scheide der 15jährigen. Corinna erbebte wieder, doch diesmal vor Lust.
Monika hob den Kopf. "Jessica? Paßt du auf?"
"Nein", erwiderte die 14jährige eisig. "Ich stehe hier nur wegen der tollen Aussicht."
"Danke!" Monika küßte Corinna auf den Mund, das Kinn, den Kehlkopf, die Schulter, und schließlich auf die Brüste. Die 15jährige schloß erregt die Augen. Als Monika eine ihrer Brüste tief in den Mund saugte und daran lutschte und leckte, drückte sich Corinna mit ihrem ganzen Körper an Monika. Sie wehrte sich auch nicht, als Monika ihr das Höschen auszog. Die 17jährige befreite sich ebenfalls schnell von ihrer Kleidung und hockte sich dann über Corinna, mit ihrer Scheide über Corinnas Gesicht. Sie senkte den Kopf und begann, Corinna gekonnt zu lecken.
Die 15jährige zog seufzend die Beine an und ließ sie nach außen fallen, so weit es die Zelle erlaubte. Dann hob sie ihren Kopf, hielt sich an Monikas Po fest und stieß ihre Zunge in Monikas Scheide.
Sofort wurde die 17jährige wild. Sie kaute an Corinnas Scheide, leckte sie, knabberte daran und arbeitete mit der Zunge in der 15jährigen, die sich sehr anstrengen mußte, um bei Monika mitzuhalten. Doch gegen die erfahrene 17jährige hatte sie kaum eine Chance.
Corinna erschauerte plötzlich, als ihr Orgasmus kam. Sie klammerte sich an Monika fest und leckte sie mit aller Kraft. Doch Monika kam erst, als Corinna gerade ihren zweiten Orgasmus erlebte. Erhitzt legte sich Monika anschließend zu Corinna, nahm sie in die Arme und küßte sie zärtlich.
Jessica, die noch immer in der Tür stand und aufpaßte, wischte sich verstohlen eine Träne weg.



In der Nacht, als Corinna schon tief und fest schlief, stand Jessica leise auf, stellte sich auf die Toilettenschüssel und sah aus dem winzigen, vergitterten Fenster hinaus in den sternenklaren Nachthimmel. Obwohl ihr Gesicht unbewegt blieb, liefen ihr die Tränen über die Wangen.
Wie in jeder Nacht.
Eine halbe Stunde stand sie dort vollkommen reglos. Schließlich stieg sie von der Toilette herunter, ging zu ihrem Bett und legte sich leise schlafen.

* * *

Beim Frühstück starrte Corinna verblüfft auf die drei Schachteln Zigaretten, die Monika ihr auf das Tablett legte.
"Für meine Freundin", flüsterte Monika. Sie zog eine vierte Schachtel aus der Tasche und gab sie Jessica. "Für's Aufpassen. Danke noch mal, Jessica."
Jessica nickte knapp und steckte die Zigaretten ein, ohne das Essen zu unterbrechen. In diesem Moment trat einer der Wächter hinter Corinna, griff an ihr vorbei und schnappte sich eine der drei Schachteln.
"Schweigegeld", sagte er nur, als Corinna ihn fassungslos anstarrte. Monika legte ihre Hand auf Corinnas Bein.
"Deswegen hast du ja drei bekommen", sagte sie, während der Wärter wieder auf seinen Posten ging. "Laß gut sein, kleine Cora."
Bekümmert nickte Corinna und lächelte Monika scheu zu, bevor sie wieder an ihr Essen ging.
Jessica zog nach reiflicher Überlegung ihre Schachtel hervor und legte sie auf Corinnas Tablett.
"Für dich", sagte sie, ohne die 15jährige anzusehen. Sie bemerkte aus den Augenwinkeln, wie ein anderer Wärter näher kam. Sie wappnete sich, Corinnas verwirrte Fragen ignorierend.
Als der Wärter zwischen ihr und Corinna nach einer der Schachteln griff, legte Jessica ihre Hand auf die Zigaretten und sah dem Mann in die Augen.
"Finger weg, du Arsch."
"Übertreibe es nicht, Suttow", erwiderte der Wächter. Er schob Jessicas Hand beiseite. Sofort ballte Jessica die Faust und riß ihren Arm blitzschnell nach hinten. Der Wärter schrie auf, als Jessicas Faust gegen seine Zähne knallte. Jessica sprang im gleichen Moment auf, warf sich auf den Mann, riß ihn zu Boden und nahm ihm das Gewehr ab.
"Suttow!" dröhnte es im selben Moment aus den Lautsprechern. "Laß das Gewehr fallen und heb die Hände hoch!"
"Leck mich am Arsch!" brüllte Jessica zurück. Die Mädchen im Saal schrien vor Panik auf und ließen sich auf den Boden fallen. Nur Corinna blieb wie erstarrt sitzen.
"Runter mit dir!" zischte Jessica wütend, die Augen auf die Wachen gerichtet, die von allen Seiten auf sie zu kamen. Corinna schüttelte nur ängstlich den Kopf. Jessica unterdrückte einen Fluch und trat blitzschnell zu. Corinna schrie auf und wurde von dem nicht sehr harten Tritt unter den Tisch geschleudert.
"Suttow!" dröhnten die Lautsprecher derweil weiter. "Laß das Gewehr fallen und ergib dich!"
"Den Teufel werd ich tun!" schrie Jessica wild zurück. "Knallt mich doch endlich ab, verdammt noch mal!" Sie drückte wie wild auf den Abzug, doch der bewegte sich nicht. Die Wachen kamen immer näher.
Endlich hatte Jessica den Sicherungshebel gefunden. Sie löste die Sperre, richtete die Waffe auf die Decke und drückte ab. Der Schuß dröhnte wie eine Explosion. Die Mädchen schrien vor Panik auf. Jessica riß blitzschnell das Gewehr herum und legte auf eine der Wachen an.
Vier Schüsse knallten fast gleichzeitig, doch keiner kam aus Jessicas Gewehr. Das Mädchen wurde von den einschlagenden Kugeln herum geworfen, fiel über die Sitzbank und lag still. Corinna kroch entsetzt zu ihr.
"Jess!"
Jessica lächelte verzerrt. "Mein Stiefvater", flüsterte sie mit brechender Stimme. "Hab ihn so geliebt! Knie kaputt - nach letztem Kampf. Kein - Ultimate Fighting - mehr. Wollte nicht - mehr so leben. Habe - seinen Wunsch - erfüllt. Ihn schnell - und schmerzlos - getötet. Bin gleich - bei ihm. Hab ihn - so sehr - geliebt!" Sie lächelte, dann lag sie still.
"Jess!" Corinna umarmte das tote Mädchen weinend. Ein Wächter stürzte auf Jessica zu, griff nach ihrem Gewehr und blieb dann kopfschüttelnd stehen.
"Was für eine Verrückte. Wie kann man in dem Alter bloß sterben wollen?"
"Das geht ganz leicht", schluchzte Corinna. "Man muß nur jemanden verlieren, den man sehr gern hat." Sie vergrub ihr nasses Gesicht in Jessicas Haaren.







E N D E








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