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SH-61_2 - Marte und Meike
"Marte und Meike" erzählt von zwei 12jährigen Mädchen, die einen ungewöhnlichen Fund machen, der ihr Leben vollkommen verändert (?/? transform mystic)
Marte und Meike
Seit die beiden 12jährigen Zwillinge Marte und Meike Seelbach auf einem Dorffest von zwei Jungs ziemlich grob betatscht worden waren, sonderten sie sich etwas ab und unternahmen sehr viel gemeinsam anstatt mit anderen zusammen. Ihre Eltern hatten dafür vollstes Verständnis, sagten den beiden hübschen Mädchen aber immer wieder, daß sie irgendwann einmal über ihren Schreck hinwegkommen müßten. Die Mädchen zuckten dann nur mit den Schultern. Hübsch waren sie wirklich, die beiden Mädchen. Sie hatten beide langes, glattes, weißblondes Haar, das ihnen fast bis zum Po reichte, und strahlend blaue Augen; so intensiv blau, daß sich jeder hütete, einen Blondinenwitz auf ihre Kosten zu reißen. Außerdem waren sie bei weiten nicht dumm. Die Mädchen hatten den schlanken Körper und das Aussehen von ihrer Mutter geerbt, der Vater hatte eine gehörige Portion Energie und Selbstbewußtsein beigesteuert. Aber auch das selbstsicherste 12jährige Mädchen wird unsicher, wenn ihr beim harmlosen Tanzen plötzlich unter den Rock und zwischen die Beine gegriffen wird... Deswegen sonderten Marte und Meike sich von den anderen in ihrer Klasse ab und zogen statt dessen nur noch durch ihren "Zauberwald", wie sie den Wald hinter dem Dorf nannten. Sie kannten ihn fast besser als der Förster, und da sie sowohl Kompaß als auch ein kleines Funkgerät auf ihre Exkursionen mitnahmen, ließen ihre Eltern sie schweren Herzens ziehen. An diesem ersten Samstag der Herbstferien entdeckten die beiden Mädchen etwas völlig Neues. Staunend standen sie vor einer kleinen Felswand, die, das konnten beide schwören, beim letzten Mal noch nicht an dieser Stelle gestanden hatte. Ganz unten war ein Loch, durch das die Mädchen so gerade eben hindurch paßten. Sie schauten sich kurz an, dann war es entschieden. Während Marte sich hinein quetschte, sagte Meike über das Funkgerät eben zu Hause Bescheid, dann reichte sie ihrer Schwester die Taschen an, in denen die Mädchen das trugen, was sie so brauchten, und folgte ihr. Sie fanden sich in einem sehr engen und niedrigen Gang wieder, der sich jedoch schon nach einigen Metern zu einem Stollen erweiterte, in dem sie aufrecht gehen konnten. Marte ging voraus und setzte bei jedem Schritt prüfend den Fuß auf, doch ihre Sorgen waren unnötig, der Boden bestand aus gewachsenem Fels. Im Licht der starken Taschenlampen kamen die Mädchen schließlich in eine kleine Höhle, von der zwei weitere Stollen abzweigten. Die Mädchen wandten sich ohne zu zögern nach links. Dieser Stollen führte sanft abwärts. Sie folgten ihm mehrere hundert Meter, dann war der Gang zu Ende. Vor ihnen war nur noch Fels. "Mist!" knurrte Marte. "Ich hätte gewettet, hier ist noch was." "Ist es auch." Meike sah den Fels nachdenklich an, dann machte sie einen entschlossenen Schritt darauf zu und war verschwunden. Marte fiel vor Schreck die Taschenlampe aus der Hand. Ängstlich rief sie nach ihrer Schwester, die genauso plötzlich vor ihr stand, wie sie verschwunden war. "Trödel nicht rum!" sagte Meike ungeduldig und nahm ihre Schwester an die Hand. "Komm!" Sie zog ihre Schwester durch den Fels hindurch. Marte wollte gerade vor eingebildetem Schmerz aufschreien, als ihr der Schrei in der Kehle verstummte. Überwältigt sah sie sich um. "Geil, was?" grinste Meike aufgeregt. "Und WIR haben das entdeckt!" Marte konnte nur stumm nicken. Sie standen in einer Höhle von gut zehn Metern Breite und dreißig Metern Länge. Von irgendwoher kam ein helles, mildes Licht, aber die Quelle war nicht zu entdecken. Die Wände aus hellgrauem Stein waren mit fremdartigen Symbolen und Figuren versehen, vom Boden bis zur Decke in vier Meter Höhe. Staunend gingen die Mädchen an einer Wand entlang und ließen ihre Finger vorsichtig über die eingemeißelten Zeichen gleiten. Je näher sie der hinteren Wand kamen, um so lauter wurde ein ganz feines Summen. Schließlich standen sie an der Stelle, an der das Summen am lautesten war. Die Mädchen legten wie auf stummen Befehl ihre Hände auf den Fels und drückten. Ohne jedes Geräusch wich eine Platte von einem Meter Breite und zwei Metern Höhe zurück, bis ein schmaler Durchgang entstanden war. Die Mädchen schlüpften durch die Lücke und erstarrten. Sie sahen in einen Raum von knapp drei mal drei Metern. An den Wänden blitzten Hunderte von Diamanten, die so geometrisch präzise angeordnet waren, daß eine natürliche Entstehung vollkommen ausgeschlossen war. Am hinteren Ende des kleinen Raumes stand ein achtzig Zentimeter hohes und vierzig Zentimeter breites, quadratisches Podest. Und auf diesem Podest ruhte ein tiefblauer Kristall mit mindestens fünfzig Spitzen, die gleichmäßig und rhythmisch pulsierten und das feine Summen ausstrahlten. "Wow!" flüsterte Marte ehrfürchtig. Ihre Hand und die ihrer Schwester Meike bewegten sich zu dem Kristall und berührten ihn. Plötzlich zuckten sie zurück und starrten auf ihre Hände. Marte hatte einen Block aus rotem Kristall in der Hand, Meike einen aus blauem. Und etwas in ihren Körpern fühlte sich komisch an, aber das Gefühl verschwand auch sofort wieder. Aber ein anderes Gefühl kam auf. Schweigend machten die Mädchen sich auf den Rückweg, als ob sie wüßten, daß sie nicht länger hier bleiben konnten. Als sie wieder vor der kleinen Felswand im Freien standen, hielt Marte beide Kristalle fest, während Meike sich zu Hause meldete. "Wir sind wieder aus der Höhle raus", berichtete sie ihrem Vater. "Höhle?" kam die erstaunte Antwort. "Meike, wart ihr in einer Höhle?" "Ja!" erwiderte Meike ebenso erstaunt. "Das hab ich dir doch vorhin gesagt!" Ihr Vater machte eine kurze Pause. "Meike", sagte er dann ruhig. "Wir haben seit dem Frühstück nichts mehr von euch gehört. Das war vor zwei Stunden." "Vor zwei Stunden?" Die Mädchen bekamen eine Gänsehaut. Als sie die Höhle betreten hatten, war es fast Mittag gewesen. Sie schauten auf ihre Uhren, deren Zeiger auf halb elf standen. Die Gänsehaut wurde stärker. "Wir reden gleich drüber", sagte Meike hastig. "Ende!" Sie schaltete das Funkgerät aus und drehte sich zu der Felswand um, doch die war verschwunden. Die Mädchen rissen ihre Taschen vom Boden und rannten nach Hause, so schnell sie nur konnten.
"Hm." Skeptisch begutachtete ihr Vater die beiden Blöcke aus Kristall. "Also ihr wart in einem Raum voller Diamanten, und alles, was ihr mitbringt, sind zwei unansehnliche Blöcke aus - aus wer weiß was?" "Wir haben die nicht mitgenommen!" protestierte Meike. "Die haben wir geschenkt bekommen!" sagte Marte im gleichen Moment. "Geschenkt. Soso. Aha." Ihr Vater schaute sie der Reihe nach an. Normalerweise wußte er, wann seine beiden Prinzessinnen schwindelten, aber sie sagten die Wahrheit. Oder das, was sie für die Wahrheit hielten. "Na schön", seufzte er, während er die beiden Blöcke vorsichtig auf den Tisch legte. "Was habt ihr damit vor?" "Am Montag unserem Biolehrer zeigen", erwiderte Meike. "Vielleicht bekommen wir dafür eine gute Note." Die bekamen sie nicht, sondern statt dessen eine Adresse in Idar-Oberstein, zu der sie mit den beiden Blöcken fahren sollten. Die Mutter gab dem Drängen ihrer Töchter beim Mittagessen nach und fuhr mit ihnen in die gut 20 Kilometer entfernte Stadt. Vor dem Haus angekommen, daß der Lehrer den Mädchen genannt hatte, las die Mutter: "Günther - Diamantschleiferei". Achselzuckend schob sie die Mädchen durch die Tür, schon bereuend, daß sie sich hatte überreden lassen. Doch als der Inhaber, Herr Günther persönlich, die beiden Blöcke lange und schweigend untersuchte, wandelte sich ihr Bedauern in Neugier. Schließlich legte er die beiden Stücke zur Seite und schaute die drei Besucher an. "Tja, Frau Seelbach", meinte er trocken. "Zeitverschwendung war das auf gar keinen Fall. Wissen Sie, was Ihre Töchter gefunden haben? Rohdiamanten!" "Was?" Frau Seelbach stand halb auf. "Soll das ein Witz sein?" "Überhaupt nicht. Was wissen Sie von Diamanten?" "Daß ich sie sehr mag." Sie schaute auf die beiden Klötze. "Und das da -" "Werden später mal zwei wunderschöne und äußerst seltene Diamanten. Lassen Sie mich ein paar Dinge erklären, ja? Diamanten werden anhand von vier Kriterien bewertet: Farbe, Reinheit, Schliff und Gewicht. Sie sagten vorhin, daß Diamanten nur klar sind. Das ist nicht ganz richtig. Die Farbe eines Diamanten reicht von hochfeinem Weiß bis hin zu schwachem Gelb, aber auch die Farben Rot, Grün, Blau, Orange und Violett kommen vor. Natürlich sind das keine klaren Farben, sondern nur Ahnungen von Farben. Sättigungen, wie wir sagen. Ein Diamant in klarem Blau oder Rot ist so selten wie - wie - na, extrem selten eben. Die Reinheit reicht von lupenrein bis hin zu großen Einschlüssen. Ein Diamant ist dann lupenrein, wenn bei 10facher Vergrößerung keine Luftblasen, Risse oder Fremdkörper zu erkennen sind. Mein Instinkt sagt mir, daß diese beiden Stücke lupenrein sein werden. Der Schliff ist das, was den Diamanten so blitzen und funkeln läßt, mal locker ausgedrückt. Wenn die Facetten die exakt gleiche Geometrie aufweisen, also in sich gleich groß sind und proportional perfekt zueinander passen, dann reden wir von einem sehr guten Schliff. Schließlich das Gewicht, gemessen in Karat. Ein Karat entspricht 200 Milligramm, 5 Karat wären also ein Gramm. Wichtig dabei ist, daß der Preis für einen Diamanten nicht linear, sondern progressiv ansteigt. Ein Einkaräter kostet zum Beispiel 1.000,-, ein Zweikaräter schon über 3.000,-, und ein Dreikaräter um die 8.000,-." Er deutete auf die Blöcke. "Aus diesen Rohdiamanten könnte ich jeweils einen Diamanten herausholen, der etwa 250, 300 Karat hat. Bei diesem Gewicht und der satten Farbe können Sie mit einem Preis rechnen, der siebenstellig ist. Für einen. Beide zusammen bringen wohl weit mehr als das Doppelte." "Wir haben echt Diamanten gefunden?" strahlte Marte. Herr Günther nickte lächelnd. "Das habt ihr. Ich glaube zwar immer noch nicht so recht, was ihr mir erzählt habt, aber ich weiß auch, daß es Diamanten in diesem tiefen Blau und diesem tiefem Rot bisher nicht gegeben hat. Und wenn doch, sind sie irgendwo unter strengstem Verschluß." "Mutti!" Meike drehte sich aufgeregt um. "Du, dann können wir doch den Hof und die Scheune reparieren lassen!" "Und Papa kann sich den neuen Traktor kaufen!" "Und du das neue Auto!" "Und wir kriegen endlich den kleinen Schäferhund!" "Mit Hundehütte!" "Und warmer Decke für den Winter!" "Kinder!" lachte Frau Seelbach, die ihre aufgeregt plappernden Töchter an sich drückte. "Ruhe, bitte!" Die Mädchen kicherten verlegen. "Wie lange dauert es denn, daraus einen Diamanten zu machen?" fragte sie dann. "Ich schätze, etwa ein Jahr. Zum einen wegen der enormen Größe, zum zweiten, weil die Diamanten nach Fertigstellung nach Antwerpen gebracht werden, wo sie vom Hohen Rat für Diamant eine Expertise bekommen. Damit lassen sie sich erstens wesentlich besser verkaufen, und zweitens für mehr Geld." Sie redeten noch etwa zwanzig Minuten, dann fuhren die drei aufgedreht nach Hause.
* * *
"Die Bauchschmerzen Ihrer Töchter sind geklärt", sagte der Arzt der Mädchen, Herr Doktor Friedrichs, gut fünf Monate später zu Frau Seelbach. "Und woran liegt's?" Der Arzt holte tief Luft. "Woran es liegt, kann ich Ihnen sagen, aber nicht, woher es kommt. Frau Seelbach, Marte und Meike sind beide schwanger. Im fünften Monat. Aber" - er wehrte Frau Seelbachs heftigen Widerspruch ab - "die Jungfernhäutchen beider Mädchen sind unverletzt." "Bitte?" flüsterte Frau Seelbach. "Aber wie -" "Es kann manchmal vorkommen", sagte der Arzt nachdenklich, "daß das Hymen feine Risse oder Löcher hat. Wenn das Mädchen mit einem Jungen schläft und er nur zum Teil eindringt, kann es passieren, daß sich dennoch einige Samenzellen durch die feinen Risse schlängeln und die Eizelle befruchten. Aber die Häutchen Ihrer Töchter sind vollkommen fest und geschlossen. Nicht der kleinste Riß, nicht das kleinste Loch. Vor fünf Monaten waren Herbstferien. Waren Ihre Töchter alleine in Ferien?" "Nein, sie waren die ganze Zeit bei uns." Sie sah den Arzt hilflos an. "Und nun?" Er zuckte ebenso hilflos mit den Schultern. Vier Monate später, am 30. Juni, dem 13. Geburtstag von Marte und Meike, brachten sie in der selben Sekunde zwei prächtige und gesunde Töchter zur Welt, ohne die geringsten Schmerzen oder Komplikationen. Die Mädchen bekamen nur ganz leichte Wehen, wie ein stärkeres Ziehen, und Sekunden später kamen die Babys heraus, als hätten sie nur auf das Kommando dazu gewartet. Marte nannte ihre Tochter Christine, Meike ihr Baby Caroline. Eine Woche nach der Geburt waren Mütter und Töchter schon zu Hause. Natürlich war dies für die nächsten Wochen und Monate Gesprächsthema Nummer Eins in dem Dorf. Alle Eltern, die Töchter hatten, befahlen ihren Kindern, sich von Marte und Meike fernzuhalten, um nicht selbst mit einem Baby "angesteckt" zu werden. Zum Glück hatte der Arzt dichtgehalten und kein Sterbenswörtchen über die ungewöhnlichen Umstände der Empfängnis verlauten lassen. Marte und Meike machte dies jedoch überhaupt nichts aus. Sie waren einfach vernarrt in ihre Töchter und kümmerten sich nur noch um sie und die Schule. Wenn die Mädchen in der Schule waren, kümmerte sich ihre Mutter - in ihrer neuen Funktion als Oma - um die beiden Kleinen, die aber den ganzen Vormittag schliefen und erst wach wurden, wenn Marte und Meike aus der Schule kamen. Die Mädchen stillten ihre Kinder, dann gingen sie selbst essen. Während sie Hausaufgaben machten, spielten die Kleinen friedlich in ihren Kinderbettchen, und anschließend beschäftigen Marte und Meike sich mit ihnen, bis spät in den Abend. Und noch etwas war merkwürdig, obwohl es niemandem auffiel. Seit der Geburt der Kinder kamen Marte und Meike plötzlich in jedem Schulfach bestens klar. Sie verstanden einfach alles, ohne sich großartig anstrengen zu müssen. Den Lehrern fiel das zwar doch auf, aber sie schoben es auf den neuen Hormonhaushalt bei den Mädchen und ihr neues Verantwortungsgefühl und dachten nicht weiter darüber nach. Im November kam Herr Günther vorbei und lieferte einen Scheck ab. Die Diamanten, die auf den Namen "Bruder und Schwester" getauft worden waren, hatten auf einer Auktion in Antwerpen die stolze Summe von 3,7 Mio. Mark erzielt. Die Mädchen hatten die fertigen Diamanten natürlich sehen dürfen, und auch sie waren begeistert gewesen von der Schönheit der beiden Stücke. Erstklassige Fotos der Diamanten hingen gerahmt in ihren Zimmern; so hatten sie mehr als nur eine Erinnerung daran. In Absprache mit den Mädchen ließen die Eltern den Hof vollständig in Ordnung bringen. Herr Seelbach bekam seinen neuen Traktor, die Mädchen und ihre Kinder größere und neu eingerichtete Zimmer. Der Rest des Geldes wurde für die Mädchen fest angelegt, so daß sie später studieren konnten, wenn sie das wollten. Eines schönen Tages offenbarten Chris und Caro, wie sie genannt wurden, was sie draufhatten. Marte tobte mit ihrer Tochter Chris auf dem Sofa herum, als Chris plötzlich herunterfiel. In diesem Moment sah Caro auf. Meike bemerkte, daß sich die Augen ihrer Tochter immens verdunkelten, und Marte bemerkte, daß ihre Tochter, die sie schon schreiend auf dem Boden sah, wieder auf das Sofa schwebte und dort sanft abgesetzt wurde. Marte und Meike blickten sich ratlos an, dann zuckten sie die Achseln und spielten weiter mit ihren Kindern. Chris und Caro waren absolut pflegeleicht. Sie schrien oder weinten nie, selbst dann nicht, wenn sie Hunger hatten oder ihre Windeln voll waren. Andererseits wußten Marte und Meike zu jeder Sekunde des Tages, was ihre Kinder brauchten oder wollten. Und wenn sie mal nicht da waren... Frau Seelbach bekam fast einen Herzanfall, als sie sah, daß eine kleine Puppe durch die Luft schwebte, genau in Caros Hände. Als Chris das gleiche Spiel dann mit einem Plastikring wiederholte, flüchtete sie regelrecht aus dem Zimmer. Für Marte und Meike war das alles überhaupt kein Problem, sie kamen damit klar. Chris und Caro hingegen spürten offenbar, daß sie ihrer Oma damit Angst machten, und unterließen diese Scherze in ihrer Gegenwart. Am nächsten 30. Juni wurden Marte und Meike 14 Jahre, ihre Töchter ein Jahr alt. Beide konnten schon richtig gut und sicher laufen. Zwei Jahre später hatten Chris und Caro eine dermaßen gute Kondition, daß Marte und Meike sich entschieden, mit ihnen zu dem Platz zu gehen, wo alles begonnen hatte. Nach einem fast dreistündigen Marsch standen sie an der Stelle, doch die Felswand war nicht zu sehen. Chris und Caro legten ihre Hände zusammen, mit den Fingern nach oben, und im gleichen Moment flimmerte die Luft. Marte und Meike schnappten erstaunt nach Luft, als wie aus dem Nichts die Felswand erschien. Das Loch über dem Boden schien größer zu sein, als die Mädchen es in Erinnerung hatten. Chris und Caro krabbelten ohne zu zögern in das Loch hinein, Marte und Meike folgten ihnen. Sie hatten zwar keine Taschenlampen dabei, aber die brauchten sie auch nicht. Der Stollen schimmerte in einem milden Licht. Als sie in der Höhle standen, von der die zwei Gänge abzweigten, gingen Chris und Caro ohne zu zögern nach rechts. Verwundert folgten die Mädchen ihnen, bis sie nach mehreren hundert Metern vor einer Mauer aus einem glatten, schwarzen Material standen, das zu leben schien. Chris und Caro legten ihre Hände an die Mauer, die im selben Moment verschwand. Geblendet schlossen die Mädchen die Augen, als eine wahre Lichtflut über sie hereinbrach. Erst nach fast einer Minute hatten sie sich soweit daran gewöhnt, daß sie die Augen für länger als nur ein paar Sekunden offen halten konnten. Vorsichtig gingen sie in die riesige Halle hinein, deren Wände und Decke nicht auszumachen waren. Chris und Caro blieben am Eingang stehen. Nach ihrem Gefühl mußten sie etwa in der Mitte der Halle sein, als sich aus all dem Licht plötzlich ein Wesen zu formen begann. Ohne eine Spur von Angst schauten Marte und Meike auf die schimmernde, lichtdurchflutete Gestalt. "Nun habt ihr den Vater eurer Kinder kennengelernt", sagte das Wesen mit einer so zärtlichen Stimme, daß die Mädchen feuchte Augen bekamen. "Euch gehört mein Dank, weil ihr nichts weggenommen habt." "Wir müssen uns bedanken", erwiderte Marte schüchtern. Meike nickte. "Ja, wirklich. So viel Geld!" "Es ist für euch und die Kinder. Braucht ihr noch mehr?" Beide Mädchen schüttelten schnell ihre Köpfe. "Das ist schon jetzt viel zu viel!" meinte Marte mit einem leisen Lachen. "Habt ihr Freunde?" "Nein." Meike zuckte die Achseln. "Brauchen wir auch nicht." "Wollt ihr denn nicht mal heiraten?" "Und Kinder kriegen?" grinste Marte. Das Wesen schien fröhlich zu lachen. "Kommt her zu mir." Ohne Scheu gingen die Mädchen näher an die Gestalt heran. Zwei ganz feine Lichtfäden kamen auf sie zu und berührten sie. Im gleichen Moment zuckte ein irrsinniger, heißer Schmerz durch ihre Körper, aber bevor die Nerven den Impuls weiterleiten konnten, war es auch schon vorbei. "Mein Geschenk an euch", sagte das Wesen zärtlich. "Kommt wieder, wenn die Kinder ihren elften Geburtstag haben." Einen Gedanken später standen die Mädchen und ihre Kinder wieder in freier Natur. Die Felswand war verschwunden.
Am gleichen Abend kam Marte zu Meike ins Zimmer. Chris und Caro schliefen schon fest. "Hi!" grüßte Meike leise. Sie setzte sich in ihrem Bett auf. "Willst du mal probieren?" "Klar!" Marte schlüpfte zu ihr unter die Decke. "Du nicht?" "Doch, schon." Sie legte sich wieder hin und drehte sich zu ihrer Schwester. "Ist doch ulkig, oder? Da haben wir Kinder, aber Sex hatten wir noch nie." "Nicht mal an uns rumgespielt haben wir", kicherte Marte leise. "Und das mit 16!" "Hast recht", erwiderte Meike gespielt grimmig. "Es wird höchste Zeit! Fängst du an?" "Ja." Marte atmete tief durch und konzentrierte sich auf das, was sie am heutigen Tag gelernt hatte. Fasziniert sah Meike zu, wie sich der Körper ihrer Schwester verwandelte und nach weniger als zwanzig Sekunden eindeutig männlich war. "Ist das geil!" kicherte Marte. "Ich fühl mich wie ein Mann! Ich bin so geil wie ein Mann!" "Und das heißt?" "Das heißt, du bist jetzt fällig!" Kichernd warf Marte sich auf ihre Schwester, die sie mit offenen Beinen empfing. Zuerst unsicher, dann immer sicherer werdend drang Marte mit ihrem neuen, dafür gedachten Teil in ihre Schwester ein, die leise seufzte und stöhnte. Als hätte sie dies schon ihr ganzes Leben lang getan, fickte Marte ihre Schwester, ging mit langen und kräftigen Stößen in sie, und spürte mit einem neuen Sinn, wie weit ihre Schwester war. Meike spürte es genauso deutlich, wie weit Marte war. Sie küßten sich voller Begierde, vereinigten ihre Körper immer härter und schneller, bis Marte plötzlich tief stöhnte und den ungefährlichen Samen in Meike jagte. Erschöpft fiel sie auf Meike, doch die gönnte ihr keine Pause. Während Martes Körper sich wieder zurückverwandelte, veränderte sich der von Meike zu einem männlichen. Sie warf ihre Schwester herum und drang mit einem satten Rutsch in sie ein. "Nur gut, daß unsere Häutchen schon weg sind, was?" grinste Marte, während Meike auf und in ihr arbeitete. "Das hätte mich auch nicht aufgehalten", kicherte Meike. "Ist das ein geiles Gefühl! Ist das für dich auch so schön, wie es für mich war?" "O JA!" stöhnte Marte übertrieben laut. Beide Mädchen kicherten und küßten sich, dann machte Meike Ernst. Sie fickte Marte viel ruhiger, aber dafür intensiver. Nach kaum drei Minuten erbebte Marte in ihrem ersten Orgasmus, den sie als Mädchen bekam, und kurz darauf füllte Meike sie mit ihrem Samen, der genauso unschädlich war wie der von Marte. "Wird das 'ne geile Zeit!" seufzte Marte, als sich beide Mädchen erholt hatten. "Überleg mal, Meike! Wir können später, wenn wir mal ausziehen, so tun, als wären wir Mann und Frau!" "Wieso tun?" grinste Meike, deren Körper noch immer männlich war. "Das sind wir doch jetzt schon, oder?" Lachend umarmten sich die Mädchen.
E N D E
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