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SH-037 – Karin
Karin .... (sh-037.zip) (M/f f/f cons rom) (53k) Wenn der Babysitter plötzlich zur Familie gehört, gerät alles aus den Fugen
Copyright © 1998, Shana.
Date of first publication Sunday AM, October 04, 1998
Karin
Anmerkungen / Allgemeine Informationen für alle meine Geschichten: - In dieser Geschichte werden sexuelle Handlungen zwischen Erwachsenen und Minderjährigen deutlich beschrieben. Wenn diese Art Geschichten nicht Deinen Vorstellungen von einer erotischen Geschichte entsprechen oder Du selbst nicht volljährig bist oder diese Art Geschichten dort, wo Du lebst, nicht den lokalen Gesetzen entsprechen, lösche sie jetzt bitte sofort. - Geschichten in der Art von „Erwachsener Mann trifft minderjähriges Mädchen, und zehn Minuten später rammelten sie wie die Karnickel“ finde ich persönlich sehr unwahrscheinlich und an den Haaren herbeigezogen, vor allem, wenn das Mädchen weit unter 16 Jahren alt ist. Daher versuche ich, in meinen Erzählungen mögliche Wege aufzuzeigen, wie eine Verbindung Mann - Mädchen zustande kommen kann. Wem dies zu langatmig ist, kann gerne auf andere Geschichten ausweichen. Zu einer guten Geschichte gehört für mich auch Logik. Ich möchte damit nicht behaupten, daß meine Geschichten gut sind, sondern nur eine Feststellung treffen. - Die meisten meiner Geschichten sind reine Erfindung. Namen, Personen, Orte und Daten sind frei erfunden, jedoch geändert in den Fällen, in denen ein realer Vorfall die Basis für eine Geschichte bildet. - Es wird ausdrücklich davor gewarnt, die Intimsphäre eines jungen, minderjährigen Menschen gegen seinen / ihren Willen zu verletzen! Nicht, weil es gegen das Gesetz ist, sondern weil es gegen den Willen des Menschen ist!!! Es entsteht kein gutes Karma, wenn Du dies tust, und du wirst früher oder später dafür bezahlen müssen. - Leben ist Kommunikation. Deshalb ist in meinen Geschichten sehr viel wörtliche Rede. - Für Handlungen, die aus dem Genuß dieser Geschichte entstehen, übernehme ich keinerlei Verantwortung. Ich habe schon genug damit zu tun, mein eigenes Leben in den Griff zu kriegen ;-). - Kommentare, Lob und Kritik sowie virtuelle Schokolade bitte in diese NG posten. - Falls diese Geschichte dem entspricht, was Du suchst: Viel Spaß beim Schmökern!
Begonnen: 01. August 1998 Beendet: 29. August 1998 Nr.: SH-037
© Story: Shana 1998
Vorspiel
„Karin, bist du fertig?“ fragte Jens Seversen laut. Ein zweifaches „Ja“ ertönte aus den Tiefen des Hauses. Jens seufzte belustigt. „Ich rufe meine Tochter“, sagte er dann mit einem nicht zu überhörenden Lachen in der Stimme. Es gab immer wieder lustige Mißverständnisse, weil Jens’ 13jährige Tochter und der gleichaltrige Babysitter für den 6jährigen Sohn Tim den gleichen Vornamen hatten. „Sagte doch schon, daß ich fertig bin“, lachte Karin und kam die Treppe heruntergeeilt. Ihre langen braunen Haare flatterten hinter ihr her, ihre pechschwarzen Augen schimmerten vor Lachen. „Und?“ strahlte sie ihren Vater an und drehte sich einmal vor ihm, daß ihre Haare und der knielange Rock sich aufbauschten und wieder zusammenfielen. „Wie seh’ ich aus?“ „Großartig, wie immer!“ schmunzelte Jens, und das war nicht gelogen. Karin (die Tochter) war ein hübsches, großgewachsenes Mädchen mit stabilem Körperbau, aber keineswegs dick. Breite Schultern bildeten eine Stütze für das lange, ganz leicht gewellte braune Haar, das schwer und voll bis tief in den Rücken fiel. Die Haare waren Karins ganzer Stolz, und sie verbrachte täglich viel Zeit damit, sie zu pflegen, doch ihr Aussehen rechtfertigte diesen Aufwand. Aber die Haare waren bei weitem nicht ihr einziger Vorzug. Karin hatte ein sehr attraktives Gesicht, das gleichmäßig und gerade von der Stirn hinunterging, um in einem energischen Kinn zu enden. Volle, ausdrucksstarke Lippen unter einer leichten Stupsnase und ihre schwarzen Augen machten jedem, der sie ansah, von Anfang an klar, daß sie ein Mädchen war, das trotz ihrer Jugend wußte, was sie wollte. Und sie besaß genug Energie, ihre Wünsche durchzusetzen. Aus ihren breiten Schultern kamen zwei kräftige Arme hervor, die in langen, gelenkigen Fingern endeten. Ihr Oberkörper zeigte den ersten sichtbaren Ansatz ihres Geschlechts durch die pastellgelbe Bluse hindurch, die sich eng an ihre Brust schmiegte. Ein bereits deutlich ausgeprägtes Becken unter einem flachen, sportlichen Bauch und zwei feste, stabile Beine, die unter dem schwarzen Faltenrock hervorschauten, machten noch zusätzlich klar, daß Karin im wahrsten Sinn des Wortes ein bodenständiger Mensch war, der nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen war. Karins trainierter, muskulöser Körper kam nicht von ungefähr: schon seit frühester Jugend war das Mädchen eine Wasserratte. Schwimmen war ihre Leidenschaft, und sie gehörte zur Spitze ihrer Schulmannschaft. Durch sie wurden bereits mehrere Wettkämpfe gewonnen, da Karin einen unglaublichen Siegeswillen hatte und im Endspurt Kräfte mobilisierte, die ihr niemand zutraute. Sie gewann locker auch gegen weit ältere Mädchen, hatte letzten Monat sogar ein 200-Meter-Rennen gegen den männlichen, 18jährigen Star einer anderen Schule sehr knapp gewonnen, der noch heute nicht darüber wegkam, von einem kleinen Mädchen besiegt worden zu sein. Karin hatte sich zwar über ihren Sieg gefreut, ihn aber nicht dazu benutzt, sich über ihren Konkurrenten lustig zu machen; dies war einfach nicht ihre Natur. Sie hatte anfangs oft genug verloren, um dieses Gefühl zu kennen. Auch in der Schule war sie erfolgreich; ihr letztes Zeugnis wimmelte nur so vor Zweien, mit einigen Dreien. Ihr standen alle Möglichkeiten offen, doch sie war noch viel zu jung, um sich schon jetzt festzulegen, ob sie später Schwimmen oder einen anderen Beruf zu ihrem Haupterwerb machen wollte. Nur in einem einzigen Punkt unterschied sie sich von anderen Mädchen in ihrem Alter: sie rasierte sich bereits. Ihre Pubertät hatte kurz vor ihrem 11. Geburtstag eingesetzt, die Schamhaare begannen mit 12 zu sprießen. Nach einer längeren Unterhaltung mit ihrer Trainerin entschied sie sich, die Haare zu entfernen, weil es ihr peinlich war, wenn die Haare unter dem engen Badeanzug hervorschauten. Aber das war die einzige Ausnahme. Ansonsten war sie ein völlig normales, junges Mädchen, das wie jedes andere junge Mädchen rot wurde, wenn ihr ein Kompliment gemacht wurde, und die Bewunderung ihres Vaters brachte nun genau diese Farbe in ihrem Gesicht zum Vorschein. „Findest du?“ fragte sie verlegen. „Absolut!“ Ihr Vater unterdrückte die Trauer, die ihn jedesmal überfiel, wenn er seine Tochter ansah. Sie war das exakte Spiegelbild ihrer Mutter, die nach Tims Geburt urplötzlich in ein Koma gefallen und daraus nicht mehr erwacht war. Als Tim ein Jahr alt war, starb sie plötzlich und hinterließ Jens mit den beiden Kindern. Es dauerte eine ganze Weile, bis das Leben sich für ihn wieder normalisierte, doch die Energie seiner Tochter sprang auf ihn über, als er die erste große Trauer überwunden hatte, und half ihm, sich wieder im Leben zurechtzufinden. Trotzdem tat es immer noch etwas weh, denn Jens und seine Frau Birgit hatten sich gesucht und gefunden, wie man so sagt. Es war von Anfang an die ganz große Liebe gewesen. Jens blinzelte kurz, um die trüben Gedanken zu vertreiben, dann sah er wieder die Treppe hinauf. „Karin?“ rief er laut. Sekunden später schaute ein schmales Köpfchen mit kurzen blonden Haaren und hellblauen Augen fragend herunter. „Ich?“ „Ja, du“, lachte Jens. „Wir sind fertig.“ „Okay!“ Karin, der Babysitter, kam langsam die Treppe herunter, auf dem Arm den kleinen Tim, der schon halb eingeschlafen war. Karin Seversen und Karin Bielek waren gleich alt, aber unterschiedlich wie Tag und Nacht. Der Babysitter war zierlich, fast zerbrechlich; dünn bis auf die Knochen, still und zurückgezogen im Auftreten, leise beim Reden. Sportlich war sie überhaupt nicht, doch sozusagen als Ausgleich hatte ihr die Natur zur Geburt einen scharfen Verstand und ein äußerst mitfühlendes Wesen geschenkt. Karin Bielek stand in der Schule auf Platz Eins, was die Noten anging, doch sie war kein Streber in diesem Sinn. Es flog ihr einfach so zu. Sie hörte, verstand, und konnte das Gehörte sofort umsetzen und anwenden. Im Gegensatz zur anderen Karin, die sich ihre gute Noten mit intensivem Büffeln verdienen mußte. Karin Bielek hatte, wie bereits gesagt, hellblaue Augen und kurze blonde Haare, deren Schnitt auf einen billigen Friseur hinwies. Ihre Kleidung entsprach der Frisur: ärmlich. Ein altes, fast ausgedientes T-Shirt, völlig verwaschene Jeans, deren Originalfarbe heute nicht einmal zu erahnen war, und ausgetretene Turnschuhe, deren Schnürbänder kurz vor der Auflösung standen. Ihr Körper war so dürr, daß auf sie der Spruch zutraf, sie müßte unter der Dusche hin- und herspringen, um Wasser abzubekommen. Obwohl im gleichen Alter wie Karin Seversen, war an Karin Bielek nichts zu sehen, was darauf hindeuten würde, daß aus ihr einmal eine Frau werden würde. Sie war so flach wie ein Junge, und trotz ihrer 13 Jahre hatte die Pubertät bisher bei ihr noch nicht vorbeigeschaut. Sie sah aus wie 10 oder 11. Trotz dieser äußeren Attribute war Karin Bielek das, was man eine warme Persönlichkeit nennt. Sie und Tim hatten sich von Anfang an verstanden, als Jens Seversen vor knapp zwei Jahren per Zeitung einen Babysitter suchte und Karin sich schüchtern meldete. Sie hatte das Talent, mit dem Kind so zu spielen, als wäre sie im gleichen Alter, und Tim nahm sie begeistert an. Er gehorchte ihr aufs Wort, doch Karin war nicht der Typ, der Befehle gab. Sie schlug nur vor, und Tim machte mit. Sogar ins Bett ging er, ohne zu murren. Solange es Karin Bielek war, die ihn fragte, ob er ins Bett gehen wollte. Karin war ein sehr sanftmütiger und geduldiger Mensch, doch wenn es um Tim ging, konnte sie zum Tier werden. Zur Löwin, besser gesagt. Sie war vor einigen Monaten mit Tim draußen gewesen, als vier oder fünf Jungs sich auf den Kleinen stürzten. Karin wurde zur Furie, als sie merkte, daß Tim anfing zu weinen. Sie wurde so wütend, daß ihre Augen regelrecht Blitze schossen. Ihre ganze Ausstrahlung veränderte sich von schüchternem Mädchen zur wilden Bestie. Sie ging auf die Jungs los und schlug die 13- und 14jährigen in die Flucht. Danach schaltete sie sofort wieder um und tröstete den kleinen Tim mit all ihrer Wärme und Liebe. Keine zwei Minuten später lachte Tim wieder. Die beiden Karin waren, ungeachtet all dieser Unterschiede, gute Freundinnen. Sie saßen täglich zusammen und übten gemeinsam für die Schule. Karin Bielek machte überhaupt kein Aufheben darum, daß sie in der Schule besser war, sondern half Karin Seversen, wo sie nur konnte. Sie war halt so. Andererseits war sie sehr vorsichtig, wem sie ihre Freundschaft schenkte. Außer mit Karin Seversen redete sie nur noch mit zwei anderen Mädchen aus ihrer Klasse, und das auch nur in der Schule. Sie verbrachte sehr viel Zeit im Haus der Seversens, und das sogar freiwillig. Geld nahm sie nur an, wenn sie wirklich mit Tim alleine war und auf ihn aufpaßte, alles andere lehnte sie ab. Obwohl sie für die „Nachhilfe“, die sie Karin gab, einiges hätte verlangen können. Aber auch dazu war sie nicht der Typ. Jens Seversen hatte oft den Ansatz gemacht, mit ihr über ihr Zuhause zu reden, da er aufgrund ihres ganzen Verhaltens vermutete, daß hier einiges im Argen lag, doch Karin hatte das Gespräch auf ihre ruhige, leise Art schnell beendet und sich wieder um ihren kleinen Tim gekümmert. Trotzdem wurde Jens das Gefühl nicht los, daß Karin einen großen Kummer mit sich herumtrug. Doch an diesem Abend wollte er davon nichts wissen. Er war mit seiner Tochter auf dem Weg zum Abendessen, wie jeden Freitag abend seit fast einem Jahr. Er und seine Tochter benutzten diese Abende, um sich auszusprechen, da sie sich in der Woche, bedingt durch Jens’ Tätigkeit als Vertreter, nicht so oft sahen. Bei den Essen wurden Probleme diskutiert, die aufgetreten waren, Pläne für die nächste Woche gemacht und mit Karins Terminen für Training und Wettkämpfe abgestimmt. Danach bauten beide die Vater-Tochter-Beziehung aus und gingen auf diese Art allen Unstimmigkeiten aus dem Weg. Beiden war bewußt, daß sie zusammenhalten mußten, und aus der frühen Notwendigkeit entstand eine sehr gute, vertrauensvolle Beziehung, die durch die wöchentlichen Essen und die Gespräche noch verstärkt wurde. „Du siehst Spitze aus!“ bewunderte die blonde Karin ihre Freundin, während der Vater Tim auf den Arm nahm und etwas mit ihm spielte. „Danke!“ sagte Karin etwas verlegen, da sie das Kompliment nicht zurückgeben konnte. Aber darauf legte der Babysitter sowieso keinen Wert. „Geht ihr wieder in das Steakhaus?“ „Wie sonst auch“, meinte Jens lächelnd, wünschte seinem Sohn eine gute Nacht und gab Karin das Kind zurück. „Die Nummer hast du ja.“ Karin nickte kurz und nahm Tim wieder auf den Arm. „Einen schönen Abend wünsch’ ich“, sagte sie höflich. „Dir auch“, meinte Jens und nickte ihr zu. „Wir sind so gegen elf, halb zwölf wieder zurück.“ „Ich bin da“, sagte Karin schlicht und machte sich auf, die Treppe hochzugehen. „Tschüs, Karin!“ sagte Jens’ Tochter. „Tschüs, Karin!“ lächelte der Babysitter. „Eine von euch beiden muß sich umtaufen lassen“, drohte Jens amüsiert. „Oder ich mach in Zukunft alles nur noch schriftlich!“ Lachend gingen er und seine Tochter hinaus, lächelnd brachte Karin Tim ins Bett. Zehn Minuten später schlief Tim bereits fest. Karin strich ihm noch sanft über die Haare, dann schaltete sie das kleine Gerät an, dessen Gegenstelle im Wohnzimmer stand und eventuelle Geräusche von Tim dorthin übertrug. Leise ging sie hinaus und schloß vorsichtig die Tür, zog sie jedoch nicht ganz zu, damit etwas Licht in das Zimmer fiel, für den Fall, daß Tim aufwachte und auf die Toilette mußte. Ebenso leise ging sie die Treppe hinunter und in die Küche, wo sie sich eine angefangene Flasche Sprudel aus dem Kühlschrank nahm und mit dieser und einem Glas das Wohnzimmer betrat. Sie suchte die Kissen zusammen, die auf dem Sofa verteilt waren, stopfte sie in eine Ecke, dann legte sie sich halb auf das Sofa, ließ ein Bein herunterhängen und sah hinaus in die dunkle Oktobernacht.
* * *
Als Jens und seine Tochter zurückkamen, lag Karin noch immer in der gleichen Position, erst als er sie ansprach, kam sie aus ihrer Welt wieder zurück. „Alles in Ordnung?“ fragte Jens das Mädchen, das aus dem Fenster sah. Karin zuckte unmerklich zusammen, drehte ihren Kopf und schaute ihren Auftraggeber an. „Ja. Tim schläft.“ „Und, hast du was gegessen?“ „Hab ich vergessen.“ Karin sah Jens ruhig an. Das war ein Streitthema zwischen Jens und Karin. Karin kam Freitags immer gegen zwei Uhr nachmittags und blieb fast bis Mitternacht, doch sie weigerte sich standhaft, etwas zu essen. „Karin“, sagte Jens sanft. „Du trinkst kaum etwas und ißt überhaupt nichts, wenn du hier bist. Ich hab fast den Eindruck, du...“ Er unterbrach seinen Gedanken, erschrocken von der Konsequenz, die unausweichlich folgen würde. „Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende“, sagte Karin leise und packte ihre Sachen zusammen. Sekunden später stand sie fertig angezogen im Flur. Jens nickte ergeben. „Karin, wegen morgen... Obwohl es sehr kurzfristig kommt und wir dich am Wochenende noch nie benötigt haben, aber könntest du morgen für zwei oder drei Stunden herkommen? Ich muß mit Karin zur Schule, irgendwas unterschreiben wegen einem Wettkampf in Berlin.“ „Morgen?“ Karin sah Jens erschrocken an. Jens wunderte sich über ihre Reaktion. War er gerade dabei, ihr irgendwelche Pläne zu zerstören? „Du mußt nicht“, lenkte er ein. „Wir können Tim auch mitnehmen.“ Karin nickte erleichtert. „Tschüs dann“, sagte sie leise, griff mit einem verlegenen Lächeln nach dem Geld, das Jens ihr reichte, steckte es achtlos in die Hosentasche und war aus dem Haus. Sekunden später hörte Jens das Klack-Klack ihres defekten Tretlagers am Fahrrad, das sich langsam entfernte. Nachdenklich ging er zu Bett.
Zwischenspiel
„Mehr nicht?“ Karin zuckte zusammen; Ton und Stimme ihres Stiefvaters bedeuteten Ärger. Und Schmerz. Sie zuckte erneut zusammen, als ihr das Geld aus der Hand gerissen wurde, dann legte sich eine grobe Hand um ihr Handgelenk und zog sie in das Zimmer, vor dem es ihr am meisten graute. Von außen waren die Geräusche von zerreißendem Stoff nicht mehr zu hören, ebensowenig wie die erstickten Schmerzensschreie, die in einem ganz bestimmten Rhythmus erklangen.
Eins
Wie jeden Montag kam Karin Bielek auch diesen Montag zu spät zur Schule. Atemlos hetzte sie in die Klasse. „Ich war noch mit dem Hund draußen“, stieß sie keuchend hervor, „und der hat sich losgerissen. Ich mußte ihn erst einfangen!“ Der Lehrer nickte nur kurz, trug ihre Verspätung um Klassenbuch ein, dann ging der Unterricht weiter. Karin war die beste in der Klasse, sie konnte sich mehr erlauben als andere. „Hi!“ begrüßte Karin Seversen ihre Freundin leise, die sich vorsichtig hinsetzte. „Mann, was treibst du bloß am Wochenende?“ „Wieso?“ Karin Bielek blickte ihre Namenskollegin ausdruckslos an. „Du kommst jeden Montag zu spät, dann setzt du dich, als hättest du ein Pferd zugeritten, und ...“ „Karin Seversen! Bitte an die Tafel!“ Mißmutig stand Karin Seversen auf und ging nach vorne, um ihre Lösung der Aufgabe vorzurechnen. Karin Bielek atmete erleichtert auf. Als Karin Seversen sich wieder setzte, kündigte der Lehrer einen Test an, der bis zur großen Pause dauerte, erst dann hatten die Mädchen Gelegenheit, wieder miteinander zu reden. „Kommst du nach der Schule gleich mit zu uns?“ fragte Karin. „Mein Vater muß auf eine Versammlung und kommt erst sehr spät nach Hause.“ „Klar.“ Karin Bielek antwortete sofort, doch ihr Ton zeigte, daß sie mit ihren Gedanken ganz woanders war. „Was ist mit dir?“ „Weißt du, was das Problem mit der Intelligenz ist?“ fragte Karin Bielek, ohne ihre Freundin anzusehen. „Du gehst von einem bestimmten Zustand aus, richtest die Gedanken konsequent auf ein bestimmtes Ziel und kommst schließlich zu einem unwiderruflichen Ergebnis. Ob es dir gefällt oder nicht, das Ergebnis steht, und du mußt damit umgehen, egal was es für dein Leben bedeutet.“ „Wovon redest du?“ Verwirrt blickte das braunhaarige Mädchen das blonde an. „Vergiß es, war nicht wichtig“, meinte Karin leise. „Fit für die Englischarbeit?“ „Glaub schon“, antwortete Karin Seversen. Die Gedankensprünge ihrer Freundin machten ihr häufig zu schaffen. „Hast du ‘ne Ahnung, was drankommt?“ „Entweder die Interpretation von dem Artikel, den wir in den letzten Stunden durchgenommen haben, oder ein Diktat. Aber ich tippe auf die Interpretation.“ Sie blickte Karin Seversen aufmerksam an. „Denk dran, daß du das schreibst, was du über den Text denkst. Eine eigene Meinung ist sehr wichtig. Nur die macht dich frei, egal was sonst passiert.“ „Mensch, was ist heute mit dir?“ Karin Seversen machte sich Sorgen. „Ist irgendwas passiert?“ „Nichts Außergewöhnliches“, erwiderte Karin Bielek leise. „Es war ein ganz normales Wochenende.“ Sie lächelte ihrer Freundin zu. „Denk nicht drüber nach.“
* * *
Jens Seversen wartete schon ungeduldig auf die Mädchen. „Endlich!“ seufzte er erleichtert, als sie vor der Tür standen. „War kein Vorwurf, aber es ist mal wieder so verdammt knapp mit der Zeit!“ Seine Tochter ging schnell hinein in den Flur, als eine plötzliche Windbö kalte Luft und viele Blätter in den Eingang blies. Reflexartig griff Jens Karin Bielek an der Schulter und zog sie herein, um die Tür zu schließen, doch der leise Schmerzenslaut, den das Mädchen ausstieß, ließ ihn zusammenfahren. „Was ist mit dir?“ fragte er besorgt. „Nichts“, versicherte das Mädchen mit feuchten Augen. „Ich hab mich gestern gestoßen, und Sie sind da drangekommen.“ „Das tut mir leid!“ entschuldigte Jens sich. Karin lächelte ihn an. „Ich leb ja noch. Wo ist Tim?“ „Oben“, antwortete Jens automatisch. Karin nickte, stellte ihre Tasche ab und ging langsam die Treppe hinauf. Jens sah ihr nach und bemerkte, daß sie vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzte, so als ob sie sehr starke Schmerzen hätte. Außerdem zog sie sich mehr am Geländer hoch als daß sie die Stufen hinaufstieg. ‘Hätte ich doch nur mehr Zeit!’ dachte er verärgert. ‘Irgend etwas ist da absolut nicht in Ordnung.’ Er rief sich den kurzen Laut, den Karin ausgestoßen hatte, ins Gedächtnis zurück. Es war fast ein Winseln, überlegte er. Wie das Winseln eines Hundes, der Schmerzen hat, aber aus Angst vor noch mehr Schmerzen nur ganz leise winselt. Bekümmert suchte er seine Sachen zusammen, dann drängte die Zeit, und er mußte fahren. Er rief ein lautes „Bis später!“ ins Haus, dann war er draußen. Während sich die Tochter des Hauses um das Mittagessen kümmerte, spielte der Babysitter mit Tim. Der kleine Junge und das Mädchen lagen auf dem Boden, beide auf dem Bauch, und ordneten kleine Holztiere innerhalb der Holzeisenbahn an. Tim lachte fröhlich, als Karin den Zug über die Schienen zog und dabei „Tschu-Tschu“ machte. Die beiden vergaßen Raum und Zeit, erst als Karin Seversen ins Zimmer kam, um Karin zum Essen zu holen, blickten sie auf. „Ich hab keinen Hunger“, lächelte Karin. „Ach komm“, erwiderte Karin Seversen verärgert. „Du hast schon in der Schule nichts gegessen!“ „Weil ich keinen Hunger habe“, entgegnete Karin leise. „Bitte zwing mich nicht. Bitte!“ Mehr als die Worte ging Karin der Blick zu Herzen. Sie nickte leicht. „Na schön. Wenn du was möchtest, es steht alles unten.“ Zögernd ging sie hinaus und warf ihrer Freundin einen letzten Blick zu, doch die war schon wieder ganz im Spiel vertieft. Etwa zwanzig Minuten später schaute sie wieder herein. „Ich bin weg, zum Training“, sagte sie. „Ich komm so gegen acht wieder. Essen steht im Kühlschrank.“ Sie wartete auf Antwort, doch das blonde Mädchen nickte nur leicht. „Viel Erfolg“, sagte sie leise und wackelte mit einer Kuh über die Schienen. Tim mußte den Zug anhalten und machte, so gut er konnte, eine Sirene nach. Karin ließ die Kuh hochspringen, als hätte sie sich furchtbar erschrocken, dann hoppelte sie mit der Kuh schnell von den Schienen herunter. Tim lachte hell und laut und schob den Zug weiter. Karin Seversen ging mit einem komischen Gefühl im Bauch hinunter. Als Karin Bielek die Haustür ins Schloß fallen hörte, atmete sie unmerklich auf. Jetzt hatte sie endlich Ruhe. Keine Fragen mehr. ‘Wie weicht man Fragen aus?’ fragte sie sich mit einem Teil ihres Verstandes, während sie mit Tim weiterspielte. ‘Ganz einfach: nicht da sein, wenn gefragt wird.’ Aber diese Lösung sagte ihr nicht zu; sie mochte Tim viel zu gerne, um nicht wiederzukommen. Außerdem war sie hier beschützt, zumindest für eine bestimmte Zeit. Ihr Verstand sagte ihr, daß es wohl in der näheren Zukunft keine Lösung für ihr Dilemma geben würde.
Jens Seversen hatte das gleiche komische Gefühl im Bauch wie seine Tochter, was Karin Bielek anging. Nachdem die Versammlung beendet war, packte er schnell seine Unterlagen ein und verließ den Saal als erster, um so schnell wie möglich wieder nach Hause zu kommen. Als er gegen sechs Uhr dort eintraf, fand er alles in schönster Ordnung vor: Karin und Tim saßen im Wohnzimmer und malten. Tim war erst Ende September sechs geworden, mußte also noch nicht zur Schule gehen. „Hallo, ihr zwei!“ grüßte er munterer, als er sich fühlte. „Papa!“ kreischte Tim aufgeregt. Er sprang auf und rannte zu seinem Vater, der ihn lachend auffing, hochhob und durch die Luft wirbelte. Karin schaute den beiden mit einem warmen Lächeln zu. Jens tobte einige Minuten mit seinem Sohn, dann setzte er ihn wieder ab. Tim rannte sofort zurück zu Karin, um mit ihr weiterzuspielen. „Bleibst du noch etwas?“ fragte Jens. Karin sah auf. „Wenn ich darf...“ „Klar. Jederzeit. Du weißt, wie gern wir dich hier haben, Karin.“ Er lächelte dem Mädchen zu, das dankbar zurücklächelte und sich dann wieder mit Tim beschäftigte. Jens brachte die Unterlagen von seiner Versammlung in sein Arbeitszimmer im Keller, heftete sie ab, dann dachte er nach über Karin Bielek. Bisher hatte er sie nur als Babysitter angesehen, doch da war ihre beharrliche Weigerung, mit ihm und seiner Tochter zu essen, dann ihr Verhalten, als er sie fragte, ob sie am Wochenende Zeit hätte, schließlich ihre offensichtlichen Schmerzen. All das gab ihm sehr zu denken und zwang ihn, sich objektiv mit Karin als Mensch zu beschäftigen. Den ersten Gedanken, der ihm durch den Kopf ging, lehnte er ab. Karin wurde nicht mißbraucht; das schloß er aus ihrem Verhalten ihm gegenüber. Immerhin war er ja auch ein Mann, und nichts deutete darauf hin, daß sie sich in seiner Nähe unwohl fühlte. Warum wollte sie nichts essen? Das schien ihm die Kernfrage zu sein. Wo hatte sie sich so gestoßen, daß ihr eine Berührung an der Schulter so große Schmerzen bereitete? Eine weitere wichtige Frage. Und: wie und wo hatte sie sich gestoßen, daß sie kaum mehr laufen konnte? Und wieso strahlte der Schmerz von der Schulter bis in die Füße? Leises Weinen drang an sein Ohr, so leise, daß er es im ersten Moment nicht einordnen konnte, doch dann fuhr er auf und rannte die Treppe hinauf. Tim! Das Weinen kam aus dem Kinderzimmer. Jens nahm zwei, drei Stufen auf einmal, als er in den ersten Stock lief. Schon von der Treppe aus sah er Tim in seinem Zimmer auf dem Boden sitzen und weinen. Vor ihm lag Karin, reglos inmitten der ganzen Holztiere. Jens lief in das Zimmer und ließ sich neben Karin zu Boden fallen. „Sie wacht nicht auf!“ jammerte Tim. Schnell fühlte Jens an Karins Hals, dann atmete er auf. „Sie schläft nur ganz tief“, beruhigte er seinen Sohn. Er nahm Tim in den Arm und streichelte ihn, bis der kleine Junge wieder ruhig war. „Tim, ich bringe Karin nach unten, sie kann auf dem Sofa weiterschlafen. Bist du so lieb und räumst hier etwas auf?“ Tim zog die Nase hoch und nickte. „Sie kommt wieder in Ordnung, Tim“, tröstete er den kleinen Jungen. Dann hob er Karin vorsichtig hoch. Selbst in ihrer Bewußtlosigkeit spürte sie den Druck seiner Hände an ihrem Körper und versteifte sich unbewußt. Jens flüsterte ihr beruhigende Worte zu, während er sie langsam nach unten trug. Er legte sie sanft auf das Sofa und deckte sie zu, dann konnte er nur noch warten. Etwa fünfzehn Minuten später regte sich Karin endlich. Sie schlug die Augen auf und blickte sich verwirrt um, dann wußte sie, wo sie war. Sie warf die Decke zurück und wollte aufstehen, doch Jens kam ihr zuvor. Er setzte sich neben sie und schaute sie ernst an. „Karin, wir müssen uns unterhalten“, sagte er leise. Das Mädchen schaute ihn erschrocken an. „Worüber?“ „Über dich. Wann hast du das letzte Mal gegessen?“ Karin schlug die Augen nieder und schwieg. „Karin, antworte bitte. Wann hast du das letzte Mal etwas gegessen?“ „Donnerstag“, hauchte das Mädchen kaum hörbar. Jens war fassungslos. „Du hast seit... seit vier Tagen nichts mehr gegessen?“ Karin nickte nur leicht. „Ja, um Himmels willen, Mädchen! Wieso?“ Wieder schwieg Karin. „Willst du dich etwa umbringen?“ fragte Jens nach einer Weile. Karin sah ihn erschrocken an und schüttelte den Kopf. „Was soll der Unfug denn dann, Kind? Macht es dir Spaß, zu hungern? Hast du Angst, zuzunehmen?“ Wieder schüttelte Karin nur den Kopf, ohne etwas zu sagen. Jens wußte nicht mehr weiter. „Egal.Ich mach dir jetzt was zu essen, und du wirst essen. Karin!“ „Nein!“ schrie Karin förmlich. „Bitte, Herr Seversen, ich... ich kann nicht essen!“ Dicke Tränen liefen ihr aus den Augen, die ihn voller Panik ansahen. Jens blieb hart, so sehr ihn das Mädchen auch anrührte. „Du sagst mir, warum du nicht essen willst. Wenn das ein Grund ist, den ich akzeptieren kann, ist es gut. Wenn nicht, wirst du essen.“ Er sah Karin tief in die Augen. „Also?“ Karin hielt seinem Blick stand. „Was passiert denn“, fragte sie mit zittriger Stimme, „wenn man ißt?“ „Der Körper bekommt Nahrung, die er in Energie umsetzt, damit er funktionieren kann“, dozierte Jens. „Und was noch?“ „Wie, was noch?“ Jens blickte das Mädchen erstaunt an. „Sonst nichts!“ „Doch!“ erwiderte Karin und zog die Nase hoch. Jens reichte ihr ein Taschentuch, das sie ausgiebig benutzte. „Etwas passiert noch“, sagte sie dann leise. „Unbenutzte Nahrung wird wieder ausgeschieden.“ „Natürlich, das weiß ich auch!“ rief Jens aus. „Aber was hat das alles mit dir zu tun?“ „Das tut mir weh“, hauchte Karin mit rotem Gesicht. „Auf Toilette gehen? Groß machen?“ Karin nickte. „Ja.“ „Seit wann?“ „Seit einem Jahr etwa“, flüsterte Karin. Jens schluckte. „Karin, willst du mir weismachen, daß du seit einem Jahr nicht mehr ißt? Das glaub ich dir nicht!“ „Nein“, wehrte Karin ab. Jetzt, da der Anfang heraus war, fiel es ihr leichter, zu reden. „Seit fast einem Jahr kann ich nur noch von Dienstag bis Donnerstag essen.“ „Bist du denn mal zu einem Arzt gegangen?“ fragte Jens behutsam. Karin schüttelte den Kopf. „Nein.“ Sie sah Jens an. „Das ist keine Krankheit.“ „Sondern?“ Karin sah wieder auf die Decke und schwieg. Jens spürte den Zwiespalt des Mädchens und drängte sie nicht. Sie wollte reden, das spürte er deutlich. Schließlich hob sie den Kopf. „Wenn ich zum Arzt gehe, komme ich ins Heim“, sagte sie leise. „Und dann kann ich Tim nicht mehr sehen. Das will ich nicht!“ „Gut, das verstehe ich. Karin, du sagst, es ist keine Krankheit. Was ist es dann? Eine Allergie?“ Karin lächelte dünn. „Eine Allergie ist auch eine Krankheit“, sagte sie leise. „Nennen wir es einfach eine immer wieder auftauchende Belästigung.“ „Und die taucht nur von Freitag bis Montag auf?“ Karin nickte unmerklich. „Kommt diese... Belästigung vielleicht von außen?“ Karin sagte kein Wort und sah zu Boden. Nun war Jens auf der richtigen Spur. „Karin, tut dir jemand etwas, was du nicht willst?“ Das Mädchen biß sich auf die Lippen und schwieg weiterhin. „Wer tut dir etwas, Karin?“ fragte er behutsam. Karin schüttelte den Kopf und wischte sich eine Träne aus dem Gesicht. Warum konnten die Menschen sie nicht einfach in Ruhe lassen, dachte sie traurig. Warum mußten sie immer fragen, fragen, fragen? „Ich - ich möchte jetzt nach Hause“, sagte sie leise. „Möchtest du wirklich nach Hause?“ bohrte Jens. Karin schluchzte kurz auf, dann riß sie sich zusammen. „Ja.“ Jens stand auf, ging zum Fenster und sah hinaus. „Na gut“, sagte er betont gleichgültig. „Ich kann dich nicht festhalten, Karin. Zuhause hast du dein eigenes Zimmer, hier bist du ja nur zu Besuch, sozusagen. Zuhause hast du deine Familie, hier sind ja eigentlich nur Fremde, denen du nichts bedeutest. Wenn du nach Hause möchtest, dann fahr. Ich kann dich da wirklich sehr gut verstehen, Karin. Ein Zuhause ist etwas wirklich Schönes. Du bist umgeben von Menschen, die du liebst und die dich lieben. Du fühlst dich beschützt, umsorgt, und jede Minute sicher. Du kannst dich mit allen Sorgen und Problemen an deine Eltern wenden, die dir sofort und jederzeit helfen, so gut sie nur können. Was sollst du dann hier, in einer Wohnung, die dir eigentlich gar nichts bedeutet? Wo Menschen sind, mit denen dich eigentlich nichts verbindet? Die nur sagen, daß sie dich mögen und sich um dich sorgen, es aber bestimmt nur so dahersagen, ohne es zu meinen?“ Er drehte sich um und sah Karin, die lautlos, aber dafür um so heftiger weinte. Sie hatte einen Finger im Mund und biß darauf, um das Schluchzen zu unterdrücken. Mit zwei Schritten war Jens bei ihr. Karin ließ ihre Beherrschung fallen, warf ihre Arme um seinen Hals, legte ihre Wange an seine Schulter und weinte sich die Seele aus dem Leib. Jens hielt sie ganz sachte fest, um ihr nicht wehzutun. Er strich ihr beruhigend über die kurzen Haare und murmelte dabei sinnlose, aber beruhigende Laute. Karin weinte den Schmerz vieler Monate heraus, den Schmerz vieler bedrückender Momente, den Schmerz langer Einsamkeit. Jens’ Hemd war vollkommen durchnäßt an der Stelle, an der Karins Kopf lag, doch keiner von beiden achtete darauf. Sie hielt sich an ihm fest, er stützte sie, bis ihr Schluchzen nach und nach leiser wurde und endlich aufhörte. „So ist gut“, murmelte Jens und gab ihr einen sanften Kuß auf den Kopf. „Wird ja alles gut.“ Karin schaute auf zu ihm. „Helfen Sie mir?“ fragte sie leise, aber voller Hoffnung. „Wenn ich kann, ja“, sagte Jens ernst. „Allerdings muß ich wissen, worum es überhaupt geht.“ Tim unterbrach die beiden. „Zimmer ist aufgeräumt!“ rief er fröhlich und kam ins Wohnzimmer. Als er Karin sah, strahlte er über beide Wangen. Er lief zu ihr und umarmte sie kräftig. „Bist wieder wach?“ „Ja“, lachte Karin. „Tut mir leid, Tim, aber ich war so müde!“ „Morgen spielen wir nicht so lange!“ versprach Tim ernst. „Dann schläfst du auch nicht mehr ein!“ „Morgen spielen wir Straßenbahn“, lachte Karin und drückte den Jungen an sich. „Die fährt nur kurze Strecken, da bleib ich wach.“ Tim nickte mit glänzenden Augen. „Gut“, sagte Jens und stand auf. „Ich mach dann mal Abendessen für uns. Karin, für dich mach ich eine klare Suppe, und die kannst du wirklich völlig unbesorgt essen.“ „Wirklich?“ fragte Karin ängstlich. Jens nickte. „Ja. Suppe wird nicht über diesen Weg... Ich meine, sie kommt woanders... Ach, du weißt, was ich meine!“ „Glaub schon“, grinste Karin verlegen. „Komisch, aber daran hab ich nie gedacht!“ Sie schaute Jens entschuldigend an. „Ich hab nur gedacht, wenn ich esse, dann...“ „Schon klar“, lächelte Jens. „Tim, hilfst du mir in der Küche?“ „Ja!“ Stolz trabte der Junge hinter seinem Vater in die Küche. Karin atmete tief durch und lächelte. Zum ersten Mal seit Monaten hatte sie das Gefühl, daß doch noch alles gut ausgehen würde.
* * *
„Er schläft“, sagte Karin leise und setzte sich auf das Sofa. „Karin ist in der Wanne.“ „Gut. Dann fang bitte ganz vorne an, Karin. Denk dran: wenn ich dir helfen soll, muß ich wissen, was eigentlich los ist. Okay?“ Karin nickte schüchtern. Sie trank einen winzigen Schluck Sprudel, der gerade ausreichte, ihre Lippen zu befeuchten, dann begann sie. „Eltern hab ich keine mehr, nur noch einen Stiefvater. Er ist Elbfischer, aber seit fast zwei Jahren ohne Arbeit. Ich hab ihm angeboten, Geld zu verdienen mit Babysitten, deswegen kam ich ja überhaupt hierher. Am Anfang war er noch in Ordnung. Er war zwar brummig, weil er keine Arbeit mehr hatte, aber er sah sich doch nach was anderem um. Irgendwann, so vor einem Jahr dann, hat er dann aufgegeben und hängt seitdem nur noch zu Hause rum und brüllt mich an. Brauch ich Schulhefte, Kleidung oder sonst was, brüllt er: ‘Kein Geld!’ Mach ich Hausaufgaben, brüllt er: ‘Gib’s auf, in dieser Scheißgesellschaft gehst du eh’ vor die Hunde!’ Sitz ich einfach nur still da, brüllt er mich an, ich solle gefälligst Geld verdienen.“ Karin zuckte die Schultern. „Irgendwann nachts bin ich wachgeworden, weil mir der - der Po so wehtat, und als ich wach war, merkte ich, daß er auf meinem Rücken lag und...“ Ihre Stimme war immer leiser geworden. Sie sah Jens mit Tränen in den Augen an. „Das tat so weh! Ich hab gebettelt und gefleht, aber er hörte nicht auf, bis... bis er fertig war. Als ich am nächsten Morgen auf Toilette mußte, hat alles geblutet und furchtbar wehgetan. Als ich weinte, hat er mich verprügelt und gesagt, wenn ich irgend jemand was erzähle, komme ich ins Heim, und da würden die das mehrmals am Tag mit mir machen.“ Sie zog die Nase hoch. Jens hörte ihr tief erschüttert zu. „Er sagte, er würde es extra hinten machen, damit ich kein Kind bekomme, und ich sollte ihm dankbar sein, anstatt zu heulen.“ Sie wischte sich eine Träne weg. „Deswegen eß ich nur noch dann, wenn ich weiß, daß er mich in Ruhe läßt. Er kommt immer nur am Wochenende an, damit ich in der Schule nicht auffalle.“ Jetzt war der Damm gebrochen. „Herr Seversen, er - er bohrt sich von Freitag bis Sonntag da hinten rein, fünf oder sechs Mal am Wochenende, und dabei schlägt er mich mit aller Kraft. Mit der Faust. Manchmal stößt er mir auch den Ellbogen in die Rippen. Auch sehr kräftig. Wenn ich schreie, haut er nur noch kräftiger zu. Das Geld, was ich hier verdiene, nimmt er mir ab und kauft sich irgendwelche Sachen dafür. Was, weiß ich nicht, aber es ist immer schnell alle. Aber ob ich nun Geld bringe oder nicht, das Ergebnis ist immer das gleiche.“ Sie schluchzte kurz auf. „Wenn ich viel verdient habe in der Woche, wirft er mir vor, ich hätte... mit Ihnen geschlafen und dafür Geld bekommen und er müßte mich deswegen bestrafen. Verdiene ich wenig, sagt er, daß ich ein Schmarotzer bin und bestraft mich. Es ist immer zuviel oder zuwenig. Komme ich spät nach Hause, gibt’s Prügel. Komme ich früh nach Hause, auch. Da gibt es auch keine richtige Zeit. Und am Wochenende...“ Karin biß die Zähne zusammen und unterdrückte die Tränen. „Deswegen sag ich ja, wenn ich zum Arzt gehe, komme ich ins Heim. Ich hab Tim so lieb, und ich mag Karin und Sie; ich will nicht ins Heim. Aber manchmal wünsche ich mir, ich wäre da; ich kann das nicht so recht glauben, daß die das da mehrmals am Tag tun, was er macht. Und dann hab ich wieder Angst, daß er recht haben könnte und halt die Klappe. Montags muß ich immer erst zur Apotheke und mir Verbandszeug holen, bevor ich in die Schule kann, weil alles da hinten blutet wie verrückt. Das tut so weh!“ Bei dem letzten Wort kippte ihre Stimme über, und sie brach wieder in Tränen aus. Sofort war Jens wieder bei ihr und hielt sie fest. Karin klammerte sich mit aller Kraft an ihn. „Ich - ich will nicht wieder dahin!“ stieß sie unter Tränen hervor. „Ich will nicht mehr nach Hause!“ ‘Das mußt du auch nicht’, dachte Jens mit einer Wut, die er noch nie verspürt hatte. Er war wütend auf sich selbst, daß er Karins Zustand so lange übersehen hatte; er war wütend auf ihren Stiefvater, er war wütend auf Gott und die Welt, die so etwas überhaupt zuließen. Und durch seine Wut kroch ein Plan in sein Bewußtsein.
* * *
„Hallo, Jackie! Störe ich?“ „Etwas“, sagte eine weibliche Stimme am anderen Ende der Leitung. „Wir sitzen gerade mit ein paar Freunden zusammen. Worum geht es?“ „Es tut mir sehr leid, daß ich störe, aber wäre es Ihnen möglich, zu mir zu kommen? Jetzt gleich? „Jetzt? Es ist halb elf!“ Für einen Moment herrschte Schweigen. „Ich weiß nicht, ob Sie mich richtig verstanden haben, Jens“, sagte die Stimme dann wesentlich kühler. „Mein Mann und ich haben Gäste.“ „Das habe ich schon verstanden“, sagte Jens ruhig. „Trotzdem wäre es sehr wichtig, wenn Sie kommen würden.“ „Warum?“ Das kam schon sehr knapp durch die Leitung. Jens spürte die Verstimmung. „Das kann ich am Telefon nicht sagen, aber ich schwöre Ihnen, daß Sie es verstehen, wenn Sie hier sind.“ Er redete noch einige Minuten, bis er endlich die Zusage hatte. Erleichtert legte er auf, nur um den Hörer sofort wieder in die Hand zu nehmen. Er schaute auf einen Zettel an der Wand und wählte. Nach einigen Sekunden meldete sich der Angerufene. „Herr Wassner? Mein Name ist Seversen; Ihre Tochter Karin paßt häufig auf meinen Sohn auf... Ja, genau. Warum ich anrufe: Karin hatte einen kleinen Unfall hier im Haus, und es wäre nett, wenn Sie sie abholen könnten, damit wir... bestimmte Details regeln können. Finanzielle Details“, betonte Jens nicht ohne Hintergedanken. „Nein, nichts Schlimmes, aber das kann ich Ihnen alles hier sagen. Nehmen Sie sich bitte auf meine Kosten ein Taxi. ... Ja, das ist sehr nett von Ihnen. Meine Adresse...“ Er gab seine Anschrift durch. „Bis gleich dann.“ Mit einem befriedigten Lächeln ging Jens zurück ins Wohnzimmer. Keine fünfzehn Minuten später klingelte es an der Haustür. Als Jens öffnete, stand Jaqueline Schäfer vor der Tür, mit einer eisigen Miene. „Schön, daß Sie gekommen sind“, sagte Jens höflich und bat sie hinein. „Ich will nur hoffen, daß es wirklich so wichtig ist, wie Sie sagten“, meinte die Frau mürrisch. Jens führte sie ins Wohnzimmer. „Darf ich nun vielleicht erfahren, worum...“ Ein weiteres Klingeln unterbrach sie. „Einen Moment bitte“, bat Jens und eilte zur Tür. Wenig später kam er mit einem verbittert aussehenden Mann Anfang Vierzig zurück. „Herr Wassner, dies ist Jaqueline Schäfer, eine Freundin.“ Die „Freundin“ hob eine Augenbraue, schwieg aber. Noch. „Jackie, das ist Herr Wassner, der Vater von Karin, die auf Tim aufpaßt. Setzen Sie sich bitte, Herr Wassner. Möchten Sie etwas trinken? Jackie?“ Beide lehnten ab. „Was ist mit meiner Tochter?“ verlangte Herr Wassner zu wissen. „Ihre Stieftochter“, korrigierte Jens lächelnd. „Dann wollen wir doch mal sehen, was mit Ihrer Stieftochter genau los ist.“ Ohne auf die verdutzten Mienen der beiden Gäste zu achten, griff Jens nach einem Diktiergerät und drückte den Wiedergabeknopf. Nach wenigen Sekunden war eine leise, aber deutliche und entschlossene Stimme zu hören. „Mein Name ist Karin Bielek. Ich wohne in der Frankfurter Straße 31. Mein Vater - mein Stiefvater ist Joachim Wassner, gleiche Adresse.“ Gebannt zuerst, dann schockiert und schließlich entsetzt lauschten Jackie und Herr Wassner der jungen Stimme, die einen detaillierten Ablauf der letzten Monate in ihrem Zuhause gab. „Das, was ich hier erzählt habe“, schloß die Stimme, „werde ich notfalls auch bei der Polizei erzählen.“ Dann war Stille. Jens schaltete das Gerät aus, holte die Kassette heraus und gab sie Jackie, die sie sofort einsteckte. Dann schauten sie Karins Stiefvater an, auf dessen Stirn feiner Schweiß zu sehen war. „Scheiße, was?“ sagte Jens in die Stille hinein. „Kaum zu glauben, daß ein Kind den Mut hat, sich zu wehren. Jackie, Sie wissen jetzt, worum es geht?“ Die Frau nickte mit unbewegter Miene. „Ja. Sexueller Mißbrauch von Abhängigen, fortwährende Quälerei und Folterung... Mindestens 15 Jahre, schätze ich.“ „Jackie ist Anwältin“, sagte Jens ruhig. „Herr Wassner, ich bin kein Mann von Gewalt. Ich verabscheue Gewalt, aber in Ihrem Fall würde ich nur zu gerne eine Ausnahme machen und Ihnen jeden einzelnen Knochen im Leib brechen.“ Er lächelte Jackie beruhigend zu, die ihm warnend eine Hand auf den Arm gelegt hatte. „Aber ich denke, wir können das zivilisierter regeln. Sie, Herr Wassner, werden auf Karin verzichten und sie in meine Obhut geben. Sie werden unterschreiben, daß Sie das Mädchen nie mehr wiedersehen werden, ja nicht einmal in ihre Nähe kommen.“ Noch während er redete, holte Jackie bereits einige Formulare aus ihrer Tasche. Karins Stiefvater sah ihr verwirrt zu. „Im Gegenzug wird Karin auf eine Anzeige verzichten. Wenn Sie nicht unterschreiben, wird Jackie mit Karin sofort zur nächsten Polizeistation gehen und Sie anzeigen. Sie haben die Wahl.“ Entspannt lehnte er sich zurück und beobachtete sein Gegenüber konzentriert. „Sie drohen mir!“ wehrte Herr Wassner sich. „Wenn ich unter Drohung unterschreibe, ist das nicht gültig! Das weiß ich!“ „Stimmt“, sagte Jackie hart. „Aber Ihnen wurde nicht gedroht, Herr Wassner. Herr Seversen hat Ihnen lediglich die Möglichkeiten aufgezählt, die Sie haben. Für welche Sie sich entscheiden, liegt ganz allein bei Ihnen.“ Ihr Blick indes sprach anderes, und Herr Wassner war - zumindest in diesem Moment - so intelligent, es einzusehen. Er ließ die Luft mit einem gepreßten Laut heraus. „Ich unterschreibe“, sagte er kaum hörbar. Eine halbe Stunde später waren alle Formulare ausgefüllt und unterschrieben. Jens brachte Herrn Wassner noch zur Tür und widerstand dem plötzlichen und heftigen Impuls, noch im letzten Augenblick gewalttätig zu werden. Statt dessen schloß er die Tür leise und beherrscht. Im Wohnzimmer sortierte Jackie gerade die Papiere, von denen Jens einen Satz Kopien erhielt. „Jetzt doch etwas zu trinken?“ fragte Jens, als alles verstaut war. Jackie nickte. „Ja, ein Cognac, wenn Sie haben. Und dann ein Taxi.“ Kurz darauf hielt sie die wärmende, hellbraune Flüssigkeit einen Moment im Mund, dann schluckte sie. „Das tat gut.“ Sie schaute Jens an; in ihren Augen war wieder der übliche humorvolle Blick. „Warum haben Sie mir das nicht gleich am Telefon gesagt?“ warf sie Jens vor. „Dann hätte ich mir ein paar wütende Gefühle erspart.“ „Ich konnte nicht“, antwortete Jens wahrheitsgemäß. „Wenn ich am Telefon all das wiederholt hätte, was Karin erzählt hat, wäre ich gleich zu diesem Dreckschwein gefahren und hätte ihn fertiggemacht. So war es sicherer. Für mich.“ „Verstehe“, lächelte Jackie. „Jetzt gehört Karin Ihnen. Weiß Ihre Tochter davon?“ „Natürlich“, lachte Jens auf. „Meine Tochter hat ja vorgeschlagen, Karin zu uns zu holen. Sie hat zwar nicht alles verstanden, was Karin erzählt hat (ich schätze, daß ich morgen noch sehr viel erklären muß), aber sie hat kapiert, daß Karins Zuhause der Hölle auf Erden entspricht, und das wollte sie auf der Stelle behoben wissen.“ „Wo ist Karin jetzt?“ Jens bezog die Frage völlig korrekt auf die „neue“ Karin. „Diese Nacht schläft sie bei meiner Tochter. Morgen wollen wir uns alle zusammensetzen und sehen, daß sie ihr eigenes Zimmer bekommt. Notfalls verlege ich mein Schlafzimmer in den Keller.“ „Prima. Ich werde die Papiere gleich morgen bei Gericht einreichen, so daß Sie auch offiziell der Vormund von Karin sind. Es wird zwar noch etwas dauern, bis die Bestätigung kommt, aber wir haben das Kind erst mal da raus. Wenn mir auf dem Weg zum Gericht was passieren sollte, legen Sie einfach die Kopien und das Band vor.“ Jackie stand auf, gab ihm die Kassette zurück und verabschiedete sich. Glücklich ging Jens zu Bett. Am nächsten Morgen kamen Karin und Karin gemeinsam in die Küche, beider Spannung auf dem Höhepunkt. „Wie war’s?“ fragte die Tochter aufgeregt. „Hat er unterschrieben?“ fragte der Babysitter gleichzeitig und nicht minder aufgeregt. Jens lächelte und bat die Mädchen, sich hinzusetzen. Dann schaute er das blonde Mädchen an. „Karin“, sagte er feierlich, und sie sah ihn nervös an. „Karin“, wiederholte er, und sie starb fast vor Spannung. „Willkommen zu Hause.“ Karin blieb einen Moment lang starr sitzen, dann jubelte sie auf. Ihr erster Gefühlsausbruch, den Jens und seine Tochter hier miterlebten, war - für ihre Verhältnisse - kaum zu überbieten: sie warf die Serviette, die vor ihr lag, hoch in die Luft, dann sprang sie auf, lief um den Tisch zu Jens und umarmte ihn, daß ihm die Luft wegblieb. Danach sprang sie zu Karin, die ebenfalls kräftig gedrückt wurde. Anschließend hob sie die Serviette auf, warf sie lachend ein zweites Mal hoch, dann setzte sie sich auf ihren Platz, strahlte Jens und seine Tochter glücklich an, legte ihren Kopf auf die Arme und weinte vor Glück. Schließlich hob sie den Kopf. „Jetzt geht’s wieder“, sagte sie lachend und wischte sich die Tränen ab. „Darf ich jetzt wirklich hier wohnen?“ „Ja“, sagte Jens bewegt. „Ab jetzt ist das hier dein Zuhause.“ Er griff über dem Tisch nach ihrer Hand und drückte sie. „Heute fällt die Schule für dich aus, Karin. Wir müssen noch ein paar Dinge erledigen.“ „Was denn für Dinge?“ Mit großen Augen schaute das Mädchen ihn an. „Als erstes gehen wir zu einem Arzt. Doch!“ fügte er auf das ablehnende Kopfschütteln hinzu. „Du brauchst einen Arzt, Karin. Du bist jetzt da raus, und niemand wird dich in ein Heim stecken. Bitte!“ Ergeben gab das Mädchen nach. „Dann fahren wir zur Schule und melden dich unter deiner neuen Adresse an. Ach ja! Was ist mit deinen Schulsachen? Hast du alle dabei?“ „Ja“, antwortete Karin leise. „Ich... ich hab oft daran gedacht, wegzulaufen, und hatte deswegen immer alle Bücher und Hefte dabei. Für alle Fälle.“ „Deswegen“, lachte Karin Seversen. „Ich dachte schon, du gehst auf Nummer Sicher, weil du immer alles mitgeschleppt hast!“ „Bin ich ja auch irgendwie“, lächelte Karin Bielek verlegen. „Nein, ich hab alles von da. Ich brauch nicht mehr dahin. Und sonst hab ich nichts mehr da, was ich vermisse.“ „Gut. Nach der Schule werden wir beide einkaufen gehen, um ein richtig hübsches Mädchen aus dir zu machen.“ Mit leuchtenden Augen blickte Karin auf. „Ich bekomm neue Kleidung?“ „Sicher“, schmunzelte Jens. „Dein Job als Babysitter fällt ja jetzt weg, da du bei uns wohnst, also muß ich dafür sorgen, daß du anständig angezogen bist.“ „Danke!“ hauchte Karin gerührt. „Sie sind so - so lieb!“ „Ach ja“, lächelte Jens. „Da ich jetzt fast offiziell dein Vormund bin, darfst du ruhig ‘Du’ zu mir sagen.“ Karin wurde feuerrot und schaute auf den Tisch vor ihr. „Gewöhn dich ruhig dran“, grinste Jens. „Oder nenn ihn Onkel Jens“, lachte seine Tochter. Karin schenkte ihr einen gekonnten giftigen Blick, der aber nicht lange anhielt. Zum Frühstück aß Karin wieder eine klare Suppe, die sie hungrig in sich hineinschaufelte. Gerührt sah Jens ihr zu.
Nachdem Karin Seversen zur Schule gefahren und Tim im Kindergarten abgesetzt worden war, änderte Jens seine Pläne. Zuerst fuhr er mit Karin zur Schule und gab dort - unter Vorlage der Papiere - ihre neue Adresse an, dann wurde Karin neu eingekleidet. Zuletzt fuhren sie ins Krankenhaus in die Ambulanz und kamen nach einer Stunde Wartezeit dran. Jens erklärte dem Arzt kurz, worum es ging, und der Arzt tat etwas, was Jens noch nie erlebt hatte: er rief eine Ärztin, die sich um Karin kümmerte. Wenig später war das Mädchen versorgt, mußte den Rest des Tages aber zu Hause auf dem Bauch liegen. Jens kümmerte sich rührend um sie, brachte ihr alles, was sie sich wünschte (was nur ein Glas Sprudel war), dann holte er gegen Mittag Tim ab, der sich ebenfalls sehr freute, daß Karin nun immer da war. Jens beschäftigte sich mit ihm, bis seine Tochter aus der Schule kam, dann bereitete er das Essen zu. Tim und Karin aßen in der Küche, Jens brachte seiner neuen, zweiten Karin wieder eine Suppe und fütterte sie, was beiden - nach der ersten Verlegenheit seitens Karin - viel Spaß machte. Schließlich war der Teller leer. Karin sah Jens nach, als er zurück in die Küche ging, und in ihrem Bauch breitete sich eine angenehme Wärme aus, die jedoch nicht von der Suppe kam. Abends setzten die drei sich zusammen und berieten, wo Karin am besten in Zukunft wohnen würde. Karin Bielek widersprach heftig, als Jens vorschlug, sein Schlafzimmer zu räumen; soviel Umstände wollte sie weder machen noch akzeptieren. Sie wäre völlig damit zufrieden, im Keller zu wohnen, was wiederum Jens energisch ablehnte. Das Ende des Gesprächs war ein offenes: Karin würde diese Nacht erneut bei Karin schlafen, alles weitere wurde auf morgen vertagt. Am nächsten Morgen konnte Karin schon einigermaßen sitzen, doch als sie nach dem Frühstück aufstand, wurde sie blaß und setzte sich sofort wieder hin. „Tut noch zu weh“, entschuldigte sie sich leise. „Dann bleibst du heute noch zu Hause“, entschied Jens. „Karin, sagst du in der Schule Bescheid? Und gib dem Lehrer bitte das Attest hier.“ Er gab seiner Tochter eine Bescheinigung des Krankenhauses, daß Karin gestern dort behandelt worden war. „Klar.“ Karin schaute ihre neue Schwester mitfühlend an. „Ich sag dir nachher wieder, was wir durchgenommen haben, okay?“ „Das ist lieb von dir“, antwortete Karin schwach und schaute Jens an. „Bitte, ich - ich bräuchte etwas Hilfe.“ „Sicher“, lächelte Jens, stand auf und hob sie hoch. Er trug sie vorsichtig ins Wohnzimmer und legte sie auf das Sofa. „Bleib so liegen, bis ich wieder da bin, ja?“ „Versprochen“, schmunzelte Karin. „Mit dem Fahrrad käme ich heute nicht weit.“ Bei dem Gedanken an ihr Fahrrad mit dem harten Sattel verzog Karin das Gesicht. „Nicht daran denken“, ermahnte sie sich. Jens strich ihr lächelnd durch die Haare und machte sich auf, Tim in den Kindergarten zu bringen. Als er wieder nach Hause kam, war Karin nicht auf dem Sofa. „Karin?“ rief Jens laut, doch keine Antwort. Besorgt durchsuchte er das Erdgeschoß, doch sie war nicht da. Im Keller ebenfalls nicht. Voller Sorge stieg Jens die Treppe zum ersten Stock hinauf und sah Karin im gleichen Moment. Sie lag bewußtlos im Bad, nur mit ihrem Höschen bekleidet, doch selbst das hing zu ihren Füßen. Mit einem Schritt war Jens bei ihr und fühlte ihren Puls. Langsam, aber kräftig. Erleichtert stieß er die Luft aus seinen Lungen heraus, dann nahm er Karin auf den Arm und trug sie vorsichtig ins Wohnzimmer, wo er sie auf den Bauch legte. Was er dann zum ersten Mal an ihr sah, drehte ihm den Magen um: ihr Rücken bestand nur aus blauen Flecken und Prellungen. Einen bösen Fluch unterdrückend, deckte er Karin zu, setzte sich neben sie und streichelte ihre Haare, bis das Mädchen wieder zu sich kam. „Alles in Ordnung?“ fragte er leise. Karin nickte schwach. „Ja. Tut mir leid.“ „Wie ist das denn passiert?“ „Durch Dummheit!“ antwortete Karin aufgebracht, dann beruhigte sie sich wieder. „Ich wollte baden, weil ich - weil ich schon längere Zeit nicht mehr gebadet oder geduscht habe, und als ich im Bad war, mußte ich plötzlich. Das ging auch noch, aber dann hatte ich das Gefühl, ich - ich muß groß machen, und ab da weiß ich nichts mehr.“ Sie schaute Jens verlegen an. „Ich bin schon furchtbar, was?“ „Ganz und gar nicht“, sagte Jens warm. „Karin, warum hast du nicht auf mich gewartet? Ich hätte dir doch helfen können!“ „Ich fall dir - Ihnen - dir doch schon genug zur Last“, erwiderte sie verlegen. Jens schüttelte den Kopf. „Es gibt wohl nur einen Weg, dir zu zeigen, welche Rolle du in diesem Haushalt spielst“, sagte er leise. Karin blickte ihn mit großen Augen an, als er seinen Kopf zu ihr senkte und ihr einen sanften Kuß auf die Stirn gab. „Karin“, sagte er dann und nahm ihre Hände in seine. „Du bist jetzt wie eine Tochter für mich, und was immer du brauchst, ich werde es für dich besorgen. Wann immer du Hilfe brauchst, bin ich da. Oder Karin. Wann immer du Sorgen, Probleme oder Ängste hast, rede mit mir. Du bist jetzt ein Teil von dieser Familie, Karin. Verstehst du?“ „Ja“, hauchte Karin, dann zog sie Jens’ Hände unter ihren Kopf und legte ihre Wange darauf. „Danke!“ flüsterte sie mit feuchten Augen. „Ruh dich jetzt aus, mein Kleines“, sagte Jens leise. Karin nickte lächelnd und schloß die Augen. Wenig später war sie eingeschlafen. Jens blieb noch eine Weile bei ihr sitzen, dann stand er leise auf und ging hinauf ins Bad, um ihre Sachen zu holen. Er sah einen großen Flecken Blut in der Toilette und mehrere kleiner Flecken und Spritzer an den Rändern. Wahrscheinlich hatte sie instinktiv gedrückt, als sie den Drang verspürte, und die Wunde war wieder aufgerissen, überlegte er. Er spülte, bürstete und spülte erneut, dann war das Becken wieder sauber. Mit Karins Kleidung ging er wieder hinunter und legte sie in Griffweite von ihr hin, dann ging er in sein Arbeitszimmer, um einige Verträge durchzusehen. Er war gerade mitten in der Arbeit, als er ein leises „Hallo?“ hörte. Schnell stand er auf und eilte die Treppe hinauf. Karin lag noch immer auf dem Sofa und schaute ihn bittend an. „Ich - ich muß mal, aber meine Beine wollen nicht so richtig“, sagte sie verlegen. „Schon in Ordnung“, lächelte Jens. Er schlug die Decke zurück und sah, daß Karin noch immer vollständig unbekleidet war. Er hob sie vorsichtig hoch und trug sie ins Gästebad. Dort setzte er sie so sanft wie möglich auf den Sitz, doch Karin verzog trotzdem das Gesicht. Jens drehte ihr den Rücken zu. „Ich bleib hier, für alle Fälle“, sagte er besorgt. „Nachher kippst du wieder um.“ „Danke“, flüsterte Karin. Wenig später hörte er das Geräusch eines Strahls Flüssigkeit, der in das Wasser lief. „Ich muß schon wieder drücken“, sagte Karin ängstlich. „Nein, das mußt du nicht“, sagte Jens und drehte sich zu ihr um. Er sah ihr in die Augen. „Du hast nichts gegessen, was auf diesem Weg raus muß“, sagte er ernst. „Hörst du? Das ist nur ein Gefühl, Karin. Nur ein Gefühl, was aber nicht stimmt. Das kommt nur von der Behandlung gestern!“ Das Mädchen nickte leicht. „Hast recht“, sagte sie dann leise. „Jetzt ist es weg.“ „Siehst du“, lächelte Jens. Karin lächelte scheu zurück und nahm seine Hand. „Danke“, hauchte sie und rieb ihre Wange an seiner Hand, dann ließ sie ihn los. „Bin fertig“, sagte sie dann leise. Jens drehte sich wieder von ihr weg. Er hörte Papier reißen, dann die Spülung. Er hob Karin wieder hoch und brachte sie zurück ins Wohnzimmer. Schnell lag sie wieder unter der Decke. „Möchtest du dir... was anziehen?“ fragte Jens. Karin schüttelte leicht den Kopf. „Ist zwar unanständig“, sagte sie leise, „aber ich fühl mich viel besser so. Ist nicht so eng.“ „Das ist doch nicht unanständig“, lächelte Jens. „Unanständig wäre, wenn ich deinen nackten Po filme und im Fernsehen zeige.“ „Das wagst du nicht!“ lachte Karin, amüsiert und besorgt gleichzeitig. „Tu ich auch nicht“, erwiderte Jens. „Keine Sorge.“ „Hab ich auch nicht“, antwortete Karin leise. „Keine einzige.“ „Das freut mich.“ Jens setzte sich wieder neben sie und nahm ihre Hand. „Soll ich etwas hierbleiben?“ „Ja, bitte“, sagte Karin verlegen. „Es tut zwar gut, so zu liegen, aber alleine ist es nicht gerade sehr unterhaltsam.“ „Dann laß uns mal schauen, ob was im Fernsehen kommt.“ Jens griff nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein. Karin schaltete durch die Sender und blieb bei einen Zeichentrickfilm stehen. „Ich komm sofort wieder“, sagte Jens, lief schnell in den Keller und holte seine Unterlagen nach oben. Er setzte sich neben Karin, die aufmerksam in den Fernseher schaute, und arbeitete weiter. Karin schaute zwar auf den Fernseher, doch aus den Augenwinkeln beobachtete sie Jens. Sie wunderte sich nur ganz kurz, daß es ihr nicht das Geringste ausmachte, nackt unter einer dünnen Decke neben einem Mann zu liegen, den sie kaum kannte, doch diese Verwunderung verschwand auch sofort wieder. Karin fühlte sich sicher neben Jens; auch als er sie auf die Toilette gesetzt hatte, hatte er ihr nur in die Augen gesehen und sonst nirgendwo hin. Wieder stieg ein warmes Gefühl für Jens in ihr auf. Vorsichtig rutschte sie etwas höher, bis ihr Kopf genau an seinem Bein lag. Jens schaute kurz zu ihr, lächelte sie an, strich ihr über die Haare und las dann weiter. Glücklich seufzte sie innerlich und schloß die Augen. Wenig später war Jens mit den Unterlagen durch. Er legte sie auf den Tisch und schaute Karin an, die jedoch die Augen geschlossen hatte. Jens lehnte sich zurück in das Sofa, legte seine Hand an ihren Hinterkopf und streichelte das Mädchen, während er hinaus sah und überlegte, wo er Karin unterbringen sollte. Im Obergeschoß waren drei Zimmer: die beiden Kinderzimmer und sein Schlafzimmer. Im Erdgeschoß waren Wohnzimmer und Küche, im Keller sein Arbeitszimmer, der Heizungsraum, Trockenraum und ein kleiner Vorratsraum. Jens sah nur eine Möglichkeit: sein Schlafzimmer mußte in seinen Arbeitsraum verlegt werden. Karin schlief nicht; sie hatte zwar die Augen geschlossen, war aber hellwach. Sie spürte Jens’ Finger an ihrem Kopf und badete in dem Gefühl von Beschütztsein; ein Gefühl, das sie schon so lange nicht mehr gehabt hatte. Beiläufig beschäftigte sie sich ebenfalls mit dem Gedanken an ihr Zimmer. Sie wollte dieser Familie, die sie so kompromißlos aufgenommen hatte, nicht zur Last fallen, und Jens aus seinem Schlafzimmer zu vertreiben, wollte sie um nichts in der Welt. Sie überlegte, zu Tim zu ziehen, zumindest in der ersten Zeit, bis sie wieder fit war. Dann könnte sie im Wohnzimmer schlafen. Den Tag verbrachte sie ja sowieso entweder mit Karin, um Hausaufgaben zu machen, oder mit Tim, wenn sie miteinander spielten. Abends war sie im Wohnzimmer. Sie brauchte kein eigenes Zimmer. Mit diesem Entschluß kam sie zur Ruhe. Sie richtete ihre Gedanken wieder auf diese liebe, sanfte Hand an ihrem Kopf.
* * *
Ungewohnte Geräusche weckten Jens. Die Uhr zeigte 03:22. Er setzte sich auf und lauschte. Wegen Tim hatte er die Tür zu seinem Schlafzimmer immer offen. Die Geräusche hörten sich an wie Weinen. Leise stand er auf und ging auf den Flur. Bei seiner Tochter war alles ruhig, auch bei seinem Sohn. Das Weinen kam aus dem Erdgeschoß. Lautlos ging er die Treppe hinunter. Seine Ohren führten ihn in das dunkle Wohnzimmer und weiter zum Sofa. „Wer ist da?“ hörte er Karin Bieleks ängstliche Stimme. „Ich bin’s, Karin. Hab keine Angst.“ Er hörte einen erleichterten Seufzer und setzte sich vorsichtig auf das Sofa. „Was hast du, Kleines?“ „Das tut so weh!“ schluchzte sie. „Ich kann nicht schlafen!“ „So schlimme Schmerzen?“ „Ja. Das brennt wie verrückt und sticht alle paar Sekunden.“ „Hast du dir etwas von der Salbe aufgetragen?“ „Nein. Das tut auch weh. Ich hab’s versucht.“ Jens strich ihr über die Haare. „Ist schon gut. Wo ist die Salbe?“ „Da, auf dem Tisch.“ Karins Hand griff danach. „Halt sie fest, Karin. Ich nehm dich mit hoch. Auf dem Sofa kannst du auch nicht schlafen.“ „Wohin mit hoch?“ fragte Karin besorgt. „Du schläfst in meinem Bett. Nein, kein Widerspruch! Karin, ich bin nicht wie dein Stiefvater.“ „Das weiß ich“, sagte Karin leise und zog die Nase hoch. „Wenn da jemand drangeht, würde ich schreien wie am Spieß, so weh tut das!“ „Na siehst du“, lächelte Jens. „Also keine Gefahr. Ich will dir nichts tun, und du schreist, wenn dir jemand was tun will. Damit sind wir ein perfektes Team.“ Ohne ein weiteres Wort hob er Karin mitsamt der Decke hoch. Karin legte sich schnell die Tube Salbe auf den Bauch, dann hielt sie sich an Jens fest. Ein ziemlich mulmiges Gefühl überkam sie, als er mit ihr sein Schlafzimmer betrat, doch sie vertraute ihm. Das Gefühl war nur Erinnerung. Jens legte sie sanft auf die zweite Hälfte des Bettes, die nun seit sechs Jahren nicht mehr benutzt worden war. Aus dem Schrank holte er ein Kopfkissen, ein dünnes, aber warmes Oberbett und einen Satz Bettwäsche. „Roll mal rüber“, bat er Karin. Sie rutschte mitsamt Decke in Jens’ Bett und sah ihm zu, wie er für sie das Bett machte. „Das kann ich alles gar nicht wieder gutmachen“, sagte sie leise, als Jens fertig war und das Oberbett zurückschlug. Er lächelte kurz. „Wir sprechen uns in fünf Minuten wieder.“ „Wieso? Was passiert denn jetzt?“ Alarmiert setzte sie sich auf, so gut es ging. „Ich werde dir jetzt die Salbe auftragen“, sagte Jens ruhig. „Ich habe zwei Kinder“, lächelte er, als Karin rot wurde. „Ich habe ein klein bißchen Erfahrung mit Wunden. Rutsch hierher, bitte.“ Mit feuerrotem Kopf robbte Karin wieder zurück und unter das Oberbett, dann streckte sie sich auf dem Bauch aus. Jens schluckte. „Karin, ich bitte dich wirklich nicht gern darum, aber du müßtest deinen Po etwas rausstrecken, sonst kommt die Salbe nicht dahin, wo sie hin soll.“ „Schon klar“, hauchte sie, zog langsam die Knie an und hob ihren Po. Jens setzte sich neben ihren Kopf und nahm etwas Salbe auf die Finger. „Zähne zusammenbeißen“, sagte er. Karin nickte, schlang die Arme um das Kopfkissen und legte ihr Gesicht darauf. Zwei Sekunden später schrie sie leise auf vor Schmerz, als die Salbe Kontakt mit ihrer Wunde bekam. Jens beeilte sich, die Salbe aufzutragen. „Fertig“, sagte er schließlich und streichelte Karins Haare. „Tapferes Mädchen.“ Karin drehte den Kopf zur Seite und wischte sich eine Träne weg. „So eine Scheiße!“ sagte sie kaum hörbar. Jens mußte lachen. „Da stimme ich dir zu. Jetzt schlaf schön.“ Er beugte sich zu ihr und gab ihr einen gehauchten Kuß auf die Wange. „Morgen bleibst du noch zu Hause, Karin. Alle zwei Stunden bekommst du neue Salbe, dann bist du übermorgen wieder fit.“ „Okay. Danke.“ „Schon gut, Tochter Nummer Zwei.“ Karin lächelte und schloß die Augen. Sekunden später war sie eingeschlafen. Jens ging in sein Bett, löschte das Licht und schlief ebenfalls sofort wieder ein. Als er aufwachte, lag Karin noch in der gleichen Position, wie sie eingeschlafen war. Jens stand leise auf, nachdem er an den leichten Bewegungen des Oberbettes gesehen hatte, daß sie tief und fest schlief, zog sich einen Bademantel an und ging in die Küche, um Frühstück vorzubereiten. Wenig später kam seine Tochter verschlafen an. „Morgen, Paps.“ „Morgen, Kleines. Gut geschlafen?“ „Hm-m, nur zu wenig, wie immer.“ Sie gähnte herzhaft. „Sag mal, hab ich geträumt, oder ist dein Bett noch belegt?“ „Nein, du hast nicht geträumt“, lächelte Jens. „Ich hab Karin so gegen halb vier hochgeholt, weil sie vor Schmerzen nicht schlafen konnte.“ „So ein Mistkerl“, zischte Karin leise. „Den würd ich am liebsten kastrieren!“ „Hauptsache, sie wird wieder gesund. Was für ein Brot möchtest du?“ „Toast. Bleibt sie heute noch zu Hause?“ „Ja. Ich werd ihr alle zwei Stunden neue Salbe geben, und morgen müßte sie dann wieder laufen können. Was hast du in der Schule gesagt?“ „Noch nichts. Also Bescheid gesagt, daß sie krank ist, hab ich schon, aber was sie hat, hab ich keinem verraten.“ „Sag einfach, sie hätte sich aus Versehen in einen Nagel gesetzt. Dann muß sie zwar ziemlich viel Spott ertragen, aber es wird erklären, warum sie so komisch geht.“ „Okay“, grinste Karin. „Wenn sich jemand über sie lustig macht, zeige ich denen mit meiner Haarnadel, was das für ein Gefühl ist.“ „Gute Idee“, lachte Jens. „Versäumt sie viel?“ „Nö. Sie ist so gut, sie könnte glatt zwei Wochen fehlen und würde das an einem Wochenende alles nacharbeiten.“ „Prima. Eine Sorge weniger. Iß schon mal weiter, ich schau mal eben nach ihr.“ „Ist gut.“ Karin schlief noch, aber Tim wurde gerade wach. Jens scheuchte ihn ins Bad und legte ihm Sachen heraus, dann ging er wieder hinunter. Seine Tochter war gerade fertig und machte Tim Butterbrote für den Kindergarten, so daß Jens Zeit hatte, auch zu frühstücken. Nachdem er Tim zum Kindergarten gebracht hatte, schaute er noch einmal nach Karin. Sie lag nun auf der Seite, ein Bein hing halb aus dem Bett heraus. Jens hütete sich, sie im Schlaf anzufassen; ihre Reaktion darauf konnte er sich an einem Finger abzählen. Statt dessen schrieb er einen Zettel, daß er im Keller wäre, und sie solle laut rufen, wenn sie etwas brauchte. Gegen halb elf meldete Karin sich dann. Schnell lief Jens die Treppen hinauf. „Guten Morgen“, lächelte er. „Ausgeschlafen?“ „Ja. Danke für deine Hilfe.“ Karin lag auf der Seite, das Oberbett bis zum Hals gezogen. „ich muß mal“, sagte sie mit roten Wangen. „Ich hab schon probiert, aufzustehen, aber das geht noch nicht. Das scheint schlimmer zu werden statt besser!“ „Ist schon in Ordnung, das ist der Heilungsprozeß. Karin sagt in der Schule Bescheid. Dann mal hoch mit dir.“ Karin schlug das Oberbett zurück, Jens nahm sie auf den Arm und trug sie ins Bad. „Ich warte vor der Tür.“ Er ließ die Tür offen und wartete, bis Karin sich meldete. „Jens?“ fragte sie schüchtern. „Was denn?“ „Ich müßte dringend baden oder duschen, aber ich weiß nicht, ob das geht.“ „Baden auf keinen Fall“, sagte Jens bestimmt. „Duschen ja, aber nicht baden.“ „Ist gut. Hilfst du mir, bitte?“ „Natürlich.“ Er half Karin aufstehen, doch nach dem ersten Schritt knickte sie ein. „Keine Kraft“, entschuldigte sie sich. „Dann lassen wir das Duschen auch besser sein. Kannst du dich am Becken waschen, wenn ich dich stütze?“ „Glaub schon“, flüsterte sie. „Versuchen wir’s. Wenn du nicht mehr kannst, sag rechtzeitig Bescheid.“ Er führte Karin an das Waschbecken, umarmte sie von hinten am Bauch und drückte sie gegen sich. „Geht’s so?“ „Ja“ flüsterte Karin leise. Die ganze Situation war ihr mehr als peinlich: nackt gegen einen Mann gedrückt, für den sie begann, mehr als nur Sympathie zu fühlen. Ganz kurz wurde ihr bewußt, daß Jens wirklich ein Mann war, als sie in ihrem Rücken etwas fühlte, was dies bestätigte. Angst zuckte auf, und sie versteifte sich. „Tut mir leid, Karin“, sagte Jens angespannt. „Das scheint eine Reaktion zu sein, die wir beide nicht wollen.“ „Hm-m“, sagte sie nur. Jens löste seinen Griff etwas, um Abstand von ihr zu bekommen, doch sofort knickte Karin wieder ein. Schnell fing er sie auf. „Komm, Kleines“, flüsterte er. „Mach voran, und wir versuchen beide, nicht daran zu denken.“ „Ist gut.“ Schnell seifte Karin einen Waschlappen ein, fuhr sich damit durch das Gesicht, über die Arme und den Oberkörper, dann spülte sie den Waschlappen aus und entfernte die Seife. Danach wusch sie den Unterkörper. Die ganze Zeit über war Jens’ erigiertes Glied in ihrem Rücken präsent. Ein Teil von ihr hatte Angst, daß er ihr jeden Moment das gleiche antun könnte wie ihr Stiefvater, ein anderer Teil sagte ihr, daß sie Jens vertrauen konnte. Schließlich war Karin einigermaßen erfrischt. Jens trug sie zurück in das Schlafzimmer und trug noch etwas Salbe auf, dann drehte er sich schnell um und wollte hinauslaufen, doch Karin hielt ihn auf. „Jens?“ Er drehte sich in der Tür um und sah sie an. „Danke, Jens“, lächelte Karin ihn schüchtern an. „Und das andere... das war nicht so schlimm.“ „Für mich schon, Karin“, erwiderte Jens verlegen. „Es hätte erst gar nicht vorkommen dürfen. Es tut mir leid, wenn ich böse Erinnerungen geweckt habe.“ „Hast du nicht“, lächelte Karin beruhigt. Jens’ Reaktion machte ihr deutlich, daß sie keine Angst vor ihm haben mußte. „Nur ein bißchen, aber jetzt ist da nichts mehr.“ Jens verstand, was sie ihm sagen wollte. Er lächelte ihr zu und ging nach unten. Karin legte sich auf den Bauch und dachte zärtlich nach über diesen Mann, der sie nackt im Arm gehalten und es nicht ausgenutzt hatte. Wenig später war sie eingeschlummert.
Nach dem Mittagessen bekam Karin eine weitere Portion Salbe und wurde ins Wohnzimmer verfrachtet. Tim brachte seine Spielsachen herunter und spielte mit Karin, so gut sie konnte. Gegen Abend konnte Karin schon alleine gehen, und ihr Po tat längst nicht mehr so weh wie am Morgen. Als es Zeit wurde, ins Bett zu gehen, fragte Jens, ob sie die nächste Nacht im Wohnzimmer oder bei ihm schlafen wollte. „Lieber noch mal oben“, meinte Karin schüchtern. „Für alle Fälle.“ In dieser Nacht bekam sie alle zwei Stunden weitere Salbe, doch der Erfolg zeigte sich am Morgen: Karin konnte alleine aufstehen und sich waschen. Am Wochenende war sie wieder fit, und am Montag war sie wieder in der Schule. Alles schien in Ordnung zu sein.
Zwei
Auch nach ihrer Genesung blieb Karin nachts in Jens Schlafzimmer. Sie hatte ursprünglich vorgehabt, bei Tim zu schlafen, doch nach der ersten Nacht hatte Tim sich bitter beschwert, daß es ihm zu eng war. Karin hatte bei dem nachfolgenden Gespräch mit Jens lautstark dagegen protestiert, daß Jens für die Nächte in den Keller umzog, Jens hingegen wollte Karin nicht im Keller schlafen lassen. Zu viert entschieden sie, daß Karin zukünftig in Jens’ Schlafzimmer nächtigen sollte. Niemand vermutete irgendwelche niederen Absichten dabei, weder bei Jens noch bei Karin. Mitte November war Karin komplett genesen und konnte, was ihr früher unmöglich gewesen war, sogar wieder aktiv am Sportunterricht teilnehmen. Es zeichnete sich schon jetzt ab, daß sie auch hier eine gute Note bekommen würde. Sie war kein As wie Karin Seversen, aber sie war gelenkig, beweglich und mit einem starken Willen versehen. Der Sportlehrer, der wie alle anderen Lehrer inzwischen um Karins Probleme wußte, ließ ihr Zeit, ihre Muskeln aufzubauen und zu trainieren. Ende November trat die Familie Seversen - inklusive des neuen Mitglieds Karin Bielek - in eine neue Phase. Wie so häufig geschah dies unbeabsichtigt und ungeplant. Karin Bielek wachte mitten in der Nacht auf. Ein heftiger Novembersturm tobte, durch das offene Fenster kam ein sehr starker Windzug. Sie stand auf, um es zu schließen, kam aber im ersten Moment nicht gegen den Wind an. Sie stemmte sich mit aller Kraft dagegen und schloß es, doch als sie den Griff gerade in waagerechter Position hatte, kam eine heftige Bö und drückte das Fenster auf, das hart gegen Karins Stirn schlug. Sie stolperte und fiel rückwärts auf Jens, der davon natürlich erwachte. Obwohl aus dem Schlaf gerissen, erfaßte er sehr schnell, was los war, sprang auf und schloß das Fenster endgültig, dann kümmerte er sich um Karin, die leicht benommen auf seinem Bett lag und murmelte, daß sie in Ordnung wäre. Er drehte sie in die richtige Position, legte sich neben sie und nahm sie in den Arm. Karin erwiderte die Umarmung und schlief sofort wieder ein. Als sie aufwachte, lag sie noch immer in Jens’ Arm. Sie öffnete die Augen und sah Jens’ besorgtes Gesicht nur wenige Zentimeter entfernt. Ihre Gefühle für Jens erwachten. Ohne zu überlegen, gab sie ihm einen sanften Kuß auf die Lippen. Jens regte sich nicht. Karin schob ihren Kopf halb unter seinen. „Ich hab dich lieb“, murmelte sie sehr leise. „Ich dich auch, Karin“, erwiderte Jens wachsam und blieb still liegen. Sein Körper erwachte. Karin rutschte mit ihrem Unterleib etwas zurück, blieb aber ansonsten liegen. Jens streichelte ihre Haare, Karin rutschte wieder näher an ihn und blieb ganz still liegen. Plötzlich zuckte sie zurück und riß die Augen auf. „Jens!“ Panisch riß sie sich los, warf sich auf ihre Seite des Bettes und zog die Bettdecke bis zum Kinn. „Was - was war los?“ „Ich dachte, du könntest mir das sagen“, sagte Jens ganz ruhig. „Erst fällst du in der Nacht auf mich, dann gibst du mir einen Kuß und sagst, daß du mich lieb hast...“ „Was hab ich?“ Karin wurde feuerrot. „Heute nacht?“ Sie überlegte fieberhaft. „Doch... Richtig! Ich wollte das Fenster zumachen, weil das so zog, und da ist eine Bö gekommen und ich hab das Fenster vor den Kopf bekommen.“ „Und dabei bist du rückwärts auf mich gefallen“, erzählte Jens. „Ich hab dich gerade hingelegt, dich in den Arm genommen, und du bist eingeschlafen. Und jetzt gerade machst du die Augen auf, siehst mich, gibst mir einen Kuß und... Na ja, du hast gesagt, daß du mich lieb hast.“ „Ich hab dir einen Kuß gegeben?“ fragte Karin leise. Jens nickte. „Ich würde das nicht sagen, wenn es nicht so wäre, Karin.“ „Schon klar... Und ich dachte, ich träume noch!“ Verlegen stand sie auf und eilte ins Bad. Da Sonntag war, stand Jens noch nicht auf, sondern er wartete, bis sie wiederkam. „Komm bitte nochmal zu mir, Karin.“ Er streckte seinen Arm aus. Schüchtern legte Karin ihren Kopf darauf und drehte sich zu Jens. „Karin, hör mir bitte gut zu.“ Er sah das Mädchen eindringlich an. „Ich hab dich auch lieb, Karin. Das weißt du. Weißt du den Grund, warum du hier neben mir schlafen darfst?“ Karin schüttelte leicht den Kopf. „Weil ich in dir so etwas wie meine Tochter sehe, Karin“, sagte Jens ernst. „Nicht mehr und nicht weniger. Bring mich bitte nicht dazu, etwas anderes in dir zu sehen, ja?“ „Was meinst du?“ flüsterte Karin. „Du weißt, was ich meine, Karin. Du kannst träumen, was du möchtest, aber vermisch bitte nicht Traum und Wirklichkeit.“ „Ich hab das nicht vermischt“, sagte Karin leise, aber bestimmt. „Doch, das hast du. Wenn du es nicht vermischt hättest, wärst du gerade nicht verlegen geworden.“ „Das bin ich nur, weil... Du hast recht“, lenkte sie urplötzlich ein. „Ich fand den Traum so schön, daß ich gerne noch weiterträumen wollte.“ „Okay, belassen wir es dabei.“ Sie standen auf und redeten nicht mehr darüber. Aber die Saat war ausgesät.
* * *
In den nächsten Wochen passierte es immer häufiger, daß Karin Bielek nachts im Schlaf in Jens’ Arm kam und dort blieb, bis sie aufwachten. Und Jens ertappte sich immer öfter dabei, daß er anfing, Karin mit anderen Augen anzusehen. Sie war nicht mehr nur das Kind, daß er aufgenommen hatte, sondern... Ja, was war sie? Er konnte es nicht richtig benennen, aber sie war mehr als nur das junge Mädchen. Er war sich nicht sicher, ob ihm diese Wendung der Dinge gefiel, aber bisher war nichts vorgefallen, weswegen er oder Karin sich hätte schämen müssen. Gut, sie umarmten sich und schliefen Arm in Arm, aber das war alles. Mehr war nicht. Oder war das schon zuviel? Was den Morgen es ersten Weihnachtstages anging, war es bereits zuviel für Jens. Er wachte auf und sah Karin, die ihn mit offenen Augen anschaute. Ihr Blick war nicht zu deuten. Dann merkte Jens noch etwas: seine Hand war in Karins Schlafanzughose und lag auf ihrem nackten Po. Sofort riß er sie zurück und wurde blaß. Er wollte sich gerade bei Karin entschuldigen, als sie den Kopf schüttelte und ihren Finger an seine Lippen legte. „Das war das erste Mal, daß ein Mann sanft da hinten war“, flüsterte sie leise. „Leg bitte wieder hin, Jens.“ „Was soll ich?“ Jens fuhr auf. „Wieder hinlegen. Bitte!“ Sie drückte Jens zurück auf das Bett. „Ich weiß, daß sich das sehr komisch anhören muß, Jens, aber... ich habe so viele schlechte Erinnerungen, daß ich froh bin, wenn einmal etwas Schönes und Sanftes geschieht. Bitte! Im Schlaf machst du es ja schon, dann kannst du es auch machen, wenn du wach bist. Bitte, Jens!“ „Karin, ich komme in Teufels Küche“, sagte Jens verzweifelt. „Wenn das jemand erfährt...“ „Wer soll es denn erfahren?“ flüsterte sie. „Ich weiß, daß du mir nichts tust, Jens. Außerdem haben wir uns doch gern, oder?“ Sie kuschelte sich an ihn. „Ich fühl mich sicher bei dir. Sicher und wohl.“ Gegen jede Vernunft legte Jens seine Hand auf ihren Rücken und schob sie langsam tiefer. Er wollte auf dem Stoff bleiben, doch Karin zog die Hose nach hinten, und Jens landete auf ihrem bloßen Hintern. „Schön ist das!“ murmelte sie zufrieden. „Laß jetzt bitte so liegen.“ Jens fühlte die kleine Halbkugel in seiner Hand und verdammte sich in Grund und Boden, weil auch er es sehr schön fand. Karin blickte ihn an, dann gab sie ihm einen so schnellen Kuß, daß Jens nicht ausweichen konnte. „Bitte streicheln“, flüsterte sie. Vorsichtig bewegte Jens seine Finger hin und her, dann die ganze Hand. Diese Aktion ließ sein Glied wachsen. So jung Karin auch sein mochte, sie war weiblich, und Jens hatte in den letzten sechs Jahren nur sehr wenig intimen Kontakt zu Frauen gehabt; Familie und Arbeit gingen vor. Doch nun brachte das Gefühl von Karins nacktem Po unter seine Hand viele Erinnerungen zurück. Sein Streicheln wurde intensiver. Karin drückte sich an ihn, legte ihr Bein über seine und ihre Wange an seine. „Karin“, sagte Jens angestrengt. „Wir sollten aufhören!“ „Noch nicht“, murmelte sie. „Das ist so schön!“ „Wenn ich nicht gleich aufhöre, werde ich dich küssen!“ Eine Andeutung von Verzweiflung war in Jens’ Stimme. Karin schaute ihn an. „Ich bin noch nie lieb geküßt worden“, sagte sie leise. „Immer nur grob. Kannst du mir einen lieben Kuß geben, Jens? Nur einen? Einen einzigen?“ Noch immer war ihre Stimme gesenkt, doch das Flehen und der Wunsch, Zärtlichkeit zu empfangen, waren nicht zu überhören. Jens’ guter Kern befahl ihm, Karin ihren Wunsch zu erfüllen, auch wenn sein Verstand eine Warnmeldung nach der anderen hinausjagte. Er beugte seinen Arm, auf dem Karins Kopf lag, führte seine Hand an ihren Kopf und brachte seine Lippen an ihre. Karin schloß die Augen und überließ sich ganz dem Gefühl von Wärme und Zuneigung, die in diesem ersten Kuß lagen. Es war eine ganz andere Art von Kuß, als sie bisher kennengelernt hatte: weich, sanft, zärtlich. Und die Hand an ihrem Po war ebenfalls sanft und rücksichtsvoll. Karin fühlte die ersten, ganz leisen Schauer von Erregung. Es gefiel ihr. Sie fühlte sich lebendig, so lebendig wie nie zuvor. Sie drückte sich noch enger an Jens. Als ihr Schritt Kontakt zu seiner Hüfte bekam, fuhr ein angenehmes Feuer durch ihre Nerven. Unwillkürlich öffnete sie ihre Beine und veränderte ihre Position, bis ihr Kitzler genau auf Jens’ Hüftknochen lag. Jahrhundertealte Instinkte übernahmen das Kommando: Karin begann, sich an Jens zu reiben. Jens war arg geschockt über Karins Verwandlung von einem sanften, schüchternen Schulmädchen in ein erregtes, masturbierendes 13jähriges Mädchen, doch er wußte, was passieren würde, wenn er Karins Bewegungen unterband: sehr viele Erklärungen und Entschuldigungen, auf beiden Seiten. Gleichzeitig wußte er auch, was passieren würde, wenn er nicht einschritt. Beschämt und erregt gleichermaßen verstärkte er den Druck seiner Hand an ihrem Po und half Karin. Sie unterbrach den Kuß und legte ihren Kopf an seine Wange. Ihr Atem ging schneller und tiefer, doch keine Sekunde hörte sie auf, sich an Jens zu reiben. Ihr Verstand wurde übertönt von den Lustgefühlen, die sie empfand, von der Verzückung, solche Gefühle in sich zu haben, von der Schönheit dieser neuen Welt, die sich so unverhofft vor ihr aufgetan hatte. Ihr Becken bewegte sich in einem gleichmäßigen Rhythmus vor und zurück, ihr sensibler Punkt immer in Kontakt mit dem Knochen von Jens’ Hüfte. Ohne es bewußt zu merken, erhöhte sie ihr Tempo, atmete immer schneller und heftiger, spürte etwas sehr Hartes an ihrem Bein, das zuckte und zitterte, und dieses neue Gefühl in ihr wurde immer stärker und wundervoller. Sie drückte sich über die Schmerzgrenze hinaus an Jens, doch Schmerz existierte in dieser neuen Welt nicht mehr, nur noch dieses unglaublich starke, mitreißende Gefühl, das immer stärker und stärker wurde, und ganz plötzlich überschlug sich dieses Gefühl, riß sie mit in einem Wasserfall aus nie gekannten Empfindungen, hob sie hoch, hoch hinauf in die Wolken, hinein in eine Welt aus Sonnenschein und Leben, bis ins Zentrum des Lebens an sich... Als Karin kam, war Jens am Ende seiner Beherrschung. Sechs Jahre ohne feste Partnerin hatten seine Hemmschwelle bröckeln lassen, und als er nun das 13jährige Mädchen halb auf sich liegen sah, ihr erregtes Stöhnen hörte und ihren Orgasmus durch ihren schmalen, bebenden Körper spürte, war es aus. Er hielt Karin fest, rollte sich auf den Rücken, legte beide Hände auf ihre Beine, schloß sie und preßte sein Glied gegen ihren Schritt. Karins Zuckungen übertrugen sich auf ihn und sein Glied, und der Samen schoß aus ihm heraus; viel stärker und mächtiger, als er sich jemals erinnern konnte. Seine Hände fuhren unbeherrscht über Karins Po, unter ihre Schlafanzugjacke und ihren schmalen Rücken, sein Becken preßte sich an ihres, im Rhythmus seiner Ergüsse, und Karin erwiderte den Druck, bis ein letztes, gemeinsames Stöhnen erklang, dann blieben sie still und ruhig aufeinander liegen. Nur der langsam ruhiger werdende Atem erklang. Und sofort erwachten in Jens Schuldgefühle. Massive, sehr belastende Schuldgefühle. Er hatte ein unschuldiges, 13jähriges Mädchen, das gerade ihre Sexualität entdeckte, für seine Lust mißbraucht, für seine Befriedigung benutzt. Er fürchtete sich vor dem Moment, wo Karin zurückkam aus ihren Gefühlen, und im selben Moment wußte er, daß mit diesem Erlebnis noch lange nicht zu Ende war, was hier und jetzt begonnen hatte. Er zögerte den Moment der Wahrheit hinaus, indem er Karins Kopf an sich drückte und ihr Haar streichelte, doch nach einigen Sekunden hob Karin den Kopf. Jens schluckte in Vorahnung des Kommenden und ließ sie frei. Als ihre Augen sich trafen, kam der nächste Schock: Karin zeigte nicht die geringste Andeutung von Vorwurf oder Mißfallen, ihre Augen strahlten ein solches Glück und eine so unglaubliche Lebensfreude aus, daß ihn das beinahe noch mehr traf, als wenn sie ihn angeschrien hätte. Karin blickte ihn lange an, dann gab sie ihm einen sanften Kuß mitten auf den Mund. „Danke, Jens“, flüsterte sie, dann legte sie ihren Kopf wieder auf seine Brust. Völlig entspannt ruhte sie auf Jens, der nicht wußte, was er sagen oder tun sollte. Zögernd legte er seine Arme um das Mädchen und bewegte seine Hände nicht. Karin bewegte sich ebenfalls nicht, doch sie fing plötzlich, zu reden. „Jens, ich bin ein Jahr lang jedes Wochenende mehrmals vergewaltigt worden. Wo, weißt du. Vorne ist er zum Glück nicht rangegangen. Aber er hat mich geschlagen und verprügelt, während er... Egal. Es ist vorbei, wegen deiner Hilfe. Ohne dich wäre ich jetzt noch immer bei ihm. Aber nicht deswegen habe ich das gemacht. Nicht, weil ich dir dankbar bin. Ich meine, das bin ich zwar, aber... Jetzt hab ich den Faden verloren!“ Sie hob ihren Kopf und gab Jens einen Kuß. „Jens, ich bin überglücklich, bei euch zu sein und einen richtigen Vater zu haben. Einen, der sich um mich kümmert und mich mag. Nachts in deinen Armen zu schlafen ist sowas von schön für mich, das kannst du dir nicht vorstellen. Jetzt weiß ich wieder, was ich sagen wollte. Ich bin dir dankbar für deine Hilfe. Mehr als dankbar, aber ich habe das gerade nicht aus Dankbarkeit gemacht.“ Sie schaute Jens an und wurde leicht rot. „Eigentlich nur aus zwei Gründen. Zum einen, weil ich dich sehr, sehr gern hab, auch wenn du viel älter bist als ich. Wenn ich sehe, wie die Jungen aus meiner Schule mit den Mädchen umgehen... Grob und rücksichtslos. Nach dem, was ich hinter mir hab, leg ich keinen Wert drauf, von so Kerlen angefaßt zu werden. Das also erstens. Und zweitens, weil mehrere Mädchen aus meiner Klasse sich über... na ja, Selbstbefriedigung unterhalten haben, und da wurde ich neugierig. Ich hab mich immer in die Nähe gestellt von denen und zugehört, und wenn mein Stiefvater besoffen in der Ecke lag, hab ich an - an mir rumgespielt.“ Sie wurde tiefrot. „Aber so wunderschön wie gerade war das noch nie! Mach es mir bitte nicht kaputt, indem du jetzt etwas Kluges und Erwachsenes losläßt, ja? Bitte tu das nicht!“ Sie legte ihren Kopf wieder an seine Brust. „Und sag auch bitte nicht, daß es aufhören muß. Ich hab dich sehr lieb, Jens, und ich möchte nicht, daß du Schuldgefühle bekommst. Ich möchte aber auch nicht, daß es aufhört. Ich möchte weiter bei dir schlafen, in deinen Armen, und ab und zu... Du weißt schon.“ Sie drückte Jens fest. „Und danke dafür, daß du mich nicht... irgendwie komisch berührt hast, als du - als du deinen Höhepunkt hattest.“ Sie griff nach Jens’ Händen, führte sie an ihren Po und legte sie auf darauf. „Keine Schuldgefühle, hörst du?“ flüsterte sie. „Und nichts sagen.“ Jens holte Luft. Dann überlegte er es sich und schwieg. Er nickte nur. Karin spürte die leichte Bewegung und war glücklich.
Das nächste Mal war es Silvester. Tim wollte zwar bis Mitternacht aufbleiben, doch gegen zehn Uhr war seine Müdigkeit größer als sein Wille. Karin brachte ihn ins Bett, und Tim verschlief das ganze Feuerwerk. Er wachte selbst von dem Krach nicht auf. Karin und ihr Vater gingen um etwa ein Uhr ins Bett, Karin Bielek folgte zehn Minuten später. Jens war noch wach. Schweigend sah er Karin beim Umkleiden zu. Karin bemerkte seinen Blick natürlich, doch sie lächelte nur etwas verlegen, drehte sich aber auch nicht weg. Jens sah ihren schmalen Körper zum ersten Mal nackt; die wenigen Male während ihrer Genesung zählte er nicht, da das nicht freiwillig geschehen war. Karin hatte eine sehr flache Brust, doch gegen die hellen Schranktüren sah Jens die leichten Hügel und ihren flachen Po. So schmal und dünn sie war, so gut stand ihr ihre Statur. Sie war auf ihre Art schön. Nicht nur hübsch, sondern schön. Aussehen und Selbstbewußtsein machten dies. Sie hatte natürlich etwas an Gewicht zugelegt, seit ihre Ernährung wieder ordnungsgemäß und regelmäßig war, doch sie war nun einmal sehr schmal und würde niemals in die Gefahr geraten, dick und fett zu werden. Er sah ihr zu, wie sie die Unterhose auszog und genauso ruhig weglegte wie die anderen Kleidungsstücke, dann zog sie sich ebenso ruhig den Schlafanzug an und schlüpfte in ihr Bett. Sie sah Jens nur an, und er nickte sofort und streckte seine Arme nach ihr aus. Sofort war Karin bei ihm und kuschelte sich ein, mit dem Rücken zu ihm. Sein Glied erwachte und stieß gegen ihre Beine. Karin wich nicht zurück; sie hatte sich inzwischen daran gewöhnt, und sie wußte, daß sie Jens absolut vertrauen konnte. Sie nahm seine Hand, führte sie an ihre winzige Brust und drückte sie dagegen. „Karin“, flüsterte Jens, „das sollten wir nicht tun.“ „Ich weiß“, flüsterte sie zurück. „Streichel mich einfach etwas, ja? Gute Nacht, Jens.“ „Gute Nacht, Karin“, seufzte Jens und streichelte gehorsam ihre kleine Brust, bis sie eingeschlafen war. Dann drückte er sein Gesicht gegen ihren Hinterkopf und atmete ihren Geruch ein, bis auch er einschlief. Am nächsten Morgen war Tim als erster wach. Ein kurzer Kontrollgang ergab, daß der Rest der Familie noch schlief, und so krabbelte er zu Karin ins Bett, die kurz wach wurde, Tim bemerkte und ihn umarmte, dann schlief sie wieder ein, mit dem Rücken zu Jens. Tim döste noch bis etwa halb acht, dann wurde es ihm zu langweilig. Er löste sich aus Karins Umarmung und ging wieder in sein Zimmer, um zu spielen. Dadurch wurde Karin endgültig wach, doch von ausgeschlafen sein war keine Rede. Müde tappste sie ins Bad und setzte sich auf die Toilette. Wenig später war sie wieder im Schlafzimmer und kuschelte sich an Jens, diesmal mit ihrer Brust zu ihm. Sie spürte sein Glied im Schlaf wachsen und lächelte leicht, dann schloß sie die Augen und versuchte, noch etwas zu schlafen, doch es gelang ihr nicht. Sie fragte sich kurz, warum Tim nicht kam, doch wahrscheinlich war er zu vertieft in sein Spiel. Sie schob ihr Bein über Jens und drückte sich an ihn, und sofort begann dieses schöne Gefühl wieder. Aber Jens schlief noch, und deswegen blieb Karin still liegen, wünschte sich jedoch, er würde wach werden. Wenig später war die Chance vorbei, denn Tim kam an und sprang zu Karin ins Bett. Nachdem er sie stürmisch begrüßt hatte, quengelte er, daß er hungrig wäre. Sofort stand Karin mit ihm auf und machte ihm Frühstück. Sie selbst war noch zu müde, um etwas zu essen, aber sie trank ein Glas Kakao, damit Tim sich nicht alleine in der Küche fühlte. Gegen acht hörte Karin dann die Tür von Karin Seversens Zimmer aufgehen, kurz danach rauschte die Spülung, dann kamen Schritte die Treppe herunter. Jens’ Tochter sah genauso müde aus, wie Karin sich fühlte. „Morgen, Karin“, lächelte sie. „Morgen, Karin“, gähnte Fräulein Seversen und ließ sich schwer auf einen Stuhl fallen. „Müde“, sagte sie verschlafen und zupfte ihr Nachthemd zurecht. „Ich auch. Möchtest du was essen?“ „Nee!“ Mürrisch verzog Karin ihr Gesicht. „Will noch schlafen!“ „Dann ab in die Falle mit dir“, grinste Karin Bielek. „Wollte nur sehen, wo ihr seid“, gähnte Karin. „Tim nicht da, du nicht da...“ Sie zuckte die Schultern. Plötzlich grinste sie spitzbübisch. „Hey! Was hältst du davon, wenn wir Paps zu einem Tochter-Sandwich umbauen?“ „Was?“ „Ganz einfach! Wir gehen beide in sein Bett und nehmen ihn in die Mitte. Machst mit?“ „Gerne“, schmunzelte Karin Bielek und wandte sich an Tim. „Tim, deine Schwester und ich sind noch so müde, weil wir gestern so lange aufgeblieben sind. Bist du uns sehr böse, wenn wir uns noch etwas hinlegen?“ Tim konnte Karin einfach nichts abschlagen. Großzügig gestattete er ihnen, noch etwas zu schlafen. Die beiden Mädchen räumten schnell in der Küche auf, dann eilten sie leise die Treppe hinauf und ins Schlafzimmer. Karin legte sich an die rechte Seite ihres Vaters, Karin Bielek legte sich in ihr Bett. Dann machten die Mädchen „zu“. Jens lag in der Mitte der beiden. Die Mädchen hoben ihre Köpfe, zwinkerten sich kurz zu, dann legten sie sich lang hin. Jens drehte sich im Schlaf zu seiner Tochter und legte seinen Arm um sie. Karin Bielek wurde plötzlich sehr heiß, als sie daran dachte, daß Jens jede Nacht seine Hand an ihrem Po hatte, und zwar in ihrer Schlafanzughose. Sie richtete sich auf und wollte Karin gerade vorschlagen, das Spiel zu beenden, als es auch schon passierte. Karins Augen wurden groß, als sie die Hand ihres Vaters unter ihrem Nachthemd spürte. Stocksteif blieb sie liegen und rührte sich nicht. Jens drückte seine Tochter im Schlaf an sich und streichelte ihren nackten Po. Karin Bielek mußte hilflos zusehen, wie Jens’ Lippen sich auf den Mund seiner Tochter legten und sie zärtlich küßte. Sie legte ihren Kopf zurück auf das Kissen und betete mit aller Kraft. Sie wartete jeden Moment auf das Geräusch einer Ohrfeige, auf einen Aufschrei, auf schnelle Schritte aus dem Schlafzimmer hinaus. Doch nichts dergleichen geschah. Karin Bielek hob erstaunt ihren Kopf und sah, daß Karin Seversen ihre Augen geschlossen hatte und den Kuß ihres Vaters erwiderte! Fassungslos starrte sie Jens und seine Tochter an. Jetzt legte Karin sogar ihren Arm um ihren Vater und hielt seinen Kopf fest! „Das glaub ich nicht!“ murmelte Karin Bielek perplex. „Das glaub ich einfach nicht!“ Als hätte Jens das gehört, ließ er seine Tochter plötzlich los, drehte sich zu Karin und umarmte sie. Sekunden später wurde auch sie geküßt. Jens’ Tochter hob den Kopf und schaute neugierig zu, dann biß sie sich auf den Finger. Ihre Schultern zuckten vor Lachen. Karin Bielek sah sie hilflos an, dann erkannte auch sie die Ironie und mußte grinsen. Kurz darauf seufzte Jens glücklich auf, drehte sich auf den Rücken und wurde wach. „Guten Morgen, Karin“, flüsterte er. Ein zweifaches „Guten Morgen!“ ließ ihn auffahren. Erschrocken blickte er nach links und rechts, immer wieder, bis sein Gehirn aufgewacht war. „Karin! Was machst du denn hier?“ fragte er seine Tochter. „Schmusen!“ grinste sie. Karin Bielek kicherte, und Jens wurde rot. „Hab ich dich etwa... Hab ich?“ „Was hast du?“ fragte sein Töchterchen unschuldig. „Na, ob ich... ich meine, habe ich... Ach, verdammt“, brach er plötzlich los. „Wen von euch hab ich denn jetzt geküßt?“ Die beiden Mädchen schauten sich kurz an und faßten einen stummen Entschluß. „Das verraten wir nicht“, sagten beide wie auf Kommando, dann lachten sie unbeherrscht los. Jens sah verdattert von einem Mädchen zum anderen und kam sich äußerst fehl am Platz vor. Er mußte sich gedulden, bis die Mädchen sich beruhigt hatten, dann wurde er autoritär. „Wen hab ich geküßt?“ fragte er mit einer Stimme, die deutlich anzeigte, daß der Spaß zu Ende war. Aber nicht für die beiden Mädchen. „Nehmen wir mal an, du hast mich geküßt“, sagte Karin Bielek. „Das wäre dann doch ganz normal, oder?“ Karin Seversen schaute interessiert auf. „Ich meine“, offenbarte Karin einen kleinen Teil ihres Geheimnisses, „das haben wir doch schon längere Zeit gemacht.“ Darauf wußte Jens nichts zu sagen. „Und nehmen wir jetzt mal an“, meldete sich seine Tochter, „du hast mich geküßt. Was dann?“ Plötzlich wurde ihr Blick weich. „Ach, Paps!“ seufzte sie. „Das war mein erster, richtig schöner Kuß! Der Wolfgang hat mich nach der Schule mal geküßt, aber der hat seinen Mund so fest auf meinen gedrückt, daß ich dachte, mir bricht der Kiefer. Kein Vergleich zu dir!“ „Also hab ich dich doch geküßt“, sagte Jens tonlos. „Ja und?“ strahlte seine Tochter. „Papi, das war ein so schöner Kuß! Krieg ich noch einen? Bitte!“ Jens lief rot an, und das nicht, weil er verlegen war. „Ihr zwei!“ zischte er die Mädchen an. Raus!“ Seine Augen blitzten vor Wut. Die Mädchen sprangen auf und rannten in Karins Zimmer. Jens atmete tief durch und versuchte, Ärger, Scham und Verwirrung in den Griff zu bekommen. Karin schloß die Tür ihres Zimmers hinter sich und blickte ihre Schulfreundin an. „Was war das denn jetzt?“ „Das war meine Schuld“, erwiderte die blonde Karin verlegen und setzte sich auf das Bett. Karin Seversen setzte sich dazu, dann überlegte sie es sich anders und schlüpfte unter die Decke. „Komm dazu“, forderte sie ihre Freundin auf. „So können wir leise reden.“ Sie warf einen Blick an die Wand zu dem Schlafzimmer ihres Vaters. „Nachher platzt der uns noch.“ Karin nickte und kroch mit unter die Decke. Sie drehte sich zur Seite, stützte den Ellbogen auf und legte den Kopf auf die Hand, dann erzählte sie mit leiser Stimme von ihrem Wunsch nach Nähe und Zärtlichkeit, und wozu das alles geführt hatte. Sie ließ nichts aus, beschönigte nichts, verschwieg aber auch nichts. Als sie geendet hatte, pfiff Karin durch die Zähne. „Du hast dich echt an ihm gerieben? Und er hat nichts gesagt?“ „Nein“, erwiderte Karin Bielek. „Das war der Moment, wo ich ihm erzählt habe, wie weh mir mein Stiefvater getan hatte und wie schön es mit ihm, also deinem Vater, war. Ich hab ihn praktisch angefleht, nichts zu sagen. Hat er dann auch nicht.“ „Kapiere“, sagte Karin Seversen nachdenklich. „Also hat er mich für dich gehalten?“ „Ja. Deswegen hat er dich am Po gestreichelt. Ich mag das nämlich sehr gerne, weil ich dadurch immer mehr vergesse, wie weh mir dieses Schwein da getan hat. Und der Kuß... Ich weiß nicht, aber auch das war sehr, sehr schön. Es war ein ganz lieber, sanfter und zärtlicher Kuß.“ „Hab ich gemerkt“, gestand Karin verlegen. „Ich war zwar furchtbar erschrocken, aber dann hat’s plötzlich geklingelt und es hat tierisch Spaß gemacht.“ „Ach ja!“ Karin Bielek richtete sich halb auf. „Jetzt erzähl mal, was mit dem Wolfgang war. Meintest du den aus unserer Klasse?“ „Hm-m“, grinste Karin Seversen. „War halb so wild. Wir haben uns nach der Schule an den Fahrradständern getroffen, und er hat mich etwas aufgezogen, daß ich zu feige wäre, ihn zu küssen und so. Du kennst mich ja. Mich feige nennen bedeutet einen Krieg anzufangen. Also hab ich ihn geküßt. Aber der hat sowas von feste geküßt, daß mir wirklich der Kiefer wehtat. Und dann fing er auch noch an, seine Hände auf Wanderschaft gehen zu lassen. Da hab ich ihm eine geknallt.“ „Super!“ lachte Karin Bielek. „Und er?“ „Hat getobt wie ein wilder Stier“, lachte Karin Seversen. „Da hab ich ihn ganz ruhig daran erinnert, daß ich ziemlich gut schwimmen kann und deshalb auch sehr viel Kraft in den Beinen habe. Als ich ihn fragte, ob er einen Tritt in seine Eier riskieren wollte, ist er abgehauen.“ „Ist ja irre!“ lachte Karin Bielek. „Warum hab ich das nicht mitgekriegt?“ „Das war der Tag, wo du mit dem Enzer über die Englischarbeit diskutiert hast“, erinnerte Karin sie. „Irgendwas mit falscher Fehler oder so. Ich hab draußen auf dich gewartet, und da kam der Wolfgang auch schon an.“ „Der Tag!“ Karin nickte. „Stimmt! Der hat mir was angestrichen, was richtig war, und zum Schluß mußte er mir doch die Eins geben.“ „Genau, der Tag! An dem Tag haben wir beide um unser Überleben gekämpft“, meinte Karin Seversen theatralisch, dann lachten die Mädchen und umarmten sich kurz. „Aber zurück zu Paps. Was machen wir jetzt mit ihm?“ „Besser gefragt: was macht er jetzt mit uns?“ Karin Bielek wurde schlagartig traurig. „Ich könnte es nicht ertragen, wenn er mich nachts nicht mehr in den Arm nimmt.“ „Und ich hätte so gerne noch einen so schönen Kuß von ihm“, sagte Karin Seversen sehnsüchtig. „Weißt du“, flüsterte sie plötzlich und legte ihren Mund an Karins Ohr, „wovon ich immer geträumt habe? Also seit ich älter bin?“ „Nein. Wovon?“ „Daß er mir beibringt, wie man sich küßt und streichelt und so. Und...“ Sie brach ab. Karin Bielek blickte erschrocken auf. „Etwa auch...?“ „Hm-m“, nickte Karin Seversen mit tiefrotem Kopf. „Davon auch. Sei doch mal ehrlich, Karin. Du hast soviel Scheiße hinter dir, daß es mich wundert, daß du überhaupt neben ihm schlafen kannst. Wenn ich du wäre, würde ich um alles, was einen... ich meine, um jeden Mann einen Riesenbogen machten! Und ich... Wo soll ich das denn lernen? Von so einem Arsch wie Wolfgang? Werd ich lieber gleich lesbisch!“ „Bloß nicht!“ lachte Karin Bielek verlegen. „Dann wär ich ja auch nicht mehr sicher vor dir!“ Die Mädchen blickten sich an, zuerst mit dem Gedanken an Jens, dann veränderte sich plötzlich etwas. Beide erkannten die Verletzlichkeit in dem anderen Mädchen, den Wunsch nach Zärtlichkeit und die Sehnsucht nach etwas, das gerade in ihnen erwachte, und bevor sie es recht wußten, umarmten und küßten sie sich mit wachsender Leidenschaft. Ihre Hände führten ein Eigenleben, glitten über den Stoff des Nachtzeugs, durch die Haare, über das Gesicht, ihre Lippen fingen an, sich sanft zu bewegen, und zwei unschuldige Zungen trafen sich und beschlossen, miteinander zu spielen. Karin Seversen rollte sich langsam auf den Rücken, Karin Bielek folgte und lag nun auf ihr. Beide Mädchen öffneten ihre Beine, zwei Oberschenkel spannten sich an und drückten in den Schritt der Freundin. Leidenschaft flammte auf. Der Kuß wurde intensiver, die Bewegungen der Hände schneller und kräftiger, die Muskeln der Beine härter und härter, das Kreisen zweier Becken heftiger. Karin Seversen drückte gegen den Po ihrer Freundin, die aufstöhnte und ihre Bewegungen intensivierte. Beide Mädchen waren in dem gleichen Rhythmus, stießen sich gegenseitig ihren erregten, heißen Atem in den Mund, seufzten und stöhnten gleichzeitig, und gleichzeitig wurden beide Mädchen steif, umarmten sich mit aller Kraft, preßten sich an- und ineinander, dann ließen sie den angehaltenen Atem heraus, entspannten sich und blieben still liegen. Karin Seversen faßte sich als erste. „Was war das denn jetzt?“ fragte sie halb überrascht, halb beschämt. Karin Bielek hob ihren Kopf und lächelte scheu. „Zwei einsame Mädchen auf der Suche?“ Sie zwinkerte und legte ihrer Freundin den Finger an die Lippen. „Sag nichts“, bat sie. „Nur eine Frage: möchtest du das nochmal mit mir oder lieber mit deinem Vater machen? Ganz ehrlich!“ Karin Seversen wurde tiefrot. „Lieber mit Paps“, sagte sie sehr leise. „Ich auch“, erwiderte Karin Bielek mindestens ebenso leise. „Also sind wir beide nicht lesbisch.“ „Ein Glück!“ seufzte Karin Seversen. „Aber trotzdem war es schön.“ „Fand ich auch“, lächelte Karin Bielek. Die Mädchen umarmten sich erneut und gaben sich einen ganz kleinen und sehr schnellen Kuß. Dann lächelten beide. Zuerst verlegen, dann immer freier, und zum Schluß küßten sie sich erneut, diesmal sehr lange, aber ohne Erotik. Nur zärtlich.
In den nächsten Wochen und Monaten veränderte sich nicht sehr viel. Karin Bielek schlief weiter bei Jens im Schlafzimmer, Jens nahm sie auch in den Arm, behielt seine Hände aber bei sich, auch im Schlaf. Karin Seversen und Karin Bielek blieb vorerst nichts anderes übrig, als sich miteinander zu trösten, und das taten sie mit wahrer Begeisterung. Sie befriedigten sich gegenseitig mit dem Bein oder den Fingern, alles andere kannten sie nicht und wußten daher auch nicht, daß es noch andere Möglichkeiten gab. Karin Seversen wurde im Mai 14, Karin Bielek folgte im Juni. Es kam der letzte Schultag, beide Mädchen wurden versetzt, und Karin Bielek war nach wie vor die Beste in ihrer Klasse. Karin Seversen lag auf Platz 7 von 31 Schülern und war sehr zufrieden damit. Dann kamen die Sommerferien...
Drei
„Das ist einfach unglaublich!“ empörte sich Jens. „Hören Sie, guter Mann! Ich habe zwei Doppelzimmer, ich wiederhole: zwei Doppelzimmer gebucht. Eins für meine Töchter, das andere für meinen Sohn und mich. Ich habe von Ihrem Hotel eine Bestätigung, ich wiederhole: eine Bestätigung der Reservierung erhalten.“ Er legte ein Blatt Papier mit dem Briefkopf des Hotels vor. Der Portier warf nur einen Blick darauf und nickte. „Und jetzt stehen wir hier und Sie sagen, daß alles belegt ist?“ „Sie können mir glauben, daß mir das mindestens so unangenehm ist wie Ihnen, Herr Seversen“, antwortete der Portier mit professioneller Anteilnahme. „Wir hatten vor knapp vier Wochen ein großes Problem mit unserer EDV, und Sie sind leider Gottes nicht der einzige Gast, dem dies widerfährt. Aber ich kann Ihnen ein Angebot machen.“ Er führte den aufgebrachten Jens mit seinem dreiköpfigen Anhang etwas zur Seite. „Nur etwa fünf Minuten von hier gibt es eine Reihe von Ferienbungalows, die in der Hauptsaison für die meisten Gäste zu teuer sind und deshalb zum großen Teil leerstehen. Ich bin befugt, Ihnen das gleiche Angebot wie den anderen Gästen zu machen: wir übernehmen 75% des Aufpreises zu Ihren Zimmern, Sie zahlen die restlichen 25%. Das wären...“ Er zog einen Katalog zu Rate. „Exakt 355,70 DM.“ Er gab Jens den Katalog. Mürrisch nahm Jens ihn entgegen und blätterte darin herum. Die beiden Mädchen waren sofort begeistert. „Guck mal, Papi“, sagte Karin Seversen aufgeregt. „Swimming Pool direkt vor der Haustür! Und ein Grillplatz vor jedem Haus! Und zwei Schlafzimmer, und Terrasse, und großer Garten, und Bad und Dusche und...“ „Sieht wirklich gut aus“, gab Jens zu. „Das sollten wir annehmen“, sagte Karin Bielek in ihrer normalen, leisen Stimme. „Wir können ja was von unserem Taschengeld dazutun.“ „Das kommt gar nicht in Frage“, lächelte Jens, der schon wieder ruhig geworden war. „Das sollte noch im Budget drin sein.“ Er gab den Katalog zurück. „Können Sie alles von hier aus erledigen?“ „Sofort.“ Fünf Minuten später war die Buchung perfekt, weitere zehn Minuten später standen Jens und seine Familie im Wohnzimmer. Es war etwa 40 qm groß, rustikal und gemütlich eingerichtet, sogar mit Kamin, doch der machte im Sommer relativ wenig Sinn. Aber es sah eben sehr gemütlich aus. Von der Diele aus führten weitere Türen zu den Schlafzimmern und zum Bad, vom Wohnzimmer aus waren die Küche und die Terrasse sowie der Swimming Pool zu erreichen. Auf der Terrasse stand ein brandneuer Grill für vier Personen, nur die Holzkohle mußte von den Gästen selbst gekauft werden, alles andere war vorhanden. „Ist das herrlich hier!“ sagte Karin Bielek überwältigt. Stürmisch umarmte sie Jens. „Danke!“ „Von mir auch!“ Karin Seversen umarmte mit, und natürlich mußte Tim nun auch dazukommen. „Gefällt es euch wirklich?“ fragte Jens besorgt. Wie alle Väter wollte er den perfekten Urlaub. „Es ist traumhaft, Papi!“ schwärmte seine Tochter. Karin Bielek nickte nur begeistert. Und Tim... Tim sah draußen zwei Kinder in seinem Alter und rannte sofort raus. Wenig später war Tim ein neues Mitglied der „Urlaubskindergang“ und tobte die ganzen vier Wochen mit den Kindern herum. Die Mädchen und Jens packten ihre Sachen aus und räumten sie ein, dann fuhren Jens und seine Tochter zum Einkaufen. Da sie mit der Verpflegung im Hotel gerechnet hatten, hatten sie außer etwas Reiseproviant nichts dabei, doch eine Stunde später waren Essen und Getränke im Haus, ebenso alles, was man für einen zünftigen Grillabend benötigte. Nach dem Abendessen ließ Karin Seversen die mit ihrer Freundin abgesprochene Bombe platzen. „Komm, Tim“, sagte sie fröhlich. „Gehen wir schlafen.“ Tim und Jens sahen sie erstaunt an. „Na ja“, grinste Karin, „ich dachte mir, daß ich mich in den Ferien mal ein bißchen um meinen Bruder kümmere. Ich hab doch sonst so wenig von ihm.“ Tim strahlte bis zu den Ohren und ging ohne weiteren Kommentar mit seiner Schwester hinein. Jens sah ihnen verblüfft hinterher, und Karin Bielek machte ein zufriedenes Gesicht. Stufe Eins erfolgreich beendet. Sie half Jens, die Lebensmittel hineinzutragen, dann setzten sich beide auf die Terrasse, die mit mehreren Bänken ausgestattet war. Karin nahm sich die Freiheit und rutschte ganz dicht an Jens heran, legte seinen Arm um ihre Schultern und schmiegte sich an ihn. Jens hielt seine Finger still, genau wie in dem letzten halben Jahr. Karin leitete Stufe Zwei ein. „Warum magst du mich nicht mehr?“ sagte sie mit zittriger Stimme, so als würde sie jeden Moment anfangen zu weinen. „Jens, was hab ich denn bloß falsch gemacht, daß du mich so haßt?“ Diese Vorwürfe trafen Jens unvorbereitet. „Wer sagt denn so etwas, Karin?“ „Ich!“ Karin zog gekonnt die Nase hoch. „Du hältst mich im Arm, als wäre ich ein toter Fisch. Du streichelst mich nicht mehr, gibst mir keinen Kuß mehr... Ich muß doch was falsch gemacht haben!“ Mit dieser Vorstellung hätte Karin jede Aufnahmeprüfung an einer Schauspielschule bestanden. „Du hast ganz bestimmt nichts falsch gemacht, Kleines“, sagte Jens sanft und zog das Mädchen an sich. „Es ist nur...“ „Weil du mich nicht mehr magst! Sag es doch ruhig! Das verkrafte ich auch noch. Irgendwie.“ Sie senkte den Kopf. ‘Hoffentlich fällt er drauf rein’, dachte sie inständig. „Karin, ich mag dich sehr. Daran hat sich nichts geändert.“ Er fuhr ihr durch die Haare. „Die sind schön lang geworden. Sieht gut aus“, stellte er fest, als hätte er dies erst jetzt bemerkt. „Du willst mich nur ablenken“, maulte Karin. „Ein bißchen Zucker, und dann kommt die Peitsche. Kenn ich doch alles.“ Sie strich ihre Haare wieder glatt, die ihr tatsächlich schon fast bis unter den Kragen des Hemdes reichten. Glatte blonde Haare. Jens spielte abwesend damit. „Du siehst das falsch“, sagte er ruhig. „Laß mir etwas Zeit zum Überlegen, ja?“ „Was willst du überlegen? Wie du mir sagst, daß ich im Keller schlafen soll?“ „Nein!“ Jens atmete tief durch. „Tut mir leid, Karin. Ich wollte nicht laut werden.“ „Du bist nur laut geworden, weil du mich haßt“, sagte Karin traurig. Jens platzte. „Das ist nicht wahr!“ sagte er sehr laut. „Karin, ich hasse dich in keinster Weise. Ganz im Gegenteil. Aber wenn du weiter Wert darauf legst, daß ich dich abends streichle, dann...“ Er brach ab. „Was dann?“ fragte Karin mutlos. „Was muß ich für dich tun, damit du mich streichelst? Was willst du dafür haben?“ Jens riß sich zusammen. Er faßte Karin an den Schultern und drehte sie zu sich. „Hör mir jetzt bitte gut zu, Mädchen“, sagte er leise, aber deutlich. „Wenn ich dich weiter streichle, dann kann es passieren, daß ich vergesse, daß du erst 14 bist! War das deutlich genug?“ ‘Ja!’ frohlockte Karin. ‘Er ist soweit!’ „Das war sehr deutlich“, sagte sie leise. „Aber hast du mich schon mal gefragt, ob ich das nicht auch will?“ „Fragen? Was?“ Jens starrte sie ungläubig an. „Das.“ Karin erwiderte seinen Blick entschlossen. „Du redest immer nur von dir, von deinen Gefühlen und Gedanken. Aber was ist mit mir? Und was ist mit Karin?“ „Karin?“ Langsam wurde es Jens zuviel. „Was hat sie denn jetzt damit zu tun?“ „Karin wünscht sich nichts sehnlicher“, erwiderte Karin langsam, „als daß du sie liebst.“ „Aber ich liebe sie doch“, antwortete Jens verdutzt. „Sie ist meine Tochter!“ „Du liebst sie. Richtig. Aber du sollst sie lieben. Und mich. Uns beide. Das ist das, was wir wollen, Jens.“ Karin preschte vor. „Wir möchten beide dich. Nicht nur als Vater oder Vormund, sondern als Freund, der uns zeigt, wie schön es sein kann, wenn man mit einem Menschen Liebe macht, der einen wirklich liebt.“ Jetzt war es raus. Karin redete weiter. „Wir möchten beide erfahren, wie sich ein Höhepunkt anfühlt. Zusammen mit dir.“ Jens wollte sie unterbrechen, doch Karins Blick ließ ihn verstummen. „Jens, deine Tochter will nicht das erste Mal mit einem Jungen in irgendeiner Ecke verbringen, sondern es richtig schön haben. So, daß sie es ihr ganzes Leben lang in schönster Erinnerung haben wird. Genau wie ich. Eine Stelle an mir ist noch jungfräulich, und das ist die Stelle, an die nur ein Mensch ran soll, der mich liebt und den ich liebe. Nämlich du. Karin sieht das ganz genauso wie ich, Jens. Sie möchte von dir lernen, wie man küßt, wie man durch Berührung sagt: ich liebe dich, wie man durch einen Blick sagt: du bedeutest alles für mich. Und anstatt das zu merken, läßt du uns an deiner Mauer abprallen, lehnst uns ab und ignorierst uns.“ Ohne ein weiteres Wort stand sie auf und ließ Jens am Boden zerstört zurück. Sie ging in ihr Zimmer, das sie sich mit Karin teilte. „Wie war’s?“ fragte sie aufgeregt. „Er ist gar und kocht auf kleiner Flamme“, grinste Karin. „Stufe Drei?“ „Glaubst du, das klappt?“ „Todsicher. Zehn Minuten, höchstens fünfzehn.“ „Dann komm her!“ Karin Seversen hielt ihre Arme auf, doch Karin Bielek zögerte. „Hast du sie?“ „Klar!“ lachte Karin Seversen. „Aber frag mich bloß nicht, was ich dafür tun mußte...“ „Was mußtest du dafür tun?“ grinste Karin Bielek und zog sich schnell aus. „Einen Griff unter den Rock gestatten. Zwei Minuten lang!“ Karin Seversen verzog grimmig den Mund. „Ich dachte, mich packt ein Schaufelbagger an!“ „Wo nimmst du bloß immer den Mut her?“ Karin Bielek legte sich neben ihre Freundin, die schon nackt war, und schaute sie bewundernd an. „Du, da sind wir gar nicht so unterschiedlich“, sagte ihre Freundin. „Gut, ich hab so was wie ‘nen Siegerwillen, aber den hast du auch. Nur ist der bei dir nicht für Wettkämpfe, sondern für die wirklich wichtigen Dinge. Ich meine, ich hätte mich nie getraut, Paps sowas zu sagen!“ „Und ich hatte kein Problem damit“, überlegte Karin. „Andererseits... wenn ich das hätte machen müssen, um die Dinger zu bekommen, wäre ich wahrscheinlich an Ort und Stelle gestorben!“ „So perfekt passen wir zusammen“, grinste Karin Seversen. „Glaubst du, es klappt?“ „Garantiert.“ Sie legte sich auf den Arm ihrer Freundin. „Sollen wir nur so tun, als ob, oder...“ „Nö! Wenn schon, dann richtig. Entweder steckt er uns beide ins Heim, oder er macht mit.“ „Weder noch“, erwiderte Karin Bielek ruhig. „Er wird heute noch nicht mitmachen, Karin. Er muß erst mal ziemlich viel auf die Reihe kriegen. Gib mir ‘nen Kuß, ja?“ Jens Seversen mußte wirklich sehr viel auf die Reihe kriegen. Erst Karins Vorwürfe, die ihm Schuldgefühle verursacht hatten, dann die Enthüllung, daß beide Mädchen mit ihm schlafen wollten. Seine eigene Tochter! Er saß längere Zeit auf der Terrasse, sah in den Himmel, ohne etwas zu sehen, bis er erstaunt feststellte, daß es ihm in seiner Hose zu eng wurde. Der Gedanke, mit den beiden Mädchen zu schlafen, erregte ihn extrem! Er schluckte einen bitteren Fluch hinunter und stand auf. Er mußte mit den Mädchen reden, so ging das nicht weiter. Sie waren erst 14, verdammt! Während er zu dem Zimmer der Mädchen ging, überlegte er sich einen Anfang für das Gespräch, doch vergebens, denn als er die Tür öffnete, war alles, was er sich überlegt hatte, aus seinem Kopf verschwunden. Er sah nur noch die beiden Mädchen, die nackt aufeinander lagen und sich gegenseitig mit ihren Beinen befriedigten und sich leidenschaftlich küßten. Er sah auf den Po von Karin Bielek, den er vor langer, langer Zeit so gerne gestreichelt hatte, sah die eindeutigen Bewegungen ihres Beckens, sah den Körper seiner Tochter in Lust und Erregung zucken und sich bewegen, und sah in ihre Augen. Sie blieb still liegen, dann drehte auch Karin Bielek ihren Kopf und entdeckte ihn. Beide Mädchen lösten sich wie in Zeitlupe voneinander, setzten sich und öffneten ihre Beine. Sie schauten ihm unverwandt und ohne jegliche Scheu in die Augen, doch Jens’ Blicke irrten zwischen den beiden blanken und weit geöffneten Scheiden hin und her. Sein Glied schwoll so stark an, daß er dachte, es bricht durch die Hose. Sein Blick ging höher. Er sah den gut entwickelten Busen seiner Tochter, den dunklen Hof mit den vorstehenden Nippeln, sah zu Karins flacher Brust mit dem noch immer unterentwickelten Busen, diese beiden kleinen Erhebungen, die er auch vor langer, langer Zeit in seiner Hand gehabt hatte. Dann sah er, daß die Mädchen ihre Hände in den eigenen Schoß legten und anfingen, zu masturbieren. Dabei schauten sie ihm direkt in die Augen. Jens blieb sprachlos stehen, fühlte sich benutzt und mißbraucht, gleichzeitig erregt und aufgewühlt bis ins Mark. Sein Penis schmerzte vor Anspannung. Seine Tochter seufzte auf, dann stöhnte sie laut. Fasziniert sah Jens die Feuchtigkeit an ihrem Finger, sah das Beben ihres jugendlichen Körpers, als sie ihren Höhepunkt hatte, und noch immer schaute sie ihn an. In ihren Augen, in ihren 14jährigen Augen las er nackte Lust. Seine eigene Erregung stieg ins Uferlose. Ein weiteres lautes Stöhnen lenkte ihn ab. Er sah zu der blonden Karin, die ihn ebenfalls verschwommen ansah. Auch ihr Finger war naß, genau wie ihr Schritt. Und ein drittes Stöhnen erklang, als Jens in seine Unterhose kam, hart und mächtig wie noch nie zuvor. Er stützte sich an der Wand ab, dann taumelte er hinaus. Die beiden Mädchen sahen sich an, grinsten erschöpft und schlugen ihre Hände zusammen.
* * *
Für Jens begann eine extrem qualvolle Zeit. Psychologisch gesehen. Die Mädchen waren täglich rund um die Uhr in seiner Nähe, meistens nur in ihre knappen Bikinis gekleidet, räkelten sich genüßlich vor seinen Augen, streckten sich, rollten sich zusammen, dehnten sich wieder, lachten, redeten und scherzten, und alles, was Jens sah, waren zwei nackte Mädchenkörper, die aufeinander lagen, die sich breitbeinig vor ihn hinsetzten und masturbierten. Es spielte keine Rolle, ob sie am Ufer des Sees waren, an dem sie die Ferien verbrachten, oder ob sie sich im Garten ihres Feriendomizils aufhielten, der Effekt war der gleiche. Nämlich der, daß Jens Glied permanent erigiert war. Dazu kam natürlich noch das Wissen, daß er selbst es war, der die Einladung beider Mädchen, mit ihnen zu schmusen, sie zu küssen und zu streicheln, ausgeschlagen hatte. Das alles setzte ihm über alle Maßen zu. Karin Bielek hatte recht gehabt: er war gar und kochte nun auf kleiner Flamme. Er selbst hätte diesen Vergleich als absolut passend und zutreffend empfunden, denn er fühlte sich oft genug als Seelenverwandter eines Schnellkochtopfes, der kurz vor der Explosion stand. Dummerweise gab es nur eine einzige Lösung für sein Dilemma, und diese Lösung verbot ihm sein Moralempfinden. Aber die Flamme unter dem Top heizte und heizte... Am vierten Tag der Ferien (also am Dienstag, da Familie Seversen bereits am Samstag eingetroffen war) entschieden sich die Mädchen, am Oberkörper nahtlos braun zu werden. Dem Entschluß folgte die Tat: zwei Griffe, und zwei Bikinioberteile flogen auf die Terrasse, dann streckten sich zwei hübsche Mädchen der Länge nach auf ihren Liegen aus und räkelten sich zurecht. Plötzlich stand Karin Bielek wieder auf. „Mist!“ schimpfte sie. „Karin, wir holen uns ‘nen Sonnenbrand.“ Sie lief schnell in die Wohnung und holte das Sonnenöl. „So“, meinte sie dann. „Wer reibt uns jetzt ein?“ Sie schaute sich ratlos um, blickte Jens kurz in die Augen, der sich gerade anbieten wollte, dann blickte sie wieder weg. „Ich bin doch doof!“ lachte sie. „Wir können uns ja gegenseitig einreiben!“ Jens lehnte sich frustriert zurück. Mit mehr als nur Neid sah er zu, wie Karin den Busen seiner Tochter mit Sonnenöl einrieb. Sie ließ sich sehr viel Zeit, und Jens entging natürlich nicht, daß die Brustwarzen seines kleinen Mädchens äußerst hart wurden. Genau wie sein Penis. „Du machst das herrlich“, schnurrte Karin Seversen. Jens atmete laut und tief durch und drückte das Buch, was er in der Hand hatte, in seinen Schoß, als könnte er damit seine Erektion zum Abklingen bringen. Karin ließ sich dadurch jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Sie fuhr mit ihren Fingerspitzen sanft über die strammen Brüste ihrer Freundin, massierte sanft den Hof, rieb das Öl in ihre harten Nippel, zog sie etwas heraus, drückte sie wieder hinein, und jede Bewegung wurde von Jens’ Tochter mit leisen Seufzern begleitet. Dann wurden die Rollen vertauscht. Auch Karin Bieleks kleiner Busen wurde sehr sanft und liebevoll eingeölt, fast noch gründlicher als der von Karin Seversen. Jens’ Tochter arbeitete mit der ganzen Handfläche, preßte sie auf Karins kleine Brüste, massierte mit kleinen, ruckartigen Bewegungen, zog schließlich beide Nippel gleichzeitig heraus und drehte sie in ihren Fingern. Karin Bielek stöhnte auf. Jens sah die kleinen dunklen Flecken in den Höschen der Mädchen, sprang auf, ohne auf das Buch zu achten, das hart auf den Boden fiel, und rannte regelrecht ins Badezimmer. Die Mädchen grinsten sich an und zeigten sich gegenseitig den nach oben gestreckten Daumen. „Nicht mehr lange“, flüsterte Karin Bielek. „Will ich hoffen!“ erwiderte Karin Seversen. „Ich verbrenne schon fast!“ „Ich auch!“ seufzte Karin Bielek. „Soviel Spaß das mit dir macht, aber...“ „Paps ist halt ein Mann“, beendete Karin Seversen den Satz. „Ganz genau.“ Die Mädchen legten sich auf ihre Liegen und tankten Sonne, während Jens letzte Hand an sich legte und seine schmerzenden Hoden entlastete. Schub auf Schub schoß in das Waschbecken, und bei jedem Schub stellte Jens sich vor, in eines der Mädchen zu spritzen. Er war mehr als gar. Er war schon das, was man bei einem Steak als „sehr gut durch“ bezeichnet. Drei Tage später (Freitag) streckte Jens die Waffen. Er hatte einen sehr guten Kampf geliefert, aber die Sieger hatten schon vor Beginn des Kampfes festgestanden. Er hatte nicht die geringste Chance gehabt. Er hatte schon verloren, noch bevor er überhaupt wußte, daß er kämpfen mußte. Er wartete bis nach dem Frühstück. Tim sprang als erster auf und verabschiedete sich schnell von allen dreien, dann rannte er nach draußen, wo seine Freunde bereits auf ihn warteten, um mit ihren Eltern und ihm einen Tagesausflug zu machen. Das war der Hauptgrund für Jens’ tapferes Ausharren gewesen, er wollte die Wohnung für sich und die Mädchen haben, um in Ruhe mit ihnen reden zu können. Er bat die Mädchen nach Tims Abgang, noch etwas sitzenzubleiben, ging in die Küche, holte ein Taschentuch und schwenkte es wie eine Fahne hin und her. „Ich kapituliere“, sagte er ergeben. „Was sind eure Bedingungen?“ „JA!“ schrien die Mädchen begeistert und umarmten sich, dann schauten sie Jens an. In ihren Augen schimmerte Stolz. Und erwachende Erregung. „Unsere Bedingungen“, begann Karin Bielek. „Erstens: du siehst uns nicht mehr als kleine Mädchen, sondern als junge Frauen.“ „Das habt ihr schon erreicht“, gestand Jens verlegen. „Zweitens“, sagte seine Tochter. „Wir dürfen neben dir schlafen, wenn wir wieder zu Hause sind. Beide! Du in der Mitte.“ „Darüber reden wir noch“, begann Jens, doch die Mädchen schüttelten ihre Köpfe. „Keine Verhandlungen darüber“, sagte Karin Bielek bestimmt. „Du hast dich ergeben.“ „Red weiter.“ Jens fühlte sich erschöpft. Gleichzeitig begann er, sich schon auf zu Hause zu freuen. „Drittens“, sagte Karin Bielek mit einem versteckten Lächeln. „Wenn wir neben dir liegen, also zu Hause, dann wirst du uns da streicheln, wo wir es wollen. Ohne Wenn und Aber. Und darüber gibt es auch keine Diskussion“, fügte sie hinzu, als Jens sich wehren wollte. Er gab restlos auf. „War’s das?“ fragte er müde. „Nö“, grinste seine Tochter. „Viertens und letztens: du bringst uns beiden bei, wie man küßt und zärtlich zueinander ist. Auch ohne jede Diskussion.“ Siegessicher lachten die Mädchen ihn an. „Nimmst du den Friedensvertrag an?“ fragte Karin Bielek. „Und komm ja nicht auf die Idee, ihn anzunehmen und später zu brechen“, drohte seine Tochter und hakte ihr Bikinioberteil auf. „Wir haben unsere Waffen nämlich immer dabei!“ „Karin, bitte!“ stöhnte Jens auf. „Ihr habt mich besiegt! Wollt ihr mich restlos zerstören?“ Die Mädchen schauten sich kurz an, dann grinsten sie. Karin schloß ihren Bikini wieder. „Nö“, lachte sie. „Wir brauchen dich ja noch.“
Die restlichen drei Wochen blieben die Mädchen schön züchtig bekleidet, und das regte Jens’ Fantasie noch mehr an als die Vorführungen der ersten Tage. Von Tag zu Tag wuchs die Gewißheit, daß er mit den Mädchen schlafen würde, sobald sie erst wieder alle zu Hause wären, und diese Aussicht wurde von Tag zu schöner. Er konnte das Ende der Ferien kaum abwarten.
Vier
„Daheim!“ jauchzte Karin Seversen und tanzte im Flur. „Laß uns erst mal die Sachen reinbringen“, lachte ihre Freundin. „Sonst fallen wir noch in der Diele über ihn her.“ „Hast recht.“ Die Mädchen blickten sich aufgeregt an. „Ich bin so nervös!“ gestand Karin Seversen. „Ich auch“, gab Karin Bielek zu. „Ich bin ja immerhin die erste.“ „Ich weiß“, nickte ihre Freundin bekümmert. „Aber so war es abgesprochen.“ „Wenn er mit dir anfangen soll, wird er es nicht tun“, erinnerte Karin sie. „Du bist seine Tochter, und daran wird er denken, wenn es soweit ist. Wenn er mit mir anfängt, ist eine große Hürde schon geschafft. Dann bist du zwar immer noch seine Tochter, aber er hat die Angst vor uns als jungem Mädchen verloren. Außerdem wirst du ja zugucken.“ „Ich weiß, ich weiß!“ jammerte Karin. „Trotzdem...“ „Du kannst es von mir aus gerne probieren, aber gib dann nicht mir die Schuld, wenn er einen Rückzieher macht.“ „Das will ich auf keinen Fall.“ Sie atmete durch. „Na gut, ich bin ja schon vernünftig. Ich bin ein ganz vernünftiges 14jähriges Mädchen, das morgen früh mit ihrem Vater schlafen wird.“ Die Mädchen platzten fast vor Lachen und umarmten sich, dann halfen sie Jens, die restlichen Taschen und Koffer hineinzutragen. Aufregung und spannende Erwartung machte sich breit. Das Abendessen bestand nur aus einem kleinen und leichten Essen, da alle noch erschöpft von der Fahrt waren, doch ein unterbewußtes Knistern von Elektrizität verband drei Menschen, die, nachdem Tim im Bett und eingeschlafen war, gemeinsam in Jens’ Schlafzimmer gingen. Jens’ Vorbehalte waren verschwunden; er wußte nun, daß er und seine neue Karin den Abend so miteinander verbringen würden, wie die Mädchen es geplant hatten. Karin begann damit, Jens auszuziehen. Ihre Scheu war verschwunden, in ihrem Unterleib breitete sich eine starke Erregung aus, die bis in ihre Augen ausstrahlte. Jeden Moment auskostend in dem Wissen, daß das erste Mal niemals wiederkommen würde, öffnete sie Knopf für Knopf an Jens’ Hemd, von oben nach unten. Als es offen war, zog sie das Hemd aus der Hose heraus und legte für einen Moment ihre Wange an seine Brust. Jens’ Tochter saß still auf dem Bett und schaute zu. Karin zog Jens das Hemd vollständig aus, dann öffnete sie den Gürtel seiner Hose. Jens schloß erregt die Augen, als der Gürtel für einen kurzen Moment enger wurde, dann war er ganz offen. Karin nahm sich den Knopf der Hose vor, dann den Reißverschluß. Sie legte ihre Hände an die Außenseiten von Jens’ Oberschenkeln und strich langsam darüber, bis die Hose auf den Boden fiel. Jens stieß sie mit den Füßen fort. Karin kniete sich hin und legte, wieder nur für einen Moment, ihre Wange an Jens’ Unterleib. Sein hartes Glied war überdeutlich zu spüren. Karin rollte Jens’ Socken herunter und zog sie ihm aus, dann legte sie ihre Hände an seine Unterhose und zog entschlossen. Jens stöhnte, als der Druck gegen sein Glied nachließ und es befreit heraussprang. Karins Gesicht stieß gegen sein Glied. Sie nahm es schüchtern in die Hand, drückte es gegen ihre Wange und bewegte ihren Kopf sanft auf und ab. Jens glaubte, sterben zu müssen vor Glück, als er Karins warme Haut an seinem Glied spürte. Karin stand auf und streckte die Arme zur Seite. Jens zog ihr das T-Shirt aus der Hose und rollte es langsam, mit beiden Händen an Karins Taille, nach oben. Dabei strich er sanft über ihre Haut. Als das T-Shirt über Karins harte Brustwarzen rollte, seufzte sie unwillkürlich. Jens ging in die Knie und küßte beide kleinen Brüste, dann zog er Karin das Shirt vollständig aus. Sie drehte ihren Kopf schnell hin und her, um die Haare wieder glatt zu bekommen, dann legte sie ihre Hände an Jens’ Taille, während er ihre Jeans öffnete. Als der Reißverschluß aufging, kniete Jens sich vor sie und drückte, wie vorher Karin bei ihm, seine Wange an ihren Unterleib. Karin lächelte und streichelte seine Haare, dann fiel die Jeans. Auch sie stieß sie mit den Füßen fort. Söckchen trug sie nicht. Jens legte seine Hände an ihren Slip und schaute sie an. Karin nickte langsam, fast feierlich. Jens ging mit seinen Händen in ihren Rücken und schob seine Finger unter den Bund ihres Höschens und drückte den Slip ein Stück nach unten. Ohne das Höschen zu verlassen, bewegte er beide Hände zur Seite, schob auch hier etwas nach unten, dann ging er nach vorne. Als Karin seine Hände an ihrer Scham spürte, schwankte sie vor Lust. Sie umarmte Jens, der ihr Höschen mit den Fingerspitzen herunter schob, bis hinab zu den Füßen, dann flog es fort. Jens legte erneut seine Wange an ihren heißen Unterleib, spürte das erregte Zittern und die schnelle Atmung in ihren Bauchmuskeln, atmete den milden, unberührten Duft ihrer Scheide ein, drehte seinen Kopf und küßte sie auf den völlig haarlosen Schlitz. Karin stöhnte auf und drückte seinen Kopf an ihre Scham. Sie stellte ihre Füße weiter auseinander. Jens fuhr mit der Unterlippe über ihre Scheide, von unten nach oben, dann küßte er sie erneut, genau auf den Punkt. Karin stöhnte wieder. Jens legte seine Arme um ihre Beine, genau an ihrem Po, und stand auf. Er trug das 14jährige Mädchen zu seinem Bett und legte es sanft ab. Ohne seine Arme von ihr zu nehmen, küßte er ihren Bauch, leckte leicht durch ihren Bauchnabel und ging mit dem Mund über ihre Rippen zu ihrer wunderschönen, kleinen Brust, die sich nun, da Karin auf dem Rücken lag, kaum abhob. Nur die harten Brustwarzen standen vor. Jens nahm eine zwischen seine Lippen, die andere in die Finger, und knetete sie sanft. Mit seiner freien Hand strich er leicht über Karins Seite und hinauf in ihre Achselhöhle. Er schob die Hand unter ihre Schulter, ließ nur seinen Daumen in ihrer Achsel und massierte sie sanft, wobei er gleichzeitig die leichte Feuchtigkeit dort verteilte. Unter ihm seufzte und stöhnte Karin nun unaufhörlich. Aus den Augenwinkeln sah er, daß auch seine Tochter nun nackt war und gespannt zuschaute. Das Wissen, daß zwei junge Mädchenkörper wild darauf waren, von ihm entjungfert zu werden, ließ seine Erregung maßlos steigen. Er bewegte seinen Kopf weiter nach oben, küßte die kleine Kuhle an Karins Hals, strich mit den Lippen über ihre Schulter und küßte ihre Achsel. Seine Zunge nahm ihren würzigen Schweiß auf. Karin bewegte ihren Arm ganz nach oben. Jens küßte und leckte ihre Achsel, bis das Mädchen sich vor Vergnügen hin und her drehte, dann ging er über ihre Brüste, die er kurz und hart leckte, zur anderen Achsel. Karin stöhnte tief und laut. Jens rollte sie auf den Bauch, streichelte und küßte ihren vor langer Zeit so mißhandelten Rücken und sagte ihr mit jedem Kuß: Ich hab dich lieb. Sein Mund bewegte sich über ihre Wirbelsäule nach unten zu ihrem flachen und festen Popo, streichelte die Backen mit seiner Wange und küßte ihre Oberschenkel. Karin schlang ihre Arme um das Kopfkissen und drückte es fest an sich. Jens rollte sie wieder herum und küßte sich von der Außenseite ihrer Beine nach innen. Karin öffnete ihre Beine weit. Ihre Scheide schimmerte feucht und roch so stark nach Sex, daß Jens ihr einen kräftigen Kuß darauf geben mußte und mit der Zunge heftig durch ihren Schlitz von unten nach oben leckte. Karin bäumte sich auf vor Lust und fiel wieder auf das Bett. Jens leckte ein zweites Mal. Wieder bäumte Karin sich auf. „OHHHHH!“ stöhnte sie laut, das erste richtig laute Geräusch von ihr. Jens bekam am Rande mit, daß seine Tochter ihm ein Kondom reichte, bereits ausgepackt und in der richtigen Position. Jens streifte es schnell über und kümmerte sich dann wieder um Karin. Er nahm ihre Beine in seine Hände, drückte sie nach oben, streichelte sie mit den Daumen und bohrte seine Zunge in ihre heiße, feuchte Höhle. Karin erzitterte. „HNNNN!“ Er ging mit dem ganzen Kopf etwas tiefer in ihren erregend duftenden und heißen Schritt und schob seine Nase in ihre Scheide, so daß die Nasenwurzel gegen ihren Kitzler drückte. Karin schrie kurz auf. „AHHHH!“ Weitere Feuchtigkeit lief aus ihr heraus, die Jens gierig aufleckte. Karin begann, stark zu zittern; sie stand ganz dicht davor. Jens rutschte höher und preßte sein Glied mit der Oberseite an ihren Kitzler, dann rieb er es kräftig hin und her. Karin ging ab. „AHHH - AHHH - AHHHH - AHHHH - JAAA - JAAAA - JAAAA - JETZT - JAA - JETZT - JAAA - JAAAAA - JAAAAAAA - AAAAHHHHHHHH!“ Ihr schmaler Körper verspannte sich, ihr Bauch hob sich weit, ihre kleinen Hände ballten sich zu Fäusten, dann fiel ihr Po wieder auf das Bett. „OHHHHHHH!“ stöhnte sie. Jens setzte sein geschütztes Glied an und stieß zu. Der Kopf drang ein, und Karin schrie auf, viel lauter als vorher. „AHHHHH! - JAAAAA - OHHHH - UHHHHH!“ Eine wilde Erregung packte sie, drang selbst durch ihren starken Orgasmus hindurch und peitschte sie weiter auf. Ihre Augen verdrehten sich nach oben. Jens stieß erneut zu und spürte etwas in ihr reißen. „AUA! OHHHH! AHHHHH!“ Karin riß ihre Knie mit den Händen nach außen, machte sich so weit wie möglich, und Jens stieß ein drittes Mal zu, diesmal mit aller Macht. Er drang bis zum Muttermund in sie. Karin ließ einen gellenden Lustschrei los, ihre Stimme vibrierte vor Erregung. Erst jetzt fand Jens Zeit, die unglaubliche Enge ihrer heißen und klatschnassen Höhle richtig zu genießen. Er blieb ganz still in ihr, atmete erregt und schnell, spürte die wilden Zuckungen ihrer Vaginalmuskeln, die sich in Karins zweitem Orgasmus unkontrolliert bewegten und sein Glied besser massierten, als es jemals zuvor geschehen war. Außer sich vor Lust zog er sich ganz zurück und stieß wieder zu, in die Scheide seiner 14jährigen Pflegetochter, die erneut gellend aufschrie und sich aufbäumte vor Wollust. Ihre Scheide wurde noch enger, so eng, wie Jens es niemals für möglich gehalten hatte. Er schaute auf das schmale Mädchen unter sich, das sich in glühender Leidenschaft unter ihm wand, stieß erneut tief in sie, sah ihren Kopf von einer Seite zur anderen fliegen, stieß wieder zu und spürte das charakteristische Ziehen in seinen Hoden und hörte zur gleichen Zeit einen weiteren Schrei von Karin, stieß wieder zu, löste wieder einen Schrei aus, und das Ziehen in seinem Unterleib wurde zu einem Krampf, stieß ein weiteres Mal in sie, fühlte sein Glied anschwellen und hörte Karin schreien „OH MEIN GOTT!!!!“, stieß ein letztes Mal in sie, stöhnte mit Karin zusammen auf und spürte die Erleichterung in seinem Unterleib, als der heiße Samen herausschoß, vier, fünf dicke Stöße, jeder einen weiteren Schrei von Karin auslösend, hörte sich selbst stöhnen und grunzen, spürte das Mädchen unter ihm wie spasmisch zucken, schoß einen letzten, kleinen Stoß heraus und sackte zusammen. Atemlos lag er halb auf, halb neben ihr, um das junge Mädchen nicht zu erdrücken, sein Unterleib hart an ihren gepreßt, stieß ihr seinen erregten Atem in das Ohr, und Karin drehte ihren Kopf zu ihm und küßte ihn feurig, doch er hatte keine Luft zum Küssen. Karin schlang ihre Arme um ihn und drückte ihn an ihre heiße, nasse Brust, spürte ihren und seinen Brustkorb, die sich rasend schnell hoben und senkten und nur ganz allmählich ihr schnelles Tempo verlangsamten. Völlig erschöpft gab er Karin einen leichten Kuß auf den Mund, spürte ihre Zunge herauskommen, leckte kurz darüber und schöpfte weiter Atem. Karin legte ihre nasse Stirn an seine nicht minder nasse, bewegte ihren Kopf langsam hin und her, verteilte und vermischte seinen Schweiß mit ihrem, und rieb dabei ihre Nase an seiner. Langsam hatten sie wieder Luft zu reden. Jens schaute sie an und mußte gar nicht erst fragen. Er las es in ihren Augen, daß heute etwas begonnen hatte, was noch sehr lange andauern würde, und das nicht nur sexuell. Seine Frau Bettina war nicht vergessen, bei weitem nicht, aber sie stand nicht mehr im Vordergrund. Karin Bielek hatte nicht gerade ihren Platz eingenommen, war aber in der Pole Position. Und am meisten freute ihn, daß er sich darüber freute. „Ich dich auch“, flüsterte er nur. Karin umarmte ihn stürmisch und nickte bewegt. „Und wie!“ gab sie leise zurück. Eine Glücksträne stahl sich aus ihrem Augen, während sie ihre Beine um ihn schlang, um ihn nie wieder fortzulassen. Die ganze Zeit hatte Karin Seversen sich still verhalten, doch jetzt hielt sie es nicht mehr aus. „Wie war’s?“ fragte sie wißbegierig. „Wie hat es sich denn angehört?“ grinste Karin zurück. „Wie eine Orgie“, lachte Jens’ Tochter. „Ich meine, ich war natürlich noch nie auf einer, aber so muß es sich anhören.“ „Und angefühlt hat es sich wie zehn Orgien auf einmal“, kicherte Karin verlegen. „Fragt mich mal“, meldete Jens sich amüsiert zu Wort. „Karin, du - du hast mich völlig leergemacht!“ „Und morgen früh komm ich dran?“ Karin Seversen beugte sich vor und sah ihrem Vater in die Augen. „Ja?“ „Mal sehen“, keuchte Jens. „Wenn ich morgen noch lebe, dann ja.“ „Natürlich lebst du morgen noch!“ Entrüstet stieß seine Tochter ihm in die Seite. „Du mußt morgen noch leben! Und übermorgen! Wer soll denn sonst die Großpackung Kondome kaufen?“ Das Lachen der drei war fast noch lauter als Karins vorherige Lustschreie...
E N D E
Nachwort
Mit dieser Geschichte hatte ich ein bißchen zu kämpfen; vielleicht deshalb, weil es die erste Geschichte war, die einem strikten Konzept folgte. Der Übergang von Karin Bielek (im folgenden nur noch Karin genannt, weil es sich hier ja hauptsächlich um sie handelt) von dem mißhandelten Mädchen zu dem Mädchen, daß Sex haben möchte, ist mir nicht leichtgefallen, aber ich hoffe, ich habe es einigermaßen glaubwürdig geschildert. Wenn nicht, bin ich sicher, ein Echo zu bekommen :) Absicht der Geschichte war, zu zeigen, daß auch mißbrauchte und mißhandelte Kinder wie Karin das Recht auf Glück haben, wenn sie bereit sind, es zuzulassen. Und natürlich müssen sie das Glück haben, einen Partner wie Jens zu finden. Doch das wird sich ergeben, wenn sie an sich selbst und an ihr Glück glauben. Karin hatte kein direktes reales Vorbild, ich hatte nur die Nase gestrichen voll von all den Meldungen in den Medien über entführte, mißbrauchte und getötete Kinder und wollte eine Geschichte schreiben, die sich damit auseinander setzt. Mir ist völlig klar, daß diese Veränderung von Karin sehr viel Kraft braucht, allerdings ist die Voraussetzung für den Erfolg nicht nur die Kraft, sondern auch die Bereitschaft, zu vergessen und einen Neuanfang zu machen. Wie Karin es hier vorlebt.
Bis bald!
Karin © Shana 1998
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