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SH-006 – Jane

 

Jane .... (sh-006.zip)
(M/f incest cons) (35k)
Erst als die Mutter verschwindet, fängt die Tochter an, zu leben


Copyright © 1998, Shana.


Jane

Begonnen: September 1997
Beendet: September 1997
Nr.: SH-006



© Story: Shana 1997


1


Viel zu früh wurde ich durch lauten Streit geweckt, der aus dem Kinderzimmer
kam, in dem unsere Tochter Jane wohnte. Irritiert schlug ich die Augen auf.
„Ich will nicht mit!“ sagte Jane energisch, und ein dumpfer Ton ertönte, als sie mit
dem Fuß aufstampfte, um ihrer Aussage Nachdruck zu verleihen.
„Du kannst nicht hierbleiben“, sagte meine Frau nicht weniger energisch. „Papa
muß das ganze Wochenende arbeiten und hat keine Zeit für dich. Also fährst du mit.“
„Und wer sagt das?“ fragte Jane widerspenstig.
„Ich“, erwiderte meine Frau.
„Du und wer noch?“ wollte Jane trotzig wissen. Die Antwort war ein lautes Klat-
schen, danach herrschte Schweigen. Schnell sprang ich aus dem Bett und lief ins Kin-
derzimmer. Die Szene war eindeutig: Jane hielt sich eine Wange und sah ihre Mutter
erschrocken an, die ihr mit hochrotem Kopf gegenüberstand. Ich eilte zu Jane und
nahm sie in den Arm.
„Was um alles in der Welt ist denn in dich gefahren?“ fuhr ich meine Frau an. Jane
klammerte sich an mich und fing leise an, zu schluchzen. „Du kannst Jane doch nicht
schlagen!“
„Anders wird man mit diesem Blag ja nicht mehr fertig“, verteidigte Sarah sich ag-
gressiv. „Und daß du zu ihr hältst, ohne zu wissen, worum es geht, ist mal wieder ty-
pisch.“
„Ich habe schon kapiert, worum es geht“, sagte ich ruhig. „Jane will nicht mit. Und
wo ist das Problem?“
„Das Problem“, sagte Sarah leicht hysterisch, „ist deine Tochter. Wenn etwas nicht
nach ihrem Kopf geht, wird sie gleich frech.“
„Das ist immer noch kein Grund, sie zu schlagen. Als erwachsene Frau solltest du
genügend Erfahrung haben, um mit derartigen Situationen fertigzuwerden. Erziehung
ist...“
„Jetzt hör bloß auf, MIR eine Predigt zu halten“, unterbrach Sarah mich wild. Sie
zeigte auf Jane, die hinter mir Schutz gesucht hatte. „Dort ist jemand, der eine Predigt
viel nötiger hat als ich. Aber klar: kaum sage ich ein Wort gegen deinen Liebling, bist
du auch gegen mich.“
„Das hat damit überhaupt nichts zu tun. Ich bin nicht gegen dich, nur weil ich sage,
daß du Jane nicht schlagen sollst. Erziehung ist eine Sache der Liebe, nicht der Ge-
walt.“
„Große Worte am frühen Morgen“, höhnte Sarah. „Eine einfache Hausfrau hat ge-
gen den großen Starjournalisten natürlich keine Chance. Dann sieh mal zu, wie du mit
ihr klarkommst. Von mir aus kann sie hierbleiben. Wahrscheinlich denkt ihr euch wie-
der etwas aus, mit dem ihr mich quälen könnt, wenn ich zurückkomme. Aber ich fahre
ja zu meinen Verwandten, und was solltet ihr auch dort? Es sind ja nur Leute aus ein-
fachen Verhältnissen, die für euer Niveau unerträglich sind. Trotzdem werde ich fah-
ren, und auch eure verschwörerischen Geheimnisse können daran nichts ändern.“ Sie
drehte sich um und ging hinaus. Jane hatte angefangen, am ganzen Körper zu zittern,
als ihre Mutter mit dieser Tirade anfing. Sie hatte Angst vor ihr. Selbst ich hatte in die-
sen Momenten Angst vor Sarah; es war, als ob sie kurz davor war, durchzudrehen.
Schweigend standen wir im Kinderzimmer und hörten, wie Sarah ihre Sachen zusam-
mensuchte, die Tür hinter sich zuschlug, ins Auto stieg und wegfuhr.
„In einem Punkt hatte deine Mutter recht“, sagte ich zu Jane. Sie hob den Kopf und
sah mich mit verweinten Augen an. Ihre linke Wange war gerötet von der Ohrfeige.
„Ich werde wirklich nicht viel Zeit für dich haben.“
„Ist mir egal“, schniefte Jane. „Hauptsache, ich muß nicht bei ihr sein.“
„Na gut“, meinte ich und gähnte. „Ich leg mich noch eine Stunde oder so hin. Sei
lieb und mach keinen Krach, ja?“
„Versprochen. Soll ich dich wecken?“ Ich schaute auf ihre Uhr, die in Form eines
Hampelmannes über Janes Bett hing. Es war kurz nach halb acht.
„Ja, gegen neun. Dann dürfte ich wach sein.“ Ein weiterer, kräftiger Gähner trieb
mich zurück ins Bett. Sekunden später war ich wieder eingeschlafen.
Der Duft von Kaffee und frischen Brötchen weckte mich. Ich öffnete die Augen
und fand Jane neben mir. Sie saß mit untergeschlagenen Beinen auf Sarahs Bett und
lächelte mich an.
„Ich hab Frühstück gemacht“, sagte sie stolz und kroch zu mir unter die Decke. Ich
setzte mich auf und lehnte mich an die Wand. Bewunderung für Jane erfüllte mich, als
ich ihr beim „Tischdecken“ zusah. Sie hatte eine üppige Auswahl mitgebracht: Kaffee,
Milch, Kakao, Zucker, Brot, Brötchen, Toast, Wurst, Käse, Butter, Konfitüre.
„Danke, Prinzessin“, sagte ich, den Kosenamen verwendend, den sie früher so oft
von mir gehört hatte. Jane fing plötzlich an, zu weinen.
„Was ist denn?“ fragte ich verwirrt. „Habe ich etwas Falsches gesagt?“ Jane
schüttelte heftig den Kopf.
„Nein, hast du nicht“, schniefte sie und zog die Nase hoch. „Das hast du nur so
lange nicht mehr zu mir gesagt. Ich hab schon gedacht, du hast mich gar nicht mehr
lieb.“
„Ist doch Unsinn“, sagte ich zärtlich und nahm sie vorsichtig in den Arm, um das
Tablett mit dem Frühstück nicht umzuwerfen. „Natürlich hab ich dich noch lieb, Prin-
zessin. Es ist nur...“ Ich brach ab, aber Jane wußte schon, was ich sagen wollte.
„Es ist wegen Mama, nicht wahr? Sie mag es nicht, wenn du nett zu mir bist.“
Traurig blickte sie aus dem Fenster. „Manchmal kommt es mir so vor, als würde sie
jeden Moment verrückt werden. Ich hab richtig Angst vor ihr, wenn sie so wütend ist.“
Jane faßte in wenigen Worten zusammen, was mir in den letzten Monaten auch schon
immer öfter durch den Kopf gegangen war. Sarah und Jane hatten eigentlich nie ein
gutes Verhältnis zueinander gehabt, aber die starke Veränderung in Sarahs Verhalten
wurde erst so richtig deutlich, seit sie vor eineinhalb Jahren diesen Autounfall hatte.
Außer einer leichten Prellung an der Stirn hatte sie jedoch keine Verletzungen davon-
getragen und wurde nach kurzer Behandlung am Unfallort nach Hause geschickt. Eini-
ge Tage später fing sie an, eifersüchtig auf Jane zu werden. Wann immer ich meine
Tochter „Prinzessin“ nannte, machte Sarah ein Theater, als würde ich Jane an die Wä-
sche wollen. Von Tag zu Tag wuchs die Spannung zwischen ihr und Jane, es gab fast
jeden Tag lautstarken Streit, doch bis heute war es nie zu Handgreiflichkeiten gekom-
men.
„Warum sagst du nichts?“ fragte Jane.
„Ich habe nur nachgedacht“, antwortete ich und griff nach einem Brötchen. Jane
nahm es mir aus der Hand.
„Ich mach das“, sagte sie. „Heute verwöhn ich dich.“ Sie schnitt das Brötchen
sorgfältig auf, bestrich es dick mit Butter, legte auf eine Hälfte eine Scheibe Käse, auf
die andere Schinken. Sie legte beide Brötchenhälften auf einen Teller, den sie mir in
die Hand drückte.
„Guten Appetit“, grinste sie und nahm einen Toast für sich.
„Den wünsch ich dir auch.“ Jane lehnte sich an mich. Es war ein friedvoller Mor-
gen, so ruhig und ausgeglichen wie schon lange nicht mehr. Jetzt, wo Sarah aus dem
Haus war.

Nach dem Frühstück mußte ich an die Arbeit gehen. Jane schmollte ein bißchen,
sagte aber nichts. Sie war ja vorgewarnt worden. Ich setzte mich an meinen
Schreibtisch und schaltete den PC ein. Aus der Schublade holte ich ein Bild, das ich
immer dann aufstellte, wenn Sarah nicht zu Hause war. Es zeigte Jane in unserem
letzten Sommerurlaub. War das tatsächlich schon ein dreiviertel Jahr her? Sarah hatte
einen Wutanfall bekommen, als sie das Foto sah. Sie hatte mir vorgeworfen, ich
würde... Ach, was soll’s. Vielleicht hatte sie ja wirklich eine Störung, überlegte ich,
während ich die Programme startete, die ich brauchte. Ich verbannte den Gedanken
und begann mit dem Artikel.
Ich sollte einen Bericht über „Kinderpornographie“ schreiben und hatte mich zu
diesem Zweck in einem Teil des Internets herumgetrieben, den ich sonst niemals besu-
chen würde. Ich brauchte jedoch Bilder, Geschichten und Hintergrundinformationen,
die ich nur dort bekommen konnte.
Die Arbeit ging gut voran. Der Artikel sollte mit Bildern unterlegt werden, die ich
jedoch noch vor Veröffentlichung „bearbeiten“ mußte. Die Darstellung von Kindern in
Janes Alter oder jünger als Sexobjekte widerte mich an, und der Gedanke, daß Jane
von so einem Widerling angefaßt werden könnte, versetzte mich in solche Wut, daß
der Text für den Bericht sehr aggressiv ausfiel. Aber vielleicht war es ganz gut so. Er
sollte in einer Zeitschrift erscheinen, die für die ganze Familie gedacht war; vielleicht
half ich ja mit, etwas gegen diesen Schund zu tun, in dem behauptet wird, daß
zwölfjährige Mädchen versessen sind auf Sex und es liebend gerne mit Vater, Bruder,
Onkel und sonstigen Männern tun. Quatsch!
Ich bekam nicht mit, daß Jane in mein Arbeitszimmer kam und sich auf einen Stuhl
schräg hinter mir setzte, so vertieft war ich. Wie lange sie dort gesessen hatte, wußte
ich nicht. Ich bemerkte sie erst, als ich ein Bild auf den Monitor brachte und ihr ein
angeekeltes Geräusch entfuhr. Ich drehte mich schnell um und sah sie, wie sie
schockiert auf das Bild starrte. Blitzschnell schaltete ich den Monitor aus.
„Jane, wie lange sitzt du schon da?“ fragte ich beherrscht. Sie hörte die Frage gar
nicht.
„Paps, was war das denn?“ kam ihre Gegenfrage. Ihr Mund hatte sich vor Ekel
verzogen. „Das Mädchen war doch höchstens acht oder neun, und sie hatte...“
„Ich weiß, was auf dem Bild war, Jane, und es tut mir schrecklich leid, daß du es
gesehen hast, aber du weißt genau, daß du anklopfen sollst, bevor du reinkommst.“
„Mir war langweilig“, sagte sie entschuldigend, „und ich wollte dir ein bißchen zu-
gucken. Außerdem habe ich geklopft, aber du hast nicht geantwortet. Wo hast du das
Bild denn her?“ Nach dem ersten Schreck kam jetzt ihre Neugier durch.
„Dieses Bild ist für meinen Artikel gedacht, Jane, und mehr möchte und werde ich
dir darüber nicht sagen. Jetzt sei bitte so lieb und geh raus, ja? Ich hab noch zwei oder
drei Stunden zu tun, dann habe ich Zeit für dich.“
„Worüber schreibst du denn eigentlich? Hast du noch mehr Bilder?“ Ihre Neugier
hatte den Höchststand erreicht.
„Jane!“ ermahnte ich sie. „Geh und mach Hausaufgaben.“
„Sind fertig.“
„Dann räum dein Zimmer auf!“
„Ist aufgeräumt.“
„Jane!“ fauchte ich.
„Ach, Papa“, quängelte Jane. „Ich hab wirklich alles gemacht, und jetzt ist mir
langweilig. Meine Freundinnen sind doch alle über Ostern weggefahren!“
„Ich habe dir gesagt, daß ich keine Zeit für dich habe“, erinnerte ich sie. „Aber du
wolltest ja nicht mitfahren.“
„Ich wollte bei DIR bleiben“, knatschte Jane. „Ich sitz doch nur hier und schau dir
zu. Zeig mir doch noch ein Bild, nur ein einziges, dann geh ich auch.“ Ich überlegte
kurz. Ich hatte zwei oder drei Fotos gesehen, die völlig harmlos waren. Wenn ich sie
wiederfand...
„Ehrenwort?“ fragte ich. Jane nickte eifrig.
„Großes Ehrenwort.“
„Na gut“, gab ich nach. Ich drückte die Tasten, um den Artikel zu speichern, dann
beendete ich das Programm. Erst jetzt schaltete ich den Monitor wieder ein. Als der
Cursor sichtbar war, startete ich das Suchprogramm und wechselte in das Verzeichnis,
in dem ich die Bilder und Texte abgelegt hatte. Krampfhaft überlegte ich, wie das Bild,
das mir vorschwebte - ein etwa neunjähriges Mädchen, daß nackt am Strand saß und
Blockflöte spielte -, hieß. Da war es. Ich klickte zweimal darauf, und das falsche Bild
erschien.
„Boah!“ machte Jane gebannt, die inzwischen neben mir stand. Wir schauten auf
das Bild eines etwa neun- oder zehnjährigen Mädchens, das gerade entjungfert wurde.
Mit einem bösen Fluch löschte ich das Bild.
„Und jetzt raus“, zischte ich, wütend auf mich selbst. Jane verkrümelte sich
widerspruchslos. Als die Tür sich hinter Jane schloß, machte ich mir bittere Vorwürfe,
daß ich auf ihre Bitte eingegangen war. Aber jetzt war es zu spät. Das Kind war in den
Brunnen gefallen, und zudecken half jetzt auch nichts mehr. Ich versuchte, mich
wieder auf die Arbeit zu konzentrieren, aber ohne Erfolg. Schließlich gab ich auf. Ich
mußte mit Jane reden.
Ich stand auf und ging zu ihrem Zimmer. Die Tür stand etwas offen, daher trat ich
ein, ohne zu klopfen.
„Jane, ich...“ Der Satz blieb mir im Hals stecken. Jane saß auf ihrem Bett, den
Rock hochgeschlagen, das Höschen heruntergezogen, und sah interessiert auf die
Stelle zwischen ihren Beinen. Als sie meine Stimme hörte, fuhr sie erschrocken zu-
sammen, sprang auf, versuchte, das Höschen hochzuziehen, verhedderte sich jedoch
und kippte um. Mit einem lauten Plumps landete sie auf dem Boden. Sie verzog das
Gesicht.
„Au, verdammt“, entfuhr es ihr. Schnell war ich neben ihr.
„Was verletzt?“ fragte ich besorgt.
„Ja“, maulte sie.
„Was denn?“
„Mein Stolz.“ Mit hochrotem Kopf zog sie im Sitzen ihr Höschen hoch. Ich atmete
erleichtert auf, daß ihr nichts passiert war. Schließlich war sie wieder gesellschaftsfä-
hig und fauchte mich an.
„Wieso platzt du eigentlich so bei mir rein?“
„Die Tür stand auf“, entgegenete ich trocken. „Außerdem“, grinste ich, „habe ich
geklopft, aber du hast nicht geantwortet.“ Jane kapierte die Anspielung. „Was hast du
da eigentlich gemacht?“
Jane wurde wieder rot. „Na ja“, stotterte sie. „Ich habe... Ich dachte... Ich wollte...
Eigentlich...“
„Komisch“, unterbrach ich sie lächelnd. „Ich war der Meinung, wir hätten dir
Sprechen beigebracht.“
„Das ist nicht witzig“, fauchte sie. „Ich wollte nur sehen, ob das bei mir passen
würde.“
„Ob was passen würde?“
„Das Ding da vom Mann.“ Jetzt war es raus. Jane schwieg verlegen, und ich
suchte nach Worten. Sie ist dreizehn, fuhr mir durch den Kopf, vierzehn im Oktober.
Ein Alter, in dem Mädchen naturgemäß neugierig werden. Ich durfte den Vorfall nicht
überbewerten. In zwei oder drei Jahren würde sie einen festen Freund haben und viel-
leicht auch mit ihm schlafen. Dieser Gedanke erfüllte mich mit Trauer. Kinder werden
so schnell groß und erwachsen, und bevor man erkennt, was man an ihnen hat, sind sie
aus dem Haus.
Ich riß mich von dieser Gedankenkette los, an deren Ende ich mir bestimmt noch
meine eigene Beerdigung vorstellen würde, und wandte mich wieder Jane zu, die im-
mer noch verschämt neben mir auf dem Boden saß.
„Als ich dreizehn war“, sagte ich nachdenklich und nahm sie in den Arm, „habe
ich mir oft überlegt, wie eine Frau wohl an der Stelle aussieht, an der sie sich von ei-
nem Mann unterscheidet.“ Jane sah mich mit großen Augen an. „Ich glaube, daß das
völlig normal ist, Prinzessin.“
Jane seufzte erleichtert. „Bist mir nicht böse?“ fragte sie scheu. Ich drückte sie fest
an mich.
„Natürlich nicht. Mach das aber auf keinen Fall mitten in der Schulstunde, ja?“
„Was denkst du denn von mir?“ sagte sie entrüstet.
„Woher soll ich denn wissen, was in deinem Wirrkopf vorgeht?“ gab ich grinsend
zurück. Dem Stofftier, das sie nach mir warf, konnte ich so gerade noch ausweichen.
„Ist dein Artikel schon fertig?“ fragte sie streng. Ich schüttelte den Kopf. „Dann
marsch, und zurück an die Arbeit!“ befahl sie.

Gegen zwei war ich fertig. Ich übertrug die Datei zur Redaktion, erhielt eine auto-
matische Quittung als Bestätigung, daß die Übertragung erfolgreich verlaufen war, und
schaltete dann den PC aus. Ich fand Jane in der Küche, die vor den Schränken stand
und überlegte, was sie zu Mittag machen könnte.
„Lust auf ein Abenteuer?“ fragte ich.
„Abenteuer? Was denn für eins?“ Begeistert drehte sie sich zu mir um.
„Sag nur, ob du möchtest. Den Rest verrate ich noch nicht.“
„Klar will ich!“ Ihre Augen strahlten mich an. Früher, als meine Frau noch ein
normales Verhältnis zu uns hatte, hatten wir am Wochenende oft und spontan Ausflüge
in vollkommen einsame und unwirtliche Gegenden unternommen. Zu dritt sind wir
durch dichte Wälder, über öde Steppen und durch wilde Flüße gezogen, einfach aus
Spaß. Wenn wir wieder zu Hause waren, waren wir zwar total verdreckt, zerkratzt und
todmüde, aber wir hatten einen Riesenspaß. Leider hatten wir seit über einem Jahr kei-
nen solchen Ausflug mehr gemacht. Um so mehr freute ich mich über Janes offen-
sichtliche Begeisterung.
„Dann zieh dich mal um, du weißt ja, was für Sachen.“ Jane flitzte los. Einige Mi-
nuten später trafen wir uns im Flur. Sie und ich trugen feste Schuhe, stabile Jeans und
kräftige Baumwollhemden, also Sachen, die es vertrugen, wenn man sich durch Bü-
sche zwängte. Wir fuhren etwa dreißig Minuten über Landstraße, bis wir zu einer lan-
gen, dichtbewachsenen Hügelkette kamen. Vor etwa einem halben Jahr recherchierte
ich hier wegen einer Entführung, daher kannte ich mich aus. Ich parkte den Wagen in
der Nähe der Straße und griff meinen Rucksack, dann marschierten wir los, die Hügel
hinauf.
Jane war aufgedreht wie schon lange nicht mehr. Sie hatte mir nie gesagt, daß sie
unsere Ausflüge vermißte, sie wie ich hatten sie einfach aufgegeben, nachdem Sarah
eines Tages, aus heiterem Himmel, beschlossen hatte, nicht mehr mitzumachen. Sie
ließ allerdings durchblicken, daß sie es gar nicht gut fände, wenn wir ohne sie losgin-
gen, und nur um Frieden zu haben, fügten wir uns. Doch jetzt war sie wieder da, die
alte Spannung, was wohl hinter dem nächsten Baum, dem nächsten Hügel, dem näch-
sten Fluß auf uns wartete. Jane hüpfte vor Freude, wieder mit mir unterwegs zu sein.
„Teil dir deine Kräfte ein“, riet ich ihr, doch sie lachte nur.
„Ist genug davon da, das reicht bis nächstes Jahr.“ Trotzdem machten wir nach ei-
ner Stunde eine kleine Rast.
„Wo geht’s denn überhaupt hin?“ wollte Jane wissen. Ich legte einen Finger auf
meine Lippen.
„Ist ein Geheimnis, aber es wird dir gefallen.“ Sie platzte vor Neugier, riß sich aber
zusammen. Nach insgesamt drei Stunden Marsch waren wir angelangt, wo ich hin
wollte. Jane sah sich um, fand aber nichts, was diesen langen Weg gerechfertigt hätte.
„Und nun?“ fragte sie etwas enttäuscht. Ich ging zu einer Reihe von hohen Bü-
schen und schob einen davon zur Seite. Dahinter verbarg sich der Eingang zu einer
Höhle, in der früher Achate abgebaut wurden. Die Mine war jedoch seit etwa vier Jah-
ren nicht mehr benutzt worden. Ich erzählte Jane nicht, daß damals, in dieser Entfüh-
rungsgeschichte, das Opfer tot in der Mine gefunden worden war, ich hatte eine andere
Überraschung für sie geplant.
„Da wollen wir rein?“ Jane war wieder ganz aufgeregt. Ich nickte und holte eine
starke Taschenlampe aus meinem Rucksack.
„Jane“, sagte ich ernst. Meine Tochter hörte auf, zu zappeln, und sah mich an.
„Bleib in der Höhle bitte immer dicht bei mir. Es gibt dort sehr viele Gänge, und es ist
ganz leicht, sich da drin zu verlaufen.“ Jane nickte, sie kannte diese Prozedur von frü-
heren Ausflügen her. Mit einem Kribbeln im Bauch betraten wir den stockdunklen
Eingang.
Jane blieb immer dicht hinter mir, wie sie versprochen hatte. Meistens krallte sie
sich an meinem Hemd fest; wenn der Gang breit genug war, ging sie neben mir und
hielt meine Hand. Von Zeit zu Zeit blitzte ein kümmerlicher Achat, dessen Abbau sich
nicht gelohnt hatte, im Gestein auf, und entlockte Jane jedesmal ein überraschtes
„Oh“. Das Gehen in diesen Gängen war keine leichte Angelegenheit; es lag sehr viel
Schotter auf dem Boden, so daß wir nach etwa zwanzig Minuten gerade mal einen
knappen Kilometer zurückgelegt hatten. Aber es war nicht mehr weit bis zu der Stelle,
die ich für Jane ausgesucht hatte.
Endlich war es soweit. Wir betraten eine große Kammer, etwa dreißig Meter im
Durchmesser und vielleicht fünf oder sechs Meter hoch. Ich gab Jane die Taschenlam-
pe.
„Leuchte mal über die Wände“, empfahl ich ihr lächelnd. Gespannt nahm sie die
Lampe und richtete den Strahl auf die Wand neben sich. Ein vielfältiges Funkeln
blitzte auf.
„Wow! Das ist ja Gold!!!“ Fasziniert ging Jane zu der Wand und schaute auf die
kleinen Adern, die in dem typischen Goldglanz schimmerten. Wie hypnotisiert ging sie
an der Wand entlang und ließ das Licht auf und ab wandern. Die ganze Kammer war
durchzogen von goldenen Adern.
„Das ist wunderschön“, hauchte Jane, als sie wieder neben mir stand. Ihre Augen
blickten überwältigt umher. „Können wir uns davon etwas mitnehmen?“
„Das würde nicht viel nützen“, mußte ich sie enttäuschen. „Das ist Katzengold, al-
so kein echtes Gold. Es sieht nur so aus. Enttäuscht?“
Jane schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich würde trotzdem gerne etwas davon mit-
nehmen. Nur zur Erinnerung.“ Bittend schaute sie mich an. Ich mußte über ihren
Sammlertrieb lächeln. Jane nahm einfach alles mit: Blumen, Kiesel, Baumrinde, Di-
steln, sie hatte sogar einen Knochen von einem Kaninchen in ihrem Zimmer. Ich griff
nach meinem Taschenmesser und gab es ihr.
„Vorsicht damit“, ermahnte ich sie. Jane klappte eines der kleinen Messer auf und
fing an, ein Stück „Gold“ aus der Wand zu kratzen. Stolz zeigte sie mir das Ergebnis:
ein etwa fünf Millimeter langes und knapp einen Millimeter hohes Goldstück. Ich be-
wunderte es ausgiebig, dann steckte sie es in ihre Hosentasche.
Ich zeigte auf die gegenüberliegende Seite der Kammer. „Jane, geh mal dort in den
Gang und dann direkt nach links. Ich warte hier.“
„Warum kommst du denn nicht mit?“ fragte sie ängstlich. Sie hatte zwar keine
Angst im Dunklen, aber in einer tiefen, dunklen Höhle plötzlich alleine loszugehen,
hätte auch bei vielen Erwachsenen ein flaues Gefühl im Magen ausgelöst.
„Weil das, was du dort findest, nur dir gehören soll“, sagte ich zärtlich und strich
über ihren Kopf. Hin- und hergerissen zwischen Angst und Neugier siegte schließlich
die Neugier.
„Du bleibst aber hier“, fragte sie mich.
„Klar doch. Nun los.“ Zögernd ging Jane durch die Kammer und sah sich immer
wieder nach mir um. Schließlich hatte sie den Gang auf der anderen Seite erreicht.
„Nach links?“ vergewisserte sie sich.
„Ja, nach links“, rief ich ihr zu. Sie nickte und verschwand. Es dauerte genau drei
Sekunden, dann hörte ich ihren Schrei.
„Das ist ja Wahnsinn! Boah!“ Ich sah in Gedanken, worauf sie jetzt blickte: einen
kurzen Gang, an dessen Ende Dutzende von Bergkristallen steckten. Durch die Entfüh-
rung damals wollten die Minenbesitzer zu Geld kommen, hatten sich jedoch in der
Tüchtigkeit der Polizei geirrt. Die Mine wurde geschlossen, da sie schon weitestge-
hend ausgeschöpft war. Bergkristall brachte nicht allzuviel Geld auf dem Markt, von
daher war ich ziemlich sicher, die Kristalle noch vorzufinden, vor allem, da die Mine
weitab von den üblichen Wanderwegen war. Gerade wegen der Bergkristalle hatte ich
in meinem Bericht über die Entführung den Fundort der Leiche nur vage beschrieben in
der Hoffnung, dieses wunderbare Werk der Natur einmal Jane zeigen zu können. Nur
war Sarahs Laune damals schon so mies gewesen, daß ich gar nicht wagte, diesen
Ausflug zur Sprache zu bringen.
Ich gönnte Jane die Zeit, die sie brauchte. Mir war es damals nicht anders gegan-
gen. Schließlich kam sie zurück. In der linken Hand hielt sie einen wunderschönen
Bergkristall.
„Das war ganz komisch“, sagte sie nachdenklich und zeigte mir den Stein. „Ich
stand davor und habe überlegt, ob ich einfach einen abbrechen soll, aber ich hatte kein
gutes Gefühl bei dem Gedanken. Und auf einmal fiel der hier aus der Wand, direkt vor
meine Füße.“
„Das heißt wohl, daß die Berggeister dich mögen“, sagte ich belustigt. Jane lä-
chelte zurück.
„Klar, warum auch nicht?“
„Ganz einfach: sie haben alle deine frechen Kommentare in den letzten Jahren
nicht gehört, sonst hätten sie dir einen simplen Kieselstein geschenkt.“
„Du bist gemein“, sagte Jane und zog einen Flunsch, der aber sofort wieder ver-
schwand, als sie auf ihren Bergkristall blickte. „Ist der nicht schön?“
„Der ist wunderschön, Prinzessin“, sagte und meinte ich. „Da hast du ja wieder
reiche Beute gemacht heute.“ Jane blickte mich unschuldig an.
„Wieso? Das Gold ist doch nicht echt!“
„Schon gut, Schatz. Ich wollte dich nur aufziehen. Also hat es dir gefallen?“
„Ja“, antwortete sie begeistert. „Und die Berggeister mögen mich jetzt.“
Also war der Ausflug ein voller Erfolg.

Auf dem Rückweg wurde es ziemlich schnell dunkel. Es war der Samstag vor der
Umstellung auf Sommerzeit. Den Weg konnten wir jedoch nicht verfehlen: es ging
immer bergab. Gegen neun Uhr abends kamen wir an der Straße an, nur knapp fünf-
hundert Meter vom Wagen entfernt. Auf der Rückfahrt schlief Jane im Auto ein, so
erschöpft war sie. Sie hatte ihre Kräfte doch überschätzt. Andererseits war sie auch
seit einem Jahr aus dem Training, so daß ihr Zustand völlig natürlich war.
Ich parkte den Wagen vor der Wohung und weckte Jane. Sie schaute mich aus mü-
den Augen an.
„Schon zu Hause?“ murmelte sie.
„Ja. Nur eben aussteigen, ich trag dich dann rein.“ Sie lächelte zufrieden bei dem
Gedanken, getragen zu werden. Schwankend, mit geschlossenen Augen, stand sie ne-
ben dem Wagen und hielt sich an ihm fest, bis ich zugeschlossen hatte. Dann hob ich
sie hoch. Sie legte ihre Arme um meinen Hals und den Kopf auf meine Schulter.
„Ich hab dich lieb, Paps“, nuschelte sie und schlief wieder ein. Vor der Haustür
stand ich vor einem großen Problem: ich brauchte eine dritte Hand, um aufzuschließen,
oder ich hätte Jane wieder absetzen müssen.
„Gib mir die Schlüssel“, sagte eine Männerstimme neben mir. Erschrocken drehte
ich mich zur Seite und sah Ian, einen Polizisten, den ich gut kannte. Erleichtert, dank-
bar und beruhigt stimmte ich zu. Er schloß auf, hielt mir die Tür auf und kam hinter
uns her.
„Ich bring Jane eben ins Bett“, sagte ich leise. Ian nickte. Er ging ins Wohnzim-
mer. Ich brachte Jane die Treppe hoch und legte sie in ihrem Zimmer vorsichtig auf ihr
Bett. Ich deckte sie mit einer leichten Decke zu und ging wieder hinunter.
„Ich bin dienstlich hier“, sagte Ian, noch bevor ich ihn richtig begrüßen konnte.
„Egal, was es ist, ich habe ein Alibi“, scherzte ich, doch er lachte nicht mit.
„Deine Frau wird vermißt“, sagte er statt dessen.
„Was meint du damit, Ian?“ fragte ich fassungslos. „Was heißt: vermißt?“
„Sie sollte gegen elf Uhr bei ihren Eltern eintreffen, ist aber dort nie angekommen.
Ihre Eltern haben mehrfach versucht, dich anzurufen, aber es hat sich niemand gemel-
det.“
„Das Telefon war rausgezogen“, sagte ich. „Ich mußte einen Artikel fertigstellen
und wollte meine Ruhe haben.“
„Sie haben dann um...“ - er schaute kurz auf seine Notizen - „um 14:33 die Polizei
benachrichtigt. Wir haben alle Stationen auf der Strecke gefragt, ob Sarah in einen
Unfall verwickelt war. Ohne Erfolg. Wir haben noch keine Vermißtenanzeige aufge-
nommen, dafür ist es noch zu früh, aber ich dachte, du solltest es schon mal wissen.
Wann erwartest du sie zurück?“
„Morgen nachmittag.“
„Ruf mich bitte an, wenn sie kommt. Oder wenn sie nicht kommt. Hat Sarah sich in
letzter Zeit auffällig benommen?“ Ich erzählte Ian von Sarahs Verhalten Jane und mir
gegenüber, auch von dem Unfall, den sie damals hatte. Ian machte sich einige Notizen,
dann klappte er sein Büchlein zu.
„Halt die Ohren steif, und mach dir nicht zuviel Sorgen“, meinte er aufmunternd
zum Abschied und ließ mich ziemlich verwirrt zurück. Ich schaute noch nach Jane, die
friedlich schlafend in ihrem Bett lag, dann ging ich zurück ins Wohnzimmer. In dieser
Nacht schlief ich nicht.

Kurz nach sechs hörte ich die Toilettenspülung gehen. Jane war wach. Ich hatte die
ganze Nacht überlegt, ob ich ihr erzählen sollte, daß ihre Mutter vermißt wird, und
hatte mich entschieden, es zu tun. Sie hatte ein Recht darauf, es zu erfahren. Müde und
zerschlagen stand ich auf und ging die Treppe zu Janes Zimmer hoch. Sie kam mir auf
den obersten Stufen entgegen, und zwar ziemlich verwirrt.
„Dein Bett ist gar nicht benutzt“, sagte sie. „Hast du nicht geschlafen?“
„Nein, habe ich nicht.“ Ich ging die letzten Stufen hoch, nahm meine Tochter bei
der Hand und führte sie in ihr Zimmer. Sie sah mich fragend an, als ich sie auf ihr Bett
drückte und mich neben sie setzte.
„Ian war gestern abend noch hier“, fing ich umständlich an. „Du kennst ihn doch
noch, oder?“ Jane nickte. „Tja... Also er war gestern hier, weil...“ Ich wußte nicht, wie
ich es ihr erklären sollte.
„Weil etwas mit Mutti ist?“ fragte sie. Ich nickte.
„Ja. Sie ist nicht bei deinen Großeltern angekommen. Keiner weiß, wo sie steckt.“
Jane nahm es mit stoischer Haltung auf.
„Es wird sie auch niemand finden“, meinte sie. Sie bemerkte meine Reaktion.
„Mutti hat oft vor sich hingebrabbelt, wenn du arbeiten warst“, erklärte Jane. „Sie
meinte immer und immer wieder, daß sie die Nase voll hätte und irgendwann hier ab-
hauen würde. Ich hab mir so oft gewünscht, daß sie es endlich täte“, fügte sie leise
hinzu.
„Du hast mir nie etwas davon gesagt“, erwiderte ich verwundert.
„Nein“, sagte Jane noch leiser. „Ich wollte sie nicht mehr. Sie hat hier alles kaputt-
gemacht. Keine Ausflüge mehr, ich durfte nicht mehr bei euch schlafen, du durftest
mich nicht mehr in den Arm nehmen, kein fröhliches Frühstück oder Mittagessen oder
Abendessen mehr, keiner von euren Freunden kommt mehr, nichts. Sie hat alles ka-
puttgemacht. Deswegen.“
„Jane“, sagte ich fassungslos. „Warum hast du denn nie mit mir darüber gespro-
chen?“
„Sie hat mich ja nie gelassen“, entgegnete Jane heftig. „Immer, wenn ich mal mit
dir reden wollte, kam sie dazwischen mit einem ihrer ach so wichtigen Probleme und
hat dafür gesorgt, daß ich nie mit dir allein sein konnte. Ich weiß, daß du immer für
mich da warst, aber sie war immer dazwischen. Von mir aus kann sie wegbleiben, für
immer“, schloß sie wütend.
„Jane, sie ist immerhin deine Mutter!“
„Das hat sie mir aber nie gezeigt“, antwortete Jane heftig. „Wann immer ich Pro-
bleme hatte, sie hatte etwas viel Wichtigeres zu tun als mir zuzuhören. Ich war ihr im-
mer nur im Weg, das hat sie mir mehr als einmal gesagt.“
Ich stand auf; Diskutieren hatte im Moment keinen Sinn. In Janes Worten lag sehr
viel Wahrheit. Seit Janes Geburt war eine Art unsichtbarer Keil in unserer Famile, der
von Sarah ausging. Trotzdem: sie wurde vermißt, und ich machte mir Sorgen.
„Sie wird nicht wiederkommen“, sagte Jane, als ich ihr Zimmer verließ.
Sie sollte recht behalten: wir hörten nie wieder etwas von Sarah.



2


Im Sommer hatte sich unser Leben so weit eingespielt, daß wir zu zweit sehr gut
klarkamen. Nur die Nächte waren schlimm, wenigstens für mich. Ich lag oft wach und
dachte nach, wo Sarah wohl sein mochte, wie es ihr ging, ob sie überhaupt noch lebte.
Seit Janes Geburt war die Liebe zwischen uns ziemlich abgekühlt, aber sie war
schließlich meine Frau. Jane hingegen hatte sich mehr als nur abgefunden damit. Sie
kümmerte sich, neben ihrer Schule, noch um den Haushalt, und was sie nicht schaffte,
machten wir gemeinsam.
Eines Nachts im Juli tobte ein heftiges Sommergewitter, so stark, wie ich es noch
nie erlebt hatte. Das Haus bebte förmlich bei jedem Donnerschlag. Plötzlich flog die
Tür zum Schlafzimmer auf und knallte gegen die Wand. Noch bevor sie wieder zufiel,
war Jane schon mit einem Riesensatz in meinem Bett und klammerte sich an mich.
„Ich hab Angst“ wimmerte sie und versteckte ihr Gesicht in dem Kissen. Sie zit-
terte am ganzen Leib. Bei jedem Blitz und Donner zuckte sie heftig zusammen.
„Ist doch nur ein Gewitter“, tröstete ich sie und legte meinen Arm um sie. Sie
drückte sich ganz eng an mich, legte einen Arm um meine Brust und ein Bein über
meine, so als wolle sie in mich kriechen, um sich zu verstecken. Ich spürte ihren jun-
gen Körper und die Wärme, die von ihm ausging, und plötzlich wurde mir bewußt, daß
ich Sarah in mehr als nur einer Hinsicht vermißte. Ich kämpfte diese Gefühle meiner
Tochter gegenüber nieder, auch wenn es schwerfiel, gegen diesen körperlichen Reflex
anzugehen. Jane bekam davon glücklicherweise nichts mit. Sie zitterte immer noch
sehr stark. Ich tat mein bestes, um sie zu beruhigen.
Schließlich zog das Gewitter langsam weiter. Jane hob den Kopf und sah mich mit
verweinten Augen an.
„Darf ich heute nacht hier schlafen, Paps? Bitte!“ Ich sah, daß sie wirklich fertig
war vor Angst.
„Von mir aus, aber nur, wenn du mir auch etwas Raum gibst und mich nicht er-
drückst.“
„Danke“, strahlte sie und zog Arm und Bein wieder an sich. Dann gab sie mir ei-
nen Kuß auf die Wange. „Du bist lieb.“ Sie kuschelte sich in meinem Arm ein und war
wenig später eingeschlafen.
„Gute Nacht, mein Liebling“, flüsterte ich und küßte sie leicht auf die Stirn. Kurz
darauf schlief auch ich.

Ihr helles Lachen weckte mich. Nein, es war nicht nur ein helles Lachen, es war ein
Lachanfall, den Jane hatte. Verwundert schlug ich die Augen auf und sah ihr Gesicht,
nur ein winzig kleines Stück von meinem entfernt.
„Was ist denn los?“ fragte ich schläfrig.
„Ich kann nicht aufstehen, du hältst mich fest“, lachte sie
„Was?“ Ich folgte ihrem Blick und sah... die Bettdecke am Fußende, Jane eng ne-
ben mir, einer meiner Arme in ihrem Schoß, der andere um ihren Po gelegt, beide
Hände in ihrem Schritt ineinander verschränkt. Verlegen bis in die Haarspitzen riß ich
meine Hände auseinander und gab meine Tochter frei. Die Stellen an meinem Arm, an
denen ich sie berührt hatte, brannten förmlich.
„Jane, es... es tut mir leid, ich... ich wollte nicht...“
„Ist doch schon gut, Paps!“ Sie lachte immer noch. „Ich finde es lieb, daß du mich
beschützt hast.“
„Beschützt?“
„Ja, damit ich nicht rausfalle. Aber ich muß mal dringend, und ich konnte nicht
aufstehen, weil dein Griff so fest war, daß ich ihn nicht aufbekam. Bin gleich wieder
da, lauf nicht weg!“ Sie sprang auf und rannte ins Badezimmer.
Was hatte ich da bloß getan? Ich war wütend auf mich selbst, weil ich mich nicht
beherrscht hatte. Ich konnte meine Tochter doch nicht so berühren, wie ich es bei mei-
ner Frau getan hatte, als sie noch Spaß daran hatte, berührt zu werden! Gott sei Dank
fand Jane es lustig; ich hätte es mir nie verziehen, wenn sie eine Art Schock oder so
etwas bekommen hätte, weil ihr Vater sie an ihren intimsten Stellen berührt hatte. Ich
hatte das starke Verlangen, mir meine Arme mit einer Drahtbürste abzuschrubben, um
dieses Gefühl loszuwerden, das Gefühl ihres Pos und ihrer Schamlippen. Sie war mei-
ne Tochter!
Jane kam zurück und sprang wieder zu mir ins Bett. Sie kuschelte sich erneut an
mich und gab mir einen Kuß.
„Guten Morgen, Paps!“ lächelte sie.
„Guten Morgen, Prinzessin. Es tut mir wirklich leid, was ich getan habe.“
„Du hast doch nichts getan“, sagte sie erstaunt. „Nur mich beschützt, und das war
lieb von dir.“ Ich bekam noch einen Kuß. Sie legte ihre Stirn an meine Wange.
„Machst du dir Vorwürfe?“ fragte sie leise.
Ich nickte. „Ja, schon. Es gehört sich nicht, seine Tochter da anzufassen.“
„Du hast es doch nicht mit Absicht getan, oder?“
„Natürlich nicht!“ sagte ich entrüstet.
„Na, siehst du“, meinte sie befriedigt. „Dann vergiß es jetzt. Machen wir heute
wieder ein Abenteuer?“
„Heute?“
„Ja, es ist doch Samstag. Oder mußt du arbeiten?“
Ich überlegte kurz. „Nein, ich hab eigentlich alles fertig, und die neue Serie fängt
erst am Montag an. Das heißt, am Montag bekomme ich die ersten Informationen und
Unterlagen.“
„Was denn für eine neue Serie?“ Ihre Anteilnahme an meiner Arbeit war nicht ge-
spielt, sie interessierte sich wirklich dafür, was ich tat, obwohl ein bißchen Eigennutz
dabei war: sie benutzte manche meiner Redewendungen in ihren Deutschaufsätzen.
Aber ihre Wißbegierde für das, was ich tat, war stärker als dieser „Egoismus“.
„Du, darüber möchte ich nicht sprechen, Jane.“
„Wieder so etwas wie damals, mit diesen Bildern?“ Ihre Neugier wuchs ins Uner-
meßliche. Ich sah sie streng an. „Schon gut“, murrte sie. „Mir sagt ja nie jemand et-
was.“ Sie drehte sich um und rammte mir ihren Po in den Bauch. „’Tschuldigung“,
brummte sie. Ich strich ihr sanft über die Haare, aber sie schüttelte meine Hand mit
einem unwilligen Laut ab.
„Jane, Liebling“, sagte ich leise. „Es gibt so viel Schlimmes und Schlechtes auf der
Welt, was du lernst, wenn du älter wirst. Und bei manchen Dingen wünscht du dir, du
wüßtest sie nicht. Sei mir bitte nicht böse, wenn ich versuche, solche Sachen von dir
fernzuhalten.“
„Du kannst mir ja wenigstens einen Hinweis geben, worum es geht“, meinte sie,
schon halb versöhnt. Sie drehte sich wieder zu mir. Ich seufzte.
„Erinnerst du dich an den Flugzeugabsturz vor einigen Wochen?“ Sie nickte. „Und
auch daran, daß im Fernsehen gesagt wurde, daß bis auf drei Menschen alle überlebt
haben?“
„Ja, daran erinnere ich mich. Was ist denn daran so schlimm?“ Ihre großen Augen
schauten mich fragend an.
„Kein Flugzeug hat genug Essen dabei, um alle Passagiere für mehr als drei Wo-
chen zu versorgen. Was glaubst du, was sie gegessen haben, um zu überleben?“
Jane überlegte etwas, dann weiteten sich ihre Augen vor Schreck. „Du meinst, sie
haben... sie haben sich... gegenseitig...?“
„Genau. Und darüber muß ich berichten. Immer noch böse auf mich?“ Sie schüt-
telte heftig den Kopf.
„Nein. Sowas will ich gar nicht wissen.“ Sie legte ihren Kopf wieder auf meinen
Arm. „Ich bin schon furchtbar neugierig, nicht?“
„Nur ganz normal furchtbar“, grinste ich und kitzelte sie leicht. Jane kicherte und
lachte und versuchte, sich wegzudrehen, doch ich hatte sie fest im Griff. Schnell war
diese schreckliche Geschichte vergessen, über die ich schreiben sollte.

Dummerweise fing es nach dem Frühstück heftig an, zu regnen, so daß unser
Abenteuer im wahrsten Sinn des Wortes ins Wasser fiel. Jane trug es mit Fassung.
„Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, philosophierte sie. „Was machst du jetzt?“
„Sieht nach einem guten Tag aus, um endlich mal den Dachboden auszumisten“,
sagte ich wenig begeistert. „Du hast wahrscheinlich keine Lust, mir zu helfen?“
„Nee“, machte Jane und verzog ihren Mund. „Wenn da wieder so dicke Spinnen
sind wie beim letzten Mal, fall ich tot um. Mach mal alleine. Ich kümmer mich um die
Küche und so.“
„Das ist lieb von dir. Ich bin dir echt dankbar, daß du sich so um alles kümmerst.“
Ich zog sie an mich und drückte sie zärtlich. Sie sah lächelnd zu mir auf.
„Tu ich doch gerne. Solange du die ekligen Sachen machst wie den Dachboden,
beschwer ich mich auch gar nicht.“
„Du bist ein guter Mensch“, sagte ich und spielte sauer. Sie grinste und boxte mich
spielerisch in die Seite.

Nach einer Stunde hatte ich den gröbsten Müll aussortiert und vor der Treppe ge-
stapelt. Mein Hemd war durchgeschwitzt, meine Hände und Arme schmutzig, aber
dafür sah der Boden jetzt wieder bewohnbar aus. Und natürlich hatte es aufgehört zu
regnen, und die Sonne kam durch. Die Spinnen, die Jane todsicher in den Wahnsinn
getrieben hätten, mußten sich jetzt auf dem Dach ein neues Zuhause suchen. Früher
oder später würden sie wieder hereinkommen, aber erst mal waren sie weg. Ich
klemmte mir eine der Kisten unter den Arm und stieg die schmale Treppe hinunter,
dann die breitere ins Erdgeschoß. Ich stellte die Kiste in die Küche und nahm mir eine
Dose Cola aus dem Kühlschrank. Mit einem erfrischenden Zischen öffnete sich der
Verschluß, und ich trank durstig mehr als die Hälfte des Inhalts auf einen Zug aus. Ich
stellte sie zurück und wollte gerade wieder hochgehen, um die nächste Kiste zu holen,
als ich das Summen des PCs aus meinem Arbeitszimmer hörte. Hatte ich gestern ver-
gessen, ihn auszumachen? Ich ging über den Flur und öffnete die leicht offenstehende
Tür ganz. Jane saß vor meinem Computer und schaute auf die Bilder, die kleine Kinder
und Erwachsenen in eindeutigen Stellungen zeigten. Ich war wie erstarrt. Mein kleines
Mädchen sah die Bilder, vor denen ich sie beschützen wollte. Was immer ich tat, es
war zu spät.
Auf dem Monitor war ein Bild, auf dem ein Mann seinen Penis gerade in ein junges
Mädchen steckte. Janes Gesicht war ganz nah vor der Glasscheibe, als sie versuchte,
jedes Detail zu erkennen. Alle paar Sekunden blickte sie an sich herunter, und ich sah,
daß ihr Bademantel offen war und zu beiden Seiten ihrer Beine herabhing.
Offensichtlich stellte sie irgendwelche Vergleiche an.
Warum hatte ich diese verdammten Bilder nicht gelöscht, schimpfte ich mit mir
selbst. Jane war zwar aufgeklärt, aber trotzdem gehörte Pädophilie zu den Themen,
vor denen ich sie bewahren wollte. Sie würde noch früh genug entdecken, daß es so
etwas gab.
Sie schaltete weiter und rief das nächste Bild auf. Hier steckte ein Mann seinen Fin-
ger in ein junges Mädchen. Ich sah, wie Jane mit einer Hand zwischen ihre Beine griff.
Anscheinend wollte sie das, was sie sah, direkt ausprobieren. Ich hörte sie kurz
aufseufzen. Ihr Kopf sackte nach hinten. Ihre Hand bewegte sich kräftig hin und her,
das sah ich an den Bewegungen ihrer Schulter. Plötzlich stöhnte Jane laut auf, und mir
wurde klar, daß sie sich gerade selbst befriedigte. Leise zog ich die Tür wieder zu und
ging vorsichtig die Treppen hoch zum Dachboden. Dort setzte ich mich hin und
zündete mir eine Zigarette an. Was nun? Daß Kinder ihre Sexualität entdecken, gehört
zum Erwachsenwerden. Körperlich war Jane eine Frau. Sie hatte ihre Regel und
konnte Kinder bekommen. Daß sie altersmäßig jedoch noch fast ein Kind war, machte
die Sache kompliziert. Wie sollte ich jetzt mit ihr umgehen? Sollte ich sie wissen
lassen, daß ich sie beobachtet hatte? Oder sollte ich die Dinge, also ihre Fragen,
einfach auf mich zukommen lassen und ihr helfen, so gut ich konnte?
Mir war, als hätte Jane sich ein Stück von mir entfernt. Sie hatte eine neue Welt
entdeckt, in der ich ihr zwar erklärend zur Seite stehen konnte, die sie aber, vielleicht
schon in wenigen Jahren, mit einem mir völlig fremden Jungen entdecken und teilen
würde. Ich fühlte mich in diesem Moment sehr einsam und allein. Mir war so, als wäre
Jane schon ausgezogen, und das Haus wäre leer.
Ich schüttelte diese depressive Stimmung ab und rauchte die Zigarette zu Ende. In-
zwischen sollte Jane wohl fertig sein, dachte ich humorlos. Ich nahm eine Kiste und
kam laut und polternd die Treppe herunter und hörte ihre leisen Schritte, als sie sich
aus meinem Arbeitszimmer ins Wohnzimmer schlich. Ich stellte die Kiste zu der ande-
ren und holte aus der Küche die angebrochene Dose Cola, dann ging ich ins Wohn-
zimmer, in dem Jane auf dem Sofa saß, noch immer im Bademantel, und in einer Zeit-
schrift blätterte. Sie lächelte mir kurz zu und vertiefte sich wieder in die Programmvor-
schau für letzte Woche. Ich tat so, als benerkte ich es nicht.
„Na, Prinzessin, heute ist wohl Faulenzen angesagt?“
„Ja, ich hatte keine rechte Lust, was zu tun“, antwortete sie und registrierte ebenso
wie ich das Zittern in ihrer Stimme.
„Du klingst ja, als ob du gerade gerannt wärst“, stichelte ich. „Ich wußte nicht, daß
Faulenzen so anstrengend sein kann.“ Ihre Ohren wurden flammend rot.
„Nein, ich bin nicht gerannt. Ich... also, ich habe... Ach, Paps“, seufzte sie, stand
auf, ließ die Zeitung fallen und kam zu mir. Sie setzte sich auf meinen Schoß und legte
ihre Arme um meinen Hals. „Ich hab dich angelogen“, flüsterte sie. „Ich hab gar nicht
gefaulenzt.“
„Sondern? Schwer gearbeitet?“
„Nein. Ja. Ach, Paps, ich habe...“ Sie stockte.
„Na, sag schon“, munterte ich sie auf. „Was hast du?“
„Ich hab an mir... Nein, ich trau mich nicht.“ An der Hitze, die sie ausstrahlte,
konnte ich mir ausmalen, daß ihr Gesicht jetzt ein ebensolch tiefes Rot angenommen
hatte wie ihre Ohren.
„Ist es so schlimm?“ sagte ich sanft. Um ihr zu helfen, fügte ich hinzu: „Oder war
es so schön?“
Sie nickte. „Es war ganz toll.“ Dann fiel ihr auf, daß ich doch eigentlich gar nicht
wissen konnte, wovon sie redete. Ihr Kopf fuhr hoch. „Hast du spioniert?“
„Nein. Als ich das erste Mal nach unten kam, hörte ich, daß der PC an war. Ich
hab angenommen, daß ich vergessen hatte, ihn auszuschalten, und bin ins Arbeitszim-
mer gegangen. Tja, und da warst du und hast nicht sehr viel mitbekommen von dem,
was so um dich herum vorging.“ Ich strich ihr über das Haar. „Kein Grund, dich zu
schämen, Prinzessin“, tröstete ich sie, als sie ihren Kopf an meinem Hals versteckte.
„Das haben wir alle einmal herausgefunden.“
„Wirklich?“ murmelte sie.
„Ganz ehrlich. Ich finde es nur traurig, daß du dir die Bilder angesehen hast, ob-
wohl du wußtest, daß ich es dir verboten habe.“
„Ich war so neugierig“, gestand sie verschämt. „Ich hab mir aber nicht nur die Bil-
der angesehen, sondern auch gelesen, was du geschrieben hast. Über die Kulturen und
so.“
„Kulturen?“ Ich konnte mich nicht mehr so recht an den Artikel erinnern.
„Ja“, sagte Jane eifrig und sah mich an. „Du hattest geschrieben, daß in manchen
Kulturen das Mädchen ihr erstes Mal mit dem Vater erlebt, damit der ihr zeigt, wie es
geht, damit sie sich in der Hochzeitsnacht nicht allzu dämlich anstellt.“
„Das habe ich geschrieben?“ lachte ich.
„Na ja, so sinngemäß“, grinste Jane. „Du hast es natürlich viel besser ausgedrückt,
aber sinngemäß war es so. Das fand ich aber trotzdem spannend, ich meine, das mit
dem Vater.“
„Gut, nehmen wir mal an, ich habe das wirklich so geschrieben, Jane. Dann solltest
du dir immer vor Augen halten, daß ich von anderen Kulturen geredet habe. In unse-
rem Land gehört das auf keinen Fall zu den Pflichten des Vaters. Kapiert?“ Ich wollte
Jane irgendwelche Gedanken in dieser Richtung direkt austreiben.
„Ja, schon“, antwortete sie und wurde wieder rot. „Ich hab’s halt nur gelesen und
mir meine Gedanken gemacht.“
„Das ist schön. Daß du dir Gedanken machst, über das, was du liest, meine ich.
Und jetzt räum diese Gedanken in eine Ecke, wo du sie nicht wiederfindest, okay?“
Sie nickte leicht. „Gut, Prinzessin, dann laß mich jetzt aufstehen. Ich hab noch einige
Kisten mir Abfall oben stehen, die ich runterholen muß. Oder hast du noch Fragen?“
„Nur eine.“
„Und welche?“
„Das muß ich dir an deinem Computer zeigen. Darf ich?“ Nun konnte ich nicht
mehr zurück.
„Okay“, gab ich widerwillig nach und folgte ihr in mein Arbeitszimmer. Sie setzte
sich auf den Stuhl und schaltete den PC ein. Sie hatte einige ihrer Schulaufsätze mit
dem PC geschrieben, wußte also einigermaßen damit umzugehen. Leider, wie ich
heute feststellen mußte.
„Da war ein Bild, das habe ich nicht so recht kapiert“, gab sie zu, während der PC
bootete. „Und zwar sah das so aus, als ob jemand da rumgemalt hätte, aber... Sekunde,
bitte.“ Der PC war hochgefahren. Sie startete das Bildprogramm, wechselte in das
Verzeichnis, in dem die Bilder gespeichert waren und wählte eins aus.
„Ja, genau das. Kannst du mir sagen, warum der Finger so rot ist?“
Ich seufzte. „Paß auf, Jane, du erinnerst doch daran, wie es im Körper einer Frau
aussieht, oder?“ Sie nickte. „Gut. Dann weißt du doch sicher auch, daß jede Frau von
Geburt an ein sogenanntes Jungfernhäutchen hat, das Hymen.“ Sie nickte erneut. „Das
Hymen ist wirklich ein kleines Stückchen Haut, das fest in der Vagina verwachsen ist.
Und wenn es kaputtgeht, ist es so, als würdest du dir die Haut aufritzen: es blutet.“
„Das ist mir doch alles klar“, sagte sie unwirsch. „Was ich wissen will, ist, warum
ist der Finger rot?“
„Das habe ich doch gerade erklärt, Schatz.“
„Nein, Paps. Du hast mir das gesagt, was ich schon weiß. ... Nein, ich frag anders.
Wenn Mann und Frau Geschlechtsverkehr haben, dann steckt der Mann seinen Penis
in die Scheide der Frau, das Hymen geht kaputt, und es blutet. Aber was hat das mit
dem Finger hier zu tun?“
Jetzt verstand ich, worauf sie hinauswollte. „Da hast du vollkommen recht. Dieser
Mann hier - ich gehe einfach mal davon aus, das am Ende dieser Hand ein Mann ist -
hat das Hymen mit seinem Finger durchstoßen anstatt mit seinem Penis. Deswegen hat
er das Blut an seinem Finger.“
„Ach so“, sagte sie und schaute sich das Bild wieder an. „Aber warum macht er
das denn so?“
„Vielleicht wollte er sich nicht seinen... Ach, ich weiß es nicht, Jane. Manche
Menschen mögen es so, und manche anders.“
„Hä? Was meinst du?“
Ich nahm allen Mut zusammen, den ich hatte, was in diesem Moment nicht beson-
ders viel war.
„Ich nehme an, daß er mit seinem Finger besser fühlen konnte, ob er das Häutchen
wirklich vollständig zerrissen hat. Mit dem Penis geht das nicht so gut. Hast du sonst
noch Fragen?“ Bitte nicht, hoffte ich.
„Nur noch eine einzige, ja?“
„Und was?“ Jane merkte an meinem Ton, daß ich nicht mehr begeistert war von
diesem Gespräch, aber ihr Wissensdurst war größer als ihre Rücksicht. Sie rief ein an-
deres Bild auf.
„Hier“, meinte sie. „Das sieht doch vollkommen verkehrt aus, was der da macht.“
„Du meinst, weil er verkehrt herum steht?“
„Genau. Ich dachte, das geht nur von vorne.“
Ich bemühte mich, meine Stimme so neutral wie möglich zu halten. „Schau, Jane,
das männliche Glied ist bei manchen Männern ganz gerade, bei anderen leicht nach
oben gebogen, bei manchen stark nach oben gebogen, bei anderen wiederum leicht
oder stark nach unten gebogen. Je nachdem, wie es gebogen ist, hat der Mann mehr
Spaß und Vergnügen, wenn er es von hinten, also verkehrt herum, in die Frau steckt.“
„Wieso?“ Warum hatte ich mich bloß darauf eingelassen?
„Jane, als du dich vorhin selbst befriedigt hast“ - hierbei wurde Jane wieder flam-
mend rot - „hast du deinen Finger in dich gesteckt, nicht wahr?“ Sie nickte unmerklich
und sah mich nicht an. „Und es war für dich ein sehr schönes Gefühl. Richtig?“ Wie-
der ein ganz leichtes Nicken. „Gut. Die Reibung deines Fingers in der Vagina hat die
Nerven darin gereizt und dadurch den Orgasmus ausgelöst. Bei einem Mann ist es
ganz ähnlich. Wenn die Scheide sich um das Glied schließt, reizt es den Mann sehr
stark, wenn sein Glied herein- und herausbewegt wird. Steckt der Mann das Glied von
hinten hinein, ist dieser Reiz, je nach Form seines Gliedes, stärker bis sehr viel stärker.
Und ein stärkerer Reiz endet mit einem stärkeren Orgasmus, und dadurch mit einem
schöneren. War’s das jetzt, bitte?“
„Nur noch eine allerletzte Frage, Paps. Nur noch eine einzige.“
Verdammt, Sarah, warum mußtest du verschwinden? „Was denn für eine?“
„Wie kann man den wissen, was ein starker Orgasmus ist und was nicht?“
„Das ist einfach“, antwortete ich. „Das weiß man, wenn man schon mehrere hatte.
Dann kann man Vergleiche ziehen und weiß mit der Zeit, was einem gefällt und was
nicht, also was einen stärkeren Orgasmus auslöst und was nur einen schwachen.“ Ich
sah auf die Uhr, hatte aber dummerweise keine um. „So, Prinzessin, ich muß weiter-
machen. Oh, eins noch: wenn du noch einmal an dem PC herumspielst und dir Sachen
anguckst, die ich dir verboten habe, werde ich dich zum ersten Mal in deinem Leben
übers Knie legen. Und glaub mir bitte, daß ich nicht scherze!“
Jane senkte ihren Kopf. „Ja, Papa“, sagte sie leise.



3


Gegen Mittag war der Dachboden leer, die Kisten mit dem Abfall standen in der
Garage, die Dusche hatte mit dem Staub und Schmutz in meinem Gesicht und auf den
Armen kurzen Prozeß gemacht. Ich drehte das Wasser ab und hörte, wie Schritte
schnell in Richtung Kinderzimmer liefen. Sollte Jane... Nein.
Ich stieg aus der Dusche und wollte ein Handtuch greifen, aber es war keins mehr
da. Dabei war ich sicher, daß noch welche hingen, als ich duschen ging.
„Jane?“ rief ich.
„Ja?“
„Könntest du mir bitte ein Badetuch bringen?“
„Kommt sofort.“ Sekunden später hörte ich ihre Schritte. Ich hielt die Tür einen
Spalt auf und streckte meine Hand hinaus, doch Jane trat auf das Badetuch, das sie
trug, stolperte und fiel gegen die Tür. Schnell zog ich meine Fuß weg und fing Jane
auf. Sie fiel mit dem Kopf gegen meinen Bauch und klammerte sich fest.
„Tut mir leid“, murmelte sie, ohne mich anzusehen.
„Schon gut. Hast du dir wehgetan?“ Sie schüttelte den Kopf. „Gut, dann gib mir
jetzt bitte das Badetuch, ja?“ Sie drehte sich um, hob das Tuch auf und gab es mir. Für
den Bruchteil einer Sekunde glaubte ich, ein Lachen in ihren Augen zu sehen, aber es
war zu schnell vorbei. Sie ging hinaus und zog die Tür hinter sich zu. Ich trocknete
mich schnell ab und zog mich an. Als ich aus dem Badezimmer herauskam, war ihre
Zimmertür zu. Ich klopfte.
„Ich zieh mich gerade an“, hörte ich ihre Stimme.
„Wollte nicht stören. Hast du Hunger auf Mittagessen?“
„Ja! Haben wir noch Lasagne?“
„Denke schon. Falls nicht, finde ich schon was.“
„Danke, Paps. Ich komme, sobald ich fertig bin.“
„Vorher macht das ja auch keinen Sinn“, lachte ich und ging hinunter in die Küche.
Im Froster waren noch genug Vorräte, unter anderem auch 2 Päckchen Lasagne. Für
einen Moment war mir so, als hörte ich Jane schreien, doch als ich in den Flur trat und
nach oben horchte, war es still. Achselzuckend ging ich zurück in die Küche, um etwas
aufzuräumen.
Etwa zehn Minuten später kam Jane herunter, angezogen mit ihrem blauroten Ba-
deanzug. Ich pfiff anerkennend.
„Sehe ich so gut aus?“ freute sie sich.
„Das tust du, aber deswegen habe ich nicht gepfiffen.“
„Sondern?“
„Weil du den Rekord gebrochen hast. Zehn Minuten, um einen Badeanzug anzu-
ziehen. Hat er sich so sehr gewehrt?“
„Ja“, grinste sie. „Ich mußte erst mit der Schere drohen, damit er still liegen blieb.
Er lief nämlich immer weg vor mir.“
„Du bist ein verrücktes Huhn“, meinte ich zärtlich. „Komm mal her.“ Jane kam zu
mir in die ausgestreckten Arme. Sie kuschelte sich an mich und umarmte mich eben-
falls.
„Ich hab dich lieb, Paps“, murmelte sie irgendwo in Höhe meiner Brust.
„Ich dich auch, Prinzessin.“ Ich strich ihr zärtlich durch die Haare. Sie zitterte
kurz. „Ist dir kalt?“ fragte ich besorgt. Sie deutete auf ihre Füße.
„Hab keine Schuhe an. Ich wollte eigentlich auf die Terrasse, sonnenbaden.“ Der
Küchenboden war gefliest, und darunter lag der Keller. Kein Wunder, daß sie zitterte.
Ich gab ihr einen leichten Klaps auf den Po.
„Dann mal raus mit dir. Ich komm mit dem Essen nach.“ Sie gab mir einen Kuß auf
die Wange.
„Danke. Soll ich schon mal Besteck mitnehmen?“
„Ja, das wär nett. Moment.“ Ich holte 2 Messer und 2 Gabeln aus der Schublade
und gab sie ihr. Sie verzog sich auf die Terrasse und legte das Besteck auf den
Gartentisch. Dies hörte ich nur, sehen konnte ich es nicht. Ich packte die Lasagne aus
und stellte sie in die Mikrowelle. Nachdem ich das Gerät eingestellt und eingeschaltet
hatte, nahm ich eine Flasche Mineralwasser und zwei Gläser und ging ebenfalls hin-
aus. Jane lag auf dem Holzboden neben der Terrasse, etwas im Schatten. Ihr
„Sonnenbaden“ war eher, an der frischen Luft zu sein; wenn sie zu lange in der Sonne
blieb, bekam sie Ausschlag. Sie wußte das ebenso gut wie ich und richtete sich da-
nach.
Ich stellte die Flasche und die Gläser auf den Tisch. Jane hörte dies und öffnete ih-
re Augen. Sie drehte sich auf den Bauch und klopfte auf den Boden neben sich.
„Kommst du ein bißchen zu mir?“
„Gerne. Bist du anhänglich heute?“
„Ja“, schnurrte sie. „Klein Jane braucht heute ganz viel Streicheleinheiten.“
„Kommt alles nur wegen der doofen Bilder“, konnte ich mir nicht verkneifen. Jane
gab keine Antwort, aber damit hatte ich gerechnet. Ächzend ließ ich mich auf den Bo-
den herab.
„Wirst du alt?“ fragte Jane mit einem Lachen in der Stimme.
„Das sowieso“, lachte ich zurück und legte mich neben sie. „Aber ich hab mir an-
scheinend irgendwas im Rücken gezerrt beim Aufräumen. Wird schon wieder wegge-
hen.“ Jane setzte sich auf.
„Dann zieh mal dein T-Shirt aus und dreh dich um. Ich massier dich.“
„Das ist lieb von dir, Prinzessin“, freute ich mich. Schnell war ich aus dem Shirt
heraus und lag auf dem Bauch. Die Arme legte ich flach neben den Körper. Jane stellte
sich hin und setzte sich auf meine Oberschenkel. Ihre Unterschenkel lagen auf meinen
Armen und Händen. Ich wollte sie wegziehen, aber Jane meinte, sie würden nicht stö-
ren und ich solle ruhig liegen bleiben.
„Mag sein, daß sie dich nicht stören“, brummte ich, „aber mir tun die Knochen
weh, wenn du mit der Kniescheibe so drauf drückst.“
„Oh. Entschuldigung“, lachte sie und hob die Beine kurz an. Ich zog meine Hände
weg und legte sie etwas zur Seite.
„Schon gut, Schatz. War ja keine Absicht.“ Sie gab keine Antwort, sondern legte
ihre Hände auf meine Schultern und fing an, mich durchzukneten. Zuerst zaghaft, dann
immer sicherer werdend, fand sie schnell die harten Stellen in meiner Muskulatur und
konzentrierte sich darauf. Es tat richtig gut.
„Du machst das fantastisch“, lobte ich sie. Von der Schulter abwärts, drückte sie
mit ihren Fingerspitzen knapp neben meine Wirbelsäule, bis hinunter zur Hose und
wieder hoch. Dann ging sie zu den Rippen über und zu den Nieren. Schließlich gab sie
mir einen festen Klaps auf den Hintern. Ich zuckte zusammen.
„Was sollte das denn?“
„Das machen die Masseure doch immer“, sagte sie unschuldig.
„So fest?“ brummte ich.
„Diese Chance konnte ich mir doch nicht entgehen lassen“, lachte sie.
„Na warte.“ Ich griff hinter mich und bekam ihren Arm zu fassen. Ich zog kräftig,
und mit einem Quieken landete Jane auf mir. „Heute schon gekitzelt worden?“ sagte
ich und verzog mein Gesicht zu einer gemeinen Grimasse.
„Ja“, lachte sie in der Hoffnung, davonzukommen.
„Dann freu dich auf eine zweite Runde.“ Ich griff sie an den Seiten und fing an, sie
durchzukitzeln. Sie lachte, quietschte und schrie nach Gnade, aber vergebens. Das
Klingeln der Mikrowelle rettete sie. Ich krabbelte sie ein letztes Mal am Bauch und
stand auf. Janes Haare waren völlig zerzaust, aber ihre Augen strahlten vor Freude.
„Irgendwelche Pläne für heute?“ fragte ich sie nach dem Essen.
„Meinst du mich?“ erwiderte sie und grinste frech und herausfordernd. Unser altes
Spiel! Wie lange hatten wir das schon nicht mehr gemacht. Sarah drehte durch, als sie
dies das erste Mal mitbekam. Für diese Art Spaß hatte sie einfach kein Verständnis
gehabt.
„Nein, dich“, antwortete ich.
„Ach so, mich. Ich meinte schon, du meintest mich.“
„Wenn ich dich meinte, meine ich, hätte ich dich gemeint, aber ich meine dich.
Meine ich zumindest.“
„Meine Güte, du meinst ja doch mich. Oder etwa mich?“
„Nein, dich. Nicht dich.“
„Also doch mich. Oder nicht?“
„Oder doch nicht?“ lachte ich.
„Nein, besser auch nicht. Nicht doch nicht.“
„Besser auch nicht ist auch nicht besser als doch nicht. Meine ich.“
„Meinst du mich mit ‘ich’?“ Jane konnte nicht mehr und platzte los. Ich fiel in ihr
Lachen mit ein, bis wir kaum noch Luft bekamen.
„Das war schön“, lachte sie, stand auf und setzte sich auf meinen Schoß. Sie griff
nach meinem T-Shirt und wischte sich die Lachtränen aus dem Auge.
„Schön was?“ grinste ich. „Schön schön oder schön doof?“
„Nicht schon wieder“, keuchte sie und hielt sich den Bauch. „Ich kann nicht
mehr.“
„Aber auch nicht weniger. Aber manchmal ist weniger ja mehr.“
„Mehr oder weniger“, lachte sie, und wir fingen von vorne an mit unserem
Lachanfall.
„Du bist einmalig“, sagte sie schließlich. Sie lächelte mich an. Plötzlich schoß ihr
Kopf nach vorne, und sie gab mir einen schnellen Kuß auf den Mund. Dann sprang sie
auf. „Muß mal eben, bin gleich wieder da.“ Weg war sie.
So hatte sie mir schon seit Jahren keinen Kuß mehr gegeben. Anscheinend fiel ihr
die Trennung von ihrer Mutter doch so leicht, wie sie immer sagte. Aber es stimmte
schon: seit Sarah weg war, war die Atmosphäre in unserem Heim wesentlich lockerer
und alberner. Jane war richtig aufgeblüht in den letzten Monaten. Abgesehen von dem
Vorfall mit den Bildern hatte ich keinen Grund, über sie zu klagen. Und selbst dafür
hatte ich Verständnis. Mir fielen die „schmutzigen“ Hefte wieder ein, die damals, als
ich in Janes Alter war, unter uns Jungs die Runde gemacht hatten. Im Prinzip war das
nicht viel anders gewesen als heute.
Jane kam zurück und setzte sich wieder auf meinen Schoß. „Nein, ich habe keine
Pläne für heute“, beantwortete sie die Frage von vorhin. „Und du?“
„Auch keine.“
„Was macht dein Rücken?“
„Dem geht es viel besser. Danke, kleine Zauberin.“
„Bitte, großer Zampano.“
„Großer was?“
„Großer Zampano“, sagte sie mit unschuldigem Blick. „Die Nummer Eins, der
Große Käse, der Big Boss, der Chef, der...“
„Schon klar, schon kapiert. Also ich hab das Sagen hier?“
„Natürlich“, meinte Jane erstaunt.
„Gut. Jane, würdest du bitte von mir runtergehen? Du treibst das Essen wieder
hoch.“
„Muß ich?“ fragte sie traurig und blieb, wo sie war. „Ich fühl mich gerade so
wohl!“
„Nein, du mußt nicht. Ich wollte mir nur etwas beweisen.“
„Was denn?“
„Daß ich hier doch nicht das Sagen habe. Wenn ich es hätte, wärst du jetzt aufge-
sprungen und hättest mich kniend um Verzeihung gebeten.“
„Na ja“, gab sie zu, „einen Chef muß man eben immer denken lassen, daß er der
Chef ist. Aber das Sagen haben eigentlich andere.“
So verbrachten wir den Nachmittag: mit Rumalbern, Rumblödeln und Kitzeln,
wenn es zu beleidigend wurde, wie nach ihrer letzten Bemerkung. Es war einer der
schönsten Tage, die wir seit langem hatten.

Jane saß neben mir auf dem Sofa und gähnte das dritte Mal innerhalb von zwei
Minuten.
„Müde?“
„Nein, überhaupt nicht“, log sie unbekümmert und gähnte zum vierten Mal.
„Na komm, ab in die Falle. Morgen können wir weitertoben.“
Als Antwort kuschelte sie sich noch enger an mich. „Ich will aber noch nicht ins
Bett“, maulte sie und war wieder acht Jahre alt. „Es war ein so schöner Tag heute, der
darf noch nicht zu Ende sein.“
„Soll ich dich ins Bett bringen?“ schlug ich vor. „Und eine Geschichte vorlesen?“
Sie ruckte hoch. „Au ja“, freute sie sich. „Das wär toll.“
„Dann hoch mit dem Heck.“ Ich legte eine Hand in ihren Rücken und schob sie
hoch. Als Dankeschön griff sie nach meiner Hand und zog mich hoch. Wir gingen die
Treppe hoch und in ihr Zimmer. Ich setzte mich auf die Bettkante und rechnete damit,
daß Jane sich, wie sonst auch, im Badezimmer umziehen würde, aber sie zog völlig
unbekümmert ihren Badeanzug aus und das lange T-Shirt für die Nacht an. Ich wollte
etwas sagen, aber dann entschied ich mich dagegen. Solange es für sie natürlich war,
durfte ich mich nicht einmischen und ihr vielleicht sogar irgend einen Komplex einre-
den.
Jane krabbelte ins Bett und legte sich auf den Rücken. Ich zog die Decke hoch und
mummelte sie ein. Sie lächelte dankbar.
„Jetzt die Geschichte“, forderte sie.
„Ist das dein Ernst?“
„Hast du gesagt.“ Sie freute sich diebisch über mein Gesicht.
„Was für eine denn?“ wollte ich wissen. Sie zog einen Arm unter der Decke hervor
und zeigte auf ihr Regal.
„Das Buch da hinten. Nein, das blaue. Fast. Das daneben. Genau das.“
„Warum hast du mir nicht einfach den Titel gesagt?“ Ich setzte mich wieder auf ihr
Bett.
„Ich wollte nur mal sehen, wie schnell du bist.“ Sie blickte auf ihren Arm, der auf
der Decke lag. „Wieder zudecken“, forderte sie. Ich legte das Buch beiseite, nahm ih-
ren Arm und steckte ihn unter die Decke. Dann hob ich das Buch wieder auf.
„Welche Geschichte denn? Da sind ja ziemlich viele drin.“
„Die erste“, murmelte sie und schloß die Augen. Ich schlug die entsprechende
Seite auf und fing an zu lesen.
„Prinz Wunderfein und der Drache, der kein Feuer spie.(*) König Markus und seine
freundliche Gemahlin, Königin Ermintrude, sollten ein Baby bekommen. Zumindest
die Königin sollte, und der König war ein sehr interessierter Beobachter. Sie waren
beide...“
„Moment“, unterbrach Jane mich. „Es wird mir zu warm.“ Sie schlug die Decke
zurück und setzte sich auf. „Das T-Shirt ist zu warm“, sagte sie entschuldigend.
Schnell zog sie es über ihren Kopf und legte sich wieder hin. „Zudecken“, grinste sie.
„Du machst mich noch wahnsinnig“, stöhnte ich.
Sie feixte. „Hehe. Trotzdem zudecken.“ Ich griff nach der Decke und zog sie wie-
der über Jane. Kurz bevor ich losließ, drehte sie sich und streifte mit ihrer Brust meine
Hand. „Hoppla“, sagte sie, als ich meine Hand schnell wegzog. „Hab ich dir wehge-
tan?“ Ihr Blick war die reinste Unschuld, und trotzdem... Irgend etwas hatte sie doch
vor! Oder täuschte ich mich?
„Nein, natürlich nicht.“
„Gut. Liest du weiter?“
„Ja. Wo war ich... Ach ja. Sie waren beide Ende Dreißig und hatten bereits die
Hoffnung aufgegeben, ein Kind zu bekommen, und hatten sogar eine Adoption in Er-
wägung gezogen, mußten aber auch dies aufgeben, als sich...“
„Paps?“ unterbrach Jane mich mit leiser, fragender Stimme.
„Ja?“ Ich ließ das Buch sinken.
„Legst du dich bitte ein bißchen zu mir?“
„Jane, treibst du es nicht ein bißchen zu weit mit dem Kind-Spielen?“
„Nur bis ich eingeschlafen bin, ja? Bitte!“
„Aber Jane, du bist... ich meine, du hast nichts...“
„Na komm, bitte. Ich möchte dich einfach im Arm halten und dich spüren. Bitte,
Paps!“ Was sollte ich jetzt tun? Was hättest du getan, lieber Leser und liebe Leserin?
Nein, besser nicht antworten. Ich vermute, ich kenne eure Antwort schon.
Seufzend legte ich das Buch auf den Boden. „Na gut, Jane, aber ich lege mich auf
die...“ Ich drehte mich während dieser Worte um und sah die Sinnlosigkeit meiner Re-
de ein. Jane hielt bereits einen Zipfel der Decke einladend hoch. Na gut, sagte ich mir,
immerhin war ich ja angezogen, und so, wie sie gegähnt hatte, würde sie bestimmt jede
Minute einschlafen. Vorsichtig kroch ich neben sie. Jane strahlte mich an.
„Das ist so lieb von dir, Paps. Danke!“
„Woher kommt bloß deine Anhänglichkeit neuerdings?“ Ich legte den Kopf auf ihr
Kissen und atmete tief aus.
„Weißnich“, antwortete sie. Sie hob ihren Kopf. „Arm!“ forderte sie. Gehorsam
schob ich meinen Arm unter sie. Sie ließ sich wieder hinab und drehte sich so, daß sie
mit ihrer Vorderseite an meiner Seite lag. Ich legte meinen Arm um sie und spürte die
Wärme ihrer Haut. Nein, sie war nicht nur warm, sie war richtig heiß!
„Bekommst du Fieber?“ fragte ich besorgt.
Sie zuckte die Schultern. „Keine Ahnung.“ Das konnte die Erklärung für ihr Ver-
halten sein. Schon früher war sie unglaublich anhänglich gewesen, wenn eine Erkäl-
tung, eine Grippe oder sonst was im Anmarsch war. Sie legte einen Arm auf meine
Brust und seufzte. „Ist das schön, so neben dir zu liegen.“ Sie schob ihr Bein über
meine, bis es in Höhe meines Geschlechtsteiles war. Dort rubbelte sie zwei-, dreimal,
dann blieb sie still liegen. Das war bestimmt ein Zufall, redete ich mir ein. Ein be-
stimmter Teil von mir sah dies jedoch anders und wurde wach. Es drückte hart gegen
Janes Bein. Sie schob es hin und her, wie um es richtig zu legen, und stoppte wieder
an der gleichen Stelle wie vorher.
„Jane, ich...“
„Hm?“ brummte sie, schon fast eingeschlafen.
„Nichts. Schlaf schön, Prinzessin.“
„Du auch, Paps. Nacht.“ Ihr Atem wurde gleichmäßig und tief; sie war einge-
schlafen. Ich blieb noch einige Minuten liegen, um sicherzugehen, daß sie nicht wach
wurde, dann griff ich nach ihrem Bein und schob es langsam von mir herunter. Als es
unten war, wiederholte ich diese Aktion mit ihrem Arm, doch da schob sie wieder ihr
Bein über mich. ‘Wie im Stummfilm’, grinste ich in Gedanken. Ich hob ihren Arm
hoch und drehte meinen Oberkörper weg, so daß ich mich mit den Händen auf dem
Boden aufstützen konnte. Langsam zog ich meine Beine aus Janes Umklammerung.
Schließlich war ich frei. War mir heiß! Ich stand leise und vorsichtig auf und verließ
ihr Zimmer. Jane bewegte sich nicht, als ich die Tür schloß.
Erst im Wohnzimmer wagte ich wieder, normal zu atmen. Was war da eben ei-
gentlich passiert? Zwei Antworten stiegen hoch, eine vertrauensvolle und eine miß-
trauische. Die vertrauensvolle Stimme sagte, daß das alles völlig normal gewesen sei.
Jane brauchte Nähe und suchte sie. Da ich ihr Vater war, hatte sie keine Hemmungen
vor mir, auch aus dem Grund, da wir uns seit ihrer Geburt sehr nahe standen. Die
mißtrauische Stimme jedoch... Ich brachte sie zum Schweigen. Darüber wollte ich
nicht nachdenken. Jane war nicht so ein Mädchen wie in den Geschichten, die ich da-
mals für meine Recherchen aus dem Internet gezogen hatte.
Jedoch, es blieb ein ganz kleiner, nagender Zweifel.

In dieser Nacht wurde es so heiß, daß ich mich Janes Beispiel anschloß und eben-
falls nackt zu Bett ging. Jedes Stück Stoff am Leib war einfach unerträglich. Gegen
Mitternacht stand ich auf, weil ich trotz aller Versuche nicht einschlafen konnte. Ich
holte mir eine Zigarette aus dem Wohnzimmer und ging dann auf den Balkon vor dem
Schlafzimmer. Es war dunkel, also konnte auch niemand sehen, daß ich so war, wie
ich erschaffen worden war. Die Nachtluft war einigermaßen erträglich, und ich spielte
ernsthaft mit dem Gedanken, auf dem Balkon weiterzuschlafen, als ich plötzlich
Schritte neben mir hörte. Erschrocken drehte ich mich zur Seite. Jane stand neben mir.
Es war zu dunkel, um zu sehen, ob sie etwas anhatte, aber ich rechnete mit dem
Schlimmsten.
„Ich kann nicht schlafen“, jammerte sie. „Es ist so heiß!“
„Das Thermometer im Wohnzimmer zeigt 34 , und das um Mitternacht“, antwor-
tete ich. „Ich kann auch nicht schlafen.“
„Warum bist du weggegangen?“ quengelte sie.
„Du warst eingeschlafen, Jane. Das hatten wir so abgesprochen.“
Sie brummte ein bißchen, beließ es aber dabei. Sie sah das Aufleuchten der Ziga-
rette, als ich daran zog.
„Darf ich auch mal ziehen? Nur einen Zug, ja, Paps?“
„Dir wird furchtbar schlecht werden“, warnte ich sie vor. Zu einer Diskussion über
Vor- und Nachteile des Rauchens hatte ich keinen Nerv.
Sie tastete nach meinem Arm und strich daran hoch, bis sie meine Finger und den
Anfang der Zigarette spürte. Vorsichtig nahm sie sie mir aus der Hand, führte sie zum
Mund und zog. In der nächsten Sekunde flog die Zigarette in hohem Bogen über den
Balkon (glücklicherweise in den kleinen Teich, sonst hätte es ein schönes Feuerchen
gegeben), und Jane hustete sich die Lunge aus dem Leib. Sie griff nach mir, um sich
festzuhalten, als der Husten sie schüttelte. Ich legte meinen Arm um sie und berührte
zufällig mit den Fingern ihre Brust. Schnell korrigierte ich meinen Griff. Jane hatte da-
von nichts mitbekommen; ihr Husten klang, als würde sie ein Organ nach dem anderen
hochwürgen und ausspucken. Schließlich beruhigte sich der Anfall. Sie ließ sich gegen
mich fallen.
„Ääh!“, machte sie angewidert. „Das schmeckt ja wie Hundepi...“
„Jane!“
„Schon gut. Schmeckt aber trotzdem so.“ (Damit endete ihr Versuch, zu rauchen.
Sie faßte nie wieder eine Zigarette an.) Ein Schütteln durchfuhr sie, die Nachwirkung
des Nikotins. Sie legte einen Arm um meine Taille. Ich spürte ihre kleine Brust an
meinen Rippen. Sie war nackt. So wie ich.
„Paps?“ sagte sie leise.
„Ja, Prinzessin?“
„Ich hab dich lieb.“
„Ich dich auch.“ Sie drehte sich etwas und preßte sich mit ihrer Front an mich.
Meine ganze Haut stand in Flammen, als ich sie so dicht an mir spürte. Und sie spür-
te...
„Was ist das denn?“ fragte sie erstaunt und rückte etwas von mir ab.
„Gute Nacht, Jane“, sagte ich streng. Selbst in der Dunkelheit konnte ich ihren
verletzten Blick förmlich sehen.
„Was ist denn los, Paps? Magst du mich nicht mehr?“
„Natürlich mag ich dich, Schatz, aber - Jane!“ Ich spürte ihre Hand an einer Stelle,
wo sie absolut nichts zu suchen hatte. „Laß sofort los!!!“
Sie ließ los. „Wollte ja nur wissen, was das ist“, murrte sie. „Manchmal bist du
echt gemein.“ Mit diesen Worten ließ sie mich stehen und verschwand. Ich stützte die
Hände auf das Balkongitter und atmete tief durch. Es fing an, schwierig zu werden.
Wie sollte ich nur mit ihr umgehen, ihr erklären, daß sich so etwas nicht gehört?
Ich ging wieder hinein und legte mich hin, Arme und Beine weit von mir gespreizt,
um so viel Kühlung zu bekommen, wie es nur ging. Ich schloß die Augen.
„Warum sagst du mir nicht, was das war?“ hörte ich Janes Stimme aus einer Ecke.
„Jane? Warum bist du nicht in deinem Zimmer?“
Ihre Stimme kam näher, als sie antwortete. „Ich wollte dir nicht wehtun, Paps, ich
war nur neugierig.“ Das Bett neben meinem knarrte, als sie sich darauf setzte. Ich
hörte, wie sie nach mir tastete und, als sie mich gefunden hatte, neben mich rutschte.
„Es war meine Schuld, Prinzessin“, sagte ich. „Ich war nur erschrocken, weil du...
Na ja, weil du etwas berührt hast, was du eigentlich nicht berühren solltest.?
„Deinen Penis?“ kam ihre zaghafte Frage.
„Genau.“ Ich hoffte inständig, daß es damit gut wäre.
„Aber warum war der denn so groß und so hart?“
Jetzt keinen Fehler machen... „Der war so groß und so hart, weil du nackt warst,
Jane. Ein Penis wird immer hart, wenn ein nackter Frauenkörper sich dagegendrückt.“
Das hatte ich gut gemacht, fand ich. Ich hatte mit keinem Wort gesagt, daß sie mich in
irgend einer Art und Weise erregte, sondern die Schuld daran auf die rein körperlichen
Reflexe geschoben.
„Und deswegen hast du mich so angegiftet?“ beschwerte sie sich.
„Wie ich sagte, ich war erschrocken. Es tut mir wirklich leid.“
„Schon gut“, sagte sie versöhnlich. Sie kam noch näher an mich heran. „Darf ich
hierbleiben?“
„Von mir aus.“ Ich hatte keine Lust, irgend einen Streit anzufangen. Ich war froh,
daß das andere Thema vom Tisch war.
Jane legte ihren Kopf auf meine Hand. „Gute Nacht, Paps.“
„Nacht, mein Liebes.“ Ich schlief ein. An den nächsten Morgen dachte ich gar
nicht.

Natürlich war es im Sommer schon früh hell, und natürlich schlief ich länger als
Jane, die ja schon einige Stunden Schlaf abbekommen hatte, bevor sie zu mir kam. All
das wurde mir in der Sekunde bewußt, als ich aufwachte und Jane am Fußende meines
Bettes saß, im Schneidersitz, den Blick konzentriert auf meine Körpermitte gerichtet.
Sie hatte immer noch nichts an. Ihre Sitzhaltung erlaubte mir einen tiefen Einblick in
ihr Geschlechtsorgan. Ich bemerkte die feinen Haare, die über ihrer Scheide anfingen,
zu sprießen, die kleinen Schamlippen und die noch kleineren inneren sowie die winzi-
ge Klitoris, die als kleine Erhebung am oberen Ende ihres Schlitzes thronte.
Ein bestimmter Teil von mir geriet in Bewegung ob dieser Sicht.
„Guten Morgen, Jane“, sagte ich und tat so, als wäre nichts los.
„Morgen“, sagte sie abwesend, während sie zusah, wie mein Glied größer wurde
und sich aufrichtete.
„Möchtest du heute mal Frühstück machen, Prinzessin?“
„Nein.“ Dies kam in dem gleichen Ton wie vorher. Ich hatte verloren. Entweder
warf ich sie jetzt raus, oder...
„Paps? Was ist denn das alles?“ Sie zeigte auf meine Hoden.
„Ich dachte, du wärst aufgeklärt“, versuchte ich zu scherzen, aber mein Tonfall
klang, als würde ich jemandem mein Beileid aussprechen.
„Das waren doch alles nur Zeichnungen“, sagte sie beleidigt. „Ich echt habe ich
das noch nie gesehen. Was ist das hier? Und das?“
Ich biß in den sauren Apfel und machte einen „Auffrischungskurs“, an dessen Ende
Jane sichtlich zufrieden war.
„Und wegen dem stellst du dich so an“, sagte sie vorwurfsvoll und runzelte die
Stirn.
„Nein, nicht deswegen, sondern weil du... Ach, egal. Genug gesehen?“
„Nö“, grinste sie und rutschte zwischen meine Beine.
„Jane, bitte! Das gehört sich nicht!“
„Ich tu doch gar nichts“, sagte sie unschuldig. „Ich schau doch nur. Du darfst mich
auch angucken, wenn du magst.“
„Da sehe ich nichts Neues“, parierte ich. „Ich habe dich oft genug gebadet.“
„Ich dich aber nicht, und deswegen will ich das jetzt ganz genau sehen.“ Verloren.
Interessiert deutete sie mit ihrem Finger auf die einzelnen Teile, die sie sah, und
wiederholte leise, was sie gelernt hatte. Daß ihr Finger nur wenige Millimeter von dem
Zentrum ihrer Aufmerksamkeit entfernt war, trug nicht gerade zu meiner Entspannung
bei. Um ehrlich zu sein, hatte ich Angst, daß sie mich berührte, und gleichzeitig den
Wunsch. Wegen letzterem verdammte ich mich selbst in Grund und Boden.
Schließlich war sie durch mit ihrem Monolog.
„Fertig?“ fragte ich und griff nach meiner Shorts, die neben dem Bett auf dem Bo-
den lag.
„Nein.“ Sie setzte sich breitbeinig auf meine Oberschenkel und legte ihre Hände an
ihren Schritt. Mein Glied war nur wenig mehr als zwei Zentimeter von Janes Scheide
entfernt. Jetzt wurde es mir zu bunt.
„Schluß jetzt, Jane!“ sagte ich scharf. „Das ist kein Spiel!“
„Das habe ich auch nie behauptet“, meinte sie ernst. „Merkst du denn nicht, was
los ist?“ So kannte ich sie gar nicht, so entschlossen und zielstrebig. Sie rutschte noch
etwas höher, so daß mein Glied sie berührte. „Erinnerst du dich an den Tag, als du in
der Dusche warst und kein Handtuch da war?“ fragte sie. Ich nickte. „Das war ich. Ich
habe sie weggenommen, als du geduscht hast. Und als du nach dem Handtuch gerufen
hast, bin ich absichtlich gestolpert, weil ich sehen wollte, wie du da unten aussiehst.“
Ich war sprachlos und geschockt, aber Jane hatte noch mehr parat. Sie griff nach
meinem Glied und rieb es ihren Schlitz hinauf und hinab.
„Und als du dann nach unten gegangen bist, habe ich masturbiert und an dich ge-
dacht.“ Ihr Atem wurde schwer, als sich Feuchtigkeit an ihrem Schlitz bildete. Kam sie
von ihr oder von mir?
„Ich habe mir vorgestellt, daß du mich streichelst“, flüsterte sie, während sie immer
schneller rieb. „Daß du meine Brüste berührst, mich hier unten berührst, und daß dein
Glied hier reingeht.“ Sie hörte auf, es hin und her zu bewegen, statt dessen drückte sie
es an und in sich. Schließlich verschwand der Kopf in ihr, und sie ließ sich zurückfal-
len.
Noch war nichts passiert, sagte ich mir. Noch konnte ich alles stoppen. Ich war
nicht so ein Vater wie in diesen Geschichten; ich würde nicht mit meiner Tochter
schlafen. Noch konnte ich es stoppen...
Ich konnte es nicht. Jane hatte sich auf ihre Ellbogen gestützt und sah mich an.
„Mir ist klar, daß du Mutti vermißt, auch wenn sie mir gestohlen bleiben kann, Paps.
Aber ich habe dich in den letzten Wochen oft gehört, wenn du gedacht hast, daß ich
schlafe. Und so dumm bin ich auch nicht, daß ich nicht weiß, wie ein Mann sich
befriedigt. Ich hab mir oft genug die Bilder angesehen.“
„Aber Jane, ich...“
„Ist doch nicht schlimm. Sag mir, daß das, was ich hier tue, nicht schön ist für
dich, und ich höre auf. Nur du mußt ganz ehrlich sein. Ist es schön?“
War es schön für mich, mein Glied in meiner eigenen, 13jährigen Tochter zu ha-
ben? War es schön für mich, ihre enge, heiße und feuchte Vagina zu spüren, die leich-
ten Rillen und Erhebungen? War es schön für mich, zu wissen, daß sie vor drei Tagen
ihre Periode hatte und das, was sie vorhatte zu tun, sicher war?
„Ja“, flüsterte ich. Jane setzte sich auf und umarmte mich.
„Na also, war doch gar nicht so schwer.“ Sie bewegte ihren Unterleib näher zu
mir, zuerst sehr sanft, dann mit einem plötzlichen Ruck. Sie schrie kurz auf, als mein
Penis ihr Häutchen durchstieß, dann klammerte sie sich an mich.
„Kleinen Moment, bitte“, hauchte sie mir ins Ohr. „Geht gleich wieder.“
„Jane, Jane“, flüsterte ich. „Was fang ich bloß mit dir an?“
„Wenn du das nicht weißt“, grinste sie, „woher soll ich es dann wissen?“ Sie gab
mir einen Stoß, daß ich nach hinten fiel, und setzte sich auf mich.
„Ich denke, wir machen es erst mal ganz normal“, meinte sie. „Später kannst du
mir dann die Tricks zeigen.“
Ich legte meine Hände auf ihre Hinterbacken und zog meine Tochter langsam hoch.
Dann ließ ich sie fallen. Mein Glied rutschte vollständig in sie hinein.
„Uff“, machte Jane. „Daran könnte ich mich gewöhnen. Ist das dick!“
„Tut es weh?“
„Nein, ganz im Gegenteil. Es ist schöner, als ich es mir vorgestellt hatte. Ich fühl
mich so voll, so unglaublich voll und glücklich.“ Ich hielt meine kleine Tochter etwas
über mir und fing an, langsam und gleichmäßig in ihr zu arbeiten.
„Paps, das ist herrlich“, stöhnte sie. „Warum hast du mir das nicht schon viel frü-
her gezeigt? Aber das ist mal wieder typisch Erwachsene: die besten Sachen behaltet
ihr immer für euch. Ja, stoß in mich, ganz tief, Paps, ganz tief. Oooaaah, ist das toll!
Ich kann dich bis ganz oben spüren. Hmmmmm!“
„Mein kleines Prinzeßchen“, keuchte ich. „Was bist du bloß für eine mißratene
Tochter! Läßt dich von deinem eigenen Vater vögeln. Kind, du bist so eng, so heiß, so
süß, und dein Hintern ist so herrlich weich, ich würde am liebsten reinbeißen.“ Ich er-
höhte mein Tempo. War das ein unglaublich schönes Gefühl! Ihre Scheide war so eng,
daß jedesmal, wenn ich in sie eindrang, es sich wie das erste Mal anfühlte. Mein Penis
war hart wie Stahl. Ich merkte mir jede kleine Unebenheit in meiner Tochter, ich
spürte ihren Saft an meinem Glied herunterlaufen. Ich wollte sie lecken, sie aussaugen,
ausschlürfen, sie trinken, bis nichts mehr in ihr war. Sie legte sich mit ihrem ganzen
Körper auf mich. Ihre kleinen Brüste bohrten sich wie Nadeln in mich. Ich zog ihre
Hinterbacken weit auseinander.
„Ja, Paps“, stöhnte sie und bewegte ihr Becken im Rhythmus zu mir. „Mach mich
ganz weit, stoß in mich, bis du oben wieder rauskommst, ich will dich ganz in mir ha-
ben, ich will dich spüren bis in meine Brust, mach tiefer, noch tiefer, ich will dich bis
in meinen Mund spüren, ich will dich küssen, dich beißen, dich essen, dich ganz für
mich haben.“
„Jane, , ich kann nicht mehr halten, es kommt gleich.“ Ich rammte tief in sie. Jane
ließ kleine Schreie los.
„Ja - mach - ich - bin - soweit - du kannst - jetzt - oooaaaahhh - OOOHHH - JA,
PAPS - JAAA - ICH - KOMME - ICH - AAAAAAHHHHH!“ Ihre Vagina krampfte
sich um mein Glied und machte die Sache noch enger, noch angenehmer, noch intensi-
ver. Ich hielt meine Tochter fest an ihrem Po und stieß kräftig zu, einmal, noch einmal,
und die Ladung in meinen Hoden baute sich auf und machte sich bereit.
„Jane, mein kleiner Liebling, meine süße, kleine Tochter, ich liebe dich!“ Ich zog
ihren Kopf zu mir und küßte sie leidenschaftlich. Ihr Körper bebte noch immer von
ihrem Orgasmus. Ihre Zunge traf meine, ich spürte etwas von ihrem Speichel in meinen
Mund fließen, und ihr Po war so herrlich, ich mußte einfach einen Finger in ihren
Darm stecken. Jane verkrampfte sich, als diese neue Sensation ihren Orgasmus ver-
stärkte, und dann war es soweit. Ich stieß zu, bis in ihren Magen, und die Ladung
schoß in sie. Jane stöhnte vor Lust und biß mich in die Zunge, und der zweite Schub
drang in sie, ihr Speichel vermischte sich mit meinem Blut, und der dritte Schub
spritzte hinaus, hinein in meine kleine, süße, 13jährige Tochter, und mein Finger
bohrte sich tief in ihren Darm, und Jane schrie in meinen Mund, ihre Füße trommelten
auf dem Bett, und der vierte Schub kam und löschte alles aus, bis auf meine Tochter,
die auf mir saß, mein Glied in ihrer Scheide, ihr Speichel und ihr Blut in mir, auf mir,
und unsere Liebe füreinander strahlte hell auf und hüllte uns ein in eine wunderbare
Decke aus Gefühl, und ein letzter Schub kam heraus und füllte meine Tochter, meine
kleine Tochter mit meinem Samen, aus dem sie entstanden war und zu dem sie nun
zurückgekehrt war.
„Oh Paps“, weinte Jane, „das war einfach... ich weiß nicht, so tolle Wörter kenne
ich gar nicht, so toll war das.“ Ich genoß das Gefühl, das mein Penis in ihr mir gab. Ich
hatte soeben mit meiner Tochter geschlafen, sie mit meinem Samen gefüllt, und ich
fühlte mich wohl!
„Ich weiß, Liebes. Für mich war es genauso.“ Ich streichelte ihren Kopf, ihren
Rücken, ihren Po. Ach ja, da steckte ja noch ein Finger von mir. Den hatte ich ganz
vergessen! Ich zog ihn zurück, doch Jane protestierte.
„Nicht rausziehen. Alles bleibt an seinem Platz!“ Sie schaute mich an; ihre Augen
glänzten vor Glück und Befriedigung. „Ich liebe dich auch, Paps“ sagte sie lächelnd
und küßte mich. Ich erwiderte ihren Kuß, zuerst zärtlich, dann immer leidenschaftli-
cher. Mein Glied, das ein klein bißchen nachgelassen hatte, wuchs wieder zu voller
Größe in ihr.
„Boh, das fühlt sich irre an, wenn der in mir groß wird.“, lachte Jane. „Willst du
nochmal?“ Eifrig setzte sie sich auf.
„Gleich, zuerst möchte ich was anderes machen.“
„Was denn?“ fragte sie neugierig.
„Dich übers Knie legen! Deinen eigenen Vater zu verführen!“
„Übers Knie? Die Stellung habe ich auf keinem deiner Bilder gesehen.“ Sie grinste
mich frech an. „Aber wir können das gerne mal probieren.“


E N D E

(*) Von Isaac Asimov, erschienen in: Das große Märchen-Lesebuch der Fantasy, Goldmann TB 24570

 

 


 

 

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