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SH-005 - Jennys Silvester

 

Jennys Silvester .... (sh-005.zip)
(M/f cons) (66k)
Jenny feiert Silvester auf ihre ganz eigene Art


Copyright © 1998, Shana.


Jennys Silvester

Anmerkungen / Allgemeine Informationen für alle meine Geschichten:
- In dieser Geschichte werden sexuelle Handlungen zwischen Erwachsenen und Minder-
jährigen deutlich beschrieben. Wenn diese Art Geschichten nicht Deinen Vorstellungen
von einer erotischen Geschichte entsprechen oder Du selbst nicht volljährig bist oder die-
se Art Geschichten dort, wo Du lebst, nicht den lokalen Gesetzen entsprechen, lösche sie
jetzt bitte sofort.
- Geschichten in der Art von „Erwachsener Mann trifft minderjähriges Mädchen, und zehn
Minuten später rammelten sie wie die Karnickel“ finde ich persönlich sehr unwahr-
scheinlich und an den Haaren herbeigezogen, vor allem, wenn das Mädchen weit unter 16
Jahren alt ist. Daher versuche ich, in meinen Erzählungen mögliche Wege aufzuzeigen,
wie eine Verbindung Mann - Mädchen zustande kommen kann. Wem dies zu langatmig
ist, kann gerne auf andere Geschichten ausweichen. Zu einer guten Geschichte gehört für
mich auch Logik. Ich möchte damit nicht behaupten, daß meine Geschichten gut sind,
sondern nur eine Feststellung treffen.
- Die meisten meiner Geschichten sind reine Erfindung. Namen, Personen, Orte und Daten
sind frei erfunden, jedoch geändert in den Fällen, in denen ein realer Vorfall die Basis für
eine Geschichte bildet.
- Es wird ausdrücklich davor gewarnt, die Intimsphäre eines jungen, minderjährigen Men-
schen gegen seinen / ihren Willen zu verletzen! Nicht, weil es gegen das Gesetz ist, son-
dern weil es gegen den Willen des Menschen ist!!! Es entsteht kein gutes Karma, wenn
Du dies tust, und du wirst früher oder später dafür bezahlen müssen.
- Leben ist Kommunikation. Deshalb ist in meinen Geschichten sehr viel wörtliche Rede.
- Für Handlungen, die aus dem Genuß dieser Geschichte entstehen, übernehme ich keiner-
lei Verantwortung. Ich habe schon genug damit zu tun, mein eigenes Leben in den Griff
zu kriegen ;-).
- Kommentare, Lob und Kritik sowie virtuelle Schokolade bitte in diese NG posten.
- Falls diese Geschichte dem entspricht, was Du suchst: Viel Spaß beim Schmökern!

Begonnen: August 1997
Beendet: August 1997
Nr.: SH-005



© Story: Shana 1997





1

Die Frau vor mir an der Kasse des kleinen Geschenkelädchens kam mir äußerst
bekannt vor, und obwohl es nicht meine Art ist, Frauen einfach so anzusprechen, traute
ich mich diesmal, denn ich war mir so gut wie sicher, daß es eine alte Schulfreundin
von mir war.
„Tina? Martina?“ fragte ich leise. Die Frau drehte sich zu mir, musterte mich einen
Moment lang, dann erkannte sie mich.
„Frank?“ fragte sie, ebenso erstaunt wie ich kurz zuvor. „Bist du es wirklich?“
„Denke schon“, lachte ich, „wenn du die Tina bist, die mit mir zusammen in die
10. Klasse gegangen ist.“
„Glaube schon, auch wenn das schon sooo lange her ist“, lachte sie zurück, dann
ergriff sie meine Hand. „Mensch, das ist ja ein phantastischer Zufall. Was treibst du
denn so?“
„Nichts Besonderes. Ich schreibe Programme für Computer. Und du?“
„Was ganz Langweiliges. Übersetzerin für Russisch.“
„Na“, lachte ich, „da sind wir ja zwei todlangweilige Menschen geworden.“
„Und ob.“ Ihr warmer Blick aus den braunen Augen traf mich so heftig wie damals
in der Schule. Ich hätte es niemals zugegeben, doch ich war damals sehr verliebt in sie
gewesen. Dummerweise entsprach ich damals (wie auch heute) nicht unbedingt dem
Ideal, das Frauen von ihrem Traummann haben, so daß es bei meiner heimlichen Liebe
für Tina geblieben war. Nach der Schule hatten sich unsere Wege getrennt; in den
letzten zwanzig Jahren hatten wir uns nicht gesehen, und das fand ich sehr schade.
Tina mußte ähnliches gedacht haben. Als die Kassiererin sich ihr zuwandte, griff
Tina schnell in ihre Tasche, holte einen Zettel und Stift heraus und schrieb etwas auf.
„Frank, was hältst du davon, mich heute abend zu besuchen? Ich mach uns etwas
Leckeres zu essen, und wir lästern über die alten Zeiten. Möchtest du?“ Sie reichte mir
den Zettel mit ihrer Adresse und Telefonnummer. Die Kassiererin lächelte; sie schien
dieses Gefühl, bekannte Menschen nach vielen Jahren wiederzusehen, zu kennen, und
ließ Tina gewähren.
„Liebend gern, Tina. Störe ich denn nicht?“ Ich nahm den Zettel wie eine Kostbar-
keit entgegen.
„Absolut nicht“, beteuerte Tina. „Gegen acht?“
„Ich werde da sein. Ich freu mich schon drauf.“

Pünktlich um acht Uhr klingelte ich an der Haustür. Die Sprechanlage ging an und
fragte mit verzerrter Stimme, wer da sei. Ich nannte meinen Namen und den Grund
meines Besuches. Sofort ging der Türsummer. Ich drückte die Haustür auf und ging
hinauf in den zweiten Stock. Die Tür stand offen, und der Geruch nach überbackenem
Käse zog verführerisch hinaus in den Flur.
„Frank?“ schallte mir Tinas Stimme entgegen.
„Ja“, rief ich zurück.
„Komm schon rein und mach die Tür zu; es zieht.“ Ich gehorchte und schloß die
Tür. „Häng deine Sachen irgendwohin, wo Platz ist, und komm durch. Ich bin sofort
fertig.“ Ich zog meine Jacke aus und hängte sie an die Garderobe, neben einen sehr
kurzen Anorak, der Tina unmöglich passen konnte. Ob sie Kinder hatte? Nun, ich
würde es bald erfahren. Ich ging ins Wohnzimmer und schaute mich kurz um. Einfach,
aber gemütlich eingerichtet. Frühes IKEA, dachte ich belustigt, aber Tina hatte durch
geschickte Farbwahl und passende Poster an den Wänden ein gemütliches Nest ge-
schaffen. Ein schmales Regal enthielt, neben einigen Büchern und Videokassetten, ei-
ne Musikanlage und einen kleinen Fernseher mit eingebautem Videorecorder, dazu ein
Bild von einem jungen Mädchen, vielleicht 11 oder 12 Jahre alt. Eine zweisitzige
Couch mit zwei dazu passenden Sesseln und Couchtisch sowie ein Eßtisch mit vier
Stühlen füllten den kleinen Raum fast vollständig aus. In einer Ecke stand eine
abgenutzte Gitarre. Vom Wohnzimmer gingen drei Türen ab. Eine davon öffnete sich,
und Tina trat heraus, in den Händen eine Auflaufform mit meinem Lieblingsessen: über-
backenen Nudeln.
„Ich liebe pünktliche Menschen“, begrüßte Tina mich und stellte die Form auf den
Eßtisch.
„Und ich liebe Menschen, die wissen, was ich gern esse. Woher hast du das ge-
wußt?“
„Telepathie“, lachte Tina und forderte mich auf, mich hinzusetzen. Dann rief sie:
„Jenny! Essen!“
„Jenny?“ fragte ich. Tina deutete auf das Bild im Regal.
„Jenny, meine Tochter. JENNY!“ rief sie erneut, diesmal energischer. Eine Tür
öffnete sich, und heraus trat ein Engel mit langen, mittelbraunen Haaren und braunen
Augen, angezogen mit einer hellen Cordhose und einem dunkelgrünen T-Shirt. Sie
blickte mich aufmerksam an, als sie näherkam. Tina machte uns miteinander bekannt.
„Jenny, das ist Frank, ein alter Schulfreund. Frank, das ist Jenny, meine Tochter.“
Wir gaben uns die Hände, und ich merkte, wie ein lang unterdrücktes Gefühl in mir
wieder wach wurde. Jenny hielt meine Hand etwas länger fest als üblich, so als ob sie
meine Gefühle für sie spüren konnte, dann setzte sie sich zu uns.
„Ich wußte gar nicht, daß du eine Tochter hast“, sagte ich dümmlich. Tina lachte.
„Woher denn auch? Du hast mich ja zu deiner Hochzeit auch nicht eingeladen.“
„Ich bin nicht verheiratet“, erwiderte ich. Tinas direkte Art hatte mich schon früher
schnell aus der Fassung gebracht. Ich war (und bin) eher der zurückhaltende Typ.
„Fängst du schon wieder an, Leute auszuhorchen?“ fragte Jenny schelmisch und
zwinkerte ihrer Mutter zu.
„Erwischt“, gab Tina freimütig zu. „Jetzt erzähl mal, Frank. Wie ist es dir ergan-
gen?“ Sie füllte die Teller, während ich die letzten 20 Jahre zusammenfaßte.
„Nach der Schule eine Lehre, dann ein paar Jahre ziellos rumgejobbt. Schließlich
als Musiklehrer gearbeitet, aber die Konkurrenz wurde zu groß, und so bin ich heute in
der EDV gelandet. War zuerst angestellt, hatte dann aber irgendwann die Nase voll
und mich selbständig gemacht. Heute vertreibe ich ein Programmpaket für Großfirmen
und komm ganz gut über die Runden. Und du?“ gab ich zurück. „Was war bei dir so?“
„Zuerst Abi gemacht, dann Fremdsprachen studiert. Wollte Lehrerin werden, aber
die Branche liegt am Boden, wenn ich so sagen darf. Also habe ich mich auf Russisch
gestürzt und darin meine Übersetzerin gemacht. Zwischendurch mal geheiratet, aber
außer Jenny ist dabei nichts Gescheites herausgekommen.“ Sie strich ihrer Tochter
zärtlich durch das Haar, die sich diese Behandlung ohne Protest gefallen ließ.
„Papa war ein Arsch“, sagte Jenny kurz angebunden. „Immer nur besoffen, und
Mutti durfte auch noch seine Schulden bezahlen.“
„Es reicht, Jenny“, sagte Tina freundlich ermahnend.
„Ist doch wahr“, antwortete Jenny und stopfte sich den Mund mit Nudeln voll.
„Stimmt schon in gewisser Weise“, gab Tina zu. „Peter war nicht gerade der ideale
Ehemann. Obwohl ich jetzt ganz gut verdiene, dauert es doch noch ein paar Jahre, bis
ich meine Schulden abbezahlt habe. Und du? Nicht verheiratet?“ Sie blickte mich neu-
gierig an.
„Nein“, erwiderte ich. „Nie die Richtige getroffen. Und wenn doch“, sagte ich mit
einem neckenden Seitenblick auf meine alte Schulfreundin, „hat sie mich nicht beach-
tet.“
Tina nahm diesen Scherz sehr ernst. „Ist schon richtig, Frank, gib’s mir nur. In der
Jugend schauen wir mehr auf das Aussehen als auf den Charakter. Aber geschehen ist
geschehen, und nichts kann die Vergangenheit rückgängig machen. Man kann nur dar-
aus lernen.“
„Wow“, lachte ich, „das klingt ja fast wie ein Angebot.“
Tina schaute mich unschuldig an. „Wirklich? Habe ich gar nicht gemerkt.“ Grin-
send machten wir uns weiter über das Essen her, aufgelockert durch eine lustige Un-
terhaltung voller versteckter Seitenhiebe. Natürlich nur freundschaftlich!

Nach dem Essen half ich Tina beim Abräumen und Spülen, trotz ihres heftigen
Protestes. Jenny griff sich in der Zwischenzeit die Gitarre und quälte sich mehr
schlecht als recht durch ein Stück von Ferdinand Sor, dem Begründer der klassischen
Gitarrenmusik. Ich kannte das Stück; es war ein eher leichtes, aber Jenny hatte einen
völlig falschen Fingersatz. Obwohl ich sie nicht sah, konnte ich dies anhand der Fehler
hören. Tina seufzte leicht.
„Jenny wollte so gerne Gitarre lernen“, flüsterte sie mir zu. „Aber ihr Lehrer
scheint nicht viel zu taugen. Sie kämpft schon seit vier Wochen mit dem Stück.
Manchmal habe ich den Eindruck, er will gar nicht, daß sie lernt. Kostet alles nur Geld
und bringt nichts.“
„Vielleicht kann ich mal schauen, ob ich ihr dabei helfen kann“, sagte ich ebenso
leise. „Ich kenne dieses Lied. Habe es früher sehr oft gespielt.“
„Würdest du das wirklich tun?“ fragte Tina mich ernst. „Jenny hat Talent, auch
wenn ich als ihre Mutter es sage. Sie spielt sehr gut, wenn sie Spaß an einem Lied hat.
Aber das....“
„Ich schau gleich mal, wenn wir hier fertig sind.“
„Nein, Frank, schau bitte jetzt nach, bevor sie ganz die Lust verliert“, bat Tina
mich. „Ich mach den Rest hier schon alleine.“
Ich ging ins Wohnzimmer und schaute mir Jennys Haltung und Griffe an. Sie hielt
die Gitarre, als ob sie ein heißes Stück Metall wäre. Ich setzte mich ihr gegenüber hin
und sah ihr einen Moment lang zu. Jenny bemerkte mich und hörte auf, zu spielen.
„Was ist denn?“ fragte sie. Ich schüttelte den Kopf.
„Nichts. Ich wollte nur mal sehen, was du da spielst.“
„Nennt sich ‘Opus 2’, ist aus dem 2. Heft“, sagte sie und reichte mir die Noten.
„Kannst du denn Gitarre spielen?“
„Konnte ich mal ganz gut“, untertrieb ich. Immerhin hatte ich mehr als sechs Jahre
lang Gitarrenunterricht gegeben. Ich zeigte auf eine Stelle. „Ich schätze, daß du hier
nicht klarkommst.“ Jenny beugte sich vor und nickte.
„Genau. Irgendwie wollen die Finger da nicht mehr.“
„Kein Wunder“, grinste ich. „Der Fingersatz ist falsch. Hat dein Lehrer das nicht
bemerkt?“
„Nö“, sagte Jenny verblüfft. „Wieso ist der denn falsch?“
„Druckfehler. Soll öfter mal vorkommen. Paß auf: wenn du diese Note hier mit
dem Zeigefinger statt dem Mittelfinger greifst, sollte es klappen.“
Jenny legte sich das Heft zurecht und probierte es. Sie spielte die Stelle auf Anhieb
richtig. Die Finger setzten sich wie von selbst auf, nachdem sie den Fehler korrigiert
hatte. Überrascht ließ sie die Gitarre sinken.
„Das klappt ja echt viel besser. Danke!“ Sie strahlte mich an und spielte die Stelle
gleich noch einmal, dann von Anfang an. Jetzt hörte man, daß ihr das Stück plötzlich
Spaß machte. Tina kam aus der Küche und schaute stolz auf ihr Töchterchen. Sie hatte
nicht übertrieben: Jenny hatte ganz offensichtlich Talent. Jenny ließ die Gitarre wieder
sinken.
„Sag mal“, fragte sie mich zögernd, „woher wußtest du denn, daß da ein Druck-
fehler war?“
Ich erzählte ihr von meiner Zeit als Gitarrenlehrer und von meinen Erfahrungen mit
Notenheften, von den vielen Kindern und Erwachsenen, die bei mir Unterricht hatten,
und von dem Spaß, den mir dies gemacht hatte. Jenny hörte aufmerksam zu und
schaute zu ihrer Mutter, als ich geendet hatte.
„Sag mal, Mutti“, meinte sie nachdenklich, „könnte Frank mich nicht weiter unter-
richten?“
„Da mußt du ihn schon selbst fragen“, lachte Tina. „Vielleicht hat er gar keine Zeit
oder Lust dazu. Und der Vertrag mit deinem Lehrer geht ja noch bis Dezember.“
„Die zwei Monate“, sagte Jenny abfällig, dann schaute sie mich bittend an. „Hast
du Zeit? Und Lust? Bitte?“
Bei ihrem Blick schmolz ich wie Eis in der Sonne. Aber ich wollte nicht. Es war zu
riskant. Ich mochte dieses Mädchen zu sehr; sie war zu attraktiv für mich. Ich hatte
den Lehrberuf aufgegeben, weil ich befürchtete, meine Hände nicht stillhalten zu kön-
nen, denn junge Mädchen faszinierten mich mehr als erwachsene Frauen. Dies hätte
ich allerdings niemals zugegeben, schon gar nicht vor Tina.
Jenny spürte mein Zögern und bettelte weiter. „Bitte, Frank, ja? Mein Lehrer ist so
blöd, und ich mag den auch gar nicht so sehr. Du kannst das doch viel besser. Darauf
würde ich wetten. Ja?“
„Jenny“, kam die sanfte, ermahnende Stimme ihrer Mutter. „Wenn Frank nicht will
oder kann, dann geht es nicht. Sei lieb, ja?“ Jenny blickte enttäuscht zu Boden. Ich
hätte sie beinahe in den Arm genommen und getröstet, doch ich beherrschte mich.
„Vielleicht möchte Frank uns aber etwas vorspielen“, schlug Tina vor, um die trau-
rige Stimmung zu lösen. Diese Ablenkung kam mir gerade recht. Ich griff nach der
Gitarre, die Jenny mir entgegenhielt, überprüfte kurz die Stimmung der Saiten und
spielte „Das alte Schloß“ von Mussorgsky, ein nicht zu schwieriges Stück mit einer
durchgängigen Baßbegleitung. Nach den ersten Tönen war ich wieder in meiner alten
Routine, und die Töne kamen gleichmäßig und sauber. Ich schaute auf die Saiten, be-
kam aber trotzdem mit, daß Jenny immer näher an mich heranrutschte und meine Fin-
ger beobachtete. Das Lied näherte sich dem Ende, der lange Schlußton verklang, und
Jenny atmete tief durch.
„Wow“, machte sie und drehte sich zu ihrer Mutter um, die leise Beifall klatschte.
„Mutti, kauf ihn, erpress ihn, schlag ihn, folter ihn, aber er muß mir das beibringen. So
gut kann mein Lehrer nicht spielen.“ Sie schaute mich wieder an, und diesmal war ein
nachdrücklicher Blick in ihren Augen. „Frank, bitte bring mir das bei. Ich möchte auch
so spielen können.“ Es war ihr Ernst, das sah ich ihr an.
„Tja“, sagte Tina und kam näher. „Nach dieser Vorstellung hast du wohl keine an-
dere Chance, als Jenny zu deiner Schülerin zu machen, Frank. Na los, gib dir einen
Ruck.“ Ich sah zu Jenny, sah in ihre warmen, braunen Augen, und plötzlich wollte ich.
Ich wollte sie um mich haben, sie berühren, sie streicheln, sie ... Meine Hormone
schalteten in den 4. Gang bei der Vorstellung, sie in meiner Wohnung zu haben, ihre
Finger anzufassen, ihren Rücken zu berühren, wenn ich ihre Haltung korrigierte, und
vielleicht, nach einer gewissen Zeit, ihre weichen Lippen zu küssen, die Haut an ihren
Beinen zu berühren. Sollte mein geheimer Traum, so lange unterdrückt, nun endlich
wahr werden? Nämlich ein sehr junges Mädchen, so zwischen 12 und 14, zu verfüh-
ren?
„Na ja“, sagte ich, in der Hoffnung, meine Gefühle nicht sichtbar gemacht zu ha-
ben, „ich denke, ich werde sie wohl noch irgendwie dazwischenschieben können. Also
von mir aus...“ Jenny jauchzte und umarmte mich schnell.
„Lerne ich dann gleich das Stück von vorhin?“ fragte sie eifrig, nachdem sie mich
wieder losgelassen hatte.
„Erst mal werden wir dir die Fehler austreiben. Haltung, Fingerstellung, Atemtech-
nik und so weiter. Dann, aber erst dann, können wir mit der Musik anfangen.“ Trotz
dieser herben Kritik strahlte Jenny.
„Siehst du“, sagte sie zu ihrer Mutter, „meinem alten Lehrer war das völlig egal,
wie ich sitze. Frank ist Spitze! Bei ihm werde ich viel mehr lernen.“ Das hoffte ich
auch.

Für den Rest des Abends war Jenny in ihrer eigenen Welt verschwunden und
tauchte nur ab und zu daraus hervor. Tina und ich unterhielten uns über die „alten
Zeiten“, doch meine Gedanken waren mehr bei diesem kleinen Engel, der neben mei-
nem Sessel auf dem Boden saß und die Gitarre festhielt, ohne sie zu spielen. Etwas an
Jenny hatte mich eingefangen. Es war nicht nur ihr Aussehen; ich war schon zu alt, um
nur nach dem Äußeren eines Menschen zu gehen, auch wenn es ein so unglaublich
hübscher Mensch wie Jenny war. Nein, es war etwas in ihrer Art, sich zu geben, auf
mich zuzugehen, was eine Saite in mir klingen ließ, um bei der Musik zu bleiben. Da-
neben war auch ein körperlicher Aspekt im Spiel, dies will ich gar nicht abstreiten.
Aber dies war nicht die Hauptsache. Am meisten faszinierte mich der Gedanke, Jenny
um mich zu haben, bei ihr zu sein.
„Hallo“, hörte ich Tina plötzlich sagen. „Bodenkontrolle an Frank. Bist du noch
da?“ Sie schaute mich belustigt an. „Wo um alles in der Welt warst du gerade?“
„Ich habe gerade überlegt“, sagte ich schnell, „wie ich meine Termine lege und
meine Arbeit organisiere, um Zeit für den Unterricht zu haben. Und ich dachte daran,
ob Jenny wohl mehr als eine Stunde pro Woche verträgt.“
„Aber klar!“ sagte das Thema meiner Gedanken entrüstet. Sie richtete sich auf und
legte ihre Arme auf die Lehne meines Sessels. „Von mir aus können wir jeden Tag
zwei Stunden machen.“
„Jenny“, warf ihre Mutter ein. „Das ist zuviel. Das ...“ Sie unterbrach sich, doch
ich konnte mir denken, was sie sagen wollte.
„Zum Thema Geld“, sagte ich. „Was zahlst du denn im Moment?“
„Pro Stunde 30 Mark“, antwortete Tina. Ich überlegte einen Moment.
„Tja, ich habe früher vierzig Mark pro Stunde genommen. Allerdings“, sagte ich
schnell, als Tina zusammenzuckte, „war das damals auch mein Beruf. Hmm ...“ Ich
trommelte mit den Fingern auf der Lehne und tat so, als müßte ich scharf nachdenken.
Jenny wurde zappelig.
„Sach schon“, meinte sie drängelnd. Ihre Hände lagen auf meinem Arm. Väterlich
legte ich eine Hand auf ihre. Ihre Wärme jagte wohlige Schauer durch mich.
„Na ja“, sagte ich nach einigen Sekunden Genuß, „ich denke, daß zwei Stunden
pro Tag zuviel sind, aber vier Stunden in der Woche wären schon angemessen.“ Tina
holte etwas Luft. Ich redete schnell weiter. „Als Bezahlung würde ich sagen, ich
komme ein- oder zweimal im Monat hierher und lasse mir diese phantastischen über-
backenen Nudeln vorsetzen. Einverstanden?“ Jenny kapierte eher als ihre Mutter.
„Echt?“ fragte sie leise. „Das würdest du tun?“
„Das können wir nicht annehmen“, sagte Tina energisch, die inzwischen auch ver-
standen hatte. Ich zuckte die Schultern.
„Na, dann nicht“, sagte ich gleichmütig. Wie erwartet, brach die Hölle los.
„MUTTI!!!“ Jenny war noch energischer als ihre Mutter. „Natürlich können wir
das annehmen. Überleg doch mal, was wir da sparen können. Bisher ist das ja eh fast
rausgeschmissenes Geld für diesen Idioten. Was ich in den zwei Jahren gelernt habe,
hätte ich mir auch selbst beibringen können. Und Frank ist so nett, du MUSST das
einfach annehmen. Wenn nicht, spiele ich so falsch, wie ich nur kann, bis du aufgibst.“
Tina gab jetzt schon, nach dieser Rede, auf.
„Frank, wenn du sicher bist, daß du kein Geld haben willst...“ sagte sie verlegen.
Ich winkte ab.
„Ich verdiene genug an meiner EDV, Tina. Und ich mache das nur, damit ich wie-
der mehr Übung bekomme. Außerdem“, ich schaute auf Jenny, „mag ich deine Tochter
irgendwie.“ Das war stark untertrieben, doch das Argument kam an.
„Das ist super, Frank“, sagte Tina dankbar. „Jenny wird auch ganz lieb sein und
brav lernen, nicht wahr, Jenny?“ Ein gespielt strenger Blick auf die Tochter, die
schnell und eifrig nickte.
„Klar werde ich das. Wann fangen wir an?“
„Da richte ich mich ganz nach dir“, sagte ich. Jenny holte ihren Stundenplan, und
wir legten zwei Tage in der Woche fest, zu jeweils zwei Stunden. Den Rest des
Abends verbrachte Jenny wieder in ihrer Traumwelt, während Tina und ich weiter in
den Erinnerungen wühlten, bis es Zeit für mich wurde, zu gehen. Jenny umarmte mich
zum Abschied, genau wie ihre Mutter, und mit einem sehr guten Gefühl für die Zu-
kunft ging ich nach Hause.



2


Zwei Tage später kam Jenny zu ihrem ersten „Termin“. Völlig unbekümmert, als
ob sie mich schon seit Jahren kannte, betrat sie meine Wohnung, hängte ihren Anorak
an die Garderobe, zog den dicken Pulli aus, den sie wegen des sehr kühlen Wetters
über ihr T-Shirt gezogen hatte, und hängte ihn daneben, dann ging sie in das angren-
zende Arbeitszimmer, in dem ich schon zwei Stühle nebst Notenständer aufgestellt
hatte, und setzte sich hin. Sie packte ihre Gitarre aus und sah mich erwartungsvoll an.
Ich setzte mich dazu, beinahe unfähig, meine überschäumenden Gefühle für dieses
Mädchen im Zaum zu halten, und fing an, sie über ihre Vorkenntnisse auszufragen.
Nach einigen Minuten hatte ich ein Bild von ihrem Wissensstand. Wir fingen an, die
Lücken in ihrer bisherigen Ausbildung zu schließen.
Während Jenny ein Stück spielte, das die Fingertechnik verfeinerte, schaute ich sie
an, ohne auf die Musik zu hören. Sie war sehr konzentriert, hatte die Beine übereinan-
dergeschlagen, die langen Haare fielen immer wieder über die Gitarre. Jenny warf sie
dann jedesmal mit einem Ruck zurück in den Rücken. Als dies wieder geschah, stand
ich auf, trat hinter sie, griff ihre Haare, bündelte sie zu einem dicken Strang und stopfte
sie wortlos hinten in das T-Shirt. Jenny blickte kurz auf, lächelte mich an und spielte
weiter. Ich setzte mich wieder, in den Fingern noch das Gefühl ihrer weichen, glatten
Haare. Eine starke Sehnsucht, sie in den Arm zu nehmen, überkam mich. Ich spürte,
daß ich auf dem besten Weg war, mich in dieses Mädchen zu verlieben.
Jenny unterbrach ihr Spiel und schaute mich an. „Woran hast du gerade gedacht?“
fragte sie.
„An dich“, gab ich zu. „Daß ich dich kaum kenne und doch schon so mag.“
„Ich mag dich auch“, lächelte sie. „Hab dich schon im ersten Moment gemocht, als
ich dich sah. Magst du Mutti?“ Diese Frage kam für mich überraschend, doch ich
nickte.
„Ja, sehr sogar. Früher war ich mal richtig verliebt in sie. Früher!“ betonte ich, um
bei Jenny keine falschen Hoffnungen in bezug auf mich als Vaterfigur aufkommen zu
lassen.
„Wann früher?“ bohrte Jenny. „Wie alt wart ihr da?“
Ich überlegte. „So etwa 14, 15. Jenny, ich habe das Gefühl, du willst ablenken.
Stimmt das?“
„Nö“, sagte Jenny schelmisch. „Interessiert mich nur.“ Sie bekam diesen Blick,
den Kinder immer dann bekommen, wenn sie entdecken, daß ihre Eltern auch mal jung
waren. „Wie war Mutti denn so?“ fragte sie abwesend.
„Puh“, machte ich, „das ist nicht so schnell zu sagen. Sie hatte mich damals über-
haupt nicht beachtet. Ich war wahrscheinlich nicht ihr Typ. Aber was ich von ihr mit-
bekommen habe, war, daß sie immer lustig, gut aufgelegt und äußerst schlagfertig war.
Sie hat sich kaum verändert.“
„Als Papa noch bei uns war“, sagte Jenny, „war sie meistens traurig. Ich habe nie
kapiert, was sie an dem Typ gefunden hat. Sie hat es mir auch nie erzählt. Meinte nur,
ich wäre noch zu jung dafür. Sie sagt immer, es waren viele schöne und ein paar be-
schissene Jahre, und das war’s. Ich glaube“, sagte sie mit einem Blick auf mich, „daß
ihr beide gut zusammengepaßt hättet.“
Gegen meinen Willen mußte ich lachen. „Ach Gott, Jenny, das kannst du doch gar
nicht sagen. Du kennst mich doch erst ein paar Stunden.“
„Doch“, sagte Jenny ernsthaft. „Ich weiß das. Aber Mutti hat erst mal genug von
Männern, wie sie immer sagt. Nur glaube ich ihr das nicht. Weißt du, daß sie viel von
dir erzählt hat?“
„Wann?“ fragte ich verblüfft.
„Als du vorgestern gegangen bist, und gestern. Da hat sie viel erzählt von dir.“
„Einfach so?“ Das konnte ich gar nicht glauben. Tina hatte mich doch nie beachtet.
„Na ja“, sagte Jenny, „nicht einfach so. Ich habe sie gefragt.“
„Wie bitte?“ Jetzt war ich völlig aus der Fassung. „Du hast deine Mutter über mich
ausgefragt?“ Jenny nickte. „Aber warum denn?“
„Sagte ich doch“, meinte Jenny trocken. „Weil ich dich mag. Ich glaube“, setzte
sie nach, „ich sollte jetzt weiterspielen.“ Sie legte die Gitarre wieder auf das Bein.
„Ach ja“, fiel ihr ein, „Mutti fragt, ob du am Samstag abend Zeit hättest. Sie lädt dich
zum Essen ein. Hast du Zeit?“ Aufmerksam blickte sie mich an.
„Ja, denke schon“, sagte ich, immer noch verwirrt. „Wann?“
„Wieder um acht?“
„Okay. Sag ihr, daß ich mich schon darauf freue.“
„Ich auch“, sagte Jenny ehrlich.

Am Samstag ging Jenny zu meiner Enttäuschung schon früh ins Bett, doch der
Abend hielt noch eine große Überraschung parat. Als Tina und ich alleine waren,
schaltete sie das helle Deckenlicht aus und eine kleine Stehlampe an, die ein warmes,
gedämpftes Licht verbreitete. Sie schaltete das Radio an, setzte sich auf das Sofa und
fing an, von ihrer Jugend zu erzählen.
„Ich wette, daß ihr Jungs euch damals gefragt habt, warum ich mit keinem von
euch gegangen bin“, sagte sie mit einem leisen Lachen, und ich nickte. „Der Grund ist
ganz einfach, Frank, aber damals hätte es keiner von euch verstanden. Ich bin mir aber
ziemlich sicher, daß du es verstehen wirst, auch wenn es dich vielleicht schockieren
wird. Mit 11 habe ich mich unsterblich in einen Bekannten meiner Mutter verliebt, und
mit 12 hatte ich meine ersten sexuellen Kontakte mit ihm. Mit 13 habe ich das erste
Mal mit ihm geschlafen, und ich kann dir sagen, entgegen aller Behauptungen, daß ein
Mädchen ihr erstes Mal mit einem erwachsenen, erfahrenen Mann haben sollte, der sie
liebt und den es liebt. Er war sehr einfühlsam und äußerst vorsichtig, immer darauf be-
dacht, mir nicht wehzutun, außer diesem unvermeidlichen, ersten Schmerz, doch selbst
den hat er mir nur mit Widerwillen zugefügt. Er hat mich nie gedrängt, sondern immer
auf meinen ersten Schritt gewartet. Mag sein, daß 13 zu früh ist, aber ich fand es so
schön, und er hat mir gezeigt, daß Liebe und Sex zusammengehören. Eines ohne das
andere ist tot und schal.“ Sie griff nach einer Zigarette und zündete sie an, dann bot sie
mir die angesteckte Zigarette an und nahm sich eine neue. Sie klopfte auf den Sitz ne-
ben sich. „Komm her, ich möchte mich an dich anlehnen. Ohne Hintergedanken,
okay?“ Ich setzte mich zu sie, und sie kroch in meinen Arm.
„Schockiert?“ fragte sie belustigt. Ich schüttelte den Kopf.
„Nein, Tina, kein Stück. Das erklärt sehr viel.“
„Ja, denke ich auch. Verstehst du, daß mir deswegen nie ein Junge etwas bedeutet
hat? Diese linkischen Versuche, meine Brüste zu berühren, mich zu küssen, all das
brachte mich nur zum Lachen. Sie konnten meinem wirklichen, einzigen Freund nicht
das Wasser reichen. Wie auch? Schon der Gedanke, mit so einem unreifen, unerfahre-
nen Jungen ins Bett zu gehen, der nur an sein eigenes Vergnügen denkt und nach zwei
Minuten kommt, ohne sich um das Mädchen zu kümmern, reichte, um diesen Gedan-
ken ein für allemal wegzupacken. Mein großer Freund war immer für mich da, wenn
ich ihn brauchte, hat mir alles gegeben, was er konnte. An Gefühlen meine ich. Ihm
war es immer wichtiger, daß ich meinen Spaß hatte am Sex, als daß er mich nur als
Objekt angesehen hätte, das nur existiert, um seine Lust zu befriedigen. Er war treu,
und er hat kein Geheimnis daraus gemacht, was er für mich empfand, auch wenn wir
mit anderen zusammen waren. Er war so offen und ehrlich, daß es nur eine Frage der
Zeit war, bis er angezeigt und verurteilt wurde. Er hätte mich mißbraucht, hieß es. Ich
wurde überhaupt nicht gefragt. Das heißt, ich wurde schon gefragt, aber nicht nach
meinen Gefühlen für ihn, sondern nur, ob der Vorwurf stimmte, ob er mit mir geschla-
fen hätte. Frank, er war so ehrlich, daß er mich aufforderte, die Wahrheit zu sagen,
obwohl er wußte, was das bedeutete. Er bekam seine Strafe und die Auflage, nie wie-
der in meine Nähe zu kommen. Ich war knapp 15 damals.“ Sie seufzte. „Immerhin
hatten wir fast vier wundervolle Jahre. Nachdem er also vorbestraft war, sah er keinen
Sinn mehr, in diesem Land mit seinen ach so gerechten Gesetzen zu bleiben. Er ist
ausgewandert. Jedes Jahr, zu meinem Geburtstag, zu Ostern und zu Weihnachten, be-
kam ich einen Brief von ihm, in dem er erzählte, was er so machte, aber nie, wo er
war. Die Briefe schickte er zuerst an einen Freund hier in Deutschland, der sie dann
weiter an mich schickte. Ich habe, als ich siebzehn war, versucht, seine Adresse her-
auszubekommen, aber sein Freund hielt dicht, und als ich achtzehn war, erhielt ich die
Nachricht, daß er an irgendeinem Fieber gestorben sei.“ Sie drückte ihre Zigarette aus.
„Mir wurde oft vorgeworfen, daß ich meine Jugend und meine Unschuld an einen
Mann verschwendet hätte, der es nicht wert gewesen sei, aber ich kann dir versichern,
er war es wert. Es war jede Sekunde wert, so lange es dauerte.“ Sie legte ihren Kopf
an meine Schulter und schwieg.
„Warum hast du mir das alles erzählt?“ fragte ich, das einzige, was ich heraus-
brachte. Tina lächelte.
„Das, mein lieber Frank, darfst du dir selbst ausrechnen. Jetzt halt mich einfach
fest, und laß uns etwas Musik hören, ja?“
Wir redeten nicht mehr viel an diesem Abend, es kam allerdings auch nicht zu
Zärtlichkeiten zwischen uns. Tina brauchte einfach etwas Nähe, die ich ihr gerne gab.
Und im Laufe des Abends konnte ich mir fast schon denken, warum sie mir das alles
erzählt hatte. Aber ich wollte sichergehen.
„Wirst du Jenny weiter zu mir kommen lassen?“ fragte ich, als wir uns verabschie-
deten. Tina zog eine Grimasse.
„Ich habe dir bestimmt nicht mein Herz ausgeschüttet“, meinte sie lakonisch, „um
dumme Fragen zu hören. Du magst sie, sie mag dich, also warum, um Himmels willen,
soll sie nicht zu dir kommen? Außer natürlich...“ Sie machte eine Pause und sah mich
durchdringend an.
„Außer was?“ fragte ich besorgt.
„Außer, du willst sie nur ausnutzen.“ An meiner heftigen, erschrockenen Reaktion
sah sie, daß dem nicht so war, und sie nickte befriedigt. „Gut. Komm gut heim,
Frank.“ Damit schloß sie die Tür, und ich machte mich voller Gedanken auf den
Heimweg.

Am nächsten Morgen, dem heiligen Sonntag Morgen, klingelte das Telefon und riß
mich aus dem Schlaf. Ich schaute aus verkniffenen Augen auf die Uhr: 07:13. ‘Das
darf doch nicht wahr sein’, dachte ich. ‘Wer mag gestorben sein?’ Ich nahm den Hörer
ab. „Ja bitte?“
„Guten Morgen“, hörte ich Jennys helle Stimme. „Störe ich?“
Ich war schlagartig wach. „Nein, Jenny, tust du nicht. Guten Morgen. Was ist denn
los? Irgend etwas passiert?“
„Ja.“
„Was denn?“ fragte ich verstört.
„Die Sonne ist aufgegangen, und es ist ein herrliches Wetter draußen. Möchtest du
mit mir spazierengehen?“
„Bist du immer so früh wach und erschreckst Leute?“ fragte ich zurück und atmete
tief durch, um den Schreck loszuwerden, der noch in mir saß. Jenny kicherte.
„Ist mein Lieblingshobby“, lachte sie durch das Telefon. „Also: möchtest du?“
„Ja sicher, wenn du mir etwas Zeit gibst, mich anzuziehen.“
„Ausnahmsweise“, sagte sie gnädig. „Ich hol dich in einer halben Stunde ab, ja?“
„Äh, ja. Ja, sicher. Ich denke, bis dahin bin ich fertig.“
„Mach mal voran“, drängte sie. „Rasieren ist nicht so wichtig wie gute Laune.“ Es
klickte, die Leitung war tot. Ich mußte lächeln. Gute Laune hatte ich merkwürdiger-
weise. Trotzdem rasierte ich mich.
Pünktlich um viertel vor acht klingelte es. Ein Energiebündel mit langen braunen
Haaren stand vor der Tür. „Fertig? Super! Auf geht’s.“ Sie ließ mir kaum Zeit, sie zu
begrüßen, sondern nahm mich sofort an die Hand und zog mich nach draußen.
„Moment, Moment“, lachte ich. „Ich brauche noch meinen Mantel, Schlüssel,
Geld, ...“
„Ja, ja“, sagte sie ergeben. „Hast du wenigstens deine Zähne schon eingesetzt?“
Sie wich meinem Griff lachend aus. „Entschuldige“, meinte sie grinsend, „ich hab
einfach eine Superlaune heute.“
„Wie kommt’s?“ fragte ich und zog meinen Mantel an. Jenny schaute mich schel-
misch an und zuckte die Schultern.
„Einfach so. Braucht man einen Grund für gute Laune?“ Da hatte sie recht. Trotz-
dem konnte ich das Gefühl nicht unterdrücken, daß ihre Laune mit dem zusammen-
hing, was mir ihre Mutter gestern erzählt hatte.
„Na endlich“, sagte Jenny ungeduldig, als ich meine Sachen zusammen hatte und
die Tür schloß. „Braucht man in deinem Alter immer so lange?“ Diesmal war sie zu
langsam. Ich hielt sie am Genick fest und zog sie zu mir.
„Junge Dame“, meinte ich. „Wenn du deinen nächsten Geburtstag noch erleben
möchtest, solltest du jetzt sehr vorsichtig sein mit dem, was du sagst.“ Jenny zog la-
chend die Schultern hoch, um sich aus meinem Griff zu befreien, doch ich hielt sie fest.
„Tut mir leid“, meinte sie grinsend. Ich hielt sie noch einen Moment lang fest, un-
sicher, ob sie es ehrlich meinte, dann ließ ich los. Jenny schüttelte den Kopf, um ihre
Haare zu sortieren, die durch meinem Angriff etwas zerwuschelt waren. Sie ging einen
Schritt zur Seite, wie um mich vorbeizulassen, dabei sagte sie: „Außerdem mag ich
alte Leute.“

„Ich habe das vorhin ernst gemeint“, sagte sie, als wir den Wagen verließen, um im
Wald spazierenzugehen. Sie hatte recht gehabt: es war ein herrlicher Tag. Kühl, trok-
ken, spätherbstlich, der November lag schon in der Luft. Jenny hatte meine Hand er-
griffen und hielt sie in ihrer fest. Ich blickte sie fragend an, und sie fuhr fort: „Daß ich
alte Leute mag. Ich meine, natürlich bist du nicht alt, aber ich mag eben ältere Leute.
Mit Kindern komme ich nicht so klar, die sind mir alle zu blöd. Ich hab schon früher
immer dabeigesessen, wenn Mutti sich mit ihren Bekannten unterhalten hat, und ein-
fach nur zugehört. Weißt du, warum?“ Ich schüttelte den Kopf. „Ganz einfach: ältere
Leute haben so eine Ruhe und Sicherheit an sich. So möchte ich auch mal sein.“
„Du und ruhig?“ konnte ich mir nicht verkneifen. Sie blickte mich strafend an.
„Ja, ich. Dürfen junge Menschen keine Ziele haben?“ Dieser Satz traf mich. Sie
meinte es nicht böse, aber es war ihr voller Ernst.
„Doch, Jenny“, sagte ich ebenso ernst. „Natürlich, und wenn jemand in deinem
Alter schon Ziele hat, ist es bewundernswert. Ich wollte dich nicht aufziehen.“
„Darfst du aber“, grinste sie. „Ich zanke nämlich gerne, natürlich nur im Spaß.
Richtigen Streit mag ich nicht.“
„Wer mag den schon?“ seufzte ich.
„Papa mochte den“, sagte sie trocken. „Er war immer auf Streit aus. Egal, was wir
gemacht haben, es war falsch. Bis Mutti ihn rausgeschmissen hat. Möchtest du mein
Freund sein?“ Ich brauchte einige Sekunden, bis ich ihre Frage verstanden hatte, und
mir wurde innerlich sehr warm. Ich blieb stehen und schaute sie an.
„Wie meinst du das, Jenny?“ fragte ich behutsam. In ihrem Blick lag mehr, als ich
deuten konnte, als sie antwortete.
„So, wie ich sagte. Ob du mein Freund sein möchtest.“
„Kommt drauf an, was du von einem Freund erwartest“, erwiderte ich vorsichtig.
„Na, daß er mir jeden Tag ein Eis kauft und rote Rosen schenkt.“ Sie blickte mich
vorwurfsvoll an. „Was soll man von einem Freund erwarten? Eben daß er ein Freund
ist und für mich da ist. So, wie ich für meinen Freund da bin. Ist doch nicht schwer.“
Sie zog die Augenbrauen hoch und wartete. Wie sie so dastand, in ihrer verwaschenen,
hellbraunen Cordhose, den Anorak zugeknöpft bis zum Hals, das hübsche Gesicht of-
fen und ehrlich in die Welt blickend, umrahmt von einem Kranz aus hellbraunem Haar.
Ich konnte nicht anders. Ich zog sie an mich und umarmte sie. Sie wehrte sich nicht,
sondern umarmte mich ebenfalls, nur viel heftiger.
„Ich würde gern dein Freund sein“, sagte ich leise. Als Antwort kuschelte sie sich
ganz fest an mich. Ich strich durch ihre Haare und fühlte, wie meine Gefühle für sie ins
Uferlose wuchsen. Ich liebte sie, das stand für mich fest. Ich liebte ein 12jähriges
Mädchen. Ich liebte ihr Wesen, ihre Persönlichkeit, ihren Charakter, ihr Aussehen, ich
liebte den Menschen Jenny. Doch was am Schönsten war: Jenny erwiderte meine Ge-
fühle für sie. Ich spürte es an der Art, wie sie mich festhielt. Sie umarmte mich nicht
wie jemanden, der ihr Halt gibt, sondern wie einen Menschen, den sie liebt. Ihr Griff
war fest, doch gleichzeitig voller Zärtlichkeit.
Es mag abgedroschen klingen, wenn ich sage, daß die Zeit stehenblieb, während
wir dastanden und uns umarmten, doch das war genau das, was ich empfand. Es exi-
stierte nichts mehr außer Jenny, die mit ihrer Wange leicht über meinen Mantel strich.
Ich beugte mich zu ihr und gab ihr einen Kuß auf das Haupt. Sie schaute mich an, und
bevor ich wußte, was geschah, küßte ich sie. Es war ein Kuß mit geschlossenen Lip-
pen, aber es war ein Kuß voller Zärtlichkeit und Gefühl. Das Gefühl ihrer weichen
Lippen auf meinen war wie die Erfüllung aller Träume, die ich jemals hatte.
Nach der Uhr waren vielleicht zwei oder drei Minuten vergangen, als wir uns
voneinander lösten, doch für uns war es, als hätten wir uns eine Ewigkeit lang geküßt
und eine neue Welt betreten. Jenny sah mich mit leuchtenden Augen an, doch anstatt
etwas zu sagen, drehte sie sich zur Seite, legte einen Arm um meine Hüfte und ging
langsam, mit mir im Schlepptau, weiter. Ich legte einen Arm um ihre Schultern, und sie
drückte ihr Köpfchen an meine Seite. Ohne zu reden gingen wir langsam weiter,
vertieft in unsere Gefühle füreinander.
„Das hier soll ich dir von Mutti geben“, meinte Jenny, als wir wieder bei mir zu
Hause waren. Sie griff in ihre Tasche und holte ein Foto heraus, das sie mir gab. „Das
hat Mutti im Sommer gemacht. Irgendwann bring ich mal das Fotoalbum mit den
ganzen Bildern mit, wenn du möchtest.“ Sie schaute kritisch auf ihr Foto. „Mein
Bauchnabel ist verkrumpelt“, meinte sie sachlich. „Ich hoffe, du magst es trotzdem.“
„Ich finde deinen Bauchnabel richtig niedlich, Jenny. Das ganze Bild ist einfach
toll. Du siehst so unglaublich süß darauf aus. Und ich darf das wirklich behalten?“ Sie
nickte.
„Ja. Den Rahmen mußt du allerdings selber kaufen.“ Sie zwinkerte mir zu. Ich
streckte ihr die Zunge heraus.
„Brauch ich nicht“, sagte ich mit kindlicher Stimme. „Hab ich nämlich schon!“ Ich
öffnete eine Schranktür und holte ein gerahmtes Bild von einer weißen Taube heraus,
das ich mir vor Jahren einmal gekauft, aber nie aufgehangen hatte, weil es, bei näherer
Betrachtung, einfach zu kitschig war. Jenny sah mir zu, als ich das Bild aus dem Rah-
men holte und statt dessen ihr Foto hineinsteckte. Das fertige Bild stellte ich dann auf
den Couchtisch, so daß ich es immer sehen konnte.
„Vielen Dank“, sagte ich zu Jenny. „Sag deiner Mutter auch Danke von mir, ja?“
„Mach ich.“ Jenny freute sich, daß mir ihr Bild gefiel. Sie lehnte sich an mich, und
ich legte meinen Arm um sie. Sie legte ihren Kopf an meine Brust und ihren Arm über
meinen Bauch. „Ich fühl mich wohl bei dir“, meinte sie einfach, dann blickte sie mich
an. „Warum magst du mich?“
„Nicht so einfach zu erklären“, überlegte ich. „Ich könnte jetzt sagen, daß du
hübsch bist, daß mir deine Augen gefallen und die Form deines Gesichtes, aber ob-
wohl das alles stimmt, ist es doch längst nicht alles. Ich weiß nicht... Es geht tiefer.
Obwohl du noch so jung bist, empfinde ich mehr für dich, als ich jemals für einen
Menschen empfunden habe. Klingt furchtbar kitschig, was?“
„Nein, gar nicht“, lächelte Jenny. „Ich weiß schon, was du meinst.“
„Und warum magst du mich?“ stellte ich die Gegenfrage. Sie legte ihren Kopf zu-
rück an meine Brust.
„Weil ich dich mag.“

Jenny blieb den ganzen Sonntag bei mir. Sie hätte es mit ihrer Mutter so abgespro-
chen, meinte sie, und falls ich etwas dagegen hätte, sollte ich sie einfach rauswerfen.
Nichts lag mir ferner als dies. Ich war froh, daß sie hier war. Jenny war, trotz ihrer
potentiellen Energie, ein ruhiger Mensch; ich konnte kaum glauben, daß sie die Nähe
von älteren Menschen suchte, nur um etwas von deren Ruhe und Sicherheit abzube-
kommen, wie sie erwähnt hatte. Wir saßen lange Zeit nebeneinander, Arm in Arm,
hörten Musik und unterhielten uns über dies und das. Meistens stellte Jenny Fragen
über mich und meine Vergangenheit, manchmal erzählte sie etwas von sich. Ich erin-
nerte mich an das, was ihre Mutter erzählt hatte: daß ihr Freund immer darauf gewartet
hatte, daß sie den ersten Schritt tat und sie nie drängte. Ich war fest entschlossen, es
mit Jenny genauso zu tun.
Mein Leben lang hatte ich die Gesellschaft von jungen Mädchen vorgezogen, ein-
fach aus dem Grund, weil die erwachsenen Frauen, mit denen ich zu tun hatte, pro-
blembeladen und kompliziert waren. Sie hatten ihr Leben entweder nicht im Griff oder
versuchten krampfhaft, es in den Griff zu bekommen. Für sie war ich immer nur eine
Zwischenstation, ein Halt, eine Notbremse. Davon hatte ich die Nase voll. Junge Mäd-
chen waren unkompliziert, sagten, was sie dachten, und handelten nach Gefühl und
Instinkt. Diese Art kam mir wesentlich mehr entgegen, weil ich ähnlich veranlagt war.
Ich machte aus meinen Gefühlen kein Geheimnis, sagte, was mir auf der Zunge lag,
und versuchte immer, gradlinig zu sein. In meinem früheren Beruf, als Musiklehrer,
kam diese Art wunderbar an. Die Kinder spürten, daß ich ehrlich zu ihnen war, daß ich
sie so akzeptierte, wie sie waren, und dieses Element ließ den Unterricht zu einer
Freude für beide Seiten werden. Wenn ich ein Kind anfaßte, dann so, daß auch die El-
tern es hätten sehen dürfen: Korrektur der Fingerhaltung, den Rücken geradebiegen,
die Körperhaltung dem Instrument anpassen. Es war alles vollkommen unschuldig,
doch je nach Kind spürte ich das Verlangen, es mehr zu berühren. Natürlich tat ich es
nie.
Eines Tages, kurz nach den Sommerferien, brach ein 14jähriges Mädchen mitten
im Spiel in Tränen aus. Ich hatte sie in eine neue Gruppe gesteckt, in die sie, ihren Fä-
higkeiten nach, gut hereinpaßte. Da ihre Eltern nicht gerade reich waren, waren sie
froh über den Wechsel vom Einzel- zum Gruppenunterricht, der preiswerter war. Das
Mädchen hatte jedoch ihre eigene Ansicht darüber. Sie brach also mitten im Spiel in
Tränen aus. Ich bat die anderen Kinder, weiterzuüben, und nahm das Mädchen mit in
das Wohnzimmer, wo ich versuchte, sie zu beruhigen, was mir auch nach einigen Mi-
nuten gelang. Schließlich konnte sie wieder normal reden, und ich fragte sie, was denn
los sei. Sie schaute mich nur traurig an und meinte, daß sie mich jetzt nicht mehr ganz
allein für sich hätte. Dabei umarmte sie mich und fing wieder an, zu weinen.
Ich habe die Situation nicht ausgenutzt. Ich tröstete sie, so gut ich konnte, nahm sie
auch in den Arm, aber alles vollkommen natürlich und unschuldig. Nachdem sie sich
soweit erholt hatte, daß sie zum Unterricht zurückgehen konnte, machten wir weiter
mit der Musik. Am Ende dieses Tages räumte ich den Unterrichtsraum auf, dann setzte
ich mich ins Wohnzimmer und überlegte. Am Schluß dieser Überlegungen stand der
Entschluß, mit dem Unterrichten aufzuhören. Mir war das Risiko, mich eines Tages in
einer ähnlichen Situation nicht mehr beherrschen oder kontrollieren zu können, einfach
zu groß. Nicht für mich, für das Kind war es zu gefährlich. Es kam oft vor, daß ein
Kind für seinen Lehrer oder seine Lehrerin schwärmt, und es wird auch immer wieder
vorkommen, doch bei meiner Veranlagung, daß ich junge Mädchen erwachsenen
Frauen vorzog, war das Risiko zu groß, daß ich etwas tat, das dem Mädchen nicht ge-
fiel. Und das wollte ich auf keinen Fall.
Am Wochenende schrieb ich also Briefe an alle Schülerinnen und Schüler, in denen
ich bedauerte, daß ich aus finanziellen Gründen mit dem Unterricht aufhören müßte.
Ich legte jeweils einen Scheck bei über die zuviel bezahlte Gebühr. Das war das Ende
meiner kleinen Musikschule. Ich suchte mir einen Job in der EDV, nach zwei Jahren
machte ich mich selbständig. Doch ich bedauerte jeden Tag, daß ich keine jungen
Mädchen mehr um mich hatte.
Und nun lag eines der hübschesten Mädchen, denen ich jemals begegnet bin, in
meinem Arm, weil sie es so wollte, kuschelte mit mir, küßte mich und war, ganz offi-
ziell und mit dem Segen ihrer Mutter, meine Freundin. Meine kleine, süße, liebe
Freundin. Es gab doch noch Gerechtigkeit auf dieser Welt.
„Hey, wo bist du?“ riß mich eine lachende Stimme aus meinen Gedanken. Ich blin-
zelte kurz, um die Bilder der Erinnerungen loszuwerden, und sah Jenny vor mir stehen,
in den Händen zwei Gläser Cola. „Träumst du, oder was?“
„So in der Art“, sagte ich, nahm ihr die Gläser aus den Hand und stellte sie auf den
Tisch. „Komm mal her“, meinte ich zu ihr und zog sie auf meinen Schoß. Sie legte ihre
Arme um meinen Hals.
„Was denn?“ fragte sie.
„Nichts“, antwortete ich und zog ihren Kopf an meinen. „Danke, daß du da bist.“
Sie lächelte mich an. „Danke, daß ich hier sein darf.“



3


Bis Weihnachten hatte Jenny unglaubliche Fortschritte gemacht, was ihr Gitarren-
spiel anging. Tina hatte recht gehabt: Jenny hatte wirklich viel Talent. Stolperte sie
noch vor zwei Monaten durch ein Stück, so spielte sie es nunmehr flüssig, ohne Fehler,
und ohne auf die Noten zu sehen. Sie fing sogar an, eigene kleine Melodien zu entwik-
keln, die sie, je nach Lust und Laune, in die Übungsstücke einbaute. Das Ergebnis war
manchmal interessant, manchmal überraschend gut.
Unsere Freundschaft hatte sich sehr vertieft. Wir waren inzwischen so vertraut mit-
einander, daß es vorkam, daß wir schon wußten, was der andere sagen würde, noch
bevor die Worte gesprochen waren. Anfangs hatte es uns erschreckt, doch inzwischen
war es ein gewohntes Gefühl, das wir beide nicht mehr missen wollten. Tina hatte
nach wie vor nichts dagegen, daß Jenny so oft zu mir kam. Sie achtete darauf, daß
Jenny ihre Schularbeiten fertig hatte und vor Klassenarbeiten genügend übte, dann be-
kam ihre Tochter die Erlaubnis, zu gehen. Tina arbeitete, wie ich, viel zu Hause. Sie
nahm sich Dokumente mit, die übersetzt werden mußten. Ihr Arbeitgeber hatte nichts
dagegen, drängte Tina jedoch, sich einen PC anzuschaffen. Tina wollte dies auch, al-
lerdings fehlte noch das Geld dafür, und Sparen war nicht so einfach, da das meiste
ihres Gehaltes für die Schulden ihres Ex draufging. Aber sie tat, was sie konnte.
In der letzten Stunde vor Weihnachten fragte Jenny mich, was ich Heiligabend
vorhätte.
„Zu Hause sitzen und fernsehen“, antwortete ich.
„Nein“, sagte Jenny bestimmt. „Heiligabend kommst du zu uns, sagt Mutti, und
wenn du nicht kommst, kannst du weitere Abendessen bei uns vergessen. Hat sie ge-
sagt. Also kommst du besser.“
„Daß ihr Frauen immer gleich drohen müßt“, lachte ich. „Aber gut. Ich werde
kommen.“
„Wir Frauen drohen immer gleich“, sagte Jenny, bemüht, nicht zu lachen, „weil ihr
Männer alles andere nicht versteht. Kommst du so um drei?“
„Gerne. Muß ich irgend was mitbringen?“
„Natürlich“, sagte Jenny eifrig. „Mein Geschenk, Muttis Geschenk und deine Gi-
tarre.“
„Bist du so sicher, daß ich dir was schenke?“ fragte ich erstaunt. „Schließlich be-
kommst du ja schon den Unterricht hier umsonst.“
„Du kannst natürlich auch ohne Geschenk kommen“, meinte Jenny gleichgültig.
„Du wirst dich nur ganz mies fühlen, wenn Mutti und ich dir unsere Päckchen geben,
und du hast nichts.“
„Ah so“, machte ich. „Ja, dann... Hm. Na gut, ich bring was mit.“ Jenny schien
dies nicht zu interessieren, doch ihre Ohren führten ein Eigenleben und richteten sich
auf mich, dann fielen sie wieder zurück in ihre Ausgangsstellung. Mir wäre natürlich
nie in den Sinn gekommen, Jenny und Tina nichts zu Weihnachten zu schenken. Die
Päckchen lagen schon seit drei Wochen bereit, gut versteckt in meinem Schlafzimmer.
Ich freute mich schon auf ihre Gesichter.
Zum Abschluß der Musikstunde gab Jenny mir einen langen, zärtlichen Kuß, wie
sonst auch. Danach schaute sie mich an.
„Ich hab dich lieb“, sagte sie, das erste Mal überhaupt. Bisher „mochte“ sie mich
nur. „Du brauchst mir wirklich nichts zu schenken, Frank. Komm einfach nur, ja?“ Ih-
re Größe rührte mich, und gegen meinen Willen wurden meine Augen feucht.
„Mal schauen“, sagte ich und drückte sie an mich. „Vielleicht finde ich ja noch et-
was. Vielleicht.“

Jenny winkte mir schon aus dem Fenster ihres Zimmers zu, als ich den Wagen
parkte und ausstieg. Mit leeren Händen ging ich zur Tür, und bevor ich klingeln konn-
te, summte schon der Öffner und ließ mich hinein. Jenny kam mir auf der Treppe ent-
gegen und umarmte mich.
„Bist ja doch gekommen“, sagte sie leise und gab mir einen Kuß. „Ich freu mich
so.“
„Hast du etwa geglaubt, ich würde nicht kommen? Nachdem du mich so erpreßt
hast?“ scherzte ich, doch Jenny war nicht nach Scherzen zumute. Sie klammerte sich
an mich, als würde sie befürchten, daß ich mich jeden Moment in Luft auflösen würde.
Ich trug sie nach oben. Tina stand in der Tür und lächelte, als sie mich mit meiner
menschlichen Last sah. Sie hielt mir die Tür auf. Ich trat durch, Jenny immer noch an
mich geklammert, und ging ins Wohnzimmer. Dort ließ ich mich in einen Sessel fallen.
Jenny machte keine Anstalten, mich loszulassen, und langsam wunderte ich mich. Tina
bemerkte meinen fragenden Blick und schüttelte den Kopf. ‘Nichts sagen, einfach nur
halten’, verstand ich. Also hielt ich Jenny einfach fest und streichelte ihr Haar. Tina
sah uns einen Moment lang zu, lächelte wehmütig und verschwand dann in der Küche.
Eine merkwürdige Stimmung lag in der Luft: traurig, wehmütig, melancholisch, et-
was in dieser Art, jedoch nicht depressiv. Lag wahrscheinlich an Weihnachten, sagte
ich mir. Tinas Stimme unterbrach meine Gedanken.
„Jenny?“ rief sie aus der Küche herüber. „Läßt du Frank für einen Moment los? Ich
brauche ihn in der Küche. Kannst ihn gleich wiederhaben.“ Jenny löste sich von mir.
Ihre Augen strahlten jetzt.
„Ist gut“, rief sie zurück, ohne daran zu denken, daß mein Ohr nur wenige Zenti-
meter von ihrem Mund entfernt war. Sie stand auf. „Komm aber gleich wieder, ja?“
ermahnte sie mich. Ich griff ihre Hände und hielt sie einen Moment lang fest.
„Versprochen“, sagte ich und stand auf, um in die Küche zu gehen. Tina stand am
Fenster, in der Hand eine brennende Zigarette.
„Das ist das erste Weihnachten seit vier Jahren“, sagte sie, ohne ihren Blick vom
Fenster abzuwenden, „daß wir nicht alleine feiern. Vor etwas mehr als vier Jahren ha-
be ich Peter rausgeschmissen, und zu Weihnachten habe ich die Nachricht bekommen,
daß mein erster Freund tot ist. Jenny spürt meine Stimmung. Auch wenn sie ihren Va-
ter nicht geliebt hat, vermißt sie ihn doch in diesen Tagen, genauso wie ich meinen er-
sten Freund vermisse. Nimm ihr ihre Stimmung nicht übel, Frank.“
Ich ging zu Tina und umarmte sie brüderlich. „Das tue ich nicht. Als ich gerade
aufstand, war sie schon wieder ganz in Ordnung.“
„Das ist schön“, sagte Tina. „Sie liebt dich sehr, Frank, und sie hat einfach Angst,
dich zu verlieren. Als ich euch so sah, Jenny in deinen Armen, kam die Erinnerung an
Mischa wieder hoch bei mir. Mischa war sein Name“, erklärte sie überflüssigerweise.
„Jenny liebt dich so, wie ich Mischa geliebt habe. Ich war einen Moment lang neidisch
auf Jenny. Ganz schön kindisch, was?“ Sie wischte sich eine Träne weg.
„Nein, Tina“, sagte ich sanft. „Ich finde das nicht kindisch. Ich liebe Jenny auch,
und langsam kapiere ich, was du mir damals erzählt hast von seiner Art. Ich empfinde
für Jenny ähnlich, auch wenn ich dir das vielleicht nicht sagen sollte. Schließlich bist
du ihre Mutter.“
„Und genau deswegen“, lachte sie mit einem traurigen Unterton, „solltest du es mir
erzählen. Als ihre Mutter muß ich über alles Bescheid wissen, was Jenny angeht. Sie
wird 13 im August, und ich finde, sie hat Glück mit dir.“
„Danke“, sagte ich überrascht.
„Sag nicht danke dafür, daß du so bist, wie du bist, Frank. Sei nur lieb zu Jenny
und enttäusche sie nicht, okay? Wenn du sie enttäuscht, lernst du die Rache einer wü-
tenden Mutter kennen.“ Sie lächelte mir zu, um ihren Worten die Schärfe zu nehmen.
„Da brauchst du keine Sorgen zu haben“, beruhigte ich sie. „Wenn ich Jenny ver-
letzen würde, wäre es so, als würde ich mir selbst wehtun.“ Tina nickte wissend.
„Ja, das Gefühl kenne ich.“ Sie drehte sich in meinem Arm, lehnte sich mit dem
Rücken an mich und verschränkte meine Arme vor ihrem Bauch. „Weißt du“, sagte sie
nachdenklich, „daß ich mir nach Peters Rauswurf geschworen habe, daß kein Mann
mehr in mein Leben treten soll? Und jetzt bist du da. Zwar auf eine andere Art und
Weise, aber du bist da. Und ich fühle mich wohl bei dem Gedanken, daß Jenny mit dir
ihre ersten Erfahrungen machen wird.“
„Äh...“, machte ich. Dieses Thema war mir nun doch zu heikel. Tina streichelte be-
ruhigend meine Hand.
„Ist schon gut, Frank“, sagte sie. „Laß die Zeit einfach vorangehen und denk nicht
über die Zukunft nach. Que sera, sera.“
„Bitte?“
„Was geschehen soll, geschieht. Kennst du das Lied etwa nicht? Ist von Doris
Day.“ Sie zwinkerte mir zu und machte sich los. „Jetzt aber zurück zu deiner kleinen
Freundin, bevor sie eifersüchtig wird. Ich hab noch zu tun hier. Nein, kein Wider-
spruch. Raus jetzt!“ Sie schob mich durch die Tür. Jenny sah von ihrem Comic auf,
daß sie sich in der Zwischenzeit vorgenommen hat. „Hier, Jenny“, sagte Tina und gab
mir einen leichten Stoß. „Kannst ihn wiederhaben. Er ist zu alt für mich.“
„Für mich nicht“, strahlte Jenny, warf das Heft auf den Boden und rannte auf mich
zu, um mich zu umarmen. „Für mich ist er genau richtig.“

„When I was just a little girl, I asked my mother: ‘What will I be?
Will I be happy, will I be rich?’ This’s what she said to me:
‘Que sera, sera. What ever will be, will be. The future’s not ours to see.
Que sera, sera. What will be, will be.’“
Ich erinnerte mich wieder an das Lied, während Jenny auf meinem Schoß saß und
in ihrem Comic las. Tina hatte recht. Das ganze Nachdenken um Vergangenheit und
Zukunft war sinnlos, wichtig war nur das Jetzt.
Es war eine Situation, in der man sich als Mann normalerweise unwohl fühlen
sollte: ein junges Mädchen auf dem Schoß, von Zeit zu Zeit Küsse, neben dem Mann
die Mutter des Mädchens, an den Mann gelehnt und sich mit ihm unterhaltend. Hätte
man mir vor drei Monaten diese Situation geschildert, ich hätte geantwortet: Unmög-
lich! Doch es war möglich. Unwahrscheinlich, unglaublich, aber wahr. Gott sei Dank
hatte Tina keinerlei Absichten in Bezug auf mich, das hätte die Lage sehr verschlim-
mert. Doch sie war zufrieden damit, daß ich da war, daß sie jemanden hatte, mit dem
sie reden konnte, und der auch keinerlei Absichten in Bezug auf sie hatte. Das ent-
spannte unsere Beziehung ungemein. An diesem Tag bekam ich zum ersten Mal den
Eindruck, was es heißt, eine Familie zu haben. Ich fühlte mich rundherum wohl in die-
sem Kreis.
Um fünf Uhr steckten Tina und Jenny die Kerzen an dem kleinen Tannenbaum an
und löschten das Licht. Dann holten sie ihre Päckchen aus verschiedenen Zimmern und
nahmen vor dem Baum Aufstellung. Bevor sie etwas sagen oder tun konnten, stand ich
auf.
„Bevor ihr beginnt“, sagte ich, „möchte ich etwas sagen.“ Sie schauten mich neu-
gierig an und setzten sich. „Als erstes möchte ich euch beiden danken für eure Gast-
freundschaft, die ihr mir in den letzten zwei Monaten gewährt habt. Tina, dir meinen
besonderen Dank für dein Verständnis, und Jenny: vielen Dank, daß ich dein Freund
sein darf.“ Ich wehrte die Antworten ab, die sagten, daß das doch alles selbstverständ-
lich sei. „Ich habe mir in den letzten Wochen überlegt, wie ich etwas zu eurem Leben
beitragen kann, auch wenn das bedeutet, daß ich mich einmische, aber ich mußte ir-
gend etwas tun. Tina, wenn ich anbieten würde, deine Restschulden zu übernehmen,
würdest du mich wahrscheinlich steinigen, oder?“ Tina nickte.
„Sowas kommt überhaupt nicht in Frage“, sagte sie heftig. „Laß dir das bloß nicht
einfallen, Frank.“
„Tu ich auch nicht“, grinste ich. „Aber mir ist da eine Idee gekommen, von der ich
hoffe, daß sie ankommt. Allerdings müßten wir alle dazu zu meinem Wagen runterge-
hen.“ Tina und Jenny sahen sich fragend an, zuckten die Schultern und standen auf, um
sich Schuhe und Mantel anzuziehen. Kurz darauf standen wir vor meinem Wagen. Ich
öffnete den Kofferraum. Wir schauten auf zwei große Kartons, mit Weihnachtspapier
umwickelt, und eine kleine Tüte, aus der zwei Nikoläuse herausschauten.
„Was ist das denn?“ fragte Tina entgeistert.
„Lebensmittel“, sagte ich trocken, hob den leichteren Karton heraus und reichte ihn
Tina. Jenny durfte die Tüte tragen, ich trug den letzten Karton nach oben. Wir stellten
die Sachen vor den Baum und zogen Mäntel und Schuhe aus.
„Es hat sich eingebürgert“, setzte ich meine Rede fort, „daß man zu Weihnachten
die Menschen beschenkt, die einem etwas bedeuten. Was ihr mir bedeutet, kann mit
Geschenken jedoch gar nicht aufgewogen werden. Deshalb kam ich auf die Idee, euch
etwas zu geben, womit ihr vielleicht etwas anfangen könnt. Ich möchte jetzt nur noch
eins sagen: wenn ihr auf die Idee kommen solltet, die Geschenke abzulehnen, werde
ich in der gleichen Sekunde hier verschwinden und auswandern.“ Ich zwinkerte Tina
zu, die diese Anspielung verstand.
„Okay“, sagte sie leise. „Ich weiß zwar nicht, was es ist, aber wir werden es an-
nehmen. Und anschließend werde ich dir den Kopf abreißen, Frank.“
„Mach mal“, grinste ich. „Ich glaube es zwar nicht, aber ich bin auf alle Gewalttä-
tigkeiten vorbereitet.“
Jetzt folgte der Austausch von Päckchen. Tina erhielt von ihrer Tochter einen Blu-
menstrauß, ein selbstgemaltes Bild und eine CD mit Musik aus den 70ern (Folge 1) ,
Jenny bekam neben einer neuen Hose, einem Pullover und zwei Blusen eine gute Gi-
tarre, über die Jenny sich wahnsinnig freute. Tina schenkte mir grinsend ein Buch über
Erziehung, von Jenny bekam ich das gleiche wie ihre Mutter: einen Blumenstrauß, ein
selbstgemaltes Bild und eine CD mit Musik aus den 70ern (Folge 2). Tina und ich
lachten und überlegten, daß wir, um die CDs zu hören, jetzt wohl zusammenziehen
müßten. Jenny grinste und meinte scherzhaft, genau das wäre ihr Plan gewesen, aber
wie sie uns zwei Dickköpfe kannte, würden wir wohl eher die CDs tauschen oder uns
gegenseitig aufnehmen. Dann stürzte Jenny sich auf die großen Kartons. Ihre Mutter
schaute mich an, atmete tief durch und meinte, sie hätte Angst, die aufzumachen.
„Brauchst du nicht“, lachte ich. „Wenn eine Bombe drin wäre, wäre ich ja wohl
nicht hier.“
„Bist du da so sicher?“ fragte Tina mit nur einer leichten Spur Boshaftigkeit, dann
öffnete sie den größeren und fand...
„Ein Fernseher?“ fragte Jenny verwirrt und schaute abwechselnd von meinem grin-
senden auf das überraschte Gesicht ihrer Mutter.
„Nein“, sagte Tina fassungslos. „Das ist kein Fernseher. Das ist ein Monitor. Für
Computer.“ Verstehen zog über ihr Gesicht, und sie stand auf.
„Frank“, sagte sie drohend, „sag, daß das nicht wahr ist.“
„Mach jetzt keine Szene, Tina.“ Ich konnte mich kaum mehr beherrschen, nicht
laut aufzulachen. Tina hockte sich wieder hin, schüttelte den Kopf und öffnete den
zweiten Karton. Sie sah hinein, nahm zwei flache, große Schachteln heraus und sah
wieder hinein. Dann schüttelte sie erneut den Kopf.
„Ich faß es nicht, das kann doch nicht wahr sein“, sagte sie nur.
„Was ist denn?“ fragte Jenny besorgt. Tina stand auf.
„Frank, das kann ich nicht annehmen. Wirklich nicht.“
„Gut“, sagte ich, stand auf und griff nach meinem Mantel. „Dann macht es mal gut,
ihr beiden. Ich lasse die Sachen in den nächsten Tagen abholen.“ Ich machte Anstal-
ten, zur Tür zu gehen. Jenny schrie auf.
„Mutti, was ist denn los?“
„Dieser verrückte, hirnverbrannte Idiot schenkt mir einen Computer“, sagte Tina
fassungslos. „Einen richtigen Computer. Mit Drucker.“ Dann riß sie sich zusammen,
stürzte sich auf mich und umarmte und prügelte mich gleichzeitig. „Frank, du bist... du
bist... Ach, Mensch! Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.“
„Danke würde schon reichen“, sagte ich bewegt. „Und natürlich mußt du die Be-
leidigungen zurücknehmen. Schließlich ist Weihnachten, und außerdem gibst du deiner
Tochter ein schlechtes Beispiel.“ Tina umarmte mich, daß ich befürchtete, sie würde
mir das Rückgrat brechen.
„Ich nehm’s zurück“, sagte sie. „Ich nehm alles zurück, du verrücktes Aas. Danke.
Du weißt gar nicht, was mir das bedeutet, was ich damit alles machen kann.“
„Klar weiß ich das nicht“, lachte ich. „Deswegen habe ich es ja ausgesucht.“ Tina
legte ihren Kopf an mich.
„Vielen, vielen Dank, Frank. Obwohl ich praktische Geschenke hasse, will ich mal
eine Ausnahme machen.“ Sie lachte mich an. Jenny wurde etwas eifersüchtig und kam
dazu.
„Das ist mein Freund“, sagte sie nur zu ihrer Mutter und kroch in meinen Arm.
„Ach ja“, sagte ich, bevor es zum Streit kam. „Für dich habe ich ja auch noch et-
was, Jenny.“ Jennys Augen folgten meinen Händen, die tief in die Tüte griffen. „Erst
mal die Weihnachtsmänner für euch, ein paar Süßigkeiten, und... Wo ist es denn nur?
Ich weiß genau, daß ich es eingepackt hatte.“ Jenny trat von einem Fuß auf den ande-
ren und verfolgte gespannt meine Suche. „Ah, hier ist es.“ Ich holte ein kleines, fla-
ches Päckchen heraus und reichte es Jenny. „Frohe Weihnachten, mein Liebling.“ Der
Liebling riß mir das Paket aus der Hand und öffnete es. Ihre Augen wurden groß.
„Mutti, schau mal“, sagte sie überrascht. Tina und sie sahen auf ein Paar Ohrringe
zum Anklemmen, da ich bemerkt hatte, daß Jennys Ohrläppchen nicht durchstochen
waren. Die Ohrringe hatten je eine kleine Perle.
„Wow, die sind super, Frank. Sind die echt?“ fragte Jenny.
„Beiß mal rein“, antwortete ich. „Wenn der Zahn abbricht, sind sie echt.“
„Die sind echt“, sagte Tina mit Kennerblick. Sie warf mir einen Blick zu, mit dem
sie mich für total verrückt erklärte. Sie half ihrer Tochter, sie anzulegen. Sie standen
Jenny fantastisch. Sie waren klein und unauffällig, und sie betonten Jennys Schönheit,
anstatt von ihr abzulenken. Jenny schaute in einen Spiegel und war begeistert.
„Frank, die sind super. Vielen Dank.“ Sie strahlte mich an. Für einen Moment um-
armten wir drei uns. Jennys Eifersucht war vergessen. Schließlich hatte ihre Mutter nur
etwas Praktisches bekommen, sie aber Schmuck. Tina legte ihre neue CD in den Play-
er und startete ihn, dann bauten wir zu dritt den PC auf. In den beiden flachen
Schachteln waren die Tastatur, die Maus, die Programme und die Handbücher dazu.
Tina war im siebten Himmel, als der PC startete und sie die installierten Programme
sah. Es war exakt das, was sie für ihren Job brauchte: eine Textverarbeitung mit der
Möglichkeit, Bilder und Grafiken einzubinden, ein Grafikprogramm, um Bilder zu be-
arbeiten, ein Kalkulationsprogramm für Tabellen und ein Programm, um Präsentatio-
nen zu erstellen. Der Drucker war klein und nicht sehr schnell, aber mit einem klaren,
sauberen Druckbild. Ungeachtet Jennys heftiger Proteste bekam ich einen dicken Kuß
von Tina. Für den Rest des Abends wich Jenny dann nicht mehr von meiner Seite. Sie
verstand zwar die Gefühle ihrer Mutter, aber als junges Mädchen, das sie nun mal war,
wollte sie kein Risiko eingehen.
Nach dem sehr leckeren und üppigen Abendessen scheuchte Tina Jenny und mich
zu einem Spaziergang hinaus. „Ihr müßt Kalorien abbauen. Beide!“ sagte sie nur. „Ich
werde hier aufräumen. Nein, ich brauche keine Hilfe. Raus mit euch.“ Widerstand war
zwecklos, also gingen wir. Jenny hakte sich bei mir unter. Irgendwie hatte ihre Mutter
es geschaftt, Jenny ein paar Verhaltensmaßregeln beizubringen. Wenn wir in der Öf-
fentlichkeit zusammen waren, benahm sich Jenny so, als wären wir Vater und Tochter
oder Onkel und Nichte. Zu Zärtlichkeiten kam es nur dann, wenn wir in der Wohnung
waren oder niemand da, der uns sehen konnte. Es hatte nichts mit Heimlichkeit zu tun,
es ergab sich einfach so.
So auch an diesem Abend. Wir gingen Arm in Arm, aber es sah so aus, als wären
wir Vater und Tochter bei einem Spaziergang.
„Mutti hat noch einen Anschlag auf dich vor“, sagte Jenny plötzlich, als wir vor ei-
nem Schaufenster standen und die Auslage anschauten.
„So? Was denn?“
„Verrat ich nicht“, meinte sie spitzbübisch. „Aber du mußt Ja sagen, wenn sie dich
fragt.“
„Muß ich das?“ fragte ich. Tina nickte ernsthaft.
„Mußt du. Weil ich es so will. Und vielleicht willst du ja auch.“
„Jetzt machst du mich neugierig, Jenny. Worum geht es denn?“
„Sag ich nicht. Ist aber nichts Schlimmes. Warum hast du ihr so etwas Teures ge-
schenkt?“ fragte sie übergangslos. Anscheinend ließ ihr etwas keine Ruhe. Ich wählte
meine nächsten Worte sorgfältig.
„Weil ich möchte, daß deine Mutter mehr Zeit für dich hat, Jenny. Mit dem Com-
puter kann sie mehr und schneller arbeiten und dadurch vielleicht ihre Schulden
schneller zurückzahlen. Dann hat sie mehr Zeit für dich und kann mehr mit dir unter-
nehmen oder einfach nur für dich da sein.“
Jenny überlegte.
„Dann hast du ihr den Compi nur wegen mir geschenkt?“
„Genau. Ich mag deine Mutter, das weißt du, aber dich habe ich lieb. Und du be-
deutest mir sehr viel, Jenny.“ Das war genau das Richtige. Jenny drückte sich an mich.
Ihre Sorgen waren verschwunden und kehrten nicht mehr zurück. Auch wenn sie ge-
spürt hatte, daß sie für mich der wichtigste Mensch war, war es doch etwas anderes,
dies zu hören. Und gelogen hatte ich mit keiner Silbe.
Plötzlich einsetzender, heftiger Regen überraschte uns, und wir machten, daß wir
wieder zu Jenny nach Hause kamen. Der kurze Endspurt verbrannte bestimmt mehr
Kalorien, als ein langer Spaziergang getan hätte, dachte ich grimmig und rannte hinter
Jenny her, eng an den Häusern entlang. Trotzdem waren wir naß bis auf die Knochen,
als wir endlich wieder im Hausflur standen. Tina war überrascht, daß wir so schnell
wieder da waren, aber sie sah sofort den Grund. Sie scheuchte uns in Bad.
„Zieht euch aus, ich bringe euch Bademäntel.“ Damit ließ sie mich völlig verlegen
stehen. Jenny hingegen zog sofort ihre Sachen aus, ungeachtet der Tatsache, daß sie
nicht alleine im Bad war.
„Was ist?“ fragte sie, als sie nur noch in der Unterwäsche stand und mich ansah.
„Gefällt es dir in den nassen Sachen?“
Warum die Sache schlimmer machen, als sie eigentlich ist, dachte ich und zog mich
ebenfalls aus. Wir musterten uns einen Moment wortlos, als wir uns unbekleidet ge-
genüberstanden, dann reichte Jenny mir ein Badetuch. Sie nahm sich ebenfalls eines
und fing an, sich abzutrocknen. Ich folgte ihrem Beispiel. Mittendrin in dieser Aktion
betrat Tina das Badezimmer und lächelte kurz, sagte aber nichts, sondern legte nur
zwei Bademäntel über den Rand der Badewanne, dann verließ sie den Raum wieder,
jedoch nicht ohne mir noch zuzuzwinkern.
„Kannst du mir den Rücken abtrocknen?“ fragte Jenny und drehte mir ihre Rück-
seite zu. Ich tat ihr den Gefallen und spürte eine typische Reaktion meines Körpers.
Verlegen drehte ich mich um und schlüpfte schnell in den bereitgelegten Bademantel,
um meinen Zustand vor Jenny zu verbergen. Jenny drehte sich um.
„Ist was?“
„Nein“, sagte ich schnell. „Mir war nur kalt. Dreh dich wieder um, ich mach wei-
ter.“ Ich trocknete ihren Rücken, und je tiefer ich kam, um so schwieriger wurde es für
mich. Jenny drehte sich plötzlich wieder zu mir um und umarmte mich.
„Danke“, sagte sie schlicht. „Jetzt ist mir schön warm.“
„Ich hab dich lieb, Jenny“, war alles, was ich sagen konnte. Ihren nackten Körper
unter meinen Händen zu spüren, war mehr, als ich in diesem Moment ertragen konnte.
Ich betete, daß sie die merkwürdige Schwellung an meinem Körper nicht bemerkte.
„Kannst schon mal vorgehen“, sagte sie und machte sich los. „Ich muß noch eben
aufs Klo.“
„Ist gut“, sagte ich mit trockenem Hals. Sie setzte sich unbekümmert auf das Bek-
ken und lächelte mich an. Ich lächelte zurück und ging hinaus, vor Augen noch das
Bild, daß ich eben gesehen hatte. Tina saß auf dem Sofa und verbiß sich das Lachen.
„Das Leben kann schon verteufelt schwer sein, nicht wahr?“ grinste sie.
„Noch ein Wort“, drohte ich, „und ich werde zum Exhibitionisten.“
„Au ja“, freute Tina sich. „Ein guter Lacher zum Abschluß, das fehlt noch. Schon
gut, war nur ein Witz.“
„Kannst ruhig Witze machen“, sagte ich unbekümmert. „Ich weiß selbst, daß mein
Gewicht überdurchschnittlich und meine Größe an einer bestimmten Stelle unterdurch-
schnittlich ist.“
„Das kann von Vorteil sein“, sagte Tina nüchtern. „Mischa war, was diese Größe
angeht, ebenfalls unterdurchschnittlich, aber das kam mir damals nur entgegen. Etwas
größer, und es hätte mir bestimmt nicht so viel Freude gemacht. Also mach dir keine
Gedanken.“ Sie lächelte mir freundlich zu. „Jenny, ihr Vater und ich haben früher oft
zusammen gebadet oder geduscht. Wir hatten keine Heimlichkeiten voreinander, schon
gar nicht, was das Thema Nacktheit angeht.“ Sie grinste in Erinnerung. „Einmal kam
Jenny rein - da war sie gerade acht geworden - und erwischte Peter und mich beim
Sex. Ich muß wohl ziemlich laut gewesen sein. Jedenfalls, sie stand in der Tür und
schaute uns staunend an. Wir haben die Gelegenheit genutzt und sie direkt aufgeklärt,
am lebenden Objekt - also an uns - sozusagen. Sie hat uns beim Rest zugeschaut und
dann, als ihr klar war, daß niemand dem anderen wehtat, ging sie wieder in ihr Zim-
mer. Ich habe bemerkt, daß du ziemlich verlegen warst gerade, Frank, das mußt du
aber nicht sein. Für Jenny, wie für mich, ist der Körper nichts, was man verstecken
oder heimlich mit umgehen muß. Der Körper gehört zum Leben wie das auf-Toilette-
gehen und das Essen. Allerdings weiß sie auch, daß sie nicht gerade zur Hauptver-
kehrszeit auf dem Marktplatz stehen und sich ausziehen sollte. Ich habe schon darauf
geachtet, daß sie lernt, was sie wann und wo tun kann. Mach ihr diese Natürlichkeit
nicht kaputt, Frank.“
„Ich versuch’s“, sagte ich. „Obwohl... Im ersten Moment war ich doch überrascht,
wie hemmungslos sie war.“
„Da haben wir’s“, ereiferte Tina sich. „Wieso ist Jenny hemmungslos? Nur weil
sie sich in deiner Gegenwart ausgezogen hat? Ist doch Quatsch. Sie mag dich, und sie
weiß, daß du ihr nichts tust. Sie vertraut dir, und warum soll sie sich dann nicht aus-
ziehen? Sie war ja klatschnaß. Sie wäre hemmungslos, wenn sie sich auf der Straße
ausgezogen hätte, aber so?“
„Hast recht, Tina. Entschuldige, ich habe nicht überlegt.“
„Schon gut“, regte sie sich ab. „Gegen diese Ansichten habe ich mein Leben lang
gekämpft. Hemmungslos wäre, wenn ich mich jetzt ausziehen und vor dir präsentieren
würde, mit allem, was ich habe. Aber wenn ich naß bis auf die Haut bin, umgeben von
Menschen, die ich mag und denen ich vertraue, dann ist es doch wohl nicht hem-
mungslos, wenn ich mich ausziehe und mich abtrockne, oder? Ich nenne das: Natür-
lich. Angepaßt.“ Sie schaute mich belustigt an. „Ich weiß ja, daß ihr ‘normalen’ Men-
schen viel mit Hemmungen zu kämpfen habt, Frank, und ich nehme euch das nicht
übel. Wie gesagt: nimm Jenny bitte nicht ihre Natürlichkeit, und denke nicht, daß sie
das gleiche vor Fremden getan hätte.“
„Was hätte ich nicht vor Fremden getan?“ fragte Jenny, die bei Tinas letzten Wor-
ten dazukam. Sie hatte ihren Bademantel an, ein fliederfarbenes Mäntelchen, daß ihr
gerade bis zu den Oberschenkeln reichte.
„Dich ausgezogen“, sagte Tina mit einem versteckten Lächeln.
„Natürlich nicht“, sagte Jenny erstaunt. „Worum geht es denn überhaupt?“
„Frank war überrascht“, verteidigte Tina mich, „daß du so natürlich geblieben bist.
Er kennt sonst nur Menschen, die sich schämen, wenn sie nackt sind.“
Jenny zuckte die Schultern; für sie war daran nichts unnormal. Sie setzte sich zwi-
schen ihre Mutter und mich, zog die Beine an und lehnte sich an mich. Als ich keine
Anstalten machte, meinen Arm um dieses fast nackte Mädchen zu legen, tat sie es für
mich. Tina verbiß sich wieder mal das Lachen.
„Ich mach euch einen Tee, einverstanden?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, ging
sie in die Küche. An den Zuckungen ihrer Schultern sah ich, daß sie lautlos lachte.
Jenny kuschelte sich eng an mich. Ich seufzte innerlich, warf meine antiquierten Vor-
stellungen über Bord und drückte Jenny an mich. Ihre Antwort war ein strahlender
Blick in meine Richtung. Ich legte eine Hand auf ihren bloßen Oberschenkel und strei-
chelte sie sanft. Sie drückte ihr Gesicht fest an meine Brust.
„Du hast schön warme Hände“, war ihr einziger Kommentar. Tina hatte inzwi-
schen Wasser aufgesetzt und kam wieder zurück. Ich nahm meine Hand von Jennys
Bein, als ich Tina sah. Tina verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf.
„Frank, du machst mich rasend“, sagte sie nur. Jenny schaute auf.
„Warum?“
„Weil er so verdammt altmodisch ist. Lieb, aber altmodisch.“ Sie griff nach meiner
Hand und legte sie wieder auf Jennys Bein. „So“, sagte sie und setzte sich hin.
„Du kannst das eine nicht ohne das andere haben“, bemühte ich mich um einen
klugen Satz.
„Das mag stimmen“, meinte Tina, „aber es gibt noch einen guten Kompromiß zwi-
schen diesen beiden Extremen. Solange du Jenny nicht wehtust oder sie sich be-
schwert...“ Sie ließ den Satz verklingen. Jenny, die nicht so recht wußte, worum es
ging, verteidigte mich.
„Er hat mir nicht wehgetan“, sagte sie. Tina lächelte ihrer Tochter zu.
„Genau das meine ich ja, Schatz. Und nur, weil ich dazukomme, muß er nicht auf-
hören, dich zu streicheln.“
„Natürlich nicht“, sagte Jenny ernst. „Seine Hände sind so schön warm, und meine
Beine sind noch ein bißchen kalt.“
„Hast du gehört, Frank?“ sagte Tina. „Jenny hat kalte Beine. Tu was dagegen.“
Gegen eine Frau anzukommen, ist schon schwer genug, aber gegen zwei? Ich wählte
den leichten Weg: ich gehorchte. Jenny schnurrte, als ich mein Streicheln fortsetzte.
Tina sah uns einen Moment lang zu, dann zuckten ihre Erinnerungen wieder auf, und
sie sah weg. Ich griff über Jenny hinweg nach Tinas Hand und hielt sie fest.
„Ist schon gut“, sagte sie und lächelte. „Geht gleich wieder.“
„Was geht gleich wieder?“ fragte Jenny besorgt. Tina legte eine Hand auf ihren
Bauch.
„Es tat hier etwas weh, ist aber schon wieder gut.“
„Schön.“ Jenny rutschte wieder an mich. Tina stand auf und ging zum Fenster. Sie
tat mir so leid, daß ich hätte heulen können. Sie hatte durch Gesetze, die unbestreitbar
ihren Sinn haben, jedoch in ihrem Fall völlig falsch angewendet worden waren, den
Menschen verloren, den sie am meisten geliebt hatte, und jetzt sah sie in Jenny und mir
ihre Vergangenheit, die so schön hätte werden können, wenn nicht irgendein soge-
nannter pflichtbewußter und gesetzestreuer Mensch sich eingemischt und die Bezie-
hung beendet hätte.
„Frank, das ist meine Sache“, sagte Tina, als hätte sie meine Gedanken gehört.
„ICH muß damit fertig werden, und je mehr ich damit konfrontiert werde, um so eher
werde ich damit fertig. Nimm bitte keine Rücksicht auf mich, versprochen?“
„Versprochen“, sagte ich und kämpfte den Frosch im Hals nieder. Tina sah nach
draußen.
„Sag mal, hast du Nachtzeug dabei?“
„Natürlich nicht“, antwortete ich verblüfft. „Warum sollte ich?“
„Weil der Regen dermaßen gefroren ist, daß du nach Hause rutschen kannst. Ge-
hen oder fahren ist allerdings völlig unmöglich.“ Jenny und ich standen auf und eilten
zu Tina ans Fenster, um nach draußen zu sehen. Sie hatte recht: die Straßen waren eine
einzige Eisfläche, mörderisch glatt, wie wir an einem einsamen Fußgänger sehen
konnten, der sich mühsam Zentimeter um Zentimeter vorwärtskämpfte. Tina drehte
sich zu mir um. „Ich schätze, du wirst hier übernachten müssen.“
Jenny quittierte diese Nachricht mit einem Freudenausbruch. „JUCHHU!“ schrie
sie. „Dann muß ich ja gar nicht bis Silvester warten.“
„Silvester?“ fragte ich dümmlich. Anscheinend hatte ich etwas verpaßt, ich konnte
mich an nichts derartiges erinnern. Jenny schlug erschrocken die Hand vor den Mund.
Tina sprang ein.
„Ich wollte dich um etwas bitten“, meinte sie. „Ich bin über Silvester bei einer
Freundin eingeladen, die ein paar Probleme hat. Ich hab noch nicht zugesagt, da Jenny
nicht mit will, und da dachte ich, sie könnte bei dir übernachten. Natürlich nur, wenn
du möchtest“, schob sie grinsend nach. Ich drehte mich zu Jenny um, die gespannt da-
stand.
„Ist das die Stelle“, fragte ich sie, „wo ich Ja sagen muß?“ Jenny kicherte und
nickte heftig. „Na gut“, sagte ich lachend, „da ihr ja schon entschieden habt...“
„Nun tu nicht so, als würden wir etwas Unmögliches verlangen“, protestierte Tina,
ebenfalls lachend. „Ich würde alles, was ich habe, darauf wetten, daß du gar nicht
Nein sagen könntest.“
„Du hast ja recht“, gab ich mich geschlagen und drückte Jenny an mich. „Ich freue
mich schon darauf.“
„Ich auch“, strahlte mein kleiner Liebling.



4


Bei der nachfolgenden Diskussion um meinen Schlafplatz hatte ich weder ein Mit-
sprache- noch ein Entscheidungsrecht, das machten Tina und Jenny mir nachdrücklich
klar. Tina hielt das Sofa für eine gute Idee, Jenny wollte mich in ihrem Reich, sprich:
ihrem Zimmer haben, wenn möglich, sogar in ihrem Bett. Dem widersprach Tina aller-
dings heftig. Nicht, weil sie per se etwas dagegen gehabt hätte, aber Jennys Bett war
nicht so stabil, daß es mein Gewicht ausgehalten hätte. Um diesen Punkt zu entschei-
den, mußte ich mich auf das Bett setzen, was ich vorsichtig tat. Es knackte und knarrte
bedenklich, noch bevor ich mit meinem vollen Gewicht saß, und Jenny gab widerstre-
bend nach.
„Dann schlaf ich aber auch im Wohnzimmer“, beharrte sie. „Wenn ich die zwei
Sessel zusammenschiebe, passe ich drauf.“
„Dann hast du morgen Rückenschmerzen bis über die Ohren“, sagte ihre Mutter
nüchtern. „Die Sitze sind nach hinten geneigt, so daß du mit krummem Rücken schla-
fen mußt.“
„Das ist mir egal“, sagte Jenny widerspenstig. Ich beschloß, einzugreifen.
„Wie wäre es mit einem Kompromiß?“ fragte ich die beiden Kampfhennen. „Ich
schlafe in Jennys Zimmer, aber auf dem Boden.“ Tina wischte diesen Vorschlag weg.
„Du kannst doch nicht auf dem Boden schlafen, Frank. Unmöglich.“
„Warum nicht? Du solltest mal meine Matratze probieren, die ich zu Hause habe.
Die ist auch nicht sehr viel weicher als der Fußboden.“ Tina blickte mich mißtrauisch
an.
„Ist das wahr?“
„Ja, ehrlich, Tina. Ich habe ein Futonbett, mit einer extrem harten Matratze. Auf
dem Boden zu schlafen, macht mir wirklich nichts aus. Das habe ich früher in meiner
Motorradzeit oft genug getan, wenn das Wetter zu schlecht wurde und ich irgendwo
festhing.“
„Das war früher“, warf Tina ein, schon fast überzeugt.
„Willst du damit etwa andeuten“, fragte ich grinsend, „daß ich schon zu alt bin?“
Jetzt hatte ich sie. „Nein“, gab sie widerstrebend zu. „Natürlich nicht.“ Sie atmete
tief durch. „Na schön, von mir aus schlaf bei Jenny. Aber“ übertönte sie Jennys Freu-
denschrei, „wenn du morgen früh Rückenschmerzen hast, wirst du beim nächsten Mal
auf dem Sofa schlafen, und zwar ohne Diskussion, klar?“ Sie sah Jenny und mich an.
Wir nickten ernsthaft.
„Ja, Mutti“, sagten wir wie aus einem Mund. Tina griff nach ihrem Einwegfeuer-
zeug und warf es lachend nach mir. Eine ernsthafte Verletzung konnte ich durch eine
geschickte Kopfdrehung abwenden, aber nach Tinas Meinung machte das sowieso
keinen Unterschied mehr, da mein Kopf eh schon irreparable Defekte hätte.
Nachdem dies also geklärt war, wollte Jenny sofort schlafen gehen, und natürlich
sollte ich direkt mitkommen. Dabei war es erst acht Uhr abends! Tina brachte einen
dezenten Hinweis auf die Schlafgewohnheiten von erwachsenen Menschen an, den
Jenny mit einem Schmollmund zur Kenntnis nahm. Zum Ausgleich rollte sie sich wie-
der an meiner Seite ein und machte deutlich, daß sie mich für den Rest des Tages mit
niemanden teilen würde. Ihr Bademantel rutschte weit hoch und legte weite Teile ihres
Hinterteils frei. Ich zwang mich, nicht allzu oft hinzusehen. Daß Tina sich ins
Fäustchen lachte, muß ich, glaube nicht, besonders erwähnen. Sie hatte ihren Heiden-
spaß an meiner Verlegenheit. Doch obwohl sie mir mehr als nur einmal zu verstehen
gegeben hatte, daß sie an meiner Freundschaft zu Jenny nicht Schlimmes fand und
auch nichts gegen die irgendwann einmal eintretenden nächsten Schritte hatte, konnte
ich die Tochter doch nicht in Gegenwart ihrer Mutter „abfühlen“. Etwas in mir war
einfach stärker. Ich tröstete mich mit dem Gedanken an Silvester. Dann würde Jenny
die ganze Nacht bei mir sein, ohne die Anwesenheit ihrer Mutter. Nicht, daß ich vor-
hatte, Jenny in der Silvesternacht zu verführen, aber ich konnte sie dann streicheln, wo
ich, und vor allem, wo Jenny es wollte. Diese Aussicht gab mir Kraft, diesen jetzigen
Abend zu überstehen, ohne meine Hände frei laufen zu lassen. So beschränkte ich
meine Berührungen auf Stellen, die moralisch noch gerechtfertigt waren. Knie, Ober-
schenkel, Hand, Gesicht, Haare. Von Zeit zu Zeit rutschte meine Hand auf ihrem Bein
etwas zu weit nach oben in Richtung Po. Ich zog sie jedesmal schnell zurück, wenn ich
es merkte, doch Jenny erzitterte jedesmal bei der Berührung und legte sich so, daß ich
unweigerlich wieder dorthin kam. Bis mir klar wurde, daß sie nichts gegen ein Strei-
cheln an ihrem Po einzuwenden hatte, dauerte es einige Zeit, doch selbst dann sah ich
mich vor, nicht allzu oft in diese Region abzugleiten. Mehr aus Rücksicht auf Tina, die
häufig an ihre eigene Jugend zurückdachte, als aus Anstand.
Schließlich wurde es halb elf, und ein vereintes Gähnen deutete an, daß es Schla-
fenszeit war. Tina kam noch mit in Jennys Zimmer. Neben ihrem Bett war mein Lager
vorbereitet: eine warme Wolldecke auf dem Boden, ein Kopfkissen und zwei dicke
Decken für die Nacht.
„Jenny“, sagte Tina nachdenklich, „ich denke, wir sollten Frank von unseren
Schlafgewohnheiten heute nacht befreien, oder?“
„Glaub schon“, sagte Jenny. „Es wird sonst zu kalt werden auf dem Boden.“
„Schlafgewohnheiten?“ fragte ich verwirrt. „Was meint ihr damit?“
„Wir schlafen nackt“, sagte Jenny einfach. „Aber du mußt das nicht tun, weil du
auf dem Boden schläfst.“
„Ist es draußen immer noch so glatt?“ fragte ich in der Hoffnung, schnell hier her-
aus zu kommen, denn langsam ging das alles über meine Kräfte. Tina lächelte biestig.
„Ja, immer noch, und es soll bis morgen so bleiben. Ich habe zwar Schlittschuhe,
aber die werden dir wohl kaum passen. Schlaft schön, ihr zwei. Gute Nacht!“
„Gute Nacht, Mutti. Schlaf auch schön.“
„Nacht“, sagte ich. „Und danke, daß ich hierbleiben kann.“ Dieser Nachsatz kam
leicht ironisch.
„Aber Frank, für meine Freunde tue ich doch alles“, sagte Tina hinterhältig.
„Träum was Schönes.“ Sie winkte mir zu und schloß die Tür von außen. Jenny saß in
ihrem Bett und sah mich an, wie ein Neandertaler ein großes Stück Fleisch in seiner
Höhle angesehen haben mußte. ‘Jetzt hab ich dich ganz für mich alleine’, sagten ihre
Augen.
„Reibst du noch ein bißchen meinen Rücken?“ fragte sie, nachdem das Schweigen
zu lange dauerte. Sie legte sich auf den Bauch und wartete. Die Bettdecke lag irgend-
wo unterhalb ihrer Füße. Ich hockte mich neben ihr Bett und bewunderte für einen
Moment ihre jungen Formen. Ich stützte mich mit einer Hand auf ihrem Bettchen ab,
mit der anderen strich ich über ihren Rücken, vom Hals bis zum Gesäßansatz. Jenny
legte eine Hand auf meine und sah mir in die Augen. Wortlos schauten wir uns an,
während ich ihren Rücken weiterrieb. Sie schloß die Augen und hielt meine Hand ganz
fest. Ab und zu strich über ihren nackten Po. Jenny machte dann jedesmal ein zufrie-
denes Gesicht und brummte glücklich. Nach einigen Minuten war von ihr nichts mehr
zu hören; sie war eingeschlafen. Ich gab ihr einen Kuß auf die Wange und deckte sie
zu, dann ging ich zurück ins Wohnzimmer, um mir eine von Tinas Zigaretten zu neh-
men. Ich rauchte nur ganz selten, doch jetzt brauchte ich eine.
Tina saß auf dem Sofa und blickte mich überrascht an. Ich deutete wortlos auf die
Packung mit den Zigaretten. Sie nickte lächelnd und gab mir eine. Ich steckte sie an
und setzte mich neben Tina. Wir sagten nichts, saßen einfach nur da und rauchten.
Tina drückte ihre Zigarette aus und sah mich an. „Irgend jemand hat mir mal ge-
sagt“, sprach sie, „daß ein 12jähriges Mädchen nicht lieben kann. Das ist Unsinn. Es
mag zwar nicht so intensiv lieben können wie ein erwachsener Mensch, obwohl ich
das auch bezweifle, aber Liebe ist Liebe, und Gefühl ist Gefühl. Und wenn zwei Men-
schen das gleiche wollen, ist es egal, wie alt sie sind oder wie groß der Altersunter-
schied sein mag. Wichtig ist nur, daß beide es wollen, und daß es von beiden Seiten
freiwillig geschieht. Gute Nacht, Frank.“ Sie stand auf und verschwand in ihrem
Schlafzimmer.
Ich fragte mich, was mir das jetzt sagen sollte. Doch ich war zu müde und zu auf-
geregt, um darüber nachzudenken. Ich drückte meine Zigarette aus und ging wieder
zurück in Jennys Zimmer. Ich setzte mich neben ihr Bett und schaute sie an. Ihre lan-
gen Haare lagen leicht zerwuschelt auf dem Kopfkissen, das Oberbett war etwas her-
abgerutscht und legte einen Teil ihres Rückens frei. Ich gab ihr einen Kuß und deckte
sie wieder zu, dann legte ich mich hin, doch der Schlaf wollte nicht kommen. Mit jeder
Faser meines Seins war mir bewußt, daß nur ein kleines Stück entfernt ein nacktes,
12jähriges Mädchen schlief, und mein Verlangen nach ihr wurde übergroß. Ich drehte
mich auf die Seite, weg von Jenny, und zwang meine Gedanken zur Ruhe. Irgendwann
viel später war ich endlich eingeschlafen.
In der Nacht wachte ich auf, weil etwas auf meinen Bauch drückte. Ich öffnete die
Augen und fand Jenny neben mir unter der Decke, ihr Kopf auf meinen Bauch gelegt.
Sie schlief tief und fest, ihr Mund war leicht geöffnet. Ich lächelte, als ich sie sah; das
Zimmer war leicht erhellt durch die Straßenlaterne. Ich schob ihren Kopf sanft zurück,
bis er auf meinem Arm lag. Ich drehte mich zu ihr, legte auch meinen anderen Arm um
sie und schlief wieder ein.
Als ich ausgeschlafen war, lag Jenny immer noch in meinem Arm. Mein Bade-
mantel, in dem ich geschlafen hatte, war völlig verrutscht, doch ich bewegte mich
nicht, aus Angst, sie zu wecken. Ich genoß das Gefühl, sie schlafend im Arm zu halten.
Ihr Vertrauen rührte mich tief. Ich legte eine Hand auf ihren Po und drückte sie leicht
an mich. Im Schlaf lächelte sie und rutschte enger an mich heran. Mein Körper rea-
gierte, und ein Teil von mir erwachte und drückte gegen ihren Bauch. Es war mir un-
angenehm, aber ich konnte nichts dagegen tun. Jenny legte ihr oberes Bein über mich
und kuschelte sich mit ihrem Kopf an meine Brust. Durch diese Bewegung rutschte
mein Glied an eine sehr persönliche Stelle, und ich versuchte, meine Gedanken auf
etwas anderes zu richten. Mitten in diesem heroischen, aber vergeblichen Kampf öff-
nete sich die Zimmertür leise, und Tina schaute herein. Als sie Jenny auf dem Boden
neben mir sah, eng in meinen Armen, mußte sie lächeln. Ich schaute sie hilflos an und
zuckte die Schultern.
„Schon gut“, flüsterte Tina. „Das hat sie früher mit mir auch immer gemacht. Sie
wird gleich wach werden, ich kenne das. Zwei, höchstens drei Minuten noch. Schaffst
du es?“ Diese Frage kam weder gehässig noch ironisch, sondern einfach nur besorgt.
Ich nickte leicht.
„Glaube schon“, flüsterte ich zurück.
„Falls nicht“, sagte Tina leise, „Jenny kennt die körperlichen Vorgänge bei einem
Mann. Sei einfach ganz natürlich. Das ist es ja eigentlich auch“, lachte sie, dann wurde
ihr Gesicht ernst. „Ich hätte nie gedacht, daß ich einmal neidisch auf meine Tochter
sein würde.“ Sie schloß die Tür, bevor ich antworten konnte. Ich blieb ganz still lie-
gen. Zum einen, um Jenny nicht zu wecken, zum zweiten, um kein feuchtes Unglück
zu prduzieren. Wie Tina vorhergesagt hatte, wurde Jenny wenig später wach. Sie öff-
nete die Augen, sah mich und lächelte glücklich.
„Guten Morgen“, sagte sie strahlend und gab mir einen Kuß.
„Guten Morgen“, sagte ich beherrscht. Jenny streckte sich im Liegen, dann spürte
sie etwas. Sie schaute unter die Decke, und ihre Augen bekamen einen neuen Glanz.
„Du hast ja eine Erektion“, sagte sie glücklich. „So sehr magst du mich? Papa hat
immer gesagt, daß ein Mann eine Erektion bekommt, wenn er eine Frau ganz doll
mag.“ Völlig unbefangen drückte sie mein Glied an sich, und diese Berührung reichte,
um die seit gestern abend angestaute Flut auszulösen. Jenny spürte die nasse, heiße
Masse an ihrem Unterleib und sprang auf. Ich dachte, ich hätte sie zu Tode erschreckt,
doch sie riß nur die Tür auf und schrie: „Mutti, Frank hat einen Orgasmus gehabt, nur
weil ich seinen Penis an mich gedrückt habe!“
„Das ist wunderschön, Schatz“, kam Tinas Antwort, und ich schämte mich in
Grund und Boden. Doch dieser Haushalt hatte seine eigenen Regeln. Jenny kam wie-
der zu mir und drückte mich, so fest sie nur konnte.
„Ich hab dich lieb“, flüsterte sie in mein Ohr. „Ich hab dich lieb, ich hab dich so
lieb. Papa hat mir gesagt, daß ein Mann nur dann einen Orgasmus bekommt, wenn er
eine Frau sehr liebt. Ich liebe dich auch, Frank. Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe
dich.“
„Ich liebe dich auch, Jenny, mehr als alles andere auf der Welt.“ Glücklich und
zufrieden drückte ich Jenny an mich; meine Verlegenheit war vorbei. Es machte mir
jetzt nichts mehr aus, daß Jenny mein inzwischen erschlafftes, aber sehr feuchtes Glied
spürte. Sie kannte dieses Phänomen, dank der gründlichen Aufklärung durch ihre El-
tern und, wie Tina erzählt hatte, durch „Anschauungsunterricht“. Jennys Gefühle
sprangen auf mich über. Verliebt wie zwei Schulkinder lagen wir umarmt und ließen
uns durch nichts stören. Das heißt, durch beinahe nichts. Wir bekamen schon mit, daß
die Tür sich öffnete und ein Trockentuch hereinflog, einfach aus dem Grund, weil es
auf unseren Köpfen landete.
„Danke“, rief Jenny der sich wieder schließenden Tür zu. Sie schlug die Decken
zurück und fing an, erst mich, dann sich von den Spuren meiner Explosion zu reinigen.
Das tat sie sehr vorsichtig. „Mutti hat mir erklärt, daß Männer da sehr empfindlich
sind“, sagte sie ernst, ohne ihre Tätigkeit zu unterbrechen, „und daß es sehr schnell
wehtun kann. Tu ich dir weh?“
„Nein“, beruhigte ich sie. „Du machst das großartig.“ Ohne Scheu wischte sie die
Flüssigkeit ab, dann warf sie das Tuch achtlos zu einem Haufen Kleidung, der in die
Wäsche sollte. Wie auf Stichwort klopfte es an die Tür.
„Herein“, kicherte Jenny und stützte sich auf einen Ellbogen. Tina schaute durch
einen kleinen Spalt, sah, daß die Luft rein war, und öffnete die Tür weit.
„Frühstück ist fertig“, sagte sie. „Also, falls ihr Hunger habt, kommt einfach.“
Jenny sprang auf, schnappte sich ihren Bademantel und zog ihn an, während sie ins
Wohnzimmer lief. Ich ließ mir etwas mehr Zeit, um mich herzurichten, dann folgte ich
ihr. Tina nickte mir lächelnd zu.
„Alles in Ordnung, Frank“, sagte sie, noch bevor ich den Mund aufgemacht hatte.
„Wirklich. Jetzt setz dich hin und iß.“ Erleichtert setzte ich mich, denn es ist doch ein
eigenartiges Gefühl, in der einen Sekunde einen Orgasmus zu haben, weil ein
12jähriges Mädchen das männliche Glied an sich preßt, und in der nächsten Sekunde
ihrer Mutter gegenüber zu stehen. Bisher hatte Tina jedoch ihren ursprünglichen Wor-
ten über ihren ersten Freund immer und ausnahmslos auch die entsprechenden Taten
folgen lassen, so daß ich mir nun, nach diesem Vorfall, sicher war über ihre Einstel-
lung.
Entspannt und zufrieden mit der Welt frühstückte ich, im Kreis von Menschen, die
mir viel bedeuteten. Doch erst an diesem Morgen fiel mir wieder etwas ein, was ich
Tina schon lange hatte fragen wollen.
„Tina, ich hätte da eine Frage“, sagte ich zurückhaltend.
„Schieß los“, antwortete sie zwischen zwei Bissen.
„Du hast mir gesagt, daß du nach dem Rauswurf deines Mannes nie wieder einen
Mann in deinem Leben haben wolltest. Trotzdem hast du mich direkt zum Essen ein-
geladen, nachdem wir uns nach so langer Zeit wiedergetroffen haben. Das kann ich mir
nicht so recht erklären.“ Jenny verschluckte sich vor Belustigung, und Tina lachte in
ihr Brötchen. Ich kam mir plötzlich fehl am Platz vor. Tina legte ihre Hand auf meine.
„Reg dich nicht auf, Frank, es ist kein Komplott und keine Verschwörung.“ Sie
schaute Jenny an. „Sollen wir es ihm sagen?“ Jenny, die sich wieder erholt hatte,
nickte mit glänzenden Augen.
„Na schön“, sagte Tina. „Du darfst uns aber nicht für verrückt erklären. Verspro-
chen?“
„Viel verrückter kann es ja wohl kaum mehr kommen“, meinte ich verwirrt.
„Hast du eine Ahnung“, sagte Tina grinsend. „Also: hör zu. Am Morgen des Ta-
ges, an dem wir uns getroffen haben, kam Jenny in mein Bett und erzählte freude-
strahlend, daß sie einen wunderschönen Traum gehabt hätte.“
„Ja“, unterbrach Jenny. „ich habe geträumt, daß Mutti einkaufen ist, und daß sie in
einem Geschäft jemanden trifft, den sie schon lange nicht mehr gesehen hat. Und ich
habe geträumt, daß dieser Jemand mein Freund sein wird. Und da habe ich so lange
gebettelt, bis Mutti mir versprochen hat, wenn sie so jemanden trifft, daß sie ihn zum
Essen einlädt, damit ich ihn kennenlerne.“
„Tja“, fuhr Tina fort. „Da stehe ich also an der Kasse von diesem Geschäft und
denke darüber nach, was ich noch alles erledigen muß, und da spricht mich von hinten
jemand an. Ich drehe mich um und sehe dich. Da ich es Jenny versprochen hatte,
mußte ich dich einladen. Ging gar nicht anders.“
„Mutti kam nach Hause und erzählte sofort, daß sie dich getroffen und eingeladen
hätte. Mensch, war ich aufgeregt. Und dann kamst du hier rein, und ich wußte sofort,
daß ich dich mag.“
„Und das ist der Grund, Frank, warum doch wieder ein Mann hier rein durfte.“
Gespannt sahen mich Mutter und Tochter an und warteten auf eine Reaktion von mir.
„Ihr seid verrückt“, sagte ich grinsend. „Ihr seid sowas von verrückt, ihr solltet
zum Film gehen. Erwartet ihr, daß ich das glaube?“
„Ist aber wahr“, sagte Jenny verletzt. „Ich habe das wirklich geträumt.“
„Ach, komm“, sagte ich. „Das kann doch nicht sein.“ Bevor Jenny ihre hitzige
Antwort aussprechen konnte, ging Tina dazwischen.
„Frank“, sagte sie nachdrücklich, „es gab in der Schule, auf der wir waren, einen
Moment, in dem du für mich interessant warst. Du standest mit einigen Leuten zu-
sammen und hast von einem verrückten Traum erzählt, den du in dieser Nacht gehabt
hattest. Du erzähltest, daß du von einem Mädchen geträumt hast, das einen erwachse-
nen Freund hatte. Dieser Freund würde aber in allernächster Zeit verschwinden, und
das Mädchen würde zu dir kommen. Erinnerst du dich daran?“ Ich schüttelte den
Kopf. „Macht nichts“, sagte Tina. „Auf jeden Fall, ich war interessiert, weil ich sonst,
außer mir, niemanden kannte, die einen erwachsenen Freund hatte. Ich wollte mich
gerade umdrehen zu euch, als ich dich sagen hörte, daß Träume eh nur was für Spinner
sind. Erinnerst du dich daran?“
Jetzt wurde etwas wach in mir. Tina merkte es und bedeutete Jenny, still zu sein.
Ich überlegte und versuchte, mich zu erinnern. Plötzlich war alles wieder da. „Ja, ich
erinnere mich. Tatsächlich. Jetzt sehe ich es wieder: wir waren zu fünft, aber an die
Namen kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber... ich sehe, wie ein Mädchen in einem
dunkelblauen Kleid etwas neben uns steht, mit dem Rücken zu uns, und so tut, als
würde sie uns nicht zuhören. Warst du das?“
„Das war ich, genau. Wenn du diesen Nachsatz mit den Spinnern nicht gebracht
hättest, hätte ich dich glatt angesprochen. Kannst du dich jetzt an diesen Traum erin-
nern?“
„Nein, es ist schon zu lange... Moment, doch!“ Fassungslos ließ ich mein Brötchen
fallen, ohne es zu bemerken. „Tina, das Mädchen in dem Traum warst du! Und ich
war so sauer über den Traum, das heißt, darüber, daß du einen großen Freund hattest
in diesem Traum, daß ich es einfach abgelehnt hatte, daran zu glauben.“
Tina beugte sich angespannt vor. „Kannst du dich noch daran erinnern, wie dieser
Mann in deinem Traum ausgesehen hat?“
Ich versuchte es. Ich versuchte es krampfhaft. Ich versuchte es noch stärker. Es
ging nicht. „Nein, leider nicht mehr.“ Tina entspannte sich enttäuscht.
„Na, macht ja nichts. Auf jeden Fall, was ich sagen wollte: wenn du nicht an
Träume glaubst, heißt das noch lange nicht, daß sowas nicht wahr sein kann, verstehst
du? Ich meine, wenn...“
„Doch“, unterbrach ich sie. „Jetzt habe ich sein Gesicht. Hellblonde, schulterlange
Haare mit Mittelscheitel, blaue Augen, Schneuzer.“ Ich sah Tina an. „Kennst du so
jemanden?“
Tina hatte plötzlich Tränen in den Augen. Sie stand auf, holte ihre Geldbörse,
klappte sie auf und zeigte mir ein Foto.
„Mischa“, sagte sie nur, und ich schaute auf das Gesicht ihres ersten Freundes, das
gleiche Gesicht wie in meinem Traum vor so vielen Jahren.



5


„Es ist eine erwiesene Tatsache“, sagte Tina, nachdem sie sich wieder im Griff
hatte, „daß Jugendliche häufig übersinnliche Erfahrungen haben. Gedanken, Gefühle,
Träume oder ähnliches. Hellsehen, Hellfühlen, die ganze Palette rauf und runter. Ich
wollte dich damals eigentlich über deinen Traum ausquetschen, aber als du das von
den Spinnern gesagt hattest, warst du bei mir unten durch.“ Sie lächelte wehmütig.
„Wer weiß, wie alles gekommen wäre, wenn du das damals nicht gesagt hättest. Denn
er war tatsächlich kurz darauf verschwunden. Weil das Gericht es ihm befohlen hatte.
Weil er ausgewandert war. Frank, ich bin mir hundertprozentig sicher, daß niemand
aus der Schule etwas von Mischa gewußt hat, geschweige denn ihn jemals gesehen
hat. Und jetzt sag noch mal, daß du nicht an Träume glaubst.“
„Das...“ Ich räusperte mich und setzte erneut an. „Das kann doch alles Zufall ge-
wesen sein.“
„Klar“, räumte Tina ein. „Genauso ein Zufall, daß du mich angesprochen hast. Ge-
nauso ein Zufall, daß du dich von dem Musikunterricht zurückgezogen hast.“ Ich hatte
Tina von den tieferen Gründen erzählt. „Natürlich kannst du es dir leicht machen und
sagen, daß du nicht daran glaubst, aber gestehe bitte anderen zu, daß sie daran glau-
ben, daß Träume für andere Menschen einen reellen Inhalt und Bezug haben. Für
Jenny war ihr Traum etwas, was sich durch deinen Besuch erfüllt hat. Willst du ihr
jetzt einreden, daß sie sich das alles nur eingebildet hat? Hast du denn nie an deine
Träume geglaubt?“
Ihre letzte Frage wühlte etwas in mir auf. Totgeglaubte Erinnerungen wurden
wach, Erinnerungen an Träume, in denen ich etwas vorhergesehen hatte, das dann
später auch so eingetroffen war. Doch weil mir diese Träume im Lauf der Zeit Angst
gemacht hatten, hatte ich sie abgeblockt und mich dazu gezwungen, sie direkt nach
dem Aufwachen zu vergessen.
„Doch“, sagte ich heiser. „Es gab mal eine Zeit, in der ich an Träume geglaubt ha-
be.“
„Na also“, freute Tina sich. „Glaubst du Jenny jetzt?“ Ich sah Jenny an, die immer
noch etwas verletzt aus ihrer Wäsche schaute.
„Ja. Ja, ich glaube ihr.“ Es fiel mir schwer, dies einzugestehen, denn ich war mir
sicher, daß ich dadurch etwas in mir wieder zum Leben erweckte, was ich nicht wollte.
Aber Jennys glückliche Augen ließen mich diesen Gedanken sofort wieder vergessen.
„Schön“, sagte Tina erfreut und brachte das Thema damit zu Ende. „Dann können
wir ja jetzt in Ruhe zu Ende frühstücken.“

Nach dem Frühstück weigerte Jenny sich rundheraus, sich anzuziehen. „Frank
sollte mich gestern abend noch streicheln, aber ich bin so schnell eingeschlafen, daß
ich gar nicht viel davon mitbekommen habe“, sagte sie schmollend. „Das soll er jetzt
nachholen.“
„Dann schläfst du doch gleich wieder ein“, zog ich sie auf. Jenny zog eine Grimas-
se.
„Bin doch kein kleines Kind mehr. Ich schlaf nicht ein. Komm, wir gehen aufs So-
fa.“
„Widersprich nie der Stimme deines Herzens“, sagte Tina lächelnd. „Geht mal, ich
räum hier ab.“ Jenny zog mich an der Hand, bis ich aufstand und ihr zum Sofa folgte.
Ich setzte mich hin. Jenny setzte sich rittlings auf meinen Schoß und knotete ihren Ba-
demantel auf.
„Rücken streicheln“, befahl sie. Ich gehorchte und schob beide Hände unter ihren
Bademantel. Jenny lehnte sich an mich, ihre Wange an meine gedrückt. „Du piekst“,
sagte sie kichernd und suchte sich eine Stelle an mir, die nicht piekste, irgendwo tief
am Hals. Ich hatte mich inzwischen zu ihrem Rücken vorgearbeitet und streichelte sie
dort. Genießerisch legte Jenny ihre Arme um meinen Hals. Ihre Mutter schaute kurz zu
uns herüber und lächelte mich beruhigend an. Ich streichelte Jenny, vom Genick bis
zum Po, von den Hüften bis zu den Achseln und wieder zurück. Sie brummte zufrie-
den. Ihr Atem wurde immer ruhiger und gleichmäßiger, und plötzlich war sie wieder
eingeschlafen.
„Das ist ja toll“, sagte Tina lachend. „Kannst du nicht jeden Abend kommen und
sie zum Schlafen bringen?“
„Nichts würde ich lieber tun“, gestand ich. „ich fürchte nur, daß sie sauer sein
wird, wenn sie gleich aufwacht.“
„Dann weck sie doch auf eine sanfte und schöne Art. Mischa hat das auch immer
so gemacht, wenn ich bei ihm eingeschlafen bin.“
„Und wie?“
„Das solltest du selbst herausfinden“, grinste Tina. „Ich kann dir nur soviel verra-
ten, daß mir diese Art, geweckt zu werden, am besten gefallen hat. Trau dich ruhig.“
Sie ging in die Küche und warf mir durch die Tür einen letzten Blick zu. „Ich habe hier
etwa eine Viertelstunde zu tun.“ Sie schloß die Tür und ließ mich mit der schlafenden,
halbnackten Jenny alleine.
Na gut, dachte ich, probieren wir’s. Ich strich über Jennys Beine bis hinauf in den
Schritt und weiter über ihren Bauch bis zu den kleinen, kaum fühlbaren Brüsten. Erre-
gung packte mich, als ich ihre kleinen Warzen spürte und sie sanft massierte. Jenny
regte sich im Schlaf und umarmte mich fester, was mir weitere Streicheleinheiten an
dieser Stelle unmöglich machte. Ich ließ meine Hände wieder nach unten rutschen und
legte sie auf die Stelle, an der die Beine in den Rumpf übergingen. Mit den Daumen
strich ich in kleinen Kreisen über ihre Beine und kam langsam zu ihrer Scham. Ich
fühlte ihre kleine, unbehaarte Spalte und fing an, sanft darüber zu streichen, bis ich
diesen kleinen, empfindlichen Punkt erreicht hatte. Ich konzentrierte meine Bewegun-
gen darauf. Mein Glied hatte sich erhoben und drückte gegen ihre Porille. Sanft, aber
regelmäßig massierte ich Jennys Kitzler. Wenige Sekunden später war ihre Spalte
schon feucht, und Jenny stöhnte leise im Schlaf. Ich verstärkte meine Bemühungen.
Plötzlich wurde ihr Griff um meinen Hals sehr fest, und Jenny schrie leise auf. Ihr gan-
zer Körper wurde steif und preßte sich an mich. Mein Daumen rutschte etwas in ihre
Scheide hinein. Jenny drückte dagegen. Sie atmete heftig und schnell in den Nachwe-
hen ihres Orgasmus, dann öffnete sie die Augen und sah mich verliebt an.
„Das war toll“, murmelte sie und küßte mich. „Das kannst du öfter machen. Wenn
ich das mache, ist es längst nicht so schön.“ Sie gab mir einen weiteren Kuß. „Du hast
ja schon wieder eine Erektion“, sagte sie dann. „Das spüre ich ganz deutlich.“
„Kein Wunder“, lachte ich. „So süß, wie du bist.“ Sie kicherte verlegen und griff
zwischen ihre Beine, um mein Glied hervorzuholen. Dieser Anblick, mein Glied in ih-
rer Hand, nur ein winziges Stück entfernt von ihrer Scheide, brachte mich fast um den
Verstand. Jenny schaute es sich interessiert an.
„Mutti sagt, es wäre ein tolles Gefühl, einen Penis in sich zu haben“, überlegte sie.
„Aber das sieht so groß aus. Paßt das denn überhaupt? Bei mir, meine ich.“
„Vielleicht jetzt noch nicht“, sagte ich krampfhaft, „aber später bestimmt. Deine
Scheide dehnt sich, wenn das Glied da reingeht.“
„Das hat Mutti auch gesagt, aber trotzdem sieht es so aus, als würde es nicht pas-
sen.“ Nachdenklich hielt sie die Spitze meines Penis vor ihren Eingang. Ich betete, daß
sie versuchen würde, es hineinzustecken, ich betete, daß ihre Mutter nicht hereinkom-
men würde, und ich betete, daß ich nicht sofort kommen würde. Jenny strich mit der
Penisspitze langsam über ihre Scheide. „Das fühlt sich schön an“, sagte sie, „so warm
und lebendig.“ Sie drückte ihren Unterleib langsam gegen mein Glied. Sie und ich wa-
ren feucht, eher schon naß, und die Spitze drang ganz leicht in sie ein. Ich nahm alle
Kraft zusammen und versuchte, an etwas anderes zu denken. Jenny ließ ihre Vaginal-
muskeln spielen. „Ich spür dich“, sagte sie leise.
„Ich spür dich auch, Jenny, und es fühlt sich einfach traumhaft an. Nur, bitte, be-
weg dich jetzt nicht.“
„Machst du mich sonst wieder naß?“ kicherte sie.
„Ja, aber an einer Stelle, wo es sehr gefährlich ist.“
„Wegen Kinderkriegen und so?“
„Ja, genau.“
„Mann, bist du doof“, lachte Jenny. „Ich hatte doch noch keine Periode. Mutti?“
rief sie laut, und ich zuckte erschrocken zusammen.
„Ja?“ kam die Antwort durch die geschlossene Tür.
„Wann hattest du deine erste Periode?“
„Sehr spät, mit 14 etwa. Warum?“
„Kann man denn Kinder kriegen, wenn man noch keine Periode hatte?“
„Normal nicht“.“ Die Tür öffnete sich, und Tina steckte ihren Kopf heraus. Ich
suchte nach einem Loch, in dem ich mich verkriechen konnte, aber die beiden küm-
merten sich nicht um mich. „Aber trotzdem solltest du vorsichtig sein“, riet Tina ihrer
Tochter. „Es kann alles mögliche passieren, auch wenn du die Regel noch nicht hat-
test. Warte mal...“ Sie zog den Kopf zurück, und wenige Sekunden später flog eine
Schachtel in unsere Richtung und landete auf dem Sofa neben mir. Es war ein
Schaumpräparat mit spermientötender Wirkung.
„Die benutze ich immer, und bisher mit gutem Erfolg“, lachte Tina durch die Tür
und warf ein frisches Handtuch nach uns. „Das werdet ihr auch brauchen. Ich hab hier
doch noch länger zu tun, kümmert euch nicht um mich. Oh, Moment“, sagte sie und
kam schnell herein. „Ich seh nichts, ich seh üüüüberhaupt nichts“, lachte sie, griff nach
ihren Zigaretten und dem Feuerzeug und verschwand wieder.
„Mutti ist echt lieb“, sagte Jenny glücklich, dann stutzte sie und schaute zwischen
uns. „Was ist denn los? Magst du mich nicht mehr?“
„Doch“, sagte ich schwach. „Geht gleich wieder. Ich war nur abgelenkt.“ Schließ-
lich erlebt man es nicht sehr oft, daß man ein 12jähriges Mädchen entjungfern möchte
und ihre Mutter dabei aktive Hilfe leistet.
„Gut“, freute Jenny sich. Sie griff nach der Schachtel und las die Anleitung. „Du
mußt da mal eben verschwinden“, sagte sie und wischte mein schlaffes Glied zur Sei-
te. Sie nahm eins der Zäpfchen und steckte es mit konzentriertem Gesicht an die Stelle,
für die es bestimmt war. Ich nutzte die Gelegenheit und legte das Handtuch unter mei-
ne Beine.
„So“, meinte Jenny, „jetzt müssen wir noch ein paar Minuten warten.“
„Bist du sicher, daß du das willst?“ fragte ich besorgt. „Sollten wir nicht noch et-
was warten?“
Jenny schüttelte den Kopf. „Nein, nicht warten. Probieren können wir jederzeit.
Wenn es nicht klappt, probieren wir es eben Silvester. Aber das wird schon klappen.“
Sie warf einen kritischen Blick nach unten. „Oder?“
„Doch, denke schon“, sagte ich, doch ich hatte einen psychologischen Effekt nicht
beachtet: die Anwesenheit von Jennys Mutter im Nebenzimmer. So sehr Jenny und ich
auch wollten, es ging nicht. Ich war zu nervös, ich konnte einfach nicht. Nicht mit ihrer
Mutter in der gleichen Wohnung. Schließlich gab Jenny enttäuscht auf.
„Reine Verschwendung“, sagte sie und legte die Schachtel mit einem strafenden
Blick auf mich auf den Tisch. Dann seufzte sie. „Na ja, wir können es nächste Woche
ja noch mal versuchen.“

Tina hatte sich etwas in dieser Richtung schon gedacht, als Jenny ihr die Schachtel
in die Küche brachte. Sie tat so, als hätte es die letzten Minuten gar nicht gegeben, als
sie mit ihrer Tochter wenige Minuten später zurück ins Wohnzimmer kam, und auch
Jenny redete nicht mehr davon. Im Gegenteil, beide taten ihr Bestes, um mich in gute
Laune zu versetzen, und wenige Minuten später lachten wir schon wieder über meinen
„Patzer“. Mir war klar, daß dies nichts mit Impotenz zu tun hatte; es waren schlicht
und einfach meine Nerven, die die Anwesenheit von Jennys Mutter in dieser Situation
nicht vertragen hatten. Manche Männer mögen dies als anregend oder stimulierend
empfinden, aber ich war ein anderer Typ. Sex war für mich etwas, was man zu zweit
macht, ohne Zuschauer oder Zaungäste.
Im Laufe des Vormittags wurden die Straßen wieder frei, so daß ich nach Hause
fahren konnte, jedoch nicht, ohne daß Jenny mich beim Anziehen (besser gesagt,
nachdem ich den Bademantel ausgezogen hatte) noch einmal heftig umarmte und sich
für die Ohrringe bedankte. Sie ließ mich dann los, und mit einem schelmischen Blick
auf meine Körpermitte meinte sie: „Geht ja doch noch. Ich freu mich schon auf Silve-
ster.“ Sie gab mir einen Kuß. „Ich lieb dich“, sagte sie schlicht und verschwand, damit
ich mich in Ruhe fertigmachen konnte. Als ich anschließend nach draußen kam, saß
Tina schon am PC und haute kräftig in die Tasten. Sie sah entschuldigend auf Jenny.
„Ich muß das bis nach Weihnachten fertighaben, obwohl ich eigentlich Urlaub ha-
be zwischen den Feiertagen, und Jenny und ich sind heute nachmittag bis morgen
abend bei Bekannten. Tja, das liebe Geld“, schloß sie seufzend. Jenny schaute mich
kurz an und lächelte.
„Ich besuch dich direkt nach Weihnachten, ja?“ fragte sie.
„Gerne, Jenny. Ich wünsche euch noch viel Spaß, und vielen Dank für die freundli-
che Aufnahme gestern abend.“
„Jetzt aber raus“, lachte Tina und stand auf. „Wenn sich jemand bedanken muß,
dann doch wohl...“
„Schon klar“, unterbrach ich sie. „Ihr wollt mich loswerden. Na gut, dann gehe ich
eben.“
„Du bist so ein lieber Idiot“, lachte Tina und drückte mich kurz.
„Das habe ich schon immer an dir bewundert, Tina.“ Sie sah mich fragend an. „Na,
dein Talent, mit Menschen umzugehen.“
„Jetzt solltest du aber wirklich verschwinden, bevor du mit deiner Nase noch in
meine Faust läufst. Mach’s gut, Frank, und noch mal vielen, vielen Dank!“ Jenny
brachte mich noch die Treppen runter und blieb im Hausflur stehen. Sie sah mir zu,
wie ich das Auto freikratzte und einstieg, dann winkte sie mir noch hinterher, bis ich
um die Kurve bog.

Zu Hause legte ich meine neue CD in den Player. Dabei fiel mir auf, daß der Dek-
kel der CD nicht richtig schloß. Ich nahm die Einlage heraus. Ein mehrfach gefalteter
Zettel fiel auf den Boden. Ich hob ihn auf und faltete ihn auseinander. Es war ein Brief
von Jenny.
„Frohe Weihnachten, Frank“, schrieb sie, „und vielen Dank für dein Geschenk. Ich
habe mich wirklich riesig darüber gefreut. Ich liebe dich. Deine Jenny. PS: Silvester
machen wir es uns ganz gemütlich. Mutti hat gesagt, ich darf solange aufbleiben, wie
ich will. Schauen wir uns zusammen das Feuerwerk um Mitternacht an? Mutti meint,
wenn wir auf den Berg hinter der Stadt gehen, hätten wir eine tolle Aussicht. Ich freu
mich drauf. Jenny. Noch mal PS: ich habe dich irrsinnig lieb.“
Womit hatte ich soviel Glück verdient, fragte ich mich, als ich die CD gestartet und
mich hingesetzt hatte. Jenny war ein so liebes Mädchen, dabei eigensinnig, und sie
wußte, was sie wollte. Konnte sie wirklich diesen Traum gehabt haben? Ich hielt ihren
Brief in der Hand wie eine Kostbarkeit, als ich versuchte, mich an einige Träume aus
meiner eigenen Kindheit zu erinnern. Viel bekam ich nicht mehr zusammen, nur, daß
ich sowohl den Tod meines Großvaters wie auch den schweren Unfall meines damals
noch lebenden Vaters vorausgeträumt hatte. Mir blieb wohl keine andere Wahl, als
Jennys Traum als das anzunehmen, was es war: ein Vorauswissen.
Die Zeit bis zum nächsten Abend verbrachte ich damit, meinen PC „aufzuräumen“:
alte Daten löschen, noch benötigte Daten sichern, aktuelle Projekte sortieren, überar-
beiten und dokumentieren. Mit jeder Minute merkte ich, wie sehr ich Jenny vermißte.
Ich will nicht direkt sagen, daß ich ohne sie nicht mehr leben konnte, denn diese For-
mulierung halte ich für sehr gefährlich für eine Beziehung und für die Einstellung zum
Leben überhaupt, aber ich vermißte sie eben. Wenn sie um mich war, war es einfach
schöner. Ich ging früh zu Bett, konnte jedoch nicht einschlafen. Ich sah immer ihre la-
chenden Augen vor mir, hörte ihre Stimme Belangloses sagen oder Wichtiges, spürte
ihre Haut unter meinen Fingern, roch den weichen Duft ihrer Haare. Es war schon weit
nach Mitternacht, als ich endlich einschlief, den nächsten Tag und damit Jennys Be-
such herbeisehnend.
Ein Dauerklingeln an der Haustür riß mich nach viel zu wenigen Stunden aus dem
Schlaf. Es war erst kurz nach sieben. Todmüde tappste ich zur Tür und schaltete die
Sprechanlage ein.
„Ja?“ brummte ich.
„Morgen!“ schallte eine fröhliche Stimme aus dem Lautsprecher. „Hab ich dich
geweckt? Tut mir leid.“
„Jenny? Jenny!“ Ich öffnete die Tür, ein Wirbelwind fegte herein, knallte die Tür
zu und umarmte mich stürmisch.
„Ich hab dich vermißt, ich hab dich schrecklich vermißt“, sagte sie immer wieder
und ließ mich gar nicht mehr los. Ich erwiderte ihren festen Druck.
„Ich hab dich auch wahnsinnig vermißt, Jenny. Ich hab mir so gewünscht, daß du
schnell kommst.“
„Jetzt bin ich ja da“, sagte sie glücklich und schaute mich an. „Hey, wie siehst du
denn aus? Zuviel gefeiert gestern?“
„Nein, nur wenig geschlafen.“
„Warum das denn?“
„Ich konnte immer nur an dich denken“, gab ich zu, „und deswegen konnte ich
nicht einschlafen.“
„Du bist lieb“, meinte sie. „Jetzt leg dich wieder etwas hin, ich mach inzwischen
Frühstück. Kein Widerspruch!“
„Ich kann doch jetzt nicht schlafen, wo du da bist“, sagte ich lächelnd.
„Das wollen wir doch mal sehen.“ Sie nahm meine Hand und zog mich ins Schlaf-
zimmer. Dann drückte sie mich auf das Bett und zwang mich, mich hinzulegen. Mei-
nem Griff, mit dem ich sie zu mir herunter ziehen wollte, wich sie lachend aus. „Keine
Spielchen jetzt, Frank. Du schläfst jetzt noch etwas.“ Sie setzte sich auf den Rand des
Bettes und legte mir ihre Hand über die Augen. Das nächste, was ich mitbekam, war
der Duft von Toast. Ich öffnete die Augen und fand Jenny neben mir sitzend, auf dem
Schoß ein Tablett mit Toast, Wurst, Käse und Milch.
„Hab ich wirklich geschlafen?“ fragte ich erstaunt und setzte mich auf. Jenny
nickte stolz.
„Hat Mutti bei mir immer gemacht, wenn ich müde war, aber nicht schlafen wollte.
Klappt auch bei dir. Jetzt aber guten Hunger.“ Ich lehnte mich mit dem Rücken an die
Wand, dann frühstückten wir gemeinsam.

„Das hat gutgetan“, meinte ich und lehnte mich wieder an, nachdem ich meinen
Teller auf das Tablett gestellt hatte. „So gut hat es mir noch nie geschmeckt. Danke,
Jenny.“
„Gern geschehen“, sagte sie förmlich, dann kicherte sie. „Ich hab den Toast auch
mit ganz viel Liebe gemacht.“
„So hat er auch geschmeckt. Jetzt komm erst mal her, ich möchte dich drücken.“
Jenny stellte erst das Tablett auf den Boden, dann legte sie sich zu mir. Sie trug ihre
Straßenkleidung, hatte die Schuhe jedoch ausgezogen, bevor sie mit dem Frühstück ins
Bett kam. Sie streifte im Liegen ihr Hemd ab und zog die Hose aus, dann kroch sie in
meinen Arm.
„Was bist du denn eigentlich schon so früh wach?“ fragte ich in ihre Haare.
„Ich hab dich vermißt und wollte schnell bei dir sein“, sagte sie und gab mir einen
schnellen Kuß. „Tut mir leid, daß ich dich geweckt habe.“
„Schon gut“, wehrte ich ab. „Wenn du so gutes Frühstück machst, kannst du mich
jeden Morgen wecken.“
„Träum weiter“, kicherte sie. „Das nächste Frühstück machst du.“ Ihre Hand
schlüpfte in meine Schlafanzughose. „Da ist ja noch jemand wach“, meinte sie fröh-
lich. Ich schloß die Augen und versank in dem Gefühl ihrer kleinen Hand, die mein
Glied umfaßt hatte. „Gefällt dir das?“ fragte sie leise. Ich nickte. „Wie macht ihr Män-
ner das, wenn ihr alleine seid? Ich meine, Selbstbefriedigung?“
„Festhalten, so wie du jetzt, und dann die Hand hin- und herbewegen.“ Jenny pro-
bierte es und jagte wohlige Schauer durch mich. „Ungefähr so?“
„Ganz genau so.“
„Aha.“ Sie setzte sich auf meinen Bauch, mit dem Rücken zu mir und zog meine
Hose herunter. Sie nahm mein Glied wieder in ihre Hand rieb weiter. Es dauerte nur
wenige Sekunden, und der Härtegrad hatte sein Maximum erreicht. Ich legte meine
Hände auf Jennys Hüften und streichelte sie, so gut es ging. Jenny war in einem lang-
samen, angenehmen Rhythmus. Ich legte meine Hände auf ihre Beine und drückte mit
den Fingern durch ihr Höschen leicht gegen die Scham.
„Finger weg!“ befahl sie und schob meine Hände weg. „Erst bist du dran. Ich will
sehen, wie das da rauskommt. Mach ich es richtig?“
„Du machst es ganz toll, Jenny. Etwas schneller vielleicht.“ Jenny erhöhte ihr
Tempo.
„Das wird ja schon ganz feucht“, sagte sie erstaunt.
„Das ist - so eine Art - Schmiermittel“, sagte ich erregt, „damit - der Penis - leich-
ter in - die Frau - geht.“
„Ah so. So wie Schmieröl?“ Trotz meiner Erregung mußte ich lachen.
„Ja, so in der Art. Hör jetzt bitte nicht auf, es ist gleich soweit.“
„Okay.“ Jenny pumpte weiter und erhöhte von sich aus das Tempo. Ich spürte, wie
die Ladung in meinen Hoden sich zusammenballte und auf den Ausbruch vorbereitete.
„Ja, Jenny“, keuchte ich, „noch ein bißchen, nur noch ein bißchen, jetzt gleich...
jetzt gleich... JETZT!“ Mein Körper bäumte sich auf, als die weiße Masse heraus-
schoß. Jenny schrie überrascht auf.
„Huch! Das spritzt ja richtig hoch. Liebe Güte!“ Sie preßte meinen Penis fest an ih-
ren Bauch. Ich zog Jenny an mich, um ihre Haut an meiner zu spüren. Sie hielt mein
Glied noch immer fest an ihren Unterleib gedrückt. Glücklich streichelte ich ihre Brust,
die naß war von dem Sperma.
„Das Ding hat mich ganz naßgemacht“, kicherte Jenny. „Ich glaube, wir müssen
jetzt baden gehen.“
„Einverstanden“, sagte ich matt. „Geh schon mal vor, ich komm sofort nach.“
Jenny drehte ihren Kopf zur Seite und schaute mich an.
„In der Wanne kannst du dich dann revanchieren“, meinte sie großzügig.

Das Wasser war eingelassen und hatte für meinen Geschmack ein bißchen zu hohe
Temperatur, aber das unangenehme Gefühl verging nach einigen Minuten. Jenny stieg
dazu und setzte sich zwischen meine Beine, den Rücken an meine Brust gelehnt.
„Ist das herrlich“, seufzte sie, hob ihre Arme hoch, legte sie hinten um meinen Hals
und ihren Kopf auf meine Schulter. Ein ganz leichter Schweißgeruch stieg von ihren
Achseln auf, nicht unangenehm, eher anregend. Die Haut an ihrem Oberkörper war
durch diese Haltung ganz gespannt. Ich legte eine Hand auf ihren Bauch, die andere
über ihre Brust. Jenny schloß die Augen. Wir lagen ganz still in dem Wasser, ließen
uns einweichen und freuten uns, zusammen zu sein. Langsam ließ ich meine Hand von
ihrem Bauch tiefer rutschen, bis zwischen ihre Beine. Diesmal protestierte Jenny nicht;
sie spreizte ihre Beine sogar noch etwas.
„Willst du mein Häutchen schon mal kaputtmachen?“ fragte sie leise. „Ich meine,
damit es Silvester nicht so weh tut. Ich möchte nämlich, daß es dann ganz schön wird
mit uns.“
„Wenn du möchtest“, antwortete ich. Sie nickte leicht.
„Ja, möchte ich. Sei aber bitte vorsichtig, ja?“
„Versprochen, mein Schatz. Ich könnte dir nie absichtlich wehtun.“
„Das weiß ich“, lächelte sie. „Diesmal mußt du es aber.“
„Dann sollten wir uns vorher waschen, solange das Wasser noch sauber ist.“
„Okay“, sagte Jenny tapfer. Ich dankte im Stillen ihrer Mutter zum tausendsten
Male für die hervorragende Aufklärung, die sie ihrer Tochter hatte zukommen lassen.
Gleichzeitig bewunderte und liebte ich Jenny für ihren Mut. Jenny stand auf, griff nach
dem Duschgel und reichte es mir.
„Fang du an“, sagte sie.
„Warum nicht gegenseitig einseifen?“ fragte ich.
„Meine ich doch“, grinste sie. „Fang an, mich zu waschen.“ Ich ließ etwas Gel in
meine Hand laufen und begann an ihrem Rücken. Jenny hielt die Haare hoch, und ich
seifte sie ein, vom Hals über den Po bis zu den Kniekehlen. Jenny bat mich, sie festzu-
halten, und stellte ein Bein auf den Rand der Wanne. Mit einer Hand hielt ich sie an
der Schulter fest, mit der anderen wusch ich die Stelle zwischen ihren Beinen. Jenny
stöhnte leicht.
„Soll ich aufhören?“ fragte ich besorgt.
„Ich bring dich um, wenn du jetzt aufhörst“, meinte sie grinsend. Ich griff nach ei-
nem Waschlappen, machte ihn naß und wischte die Seife von ihrem Rücken ab, so daß
sie ihre Haare wieder loslassen konnte.
„Dreh dich um“, bat ich sie. Jenny drehte sich um. „Ich mach sofort weiter“,
meinte ich und seifte ihren Oberkörper ein. Schnell war ich wieder in ihrem Schritt an-
gelangt und reinigte sie dort mit äußerster Sorgfalt. Jenny wackelte etwas.
„Das ist ein wahnsinnig tolles Gefühl“, sagte sie mit verschwommenem Blick.
Vorsichtig drang ich mit einem Finger leicht in ihre Scheide ein, nur ein bißchen.
„Uh“, machte Jenny. „Hör lieber auf, sonst kipp ich noch um. Nein, hör doch nicht
auf.“ Ich stand zur Sicherheit auf und hielt sie am Bauch fest. Ihren Rücken drückte
ich leicht gegen mich. Wieder steckte ich meinen Finger leicht in sie. „Frank, das ist
unglaublich schön“, sagte Jenny. „Ist das genauso schön, wenn du dein Glied da rein-
steckst?“
„Glaube schon. Allerdings ist ein Glied dicker als ein Finger, vielleicht wird es
Anfang etwas unangenehm sein.“
„Glaube ich nicht. Vorsicht, du kommst an mein Häutchen.“ Ich zog meinen Finger
etwas zurück, ohne ihn herauszuziehen. Mit einem zweiten Finger massierte ich ihren
Kitzler. Jenny stellte ihr Bein wieder auf den Wannenrand. Ich legte meine Hand über
ihre Scham und fing an, meinen Finger in ihr hin und her zu bewegen.
„Hör auf, Frank, mir wird ganz schwindlig“, sagte sie und schwankte. „Ich glaube,
dafür sollte ich liegen. Es fühlt sich aber fantastisch an, am liebsten würde ich jetzt
schon mit dir schlafen.“
„Wenn du willst...“, sagte ich gedehnt, doch sie schüttelte den Kopf.
„Nein, erst Silvester. Ich möchte mit dir schlafen und morgens neben dir aufwa-
chen, so wie Mutti es mit Mischa getan hat.“
„Hat sie dir viel von ihm erzählt?“ fragte ich neugierig, während wir uns wieder
hinsetzten.
„Ja, hat sie. Aber am meisten hat sie von sich und von ihren Gefühlen erzählt, und
wie schön das erste Mal war. Machst du es mir auch so schön?“ Besorgt sah sie mich
an. Ich schloß sie in meine Arme.
„Ich werde alles tun, damit es wundervoll für dich wird, Jenny. Ich werde dich an
diesem Abend verwöhnen, ganz sanft und zärtlich zu dir sein, und dann werden wir
gemeinsam entdecken, wie schön es sein kann.“
Dankbar gab sie mir einen Kuß. „Ich liebe dich, Frank.“
„Ich liebe dich, Jenny. Und jetzt darfst du mich waschen.“
Nachdem wir beide sauber waren, setzten wir uns wieder so hin wie am Anfang:
Jenny saß zwischen meinen Beinen, mit dem Rücken zu mir. Ein Bein ließ sie über den
Rand der Wanne nach außen hängen. Sie war ein bißchen angespannt in Erwartung
des Schmerzes beim Durchstoßen ihres Jungfernhäutchens, daher rieb ich ihren Kitz-
ler, um sie zum Höhepunkt zu bringen. Ich hatte vor, das Häutchen im Moment ihres
Orgasmus zu durchstoßen. Eine Hand war zwischen ihren Beinen, ein Finger in ihr,
mit der anderen Hand streichelte ich ihre kleinen, kaum sichtbaren Brüste. Jenny ent-
spannte sich schnell und konzentrierte sich auf die Gefühle, die in ihr waren. Als sie
sich dem Höhepunkt näherte, verstärkte ich mein Reiben, und kurz darauf schrie sie
leicht auf, als der Orgasmus kam. In der gleichen Sekunde bohrte ich meinen Mittel-
finger tief in sie, und der Widerstand verschwand. Jenny zuckte nur kurz zusammen,
dann war es vorbei. Ein ganz leichter Blutstrom stieg zwischen ihren Beinen auf, aber
es war viel weniger, als ich erwartet hatte.
Um den Schmerz so kurz wie möglich zu halten, hatte ich sie weiter befriedigt, und
Jenny hatte schon jetzt den Schmerz vergessen. Sie stöhnte vor Lust und Wonne, dann
drehte sie sich im Wasser um und legte sich auf mich. Ihre Lippen suchten und fanden
meine. Ich streckte meine Zunge heraus und leckte über ihre Lippen. Jenny öffnete ih-
ren Mund und ließ meine Zunge an ihre stoßen. Sie umarmte mich heftig, während un-
sere Zungen miteinander spielten. Mein Penis stand steil zwischen ihren Beinen. Sie
preßte die Beine zusammen und klemmte ihn ein, dann lockerte sie die Beine wieder
etwas, griff nach unten, drückte mein Glied an ihre Scheide und preßte die Beine er-
neut zusammen. Ich legte eine Hand auf ihren Po und streichelte ihre festen, kleinen
Halbkugeln. Mit einem Finger drückte ich leicht gegen ihren Darmausgang. Jenny biß
mich in die Lippe und stöhnte auf. Sie preßte sich mit aller Macht an mich, während
mein Finger an ihrem kleinsten Löchlein spielte. Durch ihre Reaktion ermutigt, bohrte
ich den Finger leicht in ihren Darm. Jenny wurde regelrecht wild. Sie küßte mich wie
eine Furie und bekam kaum mit, daß sie meine Lippen förmlich kaputtbiß, aber es
machte mir merkwürdigerweise nichts aus. Ich bohrte meinen Finger tiefer und tiefer,
und Jenny bekam plötzlich einen weiteren Orgasmus, fast noch stärker als der erste.
Ermattet sank sie auf mir zusammen, und wenn ich mich nicht abgestützt hätte, wären
wir beide untergetaucht.
„War das irre“, sagte sie erschöpft, als sie wieder reden konnte. „Ich dachte, ich
heb jeden Moment ab, als du da hinten drin warst. Mann, war das geil!“ bekräftigte sie
und küßte mich zärtlich.
„So schlimme Wörter kennst du?“ lachte ich und strich ihr die nassen Haare aus
dem Gesicht.
„Noch viel schlimmere“, lachte sie, „aber die benutze ich nicht. Aber das gerade
war wirklich voll geil.“
„Ja, so kann man es nennen, Jenny.“

Das Badewasser wurde langsam kalt, daher stiegen wir aus der Wanne und trock-
neten uns gegenseitig ab. Jenny zog ihre Sachen an, in denen sie gekommen war, ich
holte mir Wäsche aus dem Schlafzimmer. Dann jagte ich Jenny ins Wohnzimmer und
brachte das Frühstück, besser gesagt: die Reste unseres Frühstücks in die Küche. Ich
räumte die Lebensmittel in den Kühlschrank und ließ den Rest stehen. Als ich ins
Wohnzimmer kam, saß Jenny auf dem Sofa, die Beine untergeschlagen und lächelte
mir zu.
„Hallo“, sagte sie.
„Hallo, du“, grinste ich zurück und setzte mich neben sie. „Was geht dir denn ge-
rade im Kopf herum?“
„Ich glaube, ich habe mich in die Lippe gebissen“, sagte sie nachdenklich. „Ich ha-
be so einen komischen Blutgeschmack im Mund.“
„Keine Sorge“, tröstete ich sie. „Es waren nicht deine Lippen, die kaputt sind.“
„Sondern?“
„Hast du das nicht mitgekriegt?“
„Nein“, gestand sie verlegen. „Ich habe gerade nicht sehr viel mitbekommen, nur,
daß dein Finger da hinten so wahnsinnig toll war.“
„Schöner als vorne?“ Jenny überlegte.
„Nein“, sagte sie schließlich. „Nicht schöner, nur anders schön. Aber was ist denn
jetzt mit dem Blutgeschmack im Mund?“
„Du hast mich so wild geküßt, daß du mir dabei in die Lippen gebissen hast,
Jenny“, sagte ich lächelnd. Sie hob erschrocken die Hand vor den Mund. „Es war
nicht schlimm“, tröstete ich sie. „Es war sogar irgendwie... schön, erregend, aber es tat
nicht weh. Mach dir bitte keine Sorgen, Schatz.“ Der Schatz blickte mich erleichtert
an, dann wurden ihre Augen groß.
„Dann habe ich dein Blut getrunken?“ fragte sie. Ich nickte. Ein breites Grinsen
zog über ihr Gesicht. „Dann gehörst du jetzt mir, für immer und ewig.“
„Das tue ich doch sowieso schon, Jenny. Es klingt zwar kitschig, aber ich habe
wirklich das Gefühl, daß wir zwei irgendwie zusammengehören.“
„Klingt gar nicht kitschig“, sagte sie strahlend. „Das Gefühl habe ich auch.“



6


Gegen Mittag, gerade als Jenny und ich überlegten, was wir essen sollten, klingelte
das Telefon. Ich nahm ab, meldete mich und hörte Tinas freudige Stimme.
„Habt ihr schon gegessen?“ fragte sie aufgeregt, nachdem wir uns begrüßt hatten.
Ich verneinte. „Super. Dann treffen wir uns in zwanzig Minuten in der Pizzeria am
Markt, okay?“
„Ja, gut, aber was ist denn los? Du klingst, als wärst du völlig aus dem Häuschen.“
„Bin ich auch, aber das erzähle ich euch, wenn wir da sind. Bis gleich.“ Sie legte
auf.
„Was wollte Mutti denn?“ fragte Jenny neugierig.
„Daß wir uns zum Essen treffen, in der Pizzeria am Markt. Sie war irgendwie auf-
geregt.“
„Dann ist irgend was Schönes passiert“, sagte Jenny und wurde auch ganz aufge-
regt. „Pizza essen geht sie immer nur dann, wenn was Tolles ist. Hat sie gesagt, was
war?“
„Nein, kein Wort. Sie meinte nur, daß sie es uns dort erzählen würde.“
„Wann?“
„In zwanzig Minuten.“

Tina war schon in der Pizzeria, als wir ankamen. Wir setzten uns dazu, bestellten
Getränke, dann das Essen.
„Na los“, forderte ich sie auf, als der Kellner verschwunden war. „Was ist pas-
siert?“
„Nicht viel“, log Tina unverschämt frech. „Ich bin heute morgen ins Büro gegan-
gen und habe meinem Chef die Übersetzungen auf den Tisch gelegt. Er hat einen Blick
drauf geworfen, gestutzt, sich die Papiere näher angeschaut und mich dann gefragt, seit
wann ich einen Computer hätte. Ich sagte, seit Weihnachten, und er meinte, daß es ei-
ne großartige Arbeit wäre. Ich bedankte mich, und er hat mir, für meine Initiative, wie
er meinte, eine Gehaltserhöhung angeboten. Ab nächsten Monat bekomme ich netto
200 Mark mehr.“ Wir gratulierten, doch Tina wehrte ab. „Das ist noch nicht alles“,
meinte sie. „Er fragte mich, ob ich Lust hätte, im Januar mit ihm eine Woche nach
Kiev zu fliegen, zu einer Konferenz für Übersetzer. Ich sagte ihm, daß ich eine kleine
Tochter habe und erst rückfragen müßte.“
„Aha“, sagte Jenny und lächelte schelmisch. „Du weißt nicht, zu wem du mich ab-
schieben sollst.“
„Genau“, lachte Tina. „Ich weiß wirklich nicht, wem ich diesen Streß zumuten
soll.“
„Ich wüßte da schon jemanden“, überlegte ich laut. Jenny strahlte mich an und griff
meine Hand.
„Bei dir?“ fragte sie. Ich schüttelte den Kopf.
„Nein.“ Jenny blickte mich enttäuscht und verletzt an, auch Tina sah verwundert
aus. „Ich dachte da eher an eine Tante von mir, die stocktaub ist und deine frechen
Bemerkungen gar nicht hört, Jenny.“ Jetzt kapierten die beiden. Tina lachte laut auf,
Jenny kniff mich mit wütendem Gesicht in die Hand.
„Das war gar nicht nett“, sagte sie vorwurfsvoll. Ich nahm sie in den Arm, aber sie
war bockig und machte sich frei. „Das wirst du mir büßen“, zischte sie mich an und
ignorierte mich die nächsten zehn Minuten. Doch was waren zehn Minuten gegen eine
ganze Woche mit diesem Engel?
„Mitte Januar, am 16., geht es los“, sagte Tina. „Wir fliegen Sonntag abend ab und
kommen Freitag nacht zurück.“
„Bist du sicher“, fragte ich vorsichtig, „daß dein Chef das Ganze als Geschäftsrei-
se aufnimmt?“
Tina verstand, worauf ich hinauswollte. „Todsicher, Frank. Er ist verheiratet, und
zwar, wie er betont hat, mit einem sehr lieben Mann, den er nie betrügen würde.“ Sie
zwinkerte mir zu. Sie wußte, daß ich mir Sorgen um sie machte, nicht aus Eifersucht,
sondern weil sie ihre eigene Einstellung zu Männern im allgemeinen hatte. Doch mit
diesem Hintergrund brauchte sich keiner von uns Sorgen zu machen.
Als das Essen kam, war Jenny wieder mit mir versöhnt. Sie freute sich auch schon
sehr darauf, eine Woche bei mir zu wohnen, obwohl ihr die Trennung von der Mutter
doch schwerfiel. Aber bis dahin waren es ja noch knapp drei Wochen. Jenny hatte ge-
nug Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen.
„Jetzt habe ich soviel von mir erzählt“, sagte Tina nach dem Essen, „daß ich noch
gar nicht gefragt habe, wie euer Tag denn war.“ Jenny beugte sich vor.
„Wir waren baden“, sagte sie leise, „und Frank hat eine Stelle bei mir entdeckt, wo
es sich ganz toll anfühlt. Es war so schön, daß ich dachte, ich werde ohnmächtig.“ Mir
wurde etwas heiß bei diesen Worten, doch Tina war, durch ihre Erlebnisse, derartiges
gewohnt.
„Ist ja herrlich“, sagte sie lächelnd. „Ich wette, ihr könnt es gar nicht mehr abwar-
ten bis Silvester.“
„Ich schon“, kam Jenny mir zuvor. „Aber Frank nicht.“ Sie warf mir einen listigen
Blick zu.
„Moment mal“, warf ich ein. „Wer hat denn vorhin gesagt, daß sie am liebsten
jetzt schon mit mir...“
„Ich finde es toll, daß du nach Rußland fliegst“, unterbrach Jenny mich geflissent-
lich. „Bringst du mir denn auch etwas mit?“
„Natürlich“, sagte Tina und verkniff sich das Lachen. „Ihr beide sprüht ja schon
Funken vor Ungeduld.“
„Dann wäre ein Eis jetzt genau das Richtige“, sagte ich ernst und stieß auf große
Zustimmung.

Tina bestand darauf, die Rechnung zu bezahlen. „Das ist heute mein Tag“, sagte
sie, und nach kurzer Diskussion gab ich nach. Da ich noch einiges aufzuarbeiten hatte,
fuhr Jenny mit ihrer Mutter nach Hause. Zum Abschied meinte sie, sie wüßte noch
nicht, wann sie mich wieder besuchen würde, aber spätestens Silvester. Ich nahm an,
daß sie mir meinen Scherz von vorhin heimzahlen wollte, und sagte daher nur, daß sie
mir jederzeit willkommen wäre. Dann trennten sich unsere Wege.
So verging dieser und auch der nächste Tag ohne Jenny. Ich wurde langsam richtig
nervös. Kein Anruf, kein Besuch, nichts. Wollte sie mich auf diese Art für meinen
Scherz büßen lassen? Das konnte ich nicht so recht glauben, aber es schien tatsächlich
so zu sein. Auch am dritten Tag, zwei Tage vor Silvester, war von Jenny nichts zu hö-
ren oder zu sehen. Ich fing an, mir Sorgen zu machen. Sollte irgend etwas passiert
sein? Ich beschloß, Tina anzurufen, erreichte aber nur ihren Anrufbeantworter. Ich
hinterließ eine Nachricht und legte wieder auf, doch bis zum Abend hatte sich niemand
gemeldet. Wie ein nervöser, eifersüchtiger, besorgter Schuljunge fuhr ich zu Tinas
Wohnung, doch alle Fenster waren dunkel, und ihr Auto war auch nicht zu sehen. Jetzt
war ich mir sicher, daß etwas passiert war. Angespannt fuhr ich wieder nach Hause
und kam gerade rechtzeitig in die Wohnung, denn das Telefon klingelte. Schnell hob
ich ab und meldete mich.
„Frank?“ kam Tinas traurige Stimme durch das Telefon. „Es tut mir wahnsinnig
leid, daß wir uns nicht gemeldet haben.“
„Ist irgend etwas passiert?“ fragte ich besorgt und gleichzeitig erleichtert.
„Mit Jenny und mir ist alles in Ordnung“, sagte sie. „Vorgestern morgen bekam ich
einen Anruf, daß es meinem Großvater sehr schlecht geht. Er wohnt in München.
Jenny und ich sind sofort losgefahren, und er ist am gleichen Abend noch gestorben.“
„Das tut mir leid“, sagte ich betroffen.
„Mir auch“, sagte Tina, „obwohl ich ihn kaum gekannt habe. Aber ich bin seine
letzte lebende Verwandte, und deshalb mußte ich hier einiges regeln. In der ganzen
Aufregung haben wir dich leider völlig vergessen. Ich hoffe, du nimmst es uns nicht
übel.“
„Nein, Tina, obwohl ich heute abend anfing, mir wirklich Sorgen zu machen.“
„Kann ich mir vorstellen. Es tut mir wirklich sehr leid. Jenny ist völlig daneben; die
Endgültigkeit des Todes hat ihr doch stark zugesetzt. Wir fahren aber morgen früh los
und kommen im Lauf des Nachmittages an. Willst du abends noch vorbeikommen,
oder soll ich Jenny gleich zu dir bringen? Ich habe das Gefühl, daß sie dich jetzt
braucht. Mit mir redet sie kaum. Allerdings auch mit keinem anderen. Was meinst
du?“
„Du, das überlasse ich ihr. Frag sie doch einfach.“
„Ja, Moment.“ Ich hörte, wie Tina Jenny fragte, konnte aber die dumpfe Antwort
nicht verstehen. Dann war Tina wieder am Apparat. „Sie will gleich zu dir. Ich setz sie
bei dir ab und bring ihre Sachen dann später vorbei. Sei uns bitte nicht böse, Frank.“
„Bin ich nicht, Tina. Ehrlich nicht. Ich bin froh, daß es euch gut geht. Grüß Jenny
von mir, ja?“
„Mach ich, Frank. Bis morgen dann.“ Erleichtert legte ich den Hörer zurück. Jenny
war nichts passiert! Was in ihr vorging, konnte ich mir denken. Ich hatte mich ähnlich
gefühlt, als ein Onkel von mir starb. Ich war damals in Jennys Alter. Ich würde das
schon hinbekommen.

Der Tag schlich dahin. Alle paar Minuten schaute ich aus dem Fenster, um nach
Tinas Wagen Ausschau zu halten, und das schon seit dem Morgen. Gegen halb vier
dann fuhr der Wagen endlich vor. Ich eilte hinaus und half Tina, auszusteigen. Sie war
ganz steif von der schweren und langen Fahrt. Jenny saß auf dem Beifahrersitz und
schaute geradeaus, ohne etwas zu sehen.
„So ist sie schon den ganzen Tag“, sagte Tina leise. „Sie hat die ganze Fahrt über
kein einziges Wort gesprochen.“
„Ich kann mir denken, was sie hat“, antwortete ich ebenso leise. „Aber ich glaube,
ich weiß ein Gegenmittel.“
„Das wär toll. Ich mache mir wirklich Sorgen um sie.“
„Brauchst du nicht. Ich glaube, wenn du wiederkommst, wird sie mit dir reden.“
„Jetzt mußt du sie aber erst mal aus dem Wagen bekommen“, sagte Jenny be-
drückt.
„Kein Problem.“ Ich ging auf die andere Seite des Wagens, öffnete die Tür,
schnallte Jenny los und hob sie heraus. Sie sah mich an, doch ihre Augen schauten
durch mich hindurch. Ich nickte Tina zu, die sorgenvoll auf ihre Tochter sah, und trug
Jenny ins Haus. Draußen hörte ich Tina wegfahren. Ich packte Jenny auf das Sofa,
setzte mich dazu und legte meinen Arm um sie. Sie reagierte in keinster Weise.
„Als ich so alt war wie du“, sagte ich, ohne mich um ihre Abwesenheit zu küm-
mern, „ist ein Onkel von mir gestorben, den ich sehr gern hatte.“ Bei dem Wort
„gestorben“ zuckte etwas in Jennys Gesicht. Sie hörte mir jetzt zu. „Meine Eltern und
ich waren bei ihm eingeladen. Wir hatten den ganzen Tag über Spaß gehabt und sehr
viel gelacht. Er stand auf, um etwas zu trinken zu holen und fiel einfach um. Er war auf
der Stelle tot.“ Jetzt drehte Jenny ihren Kopf zu mir und hing gebannt an meinen Lip-
pen. „Ich habe damals überhaupt nicht verstanden, was es heißt, tot zu sein. Ich sah
nur, daß ein Mensch, der vor wenigen Sekunden noch gelacht und geredet hatte,
plötzlich still und ganz weit weg war. So weit weg, daß niemand ihn dort erreichen
konnte. Ich habe lange Zeit danach Angst gehabt, so eine ganz komische, merkwürdige
Angst, ganz tief im Bauch. Ich konnte sie nicht einordnen, ich wußte nicht, woher sie
kam. Erst viel später habe ich es verstanden. Es war die Angst, einen Menschen zu
verlieren, den ich liebte. Die Angst, daß da irgend etwas war, was viel stärker als wir
Menschen ist, was jederzeit eingreifen und das Leben beenden kann, ob wir es wollen
oder nicht. Es war die Angst vor der Hilflosigkeit dem Tod gegenüber, und die Angst
vor der Frage, was das ganze Leben eigentlich soll.“
„Genau“, sagte Jenny und fing an, zu weinen. „Ich hatte solche Angst, daß Mutti
oder du genauso aussehen könntet wie der Uropa, so blaß und so kalt, aber ich wußte
nicht, was ich dagegen machen sollte. Ich wollte ihm helfen, ich habe ihn sogar ge-
schüttelt, damit er wieder wach wird, aber da war nichts mehr, Frank, da war gar kein
Uropa mehr. Da war nur noch ein kaltes Stück Fleisch.“ Sie warf sich in meinen Arm
und heulte sich die Seele aus dem Leib. Ich hielt sie einfach nur fest, ohne den sinnlo-
sen Versuch zu unternehmen, sie zu trösten oder zu beruhigen. Sie mußte es loswer-
den. Der Bann, den der Tod über sie geworfen hatte, war gebrochen. Er war nicht ver-
schwunden, das wußte ich aus eigener Erfahrung, aber er hielt Jenny nicht mehr in sei-
nem Griff.
Als Tina eine halbe Stunde später kam, um Jenny Anziehsachen zu bringen, war
Jennys Welt schon fast wieder in Ordnung. Sie mußte das lernen, was wir alle erfahren
mußten: daß jeder Mensch nur von geliehener Zeit lebt.



7


Jenny wollte mit ihrer Mutter nach Hause fahren; sie sagte, sie hätte noch einiges
zu erledigen. Tina versprach, Jenny am nächsten Tag gegen fünf bei mir abzuliefern,
bevor sie zu ihrer Bekannten fuhr. Ich blickte dem abfahrenden Auto traurig hinterher.
Aber es war ja nicht mehr lange bis morgen.
Ich verbrachte den Tag damit, ein Programm fertigzustellen, daß nach Neujahr ver-
kauft werden sollte, und trotz meiner Bedenken, unkonzentriert zu sein, half mir die
Arbeit. Nachdem ich mich wieder in das Programm hereingedacht hatte, war die Welt
außen vor, und ehe ich es mich versah, war es schon Zeit, schlafen zu gehen.
Am nächsten Morgen machte ich dort weiter, wo ich am Vorabend aufgehört hatte,
und gegen Mittag war das Programm fertig, ebenso die Installationsdiskette samt Do-
kumentation, die ich schon während der Entwicklung begleitend geführt hatte. Ich
schrieb noch die Rechnung, ließ sie ausdrucken, dann konnte ich nur noch auf Jenny
warten.
Unsere erste gemeinsame Nacht! Gott, war ich nervös. Ich wollte so sehr, daß es
schön war für sie, daß ihr erstes Mal ein ganz besonderes Erlebnis werden würde. Ich
malte mir alle möglichen Stellungen und Positionen aus und lachte in der gleichen Se-
kunde über mich. Doch egal, was ich tat, immer wieder sah ich Jenny vor mir: lachend,
redend, nachdenklich, angezogen, nackt, sich ausziehend, sich anziehend. Es existierte
nur noch Jenny in meinen Gedanken.
Endlich klingelte es an der Tür. Ich hatte kaum die Tür geöffnet, da flog Jenny
auch schon in meine Arme. Tina, die sie begleitete, hielt sich nicht lange auf, stellte
eine kleine Reisetasche in den Flur, wünschte uns einen guten Rutsch und verschwand.
Mit einem Arm hielt ich Jenny fest, mit der anderen hob ich ihre Tasche auf und
brachte beides ins Schlafzimmer. Hier ließ mich Jenny los und schaute sich um.
„Der große Kampfplatz“, trompete sie, dann grinste sie mich an. „Ich freu mich auf
heute nacht. Du auch?“
„Ich kann es kaum erwarten“, sagte ich ehrlich.
„Ich auch nicht“, gab sie zu. „Ich habe seit gestern immer wieder daran gedacht.
Du bist doch ganz lieb zu mir, ja?“ fragte sie, plötzlich besorgt. Ich nahm sie in den
Arm.
„Jenny, ich würde mir nie verzeihen, wenn ich dich jemals schlecht behandeln oder
dir wehtun würde. Du bedeutest mir mehr als jeder andere Mensch.“ Sie schmiegte
sich an mich, beruhigt durch meine Worte, die nicht nur so dahingesagt waren. Ich
meinte jede Silbe so, wie ich es sagte. Wenn sie glücklich zu machen hieß, ich müßte
sie gehen lassen, wäre ich dazu bereit gewesen. So sehr liebte ich sie.
Jenny schaute mich dankbar an. Sie wollte es genauso wie ich, und doch hatte sie
etwas Angst davor. Ich hoffte inständig, ihr diese Angst nehmen zu können.
Plötzlich riß sie sich los. „Zieh dir was Warmes an“, sagte sie. „Ich möchte noch
etwas spazierengehen. Ach ja, Mutti hat mir etwas Geld gegeben, damit ich dich zum
Essen einladen kann.“
„Jetzt hört sich doch alles auf“, lachte ich. „Du willst mich zum Essen einladen?“
„Ja“, antwortete sie erstaunt. „Was ist daran denn so komisch?“
Tja, was war daran denn so komisch? Ich wußte plötzlich nicht mehr, warum ich
gelacht hatte. Oder war mir der Gedanke, von einem 12jährigen Mädchen eingeladen
zu werden, peinlich?
„Na sag schon“, drängte Jenny. „Warum hast du gelacht?“
„Keine Ahnung. Wahrscheinlich, weil es ungewohnt ist, daß das Mädchen den
Mann einlädt.“
„So bin ich eben“, sagte sie schnippisch. „Wenn du dich dann freundlicherweise
jetzt umziehen würdest...“
„Du klingst schon ganz wie deine Mutter“, seufzte ich und suchte mir einen war-
men Pullover aus dem Schrank heraus.
„Danke schön“, strahlte Jenny.

Die Straßen waren fast menschenleer, fast alle waren zu Hause und bereiteten sich
auf den Jahreswechsel vor. Jenny und ich gingen Arm in Arm an den Schaufenstern
vorbei, blieben hier stehen, schauten dort, und unterhielten uns über Belangloses. Vor
einem kleinen Restaurant mit bürgerlicher Küche blieb Jenny stehen.
„Laß uns hier reingehen“, bat sie mich. „Mutti sagt, daß das Essen hier sehr gut
schmeckt.“
Wir betraten das Restaurant, das bis auf den letzten Platz besetzt war, doch ein
Kellner meinte, daß in wenigen Minuten ein Tisch frei werden würde. Wir setzten uns
an die Theke, bestellten schon mal Getränke und warteten. Nach etwa zehn Minuten
stand tatsächlich ein Pärchen auf, um zu gehen. Wir griffen uns unsere Gläser und
setzten uns an den freigewordenen Tisch. Der Kellner brachte uns die Speisekarten.
Wir überflogen das Angebot und stellten überrascht fest, daß wir beide das gleiche
wollten: ein Cordon Bleu mit Kroketten und Salatteller. Der Kellner nahm die Bestel-
lung auf und ließ uns alleine. Jenny lehnte sich zurück und schaute sich um.
„Die gibt es schon lange“, meinte sie nachdenklich.
„Was meinst du?“
„Die Kneipe hier. Mutti sagte, sie wäre hier mit Mischa das erste Mal essen gewe-
sen.“
„Ist das der Grund, warum wir heute hier sind?“ fragte ich lächelnd. Jenny zuckte
die Schultern.
„Weiß nicht.“ Sie machte eine Pause. „Doch, vielleicht ja.“ Ich begann, zu verste-
hen. Jenny würde heute abend den Schritt in eine neue Welt tun. Sie brauchte Anhalts-
punkte, Richtlinien, etwas, was ihr vertraut war, an dem sie sich festhalten konnte, um
das Neue zu wagen. Ich legte meine Hand auf ihre, ohne mich um die anderen Gäste
zu kümmern.
„Ist schon okay“, beruhigte ich sie. „Wir spielen heute nach deinen Regeln, Jenny.
Was du sagst, ist Gesetz, und ich gehorche.“ Sie drückte meine Hand und lächelte mir
zu.
„Ich bin ein bißchen nervös“, gestand sie.
„Wegen dem Essen?“ scherzte ich. „Das brauchst du nicht. Das ist ganz einfach
Fleisch mit Käse und Schinken. Die Kroketten sind Kartoffeln, die...“
„Blödmann“, unterbrach sie mich lachend. Ziel erreicht, ihre Nervosität war erst
einmal verschwunden.
Während des Essens erzählte Jenny von ihrer Schule und von den Leuten in ihrer
Klasse. Dadurch, daß sie sich Zeit ihres Lebens immer an Ältere gehängt hatte, bekam
sie keinen guten Draht zu Gleichaltrigen, wie sie selbst zugab, aber das machte ihr
auch nicht zu schaffen. Sie hatte ihre Mutter, die sich gründlich und fürsorglich um sie
kümmerte, und alle Bekannten und Freunde ihrer Mutter akzeptierten auch die Toch-
ter, mehr als Mensch denn als Kind.
Anschließend erzählte ich Jenny von meiner Arbeit, von der Art und Weise, wie
Programme geschrieben werden, von Treffen mit Kunden, die mir in besonders guter
oder schlechter Erinnerung geblieben waren, und die Zeit verging schneller, als wir es
merkten. Erst als der Kellner höflich fragte, ob wir zufrieden wären und er uns die
Rechnung bringen dürfte, sahen wir, daß die Gäste in dem Restaurant vollkommen an-
dere waren als die, die bei unserem Eintreffen hier gewesen waren. Jenny sah auf ihre
Uhr und wurde hektisch.
„Waah! Schon nach acht! Mein ganzer Zeitplan ist hin!“
Der Kellner fragte amüsiert, was die junge Dame denn noch so Wichtiges vorhätte.
Jenny setzte zu einer patzigen Antwort an, die ich mit einer unwichtigen Bemerkung
unterdrückte. Jenny kniff die Lippen zusammen und griff nach der Rechnung. Sie
schaute auf die Summe, rechnete kurz und zählte dann Geld aus ihrer Börse ab, um zu
zahlen. Das Gesicht des Kellners war filmreif. Zu gern hätte ich diesen verdutzten
Ausdruck noch vertieft, indem ich ihm erzählte, was Jenny und ich noch vorhatten,
aber ich konnte mich beherrschen.
„Vielen Dank für die Einladung“, sagte ich und verbeugte mich leicht vor Jenny,
als der Kellner abgezogen war.
„Ja, schon gut“, sagte sie ganz undamenhaft. „Jetzt aber los, ich muß mich noch
umziehen.“

Ich mußte im Wohnzimmer warten, während Jenny sich umzog. Sie verbot mir bei
Todesstrafe, zu gucken, bevor sie fertig war. Als sie dann in der Tür zum Wohnzim-
mer stehenblieb und sich leise räusperte, glaubte ich zu träumen: sie hatte einen kur-
zen, dunklen Rock angezogen, dazu eine weiße Bluse, bis zum Hals zugeknöpft. Fla-
che Schuhe und die Ohrringe, die sie zu Weihnachten bekommen hatte, vervollstän-
digten das Bild eines Engels, der mal kurz hier auf der Erde gelandet war, um zu se-
hen, was so los war. Sie sah unglaublich schön aus, festlich gekleidet wie zu einer
Hochzeit. In gewisser Weise traf dies ja auch zu.
Ich stand auf, ging auf sie zu und griff ihre Hände. Sie blickte mich mit glänzenden
Augen an. Nie fühlte ich mich so verliebt in sie wie in diesem Moment.
„Du bist wunderschön“, sagte ich leise. Sie nickte leicht und lächelte.
„Nur für dich“, antwortete sie und umarmte mich kurz, dann zog sie mich an der
Hand in die Diele, zu ihrer Tasche. Sie beugte sich hinunter, holte eine Flasche Sekt
heraus und reichte sie mir. „In den Kühlschrank, für Mitternacht“, sagte sie lächelnd.
Ich stellte die Flasche in den Kühlschrank. Als ich mich umdrehte, stand Jenny in der
Tür zur Küche, mit einer Flasche Weißwein in der Hand. „Die ist für jetzt“, lächelte
sie. „Ich trink aber nur ein halbes Glas, sonst hast du nachher nicht viel von mir, sagt
Mutti.“
„Aha“, meinte ich. „Und ich soll wohl den ganzen Rest trinken?“
„Wenn du möchtest... Du mußt wissen, was du vertragen kannst.“ Sie zwinkerte
mir zu. Ich holte zwei Weingläser aus dem Küchenschrank, danach gingen wir zurück
ins Wohnzimmer und machten es uns gemütlich. Jenny kuschelte sich neben mich, er-
laubte mir aber nur, den Arm um sie zu legen. „Keinen Zentimeter weiter als bis hier“,
sagte sie und hielt die Hand über ihren kaum entwickelten Busen.
„Soll das so eine Art Folter werden?“ lachte ich, und sie nickte ernst.
„Ja. Ich finde, das macht es interessanter. Spannender.“ Sie legte ihren Kopf an
meine Brust. „Ich hab dich lieb, Frank. Ich bin froh, daß du es bist.“ Ich wußte, was
sie meinte.
Wir schauten fern. „Jurassic Park“ und „Ist das Leben nicht schön?“ Ich wunderte
mich, daß Jenny wach blieb und keine Anzeichen von Müdigkeit zeigte. Als hätte sie
meine Gedanken gelesen, sagte sie, daß sie einen ausgedehnten Mittagsschlaf gehalten
hatte. Kurz vor Mitternacht öffnete ich den Sekt, füllte zwei Gläser, und Punkt Mitter-
nacht wünschten wir uns ein frohes neues Jahr.
„Ein ganz frohes“, sagte Jenny und küßte mich. Dann zogen wir unsere Mäntel an
und gingen mit den Raketen und Knallern, die ich gekauft hatte, nach draußen. Wir
schlossen uns einigen Nachbarn an, die ich flüchtig kannte, und brannten die kleinen
Sprengkörper an. Jenny hatte einen Riesenspaß an dem Feuerwerk.
Gegen halb eins wurde es langsam ruhiger, und wir gingen wieder in die Wohnung,
leicht durchgekühlt von der kalten Winterluft. Wir zogen unsere Mäntel aus und
hängten sie an die Garderobe. Jenny verschwand kurz auf Toilette. Als sie wiederkam,
griff sie nach meiner Hand und ging langsam mit mir in mein Schlafzimmer. Sie schal-
tete das Deckenlicht aus und die Lampe auf dem Nachttisch an. Langsam, ohne zu re-
den, fing sie an, mich auszuziehen. Sie knöpfte mein Hemd auf und zog es mir sachte
vom Körper und aus der Hose. Dann öffnete sie den Gürtel, den Knopf darunter, zog
den Reißverschluß auf. Ich streifte die Schuhe ab. Jenny zog an meiner Hose, bis sie
unten war, und zog sie über meine Füße. Dann waren die Socken dran. Schließlich
stand ich nur noch in der Unterhose. Sie ließ die Hände sinken und schaute mich lä-
chelnd an. Ich drehte sie sanft um, öffnete den Rock und den Reißverschluß. Jenny
stieg aus ihren Schuhen, ließ den Rock sinken und zu Boden gleiten. Anmutig machte
sie einen Schritt zur Seite und ließ den Rock liegen, wo er war. Ich öffnete die Knöpfe
an ihrer Bluse und bemerkte einen ganz leichten Parfümgeruch an ihrer Brust. Ich be-
freite sie von der Bluse. Sie hob einen Fuß, damit ich ihr das Söckchen ausziehen
konnte, dann den anderen. Auch sie hatte jetzt nur noch ein Höschen an. Sie schob
mich zum Bett und forderte mich mit einer Kopfbewegung auf, mich zu setzen. Sie
setzte sich rittlings auf meinen Schoß und näherte sich meinem Mund mit ihren Lippen.
Wir küßten uns erst sanft und vorsichtig, dann immer leidenschaftlicher. Jenny drückte
gegen meine Schultern. Ich ließ mich auf das Bett fallen, Jenny auf mir, ohne den Kuß
zu unterbrechen. Sie nestelte an meinem Slip, um ihn mir auszuziehen. Ich hob den
Unterleib an, sie zog, und ich war befreit. Ich stieß den Slip von meinen Füßen, schob
meine Hände unter ihr Höschen und umfaßte ihre Pobacken. Jenny hob ebenfalls ihr
Becken, und ich zog ihr Höschen herunter. Sie strampelte sich frei und legte sich mit
ihrem ganzen Gewicht auf mich.
„Nur mit dir“, flüsterte sie in mein Ohr, und es klang wie ein Schwur.
„Und mit niemand anderem“, versprach ich ihr. Sie küßte mich wieder, diesmal
voll Zärtlichkeit und stillem Verlangen. Ihre kleinen Hände strichen über mein Gesicht,
meinen Kopf, meine Schultern. Ihr Mund öffnete sich, ihre kleine Zunge kam heraus,
und etwas von ihrem Speichel floß in meinen Mund. Ich legte einen Finger auf ihren
After und drückte leicht dagegen. Jenny zog die Beine unter ihren Oberkörper und
legte dadurch ihr Hinterteil offen. Langsam und vorsichtig drückte ich mit dem Finger
dagegen, sie half mir durch entsprechende Muskelbewegungen, einzudringen. Sie
stöhnte kleine, heiße Laute in meinen Mund, als ich in ihr war und ihren Darm mas-
sierte. Mit einer Hand griff sie nach unten, faßte mein Glied und bewegte es an ihre
Scheide, die schon sehr feucht war.
Jetzt ist es soweit, durchfuhr es mich. Jetzt, in den nächsten Sekunden, würde mein
Glied zum ersten Mal in meinem Leben in einem 12jährigen Mädchen stecken. Mein
Penis wurde steinhart bei diesem Gedanken. Jenny hatte inzwischen den Eingang ge-
funden und bewegte sich leicht hin und her, um mir beim Eindringen zu helfen. Ich
fühlte ihre kleine, unschuldige Vagina an dem Kopf meines Gliedes, spürte, wie sich
ihre Schamlippen öffneten, drang leicht in sie ein. Jenny seufzte auf, als der Kopf in ihr
war. Sie stützte sich mit den Händen auf meiner Brust ab und drückte langsam mit ih-
rem Becken gegen meinen Unterleib.
„Ist das toll“, stöhnte sie. „Ich fühl mich so voll und herrlich.“
„Tut es nicht weh?“ fragte ich besorgt. Jenny schüttelte den Kopf.
„Nein, gar nicht. Aber das ist so dick und so toll, ich möchte jede Sekunde genie-
ßen. Boah, ist das dick. Ist das schön.“ Sie ließ sich langsam, Stück für Stück sinken,
bis ich ganz in ihr war. Sie schleuderte ihren Kopf von einer Seite zur anderen vor
Vergnügen. „Frank, das ist so fantastisch, das glaubst du nicht. Ich hab dich jetzt ganz
in mir, ich spür dich bis ganz innen drin. Uhh, ist das schön!“ Sie ließ sich auf mich
fallen und umarmte mich.
„Ich liebe dich, Jenny“, sagte ich und streichelte sie. Sie sah mich an, ihre Augen
schimmerten und verschwammen zur gleichen Zeit.
„Ich dich auch“, keuchte sie. Ich griff sie an den Hüften, hob sie leicht hoch und
wieder fallen. Jenny riß die Augen weit auf, als sie diese Bewegung in ihrer Scheide
spürte.
„Whoa“, sagte sie nur, drückte aber alles damit aus. Wieder hob ich sie an, diesmal
etwas weiter als vorher, dann ließ ich sie zurückgleiten.
„Ohh, ist das ein Gefühl, Frank. Mach weiter, bitte, bitte, mach weiter.“ Ich hob
sie etwas an, dann stieß ich mein Glied in sie. Ich nahm ein langsames, rhythmisches
Tempo auf. Jenny krallte sich in meiner Schulter fest. Bei jedem Eindringen stöhnte sie
auf, jedesmal etwas lauter als vorher. Von Zeit zu Zeit drückte ich so fest, wie ich nur
konnte, und spürte ihren Unterleib an meinem. Ihr Kitzler drückte dann gegen mein
Schambein und bereitete Jenny weiteres Vergnügen. Sie fing an, zu schwitzen.
Ich hielt sie mit einem Arm fest und rollte mich herum, ohne aus ihr herauszurut-
schen. Ich lag jetzt über ihr. Jenny spreizte die Beine, so weit es nur ging. Ich wun-
derte mich kurz über ihre scheinbar athletischen Fähigkeiten, denn ihre Beine standen
fast im rechten Winkel zum Körper, doch das Gefühl, in ihr zu sein, überwog diese
Gedanken. Sie lag unter mir und lächelte mich an.
„Wenn ich gewußt hätte, wie schön das ist“, sagte sie, „hätte ich nie so lange ge-
wartet.“
„Ich bin froh, daß du gewartet hast“, sagte ich und küßte sie leicht. „Dadurch war
die Vorfreude viel größer.“
„Ja“, meinte sie. „Ich hab mich wirklich auf diesen Moment gefreut, obwohl ich
auch etwas Angst hatte.“
„Hast du immer noch Angst?“
Sie schüttelte ihren Kopf. „Nein, ganz im Gegenteil.“ Sie zog meinen Kopf zu sich
herunter und küßte mich. Mein Unterleib nahm die langsame, intensive Bewegung
wieder auf. Bei jedem Eindringen hob Jenny ihr Becken an, um mir entgegenzukom-
men. Mit einer Hand stützte ich mich ab, um sie nicht zu zerquetschen, mit der anderen
Hand streichelte ich sie vom Gesicht bis zu den Knien. Es war ein einglaublich schö-
nes Gefühl. Jenny war so eng, daß ich es sehr langsam angehen ließ, um ihr nicht weh-
zutun. Doch sie ließ mit keinem Ton erkennen, daß ihr irgend etwas unangenehm war.
Im Gegenteil, sie stöhnte vor Lust, wenn ich tief in ihr war, und sie seufzte, wenn ich
mich langsam zurückzog. Plötzlich schrie sie auf. Ihre Beine verschränkten sich in
meinem Rücken, als sie kam, ihr Kopf schlug an meine Schulter. Sie biß mich vor Lust
und stöhnte vor Erregung. Ihre kleinen Finger kratzten über meinen Rücken. Ihr ganzer
Körper zitterte vor Lust, als sie den stärksten Orgasmus ihres Lebens hatte. Ich hielt
mich zurück, so gut es ging, um ihre Gefühle zu verlängern. Jenny entspannte sich et-
was, als der Orgasmus nachließ, doch sofort kam der zweite. Diesmal schrie sie auf,
ohne den Versuch zu unternehmen, den Schrei zu dämpfen. Ihre Füße trommelten auf
meinem Hintern, ihr Kopf flog von einer Seite auf die andere. Ich konnte mich nicht
mehr zurückhalten. Mit einem kräftigen Stoß bohrte ich mich so tief in sie, wie es nur
ging, dann schoß die Ladung auch schon in sie. Ich preßte mich an sie und spürte, wie
sie mit ihren Muskeln meinen Penis massierte. Schub auf Schub floß in sie und wieder
aus ihrer Scheide heraus, die nicht alles aufnehmen konnte, was ich ihr gab. Jenny um-
klammerte mich mit all ihrer Kraft und küßte mein Gesicht ab, während ich in sie ver-
strömte. So einen Orgasmus hatte ich noch nie erlebt. Es hörte gar nicht mehr auf.
Jenny kam, genau wie ich, gar nicht mehr von der höchsten Erregung herunter. Doch
schließlich forderte diese Anstrengung ihren Tribut; wir fielen keuchend aufeinander.
In den Nachwehen gaben wir uns den leidenschaftlichsten Kuß, zu dem wir fähig wa-
ren.
Aus reinem Luftmangel unterbrachen wir den Kuß. „Bloß nicht rausziehen“,
keuchte Jenny. „Ich will dich in mir behalten.“
„Ich versuch’s“, sagte ich erschöpft und drückte mein Becken gegen ihres.
„Ich bin klatschnaß“, kicherte Jenny. „Oben, in der Mitte, und unten.“
„Tut mir leid“, sagte ich, ohne die geringste Spur von Reue.
„Es war wundervoll“, sagte Jenny verliebt. „Es war so schön, daß ich es gleich
noch einmal machen möchte.“
„Gib mir ein paar Minuten Ruhe“, antwortete ich. „Bei Männern geht das nicht so
schnell hintereinander, zumindest nicht bei mir.“
„Dreh dich mal auf den Rücken, aber rutsch bloß nicht raus. Ich finde das so toll,
dich in mir zu spüren.“ Jenny klammerte sich wieder an mich. Ich rollte mich vorsich-
tig auf den Rücken, und es gelang uns tatsächlich, den Kontakt nicht zu unterbrechen.
Als ich ruhig lag, setzte Jenny sich auf. Langsam hob und senkte sie ihren Unterleib.
Viel von meinem Sperma floß aus ihr heraus, als sie mich aufnahm. Sie behielt einen
stetigen, langsamen Rhythmus bei, und nach wenigen Minuten erholte sich mein Glied
wieder. Jenny lächelte, als sie es dicker werden spürte.
„Da ist er ja wieder“, lachte sie. Sie stellte ihre Füße neben meinen Bauch. Ich griff
ihre Hände. Sie stützte sich mit ihren Händen auf meinen ab und verstärkte ihr Tempo.
„Bist du sicher“, fragte ich scherzhaft, „daß du so etwas noch nie getan hast vor-
her?“
„Warum?“ antwortete sie erstaunt.
„Du führst dich auf, als hättest du schon eine Menge Erfahrung.“
Sie kapierte und grinste. „Nee, ist wirklich mein erstes Mal. Aber ich hab meinen
Eltern früher oft zugesehen. Sie meinten, es wäre von Vorteil, wenn ich schon etwas
wüßte, wenn es bei mir soweit wäre.“
„Da kann ich nur zustimmen.“
„Jetzt aber Ruhe“, sagte sie ernst. Sie schloß die Augen und erhöhte nochmals ihr
Tempo. Ich sah zu, wie mein Glied in ihr verschwand und wieder auftauchte. Dieser
Anblick, mein behaartes Glied in ihrer unbehaarten, 12jährigen Scheide, ließ mich ver-
gessen, daß ich schon einen Höhepunkt hinter mir hatte. Ich legte meine Hände unter
ihren Po, um ihre Beinmuskeln zu entlasten. Ihre Pobacken weiteten sich. Mit einem
Finger suchte und fand ich ihren rückwärtigen Eingang. Ihr ganzer Unterleib war
klatschnaß vor Schweiß und Sperma, so daß es mir nicht schwerfiel, mit einem Rutsch
meinen Finger in sie zu stecken. Jenny erschauerte, als beide Öffnungen gefüllt waren.
Sie bewegte sich noch dreimal, viermal auf und ab, dann fegte ein weiterer Orgasmus
durch ihren kleinen Körper. Es war ein herrlicher Anblick: ein 12jähriges Mädchen auf
dem Höhepunkt ihrer Erregung, auf mir sitzend und mich melkend. Ihre Haare fielen
wild nach vorne, als sie den Kopf senkte. Diesmal zog ich sie an mich und pumpte wie
wild. Meine Angst, ihr wehzutun, war verschwunden; Jenny war so naß, daß ich noch
sehr viel schneller hätte machen können, wenn ich die Kraft dazu gehabt hätte. Sie
legte ihre Beine wieder nach hinten, die vor Anstrengung zitterten. Ich legte ihre Beine
auf meine. Dadurch wurde sie so eng, daß ich nur noch einige Stöße brauchte, um er-
neut zu kommen. Diesmal war es nicht so viel wie beim ersten Mal, aber es war immer
noch ein fantastisches Gefühl. Mein Traum hatte sich erfüllt; ich hatte mit einem
12jährigen Mädchen geschlafen, das mich liebte und das ich liebte.



8


Wir schliefen direkt danach ein, vollkommen erschöpft und ausgelaugt. Als ich
wach wurde, lag Jenny mit dem Rücken zu mir in meinem Arm. Ihr nackter Po drückte
in meinen Unterleib. Mein Penis reagierte sofort auf diese Berührung, doch ich hielt
mich zurück, um sie nicht zu wecken. Statt dessen genoß ich das Gefühl, sie im Arm
zu halten und ihre Haut an meiner zu spüren. Ich strich ihre Haare zur Seite und legte
meinen Mund an ihren Nacken, um ihren Geschmack in mich aufzunehmen. Eine Hand
legte ich auf ihren kleinen Busen, die andere lag unter ihrem Po. Im Schlaf legte Jenny
ein Bein über mich und erlaubte mir den Zugang zu ihrer Scheide. Ich brachte mich in
Position und führte mein Glied langsam und ruhig in sie ein. Sie hatte noch soviel
Feuchtigkeit in sich, daß es mir sehr leichtfiel. Jenny wurde durch diese Aktion natür-
lich wach. Sie drehte ihren Kopf zu mir und lächelte mich an.
„Was machst du denn da?“ fragte sie verschmitzt.
„Wonach fühlt es sich denn an?“ lachte ich zurück.
„Hmmm“, machte sie und überlegte. „Nach einem großen Stück Kuchen. Ganz
allein für mich.“ Ich küßte sie, und wir mußten lachen. „Hättest mich aber ruhig wek-
ken können“, meinte sie ohne Vorwurf.
„Jetzt bist du ja wach“, erwiderte ich.
„Und wie!“ Sie machte sich los und setzte sich, mit dem Rücken zu mir, auf
meinen Bauch. „Ich probier mal was“, sagte sie. Sie nahm mein Glied und führte es in
sie ein. Ich hielt sie an den Beinen fest. Jenny hopste ein paar Mal auf und ab, dann
wurde es ihr zu anstrengend.
„Ich komm kaum auf den Boden so“, meinte sie enttäuscht. „Außerdem habe ich
etwas Muskelkater von gestern.“
„Du mußt doch nicht alles an einem Tag probieren“, lachte ich, doch sie blitzte
mich an.
„Das hat damit überhaupt nichts zu tun. Ich mag es einfach, wenn du in mir bist.
Ich will schauen, wie es am Schönsten ist.“
„Dann steig mal ab, leg dich auf den Bauch und laß die Beine aus dem Bett hän-
gen.“ Jenny schaute mich fragend an, tat aber, worum ich sie gebeten hatte. Ich kniete
mich hinter sie und führte mein Glied von hinten in sie ein. Um es ihr etwas zu er-
leichtern, hob ich ein Bein hoch. Jenny drehte den Kopf zur Seite und überlegte, ob ihr
diese Lage gefiel. Nach einigen Augenblicken entschied sie sich dafür. Während ich
pumpte, bewunderte ich ihren süßen, kleinen Hintern, und ich überlegte, ob sie wohl
etwas dagegen hätte, wenn ich dieses Loch auch einmal probieren würde. Anscheinend
hatte Jenny gespürt, was in mir vorging, denn sie drehte ihren Kopf zu mir und schaute
mich liebevoll an.
„Weißt du noch“, sagte sie langsam, „wie mir dein Finger da hinten gefallen hat?“
Ich nickte. „Wie mag es wohl sein, wenn dein Penis da hinten drin ist?“
Jetzt kamen mir doch Bedenken. „Ich weiß nicht“, sagte ich nachdenklich. „Es ist
dort sehr viel enger als vorne, und ich will dir auf keinen Fall wehtun, mein Schatz.“
„Das ist lieb“, sagte sie und lächelte. „Mach es ganz langsam und vorsichtig. Das
heißt, wenn du möchtest. Wenn es wehtut, melde ich mich schon.“
„Bist du sicher?“ fragte ich besorgt. Sie nickte.
„Ja. Versuch mal.“ Sie stellte ihre Füße auf den Boden und hielt mit den Händen
ihre Pobacken auseinander. Ich setzte vorsichtig an und rieb die Stelle, bis sie feucht
genug war, um es zu versuchen.
„Mach langsam, ja?“ bat Jenny mich. Vorsichtig drückte ich mit der Spitze meines
Gliedes gegen ihren Darmausgang. Jenny spannte und entspannte ihre dortigen
Muskeln, und der Kopf drang langsam in sie ein. Jenny stöhnte und krallte die Finger
in das Bett. Ich hörte auf, mich zu bewegen.
„Tut es weh?“ fragte ich, bereit, mich sofort zurückzuziehen.“
„Etwas“, sagte sie, unterbrach aber sofort meine Bewegung aus ihr heraus.
„Etwas“, wiederholte sie, „aber das tolle Gefühl ist viel stärker. Frank, es ist, als
würdest du mich mit einer heißen Stange aufspießen. Das ist einfach Irrsinn.“
„Besser als vorne?“
„Nein, nicht besser. Genauso gut, nur ganz anders. Mach trotzdem vorsichtig wei-
ter, ja?“
Ich strich ihr über den Kopf. „Versprochen.“ Ich drückte langsam, aber beständig
weiter. Jenny half mir, so gut es ging, aber es dauerte trotzdem mehr als drei Minuten,
bis ich vollständig in ihrem Darm war. Als Jenny meinen Bauch an ihrem Po spürte,
entspannte sie sich sichtlich; sie wußte, daß es jetzt nicht mehr schlimmer werden
würde. Ich ließ ihr Zeit, sich an das Gefühl zu gewöhnen. Schließlich bewegte sie ih-
ren Unterleib, für mich das Zeichen, weiterzumachen. Ich kniete mich auf das Bett und
stieß nur aus dem Unterleib heraus in sie. Jenny preßte ihre Beine zusammen, um es
für mich so schön und so eng wie nur möglich zu machen. Nach wenigen
Augenblicken hatte sie sich an dieses neue, völlig fremdartige Gefühl gewöhnt, und
langsam stieg die Lust in ihr auf. Sie kam mir entgegen, wenn ich in ihren Darm
eindrang, sie zog sich zurück, wenn ich mich zurückzog. Ihre Gefühle an dieser Stelle
waren sehr viel heftiger als vorne. Schließlich hielt sie es nicht mehr aus. Sie streckte
mir ihren Po entgegen. Ich kniete mich über sie. Fast ganz steil, fast von ganz oben
drang ich in ihren Darm ein. Jenny trommelte auf dem Bett vor Erregung und Wildheit.
Es war viel zu schnell vorbei für mich. Nach einem heftigen Druck ihrerseits gegen
meinen Bauch schoß ich meine Ladung in sie. Mein ganzer Körper bebte vor Wollust.
Wieder und wieder stieß ich zu und ignorierte den Schmerz, der sich langsam
einstellte, als ich nichts mehr zu versprühen hatte.
Jenny beendete schließlich den Akt. Sie ließ sich fallen, dabei flutschte mein Penis
aus ihr heraus. Ich legte mich über sie, darauf achtend, daß ich mich abstützte. Lang-
sam kam ich wieder zu mir.
„Zum Schluß hat es doch wehgetan“, sagte sie ohne Vorwurf in der Stimme. „Und
jetzt muß ich ganz dringend aufs Klo, sonst gibt es hier ein Unglück.“ Sie sprang aus
dem Bett und rannte ins Badezimmer. Die Geräusche, mit denen sie ihren Darm ent-
leerte, brachten mich zum Grinsen.
Wenig später war sie wieder da. Sie kroch unter die Bettdecke und kuschelte sich
an mich.
„Jetzt habe ich das probiert“, meinte sie sachlich, „und beschlossen, daß mir dein
Finger doch besser gefällt.“ Sie blickte mich ängstlich an. „Traurig?“
„Natürlich nicht“, sagte ich und streichelte ihre Wange. „Wie ich schon sagte: wir
tun es nach deinen Regeln. Wenn dir etwas nicht gefällt, sag einfach Bescheid.“ Jenny
umarmte mich liebevoll.
„Fit für eine letzte Runde vor dem Frühstück?“ fragte sie schelmisch. Ohne auf ei-
ne Antwort zu warten, stellte sie sich vor das Bett. „Zieh mal die Beine hoch“, forderte
sie mich auf. Ich zog die Knie an die Brust. Jenny stellte sich mit dem Po zu mir über
mein Glied, das ihr fröhlich entgegenwinkte. Sie brachte sich in Position, und mein
Penis schlüpfte in sie. Jenny half ein bißchen nach, als sie merkte, daß der Winkel
nicht so recht stimmte.
Schließlich war ich in ihr. Sie ließ sich absinken, bis sie alles von mir in sich hatte,
dann stützte sie sich mit den Händen auf meinen Beinen ab.
Diesmal war sie in einer guten Position. Sie federte in den Kniegelenken, und
schnell stieg meine Erregung wieder an. Trotz meiner Bedenken (schließlich war es
das vierte Mal in kurzer Zeit, daß wir miteinander Sex hatten!) reagierte mein Glied
großartig. Ich griff um Jennys Hüften und fand ihren Kitzler, den ich mit wachsender
Begeisterung massierte. Dieses Mal kam Jenny auch auf ihre Kosten, und der Versuch
in ihrem Po war vergessen. Sie kam gleich zweimal hintereinander. Völlig erschöpft
ließ sie sich nach hinten fallen, auf mich. Ich merkte, daß ich noch einige Zeit brau-
chen würde, daher hielt ich still und streichelte sie vom Hals bis zur Scham. Mein
Penis war in einer angespannten Lage; Jenny war so eng, daß ich fürchtete, aus ihr
herauszurutschen, doch sie rutschte ein bißchen nach unten. Liebevoll, zärtlich
streichelte ich ihre Scham und schenkte ihrem Kitzler besondere Beachtung. Ich küßte
sie am Hals, im Genick, an den Ohren und streichelte, bis sie einen weiteren Orgasmus
hatte. Zitternd flehte sie um Gnade.
„Ich kann nicht mehr, Frank“, keuchte sie. „Noch ein bißchen, und ich sterbe.
Kümmer dich jetzt um dich, ja?“ Sie hockte sich auf mich. Langsam zuerst, dann
schneller werdend, stieß ich in sie. Ich merkte an ihrer Haltung, daß sie wirklich
körperlich am Ende ihrer Kräfte war, doch Jenny hielt tapfer aus, bis ich den letzten
Rest, den meine Hoden noch produzieren konnten, in sie jagte. Total erschöpft,
schliefen wir sofort wieder ein.
Der Hunger weckte uns gegen Mittag, kein Wunder nach der sportlichen
Höchstleistung in den letzten Stunden. Ich stand auf und machte uns ein paar Brote,
die wir im Bett zu uns nahmen. Ein starkes Gefühl von Vertrautheit und Verbundenheit
war zwischen uns, intensiver und deutlich stärker als noch vor unserem körperlichen
Beisammensein. Nach dem leichten Frühstück räkelte Jenny sich an mich und strahlte
über das ganze Gesicht.
„Jetzt bin ich eine Frau, stimmt’s?“ fragte sie verschmitzt.
„Bloß nicht!“ sagte ich in gespieltem Erschrecken. „Du weißt doch, daß du mir so,
wie du jetzt bist, am besten gefällst.“
„Du Doof“ lachte Jenny und versetzte mir einen leichten Schlag auf die Schulter.
„Du weißt genau, was ich meine.“
Ich lenkte ein. „Na ja, du kannst es so sehen, daß du jetzt eine Frau bist, ob-
wohl...“
„Obwohl was?“
„Obwohl noch etwas zur Frau fehlt.“
„Und was?“ wollte sie wissen.
Was zur Frau fehlte, bekam sie von mir, als sie 16 wurde: einen Ring, der nur ein
Symbol war für das, was uns verband, und meinen Nachnamen.

E N D E

 

 

 

 

 

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