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Jugendliebe, etwas anders - Teil 1
Alles fing damit an, dass auf dem Mädchenklo kein Mülleimer war.
Stellt euch eine größere Jugendherberge vor. In den Bergen. Im Winter. In der Mitte Küche und Grupenraum und so, links ein Haufen Zimmer für 30 Jugendliche, rechts dasselbe. Links waren die Mädels, rechts wir Jungs.
Bis gestern. Da schmissen wohl ein paar der Mädels ihre Tampons ins Klo. Die Abwasserleitung hat darauf mit Verstopfung reagiert. Wie das bei Waser so ist, läuft die Soße am niedrigsten erreichbaren Abfluß raus, in dem Fall war das der Boden vom Duschraum. Große Sauerei.
Freigekriegt hat das natürlich keiner. Die Herbergseltern waren sowas von inkompetent und haben sich eigentlich nur über die nach dem Aufwischen versifften Putzlappen beschwert, die Rohrreinigungsleute kamen auch nicht weiter als bis hinter den fünften Knick im Rohr und meinten, sie buddeln gerne im Frühling den Wartungsschacht frei, aber jetzt im Winter... das größte Problem war, dass die Mädels jetzt kein Klo mehr hatten und nicht mehr duschen konnten, ohne von einem Ende vom Haus durch den zugigen Eingang bis ganz ans andere Ende zu latschen. Mal ganz abgesehen davon, dass es da auch nur einen großen Raum mit fünf Duschen an der Wand gab, nix von wegen Duschkabinen oder so.
Nach großem Kriegsrat (nein, den erzähle ich jetzt nicht, das war einfach nur nervig) wurde beschlossen, dass die Mädchen zu uns rüberziehen. In einem Akt heroischer Selbstverleugnung (ahem) haben sich sogar ein paar Typen bereiterklärt, zwei der drei Klos zu putzen und für die weibliche Hälfte zu reservieren. Dann mußten die Mädels schwören, keinem beim Pinkeln über die Schulter zu gucken; alle mußten hoch und (h)eilig versprechen, beim aufs-Klo-Gehen nicht "aus Versehen" in den Duschbereich reinzulatschen, wenn die "Anderen" gerade dran sind; und irgendwie haben wir uns sogar darauf geeinigt, wer wann duschen darf.
Nach diesem Kraftakt gegenseitigen Kompromisse-Abringens, den ich unserer Klasse ehrlich gesagt nicht unbedingt zugetraut hatte, ging der Rest des Tags damit drauf, dass die Hälfte der Jungs ihre Zimmer räumen mußte. Natürlich wollte keiner sich die Arbeit machen, aber nach zwei Schneeballschlachten (das Verlierer-Team mußte ihr Zimmer räumen und mit den Siegern zusammenziehen) war das Thema auch entschieden. Ich hatte mir eines der zwei Doppelzimmer gekrallt, hielt mich aus allem raus, und konnte es zum Schluß sogar behalten.
An dem Abend haben die Mädels noch Wache geschoben, wenn eine in der Dusche war, aber das wurde ihnen schnell zu blöd, und nachdem sich sogar unsere Idioten-Brigade -- unter Androhung der Kastration zwar, aber immerhin -- verpflichtet hat, sich zu benehmen, hat das auch schnell aufgehört. (Die Idioten-Brigade sind drei bis vier Typen, deren Idee von Humor darin besteht, allem Weiblichen unter den Rock zu gucken und so.)
Die erste Nacht mit den Mädels nebendran war seltsam ruhig, dafür gab es am nächsten Tag genug Action. Was man halt im Winter so macht -- der Höhepunkt war die Rodelbahn mit Sprungschanze (aus Schnee, versteht sich). So nach dem Motto, wie steil kann man das Ding bauen bis sich einer überschlägt. Ich hatte dabei gewonnen, aber nicht mit Überschlag sondern indem ich mit dem schnellsten Schlitten von ganz oben gestartet und dann mitten durch das Ding durchgebrettert bin.
Danach war ich natürlich voll Schnee, Dreck in den Haaren, die Mütze war sonstwo, und ich war leicht groggy. Kein Problem, sag ich mir, einmal heiß duschen und Haare waschen und du bist wieder fit. Also Handtuch und Schampoo geschnappt und ab. An sowas Blödes wie auf die Uhr zu gucken, von wegen Dusch-Zeiten, dachte ich dabei natürlich nicht, es war eh sonst keiner drinnen.
"Was machst DU denn hier?" Wenn man grade unter der Dusche steht und den Kopf voll Schaum hat, ist das ne ziemlich blöde Frage. Angi ist ja normalerweise eine der Hübscheren aus unserer Klasse, aber in dem Moment hatte sie die Arme vor der Brust verschränkt und schaute eher ärgerlich aus und kein bisschen hübsch. "Duschen" war meine Antwort, dann machte ich die Augen wieder zu und rubbelte mir weiter die Haare.
"Du weisst genau was ich meine." Uii, die wird ja schon richtig böse, aber auf einen Streit unter der Dusche hatte ich nun wirklich keine Lust. "Hey, ich war kalt, nass, und dreckig, OK?"
"Und eine Uhr hast du wohl nicht, oder was?" meckerte sie darauf. Ich guckte nochmal kurz zu ihr hin. Inzwischen hatte sie ihren Busen vergessen und stand da, als ob sie mich gleich wegschubsen wollte. Hübsche feste Brüste hatte sie ja, aber das war nicht der richtige Moment für nähere Betrachtungen ihres Ober- oder sonstigen Körpers.
"Du hast eh nix was ich nicht schon hundertmal gesehen hätte, also läßt du mich jetzt fertig duschen, oder reden wir später in Ruhe drüber?" entgegnete ich, stellte die Dusche wieder an und lies sie stehen.
Als ich fertig war, stand sie an der anderen Seite unter der Dusche, mit dem Rücken zu mir natürlich. ;-) Im Vorraum waren inzwischen Petra und Anke dabei, sich auszuziehen. Die hatten mich gar nicht richtig gesehen, also hab ich mich schnell abgetrocknet und bin abgehauen.
Beim Abendessen und der Runde Blödsinns-Spiele danach sah Angi mich ein paarmal relativ komisch an. Was solls, dachte ich mir.
Irgendwann hat sich die große Runde dann aufgelöst und ich bin auf mein Zimmer. An dem Tag hatte ich keine große Lust auf Gesellschaft mehr, das Bett war angesagt. Als ich grade die Unterhose runterziehe, geht die Tür auf und Angi platzt rein. "Hey, kannst du nicht klopfen?" frag ich und schnappe mir meinen Bademantel.
"Nö, keine Lust", entgegnete sie. Ihre Stimme hatte einen etwas seltsamen Unterton.
"Ach nee, und wieso nicht?"
"Du hast vorhin auch nicht gefragt."
"War keiner da."
"Hättest ja warten können."
"Und mir einen abfrieren? Nee danke."
"Auch kein Verlust."
So langsam wurde mir das zu blöd. "Sag mal..." ich guckte sie ein paar Sekunden lang an, und sie stand einfach nur da und guckte zurück, in ihrem Schlabberpulli und der pseudo-ausgewaschenen Jeans, "willst du eigentlich mit mir reden, oder mich anmachen? Fang doch einfach nochmal von vorn an und sag mir wieso du hier einfach reinbretterst, OK? Mach ich bei dir ja auch nicht."
"Ich gebs ja zu... weißt du, bei uns läuft im Moment so ein blödes Spiel, von wegen wer als erster zugibt was mit Jungs zu haben hat verloren und so. Ist echt übel. Wenn da jemand sieht, dass ich zu dir reingehe, machen die mich die ganze Woche lang an. Kann mir ja eigentlich egal sein, aber es ist halt stressig, weißt du?"
"Ach so. Na dann." Ich wußte erstmal nicht, was ich weiter sagen sollte, als sie noch meinte, "Ich hab ja eh schon alles gesehen, weißt du, und ..." "Naja, es ist aber doch ein Unterschied wenn man selber nackig ist und der Andere was anhat, oder?"
"Weiß nicht..." sie zögerte, "wollte ich dich aber fragen, wieso hast du mich schon hundertmal gesehen, spannst du?" Ich wußte erst gar nicht was sie meinte, aber dann fiel mir meine Bemerkung von vorhin wieder ein. "Nee du, aber meine Eltern machen seit Jahren FKK-Urlaub und schleppen uns da immer mit. Und meine Schwester ... naja." "Wieso, was ist mit deiner Schwester?"
Jetzt wurde mir das etwas peinlich. Tine ist fast zwei Jahre älter als ich und hat eine etwas seltsame Art, gegen diesen FKK-Kram zu sein. Standard-FKK-Camp-Urlaub hat halt den Nachteil dass die meisten Leute da etwas älter sind, Teens gibt's da wo wir immer hinfahren fast keine. Die meisten machen wohl auf Protest und ziehen sich nicht aus, aber das kann man in so einem Camp nicht bringen. Tine hat es andersrum gemacht, sie war drauf aus den Weltreord in Exhibitionismus zu brechen. [ Davon schreib ich ein andermal. ] Nur, das konnte ich jetzt unmöglich alles erzählen, schließlich geht sie auf dieselbe Schule und so.
"Äh... ich glaub das sag ich dir ein andermal. Jedenfalls finde ich nackte Leute einfach ... naja, nackt, weisst du? Wenn alle nichts anhaben, ist es egal und ich denk mir gar nichts dabei. Die meisten Plätze, wo wir immer hinfahren, haben auch gar keine getrennten Duschen und so. Wozu auch."
"Und wenn man sich ... untenrum wäscht oder so? Oder macht man das als FKKler nicht?"
Sehr witzig, Angi, wirklich. "Wie war das noch gleich mit dem miteinander-Reden?"
"Tschuldigung ... aber wissen will ich es schon, ist mir halt irgendwie peinlich, weißt du ..."
"Schon gut. Nee, du, manche drehen sich dann halt zur Wand, aber die meisten machen halt einfach. Meistens ... " An dem Punkt fiel mir auf, dass wir etwas unbeholfen voreinander rumstanden, also hockte ich mich aufs Bett. "Setz dich doch."
Sie guckte sich im Zimmer um, das hatte außer dem Bett und dem zweiten Bett obendrüber eigentlich nur einen einsamen Stuhl, im Eck hinter dem Schrank. Ich haute neben mir aufs Bett. "Keine Angst, ich beiße nicht. Zumindest nicht ungefragt." Da mußte sie dann doch kichern, und hat sich neben mir breitgemacht. Na wenigstens was.
"Meistens?"
"Meistens fällt sowas gar nicht mehr auf. Weißt du, wie man einen FKKler von einem Textil-Menschen unterscheiden kann?"
"Äh... er hat nix an?"
"Abgesehen davon natürlich!"
Da mußte sie nachdenken. "Nee... wie?"
"Der FKKler guckt einer nackten Frau ins Gesicht wenn er mit ihr redet. Der andere glotzt auf den Busen."
Darauf hat sie die Augan verdreht. "Klar, wir schicken alle Jungs aus der Klasse zu den Nackedeis. Die würden doch denken sie wären im Paradies."
"Zieh ihnen die Hose runter und die meisten trauen sich nicht."
"Wieso?"
"Naja, entweder sie haben Angst einen Ständer zu kriegen, oder sie haben Angst er wäre zu klein oder so."
Sie wurde rot. Ich guckte sie fragend an. "Naja, blöde Bemerkung von mir vorhin, von wegen einen abfrieren, weißt du... tschuldigung" murmelte sie.
Nach einer Weile Grübeln meinte sie, "Aber Moment mal ... du starrst doch auch ständig auf meinen Pulli wenn du meinst ich guck nicht hin. Das passt doch nicht."
Upps, ertappt. "Ich bin halt neugierig. Ich glaube, grade weil ich sonst immer alles sehe, ist das was ich nicht sehe dreimal so interessant. Die Pullis die du immer so anhast sind da übrigens extrem hilftreich, vielen Dank."
"Wie, mit nem engen Top würden die Jungs weniger draufstarren? Das glaubst du doch wohl selber nicht!"
Ich ließ mich nach hinten aufs Bett fallen. "'Die Jungs' vielleicht nicht, aber ich schon. Egal, das Thema hat sich heut nachmittag sowieso erledigt."
"Oh." Stille. "Wieso eigentlich? Kann dir doch egal sein wie ich aussehe, oder? Wenn du sonst eh genug siehst."
In meinem Hirn prügelte sich die Wahrheit (ich MAG Angi) mit ein paar flippigen Antworten (was ist wenn sie mich nicht mag??) um den Weg zu meinem Mund. Raus kam erstmal gar nix außer ein paar undefinierbaren Lauten.
"Hast du was?" Zu allem Überfluß beugte sich Angi jetzt auch noch über mich und schaute mir ins Gesicht. Ich war immer noch sprachlos und hab ihr einfach in die Augen gestarrt. Oder sowas Ähnliches. Und sie in meine.
Fragt mich nicht wie lang das gedauert hat. Irgendwann ist ihr Gesicht meinem immer näher gekommen, und dann hat sie mir einen kurzen sanften Kuss auf den Mund gegeben. Die flippigen Antworten haben die rote Fahne geschwenkt und sich erstmal verzogen.
"Ja, ich glaub ich hab was."
"Was denn?"
"Dich." Wieder haben wir uns lang angeschaut. Ihr nächster Kuss war dann schon länger.
"Und jetzt?" Die Frage hatte ich nicht erwartet. Hmmm....
"Erstes Mal?" hab ich gefragt und ihr mit dem Daumen über die Backe gestrichen.
"Eigentlich nicht, aber bisher hab ich mich immer erst verliebt und dann rumgeknutscht, weißt du..." Sie wurde ein bißchen rot.
Nein, wusste ich nicht, aber jetzt war wenigstens klar, dass es ihr ungefähr genauso ging wie mir.
"Was hälst du davon, wenn ich mich wieder anziehe und wir noch ein bisschen spazierengehen?" Ich stand auf, sie auch.
"Wir dürfen doch nicht mehr raus, oder?"
"Ich weiß wo der Reserveschlüssel hängt. Hinten in der Küche im Schlüsselkasten."
"OK, aber wenn ich jetzt rübergehe und meine Jacke hole, dan merkt doch jeder ..."
"Weißt du was," ich mag solche Spielchen überhaupt nicht, "entweder wir spielen die ganze nächste Woche Verstecken mit den anderen und verbuddeln das was zwischen uns ist ganz schnell wieder, oder wir sind sowas von offensichtlich dass den Neidhammeln die Galle im Hals stecken bleibt. Sie haben die Wahl, bitte entscheiden Sie jetzt."
"Meinst du?" Angi schaute etwas zweifelnd.
"Meine ich. Hatte ich schonmal, das Problem, erzähl ich dir später wenn du's wissen willst, war echt schwierig unter dem Haufen Scheiße den wir den anderen vorgespielt haben uns selber wiederzufinden. Einmal reicht mir." Ich nahm sie bei den Schultern und schaute sie an. "OK?"
"OK." Wir nahmen uns kurz in die Arme, gaben uns kurz noch einen Kuss, dann ging sie rüber und ich schmiss mich wieder in die Thermoklamotten. Dann organisierten wir den Schlüssel und gingen Arm in Arm raus in die Kälte. Ein oder zwei Leute gafften uns hinterher. Sollten sie denken was sie wollen.
Irgendwann haben wir uns auf einem umgesägten Baum geparkt, aneinandergelehnt, und in den Sternenhimmel geguckt. Zum Glück war fast Vollmond, sonst wären wir stattdessen in den Schneewehen gelandet.
"Erzähl." sagte sie dann. "Was?" "Na was du vorhin gesagt hast..."
"OK. Das war im Urlaub ..." [ auch das kommt noch in einer anderen Geschichte ] "... aber dann haben wir es doch geschafft, uns mal zwei Tage woandershin zu verziehen und wirklich miteinander zu reden."
"Und habt ihr auch miteinander ..."
"Miteinander was?"
"Naja, geschlafen. Du weißt schon."
"Haben wir auch, aber ich denke du meinst eher Sex, oder?"
Angi knuffte mich in die Seite. "Klar doch. Nun sag schon."
"Erst fragst du mich richtig. Vergiss nicht, ich mag keine Misthaufen mehr, und ich finde, das ist auch so einer. Meinetwegen nenn's irgendwie anders, aber nicht 'schlafen'."
"Wie nennst du es denn so?"
"Neenee, so geht das nicht, du willst mich fragen und nicht andersrum. Also sag es."
Sie seufzte, etwas übertrieben aber nicht ganz. "Na schön. Hattet ihr ... oh Mann wieso ist das so schwer ... hattet ihr Sex miteinander?"
Ich drückte sie fester an mich. "Danke dass du dich traust."
"Bitte." Angi drehte ihren Kopf zu mir, wieder küßten wir uns. Ziemlich lang. "Und jetzt sag."
"Ja, haben wir. Hätten wir aber fast nicht geschafft."
"Wieso das denn?"
"Naja, diese FKK-Clubs sind ziemlich verklemmte Gesellschaften, und die wo unsere Eltern gern hinfahren sowieso. Sex hat da nicht nur nix mit Nacktsein zu tun, es findet gar keiner statt, weißt du? Und jetzt stell dir einen notgeilen Typen wie mich vor, der seine ersten Erfahrungen machen will," dramatische Pause "ein Mädel der es nicht viel anders geht," noch mehr dramatische Pause "und weit und breit kein Kondomautomat."
Zwei Sekunden Stille. Dann prustete sie los. "Das ist nicht wahr."
"So wahr wie ich hier sitze und in dich verknallt bin."
Sie drückte mich. "Und? Hast du welche aufgetrieben?"
Räusper. "Ich bin zwar manchmal doof, aber nicht SO doof."
"Schon klar. Erzähl."
"Naja, sie war mit einer Freundin da, die hat sich von ihren Eltern das Französischlexikon und den Autoschlüssel geklaut und ist damit in die nächste Kleinstadt. Keine Ahnung ob sie dafür was wollte, aber ich hab so einen Verdacht."
"Nämlich?"
"Dass sie zugeschaut hat. Ich hab nie was gesehen, aber da waren manchmal so verdächtige Geräusche..."
"Weißt du was?"
"Was?"
"Ich glaube ich will das gar nicht so genau wissen."
"Wer weiß, vielleicht macht es dich ja auch an?"
"Davon träumst du wohl in deinen schlaflosen Nächten, was?"
"Bis heute hab ich mich ja noch nichtmal getraut, von dir zu träumen."
"Lenk nicht vom Thema ab." Angi rückte etwas von mir ab.
"Tue ich ja gar nicht. Nee, im Ernst," ich rückte zu ihr hin, "woher willst du wissen was dir Spass macht wenn du dich nichtmal traust drüber nachzudenken?"
Angi war nicht überzeugt. "Und du bist wohl die Unverklemmtheit in Person, was?"
"Sagen wir mal so, mir blieb nicht viel anderes übrig."
"Wieso, gibt es da was was du mir noch sagen solltest?"
Das kam jetzt schon wieder gefährlich nah an das Ding mit Tine ran. "Im Moment lieber nicht."
"Und was heißt das?"
"Daß das nicht nur mich betrifft, und das ist was, darüber red ich nicht wenn's nicht für alle OK ist. Und momentan kann ich nicht fragen."
"Machst du das wenn wir wieder zuhause sind?"
"Klar."
"Dann ist ja gut. Aber sag mal ..."
"Mal." Wieder ein Knuff. "AUA! Schon gut, ich bin brav und hör zu."
"..."
"Sag es. Tut nicht weh, weißt du?"
"... Na gut." Pause. "Hättest du denn welche dabei?"
"Was?"
"Naja, du weißt schon." Pause^2. "Gummis."
"Meinst du nicht, dass es hier zu kalt dafür ist?" Diesmal kriegte ich einen Haufen Schnee ins Gesicht. "Hey! Den kriegst du jetzt aber zurück!" Ich hab sie gepackt und ihr mit dem kalten Mund einen Kuß gegeben. Lang blieb da aber nix kalt. Gelobt sei der Erfinder des Zungenkuss.
"Brr, küßt sich Schnee komisch. Also, hast du?"
"Doch, seitdem hab ich immer welche dabei."
"Und ein Zimmer für dich auch aus dem Grund, was?"
"Nee du, das habe ich mir gekrallt weil ich keinen Bock auf die Schnarcherei habe, und die anderen auf meine bestimmt auch nicht. Außerdem ..."
"Außer wem?" OK, jetzt kriegte Angi meinen Ellenbogen zu spüren. "AUA!"
"Naja, wenn du im Urlaub wochenlang nackt rumläufst, dann kommt dir die Idee, ausgerechnet zum Schlafen was anzuziehen, irgendwann nur noch blöd vor. Stell dir das mal vor, in so nem Gruppenzimmer, und dann noch am Morgen mit ner Latte aufwachen und erstmal den Bademantel vorkramen. Nee danke."
Angi kicherte. "Hast recht, klingt echt daneben. Passiert das oft?"
"Oft genug. Ich glaub, das findest du noch selber raus." Pause. "Oder?"
"Weiß nicht." Jetzt war ich es, der von ihr wegrückte und sie anschaute. "OK, hast ja recht, ich glaub schon ... geht mir halt alles ziemlich schnell, weißt du? Heute mittag warst du noch irgendwer, und jetzt reden wir drüber, miteinander zu pennen, und --"
Ich räusperte mich.
"Nee, diesmal meine ich das mit dem Pennen auch so. Oder schaffst du es nicht, die Nacht mit einer zu verbringen ohne sie durchzuvögeln?"
"Gratuliere."
"Was?"
"Du hast eben 'durchvögeln' gesagt."
"Oh. Stimmt. Upps." Angi kuschelte sich wieder mehr an mich. "Erinnerst du mich ab und zu daran, dass meine Mutter sowas nicht so toll findet."
"Mach ich. Möchtest du?"
"Was -- Sex? Ich hab doch gesagt, das geht mir zu --"
"Neenee. Einfach zusammensein und schlafen, mein ich."
Wieder Pause. "Was ist, wenn nicht?" fragte sie leise.
"Dann geht die Welt trotzdem ein andermal unter."
Sie kicherte, dann gab sie mir wieder einen dicken Kuss. "Ja."
"Ja was?"
"Oh Mann, jetzt lass mich doch mal in Ruhe mit deinem alles-Sagen-Fimmel."
"Nö. Entweder das, oder Gedankenlesen, und ich bin wegen dem Fach schonmal fast durchgefallen."
"Erzähl."
"Geht nicht. Siehe oben. Äh, vorhin."
"Ach so. Na gut. Also schön, ich ... ich mag heute nacht bei dir schlafen und kuscheln." Seufzer. "War das jetzt deutlich genug?"
"War es. Was machst du wenn ich im Schlaf nen Steifen kriege?"
"Wieso, sollte ich was machen? Ist doch dein Problem, oder?"
"Danke, die Antwort war richtig." Ich knuddelte sie. Sie war erst etwas steif, dann entspannte sie sich und knuddelte zurück.
Irgendwann war's dann aber genug. "Gehen wir? Bin kalt und müde."
"Na gut." Ich stand auf, sie hielt mir ihre Hand hin, ich zog, sie fiel auf mich und wir zusammen in die nächstbeste Schneewehe. "Danke, jetzt ist mir RICHTIG kalt."
"Zieh halt nicht so fest."
"Steh halt nicht selber auf wenn du willst dass ich dir aufhelfe."
"Sei lieb wenn du willst dass ich dich aufwärme."
"Hast du ne andere Wahl?"
"Klar," jetzt klang ihre Stimme gar nicht mehr lustig, "ich geh in mein Zimmer und halte das Gefrotzel der Anderen aus. Ist vielleicht besser so."
Aua, das war wohl ein wunder Punkt. "Sorry, so hab ich das nicht gemeint. Ich red dir nicht drein. Nicht wirklich. Darf ich aus Spaß, oder soll ich's lieber erstmal lassen?"
Angi drückte mich. "Lass es erstmal lieber, OK?"
"OK." Engumschlungen gingen wir zur Herberge zurück. Wir haben nichts mehr gesagt, war wohl auch nicht mehr nötig.
Dort angekommen, passte der Schlüssel zwar ins Schloss, aber er drehte sich nicht. "Scheiße." Ich guckte genauer. "Der andere steckt innen."
Angi machte ein erschrockenes Gesicht. "Meinst du das ist Absicht?"
"Kann sein, dem Haufen da drin traue ich alles zu. Gehen wir aussenrum, vielleicht passt er in der Küchentür."
Angi wollte rechtsrum laufen, aber ich hab sie aufgehalten. "Lieber nicht, da liegt sicher jemand auf der Lauer."
"OK." Auf der linken Seite war der Schnee nicht runtergetrampelt, aber wir kämpften uns durch. Dann war da ein Drahtzaun, aber wir fanden das Tor und halfen uns gegenseitig drüber.
Das Schloss in der Küchentür machte dieselben Zicken. "Mist!" fluchte ich leise, dann drückte ich probehalber die Klinke runter. Die Tür ging auf. "Cool. Die sind doofer als ich dachte."
"Wieso?"
"Ich hab vorhin die Tür extra aufgesperrt." Ich hängte den Schlüssel wieder in den Kasten.
Der Mond schien hell genug zum Fenster rein, um die strategisch plazierten Töpfe zu sehen, die im Eingangsbereich auf dem Fussboden rumstanden. "Irgendwie nervt mich das", meinte ich. Mit Recht, denn die Lehrer hatten ihr Zimmer direkt daneben, und unter der einen Tür schien noch Licht untendurch. Und wir hörten rhythmische Geräusche.
"Sag mal, denkst du jetzt auch das was ich denke?" flüsterte Angi mir ins Ohr.
"Wenn du denkst, dass die zwei Pauker was Besseres zu tun haben, als auf uns zu warten, dann klingt das so als hast du Recht. Ich hab eine Idee."
"Ja?"
"Wir räumen denen die Töpfe weg. Pass auf, vielleicht ist was drin." Treffer -- wir fanden in den Dingern Murmeln und Würfel aus der Spielekiste.
Nach getaner Arbeit schlichen wir uns schleunigst auf mein Zimmer. Tür zu, uff, geschafft. "Das ging grade noch gut. Ich glaub aber, ich kann denen morgen nicht in die Augen sehen, nach dem was wir gerade gehört haben."
Angi kicherte. "Wieso, bei denen haben wir jetzt einen Trumpf in der Hand. Was denkst du was mit dem Verweis passiert wenn sie mitkriegen was wir vorhin gehört haben."
"Sei mal nicht so sicher, vielleicht war das ja gar kein Fremdgehen was die da gemacht haben."
Angi schaute mich schräg an. "Was denn sonst?"
"Naja, er ist single, und ob es ihren Mann stört, wenn sie macht, worauf sie Bock hat, wenn sie eh woanders ist, das wissen wir doch nicht, oder?"
"Das soll funktionieren? Hab ich ja noch nie was von gehört." Angi war skeptisch.
"Ich schon. Ist aber egal, weil eine Direktorin haben wir ja auch noch, und dass _die_ sowas gut findet kann ich mir nicht vorstellen." Ich zog mir den Pulli über den Kopf.
"Nee, bei der wirklich nicht. So wie die Verweise verteilt von wegen Knutschen auf dem Schulgelände..." Angi tat es mir gleich, nur dass sie das T-Shirt drunter mit erwischte und mangels BH oben ohne dastand.
Ich schaute sie an. "Finde ich gut."
"Was?" Sie wollte wieder die Arme hochnehmen und vor die Brüste halten, überlegte es sich dann aber doch anders.
"Dass du dich traust. Das du schön bist. Dass ich dich mag." Mein Unterhemd landete neben dem Pulli, dann nahm ich sie einfach in die Arme. Fühlte sich *gut* an...
Irgendwann viel später ließ ich sie wieder los und fing an, die Hose aufzuknöpfen. "Das wird eh noch lustig, wenn wir wieder zurück sind."
"Wieso?" Angi wusste anscheinend nicht, was ich meinte.
"Knutschen im Schulhof. Meinst du wir können uns zurückhalten? Kann ich mir nicht so recht vorstellen."
"Ich mir auch nicht, aber vielleicht sind wir uns nach der halben Woche hier dann ja schon wieder über." Sie nestelte etwas unschlüssig an ihrem Jeansverschluß rum.
"Schließ mal nicht von dir auf andere!" Irgendwas stimmte nicht. "Sag mal, ich hab das übrigens ernst gemeint, wenn's dir zu schnell geht dann geh rüber in dein eigenes Bett. Die schlafen jetzt eh schon." Ich zog mir die Hose runter. Die Unterhose kam gleich mit.
"Glaub ich nicht." Sie wußte wohl nicht so recht ob sie nun gucken solte oder nicht. "Nee, ist schon OK, gib mir'n bisschen Zeit, ja?" Bei ihr bleib das Höschen erstmal noch dran.
"Soviel du magst. Ich hab dich zwar eh schon gesehen, aber wenn's einfacher ist, darfst du trotzdem das Licht ausmachen." Ich verschwand unter der Bettdecke.
"Oh Mann. Welchen Buchstaben vom Satz 'Gib mir Zeit' hast du nicht verstanden? Halt doch einfach die Klappe." Jetzt waren erstmal ihre Strümpfe dran. "Und guck nicht so."
"Hmm. Wie soll ich sonst gucken? Etwa so?" Ich hielt mir die Hände vors Gesicht und linste zwischen den Fingern durch. "Oder so?" Ich schob den Kopf vor und riss die Augen weit auf. "Oder ..."
"Sag mal krieg ich dich jetzt dazu ruhig zu sein oder nicht?"
"Klar. Kommm ins Bett, ich versprech dir ich halte die Klappe."
Angi brache wieder einen ihrer theatralischen Seufzer. "Halt einfach mich, das reicht schon." Sie zog das Höschen runter, deponierte es auf den restlichen Kleiderhaufen, machte das Licht aus und kuschelte sich endlich zu mir unter die Decke.
Wir küßten uns noch ein bisschen, dann schliefen wir engumschlungen ein.
Teil 2, aus Angis Sicht. ]
Das erste, was ich am Morgen mitgekriegt habe, war Jan und dass er über mich drüberkletterte. Ich wußte erst nicht, was los war, und knurrte ihn schlaftrunken an, er soll aus meinem Bett verschwinden. Dann fiel mir der Tag davor wieder ein.
"Hallo Süße." Er grinste mich an.
Irgendwie bekam ich das alles nicht so ganz auf die Reihe im Moment. "Selber hallo. Du, kann es sein dass ich nackt und bei dir im Bett liege?"
Er hörte auf zu grinsen. "Sieht so aus. Wieso, ist das ein Problem?"
Das hätte ich selbst gerne gewußt. "Naja, irgendwie kam mir das gestern abend alles normal vor und so, aber jetzt..."
"Hmm." Er schaute mich eine Weile an, dann meinte er, "Vielleicht gehst du besser in dein Zimmer, findest raus ob du das wirklich willst mit mir und so, weißt du..."
Die Antwort hatte ich nicht erwartet. "Meinst du das ernst? Nach dem was gestern so war hätte ich jetzt alles erwartet, aber dass du mich rauswirfst --" aber er unterbrach mich.
"Hey! Klar will ich, aber wenn du damit 'n Problem hast, meinst du ich drängle rum und mach auf beleidigt? Bin doch nicht bescheuert."
"Nein?" Ich drehte mich ganz zu ihm um und wunderte mich. Bisher hatte ich da eher andere Erfahrungen gemacht. Er schaute nichtmal an mir herunter, obwohl die Bettdecke ihm das in dem Moment leicht machte.
"Nee. Glaub es oder nicht, aber ich will dich nur freiwillig."
"Naja..." was mach ich jetzt? "ich glaub ich geh dann wirklich mal. Schlafen noch alle?" Er nicke. "Na gut." Ich stupste ihm mit dem Finger auf die Nasenspitze, lächelte ihn irgendwie an, schälte mich aus dem Bettzeug, suchte mir meine Sachen zusammen und ging in mein Zimmer rüber.
Mitten auf dem Gang blieb ich stehen. Irgendwas war anders. Im Nachhinein muß ich sagen, wäre das "Berlin, Berlin" (die Fernsehserie halt), wäre in dem Moment ein kleines Männchen um die Comic-Lolle rumgehüpft und hätte wie wild mit einem Zaunpfahl gewunken.
Ich meine, ich stand da auf dem Gang. Der auch von den Jungs bewohnt war. Ich hatte alles, was ich gestern abend anhatte, im Arm. Mit anderen Worten, ich war splitternackt.
Das an sich war komischerweise noch nicht mal das Seltsame. Das Seltsame war, dass mir das eigentlich total normal vorkam wie ich hier rumlief, aber was war seit gestern abend noch normal?
OK, wenn jetzt jemand rauskommt, dachte ich, die finden das bestimmt nicht normal. Also ging ich schnell in mein Zimmer, deponierte meine Ladung in der Ecke, wunderte mich dass das Hochbett über mir leer war -- da pennt eigentlich Petra -- und kuschelte mich in mein viel zu kaltes Bett, um nachzudenken.
Am Rande sah ich noch, dass aus Ankes Bett, das auf der anderen Zimmerseite stand, ein Bein zu viel unter der Bettdecke vorschaute. Irgendwie überraschte mich das auch überhaupt nicht. Über dem Nachdenken, wieso eigentlich nicht, vergaß ich meine eigenen Probleme und schlief ein.
Als ich wieder aufwachte, war mir kalt. Kein Wunder -- mein warmes Kuschel-Nachthemd lag als Knäuel in der Ecke. Schnell zog ich es auseinander und mir über. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass noch ein paar Minuten Zeit für eine heiße Dusche war, bevor die Jungs wieder dran waren.
Anke und Petra waren nicht da. Im Duschraum war auch alles still, aber als ich nach hinten kam, hätte ich die Beiden fast über den Haufen gerannt. Sie standen engumschlungen und tropfnass unter einem der Duschköpfe, gaben sich einen Kuss, bei dem mir schon vom Hinsehen ganz anders wurde ... naja. Dass ich da war, haben sie, unnötig zu sagen, gar nicht mitbekommen.
Eigentlich sollte ich wieder gehen, dachte ich, aber ich stand trotzdem erstmal nur da und sah den Beiden zu. Anke hatte ein Bein zwischen Petras Schenkeln und umgekehrt, sie rieben sich aneinander ... wenn das so weitergeht, brauchte ich dringend eine kalte Dusche.
Das wiederum brachte mich auf DIE Idee, was ich nun mit der Situation machen sollte: Temperaturregler auf "kalt" und Wasserknopf drücken... Ich bin ja sonst nicht so gemein, aber ehrlich gesagt fiel mir nichts Besseres ein, was ich hätte tun können, ohne dass es peinlich würde.
Die Zwei waren so ineinander vertieft, dass sie das kalte Wasser erst gar nicht mitbekommen haben, aber dann lösten sie wenigstens ihre Münder voneinander und sahen sich verdutzt an. Das war der richtige Moment, "Buh!" zu rufen -- eine zusätzliche Gemeinheit, die mir im Nachhinein etwas uncool vorkommt, aber in dem Moment konnte ich nicht widerstehen.
Anke schrie vor Schreck, und schubste Petra weg. Petra sprang stattdessen in die Luft. Das Ganze endete, weil sie noch ihre Beine zusammen hatten, mit einer unsanften Doppel-Landung auf dem Hintern.
Die Beiden standen schnell wieder auf und waren auf mich böse. Anke hielt sich den Hintern, die Landung war wohl sehr unsanft gewesen: "Sag mal, mußte das sein?" Petra: "Willst du uns umbringen?" Anke: "Schlittenfahren kann ich heute vergessen, du dumme Nuß!" Petra: "Kannst du nicht einfach was sagen?"
Ich konnte kaum selber ein Wort dazwischenkriegen, aber dann schaffte ich es doch. "Nun macht mal nen Punkt hier!" rief ich, "in fünf Minuten sind die Jungs dran," leise "ihr knutscht hier rum wie im Porno,", laut "ihr vergesst komplett die Zeit, hätte ja auch jemand anders reinkommen können! Seit froh dass ich wenigstens Humor habe!"
Petra machte bei dem Gedanken ein betroffenes Gesicht, aber "Davon tut mein Arsch auch nicht weniger weh!" Anke war nicht so leicht zu besänftigen.
"Nun macht schon," meinte ich, "meinetwegen werft ihr mich später ein paarmal in den Schnee oder so, aber jetzt sollten wir fertig werden."
Anke warf mir noch einen bösen Blick zu, nahm Petras Hand und zog sie aus dem Duschraum. Ich stellte die Dusche, die immer noch lief, wärmer, und fing an mich einzuseifen.
Als ich rauskam, war Petra nicht mehr zu sehen. Anke zog sich gerade fertig an. Ich wollte ihr gerade noch was sagen, als von draußen einer rief "Ist da jemand drin?"
Ich hätte Anke umbringen können. Die rief nämlich zurück, "Ihr könnt reinkommen!" Das fand ich nicht gerade witzig -- aber zu spät, schon standen Frank und Jan im Eingang und glotzten mich an, während ich vezweifelt versuchte, mein Nachthemd zu entknoten. Zumindest glotzte Frank; Jan war eher damit beschäftigt, zu verstehen, was da eigentlich los war.
Jan sagte schließlich "Ich glaube wir kommen besser später wieder", packte Frank bei der Schulter und zog ihn mit raus. Danke...
Schließlich schaffte ich es, zog mir das Ding über, packte meine Duschsachen zusammen und drückte mich an einem dümmlich grinsenden Frank vorbei. Jan schaute mich halb belustigt, halb fragend an -- weil Frank dabei war, sagte ich ihm nur "bis später" und ging in unser Zimmer.
Petra und Anke zogen sich gerade an. Als ich reinkam, passierte erstmal nichts mehr; wir schauten nur alle drei von einer zur anderen. Schließlich fingen alle zu grinsen an, wir lachten los, und dann hielten wir uns nur noch den Bauch.
"Hoffentlich hält Frank seine Klappe," meinte ich und zog mir das Nachthemd wieder über den Kopf.
"Keine Sorge," sagte Petra, "der Jan wird ihn schon gradestauchen."
"Ach ja," Anke sprang darauf natürlich gleich ein, "was ist mit dir und dem eigentlich? Habt ihr wirklich die Nacht zusammen..?"
"Bei dir ist Leugnen eh zwecklos, oder?" Wo waren bloss meine frischen Socken?
"Und? Wie war er?" So ist sie, die Anke, immer taktvoll und so...
Ich drehte mich zu ihr um und sah sie streng an. "Frag ich dich, wie weit du deinen Finger schon in Petras Muschi hattest?"
Da war sie erstmal sprachlos. Petra war auch nicht begeistert. "Mensch, Angi, muß das sein?"
Bevor ich dazu etwas sagen konnte, meldete sich Anke wieder. "Hab ich mir's doch gedacht," sagte sie grinsend, "solche Ausdrücke verwendest du sonst nie. Also ist was passiert. Also raus mit der Sprache!"
Ich war nicht sonderlich begeistert, beim Anziehen mit den beiden zu reden, und mein neuer Pullover (der, der mir bis gestern eigentlich noch zu eng war für die Öffentlichkeit...) wollte sich auch nicht finden lassen. "Hört mal, ihr braucht mich gar nicht auszufragen, ihr habt auch lang genug Verstecken gespielt. Ich zieh mich jetzt an und wir reden nach dem Frühstück weiter. OK?"
"Aber nur wenn du dich nicht drückst." Anke schaute herausfordernd.
"Ihr euch aber auch nicht. Und jetzt lasst mich in Ruhe!" Ich machte die Tür auf und scheuchte die zwei raus. Draußen schaute zum Glück keiner in unsere Richtung, schließlich war ich noch oben ohne.
Beim Frühstück setzte ich mich erst nicht zu Jan, denn der saß in der Ecke neben Frank. Worüber die beiden redeten, konnte ich mir denken. Ich hatte gerade meine Brötchen und den O-Saft beisammen, da hörte ich Frank laut "ach, vergiß es!" sagen, und dann ging er raus. Fast hätte er mich dabei umgerannt.
Jan winkte mich zu sich. Ich ging natürlich hin. "Als ob ich mich nicht sowieso zu dir gesetzt hätte."
"Weiß ich das? Vielleicht mußt du dir ja noch ein paar Sachen klarwerden und kannst das besser alleine..?"
"Dachte ich heute morgen auch, aber dann kam was dazwischen."
Jan schaute mich fragend an. "War was mit Anke? Ich dachte ihr versteht euch."
"Naja, ich hab ihr eine kalte Dusche verpaßt."
Jan war nicht überzeugt. "Da steckt doch mehr dahinter, wegen ein bisschen kaltem Wasser macht die doch nicht aus ihrer besten Freundin ein Pin-Up-Girl."
"Erinner mich nicht. Meinst du, Frank erzählt das rum?" Und wieso sind Brötchen knusprig, aber sobald man sie schneiden will, benehmen sie sich wie Gummi?
"Ich denk ich hab ihn davon überzeugt, dass er was kaputtmacht, wenn. So nach dem Motto, dann können wir wenn die Dusche für euch ist nicht mehr aufs Klo, und so. Ich hoffe er siehts ein."
"Na, so wie der geguckt hat... ich weiß nicht, dem traue ich auch zu in der Nacht vor den Fenstern rumzuschleichen." Und wer macht die Marmelade jeden Tag mit Sekundenkleber zu, so schwer wie die aufgeht?
"Der geht nachts nicht raus, seine Clique wär doch eh lieber die ganze Zeit drinnen und läßt sich zulaufen. War zwar ruhig die letzten Nächte, aber ich trau dem Frieden nicht."
"Hoffen wir das Beste." Endlich gab das Glas nach. Das Himbeeraroma paßte zwar nicht zum Orangensaft-Geruch, aber egal.
Jan köpfte sein Frühstücksei, schnitt es in Scheiben und dekorierte sein Brot. "Also erzähl."
"Was?"
"Naja, was mit Anke war. Oder ist das ..." privat, genau wie umgekehrt gestern.
"Es ist." Ich biß in mein Marmeladenbrötchen. "Ich frag sie nach dem Frühstück."
"Sag ihr, ich verrat's auch sicher nicht weiter."
"Gut für dich." mümmelte ich. Ich sollte wirklich nicht mit vollem Mund reden.
Jan verstreute beim Essen seine Eierscheiben über den halben Tisch. "Egal, eigentlich gehts mir ja um uns und nicht um Anke. Weißt du, ich kenn dich ja eigentlich nicht SO gut, aber das gestern hätt' ich nie geglaubt wenn's mir jemand erzählt."
"Da haben wir was gemeinsam, ich glaub's ja auch fast nicht."
"OK, also dann haben wir die Angi vorher, ich nenn sie mal Angelika --"
"Ich HASSE den Namen!" Und die Marmelade, die in diesem Moment von meinem Brot runterlief.
"Eben drum. Die Angelika, die mit dem Schlabberpullt rumläuft. Und jetzt gibt es stattdessen die Angi, die bei mir im Bett war, die 'vögeln' sagen kann ohne rot zu werden, und ... naja, bei der nicht mehr der Pulli schlackert, sondern die Ohren von dem der hinguckt."
"Danke. Hübscher Psychoanalyse-Hut, den du da aufhast."
"Nee du, was in dir los ist das kannst du besser selber rausfinden, ich sag dir nur wie's auf mich wirkt."
"Aha." Irgendwie wußte ich noch nicht ganz, worauf er hinauswollte.
"OK, und jetzt frag ich dich einfach, oder besser du fragst dich selber, wie das für dich war, gestern nacht."
Da mußte ich nicht lang nachdenken. "Warm. Kuschelig."
"Eben." Er gab mir einen Kuß, aber nur einen kleinen. Schade. "Und jetzt sag mir, was die Angelika davon hält und was die gemacht hätte."
"Hmm." Der zweite Teil war seltsam schwierig. "Also was die davon hält, das ist einfach. Die meckerte. Geh gar nicht erst rein, um die Zeit darfst du nicht mehr raus, sag nicht solche Sachen und schon gar nicht mit solchen Wörtern, geh in dein Zimmer, mach das Licht aus bevor du dich ausziehst, laß die Unterhose an... oder heute morgen halt, zieh dir den Pulli nicht an, da sieht jeder alles. Ich weiß nur nicht genau, wieso ich nicht darauf gehört habe. Habe ich vorher ja auch immer."
Jan dachte nach. "Vielleicht mußte dir einfach jemand zeigen, dass es auch anders geht."
"Wie meinst du das? Du hast ja gar nichts gemacht."
"Naja, für mich ist's einfach normal, mit Frauen zu duschen und so, und das mit den" jetzt fing er an, wie eine keifende Frau zu reden, die mich viel zu sehr an meine eigene Mutter erinnerte, "'Dingen, die tut man nicht, und wenn dann redet man nicht drüber', naja, die meisten Jungs pöbeln halt rum wenn sie so reden, kein Wunder dass du das nicht so toll findest."
"Klingt einleuchtend", meinte ich, und dachte ein wenig drüber nach. "Und du meinst, die alte Angi --"
"Angelika."
"-- meinetwegen auch die, die hat bloss sehen müssen, dass jemand ihr ganzes Weltbild auf den Kopf stellt, einfach so, und schon geht verzieht sie sich in eine Ecke und schmollt? Klingt fast schon zu einfach."
"Meinst du?" fragte Jan und legte seine Hand unter dem Tisch auf mein Bein. "Allzu schwer war's ja wohl nicht, oder?"
"Weiß nicht." Ich legte meine Hand auf seine. "Heute morgen war's jedenfalls ... ach ich weiß nicht, Frank hat geglotzt wie die Typen aus diesen japanischen Comics mit ihren riesigen Augen, und da wußte ich überhaupt nicht mehr, was richtig ist."
Jan verzog das Gesicht. "Bei dem kannst du im Ganzkörperschleier rumlaufen und er würde nicht kapieren, dass seine Teleobjektiv-Augen nicht gefragt sind. Aber weißt du, das geht mir auch so, ich renn auch nicht im Bad nackt rum wenn alle anderen angezogen sind."
"Stimmt." Ich drückte seine Hand, er drückte zurück. "Und was machen wir jetzt mit dieser Erkenntnis?"
"Uns freuen" meinte er und strahlte mich an.
"Wieso?"
"Du hast 'wir' gesagt."
"Oh. Stimmt." Fühlte sich gut an, dieses 'wir'. Noch was, was Angi-Früher nie geschafft hätte. "Vielleicht kann ich die alte Angi" Jan verdrehte die Augen "GUT, die ANGELIKA, zufrieden?" er strahlte wieder "vielleicht kann ich die ja zu Hause lassen wenn wir zusammen sind..."
"Klar kannst du. Ich schimpf dich wenn du sie wieder mitbringst." Pause. "Kommst du heute abend wieder zu mir?"
Komische Frage. "Wieso fragst du mich das jetzt schon, magst du den restlichen Tag nicht mit mir reden oder was?"
"Nö, mit der Angelika mag ich nicht reden." Aua, das saß. "Aber mit der Angi schon. Und wenn du Ja sagst, dann kann ich mich den ganzen Tag auf was freuen."
"OK, ich komme." Er strahlte. "Und jetzt geh ich" ich stellte mein Geschirr zusammen und nahm seins der Einfachheit halber gleich mit "sonst fangen wir hier vor allen Leuten an rumzuknutschen."
"Und das ist ein Problem für wen oder was?"
So lieb er war, manchmal konnte Jan auch nerven. "DU hast gestern nacht versprochen, du hälst die Klappe und drängelst nicht. Das fällt da drunter."
Er machte brav ein zerknirschtes Gesicht. "Sorry. Sagst du's mir trotzdem?"
"Du, wenn wir unsere Lehrer mit der Nase draufstoßen, daß hier was passiert zwischen uns, dann fangen die noch in der Nacht das Kontrollieren an. Und so Typen wie Frank will ich auch keine Vorstellung liefern."
"Hast ja recht. Gib mir trotzdem nen Kuss."
"Nerv nicht!" Er bekam den Kuss natürlich trotzdem, und dann ging ich den Kram wegräumen.
Nach dem Frühstück war Programm angesagt. Wandern. Schnee. Zum Glück läßt sich unsere Klasse ganz gut in Gipfelstürmer und Stubenhocker einteilen, und so hatten wir schließlich die Lehrer so weit, daß die Sportler-Hälfte eher loszog und den weiteren Weg nahm. Wir wollten uns dann irgendwo treffen. Jan ging mit, aber ich wollte nicht so recht. Aus meinem Freundeskreis war nur Petra dageblieben, aber die meinte, ohne Anke will sie nicht über mich und Jan reden, -- kann ich verstehen, Anke will immer alles genau wissen --, und über ihre Beziehung auch nicht, weil ... dann druckste sie ein bisschen rum, und ich merkte, so ganz im Reinen ist sie wohl noch nicht mit der Liebe unter Frauen, und ließ sie erstmal in Ruhe.
Wir haben uns dann doch aufs Rodeln beschränkt, weil das Wetter schlechter wurde. Nebel und kalt. Die anderen kamen und kamen nicht zurück, und wir dachten schon laut über Dinge wie "Lawine" und "Bergwacht" nach. Kurz nach dem Abendessen acht kamen sie dann doch, naß und verfroren, und stritten sich erstmal darum, wer nun zuerst heiß duschen darf. Was da passierte, habe ich gar nicht richtig mitgekriegt; jedenfalls waren die Lehrer danach beim Abendessen nicht am Tisch, und die Stimmung war irgendwie seltsam.
Jan und Anke wurden beim Essen richtiggehend belagert, ich kam gar nicht an ihn ran. Er zwinkerte mir nur im Vorbeigehen kurz zu. Nach dem Essen stand er auf, teilte der versammelten Mannschaft seine Absicht mit, dass er von der Wanderung fix und fertig ist und jetzt ins Bett geht, und zog ab.
Nach ein paar Minuten hielt ich es nicht mehr aus und ging ihm nach. In seinem Zimmer war er nicht, aber seine Klamotten waren überall verstreut. Er war wohl auf dem Klo oder so.
Kurz entschlossen zog ich mich aus, parkte meine Sachen in der Ecke, wo Jan sie nicht gleich sehen würde, und legte mich in sein Bett, hinten an den Rand Dann zog ich die Decke über den Kopf und die Füße an. Das perfekte Versteck war das zwar nicht, aber erstens wollte ich sowieso dort sein, wo ich jetzt war, und zweitens gab es in dem Zimmer sonst nichts.
Nach ein paar Minuten kam Jan dann wieder, zog sich wohl den Bademantel aus oder so, und legte sich auch ins Bett; er merkte erst gar nicht, dass ich da war.
"Hi", sagte ich leise, und legte ihm die Hand auf die Brust.
"Huaaa ach du bists -- hast du mich erschreckt." Er legte seinen Arm um mich.
Ich kicherte. "Zu irgendwas muss ich ja gut sein."
"Na, ich könnt mir da noch'n paar andere Sachen denken", meinte er und gab mir einen Kuß auf die Nasenspitze.
"Soso, was denn zum Beispiel?" Ich rieb meine Nase an seiner.
"Das willst du wohl gerne wissen, was?"
"Ja, will ich. Bist du jetzt der, der sich nicht traut, zu sagen was er denkt, oder wie?" Ich zwickte ihn in die Seite.
"Haaa!" Aha, kitzlig ist er. "Läßt du das bitte bleiben?"
"Nur wenn du sagst."
"Hmmm... schwierig... " meinte er, etwas theatralisch. "Ich könnte... ich könnte ... dich küssen zum Beispiel." Das tat er dann auch. Ziemlich lang, aber den Mund liess er zu. "Jetzt bist du dran."
"OK. Ich könnte ..." ich guckte ihn an, "... dir ein Ohr abbeißen." Das tat ich dann auch. OK, ich knabberte am Ohrläppchen, aber immerhin. "Du?"
"Ich könnte ... ein Vampir sein und dir das Blut aussaugen." Er verbiß sich in meinen Hals.
"Na, ich glaube das war zu dolle". Das gab mit Sicherheit einen dicken Knutschfleck. "Ich könnte ... dich zurückküssen." Ich legte mich auf ihn und gab ihm den Kuss von vorhin zurück. Seine Hände strichen über meinen Rücken. "Eigentlich bin ja ich dran." sagte ich dazu, aber besonders ernst meinte ich das natürlich nicht.
"Dann sag ich eben jetzt, dass ich dich streicheln will, während du mich küßt." Als Antwort küßte ich ihn eben nochmal. Seine Hände wanderten weiter runter. Irgendwann fochten wir einen Ringkampf mit unseren Zungen, und seine Hände kneteten meinen Hintern durch. Das fühlte sich schonmal sehr gut an ...
Ich räkelte mich auf ihm, spürte an meinem Bein wie er steif wurde. "Du bist dran." "Nee, du." "Nein, du, das Letzte haben wir beide gemacht, das gilt nicht."
"Soso. Wieso gerate ich eigentlich immer an Frauen, die die Spielregeln umdefinieren, wie's ihnen in den Kram paßt?"
Darauf wollte ich jetzt lieber nicht eingehen. "Wieso gerate ich immer an Männer, die mit einer Frau im Bett nichts Besseres zu tun haben als rumzudiskutieren?" Ich zog ihn am Ohr. "Ein andermal. Jetzt bist du dran."
"OK, OK, ich bin ja schon brav. Oder eben gerade nicht" er grinste mich an, "ich könnte ... dich berühren. Überall, meine ich."
Will ich das? Ich zögerte.
"Ist das OK, oder gibt's Stellen wo ich es lieber lassen soll?"
"Mach," ich rollte mich von ihm herunter, "wenn ich was nicht will, sage ich es dir schon rechtzeitig."
Und so fing er an, mit den Fingerspitzen über meine Haut zu streichen. Überall im Gesicht, die Arme runter, die Finger, die Arme wieder hoch, an meiner Seite, mein Bauch ... ich war total entspannt. Dann fing er an, mit den Fingerspitzen um meine linke Brust zu kreisen, immer enger ... als er schließlich nach einer halben Ewigkeit die Spitze berührte, zuckte ich zusammen und bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper.
Dann machte er dasselbe mit der rechten Brust, strich mit der Handfläche drüber ... ich bekam kaum noch Luft, so schön war das.
Danach fuhr er mit den Fingerspitzen an meinen Seiten entlang, die Beine runter, vorne wieder hoch, wieder runter, etwas weiter innen hoch ... immer näher an meine Muschi... ich nahm die Beine auseinander, er kam immer näher ... als er das erste Mal meine Lippen gestreift hat, hatte ich fast einen Orgasmus ... und beim zweiten Mal auch ... dann konzentrierte er sich immer mehr auf die Schamlippen.
Jan streckte sich irgendwan neben mir aus, eine Hand noch voll auf meinen Lippen, sein Mittefinger schon fast in mir drin ... ich hatte inzwischen die Beine weit auseinander ... und dann kam er mit dem Mund an meine Brust, nahm die Spitze zwischen die Lippen, spielte mit der Zunge an ihr, und saugte dann einfach ... und ich kam. So heftig wie noch nie ... ich weiß nicht mehr wie lang ...
Wie Jan es schaffte, mir mit der anderen Hand auch noch den Mund zuzuhalten, weiß ich nicht, aber ansonsten hätte ich bestimmt das halbe Haus zusammengeschrien. Als ich von meinem Gipfel wieder runterkam, legte er sich halb auf mich und hielt mich fest im Arm.
"Oh Mann, das war ... keine Ahnung, einfach nur gut," murmelte ich, noch halb neben der Kappe vor Erregung.
"Bitte sehr," sagte er und küßte mich. Das war eigentlich kein Kuß mehr, das war eher ein gegenseitiges Mund-Austrinken... ich wolle einerseits mehr, viel mehr, aber irgendwie war ich auch total fertig. Außerdem...
"Du hast geschummelt."
"Ach, wieso das denn?"
"Du hast was von Streicheln gesagt. Das am Schluß war irgendwie was Anderes."
"Ich hab nicht gesagt mit was ich das mache, und auch nicht wie fest, und überhaupt, wenn du dich beschwerst --"
"-- hast du nix davon, also sei lieb. Weil das jetzt so toll war, darfst du dir was wünschen."
"Magst du ... magst du einfach dasselbe mit mir machen?"
"Gerne." Also drehte ich ihn auf den Rücken und machte dasselbe. Übers Gesicht, Arme, Hände ... und dann langte ich einfach runter und nahm seinen Steifen in die Hand. Jan zuckte am ganzen Körper zusammen.
Er schaute mich an. "Machst du weiter?"
OK, kann er haben. Rauf, runter ... es war ziemlich offensichtlich, was ihm am meisten gefiel. Seine Vorhaut hatte etwas Faszinierendes, auch wenn er drunter etwas sehr empfindlich ist.
Jan stöhnte. "Nimmst du'n bisschen Spucke oder so?"
"Wieso das denn?"
"Flutscht besser."
"Ach so." Kicher. "Das Problem habe ich nicht..." Ich beugte mich über ihn, spuckte ein bisschen drauf.
"Mehr." Also gut, mehr. Doch, das fühlte sich schon ganz anders an. Jan fand das wohl auch, er wand sich unter meiner Hand hin und her... ich schaute ihm ins Gesicht, seinen Steifen konnte ich auch fühlen; seine Augen waren zu, das Gesicht fast verzerrt. "Ja..."
Ich gab ihm einen Kuß, machte mit der Hand einfach weiter. Er legte einen Arm um meinen Hals, küßte mich zurück, heftig... dann kam er. Die Soße spritzte ihm auf den Bauch und lief über meine Hand. Komisches Gefühl... daran würde ich mich wohl gewöhnen müssen.
Er seufzte. "Das war toll." Wir kuschelten uns aneinander, aber ich hatte doch Bedenken.
"Ich glaub du wäschst das besser weg... was ist wenn wir uns im Schlaf irgendwie bewegen und es kommt was davon in mich rein?"
"Hast wohl recht." Jans nächster Seufzer klang schon weit weniger entspannt, dann raffte er sich auf und zog sich den Bademantel an.
"Bring mir einen Waschlappen mit."
"OK." Weg war er. Von draußen hörte ich Stimmen, da waren wohl noch welche unterwegs.
Jan war relativ schnell wieder da, wischte mir die Reste von Bauch und Hand, warf den Waschlappen gezielt in die Ecke, und kam wieder ins Bett. "Schlafen?"
"Küssen. Noch ein bisschen streicheln. Dann schlafen." Und das taten wir dann auch.
[ Fortsetzung folgt ]
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